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Autor Thema: Unwort des Jahres: Tätervolk  (Gelesen 6319 mal)

Henningway

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Unwort des Jahres: Tätervolk
« am: 20.Januar 2004, 15:14:41 »

Ich finde, selten hat eine Wahl besser gepasst als bei diesem Wort. Wie seht Ihr das?
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Alter_Schwede

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #1 am: 20.Januar 2004, 15:16:09 »

Tätervolk ist schon zurecht das Unwort, wobei ich persönlich Abweichler bevorzugt hätte...  ::)
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Eurocop

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #2 am: 20.Januar 2004, 15:18:16 »

Meins ist

[size=10]Falschgeiz[/size]

;D ;D ;D
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Rupi

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #3 am: 20.Januar 2004, 16:52:01 »

Zitat
Ich finde, selten hat eine Wahl besser gepasst als bei diesem Wort. Wie seht Ihr das?


Sehe ich genauso!
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Ich bin einer von Gottes eigenen Prototypen.
Ein aufgemotzter Mutant von der Sorte,
die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurden.
Zu spleenig zum Leben, zu selten zum sterben.

(Frei nach Hunter S. Thompson)

Henningway

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #4 am: 20.Januar 2004, 18:13:10 »

Zitat
Tätervolk ist schon zurecht das Unwort, wobei ich persönlich Abweichler bevorzugt hätte... ::)


Warum denn das? Ich glaube, ein "Unwort" ist ein Wort, welches genau das Gegenteil von dem bedeutet, was es eigentlich ist. In die Auswahl kam ja auch "Leistungsoptimierung", worunter man verbesserte Leistungen verstehen kann, was aber eigentlich heißt: gekürzte Leistungen, dadurch Optimierung der Bilanz.

Tätervolk passt da doch wirklich hervorragend.

Und Eurocop: wieso Falschgeiz? Und was ist daran so witzig?
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pudel

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #5 am: 20.Januar 2004, 20:15:54 »

"tätervolk" kam ins gerede durch die hohmann rede, welcher zu argumentieren versuchte das die juden genauso täter waren, wie die deutschen, da sie durch ablegung ihrer religion sich zahlreich den bolschewisten und revolutionären anschlossen, die schliesslich auch mordeten. die deutschen sagte er, hätten sich auch ihrer religion, der christlichen, entledigt und dem nationalsozialistischem treiben zugesehen. daraus folgerte er das es GAR KEIN TÄTERVOLK geben kann und die juden und christen auf einer stufe stehen. im prinzip hätte sich eigentlich nur der gottlose über hohmanns rede aufregen dürfen. der springende punkt war aber die (zum einemillionstenmalige) gegenüberstellung von deutschen und juden, was den verdacht auf antisemitische beweggründe schliessen liess.

ich finde da ABWEICHLER, auch als das bessere unwort, weil durch diese denunziationen innerhalb einer partei in einem "demokratischen" staat und zudem noch vom regierungsvorsitzenden benutzt, einem sofort, so etwas wie NSDAP vorm geistigen auge umherschwirrt. bist du nicht für uns, bist du gegen uns.....du mieser abweichler!! aber gerade diese "abweichler" zeugen ja davon das demokratie herrscht und man auch anderer meinung sein kann. aber abweichler, lässt vermuten, das soetwas gar nicht mehr gemocht wird. klappe halten.....und stramm mitmarschieren. genau auf die klippe hinzu.  ;)
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"Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft."

J.P. Sartre

Interisti

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #6 am: 21.Januar 2004, 00:08:09 »

War klar das wir auch diese "Auszeichnung" dazu benutzen um uns beim jüdischen Volk dazu entschuldigen unsere Meinung zu sagen.

60 Jahre sind vergangen, Israel hat zahlreiche Kriege in dieser Zeit geführt. Aber wenn es um Schuld geht zeigt man in Jerusalem ganz schnell gen Westen nach Berlin.
Und wehe jemand zweifelt an dieser dogmatischen Einstellung der Zionisten und unseren führenden Politikern.
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Colin

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #7 am: 21.Januar 2004, 00:14:51 »

Da kann ich nicht zustimmen. Mir geht es auch öfters auf den Zeiger, dass man israelische Politik nicht kritisieren darf und dann gleich als Antisemit dargestellt wird. Dennoch ist es vollkommen inakzeptabel, den Eindruck zu erwecken,die Juden hätten in irgendeiner Form Schuld an ihrer eigenen Verfolgung gehabt bzw. die Schuld der Deutschen durch diese Gleichstellung abzuschwächen. Und nur darum ging es ja bei der Kritik an dieser "Wortschöpfung". Insofern sollte man da imo schon sehr genau differenzieren zwischen dem was passiert ist und dem Umgang mit der aktuellen Tagespolitik.
« Letzte Änderung: 21.Januar 2004, 00:55:40 von Colin »
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Interisti

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #8 am: 21.Januar 2004, 00:31:11 »

Der Kern der Diskussion war nicht dass die Juden Schuld an ihren eigenen Vökermord hatten, das wäre grotesk und absolut verwerflich.

Wie pudel das schon richtig sagte war der Sinn zu beweisen das die Diskussion um das Tätervolk der Deutschen falsch ist.
Der Vergliech mit den Juden hat das ganze schon wieder antisemitisch gemacht. Man hätte auch die Russen, Amerikaner, Japaner usw. nehmen können ...

Aber in Anbetracht der aktuellen Ereignisse passt wohl Israel da als Vergleich ganz gut. Aber nein wird sind ja Deutsche. Kinder von Nazis und müssen zu Israels Politik den Kopf nicken.
Meiner Meinung nach gibt das zur Zeit nur einen Vergleich der äquivalent wäre. Due USA. Wobei wir dann beim nächste Streitpunkt wären.

Zurück zum Thema:
Agenda 2010 hätte besser gepasst. Aber warum das werden 95 % der Deutschen wohl erst in ein paar Jahren checken.
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Colin

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #9 am: 21.Januar 2004, 01:15:51 »

Man kann aber doch nicht die  Taten von Revolutionären mit dem Völkermord an den Juden vergleichen oder nach dem Motto "die andren haben aber doch auch Böses getan" eine Art Selbstentschuldung vornehmen. Ich bin absolut dafür, die Politik Israels in Frage zu stellen, aber genauso bin ich dagegen, das Handeln Deutschlands auf so eine Art abzuschwächen. Meiner Ansicht nach hat Hohmann gesagt, man könne die Juden ebenso wie die Deutschen als Tätervolk bezeichnen- und diese "Verniedlichung" dessen was sich damals von deutscher Seite aus abgespielt hat halte ich für vollkommen absurd. Und wenn er damit sagen wollte, wir seien in Wahrheit alle KEINE Tätervölker, so setzt er damit dennoch 2 Dinge gleich, die nicht vergleichbar sind.
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mancity

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #10 am: 21.Januar 2004, 06:48:19 »

Na ja, Revolutionäre ist gut. Das war leider auch ein Völkermord in der Sowjetunion, schon seit den zwanziger Jahren. Dennoch läuft eben die Relativierung von Hohmann auf Antisemitismus hinaus, zumal es auch sehr viele Juden unter den Opfern des Kommunismus gab. Vor allem stinkt an der Hohmann-Geschichte, dass er versucht, durch den Vergleich mit den Juden die Verantwortung für die deutsche Geschichte wegzuwischen. Er will sich sozusagen auf Kosten einer anderen Religion reinwaschen.

Der Punkt mit den Abweichlern gibt mir aber auch zu denken. Ich denke schon seit längerem, dass totalitäre Züge nicht nur in der Politik bei uns zu beobachten sind. Ich meine damit jede Form von Stromlinienförmigkeit. Zum beispiel auf Arbeit: da hat es sich was mit demokratie. Selbst wenn du dort einen Betriebsrat hast, geht da keiner hin, weil er Angst hat, er ist dann der erste, wenn wieder Leute entlassen werden. Ist so meine Erfahrung.
Wir haben doch im grunde alle Angst, unsere Meinung offen zu äußern. Deshalb sind wir auch in diversen Internet-Foren, weil wir sonst keine Möglichkeit sehen, uns zu artikulieren.
Und diese Tendenz spiegelt sich für mich gut in dem Wort Abweichler wider.
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Alter_Schwede

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #11 am: 21.Januar 2004, 07:34:29 »

Zitat

ich finde da ABWEICHLER, auch als das bessere unwort, weil durch diese denunziationen innerhalb einer partei in einem "demokratischen" staat und zudem noch vom regierungsvorsitzenden benutzt, einem sofort, so etwas wie NSDAP vorm geistigen auge umherschwirrt. bist du nicht für uns, bist du gegen uns.....du mieser abweichler!! aber gerade diese "abweichler" zeugen ja davon das demokratie herrscht und man auch anderer meinung sein kann. aber abweichler, lässt vermuten, das soetwas gar nicht mehr gemocht wird. klappe halten.....und stramm mitmarschieren. genau auf die klippe hinzu.  ;)


Sehe ich auch so! Ein Abgeordneter ist in erster Linie seinem Gewissen und nicht dem Parteibuch verpflichtet!

Und für mich ist es genau deshalb mein Unwort des Jahres!!!
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BabbaArraka

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #12 am: 21.Januar 2004, 13:54:31 »

Eine der schlimmsten Wortkreationen der letzten Jahre: Unwort. Was soll denn das sein?
>:(
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Alter_Schwede

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #13 am: 21.Januar 2004, 14:02:15 »

Die Aktion »Unwort des Jahres« will für mehr sachliche Angemessenheit und Humanität im öffentlichen Sprachgebrauch werben. Zu diesem Zweck sollen jährlich einzelne Wörter oder Formulierungen aus der aktuellen öffentlichen Kommunikation, welche die Erfordernisse sachlicher Angemessenheit und humanen Miteinanders besonders deutlich verfehlen, öffentlich gerügt werden. Dabei wird der deutlichste sprachliche Mißgriff als »Unwort des Jahres« gekennzeichnet, aber auch weitere Wörter und Formulierungen können als »Unwörter« gerügt werden. In Betracht kommen alle Felder der öffentlichen Kommunikation (Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft ...). Die Rügen verstehen sich in erster Linie als Anregung zu mehr sprachkritischer Reflexion. Eine Zensurabsicht liegt der Aktion fern. Für die Aktion ist wesentlich, dass jeweils die ganze Sprachgemeinschaft aufgerufen wird, sich an der Unwort-Wahl zu beteiligen. Jeder Bürger und jede Bürgerin kann Vorschläge machen.

Auszug aus der Satzung der Unwort des Jahres Jury
siehe:
http://www.unwortdesjahres.org/unwort_g.html#Start
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BabbaArraka

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #14 am: 21.Januar 2004, 17:44:28 »

Ist ja prinzipiell nicht schlecht. Dennoch ist der deutlichste sprachliche Missgriff schon das Wort Unwort. Da hätten sich die Damen und Herren Sprachwächter ruhig was Besseres einfallen lassen können. Solche Wortschöpfungen stoßen mir immer sauer auf. Aber ich bin vielleicht auch ein bisschen so ein Sprachwächter.
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Henningway

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #15 am: 21.Januar 2004, 19:39:33 »

Bei der Wahl und meiner Zustimmung geht es gar nicht primär um Juden oder Deutsche. Es ist eine ungünstige Fügung, daß das Wort durch Hohmann bekannt geworden ist, auch wenn er es nicht erfunden hat.

Mir geht es nur darum: es wird niemals, nicht früher, nicht in Zukunft, so sein, daß ein ganzes Volk eine Tat begeht, in diesem Sinne ein Täter - oder Tätervolk - ist. Ich bin kein Nazi, ein Freund von mir aus Gaza schmeisst keine Bomben, Russen sind keine Kommunisten... man kann das beliebig weiterführen. Weil aber das Wort "Tätervolk" impliziert, daß ein Volk ein Täter ist, finde ich die Wahl durchaus berechtigt. Nicht mehr, nicht weniger.
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Alter_Schwede

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #16 am: 22.Januar 2004, 07:41:43 »

@ Hennigway

Gute Begründung, mit der du auch den Nagel aufn Kopf triffst. Aber die Sache mit dem Tätervolk ist ja etwas längeres da es dieses Wort schon eine Weile gibt und hätte es Hohmann nicht gesagt dann wäre es wohl nie in der Auswahlliste gelandet. Und letzlich sind alle Wörter die da unter den "besten" auftauchen doch ziemliche Ausrutscher unter denen sich ja jeder sein "Liebling" aussuchen kann...
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mancity

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #17 am: 22.Januar 2004, 09:54:25 »

Zitat
Bei der Wahl und meiner Zustimmung geht es gar nicht primär um Juden oder Deutsche. Es ist eine ungünstige Fügung, daß das Wort durch Hohmann bekannt geworden ist, auch wenn er es nicht erfunden hat.

Mir geht es nur darum: es wird niemals, nicht früher, nicht in Zukunft, so sein, daß ein ganzes Volk eine Tat begeht, in diesem Sinne ein Täter - oder Tätervolk - ist. Ich bin kein Nazi, ein Freund von mir aus Gaza schmeisst keine Bomben, Russen sind keine Kommunisten... man kann das beliebig weiterführen. Weil aber das Wort "Tätervolk" impliziert, daß ein Volk ein Täter ist, finde ich die Wahl durchaus berechtigt. Nicht mehr, nicht weniger.


ich glaub nicht, dass es eine ungünstige Fügung war, dass das Wort durch Hohmann bekannt geworden ist. Genau durch die Argumentation Hohmanns hat es ja erst seinen "Unwortstatus" bekommen. Das Wort hat doch vorher kaum jemand gekannt. Bekannt waren dagegen Kollektivschuld oder Sippenhaft, was in etwa das gleiche bedeutet - und dass das Begriffe sind, die historische Ungerechtigkeiten beschreiben, ist auch bekannt. Also ging es Hohmann nicht wirklich um eine neue Erkenntnis, sondern er wollte was ganz anderes: die deutsche Verantwortung an den Verbrechen der Nazizeit leugnen. Auch wenn der das bestreiten würde, unbewusst ist genau das die Intention solcher Reden. Das ist ähnlich wie bei Möllemann, der sich aufgeregt hat, dass man Israel nicht kritisieren dürfe - was nicht stimmt, wenn man sich bloß mal die Medienlandschaft anschaut: da kommen wahrscheinlich mehr propalästinensische Beiträge als sonst wo auf der Welt.

Der einzige Fall, wo ich der Befürchtung recht geben würde, das man jüdische Menschen nicht sachlich kritisieren darf, ist Michel Friedmann. Der Mann hat für mich wirklich jede Grenze überschritten, aber spielt sich weiterhin als die große moralische Instanz der Gesellschaft auf - und das schönste dabei: es fällt ihm kaum jemand ins Wort dabei, aus Angst, in die rechte Ecke gedrängt zu werden.
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RoMaHa

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #18 am: 22.Januar 2004, 15:15:21 »

Ich habe die eigentliche Kernaussage von Herrn Hohmann für mich anders interpretiert.Mag sein das der Vergleich der russischen Revolution und der Verbindung der Juden darin mit den Verbrechen des 3.Reiches mehr als unglücklich ist und die Relationen nicht stimmen.Aber bis zu dem Punkt in seiner Rede wo er diesen Vergleich zu erklären und die Verbrechen des Naziregimes zu relativieren versucht,stimme ich Herrn Hohmann in weiten Teilen zu.
Jede Nation hat weniger ruhmreiche Zeiten hinter sich,nur Deutschland stellt da wohl eine nie zu sühnende Ausnahmeerscheinung dar.Milliarden von Zahlungen und der Kniefall des Herrn Brandts sollten eigentlich reichen um irgendwann mal einen Schlusstrich unter diesem dunklen Kapitel zu ziehen.Mittlerweile sind knapp 60 Jahre vergangen,Deutschland lebt in einer anderen Generation aber sobald ein Funke von Nationalstolz aufkommt heisst es Nazi.Ich durfte mir ja sowas hier im Forum bereits auch mal anhören.
Wann hört Deutschland auf und versucht sich selbst vor seiner Geschichte zu rechtfertigen um einmal in einem gesunden Maße auch mal zuerst an seine Bürger zu denken ?
Der eigentliche Sinn des Sozialstaates Deutschland geht doch am Deutschen selbst total vorbei.
Ich bin seid mehreren Jahren im Aussendienst einer grossen Versicherung tätig,habe seitdem mehrere Hundert Kunden besucht,darunter waren etliche Nationalitäten und Sozialstrukturen vertreten sodass ich mir, aufgrund meiner Erfahrung, eine zumindest für mich repräsentative Meinung bilden konnte.
Der Deutsche selbst stand zumeist hinten an.
Ich denke das Herr Hohmann dieses aufzeigen wollte und auch wieder mal ein bisschen mehr deutsches Bewusstsein im positiven Sinne heraufbeschwören wollte.
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und wenn ich mal sterbe , begrabt mich mit dem Gesicht nach unten. Damit alle , die mich nicht mochten , noch einmal am Arsch lecken können.

mancity

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Re: Unwort des Jahres: Tätervolk
« Antwort #19 am: 22.Januar 2004, 16:23:16 »

Einen Schlussstrich finde ich sinnlos, weil du zwar sagen kannst, das interessiert mich nicht mehr, aber du wirst ständig wieder mit diesem Thema konfrontiert werden. Du brauchst nur ins Ausland zu fahren, und wenn du genau hinschaust, merkst du, wie sensibel die Leute in diesem Punkt gegenüber Deutschen sind.
Trotzdem kann ich ja mein Land lieben - das ist allerdings etwas, das die deutsche Linke wahrscheinlich nie verstanden hat. Da die Medien überwiegend links sind (obwohl das eine veraltete Kategorie ist), kriegt jeder, der ein bisschen Nationalstolz zeigt, gleich eins auf den Deckel. Das Ergebnis ist eine falsche Toleranz gegenüber anderen Kulturen, das heißt man toleriert auch Menschenrechtsverletzungen oder schaut weg, wenn Islamisten mitten in Deutschland den Hass predigen, während sie sich nach außen demokratisch geben. Diese falsche Toleranz ist letztlich bloß ein Wegschauen vor Problemen.
Wieso die Deutschen hinten anstehen, habe ich nicht ganz verstanden. ich denke, du meinst, denen geht es zum Teil schlechter als Nicht-Deutschen. Ich glaub, das ist eine Frage der Wahrnehmung. Zumindest hier in Ostdeutschland, wo ich herkomme, geht es auch vielen Leuten schlecht, aber irgendwie hat man auch nicht das Gefühl, dass die Leute daran groß was ändern wollen. Die Leute fügen sich zum teil in ihre Armut, verfallen dem Alkohol und sonst was, dass es einfach traurig ist. da gibt es keine Ziele, kein Glaube an sich selbst. Viele andere Kulturen sind da einfach viel kreativer, die Menschen wollen viel mehr was für sich tun. statt über die Ausländer zu meckern, sollten wir auch sachen von ihnen lernen. Denn wenn die Deutschen aber ewig in ihrer postautoritären Depression verharren, brauchen wir auf den nächsten Scheiß-Führer nicht lange zu warten.
Den Amis zum beispiel geht es objektiv auch nicht viel besser, als den Deutschen. Trotzdem ist die Stimmung in Umfragen wesentlich besser.
Ob Herr Hohmanns Rede dafür geeignet ist, bezweifle ich.
Schon so zu tun, als hätten wir nichts mit der Nazizeit zu tun, bloß weil wir nicht dabei waren, ist ein Schwachsinn. Jeder hat doch auch Großeltern oder Eltern, die dabei waren. Schon dadurch ist das Thema in den Familien, und kann nicht einfach abgehakt werden.
Ich hab die rede mir jetzt mal richtig durchlesen wollen, um nicht nur über Gehörtes zu reden ;-)
Ich muss sagen, es wird einem schon schlecht dabei, wie buchhalterisch der Typ über ganze Sätze hinweg, mit angeekelter Haltung nachweisen will, das die Idee des Kommunismus eine Ausgeburt der Juden ist.

Und der Abschluss der rede könnte von Joseph Goebbels stammen. Ich zitiere:

"Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben also gesehen, daß der Vorwurf an die Deutschen schlechthin, "Tätervolk" zu sein, an der Sache vorbeigeht und unberechtigt ist. Wir sollten uns in Zukunft gemeinsam gegen diesen Vorwurf wehren. Unser Leitspruch sei: Gerechtigkeit für Deutschland, Gerechtigkeit für Deutsche.

Ich komme zum Schluß und sage: Mit Gott in eine gute Zukunft für Europa! Mit Gott in eine gute Zukunft besonders für unser deutsches Vaterland!"

Unglaublich.
Ich finde zwar auch, die Deutschen sollten ihren Selbsthass ablegen, aber was Hohmann will, ist ein waschechter rassistischer Nationalismus.
« Letzte Änderung: 22.Januar 2004, 16:26:11 von mancity »
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