Hallo Leute !
Also zu so einem Thema wie Rechtschreibung will ich mich dann auch mal äussern. ich studiere Linguistik und Spanisch und werd ich mit dem Thema eh tagtäglich konfrontiert.
Den Versuch mit dem Esperanto als einer Weltsprache finde ich sehr gut, nur haben solche Versuche im RL leider sehr wenig Erfolg weil die Weltsprache immer die Sprache der Weltwirtschaftsmacht sein wird und das sind nun einmal die USA. Das mit Englisch als Weltsprache ist im Grunde ein Witz, denn rein von den der Anzahl der aktuellen Muttersprachler dürfte mittlerweile das Spanische dem Englischen ganz klar den Rang abgelaufen haben ( Mandarinisch mal nich berücksichtigt).
Ich muss zugestehen, dass ich nich sehr anglophil bin deswegen aber auch nicht anti englisch oder sowas. Nur finde ich es äussert traurig wie momentan die deutsche Sprache verenglischt wird. Gerade letztens in der U- bahn folgendes Zitat gehört '.... muss mal meine credibilitiy überprüfen weil ich glaube viel zu sehr mainstream zu sein. Das ist mir echt tooo much...' Wie hört sich sowas denn an bitte schön ? Ist das jetzt Englisch, Deutsch oder was ?
Ich meine das permanente Anleihe von Fremdwörtern ein eindeutiges Indiz für mangelnde Kreativität im Sprachgebrauch ist und diese ' Krankheit ' immer mehr um sich greift. Wo es angebracht ist bitte schön, aber sowas ? Das dies vor allem auf Jugendliche zutrifft ist kein Wunder. Wer heute mit anderthalb Jahren als erstes ' game boy ' sagen kann und mit dem internet gross wird der wird dadurch halt so beeinflusst. Ich glaube auch, dass die Globalisierung dieses 'Problem noch verstärken wird ' denn das grosse prob der G. ist das die Starken noch stärker werden ( die brühmte Schere ). Das Wort ' global player ' taucht ja in dem Zusammenhang auch immer wieder auf und wer kein global Player ist, hat halt verloren.
Bei der Sprache verhält es sich ähnlich. Die Sprache hinter der halt nicht die entsprechende Wirtschatsmacht steckt hat halt verloren, um's mal kurz zu sagen.
Viele Länder versuchen sich zu schützen. Länder wie Spanien und Frankreich zum Beispiel leisten sich nationale Sprachakademien, die festlegen welche Wörter benutzt werden dürfen. Sowas ist natürlich im RL schwer durchzusetzen, ausser natürlich in Bildung und Beruf, aber verdeutlicht es doch ganz klar wieviele Länder sich vom ' Sprachkolonialismus ' bedroht fühlen.
Ich protestiere gegen diesen Sprachverfall auf meine Weise
. Ich spreche diese ganzen englischen Wörter einfach deutsch aus und lach mich immer scheckig wie man dann angeguckt wird. Beim Bäcker hab ich beispielsweise mal gefragt, warum draussen an der Scheibe ' Arschladen ' steht. Die Guckten mich an wie blöd, dabei stand doch ' backshop ' draussen dran.
Einmal in einem Seminar an der Uni kam eine ausländische Studentin zum Prof und wollte, dass im Seminar Englisch gesprochen wird, weil sie kein deutsch konnte. *kopfschüttel*
Wenn ich vorher in ein Land komme in dem man auch studieren möchte ist es für mich persönlich selbstverständlich sich wenigstens ein bischen mit der Sprache vertraut zu machen. Ansonsten kann man es sich mit soetwas auch leicht mit fremden Kulturen verscherzen. ich hätte damals in Spanien an der Uni nie sowas gefragt, schon gar nich in Katalonien oder im Baskenland. Einem Kommolitonen von mir ist es in Barcelona mal passiert, dass der Prof auf seine Bitte hin sich weigerte, Spanisch zu sprechen. Dies sei eine katalanische Uni und wenn er Spanisch sprechen will, solle er gefälligst nach Madrid oder Südamerika oder sonstwo hingehen. Zugegeben sowas ist vollkommen überzogen, aber Sprache ist für viele Länder eben auch nationales Kulturgut, was es in Deutschland anscheinend nicht mehr ist.