[@socrates
Das mit den 4000 Sprachen ist richtig, ich will ja auch gar keine einheitliche Sprache. Eigentlich ging es mir in diesem Thread auch nur um Rechtschreibfehler... Aber wie Sprache, so entwickeln sich auch Threads dynamisch *seufz*
Dennoch bin ich nach wie vor der Meinung, daß eine "Hauptsprache", eine "Amtssprache" als einheitlich geltend existieren muß, denn nimmt man gerade Dialekte, so stellt man fest, daß das selbe Wort in unterschiedlichen Dialekten unterschiedliche Bedeutungen hat. Um aber Mißverständnisse vermeiden zu können, müssen regelnde Aussagen eine eindeutige Bedeutung haben.
Ob man das Kanak-Deutsch, wie Du es nennst, als gültige Sprachergänzung, Modeerscheinung oder Zeichen fehlender Bildung und Bildungsbereitschaft bezeichnet, ist sicher Auslegungssache. Ich weiß aber daß ich - wenn sich mein Gegenüber nicht "anständig" (jaja, ich weiß, ist auch Auslegungssache) artikulieren kann - Probleme habe, ihn als gleichwertigen Gesprächspartner anzuerkennen. Ein Vorurteil? Sicher. Und? Vorurteile - bewußt oder unbewußt - hat jeder, und dies ist eben eines meiner Vorurteile.
Um aber nochmal auf das Hauptthema zurückzukommen - mich stört eine offensichtlich falsche Rechtschreibung nunmal. Ich sehe eine korrekte Rechtschreibung als ein Zeichen von Bildung, und nur die wenigsten Rechtschreibungsverunglimpfer sind Legastheniker. Und nochmal - Tippfehler/Groß-Kleinschreibung/Zusammen oder Getrenntschreibung sind Kavaliersdelikte, die einfach beim Tippen passieren. Die sind mir wurscht, die produziere ich selbst zu Hauf.
Eine Welteinheitssprache bildet sich doch übrigens gerade - Englisch. In nahezu allen international übergreifenden Bereichen (Flugverkehr, Softwareentwicklung, internationaler Maschinenbau) ist Englisch Kommunikationssprache. Selbst in der Münchner Vertretung von Microsoft wird englisch gesprochen. Das liegt zum Einen an der unwilligkeit eines Großteils der amerikanischen Bevölkerung, eine andere Sprache als die ihre zu lernen und anzuwenden, zum Anderen aber auch an der blinden Geilheit, mit der hier alles, was aus USA kommt, als großartig, unfehlbar und sofort zu übernehmen angesehen wird. Daraus resultieren auch viele englische Begriffe in Produkten auf dem deutschen Markt.
Salzletten heißen jetzt Saltlets, Raider ist Twix. Kaugummi gibts in "honey and lemon", Säfte in "Crazy Cherry" und Spülmittel in "Apple Fresh". Eigennamen wie "Wash & Go" oder "Head and Shoulders" mal außen vorgelassen. Aber muß es denn wirklich "Beer flavoured with dragon fruit" sein, kann man nicht weiter "Festplatte" statt "Harddisk" sagen? Gibt es nur noch "portable CD-Player" (Eigenname "Walkman" außen vorgelassen)?
Ich finde, man kanns auch übertreiben.