Aber die Frage steht immer noch: Hat es in Spielen in den letzten Jahren wirkliche Entwicklungen gegeben, außer in Sachen Präsentation und Usability?
Kommt darauf an, was du als Entwicklung betrachtest. Ich habe auch schon gelesen, dass Leuten eben jenes "Planescape Torment" aus dem Beispiel zu anstrengend war, weil sie keinen Roman lesen wollen und mit den vielen Optionen überfordert sind. Vielleicht ist weniger Umfang für eine gewisse Spielerschaft auch eine Entwicklung? Man könnte beispielsweise so argumentieren, dass sich die Entwickler heute besser denn je darauf verstehen, den Spieler nur noch mit essentiellen, übersichtlichen, plot-treibenden Informationen zu versorgen und damit für eine höhere Dichte und Intensität beim Spielen zu sorgen, dass sie sich also kurzum darauf verstehen, die Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren und den Spielkomfort zu erhöhen.
"Dragon Age" zum Beispiel hat mich gut unterhalten und hat meiner Meinung nach ein paar elegant verwobene Handlungsstränge, ist aber dennoch benutzerfreundlich und optisch zweckmäßig. Ein rundes Spiel also, das es mit wenig Text und 'Lore' dennoch geschafft hat, mich lange zu unterhalten und mir ein überzeugendes Bild eines ausgearbeiteten, in sich schlüssigen Universums zu vermitteln. Das ist ja auch irgendwie ein Fortschritt wenn ich beispielsweise daran denke, wieviele Gesprächsoptionen ich im ersten "Baldur's Gate" hatte, die für mich eigentlich nur wenig Wert hatten, aber die Komplexität in die Höhe getrieben haben (beispielsweise Bettler, Leute in den Pubs, Bürger, usw. - viele Dialogoptionen, aber kein richtiger Wert; eher mehr Unübersichtlichkeit, da es erschwert hat, relevante Gesprächspartner zu identifizieren).