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Autor Thema: Politikthread 2004  (Gelesen 19602 mal)

pudel

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #40 am: 20.Januar 2004, 19:14:07 »

Zitat
Der NC ist aber doch kein Auswahlkriterium, er entscheidet bloß darüber, wie lange Du auf Deinen Platz warten musst! Wenn Du 1.5 hast, studierst Du mancherorts sofort, wenn Du 3.4 hast, dauert es vielleicht zwei Semester - die übrigens als Wehrdienst angerechnet werden können. Man verliert also als Mann nicht viel!


1. fällt der wehrdienst weg, wonach es ja stark aussieht, verliert man doch so einiges.

2. ich verstehe dich so, das du es befürworten würdest, das jemand mit 1,5 studieren darf, der mit 3,4 aber nicht. und genau darauf läuft der ganze elite kram hinaus. nicht mehr bildung für alle, sondern bildung für reiche und die cleversten. sozusagen die privatisierung der hochschulen. und da will mir noch einer erzählen, das es dann keine hochschulschliessungen gibt. hochschulschliessung=schrumpfung der angebotenen studienplätze=weniger studenten=grosse schweinerei.

Zitat

Über Unis kann ich nur auf dem naturwissenschaftlichen Bereich etwas sagen. Da steht in Pharmazie Frankfurt ganz vorne, Freiburg ist ebenfalls sehr gut, alle anderen bieten gleichfalls gute Abschlüsse - aber zu welchen Bedingungen??
Der Focus hat ja eine prima Tabelle veröffentlicht, in der die Forschungsetats aufgelistet wurden. Man könnte meinen: hoher Etat=gute Ausbildug. Daß das nicht so ist, zeigt die Uni Bonn: Seminare werden nahezu ausschließlich von Assistenten des Professors gemacht. Das alleine sagt nichts über die Qualität aus, jedoch stellt Euch mal vor: keiner der Assis will eigentlich Assi sein. Es ist ein Muss auf dem Weg zum Doc-Titel. Keiner der Assis wird auf rhetorische, didaktische und pädagogische Fähigkeiten geprüft! Das kann dann schon mal sein, daß wir ein wichtiges Seminar haben, das von einer Italienerin gehalten wird, deren Deutsch etwa zwanzig Worte umfasst. In der Klausur fragt da dann keiner mehr nach. Leider sind diese Dinge kein Einzelfall. Ich könnte noch tausend weitere Beispiele beschreiben. Die Quintessenz ist: die Forschungsgelder gehen in Bonn genau dorthin: in die Forschung. Die Studenten bekommen nichts davon ab. Und ebenso wird es an den meisten anderen Unis auch sein!


da ist ja dann wohl eher eine frage der finanzen, wenn ich nicht genug lehrkräfte stelle bzw. stellen kann. der staat muss sich entscheiden ob er in bildung investieren will oder eben nicht. zweiteres scheint wohl beschlossene sache zu sein.

Zitat


Fazit: Elite-Unis als solche sind vielleicht ok. Es müssen aber keine neuen gebaut werden, es müssen keine Studiengebühren erhoben werden! Es müssen die Gelder sinnvoller eingesetzt werden, es müssen Richtlinien her, die die Ausbildung so regeln, daß keine Uni mehr machen kann, was sie will...  


es sollen ja auch keine neuen gebaut werden. mit dem elitegefasel macht der staat nur ne rolle rückwärts(die nächste) um sich aus der verantworung, nämlich für bildung sorgen, zu stehlen. ich sag nur PRAXISGEBÜHR....und welche krankenkasse hat die beiträge gesenkt? meine hat erhöht, genauso wie 127 andere auch...komisch!?....
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pudel

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #41 am: 20.Januar 2004, 19:39:35 »

Zitat


Das ist nicht unbedingt so. Die Amis haben ein riesiges Stidendiensystem, durch das auch viele Leute von unten studieren können.


das ist zwar richtig was du schreibst, aber die stipendien für weniger verdienende werden auch nur an wirklich begabte leute vergeben, da ja privat finanziert. und mal ehrlich, wer von uns kann schon behaupten wirklich begabt zu sein. die leute mit nem 3er abi dürften sich im amerikanischem modell mal ganz schnell vom traum zu studieren verabschieden.  
das zweite problem ist dann die private finanzierung, welche bedeutet das die uni vom geld privater abhängig ist. und die bringen dann ihr weniger begabtes und verwöhntes bündel mal ganz locker an der uni unter für die sie ja viel geld ausgeben. das ergebniss sind dann figuren wie bush und konsorten.

Zitat

Gerade in Deutschland gehen die Zahlen studierender leute aus den unteren Schichten seit Jahren zurück.  


auch kein wunder wenn die "unteren schichten" wie du das beschreibst zusehen müssen wie sie über die runden kommen. auch ein heutiges studium kostet schon geld. (lehrmaterial, wohnung, nahrung etc. etc.) bafög deckt nicht viel von ab. die meisten jobben dann noch nebenher und das studium verlängert sich, weil kaum noch zeit fürs studieren bleibt.
ist doch nur ein fakt mehr, der zeigt, das es in die falsche richtung geht. wie war der spruch noch mal....FÖRDERN statt FORDERN....oder war es andersrum.  ::)

Zitat

Es liegt nicht nur an den Studiengebühren, dass das so ist, sondern auch daran, dass einem in Deutschland ein Studium nicht so viel nützt wie in anderen Ländern.  


ein studium nützt immer was. ob für dich persönlich oder nur als schein den man später mal vorzeigen möchte. der nutzen steht für mich ausser frage.
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Henningway

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #42 am: 20.Januar 2004, 19:48:26 »

Zitat
ich verstehe dich so, das du es befürworten würdest, das jemand mit 1,5 studieren darf, der mit 3,4 aber nicht

Um Gottes Willen, nein! Ich will ja genau das Gegenteil! Es soll jeder studieren dürfen, ob 1.0 oder 4.0!! Es ist, zumindest in meinem Fach und sicher auch bei Pädagogen so: ein guter Abschluss sagt nichts über die Qualität im Beruf aus - weil das Studium mit dem Berufsleben und den dortigen Anforderungen oft nichts zu tun hat. Damit müssen einfach auch die studieren dürfen, die vielleicht für den Job geboren sind, an der Schule aber einfach nicht die Noten schreiben, die dafür nötig sind!
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pudel

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #43 am: 20.Januar 2004, 20:20:57 »

Zitat

Um Gottes Willen, nein! Ich will ja genau das Gegenteil! Es soll jeder studieren dürfen, ob 1.0 oder 4.0!! Es ist, zumindest in meinem Fach und sicher auch bei Pädagogen so: ein guter Abschluss sagt nichts über die Qualität im Beruf aus - weil das Studium mit dem Berufsleben und den dortigen Anforderungen oft nichts zu tun hat. Damit müssen einfach auch die studieren dürfen, die vielleicht für den Job geboren sind, an der Schule aber einfach nicht die Noten schreiben, die dafür nötig sind!


hab dich falsch verstanden, entschuldige. obriges unterschreibe ich sofort.
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Re: Politikthread 2004
« Antwort #44 am: 23.Januar 2004, 19:51:38 »

was man zum erfolgreichen studieren braucht?

Herr Prof. Huisken (Uni Bremen) gibt (ehrliche) antwort:

was braucht einer, um in Deutschland erfolgreich studieren zu können? Hier die Antwort des Bremer Professors Herr Prof. Huisken:

--------------------------

Was für Fähigkeiten und Fertigkeiten muss denn heute jemand mitbringen, der an der Uni einen guten Abschluss machen will?

Huisken: Eine der wichtigsten "Fähigkeiten" besteht darin, über ein betuchtes Elternhaus zu verfügen, damit er nebenbei nicht jobben muss. Übrigens hängen genau so "Leistungselite" und "Herkunftselite" zusammen. Kanzler Schröder sagt zwar zutreffend: Es geht um "Elite durch Leistung, nicht durch Herkunft", vergisst aber hinzufügen, dass geldige Herkunft eine der besten Bedingungen fürs Bestehen in der Leistungskonkurrenz ist. Eine andere Fähigkeit hat er schon mit Ablegung der Reifeprüfung unter Beweis gestellt, die Anpassungsfähigkeit: 12 oder 13 Jahre hat er bereitwillig jeden Lernstoff, der ihm jeweils vorgesetzt worden ist und auch so, wie er ihm vorgesetzt worden ist, gefressen. Drittens muss er über das nötige Maß Skrupellosigkeit in der Konkurrenz gegen die Mitstudierenden verfügen. Und viertens muss er seinen Opportunismus nützen, um einen "guten Draht" zu "seinem Professor" herzustellen. Ehe ich es vergesse: Lesen, schreiben, rechnen können muss er auch.

--------------------------
das komplette interview hier:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,282868,00.html
« Letzte Änderung: 23.Januar 2004, 19:53:29 von pudel »
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Re: Politikthread 2004
« Antwort #45 am: 23.Januar 2004, 21:04:12 »

@Pudel: geht klar mit der Entschuldigung  ;)

Und das Interview ist auch in Ordnung. Ich selbst sehe von meiner (nicht armen) Mutter seit sechs Jahren keinen Cent und habe vier Jobs nebenher. Klar, daß da das Studium leidet (in dem ich übrigens annähernd 40 Wochenstunden habe).
Nur das mit dem Opportunismus ist nicht pauschal zu sehen. In kleineren Studiengängen wie Pharmazie oder vielleicht den erdgeschichtlichen Bereichen ist das eher weniger der Fall. Ist auch immer abhängig von den Leuten.
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pudel

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #46 am: 23.Januar 2004, 21:36:31 »

für mich war der punkt...betuchtes elternhaus....wichtig. prof. huisker bezieht sich darin nur auf deutsche unis....was heisst, das JETZT schon (genügend) geld voraussetzung für ein studium ist und eine "elitisierung" die messlatte für den studiumswilligen bürger noch höher setzt, was ohne zweifel zu noch weniger studierenden führt bzw. noch weniger bildung.  
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Re: Politikthread 2004
« Antwort #47 am: 24.Januar 2004, 06:03:28 »

Ich kann ganz kurz mal eine Rechnung aufstellen, was ich als Pharmazeut so zu bezahlen habe pro Semester:
130.00 Euro: Studienbeitag an die Uni (KEINE Studiengebühr!)
100.00 Euro geschätzt: Geld für Chemikalien, Glassätze, Versicherung
30 Euro geschätzt: Geld für Kopien
200 Euro abgerundet bei ca. 4 Euro pro Menü: Geld für die Mensa oder McDoof  ;)
60 Euro: Bücher

520 Euro insgesamt

Wie gesagt: diese Rechnung  bezieht sich auf ein Semester, also etwa drei Monate. Da sämtliche Lebenshaltungskosten dazu kommen, ist das kein Pappenstiel.
Der Punkt Bücher ist dabei noch knapp gehalten, da ich davon ausgehe, Bücher auch in der Bibliothek zu bekommen. Das ist aber nicht immer möglich, und die naturwissenschaftlichen Bücher beginnen meist bei 39.00 Euro, der Durchschnitt kostet 89 Euro.
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Re: Politikthread 2004
« Antwort #48 am: 24.Januar 2004, 15:23:50 »

Das stimmt schon das man mit Geld leichter studieren kann, seh ich ja auch in meinem Freundeskreis. Bleibt zu hoffen das es nicht noch schlimmer wird (Studiengebühren,etc...).
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Armada

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #49 am: 25.Januar 2004, 03:37:35 »

das ist eins meiner momentanen probleme..........

die fh-s die mich nehmen würden kann ich mir nicht leisten und bei der auf die ich finanziell gehen könnte wird das mit den noten ziemlich knapp

ziemlich scheiße das ganzen und jobben ist nicht wirklich ne lösung. irgendwann muss man ja schließlich auch mal was lernen oder zumindest schlafen........

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #50 am: 26.Januar 2004, 16:34:49 »

Thema Woche 5/2004

Die Arbeitsagentur und die PSA's

Der Chef ist weg. Die FDP will sie ganz abschaffen.
Vom Anspruch eine Service Agentur sind sie meilenweit entfernt.
Was sprich für oder gegen eine solche Institution ?
Inwieweit sind die sogenannten Personal Service Agenturen für die arbeitslose Bevölkerung hilfreich bzw. für Mitarbeiter eines Unternehmens ?
Oder sind sie, anders als angenommen eine Möglichkeit, klammheimlich Mitarbeiter zu entlassen ?


wieder ein kleiner Hintergrund:
In manchen Arbeitsagenturen werden Menschen schikaniert und genötigt bestimmte Jobs anzunehmen. Dabei geht es nicht immer rechtens zu. Sogarvon hausverboten fürkritische Arbeitslose wurde schon geredet.
Gerster hingegen gab Millionen von Steuergeldern für Beratungen aus die , nach Meinung von Experten, auch zu einem Großteil innerhalb der Arbeitsagentur hätten stattfinden können.

Vivento heißt die PSA der Telekom.
Alle Mitarbeiter die aus "wirtschaftlichen Gründen" abgebaut werden sollen werden hierhin versetzt.
Ziel ist einzig und allein diese Mitarbeiteram Kündigungsschutz vorbei aus dem Unternehmen zu begleiten.
Mittel: Unnötige Monatgearbeiten fern der Heimat, Weiterbildungen mit der Verplflichtung nach Abschluss von selbst zu gehen (meist bei deutlich niedrigeren Bezügen) usw.
Das alles passiert aber bei gleichbleibenden bezügen(die mitarbeiter sitzen zuhause, verdienen aber das gleiche Geld als wenn sie arbeiten).
Auch andere große Unternehmen benutzen dieser Instrument aus der Ideenschmiede des Herrn Hartz.
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Re: Politikthread 2004
« Antwort #51 am: 02.Februar 2004, 20:34:32 »

OK das letzte Thema ist anscheinend nciht besonders gut angekommen  :-[

Nun ein neues, diesmal etwas internationales.
Vielleicht finden sich aber dennochMeinungen zum letzten Thema.

Thema 06/2004:
Vorwahlen in den USA. Der kamp um den Kampf ins weiße Haus.
Was glaubt ihr wer darf gegen Bush antreten ?
Kerry oder Deane ?
Oder vielleicht doch ein ganz anderer ?

Denkt ihr überhaupt das auch nur irgedn einer davon eine Chance gegen die Propaganda Maschine von Bush Junior hat ?
« Letzte Änderung: 02.Februar 2004, 20:34:50 von Interisti »
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Alter_Schwede

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #52 am: 02.Februar 2004, 20:45:38 »

Hmm ich glaub das letzte Thema war wirklich nicht doll, wollt auch was spamen aber mir nix falle ein  ???


Zum 06er Thema...

Ich glaube das es wohl wieder der Bush wird. Warum? Naja das Problem ist das es keine wirklich starken Gegenkanidaten gibt, der einzige der wirklich Charisma, Ausstrahlung und nen guten Ruf hat tritt erst bei den nächsten Wahlen an... Madame Clinton..., vielleicht will sie sich vor einer Niederlage gegen Bush drücken...

Aber warum tritt Al Gore nicht an? Der hatte die letzte Wahl ja eigentlich gewonnen...
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Quaresma

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #53 am: 02.Februar 2004, 20:47:55 »

Ich denke schon, dass die US-Amerikaner wieder den Bush wählen werden. Und wenn nicht, dann lässt er sich wieder von seinem Bruder Stimmen schenken. Aber dazu wird es gar nicht erst kommen, da meiner Meinung nach die Einwohner nicht merken, dass es schlecht ist, was das wahre böse Regiment macht. Denen gefallen einfach die Auftritte von Bush. Und die machen alles nieder, egal ob Mega-Haushaltsdefizit, ob Krieg, oder ob Stahlindustrie-Einbruch: Georgy-Boy fliegt einfach mal in Irak und macht paar lustige Fotos und alles ist ausgemerzt.
Ein weiterer Faktor für Bush's Wahlsieg ist, dass die Gegenkandidaten ein zu großes Durcheinander erzeugen. Und die kennt auch kaum einer. Die haben meiner Meinung nach nichtmal einen Status von Al Gore.
Deshalb denke ich, Bush's Wahlsieg 2004 liegt nichts im Wege.
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AlanShearer

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #54 am: 02.Februar 2004, 20:53:53 »

Bush geht aber momentan in Verteidigungsposition und läßt schon mal nach nem Sündenbock (der CIA) suchen der für die falschen Informationen über Massenvernichtungswaffen im Irak verantworlich ist....beim WTC war ja auch die CIA Schuld und nicht etwa die Aussenpolitik der Regierungen der letzten Jahrzente.
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Alter_Schwede

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #55 am: 04.Februar 2004, 12:30:07 »

Im Augenblick sieht es ja ganz danach aus als würde dieser
Kerry der Herausforderer von Bush...

Weiß jemand für welche Politk der steht und was der so vorhat?
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Raven

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #56 am: 04.Februar 2004, 17:09:59 »

Was ich über Kerry weiss:

- er ist ein Vietnam-Veteran,was ihm in den USA gegenüber George "Drückeberger" Bush wohl einige Punkte einbringen wird

- aktuell sieht er die aggressive amerikanische Aussenpolitik jedoch eher skeptisch, plädiert für eine Rückkehr in den Schoss der internationalen Gemeinschaft und sieht den Irakkrieg als Betrug am amerikanischen Volk

- was Innenpolitik angeht, wirft er glaube ich GWB vor, mit seiner Steuerreform vor allem Reiche zu bevorteiligen und schlägt ihm akutell den fürchterlichen 2004er Haushaut um die Ohren (grösstes Defizit in der Geschichte der USA)


- jedesmal wenn du Heinz-Tomatenketchup über deine Pommes ziehst verdient seine Frau Geld daran


Mehr weiss ich auch nicht.Er macht einen ganz vernünftigen Eindruck und liegt aktuellen Umfragen zufolge vor GWB.Allerdings sollte man vorsichtig damit sein, ihn jetzt schon als Kandidaten zu sehen, da erst 1/5 aller Delegiertenstimmen verteilt sind.Mir persönlich würde ja (nachdem es Oprah Winfrey leider nicht geworden ist *schnüff*) Clarke am besten gefallen, da er aussenpolitisch gesehen die grösste Erfahrung hat und sein einziges Verdienst nicht nur daraus besteht in Vietnam gedient zu haben.

Ich bezweifle auch dass es Bush nochmal wird, da die Amerikaner ihn vor WTC und Irak bereits wieder loswerden wollten.Mittlerweile ist der 09/11-Effekt verpufft und die gleichen Fragen wie davor tauchen wieder auf (Wahlbetrug, dubiose Geschäfte mit Saudis und Bin Ladens...).Wenn nicht noch ein Krieg dazwischenfunkt und die Demokraten nicht einen Bauern wie Dean zum Kandidaten bestimmen wird er doch einige Schwierigkeiten haben.

Dieses Gesülze dass die Amis ja so doof und leicht beeinflussbar sind weil sie ihn gewählt haben kann ich nicht mehr hören.Was war denn die Wiederwahl Schröder anders als das Resultat einer perfekten Kampagne, die auf einem unüberlegtem,vorzeitig ausgebrülltem und rein auf Stimmenfang ausgelegtem "Nein" zu einem Krieg, einer Hochwasserkatastrophe und einem netteren Grinsen in Fernsehduellen beruhte.Die Deutschen schauen doch genausowenig auf die tatsächlichen politischen Fähigkeiten und umsomehr auf das Auftreten und das Herausposaunen von möglichst vielen populistischen Parolen.Da sehe ich überhaupt keinen Unterschied zu den USA.
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mancity

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #57 am: 05.Februar 2004, 10:29:35 »

Zitat
OK das letzte Thema ist anscheinend nciht besonders gut angekommen  :-[

Nun ein neues, diesmal etwas internationales.
Vielleicht finden sich aber dennochMeinungen zum letzten Thema.




Ich fand das Thema sehr gut, Interisti. Aber wahrscheinlich will da niemand drüber nachdenken, solange es einen nicht selbst betrifft. Dabei betrifft es ja im Grunde genommen doch jeden, denn niemand kann wirklich sicher sein, dass er seinen Job nicht verliert.
Was ich am Krassesten finde, dass in Deutschland die Leute sogar die Argumente für ihre eigene Entlassung verstehen, dieser Fatalismus, anstatt zu zeigen, weswegen man für ein Unternehmen unentbehrlich ist. Aber nö, alle fügen sich in ihr Schicksal. Das steht leider allgemein für die Stimmung in Deutschland -leider is die Elite ja nicht besser: bloß dass die sich ihren Rauswurf gut bezahlen lässt.

Ach ja, im übrigen finde ich, das starke Interesse an Außenpolitik ist auch ein Ablenkungsmanöver, um nicht über eigene Probleme nachzudenken. Es lässt sich eben vortrefflich über Bush lästern. Tun ja alle. Nur ist Schröder wirklich besser?
« Letzte Änderung: 05.Februar 2004, 10:32:08 von mancity »
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Raven

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #58 am: 05.Februar 2004, 12:22:22 »

@Internisti:

Es ist doch einfach so, dass auf dem Altar der Wirtschaftshörigkeit Peanuts wie Moral, Umweltschutz usw. schon seit langem geopfert werden.Wir bewegen uns mit rasender Geschwindigkeit auf die Verhältnisse zu Zeiten der Industrialisierung zu, als Wirtschaftswachstum und Wohlergehen der Bevölkerung zwei völlig voneinander abgekoppelte Entitäten waren.Die Wirtschaft muss wachsen, ein paar Schlipsträger verdienen sich dumm und dusslig, stempeln sich selbst als Elite und verlangen vom Rest der Bevölkerung, dass sie auf "Privilegien" wie eine ordentliche Gesundheitsversorgung oder das Recht auf Bildung für alle verzichtet.Wer motzt, ist entweder Terrorist, Kommunist, doofer Idealist (mittlerweile hat sich "Idealist" zu einem richtigen Schimpfwort entwickelt) oder ist zu doof, um es zu blicken.

Im Augenblick ist es doch so: da werden Länder wie Indien oder China zitiert als "Vorbilder", nur weil sie ein rasantes Wachstum aufzuzeigen haben.Wie die Verhältnisse in der eigentlichen Bevölkerung sind, dass es in Indien schreiende Armut gibt, Schule Geld kostet und die Regierung dort trotzdem Sozialabbau betreibt, dass das Wirtschaftswachstum in China teil auf Kosten von Menschenrechten und -würde angetrieben wird, davon höre ich in Politik- und Wirtschaftskreisen keinen Ton.

Am meisten geschockt hat mich vor einiger Zeit die Aussage eines Siemens-Vorstandsmitgliedes, der ohne mit der Wimper zu zucken argumentierte, dass er für den Preis von 1 Deutschen 20 Inder einstellen kann und dass Deutschland nur auf dem Weltmarkt wieder "wettbewerbsfähig" wird, wenn sich die hiesigen Arbeitsverhältnisse auf die Verhältnisse in Indien/China zubewegen.Ich kam da gerade von einer zweimonatigen Indientour zurück und habe mich ernsthaft gefragt wie ein Mensch so wenig Realitätssinn haben  und indische Verhältnisse als wünschenswert darstellen kann.

Ich will mich ja nicht an der allgemeinen Larmoyanz beteiligen (so eine 2monatige Indienreise hilft ganz gut gegen das mitteleuropäische "uns geht es allen schlecht"-Geheule) aber nicht nur in den USA, sondern auch hier ist der letzte Rest Demokratie ernsthaft in Gefahr, wenn der normale Bürger nur noch dazu aufgefordert wird, alle 4 Jahre seine Kreuzchen an der richtigen Stelle zu machen und sonst den Mund zu halten hat.

Übrigens finde ich es beeindruckend wieviele politisch interessierte und gut informierte Leute sich in diesem Fussballmanagerspiel-Forum finden.... ;D
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mancity

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #59 am: 05.Februar 2004, 13:08:46 »

Zitat
@Internisti:



Im Augenblick ist es doch so: da werden Länder wie Indien oder China zitiert als "Vorbilder", nur weil sie ein rasantes Wachstum aufzuzeigen haben.Wie die Verhältnisse in der eigentlichen Bevölkerung sind, dass es in Indien schreiende Armut gibt, Schule Geld kostet und die Regierung dort trotzdem Sozialabbau betreibt, dass das Wirtschaftswachstum in China teil auf Kosten von Menschenrechten und -würde angetrieben wird, davon höre ich in Politik- und Wirtschaftskreisen keinen Ton.



Letztens stand in der Süddeutschen ein Artikel über die China-Euphorie des Westens. Da wurde auf verschiedene blinde Flecken hingewiesen.
a) jedes Jahrzehnt hat sein China. Nur spricht nachher niemand davon, wenn es schief gegangen ist (siehe Japan in den 80ern)
b) nach westlichen Kriterien ist das chinesische Bankensystem bankrott
c) das Bruttosozialprodukt Cinas bewegt sich auf dem Niveau von Deutschland und Japan zusammen - und zwar auf dem Stand von 1950! :o insofern sind die Wachstumszahlen nur logisch: wenn man sich von einem niedrigen Niveau aus bewegt, wächst man auch mal schneller.

Anzumerken wäre noch dass die autoritären herrschaftsformen in China und anderen Ländern ziemlich "supoptimal" sind, wenn es um Gefahren wie Epidemien geht. Da wird monatelang alles vertuscht, bis es vielleicht zu spät ist, um sich zu schützen.


Das Problem bei deutschen Managern scheint mir darin zu liegen, dass die zwar vielleicht ein Unternehmen führen können, aber von gesellschaftlichen Zusammenhängen, die letztlich auch ihre Unternehmen beeinflussen, herzlich wenig Ahnung haben. Die sehen nur den Profit, aber nicht die Bedingungen, die diesen Profit ermöglichen - zum Beispiel Demokratie und Menschenrechte. Sie halten das eher für einen Luxus, den man bei Bedarf abschaffen kann. Dass aber gerade die Länder, die die Ideale einer demokratischen Gesellschaft vorangebracht haben, auch wirtschftlich immer ganz vorne waren (als Resultat der damit verbundenen Innovationsstimmung), sehen Manager oft traurigerweise nicht.

Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass selbst so ein Superkapitalist wie George Soros jetzt Unmengen Geld dafür ausgibt, dass George Bush nicht wieder gewählt wird. Aber da ist er wohl einer der wenigen, die wissen, welchem System sie ihren Reichtum verdanken. Der weiß nämlich, dass er in Russland beispielsweise (wo Demokratie faktisch gar nicht existiert) jederzeit verhaftet werden würde, sobald er dem Präsidenten nicht gefällt.
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