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Autor Thema: Games  (Gelesen 1874185 mal)

Signor Rossi

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Re: Games
« Antwort #13300 am: 15.Oktober 2024, 09:10:08 »

Wo geht Rockstar denn große Risiken ein? RDR kommt nach fast 15 Jahren jetzt für den PC, wimre für $50. Das ist ein total irrer Preis. GTA6 ist imho auch kein großes Risiko, wenn sie die Spielmechanik nicht total vermasseln und das Game nicht megaverbuggt ist, wird das ein Selbstläufer.

Und wird dann auch ein paar Jahre später für den PC kommen, vllt mit noch besserer Grafik, da schlagen nicht wenige Konsolenspieler, die auch einen PC haben, gleich nochmal zu. Auch dieses Spiel wird nach den Konsolen wieder doppelt (PC) und dreifach (online) gemolken.

Mir fehlt in den Spielen schon lange wirkliche Innovation. Mein letztes durchgespieltes Spiel war God of War, ja, das fand ich toll. Im Moment stecke ich in Senua Teil 1 fest, es fehlt irgendwie die Motivation weiterzumachen, ich will aber auch Teil 2 spielen. Das wird aber erst gekauft, wenn ich Teil 1 durch habe, also vermutlich nie. Plague Tale 1&2 will ich auch noch zocken, halte mich mit dem Kauf aber auch zurück.

Assassins Creed Origins habe ich mittendrin abgebrochen - und keine weiteren Teile mehr gekauft - weil es der ewig gleiche grind war. In RDR2 bin ich auch noch am Anfang, es fehlt die Motivation, ewig und drei Tage durch die Prärie zu reiten und irgendwelche mehr oder weniger dummen Aufgaben zu erfüllen. Geile Grafik alleine reißt es eben auch nicht raus.

Ich habe mich sehr auf Hogwarts Legacy gefreut, aber gerade mal etwas mehr als 10 Stunden reingesteckt, Starfield sehr ähnlich. Ganz schlimm fand ich SW Fallen Order, da geht es nach dem immer gleichen Prinzip: rumrennen oder -springen, Gegner mit dem Lichtschwert niedermetzeln, dito Tomb Raider. Mich ödet es an, immer das gleiche machen zu müssen, nur in einem anderen Level mit anderen Gegnern. Dazu kommt: mein Backlog ist riesig groß, ich werde mir so bald keine neuen Spiele mehr kaufen. Zudem bekommt man ja auch an allen Ecken und Enden Spiele geschenkt, besonders Epic und Amazon Prime hauen viele Games raus. Viele der aktuellen Spiele habe ich auch mit Hardware als Bonus bekommen, sonst würde ich mich schwarz ärgern, dafür Geld ausgegeben zu haben.

Ich will nicht die Leier von "früher" anstimmen, aber wenn ich bedenke, wie viel Zeit ich in das Original Elite gesteckt habe und das mit dem aktuellen Elite vergleiche, dann ist das ein Witz. Klar "damals" hatte man mehr Zeit, aber irgendwie war das auch spannender, trotz miserabler Grafik. Wahrscheinlich weil das damals alles noch sehr neu war und ich nach so langer Zeit einfach übersättigt bin.
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DeDaim

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Re: Games
« Antwort #13301 am: 15.Oktober 2024, 12:22:59 »

Wahrscheinlich weil das damals alles noch sehr neu war und ich nach so langer Zeit einfach übersättigt bin.

Gerade den Punkt darf man nicht unterschätzen, glaube ich. Man hat schon viel gespielt und dadurch nutzt sich Bekanntes in neuem Gewand auch schneller ab. Ist bei Filmen ja mitunter ähnlich. Ich verstehe vollkommen den Punkt, dass man in der eh schon begrenzten Zeit nicht ständig mit repetetiven Aufgaben beschäftigt sein möchte (deswegen sind wir auch alle in einem FM-Forum ;D) und wenn es zu viel wird, macht das Spiel eben keinen Spaß mehr. Trotzdem bleibt für mich die Frage: Was erwartet ihr an Innovation konkret? Hardwareseitig kann man sicher VR ins Feld führen und in Zukunft wird auch KI Spiele verändern, beispielsweise indem man "echte" Unterhaltungen mit NPCs führen kann (gibt es ja bereits in rudimentärer Form als Modpaket für Skyrim, wenn ich es richtig weiß). Technische Innovation gibt es ohnehin permanent. Und spielerisch hat man mittlerweile doch auch eine große Vielfalt, von Souls like über Action RPGs bis hin zu klassischen Rollenspielen und allerlei Mischformen - und da schaue ich nur in eine Ecke des Spielemarktes. Ich kann daher diese Rede von der Innovationslosigkeit nicht so richtig nachvollziehen, aber vielleicht könnt ihr das ja noch konkreter machen.

Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Es darf gerne noch vielfältiger werden und Studios dürfen sich gerne noch mehr trauen. Am Ende sind es aber auch Wirtschaftsunternehmen, die den Markt analysieren und darauf basierend ihre strategischen Entscheidungen treffen müssen. Dass auch mal ein Spiel wie BG3 am Markt funktioniert, das eigentlich nicht funktionieren dürfte, ist die absolute Ausnahme, bei der viel zusammenkommen musste.
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Signor Rossi

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Re: Games
« Antwort #13302 am: 15.Oktober 2024, 14:22:22 »

Was erwartet ihr an Innovation konkret?
Keine Ahnung, ich bin ja kein Spieledesigner ;) Die Spiele von Peter Molyneux fand ich klasse, warum macht man nichtmal ein modernes Populous?

Ich hätte halt gerne mehr Abwechslung im Spiel, ein Star Wars Spiel wie ein Film, wo man alles machen kann/muss, nicht bloß das Lichtschwert schwingen. In GTA5 habe ich extem viel Zeit versenkt, aber nicht mit der Story, meistens bin ich einfach nur durch die Gegend gefahren und hab die Map erkundet, und doch noch nichtmal die Hälfte aller interessanten Stellen gefunden.

Eine Simulation, wo man zB. die schönsten Ecken der Welt auf den "echten" Straßen mit der "realen" Landschaft bereisen kann und wo man dann aussteigen und irgendwas entdecken kann, fände ich cool. Und das ganze dann durch eine Modcommunity erweiterbar, gerne auch gegen Geld, wenn die Mod was taugt.

Dieses permanente Gemetzel, bei dem ich alle möglichen Gegner mit allen möglichen Waffen niedermachen muss, ist auch öde, das hat mich auch bei God of War schon gestört. Ab und an kann sowas ja mal sein, aber es sollte für mich wohldosiert sein. Spiele wie Counter Strike haben mich auch nie wirklich interessiert.

Und dann dieses Onlinezeug, wo man es entweder mit Kindern, geistig Umnachteten oder mit Cheatern zu tun hat. Das ist für mich die pure Zeitverschwendung.

Ich weiß es ja auch nicht, die Spieleindustrie wird sowieso das rausbringen, was dem Massengeschmack gefällt und von dem sie sich den besten Ertrag versprechen. Das ist auch kein Vorwurf, sondern völlig normal.
« Letzte Änderung: 15.Oktober 2024, 14:24:35 von Signor Rossi »
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DeDaim

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Re: Games
« Antwort #13303 am: 15.Oktober 2024, 14:56:47 »

Hast du dir mal den aktuellen Flight Simulator angesehen bzw den kommenden? Das könnte nach der Beschreibung was für dich sein. Gerade der neu Flight Simulator soll ja auch viel Abwechslung mit den Aufgaben usw bieten. Aber auch der aktuelle bietet mit den kostenlosen World Updates viel zu entdecken.
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Signor Rossi

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Re: Games
« Antwort #13304 am: 15.Oktober 2024, 15:06:02 »

Den FS2020 habe ich ;) Der gefällt mir auch sehr gut! Müsste ich nochmal anwerfen, den hab ich lange nicht mehr gezockt.
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KI-Guardiola

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Re: Games
« Antwort #13305 am: 15.Oktober 2024, 22:06:34 »

Letztlich geht die Games-Branche den gleichen Weg, wie die Filmbranche

Die Games-Branche ist deutlich krasser unterwegs. Siehe Bioware oder Arkane, hoch spezialisierte Studios, die auf Multiplayer-Shooter machten bzw. machen durften -- ohne jede Expertise oder Staff dafür. Das wäre ungefähr so, als würde Hollywood bei Sofia Coppola und Entourage anfragen, doch bitte den nächsten Fast&Furious zu machen. Warum? Weil populär. Völlig gaga. Und neben den langsam ausufernden Kosten und Entwicklungszyklen (~ein halbes Jahrzehnt oder länger sind in manchen Genres längst völlig normal) vermutlich auch darin begründet, dass die Branche in sehr kurzer Zeit zu schnell gewachsen ist. So richtig geordnet ist da noch längst nicht alles.

Es gibt noch immer Ausnahmen, auch mit höheren Budgets. Ich denke, basierend auf Teil 1, wird Kingdom Come Deliverance 2 auch so eine (dem ich wie Larian und FromSoft den Durchbruch auch in zumindest Teile des Mainstreams zutraue, sollten Warhorse den Launch nicht verkacken). Passenderweise kamen diese drei Studios alle aus einer Nische, die die Trendreiter und großen Publisher damals nicht bedient hatten...

Auch dort wird man garantiert wieder jede Menge Bimmeln können -- und auch die Quests werden nicht alle auf Gemetzel hinauslaufen. The life of a true medieval adventurer isn't always about winning epic battles, saving damsels in distress and forging your own destiny. Sometimes it's about fumbling for corpses in a pile of shit behind the Bylany tavern at 7 AM.  :police:

https://www.youtube.com/watch?v=5VP6bjlger8&t
« Letzte Änderung: 15.Oktober 2024, 22:17:43 von KI-Guardiola »
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DragonFox

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Re: Games
« Antwort #13306 am: 16.Oktober 2024, 00:37:11 »

Wo geht Rockstar denn große Risiken ein? RDR kommt nach fast 15 Jahren jetzt für den PC, wimre für $50. Das ist ein total irrer Preis. GTA6 ist imho auch kein großes Risiko, wenn sie die Spielmechanik nicht total vermasseln und das Game nicht megaverbuggt ist, wird das ein Selbstläufer.

Und wird dann auch ein paar Jahre später für den PC kommen, vllt mit noch besserer Grafik, da schlagen nicht wenige Konsolenspieler, die auch einen PC haben, gleich nochmal zu. Auch dieses Spiel wird nach den Konsolen wieder doppelt (PC) und dreifach (online) gemolken.

Ich ging einfach davon aus, dass in einer Industrie, in der gerade 400 Millionen Budget sehr sehr viel sind ein Spiel mit 2 Milliarden Budget ein gewisses Risiko birgt. Aber wahrscheinlich ist Rockstar so fest auf seinem Thron, dass da nichts passieren wird.

Ich will nicht die Leier von "früher" anstimmen, aber wenn ich bedenke, wie viel Zeit ich in das Original Elite gesteckt habe und das mit dem aktuellen Elite vergleiche, dann ist das ein Witz. Klar "damals" hatte man mehr Zeit, aber irgendwie war das auch spannender, trotz miserabler Grafik. Wahrscheinlich weil das damals alles noch sehr neu war und ich nach so langer Zeit einfach übersättigt bin.

Bei mir ist das auf jeden Fall ein Altersding... Ich klebe sehr viel kürzer an Sachen fest und kann mich auch schon lange nicht mehr für Kleinigkeiten begeistern, die mich als Teenager noch fasziniert haben. Deswegen habe ich in letzter Zeit das Lesen für mich entdeckt. Ich habe zwar schon immer gelesen. Aber hier gibt es noch so viel zu entdecken.... So viele tolle Ideen, Schreibstile und Erzählarten... Außerdem geht es wesentlich langsamer zur Sache. Genieße es gerade, dass Buch als "neues" Medium zu entdecken.  ^-^

Ich würde nicht sagen, dass die Spiele schlechter sind. Für mich gibt es auch nicht zu wenig Innovation. Ich sehe das eher wie DeDaim. Gefühlt kommen alle 2-3 Jahre neue Genrehype auf den Markt, die es davor noch gar nicht gab. Oft Nische, aber wenn interessiert, wieviel A es hat, wenn man sich darin für eine Weile verliert? Wenn man allerdings fünf AAA-Actionrollenspiele der letzten 6-8 Jahre aufzählt ist es für mich wenig verwunderlich, dass alle die gleiche Art von Spiel sind.


Was erwartet ihr an Innovation konkret?
Keine Ahnung, ich bin ja kein Spieledesigner ;) Die Spiele von Peter Molyneux fand ich klasse, warum macht man nichtmal ein modernes Populous?.

Das die Göttersimulationen keine Wiederbelebung feiern verstehe ich auch nicht. Wir haben wieder Städte-, Transport- und Wirtschaftssimulationen. Logistikmanager sind da. Freiere Simulationen wie Rimworld oder Dwarf Fortress. Das RTS hat ein kleines Comeback gehabt. Aber die Göttersimulationen fehlen irgendwie noch...





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DeDaim

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Re: Games
« Antwort #13307 am: 16.Oktober 2024, 08:00:12 »

Was erwartet ihr an Innovation konkret?
Keine Ahnung, ich bin ja kein Spieledesigner ;) Die Spiele von Peter Molyneux fand ich klasse, warum macht man nichtmal ein modernes Populous?.

Das die Göttersimulationen keine Wiederbelebung feiern verstehe ich auch nicht. Wir haben wieder Städte-, Transport- und Wirtschaftssimulationen. Logistikmanager sind da. Freiere Simulationen wie Rimworld oder Dwarf Fortress. Das RTS hat ein kleines Comeback gehabt. Aber die Göttersimulationen fehlen irgendwie noch...

Allgemein muss man sagen, dass Strategiespiele - unabhängig, ob Aufbaustrategie, 4X oder RTS - zwar einen Markt haben und teilweise sehr erfolgreich und langlebig sein können. Aber insgesamt ist das halt doch eine vergleichsweise kleine Nische. Selbst das extrem erfolgreiche Anno 1800, im Grunde das aktuelle Strategie-Aushängeschild, hat "nur" 3,5 Mio. Spieler erreicht. Im Vergleich zu anderen Genre-Flaggschiffen ist das quasi ein kleines Ruderboot. Ich glaube so eine Nische in der Nische wie die Göttersimulation hat nur die Chance, wenn es da ein gutes Indie-Projekt gibt, so wie Cities Skylines damals. Oder schauen wir uns die 4X-Rundenstrategie an: An CIV (immerhin 5,5 Mio. Verkäufe für Teil 6) ist kein Vorbeikommen, nein, es kratzt nicht mal ein Spiel am Thron, weil die Nische zu klein ist, die Ansprüche ans Spieldesign zu speziell sind und es dann extrem schwer ist, auf ein ähnliches Level zu kommen. Entweder du bist zu beliebig wie Humankind, zu hässlich wie Millenia oder verlierst dich in Detailmechaniken wie Ara. Letzteres habe ich unlängst angetestet und auch wenn es wirklich kein schlechtes Spiel ist und da mit weiterem Support noch was richtig Gutes draus werden kann - aktuell ist es das halt noch nicht. Eher sowas wie ein City Builder in 4x-Gewand bei dem ganzen Micromanagement. :D

Letztlich geht die Games-Branche den gleichen Weg, wie die Filmbranche

Die Games-Branche ist deutlich krasser unterwegs. Siehe Bioware oder Arkane, hoch spezialisierte Studios, die auf Multiplayer-Shooter machten bzw. machen durften -- ohne jede Expertise oder Staff dafür. Das wäre ungefähr so, als würde Hollywood bei Sofia Coppola und Entourage anfragen, doch bitte den nächsten Fast&Furious zu machen. Warum? Weil populär. Völlig gaga. Und neben den langsam ausufernden Kosten und Entwicklungszyklen (~ein halbes Jahrzehnt oder länger sind in manchen Genres längst völlig normal) vermutlich auch darin begründet, dass die Branche in sehr kurzer Zeit zu schnell gewachsen ist. So richtig geordnet ist da noch längst nicht alles.

Es gibt noch immer Ausnahmen, auch mit höheren Budgets. Ich denke, basierend auf Teil 1, wird Kingdom Come Deliverance 2 auch so eine (dem ich wie Larian und FromSoft den Durchbruch auch in zumindest Teile des Mainstreams zutraue, sollten Warhorse den Launch nicht verkacken). Passenderweise kamen diese drei Studios alle aus einer Nische, die die Trendreiter und großen Publisher damals nicht bedient hatten...

Auch dort wird man garantiert wieder jede Menge Bimmeln können -- und auch die Quests werden nicht alle auf Gemetzel hinauslaufen. The life of a true medieval adventurer isn't always about winning epic battles, saving damsels in distress and forging your own destiny. Sometimes it's about fumbling for corpses in a pile of shit behind the Bylany tavern at 7 AM.  :police:

https://www.youtube.com/watch?v=5VP6bjlger8&t

Naja, Marvel setzt auch unerfahrene Regisseure, die bislang nicht viel vorzuweisen haben (und wenn, dann meist etwas ganz Anderes), an ihre Blockbuster. Dass ein Peter Jackson damals die Herr der Ringe-Trilogie drehen durfte, und zwar genau so, wie er sie gedreht hat, ist im Grunde immer noch verrückt - und zum Glück aufgegangen. Ich sehe die Unterschiede daher nicht so krass. Seltsame Entscheidungen und eine "Mainstreamisierung" gibt es in beiden Branchen. Der Unterschied liegt für mich eher in dem, was du im zweiten Absatz ansprichst: Die Games-Branche ist insgesamt niederschwelliger, sodass Nischen-Games mit kleinen Budgets eben auch mal leichter zum absoluten Verkaufsschlager werden können. Stardew Valley ist da sicherlich das krasseste Beispiel - ein Entwickler, 30 Mio. Verkäufe. Die Niederschwelligkeit drückt sich aber auch, abgesehen von der benötigten Hardware, darin aus, dass ich nicht fünf verschiedene Anbieter brauche, für die ich laufende Abokosten zahlen muss, um alles spielen zu können. Ich muss auch nirgendwo hingehen, um die aktuellsten Spiele spielen zu können. Es reicht daheim am PC Steam + ggf. noch ein anderer Anbieter. Und auf den Konsolen habe ich eh keine Wahl als den Store des Konsolenherstellers zu nutzen.

Auf KC2 bin ich sehr gespannt. Der erste Teil ist für mich immer noch eines der absoluten Highlights der letzten Jahre und ich habe mich über die Ankündigung sehr gefreut. Die Seele des Spiels scheinen sie beibehalten zu haben, das ist schonmal sehr gut. Mal gucken, wann ich es mir holen werde. Aktuell habe ich aber wieder Starfield ausgepackt, das ich schon 40 Stunden gespielt hatte. Habe erstmal wieder 2-3 Stunden im Ship Builder zugebracht :D und hüpfe jetzt von Ladescreen zu Ladescreen. Spaß macht es mir trotzdem wieder, hatte jetzt 2-3 coole Quests gespielt und werde mich auch nur noch damit beschäftigen. Zu entdecken gibt's ja, im Gegensatz zu anderen Bethesda-Spielen, nichts. Immerhin gibt's ein paar tolle Schauplätze, trotzdem muss man die Augen schon sehr verschließen, um nicht zu sehen, wie technisch altbacken das Ganze ist. Dass sie es nicht einmal auf den Planeten geschafft haben, ohne Ladebildschirme auszukommen, ist ein schlechter Witz, da war eine Skyrim-Mod schon weiter... Wenn Bethesda für TES6 nicht grundlegende technische Neuerungen implementiert, sehe ich da auch große Probleme. Aber ich schweife ab. ;D An Starfield habe ich trotz allem aktuell wieder meine Freude und da ich nichts dafür bezahlt habe (kam mit meinem PC), ärgere ich mich auch nicht wirklich über die technischen Mängel.
« Letzte Änderung: 16.Oktober 2024, 08:04:58 von DeDaim »
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DragonFox

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Re: Games
« Antwort #13308 am: 16.Oktober 2024, 09:56:15 »

Allgemein muss man sagen, dass Strategiespiele - unabhängig, ob Aufbaustrategie, 4X oder RTS - zwar einen Markt haben und teilweise sehr erfolgreich und langlebig sein können. Aber insgesamt ist das halt doch eine vergleichsweise kleine Nische. Selbst das extrem erfolgreiche Anno 1800, im Grunde das aktuelle Strategie-Aushängeschild, hat "nur" 3,5 Mio. Spieler erreicht. Im Vergleich zu anderen Genre-Flaggschiffen ist das quasi ein kleines Ruderboot. Ich glaube so eine Nische in der Nische wie die Göttersimulation hat nur die Chance, wenn es da ein gutes Indie-Projekt gibt, so wie Cities Skylines damals. Oder schauen wir uns die 4X-Rundenstrategie an: An CIV (immerhin 5,5 Mio. Verkäufe für Teil 6) ist kein Vorbeikommen, nein, es kratzt nicht mal ein Spiel am Thron, weil die Nische zu klein ist, die Ansprüche ans Spieldesign zu speziell sind und es dann extrem schwer ist, auf ein ähnliches Level zu kommen. Entweder du bist zu beliebig wie Humankind, zu hässlich wie Millenia oder verlierst dich in Detailmechaniken wie Ara. Letzteres habe ich unlängst angetestet und auch wenn es wirklich kein schlechtes Spiel ist und da mit weiterem Support noch was richtig Gutes draus werden kann - aktuell ist es das halt noch nicht. Eher sowas wie ein City Builder in 4x-Gewand bei dem ganzen Micromanagement. :D

An mehr dachte ich aber auch nicht mehr. Die Masse der Spiele in den Genres die ich genannt habe sind Indie. Tatsächlich ist da auch etwas in der Pipeline: Fata Deum. Das soll sich an Black and White orientieren. Ob es das nur nachbaut oder mit Innovationen um die Ecke kommt bleibt abzuwarten.



Naja, Marvel setzt auch unerfahrene Regisseure, die bislang nicht viel vorzuweisen haben (und wenn, dann meist etwas ganz Anderes), an ihre Blockbuster. Dass ein Peter Jackson damals die Herr der Ringe-Trilogie drehen durfte, und zwar genau so, wie er sie gedreht hat, ist im Grunde immer noch verrückt - und zum Glück aufgegangen. Ich sehe die Unterschiede daher nicht so krass. Seltsame Entscheidungen und eine "Mainstreamisierung" gibt es in beiden Branchen. Der Unterschied liegt für mich eher in dem, was du im zweiten Absatz ansprichst: Die Games-Branche ist insgesamt niederschwelliger, sodass Nischen-Games mit kleinen Budgets eben auch mal leichter zum absoluten Verkaufsschlager werden können. Stardew Valley ist da sicherlich das krasseste Beispiel - ein Entwickler, 30 Mio. Verkäufe. Die Niederschwelligkeit drückt sich aber auch, abgesehen von der benötigten Hardware, darin aus, dass ich nicht fünf verschiedene Anbieter brauche, für die ich laufende Abokosten zahlen muss, um alles spielen zu können. Ich muss auch nirgendwo hingehen, um die aktuellsten Spiele spielen zu können. Es reicht daheim am PC Steam + ggf. noch ein anderer Anbieter. Und auf den Konsolen habe ich eh keine Wahl als den Store des Konsolenherstellers zu nutzen.

Absolute Zustimmung. Den Peter Jackson wollte ich gestern auch noch erwähnen.  ;)

Das mit der Schwelle sehe ich auch so. Selbst, wenn man mal die ganze Distributionsschiene außen vor lässt... Die ganze Indie, Low Budget und Art House Welt der Filme findet nicht mal da statt, wo die anderen Filme stattfinden. Es gibt dafür extra Kinos, oder sogar nur Events (Festivals) oder man findet sie nur wenn man danach sucht. Es gibt faszinierende Filmprojekte mit Minibudgets aber eigentlich nie so einen Überraschungserfolg wie er bei Spielen möglich ist, weil das System durch krasse Marketingbudgets und Hindernissen im Vertriebssystem bereits filtern und vorherbestimmt welche Filme einer wie großen Zielgruppe vorgeführt werden. Kleine Filme können sich große nationale oder sogar internationale Starts gar nicht leisten.
Dazu kommt meiner Meinung noch, dass die Konsumenten bei Filmen viel weniger geglaubte Qualität einbüsen lassen. Wenn man Voxelgrafik und Pixelgrafik mal mit Stop Motion oder Schwarz Weiß gleich setzt achtet der Konsument bei Filmen viel mehr auf Blockbuster-CGI und atemberaubende Bilder als im Spiel. Im Spiel hat das alles Charme - im Film wirkt es antiquiriert und mit einer Patina Langweiligkeit versehen.
« Letzte Änderung: 16.Oktober 2024, 09:59:01 von DragonFox »
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KI-Guardiola

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Re: Games
« Antwort #13309 am: 16.Oktober 2024, 14:45:41 »

Naja, Marvel setzt auch unerfahrene Regisseure, die bislang nicht viel vorzuweisen haben (und wenn, dann meist etwas ganz Anderes), an ihre Blockbuster. Dass ein Peter Jackson damals die Herr der Ringe-Trilogie drehen durfte, und zwar genau so, wie er sie gedreht hat, ist im Grunde immer noch verrückt - und zum Glück aufgegangen. Ich sehe die Unterschiede daher nicht so krass.

Der Unterschied ist der: Diese Games wurden ausschließlich deshalb gemacht, weil es gerade einen Trend gab. Sprich: Studios machten komplett andere Spiele, weil die, auf die sie seit Jahren spezialisiert waren, sich nicht ähnlich gut verkauften. Da gings um Risikominimierung, die bei Redfall damit endete, dass etliche Entwickler schon während der Entwicklung abhauten, weil sie dazu weder bei Arkane angeheuert hatten noch das Know-How besaßen. So eine Geschichte ist mir aus Hollywood nicht näherungsweise bekannt. Sie steht aber sinnbildlich dafür, wie trendgetrieben Gaming ist. Als Peter Jackson Herr der Ringe machte, war das das Gegenteil von Risikominimierung. Fantasy-Kino war nicht nur tot (die letzte "Welle" waren die Sword&Sorcery-Flicks, die nach dem Erfolg von Conan der Barbar kamen, meist billig produziert.. und Box-Office-Busts wie Ridley Scotts Legende ). Das war ein enormes Risiko auch fürs Studio -- aber eins, auf das Jackson selbst scharf war, der zu dieser Zeit zumindest bereits seine ersten Hollywooderfahrungen hatte. Damals gingen auch Filmstudios noch echte Risiken ein, ist ja schon ne Weile her. :D

Wer aber heute bei Assassin's Creed, GTA, Tomb Raider und Co. schaut, um wieder Spiele-Spannung zu findet, sucht natürlich nicht ideal.


Dazu kommt meiner Meinung noch, dass die Konsumenten bei Filmen viel weniger geglaubte Qualität einbüsen lassen. Wenn man Voxelgrafik und Pixelgrafik mal mit Stop Motion oder Schwarz Weiß gleich setzt achtet der Konsument bei Filmen viel mehr auf Blockbuster-CGI und atemberaubende Bilder als im Spiel. Im Spiel hat das alles Charme - im Film wirkt es antiquiriert und mit einer Patina Langweiligkeit versehen.

Das sind die Konsumenten. Die Kritiker sind hingegen hinsichtlich Games viel freundlicher. Was auch daran liegt, dass Spiele auch nach Jahrzehnten recht technisch bewertet werden. Motto: Spiel macht einen ordentlichen Eindruck, die Mechaniken sind einigermaßen spaßig, alles okay. Entsprechend listet Metacritic ~15.000 Filme, von denen ca. ein Drittel einen Metascore von 50 oder weniger haben (1.000 mit einem unter 30, und nein, das sind mitnichten alles Zwei-Mann-Produktionen, die ausschließlich digital oder in der Videothek vertrieben wurden). Bei den Games hingegen sind es 13.000 Games, von denen nicht mal jedes Dreizehnte unter 50 einläuft -- und gar sechzig (!) davon mit unter 30. Das lässt sich nur in Teilen damit erklären, dass Filme auf einer anderen Skala bewertet werden als Spiele. Wer die Branche kennt, weiß: Spiele müssen schon technisch richtig grobe Macken haben, um wirklich niedrige Wertungen einzufahren.  Meanwhile haut Michael Bay ein Spezialeffekt-Feuerwerk nach dem anderen raus, castet Stars und STernchen -- und gilt unter Kritkern als Höchsstrafe, wenn sie dafür eingeteilt werden -- das Publikum schaut seinen Kram ja eh. :D

Was aber auch bedeutet: Anders als in Film, Musik und Literatur sind Awards und Preise in der Games-Branche nicht sonderlich prestigeträchtig. Denn die Kritik findet ja eh (fast) alles wenigstens okay. Das setzt noch weniger Anreize für Produzenten, inhaltlich mehr als Nullachtfuffzehn zu liefern. Aber das ist wieder ein anderes Thema.  ;D
« Letzte Änderung: 16.Oktober 2024, 15:25:58 von KI-Guardiola »
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Re: Games
« Antwort #13310 am: 16.Oktober 2024, 20:29:06 »

Danke KI, ich könnte es nie so schön in Worte kleiden wie du. Gebe dir in jedem Punkt recht.

Es gibt wirklich viel zu viele 0815 Games, welche schon zig mal da waren, nur das sie nun eine bisschen bessere Grafik haben. Als Beispiel alles von Ubisoft.


Ich spiele gerade wieder BG3, weil mir das neue God of Wars einfach zu schwer ist. Mal ehrlich, gefühlt alle 10 Minuten einen wirklich sehr harten Boss Fight..... Und nicht mal auf normal macht mir das noch Spass. Das reißt mich aus dem Flow. Ab und an ja, aber nicht gewungen in dem Ausmaß. Und das sind nicht mal die härtesten Gegner. Dagegen war der erste Teil leicht.

Ich bin jetzt sicher keine totale Flasche was Action Games betrifft, habe auch den neuersten Wolfenstein Teil durchgespielt, und der war beileibe nicht leicht. Aber was die bei God of Wars aufführen, ist nicht mehr lustig. Riesiger Gegner, kleiner Raum zum kämpfen, und wegen der schlechten Kameraführung sieht man nur 50%. Schade, hätte wirklich gerne die Story durchgespielt.
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Wait till Biggus Dickus hears of this.

DeDaim

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Re: Games
« Antwort #13311 am: Gestern um 14:51:19 »

Nur ganz kurz: Du sprichst da ein paar berechtigte Punkte an, keine Frage. Ich habe jetzt leider keine Zeit, da im Detail drauf einzugehen, vielleicht zu gegebener Zeit mal noch. Mein Punkt war nur, dass es Parallelen zwischen beiden Branchen gibt. Klar ist aber auch, dass man nicht alles 1 zu 1 vergleichen kann. Ich widerspreche aber dem Eindruck, dass die Games-Branche irgendwie "krasser" wäre oder gar "schlechter". Das Marvel Cinematic Universe wurde beispielsweise auch nur so aufgebläht, weil die erste Phase extrem erfolgreich war. Und DC hat sich weniger erfolgreich versucht, dranzuhängen, mit dem Ergebnis, dass von den letzten 10 Filmen aus dem DC Universe (oder wie das dort eben heißt) nur einer profitabel war: The Batman. Die wurden auch nur gemacht, weil es einen Trend gab, könnte man argumentieren.

Wie gesagt: Ist nicht 1 zu 1 abzugleichen, ich finde aber nicht, dass die Spielebranche da negativer zu bewerten ist, als die Filmindustrie. Und ich wiederhole mich da, aber Unternehmen müssen wirtschaftliche Entscheidungen treffen, auch in der "Kreativindustrie". Dass am Ende auch mal Entscheidungen aufgehen, die auf den ersten Blick wirtschaftlich komplettes Harakiri sind, ist und bleibt die Ausnahme. Bei Games gibt es aber immerhin den Vorteil, dass kleine oder Solo-Projekte leichter umzusetzen sind und leichter den Weg zum Konsumenten finden können. Daher bin ich schon der Meinung, dass die insgesamt zugängliche und qualitativ hochwertige Vielfalt bei Games deutlich höher ist. Nur eben nicht unbedingt bei den richtig großen Produktionen.

Edit: Und ja, Herr der Ringe ist schon eine halbe Ewigkeit her. Das waren Zeiten: Fantasy war tot, Sandalenfilme waren tot, Piratenfilme waren tot - und dann kamen Gladiator, Herr der Ringe, Harry Potter und Fluch der Karibik. Schon wild. :D Ich lese gerade übrigens nach ewigen Zeiten mal wieder den Herrn der Ringe und hatte komplett vergessen, dass Frodo in den Büchern schon 50 Jahre alt ist. ;D
« Letzte Änderung: Gestern um 14:53:27 von DeDaim »
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