ach ja: werther gehört echt verboten, das schürt aggressionen...
Ich mag Werther's Echte
Aber davon abgesehen - Goethe's Werther ist auch gut, muss man nur oft genug lesen.
Ich finde die Reaktionen hier toll. Klar, das ein oder andere, das man nicht ernst nehmen muss, aber das gehört ja dazu. Was mich allerdingsa auch noch interessiert ist die Frage nach den "kleinen" Agressionen. Mir ist klar, daß nicht jeder, der Computerspiele spielt zum Amokläufer wird.
Aaaaber.... Bei wem bauen sich "kleine" Agressionen auf, und wie äußern sich die? Erwischt sich vielleicht jemand dabei, wie er erfolglosen Spielen seine Mitmenschen ankeift, heftiger reagiert, Papiere vom Schreibtisch wischt oden die Maus an die Wand klatscht?
Natürlich geht niemand davon aus, daß Ego-Shooter Spieler auf herumstehende Fässer ballern und ihre Nachbarn umbringen. Nur die wenigsten GTA-Spieler werden wirklich Leute aus ihren Autos zerren um dann damit rumzufahren, und auch nach stundenlangem, exzessiven "Clou"-Spielen habe ich tatsächlich noch keine echte Bank ausgeraubt.
Aber ich merke, daß ich - gerade, wenn ich mich betrogen fühle - nach einem Computerspiel kurzfristig etwas agressiver werde. Das ist zwar nach 30 Sekunden wieder weg, aber immerhin...
Und da ist meine Frage - wem geht es ähnlich, und wie äußert sich das?
Zum Thema Kindererziehung. Tja, Henning, auch ich lese sehr viel, auch ich habe Schreckenstein und Drei Fragezeichen gelesen (letztere aber mehr als Hörspiel erlebt) auch ich liebe Brettspiele und ich spiele lieber Pen&Paper Rollenspiele als am PC (wobei ich dennoch letzteren keineswegs abgeneigt bin) und hoffe, meine Vorlieben meiner Tochter nahebringen zu können. Ich hoffe, ich kann ihr zeigen, welche Vielfalt und Abenteuer in einem Buch stecken können und wieviel Spaß es macht, mit anderen Menschen gemütlich vor einem Brettspiel zu sitzen.
Meine Tochter wird definitiv
keinen Ego-Shooter spielen. Allerdings mehr, weil ich Schiss habe, daß sie bereits im zarten Alter von 4 Jahren ihrem Papa zeigt, wo der Hammer hängt
Ich glaube und hoffe, daß die Eltern eine große Rolle spielen, wenn es um das Verhältnis ihrer Kinder zu Fernsehen und Videospielen geht. Und ich hoffe, ich finde den richtigen Mittelweg zwischen "Mach Deine Erfahrungen" und "Ich will Dich vor Fehlern bewahren"
Weiterhin stellt sich aber auch die Frage, ob nicht auch Kino Agressivität und gealtbereitschaft fördern. Man braucht sich doch nur mal anzuschauen, wie die Leute sich bewegen und verhalten, wenn sie aus dem Kino kommen.
Und "die gute alte Zeit" ist nichts als ein verklärter Blick durch die rosarote Brille. Stellt man sich vor, man könne in einer anderen Zeit hir in Deutschland leben - welche wäre das wohl? Vor 30 Jahren? Klar, damals war die Welt geprägt von der Angst vor dem Atomkrieg, aber sonst war alles gut. Vor 60 Jahren? Naja, ein bißchen im Stechschritt laufen, ein bißchen Krieg - ales besser als heute. Vor 100 Jahren - 200 Jahren - 1000... ist doch egal. In der Vergangenheit begegnen uns Industrialisierung, Leibeigenschaft, Hunger, Kriege.... Jede zeit hat ihren Reiz, jede ihre dunkle Seite, und ich finde, ich habe es hier und in meiner Zeit gut getroffen. Daß es auch heute noch Hunge, Kriege, Seuchen u.ä. gibt, lässt sich leider nicht vermeiden und wird immer so bleiben, solange es Menschen gibt.