Also, ich schreib jetzt ma kurz auf, was mir so in 2 Mins zum Thema Ameisen einfällt:
Ameisen1EINLEITUNG
Ameisen, Überfamilie sozialer Insekten, die in organisierten Staaten leben.
Ameisen sind mit Termiten, die man bisweilen „weiße Ameisen” nennt und die eine eigene Ordnung bilden, nicht näher verwandt. Ameisen besiedeln nahezu sämtliche Lebensräume der Erde. Der Ursprung der Ameisen liegt vermutlich in der frühen Kreidezeit vor etwa 130 Millionen Jahren. Die ältesten nachgewiesenen Ameisen, die in Bernstein eingeschlossen sind, lebten nach Untersuchungen, die 1998 vom American Museum of Natural History in New York publiziert wurden, vor über 90 Millionen Jahren.
Bei den meisten Ameisenarten bleiben die Männchen während ihres gesamten Lebens geflügelt, die Weibchen hingegen nur bis nach der Paarung. Ungeflügelte Weibchen, die so genannten Arbeiterinnen, sind in der Regel unfruchtbar. Ein befruchtetes Weibchen wird zur Königin der Kolonie und erfüllt vor allem die Aufgabe, Eier zu legen. Die Männchen sterben nach der Paarung; die Arbeiterinnen sammeln Nahrung, kümmern sich um die Nachkommen und verteidigen die Kolonie. Bei manchen Arten wird die Verteidigung von Arbeiterinnen mit besonders großen Mandibeln (Oberkiefern) übernommen, den Soldaten. Die Nester bestehen gewöhnlich aus Kammern und Gängen, die unter Steinen oder Baumstämmen in den Boden gegraben werden; manche Arten bauen ihre Nester in Form von Hügeln aus Erde und pflanzlichen Materialien oder in abgestorbenen Bäumen. Die Nestkammern dienen zur Aufzucht der Brut und zum Speichern von Nahrung. In einem Nest können wenige hundert bis zu 20 Millionen Ameisen leben, in der großen Mehrzahl sind dies Arbeiterinnen.
Ameisen umfassen je nach Einschätzung der Systematiker über 4 500 bis 15 000 Arten, die in den Ländern der gemäßigten Zone und der Tropen weit verbreitet sind. In Europa gibt es etwa 200 Arten. Ameisen werden je nach Art und Kaste 0,8 Millimeter bis sechs Zentimeter groß. Der Körper der Ameisen ist in Kopf, Brustabschnitt und Hinterleib gegliedert, wobei der Hinterleib über einen Stiel mit der Brust gelenkig verbunden ist. Im Hinterleib einer Arbeiterin befindet sich neben dem Magen auch ein so genannter sozialer Magen, aus dem das Insekt Nahrung für Nestgenossen hervorwürgt. Am Kopf tragen Ameisen mehrgliedrige, gekniete Antennen, die der Wahrnehmung von Gerüchen, Geschmack und Feuchtigkeit dienen. Ameisen besitzen neben ihren beiden Komplexaugen mehrere Nebenaugen. Viele Arten spritzen Angreifern und Beutetieren aus Giftdrüsen Ameisensäure in Wunden, die sie diesen mit ihren Mandibeln beigebracht haben.
Zwei bekannte einheimische Arten sind die Rote Waldameise und die Schwarze Wegameise. Die Rote Waldameise besitzt einen rotbraunen Brustabschnitt und einen schwarzen Hinterleib. Sie besiedelt Wälder und errichtet aus Nadeln, Zweigen und anderen Pflanzenteilen Bauten von etwa einem Meter Höhe. Der Bau kann sich mit unterirdischen Kammern bis in zwei Meter Tiefe fortsetzen. Die Schwarze Wegameise ist schwarzbraun gefärbt, sie legt in der offenen Landschaft, auch in Gärten oder unter den Platten von Gehwegen, unterirdische Nester an. Schwarze Wegameisen ernähren sich gern von Honigtau (s. u.).
2ENTWICKLUNG
Die vier Lebensstadien einer Ameise sind Ei, Larve, Puppe und Erwachsenenstadium. Aus den winzigen weißen oder gelblichen Eiern, welche die Königin legt, schlüpfen nach zwei bis sechs Wochen weiße Larven. Wurden die Eier von Samenzellen befruchtet, welche die Königin in ihrem Körper seit dem Hochzeitsflug speichert, entwickeln sich Arbeiterinnen (Weibchen mit verkümmerten Eierstöcken). Unbefruchtete Eier werden zu Männchen. Werden die aus bestimmten befruchteten Eiern geschlüpften Larven mit einem besonderen Futtersaft gefüttert, entwickeln sich Weibchen (Königinnen). Die Larven werden für einen Zeitraum von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten mit vorverdauter Nahrung gefüttert und verwandeln sich dann zu Puppen (umgangssprachlich als „Ameiseneier” bezeichnet). Bei einigen Arten sind die Puppen ungeschützt, bei anderen von Kokons aus einer Substanz umgeben, welche die Larven kurz vor der Verpuppung absondern. Die Entwicklung der einzelnen Stadien findet in verschiedenen Kammern statt, die Nachkommen werden immer wieder umhergetragen. Nach dem Puppenstadium, in dem die Tiere keine Nahrung aufnehmen, folgt die Erwachsenenform. Die erwachsenen Arbeiterinnen füttern, säubern und bewachen die noch unausgereiften Tiere während deren Entwicklung. Wie alle Insekten mit vollständiger Metamorphose haben auch Ameisen nach Beendigung des Puppenstadiums ihre volle Größe erreicht.
Männchen und Weibchen sind geflügelt und verlassen zum Hochzeitsflug das Nest. Nach der Paarung wirft das Weibchen seine Flügel ab und gründet einen neuen Staat. Der Hinterleib des Weibchens vergrößert sich und es produziert Eier. Die erste Brut muss es in der Regel allein aufziehen; bei manchen Arten nimmt die junge Königin jedoch zur Nestgründung Arbeiterinnen mit (s. u.). Auf sich allein gestellt, sterben die Männchen im Allgemeinen, nachdem sie die Königinnen befruchtet haben. Die Königinnen mancher Arten leben 20 Jahre. Das Alter eines Staates hängt vom Alter der Königin ab.
3NAHRUNG
Ameisen sind in der Regel Allesfresser; einige Arten nehmen jedoch nur ganz spezielle Nahrung zu sich. Die meisten Ameisen bauen eine Art Nest und bewahren darin Futter auf. Einige Arten haben eine hoch spezialisierte Lebensweise entwickelt und betreiben sozusagen „Ackerbau” oder „Viehzucht”. Eine Ernteameise der mittleren Vereinigten Staaten und Mexikos sucht häufig Wiesen oder Felder auf und erntet dort die Grassamen, die sie dann aufbewahrt. Manche Arten der weit verbreiteten Ernteameisen, welche die Körner als Nahrung sammeln, haben spezialisierte Arbeiterinnen mit vergrößerten Kiefern, die man ebenfalls als Soldaten bezeichnet; diese machen praktisch nichts anderes, als Samen zu knacken, damit die anderen Ameisen diese fressen können. Manche Pflanzen sind sogar auf die Verbreitung ihrer Samen durch Ameisen angewiesen. Sie haben Samen mit ölhaltigen Anhängseln, diese werden von den Ameisen verzehrt. Die meisten mitteleuropäischen Arten sind Sammler oder „Viehzüchter”.
Eine Ameisengattung der südöstlichen Vereinigten Staaten und der amerikanischen Tropen kultiviert in ihren Nestern eine Pilzart, die der Kolonie als Nahrung dient. Im tropischen Amerika gibt es Blattschneiderameisen: Die Arbeiterinnen schneiden Blattstückchen ab, die sie zum Nest zurücktragen und als „Kompost” benutzen, um ihre Pilzgärten zu düngen. Wie amerikanische Forscher 2001 in den Proceedings of the Royal Society berichteten, erkennen diese Ameisen unerwünschte Pilzarten, die in die Nester eingedrungen sind, und entfernen deren Sporen.
Viele Ameisen nehmen eine süße, als Honigtau bezeichnete Flüssigkeit zu sich, die von Blattläusen abgesondert wird. Manche Arten halten und beschützen die Blattläuse sogar und kümmern sich um deren Eier. Die Honigameisen der südwestlichen Vereinigten Staaten speichern den Honigtau; sie benutzen dazu bestimmte Arbeiterinnen als lebende Behältnisse für die Flüssigkeit. Diese Arbeiterinnen werden mit riesigen Mengen Honigtau gefüttert, wodurch sich ihr Körper so sehr dehnt, dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich fortzubewegen. Sie verharren regungslos im Nest und würgen, wenn erforderlich, Nahrungströpfchen hervor, um damit andere Mitglieder der Kolonie zu füttern.
Zahlreiche Ameisen praktizieren die so genannte Trophallaxis. Darunter versteht man eine komplizierte Form der wechselseitigen Fütterung und des Austausches chemischer Reize. Beim Füttern der Larven erhalten die Arbeiterinnen von deren Körperoberfläche ein speichelartiges Sekret, das sie begierig aufnehmen. Die Anziehungskraft solcher Stoffwechselprodukte für die Arbeiterinnen ist vermutlich die Grundlage für das Umsorgen der Brut sowie für die Organisation und den Zusammenhalt des gesamten Insektenstaates.
4VERHALTEN
Ameisenkolonien errichten in der Regel einen Bau oder ein Nest. Der Standort eines Ameisennestes wird so gewählt, dass im Inneren ein günstiges Mikroklima entsteht. Darüber hinaus können besondere Gänge zur Belüftung angelegt werden. Bei manchen Arten wärmen sich die Arbeiterinnen in der Sonne auf und befördern die Wärme dann mit ihrem Körper ins Nest. Einige wenige Formen, namentlich die Wander- oder Treiberameisen, leben nomadisch und bauen nur vorübergehende Nester. Die Nester dieser Ameisen bestehen aus einer losen Masse, gebildet aus den zusammengedrängten Körpern von bis zu einigen Millionen Arbeiterinnen; diese hängen an der Unterseite eines Astes oder einer anderen Oberfläche und umschließen die Königin und die Brut. In der Fachzeitschrift Naturwissenschaften berichteten Wissenschaftler der Universität Frankfurt/Main 2001 über das Verhalten von Ameisen der Spezies Cataulacus muticus, die Riesenbambus in Regenwäldern Malaysias besiedelt. Wenn die Nestanlagen durch Regen überflutet werden, trinken die Ameisen das eingedrungene Wasser und scheiden es außerhalb des Nestes wieder aus.
Die Aktivitäten von Ameisenstaaten sind durch ein gewisses Maß an Arbeitsteilung charakterisiert. Bei bestimmten Ernteameisen beispielsweise knacken nur die großköpfigen Arbeiterinnen Samen. Häufiger jedoch ist die Arbeitsteilung nur eine Frage der relativen Körpergröße, so auch bei den meisten Ernteameisenarten. Die größten Arbeiterinnen dieser Arten sind vorwiegend für die Verteidigung zuständig, die mittelgroßen für die Nahrungssuche, und die kleinsten kümmern sich um die Brut. Alle Arbeiterinnen sind jedoch imstande, sämtliche Aufgaben zu erfüllen. Bei vielen Ernte- und Honigameisenarten können einzelne Arbeiterinnen vorübergehend auf Nahrungssuche oder Jungenaufzucht spezialisiert sein.
Die Aktivitäten einer Kolonie variieren von hoher Intensität zu bestimmten Tageszeiten (gewöhnlich am frühen Morgen und späten Nachmittag oder bei nachtaktiven Ameisen am frühen Abend) bis zur Lethargie zu anderen Zeiten (etwa über Mittag oder in den frühen Tagesstunden vor Sonnenaufgang). Die Aktivitäten von Ameisen der gemäßigten Zone zeigen auch jahreszeitliche Schwankungen – von hoher Geschäftigkeit im Hochsommer bis zur Winterruhe während der kalten Monate. Bei bestimmten Arten gibt es zwischen Arbeiterinnen dauerhafte individuelle Unterschiede; einige stecken normalerweise voller Energie, während andere eher träge sind.
Manche Ameisen können lernen, sich in recht komplizierten Labyrinthen zurechtzufinden – eine Fähigkeit, die sie normalerweise dazu nutzen, bei der Nahrungssuche vom Nest aus individuelle Wege einzuschlagen. Ameisen vermögen sich anhand des Sonnenstands, aber auch an Landmarken zu orientieren, sie finden auf diese Weise den Weg zu ihrem Bau. Insbesondere in der Dunkelheit orientieren sie sich anhand von Duftstraßen, die sie mit Hilfe ihrer Duftdrüsen anlegen. Die Lernfähigkeit von Ameisen ist jedoch stark begrenzt und im Gegensatz zum Lernen bei Säugetieren stereotyp. Die komplexe Organisation von Ameisen, die uns Menschen so bemerkenswert erscheint, ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Reihe einfacher Reize und Reaktionen (siehe Verhaltensforschung).
Bei der Nahrungssuche bewegen sich manche Ameisenarten, darunter die Treiberameisen, vom Nest aus in festgelegten Kolonnen, die chemischen Pfaden folgen. Andere nutzen individuell die Richtung und Ebene des polarisierten Lichtes. Viele Ameisen sind nur in ihren unterirdischen Gängen tätig, andere sind strikt baumbewohnend, aber in der Regel halten sich Ameisen sowohl über als auch unter der Erde auf. Die Kommunikation unter Ameisen ist außerordentlich effizient und erfolgt in erster Linie über Berührungsreize und chemische Mittel; einige Arten verständigen sich jedoch auch über Schwingungen oder mittels ihres Gehörs. Bei manchen Arten bildet eine „Gründerameise” eine neue Kolonie: Von ihr angeregte Nestnachbarn folgen aus dem Nest in ihre Richtung, je nach Art auf die eine oder andere Weise beeinflusst. Bei der winzigen, rötlich gelben Pharaoameise beispielsweise hinterlässt die Gründerameise bei der Rückkehr zum Nest eine Spur aus einem chemischen Sekret, welche die anderen zur Nahrung hinleitet. Die Gründerameise ist in der Regel erregter, wenn sie große Futtermengen entdeckt; entsprechend wird auch eine größere Zahl von Nestnachbarn von ihr zur Nahrungssuche angeregt.
Die Nester zahlreicher Ameisen werden von verschiedenen Käfern und anderen Insekten bewohnt, die man als Ameisengäste oder Myrmekophile bezeichnet; dabei handelt es sich um dauerhafte Bewohner, die von Parasiten bis zu nützlichen Formen reichen. Viele Ameisen leben als vorübergehende oder permanente Sozialparasiten in den Kolonien anderer Ameisenarten. Die Amazonenameise unternimmt Raubzüge bei anderen Ameisen und bringt einen Teil der nicht verzehrten Brut zu ihrem eigenen Nest zurück, wo ihr diese Tiere, sobald sie erwachsen sind, als Sklaven dienen. Diese Sklavenameisen führen die in der Kolonie der Amazonenameisen anfallenden Arbeiten durch, einschließlich des Grabens von Gängen und der Aufzucht der Brut.
Die bekannteste der amerikanischen Wanderameisen ist eine tropische Art, unter deren Arbeiterinnen es auch Soldaten gibt. Die Soldaten besitzen riesige, hakenförmige Mandibeln und einen kräftigen Stachel. Die Kolonien dieser Art organisieren täglich Raubzüge in Schwärmen, die an vorderster Front fast 14 Meter breit sein können. Diese Ameisen fangen Insekten, etwa Schaben, und andere Gliederfüßer wie Taranteln, die ihnen kaum entkommen können, und schleppen oder tragen sie zurück in ihr Quartier. Ab und zu töten sie durch ihre Stiche sogar brütende Vögel, in die Ecke getriebene Schlangen und andere kleinere Tiere. Die Treiberameisen einer afrikanischen Gattung führen vergleichbare Raubzüge durch: Gewöhnlich beginnen sie am frühen Abend auszuschwärmen; sie fallen dabei über viele Gliederfüßer und andere Beutetiere her. Manchmal gehören auch Kleinsäuger des Waldes oder kleine Haustiere, die sie in Gattern in die Ecke treiben, so dass sie nicht mehr entkommen können, zu den Opfern dieser Ameisen.
Die wirtschaftliche Bedeutung von Ameisen ist schwer abzuschätzen. Die Ernteameisen, die man als Holzschädlinge betrachtet, können die Forstwirtschaft in Wirklichkeit sogar fördern, indem sie den Abbau und die Umsetzung von Holz beschleunigen, das bereits von anderen Insekten befallen ist. Zwar wirken sich die vielen Samen sammelnden Ameisen schädigend auf die Landwirtschaft aus, wenn sie in der Umgebung von Kornfeldern und Getreidespeichern zu zahlreich werden, doch im Normalfall kann ihre Anwesenheit die Produktion sogar begünstigen, weil sie der Zunahme schädlicher parasitischer Käfer entgegenwirkt. Ameisen, insbesondere bestimmte Arten, die Blattläuse halten, sind häufig Schädlinge in Gärten; doch man sollte auch die großen Vorteile dieser und anderer Ameisen für die Belüftung und Durchmischung des Bodens berücksichtigen. Weitere bedeutende Beiträge zur Forstwirtschaft in tropischen und subtropischen Gebieten leisten wohl die räuberischen Treiber- oder Wanderameisen; sie beseitigen ausgesprochen effektiv andere, noch schädlichere Insekten und sind daher in menschlichen Wohngebieten nicht immer unwillkommen.
Systematische Einordnung: Ameisen bilden die Überfamilie Formicoidea der Ordnung Hymenoptera. Die Rote Waldameise heißt zoologisch Formica rufa, die Schwarze Wegameise heißt Lasius niger. Die Ernteameise der USA wird mit wissenschaftlichem Namen Pogonomyrmex barbatus genannt. Die Blattschneiderameisen der südöstlichen Vereinigten Staaten und des tropischen Amerika, die in ihren Nestern Pilze züchten, gehören zur Gattung Atta. Honigameisen stellt man in die Gattung Myrmecocystus. Die Pharaoameise heißt Monomorium pharaonis, die Amazonenameise Polyergus breviceps. Die bekannteste der amerikanischen Wanderameisen heißt Eciton burchelli. Die afrikanischen Treiberameisen, die in Schwärmen ihre Raubzüge durchführen, gehören der Gattung Dorylus an.
Microsoft ® Encarta ® Professional 2003. © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.