Warscheinlich ist unser Forumsdoc der einzige der mir helfen kann, aber ich lass mich natürlich gerne eines besseren belehren.
Also:
1.) Besteht die Stärke lediglich aus Glucose? Und sind diese dann immer 1,4,1,4,... -verknüpft?
2.) Welches sind die reduzierend wirkenden OH-Gruppen von Glucose und Galaktose?
3.) Sind die Maltose und die Laktose bzw. ihre Bestandteile (Maltose: Glucose-Glucose/ Laktose: Galaktose-Glucose) immer auf die selbe Art und Weise miteinander verknüpft?
Ich hoffe, dass mir jemand helfen. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm...ist ja nur die letzte Abi-Prüfung
Da helfe ich gerne!
Also: Stärke besteht aus zwei Polysaccharideinheiten, nämlich der Amylose und dem Amylopektin. Amylose besteht aus alpha-1,4-verknüpften Glucosebausteinen, jedoch sind 50% der Amylosemoleküle in der Stärke über alpha-1,6-Bindungen mit Seitenketten verknüpft.
Amylopektin besteht auch aus Glucosebausteinen, ebenfalls alpha-1,4-glykosidisch verbunden, aber genauso wie Amylose mit alpha-1,6-verknüpften Seitenketten. Antwort auf Frage 1 also: im Prinzip ist der Grundbaustein der Stärke Glucose, und die Hauptbestandteile sind auch 1,4-verknüpft. Ob die Seitenkette von Deinem Lehrer in Betracht gezogen wird, kann ich nicht sagen. Sage es einfach dabei und erkläre, daß es sich nicht um die Hauptstränge, sondern um Nebenstränge handelt.
Reduzierend wirkende OH-Gruppen sind
formal alle primären und sekundären Alkohole (Dir ist klar, warum?!). In der Glucose ist die C1-OH-Gruppe aber bevorzugt, weil der Zucker als Reduktionsmittel selbst oxidiert wird. Es entsteht hier in Nachbarschaft zum cyclischen Sauerstoff ein Lacton, also ein cyclischer Ester. Dieser ist energetisch leichter zu erreichen. Die ringoffene Form liefert ein Aldehayd und unter Oxidation schließlich eine Carbonsäure. Bei Galaktose ist das identisch, denn Glucose und Galactose sind Isomere, die sich ausschließlich in der axialen/äquatorialen Stellung der C1-OH-Gruppe unterscheiden.
Lactose ist, wie Du schon geschrieben hast, ein Disaccharid. Hier ist zu beachten: die glykosidische Hydroxygruppe liegt frei! Deshalb ist die sterisch nicht bedunden. In Lösung liegt ein Gleichgewicht zwischen alpha- und beta-Form vor. Im kristallinen Zustand überwiegt die alpha-Form deutlich, in der wasserfreien Lactose dagegen die beta-Form. Maltose reagiert analog. Die Verknüpfung ist jedoch bei beiden immer 1,4.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen. Viel Glück auf jeden Fall!!