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Autor Thema: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat  (Gelesen 3897 mal)

Tony Cottee

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #20 am: 19.Juni 2006, 12:09:55 »

Die gesamte Diskussion ist kompletter Unsinn, wenn man argumentiert, dass man weder dem Zeitungsartikel noch dem "Täter" glauben sollte, sondern eher mal davon ausgehen sollte, dass sich die Justiz schon korrekt verhält.

Selbst wenn er NICHT die Wahrheit gesagt hat und der Zeitungsartikel ebenfalls die Story "verschönt" darstellt und man sich den ganzen Vorgang mit allen Vorbehalten vorstellt, die man so haben kann, selbst dann ist eine U-Haft 11 Monate nach der Tat absolut nicht nachvollziehbar.

Wo bitte schön ist denn da eine Gefährdunglage nach 11 Monaten? Verdunklungsgefahr? Fluchtgefahr? Es tut mir leid, bei aller Fantasie, die ich zugunsten unseres Rechtstaates (von dem ich an sich überzeugt bin) aufbringen kann, fällt mir kein Grund für eine U-Haft ein. Nicht einer.

Ich finde es einfach unvorstellbar, dass man 11 Monate nach einer Kneipenschlägerei (die vermutlich nichtmal stattgefunden hat, da man sich vorher verbarrikadiert hat und die Polizei gerufen hat) als nicht vorbestrafter Mensch mal so eben für 3 Monate ins Gefängnis wandert - und zwar nicht aufgrund eines rechtskräftigen Urteils, sondern in U-Haft.
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pMaldini

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #21 am: 19.Juni 2006, 13:24:24 »

Ich glaube, dass man so einen Fall nicht beurteilen kann ohne die Fakten zu kennen. Auch kann man mMn keine 11 Monate U-Haft ohne Grund verhängen. Aber da hier wahrscheinlich keiner genaue Details kennt, kann es eben auch keiner beurteilen.

Was in den Medien berichtet wird, darf man sowieso nicht uneingeschränkt glauben.
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TMfkasShrek

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #22 am: 20.Juni 2006, 12:17:46 »

Die gesamte Diskussion ist kompletter Unsinn, wenn man argumentiert, dass man weder dem Zeitungsartikel noch dem "Täter" glauben sollte, sondern eher mal davon ausgehen sollte, dass sich die Justiz schon korrekt verhält.

Selbst wenn er NICHT die Wahrheit gesagt hat und der Zeitungsartikel ebenfalls die Story "verschönt" darstellt und man sich den ganzen Vorgang mit allen Vorbehalten vorstellt, die man so haben kann, selbst dann ist eine U-Haft 11 Monate nach der Tat absolut nicht nachvollziehbar.


Ja du hast recht. Die Diskussion wäre kein Unsinn wenn man aufgrund des Zeitungsartikels und der Aussage des Täters davon ausgehen würde, dass hier eine Fehlentscheidung vorliegt.

Es geht auch nicht darum, dass der Zeitungsartikel den Vorfall geschönt darstellt, sondern mit grosser Wahrscheinlichkeit einfach nicht vollständig.

In einer gerichtlichen Entscheidung sind enthalten:
- was dem Beschuldigten vorgeworfen wird
- wie er sich dazu geäussert hat
- welche sonstigen Beweismittel aufgenommen wurde
- welcher Sachverhalt aufgrund der aufgenommenen Beweise festgestellt wurde
- warum bestimmte Beweise als glaubwürdiger gewertet wurden als andere
- die rechtliche Beurteilung

Im Zeitungsartikel ist enthalten, wass irgendjemand/der Beschuldigte über den Vorfall erzählt.

Ich lasse mich gerne überzeugen, dass es eine gerichtliche Fehlentscheidung war, nur wären ein paar Beweise dafür auch ganz nett. Er könnte ja die Entscheidung der Zeitung zum Abdruck geben, dann wüsste man mehr.
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Tony Cottee

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #23 am: 21.Juni 2006, 10:00:33 »

Welche Begründung fiele Dir denn (rein theoretisch natürlich) ein, die eine U-Haft nach 11 Monaten rechtfertigen würde?
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pMaldini

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #24 am: 21.Juni 2006, 13:23:46 »

Falls ich mit der Frage gemeint bin, keine. Das liegt daran, dass ich mich mit U-Haft/StGB

a) nicht auskenne
und
b) keine Erfahrung

Im allgemeinen glaube ich aber an die Verhältnissmäßigkeit unserer Justiz. Außnahmen mal ausgenommen.

Und ich bestreite nicht, dass es sich hier auch um ein Fehlurteil/-verhalten handeln kann.
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TMfkasShrek

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #25 am: 21.Juni 2006, 14:04:22 »

Und falls ich gemeint bin:

Ich bin Österreicher und kenne daher die Rechtslage in Deutschland nicht genau.

Bei uns müssen für die Verhängung der U-Haft folgende Voraussetzungen vorliegen:
- dringender Tatverdacht (der Beschuldigte muss die Tat mit grosser Whrscheinlichkeit begangen haben

alternativ: Tatbegehungs-, Tatausführungs-, Wiederholungs-, Verdunkelungsgefahr (nur ein Haftgrund für einen kürzeren Zeitraum), Fluchtgefahr (eine Familie, ein fester Wohnsitz und ein Job sind eine wichtige "Erfahrung", die für das Nichtvorliegen der Fluchtgefahr sprechen, aber sie schliessen die Verhängung der U-haft wegen Fluchtgefahr nicht unbedingt aus)

-es gibt keine weniger schwerwiegende Alternative (z.B. Gelöbnis)
- Verhältnismässigkeit (die Haft darf nicht unverhältnismäßig im Hinblick auf die zu erwartende Strafe und zur Schwere der Tat sein)

Ich kann und will in diesem speziellen Fall keine Beurteilung treffen, da mir wie schon mehrmals gesagt das Hintergrundwissen fehlt. Ein Zeitungsartikel und die Aussage des Beschuldigten sind mir nun einmal zu wenig. Ich schliesse ja nicht aus, dass es eine gerichtliche Fehlentscheidung war, aber Beweise diesbezüglich liegen uns hier nun mal nicht vor.

 
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holsten

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #26 am: 17.Juli 2006, 14:06:16 »

Mal nen Update :

Einer sitzt noch, die Verhandlung ist heute. Wenn es doof läuft sitzen danach nochn paar Zeugen mehr  :-\

Erst sollte die Verhandlung verschoben werden irgendwann in den September. Aber der Typ und die Eltern drehen langsam durch, also sind einfach alle hingefahren und eröffnen nun irgendwie selber die Verhandlung, weil wenn sie da sind irgendwie angehört werden müssen. Kein Plan wie das genau läuft.

Viel Glück CS !

EDIT: DER LETZTE IST AUCH RAUS !!!

Endlich ehy !
« Letzte Änderung: 17.Juli 2006, 18:30:01 von holsten »
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holsten

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Re: WM 2006 - Fußball vs. Rechtsstaat
« Antwort #27 am: 18.Juli 2006, 01:46:11 »

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