Rumsfeld-Kult in Europa nimmt zu
Donald Rumsfeld, US-Verteidigungsminister und Zwangs-Europhiler, ist in aller Munde. Im Interview mit der Süddeutschen erklärte uns Rumsfeld nun unter anderem die Gefahr, die von sogenannten "Müllwagen" in den Händen von Saddam Hussein, Präsident des Iraks, ausginge. Man könne da zwar Abfall reinpacken, aber auch 'ne Rakete draufbauen. Damit ließ die SZ Uncle Rumms davon kommen - doch wo der gutbürgerliche Investigativjournalismus Halt macht, fängt bei SPIGGL der Spaß erst an.
Rumsfeld. Er ist eine Heckenschere von Mensch: hart, zweckmäßig und irgendwie schneidig. Zackige 154 Lebensregeln hat der gute Mann sich im Verlaufe seines Lebens aufgeschrieben. Unter anderem "Morgenstund, hat Colt im Mund", "Die Bombe fällt nicht weit von Saddam" und "Wenn du willst, dass es Kolateralschäden gibt, mach es selbst." "Ich bin nie zufrieden", so der 70jährige, da kann draufgehen, wer will. Zum Irak hat der Meister von Kanonenschlag und Neutronenblitz eine eindeutige Meinung und niemand kann ihn aufhalten. Ja, Donald Rumsfeld könnte (sein Alter mal außer Acht lassend) auf der Hochzeit seines Freundes dessen Braut durch die Torte vögeln, und niemand würde sich ihm entgegenstellen.
MEN
Populär: Rummy (auch als ZYN!-Poster!)
Damit ist Schluss. SPIGGL hat ihn sich vorgenommmen - Gnade bringt uns nicht weiter und rethorisch macht uns keiner was vor. Mit ein paar ausgelegten 7.62mm-Patronen lockten wir Rummy in die Redaktion (das sog. "Hänsel und Gretel-Mannöver") und fesselten ihn auf eine Sackkarre, die wir hinter eine mit Frischluftlöchern versehene Panzerglasscheibe fuhren. Von der anderen, sicheren, europäischen Seite aus durchlöcherten wir ihn mit Fragen, die die harte Schale des im Grunde deutschen Rumsfelds knacken würden:
SPIGGL: "Rummy... wir dürfen doch Rummy sagen?"
Rummy: "Klar. Du Bettpisser."
SPIGGL: "Öhöm, Danke. Sie beschwören die Gefahr herauf, die von alltäglichen Gegenständen in der Hand eines Saddam Hussein angeblich ausgehen könnte. (siegesgewiss) Ist das nicht überzogen?
Rummy: "Stellen Sie sich doch bitte einmal vor: Eine Kuh ist an sich nicht weiter gefährlich! Aber füttern Sie dieses Vieh mal mit einem Zentner Bohnen, setzen Sie es auf ein Katapult und befeuern sie damit einen kurdischen Kindergarten! (gestikulierend) BOOOOM!! SPLATTER!! Wir haben zuverlässige Informationen, dass Saddam sich größere Mengen Bohnen besorgt hat. Aber das interessiert die Herren Europäer (erregt) Pazifistenschwulböcke ja nicht."
SPIGGL: "Gutgutgut, aber hören Sie auf, uns schwul oder so zu nennen. Bitte."
Rummy: "Nougatstecher."
SPIGGL:"Also bi..."
Rummy: "Hups! Nur rausgerutscht!"
SPIGGL: "Gu..."
Rummy: "(leise) Warmduscher."
SPIGGL: "(bebend) Herr Rumsfeld. Sie propagieren Kampf gegen Terroristen, die sich an der Zivilbevölkerung vergreifen. Halten sie Hiroshima und Nagasaki für militärische Einrichtungen?"
Rummy: "Du kriegst keinen hoch. Genau wie die bei der Süddeutschen. Und bei Men's Health!"
SPIGGL: "(zittrig) Da-da-das stimmt nicht!!
Eine kleine Pause entstand. Konsterniert rüttelte der ZYN!-Redakteur seine Papiere zurecht. Rumsfeld feixte und machte obszöne Gesten.
SPIGGL: "(gefasst) Zurück zu Ihnen: Sie sind doch selbst deutschstämmig, oder? Wie können Sie uns da nur mit Kubanern vergleichen?
Rummy: "Ja, ich bin deutschstämmig. Hitler war Österreicher, das ist fast dasselbe!"
SPIGGL: "Äh. Ja. (zögerlich) Äh. Was wollen Sie denn jetzt damit..."
Rummy: "Deutschland ist wie Nordkorea."
SPIGGL: "Wie bitte? Sie vergleichen uns mit diesem Land??"
Rummy: "(patzig) Hab ich gar nicht. Und wenn, ist doch egal. (nun trotzig) Stimmt doch auch! Sehen Sie, wenn ich morgens aufgestanden bin, mein Zirkeltraining, das Nahkampfsparring und eine Runde Command and Conquer absolviert habe, beiße ich die Gefechtsköpfe von Scud-Raketen ab und schütte mir TNT über die Cornflakes. Nur weil ich einen Schlips trage und mir die Haare kämme, heißt das noch lange nicht, dass ich einem Sesselpuper von Journalisten irgendwelche Fragen beantworte oder darauf verzichte, das sogenannte "Internationalen Parkett" mit einem Minenräumpanzer zu befahren. Ich hab jetzt keinen Bock mehr."
Rummy drückte auf einen versteckten Knopf an der Sackkarre, die Glasscheibe fuhr hoch und Präsident Bush spazierte herein, ach ja, und eine Staffel GIs. Der betreffende SPIGGL-Redakteur floh folgerichtig aus dem Gebäude, aus dem Land und vom Kontinent und sitzt derzeit laptopklappernd in einem nordkoreanischen Bahnhofsschließfach, die Hose vollgepisst, sich nach einer warmen Dusche sehnend und denkt versonnen an diese breiten Schultern und die kräftigen großen Hände von Donald Rumsfeld. Rumsfeld. Hach, was für ein Kerl.
Freakadelle | ZYN! Magazin