Der tägliche EM-Bericht: Volume 1
Dieser Bericht von Frank Leboeuf gefällt mir ganz gut:
Frank Leboeuf ist sich sicher, dass seine alten Abwehrkollegen auch in Portugal für Stabilität in der französischen Hintermannschaft sorgen werden. Der 36-Jährige beendete 2000 seine Länderspielkarriere, und auch wenn es kritische Stimmen gibt, die Abwehr der "Les Bleus" sei überaltert, so glaubt der ehemalige Chelsea FC-Star, dass die Routiniers immer noch fit genug sind.
Alte Hasen
Frankreich wird in seinem ersten UEFA EURO 2004™-Spiel gegen England wohl mit Fabien Barthez, Lilian Thuram, Marcel Desailly und Bixente Lizarazu in der Defensive agieren, doch Leboeuf, der mit Frankreich die FIFA-Weltmeisterschaft 1998 und die EURO 2000™ gewinnen konnte, bereitet dies kein Kopfzerbrechen.
Marcel Desailly: "Er ist ein Kämpfer" (Getty Images)
"Ein Kämpfer"
Gegenüber uefa.com meinte Leboeuf: "Immer wenn Desailly in dieser Saison für die Nationalmannschaft gespielt hat, zeigte er eine gute Leistung. Er ist ein Kämpfer. Lizarazu ist ein fantastischer Spieler und ein Erfolgsgarant. Er ist der Roberto Carlos von Frankreich - nicht nur aufgrund seiner Position, sondern auch aufgrund seines Einflusses."
Umstrittener Torwart
Auch Fabien Barthez ist für Leboeuf ein alter Bekannter, und er ist davon überzeugt, dass der umstrittene Torwart nach seiner Degradierung bei Manchester United FC in Portugal zeigen wird, dass er immer noch ein zuverlässiger Schlussmann ist. "Ich denke, er ist immer noch der beste Torhüter Frankreichs", sagte Leboeuf, der diese Saison mit Al Sadd in Katar einen Titel gewann.
Verrücktes Genie
"Als ich vor ihm gespielt habe, hat er mir viel Selbstvertrauen verliehen", gab der ehemalige Spieler von RC Strasbourg und Olympique de Marseille zu. "Er spielt gerne Libero, und wir haben oft über ihn gelacht, wenn er gegen Spieler ins Dribbling gegangen ist. Man kann sagen, dass dieser Typ verrückt ist - aber er kann Tore verhindern."
Schneller Owen
Manche sind der Ansicht, dass der Torwart bei Frankreichs erstem EURO 2004™-Spiel gegen England alle Hände voll zu tun bekommen wird. Vor allem Michael Owen von Liverpool FC könnte die Abwehr der Franzosen mit seiner Schnelligkeit vor Probleme stellen, doch Leboeuf meint, dass der Stürmer zu stoppen ist. "Wenn man Owen Platz hinter der Abwehrreihe lässt, ist dies tödlich, daher spielt man am besten mit einem Libero, der sich etwas fallen lässt, und kontert dann", sagte er.
Respekt vor Terry
Aufgrund seiner langen Zeit in England bei Chelsea weiß Leboeuf genau, was die Franzosen im Estádio da Luz erwarten wird. Zwar fehlt Englands Starverteidiger Rio Ferdinand, der einen Dopingtest schwänzte und dafür gesperrt wurde, doch für Leboeuf ist sein ehemaliger Chelsea-Teamkollege John Terry mehr als ein würdiger Ersatz.
Steile Karriere
"Zu meiner Zeit bei Chelsea war er meist Ersatzspieler, aber ich bin gegangen, weil er mich aus dem Team gedrängt hätte", sagte er. "Ich war mir sicher, dass er es in die Nationalmannschaft schaffen würde. Es war eine Freude, mit ihm zusammen zu spielen, weil wir gut zueinander gepasst haben. Er ist ein Manndecker und liebt die Zweikämpfe, während ich gerne erahne, was der Gegner tun wird."
Frankreich muss vor allem auf den schnellen Michael Owen aufpassen (©Getty Images)
Mangelndes Selbstvertrauen
Leboeuf ist zwar ein Fan von Terry, hat aber sonst einiges an England zu bemängeln. "Ich denke, ihnen fehlt es vor allem an Selbstvertrauen", sagte er. Einen Tipp für das Spiel zwischen England und Frankreich wollte er sich nicht entlocken lassen, doch seine Vorhersage für das Turnier spricht Bände.
Frankreich der Favorit
"Frankreich gehört sicher zu den Favoriten", sagte er. "Die Tschechische Republik ist sehr stark, und Portugal hat den Heimvorteil." Er fügte hinzu: "Italien, Deutschland und England haben ebenfalls eine Chance." Dabei klang er jedoch wenig überzeugend. Vielleicht wird ihm Frankreich am 13. Juni Recht geben.
Quelle Euro2004.com