Modemacher Moshammer ermordet
Der Modemacher Rudolph Moshammer ist heute tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Er wurde vermutlich mit einem Telefonkabel erwürgt. Die Mordkommission ermittelt.
München - Er war eine mitunter liebevoll belächelte Stil-Ikone im gesellschaftlichen Leben nicht nur der bayerischen Hauptstadt. Das pechschwarze Haar toupiert, der Schnauzbart gescheitelt, Hündchen Daisy auf dem Arm - so kannte man Rudolph Moshammer.
Heute Morgen um 9 Uhr sei der 59 Jahre alte Modemacher tot in seiner Wohnung im Münchener Nobelvorort Grünwald aufgefunden worden, sagte Polizeisprecherin Eva Völkl gegenüber SPIEGEL ONLINE. Sein Fahrer, der Moshammer am Morgen abholen wollte, habe die Leiche entdeckt, berichtet der Bayerische Rundfunk. Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge fiel er einem Gewaltverbrechen zum Opfer. Polizisten hatten die Leiche mit einem Telefonkabel um den Hals gefunden. Genauere Einzelheiten seien bisher nicht bekannt, sagte Völkl. Die Ermittlungen seien gerade erst aufgenommen worden.
Moshammer, der immer mit seinem Hündchen Daisy auftrat, gehörte seit Jahrzehnten zur Münchner Promi-Szene. Er war unverheiratet und betrieb seit 1968 in der noblen Maximiliansstraße eine eigene Boutique. Moshammer kleidete Hollywoodgrößen wie Arnold Schwarzenegger, Adelige wie König Carl Gustaf von Schweden und viele weitere internationale Berühmtheiten wie Startenor José Carreras ein.
Der Millionär Moshammer setzte sich auch stark für soziale Belange ein. Vor allem für Obdachlose gab er großzügige Spenden und kümmerte sich um bessere Lebensverhältnisse. Beim deutschen Vorentscheid zum Schlager-Grand-Prix 2001 sorgte er mit einem Gesangsauftritt für Schlagzeilen.
Quelle: Spiegel Online