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Autor Thema: Politikthread 2004  (Gelesen 18440 mal)

Interisti

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Politikthread 2004
« am: 13.Januar 2004, 19:02:30 »

Da hier ja einige politikinteressierte User zugegen sind könne wir ja diesen Thread benutzen um über den großen und kleinen Übel der aktuellen Politik zu diskutieren.
Vor allem innenpolitische Themen, welche meist keinen eigenen Thread nötig haben sollten hier zur Ansprache kommen.

Themen wie der nächste Krieg von Bush usw. können ja weiterhin in gesonderten Threads stattfinden.


Ich werde versuchen möglichst wöchentlich ein Thema anzuschlafen und so zum diskutieren anzuregen.
Natürlich sind auchalle anderen Themen gerne wilkommen ...

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Interisti

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #1 am: 13.Januar 2004, 19:03:28 »

Thema Woche 3/2004:
Wehr- und Zivildient abschaffen ...
Pro und Contra



Ich halte beides für nicht mehr zeitgemäß und zudem verfasungswidrig.
Eine Berufsarmee ist weitaus effektiver und der Faktor Kosten beim Zivildienst wird meines Erachtens überschätzt.
« Letzte Änderung: 13.Januar 2004, 19:08:07 von Interisti »
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Alter_Schwede

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #2 am: 14.Januar 2004, 07:57:23 »

Hmm keine schlechte Idee son Thread...

Also was die Bundeswehr angeht, hast Recht! Total unnötig!!

Bei mir hats letzlich sogar zur Arbeitslostigkeit geführt, da gerade als ich meinen Job antreten wollte die bundeswehr unbedingt mich brauchte... (naja lange Geschichte egal)

Aber was den Zivildienst angeht, den halte ich für was gutes weil uns jungen Menschen dort ein wenig soziale Verantwortung beigebracht wird und er die Sozialenkassen auch nicht allzu sehr belastet.

Und zu deinen Punkten:

Wirklich gerecht ist es nicht wenn nur Männer vor diese Wahl gestellt werden. Und davon bei weitem nicht mal alle...
Und was die Berufsarmee angeht: ja sicherlich ist die effektiver nur wie soll die dann an Leute kommen?
Aus meiner Kompanie sind allein 7 Leute dageblieben die darauf eigentlich keine Lust hatten, nur wenn du erstmal da bist dann ist es einfacher zu sagen: OK, des ist gar nicht so schlecht, ich bleib hier...
Im Amiland gehen letzlich viele sozialschwache zur Armee, ob es das wirklich bringt...

Der Faktor Kosten wird sicherlich beim Zivildienst aufgebauscht... Motto: "Umso lauter gejammert wird desto weniger wird gekürzt." Aber ganz ausser acht lassen sollte man ihn auch nicht...

Mein Fazit: Das ganze sollte bleiben und sogar noch auf Frauen ausgeweitet werden... Allerdings mit drastischen Verkürzungen der jeweiligen Dienstzeiten... z.B. 6 Monate

Das reicht um bei der BW ne (mehr oder weniger) vernüftige Ausbildung zu bekommen und dass "Abhocken auf Stube" würde entfallen. Im ZD gibts dann ein paar helfende Hände mehr...
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Henningway

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #3 am: 14.Januar 2004, 08:30:45 »

Wehrpflicht halte ich nicht für gut, denn das Hauptargument, nämlich die Volksverbundenheit der Armee in Kriegszeiten, fällt ja so gut wie weg. Also Berufsarmee, die wesentlich effizienter die Aufgaben bewältigen könnte, die ihr zugetragen werden.
Das Problem: der Zivildienst lässt sich nicht so einfach abschaffen. Ob er noch zeitgemäß ist, sei dahingestellt. Aber wie viele Betreuungsstationen, Pflegeheime, Kindergärten, Krankehäuser ... würden zusammenbrechen, wenn die Zivis wegfallen? Ich selsbt war Zivi im Krankhaus, und in aller Bescheidenheit: ohne unsere Arbeit wird keine Wäsche abgeholt, kein Essen gebracht, kein Lager geführt usw. Sicher können das auch andere machen, wohl aber nicht zu einem Stundenlohn von 1.75 DM, die ich damals bekam. Und dieses Geld muss auch erst aufgebracht werden!
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Atahualpa

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #4 am: 14.Januar 2004, 10:41:17 »

Ich kenn mich zwar in der D-Bundeswehr nicht aus, aber in Österreich gibts ja auch das gleiche Problem.
Wehrpflicht oder Berufsheer.

Also ich bin eindeutig für ein Berufsheer.
Es gibt ja genügend die eine Laufbahn in der Armee anstreben bzw. andere die nicht zur Armee wollen.

Also ein top ausgebildete Armee mit Spezialisten ist sicher bei weitem besser als unmotivierte Zwangsrekruten.

Angenommen es kommt wirklich mal zu nem bewaffneten Konflikt, da sind 10000 Top-ausgebildete Soldaten sicher viel effizienter als 100 000 Wehrpflichtige.

Zitat
Und was die Berufsarmee angeht: ja sicherlich ist die effektiver nur wie soll die dann an Leute kommen?

Na also ich denk mal wenns wirklich mal zu nem Konflikt kommt, dann steht doch die Bevölkerung sowieso auf Seiten der eigenen Armee.
Außerdem gibts ja jetzt schon fast jedes Jahr Naturkatastrophen in dem die Armeen der Bevölkerung helfen, das verbindet schon.
« Letzte Änderung: 14.Januar 2004, 10:45:22 von Atahualpa »
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Interisti

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #5 am: 14.Januar 2004, 11:42:30 »

Also ich bezweifle dass der Zivildienst zu einem Zusammenbruch der Sozialsysteme führen würde.
Der Staat müsste das ganze dann halt subventionieren oder andere Anreize schaffen.

Ok jetzt sagen einige: Subventionen sollen gekürzt werden, keine neuen geschaffen werden ...

Aber:
Es gibt mehr als 4 Millionan Arbeitslose.
Viele bekommen Sozialhilfe...
Wo liegt das Problem dem Arbeitslosen sagen wir mal 5-10 Stunden in der Woche gemeinnützige Arbeit zuzumuten.
Damit wäre vielen geholfen, nciht zuletzt den Arbeitslosen.
Zudem könnten die Arbeit die heutztage 100 000 Zivis tun ja zum Teil mit 20 000 - 30 000 festen Anstellungen abgefangen werden.

Das ganze wäre bei weitem nicht so teuer wie es zunächst schein.
Man Bedenke das mehr als 200 000 junge Männer anstatt Geld vom Staat zu kassieren (Wehrsold, Zivigehalt), Lohnsteuer zahlen.
Zudem fallen durch die neuen Arbeitsplätze Arbeitslosengelder für mehre tausend weg.
Zudem zahlt der Staat ja auch Sozialleistungen für Soldaten und Zivis, das würe auch wegfallen.
Ebenso die Sonderzuwendungen wie Fahrtkosten, Wohnung und und und ...
Die BW würde viel Geld für massenweise Rekrutenausrüstung sparen und könnte sich zeitgemäß ausrüsten.
Alles nach dem Prinzip Klasse statt masse.

Zusätzlich könnte man das freiwillige soziale Jahr aufwerten.
Vielleicht kann man das z.b. in der Rrenten und Arbeitslosenversicherung berücksichtigen (der Staat könnte das bezahlen, da ist immerhin noch weniger als das komplette Zivigehalt).
Abiturienten könnten bevorzugt an Studienplätze herankommen usw.
Dadurch würde zusätzliche Helfer mobilisiert, welche auch sehr kostengünstig wären.


Meines Erachtesn viele Argumente den Zwangsdienst abzuschaffen.
Wenn man es richig angeht dann würde man unterm Strich nicht viel mehr Geld ausgeben.
Hätte aber eine bessere Versorgung und eine top ausgerüstete Armee.
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Henningway

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #6 am: 14.Januar 2004, 13:48:55 »

Zitat
Es gibt mehr als 4 Millionan Arbeitslose.
Viele bekommen Sozialhilfe...
Wo liegt das Problem dem Arbeitslosen sagen wir mal 5-10 Stunden in der Woche gemeinnützige Arbeit zuzumuten.
Damit wäre vielen geholfen, nciht zuletzt den Arbeitslosen.
Zudem könnten die Arbeit die heutztage 100 000 Zivis tun ja zum Teil mit 20 000 - 30 000 festen Anstellungen abgefangen werden.


Also, Du bist mir ein wenig zu naiv, wenn Du mir den Ausdruck verzeihst.
Wer soll das bezahlen? Etwa der Staat? Kein Mensch wird eine Bezahlung von 1 Euro pro Stunde akzeptieren, und höher Löhne wird der Staast nicht zahlen - da ist der Zivildienst billiger. Welches Krankenhaus stellt solche Leute ein? Dort hast Du mit Betäubungsmitteln zu tun, teilweise mit viel Geld. Jeder Arbeitslose mit fragwürdiger Vergangenheit fällt dann schon mal raus, und die Auswahl der richtigen Leute wird zu einen Aufwand ohne gleichen.
Als Zivi bist Du eine vollwertige Arbeitskraft. Du machst die gleichen Dinge wie Vollzeitbeschäftigte. Deshalb: wenn einem Heim oder einer Krankenanstalt mit einem Male bis zu 20 Arbeitskräfte fehlen, dann ist das ein derber Einschnitt. Große Häuser können das vielleicht auffangen, aber was ist mit den zahllosen kleinen Kindergärten und Jugendherbergen? Das kann nicht kompensiert werden, und der Zusammenbruch ist programmiert. Und wie freigiebig der Staat mit seinen Geldern ist, wissen wir ja wohl alle.
Ein Wegfall des Zivildienstes würde die Volkswirtschaft einiges kosten.
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Interisti

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #7 am: 14.Januar 2004, 14:18:36 »

Zitat


Jeder Arbeitslose mit fragwürdiger Vergangenheit fällt dann schon mal raus.
Als Zivi bist Du eine vollwertige Arbeitskraft. Du machst die gleichen Dinge wie Vollzeitbeschäftigte.  


Und deine Ansicht ist mir ein wenig zu eindimensional, wenn du mir den Ausdruck verzeihst  ;)

Wieviele Arbeitslose mit fragwürdiger Vergangenheit mag es denn wohl geben ?
Dein Satz klingt als wenn es jeder zweite wäre. >:(
Und wer sagt bitte das ein18 järhiger Jugendliche mehr Verantowrtung übernehmen kann als z.b. ein 40 jähriger Langzeitarbeitsloser ?
Im Normalfall ist da wohl auf den Langzeitarbeitslosen mehr Verlass.

Wo bitte schön sind Zivis gut ausgebildet und demzufolge eine vollwertige Arbeitskraft ?
Beim Umgang mit Betäubungsmitteln und starken Medikamente (glaub mir es gibt nciht wenige die starke Psychophamaka oder Spritzen verabreichen müssen).
Sicher nicht.

Beim Umgang mit Behinderten, vor allem geistigen ?
Sicher ebenfalls nicht. Ein Großteil dürfte da überfordert sein.
Da Zivis's solche Sache leider viel zu oft durchführen müssen sehe ich da eine Verbesserung mit den Arbeitslosen. Da hat man Zeit zum ausbilden und kann eine gewisse Motivation erwarten.
Für viele Zivi's geht es doch nur drum möglichst easy den Dienst hinter sich zu bringen.
Ganz zu schweigen von den Vollzeitbeschäftigten, welche die Qualität deutlich steigern würden.


Bei den Kosten müsste man erstmal ausrechnen was denn nun alles an Be und Entlastungen auftreten würde.
Ich vertrete die Meinung dass es doch bei weitem nciht so dramatisch wäre.
Vor allem da man nie und nimmer die Zivis komplett ersetzen müsste.
Vielleicht zur Hälfte, wenn man bedenkt das doch viele Zivis ökonomisch gesehen sehr bescheiden arbeiten.
« Letzte Änderung: 14.Januar 2004, 14:20:12 von Interisti »
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LEONIDAS

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #8 am: 14.Januar 2004, 14:44:27 »

Bei mir als Grieche ist es leichter.  Weil ich in Deutschland lebe darf ich selber entscheiden ob ich gehe und wenn ich gehe dann nur für 6Monate.

Mein Vater rät mir ab zu gehen. Aber ich habe ja noch etwa 2 Jahre zeit weil ich dann mein´Fach-Abi habe, und mich dann entscheiden muss.

Also ich fände es gut wenn es die Berufsbundeswehr gebe aber sieht es mal von der anderen Seite.
In Amerika wird schon werbung gemacht damit mann zur Militär geht. Es gibt veranstaltungen in der schule und so weiter.
Die meisten werden dort dadurch auch psychisch gezwugen zur army zu gehen.

Der Zivil Dienst ist meiner Meinug nicht so wichtig.
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jez

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #9 am: 14.Januar 2004, 15:31:05 »

Ganz oder gar nicht - die Hälfte der angehenden Zivis einfach vom Dienst befreien ist der anderen Hälfte gegenüber ungerecht. Eine Halbierung der Dienstzeit halte ich ebenfalls für unangebracht, alleine aus Qualifikationsgründen.

Bei dem Lohn den man als Zivi bekommt, kann ich mir kaum vorstellen daß man finanziell gesehen auf sie verzichten könnte. Insgesamt gibt es derzeit etwa 100.000 Zivildienstleistende, also würde ich grob schätzen daß dies in 60.000 - 70.000 volle Arbeitsplätze umgewandelt werden würde bzw. müsste.

Ein Bekannter hat bei einem mobilen Kranken bzw. Altenhilfsdienst gearbeitet (nicht als Zivi). Der absolute Großteil der Beschäftigten war per Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) dort - aufgrund von Sparzwängen wurde die Bezuschussung der Arbeitsplätze gestrichen. Ergebnis: der Dienst musste dichtmachen, die Mitarbeiter sind wieder zurück in der Arbeitslosigkeit. Und eine Subventionierung ehemaliger Ziviplätze käme den Statt teurer zu tragen als eine normale ABM Maßnahme.


@ Interisti: Das Argument, daß Zivis ökonomisch gesehen sehr bescheiden arbeiten teile ich absolut nicht - vom Verhältnis Kosten / Nutzen gibt es keine Alternative zum Zivildienst.
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Das ist Fußball. Da geht es nicht um Leben und Tod. Dafür ist die Sache zu ernst! (© Jürgen Becker)

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Interisti

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #10 am: 14.Januar 2004, 16:00:44 »

Ich mein auch nicht das Kosten/Nutzen Verhältniss.
Da sind die Zivis garantiert unschlagbar bei diesem Hungerlohn.

Was ich meine ist das Verhältniss Zeit/Nutzen.
Und da schneidne die Zivis mnm nach schlechter ab als jeder andere Arbeitnehmer.
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Henningway

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #11 am: 14.Januar 2004, 17:02:07 »

Sorry, Interisti, der Eindruck der "verbrdcherischen" Arbeitslosen sollte nun wirklich nicht entstehen.

Zivis sind eine volle Arbeitskraft, da gibt es nichts zu diskutieren. Und ich wüsste nicht, was ausgebildete Arbeitnehmer für den entsprechenden Bereich zu entsprechenden Bezügen besser machen könnten. Jede Ausbildung kostet Geld, und damit wird es gegenüber dem Zivildienst immer uneffektiver. Ich denke Jez' Beispiel beschreibt die volle Band- und Tragweite des Problems.
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pudel

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #12 am: 14.Januar 2004, 20:18:25 »

wehrdienst:
im sinne der verteidigung des eigenen landes, war der wehrdienst eine sinnvolle einrichtung. zumal dann viele schon einmal ein gewehr in der hand gehabt hätten, wäre der russe bzw. der kapitalistische feind(in der ddr gabs ja auch wehrdienst) doch mal auf die idee gekommen über die grenze zu kommen. da aber unser herr struck meint, deutschland müsse am hindukusch und sonstewo verteidigt werden, sehe ich im wehrdienst auch keinen sinn mehr. ich sehe aber auch keinen grund deutschland irgendwo in asien od. afrika zu verteidigen. aber das ist ein anderes thema.

zivildienst:

mit der aufgabe des wehrdienstes hat der zivildienst aber auch keine berechtigung mehr, obwohl er natürlich zur zeit absolut wertvoll ist und der staat für wenig geld super rendite bekommt. deutschland klagt aber über horrende arbeitslosenheere auf der einen seite und über kürzere studienzeiten und früheren eintritt ins arbeitsleben auf der anderen seite. es würde schon absolut sinn machen, die zivis durch vollwertige arbeitnehmer zu ersetzen. nur sehe ich zur zeit dafür gar kein interesse der politik. im gegenteil, durch frau schmidts "reformvorschläge" in der pflegeversicherung z.B. versucht man bewusst die pflege nach hause zu verlagern um eine stationäre behandlung zu verhindern und die kassen zu entlasten.
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"Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft."

J.P. Sartre

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #13 am: 15.Januar 2004, 07:50:13 »

An alle die ein Berufheer wollen:

Die paar Leute die (i.A.) freiwillig zur BW gehen sind gemessen an denen die sich nach dem Grundwehrdienst verpflichten verschwindend gering. Wenn wir nun nur noch ein Berufsheer haben, wird es wie z.B. in Amerika, dazu kommen das dort nur noch die sozial Schwächern aus Perspektivlosigkeit eintreten.
Das kann es letzlich doch auch nicht sein. Klar ist es sch.... wenn man aus seinem Berufsleben rausgerissen wird, oder die BW einem einen Job vermasselt. Aber ob ein Berufsheer da wirklich die einzige Alternative ist...

Und wie es ja schon mehrfach gesagt wurde, der ZD fällt dann ja auch weg und das können die Sozialkassen defintiv nicht auffangen... Die Folge wäre das wieder einmal die sozial Schwächeren  in den sauren Apfel beissen müßen. Die Kosten werden ja letzlich nur weitergeleitet. Pflege im Alter wird sich dann kaum ein Rentner leisten können bei den aktuellen Rentenproblemen... (anderes Problem [vielleicht das nächste Thema...])

Solange es wirtschaftlich in Deutschland nicht so rosig aussieht führt an den Zwangsdiensten kein Weg vorbei... Wenn wir dann mal wieder besser dastehen kann man das ja langsam runterschrauben und dann auslaufen lassen...
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Henningway

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #14 am: 15.Januar 2004, 08:56:08 »

Zitat
Die paar Leute die (i.A.) freiwillig zur BW gehen sind gemessen an denen die sich nach dem Grundwehrdienst verpflichten verschwindend gering. Wenn wir nun nur noch ein Berufsheer haben, wird es wie z.B. in Amerika, dazu kommen das dort nur noch die sozial Schwächern aus Perspektivlosigkeit eintreten.


Kann ich nicht bestätigen. Ich habe selbst lange mit dem Gedanken einer Verpflichtung gespielt. Ich wurde T1 gemustert und mir wurden Perspektiven eröffnet, von denen ich nur träumen konnte. Mein Ziel war eigentlich Hubschrauberpilot. Neben dieser Ausbildung, die auch für den zivilen Bereich gilt, hätte ich auf Kosten des Bundes studieren können, hätte diverse Führerscheine machen können uvam. Daß in die Bundeswehr, wie sie sich heute präsentiert, keiner gehen will, zynisch gesprochen, ist nicht verwunderlich. Bei entsprechenden Rahmenbedingungen jedoch kann die Armee eine gern genommene Zwischenstation sein, beispielsweise auf dem Weg in einen Ingenieurberuf oder bei Piloten.
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Alter_Schwede

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #15 am: 15.Januar 2004, 09:04:41 »

Klar ist die BW was studieren und andere Ausbildungen angeht relativ interessant aber nur von Offizieren kann die Armee ja auch nicht leben... und die meisten Uffze und Mannschaftsdienstgrade bleiben nachm Wehrdienst
Bei meinem Beispiel sind 7 Leute geblieben obwohl die am Anfang unisono gesagt hatten "9 Monate und ciao!" ... und ein paar andere ham die GWDzeit genutz um sich den Verein mal anzuschauen... letzlich ist es einfach eine billige Möglichkeit Personal zu bekommen...
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Armada

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #16 am: 19.Januar 2004, 02:52:59 »

berufsarmee ist der einzige weg.

falls es mal wirklich krachen sollte bringen einem auch die paar wehrdienstler ncihts mehr.

abegsehen davon: mit wem soll man heute noch krieg führen? die zeiten in denen man mit frankreich (etc) gekämpft sind vorbei.

ausser man macht es eben so wie die usa und schickt die armen schweine irgendwo in die pampa wo sie dann in stücke gebombt werden.

wie war das gleich? 150.000 soldaten würde der bund brauchen falls sie im irak helfen würden.....oder hab ich da was falsch verstanden???
150.000 nur damit siemens 2 sendemasten aufbauen darf und man dann doch noch 2 tropfen öl bekommt......
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AlanShearer

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #17 am: 19.Januar 2004, 08:24:12 »

Zitat
wie war das gleich? 150.000 soldaten würde der bund brauchen falls sie im irak helfen würden.....oder hab ich da was falsch verstanden???
150.000 nur damit siemens 2 sendemasten aufbauen darf und man dann doch noch 2 tropfen öl bekommt......


Der war gut!  ;D
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Colin

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #18 am: 19.Januar 2004, 11:18:14 »

Zitat
Kein Mensch wird eine Bezahlung von 1 Euro pro Stunde akzeptieren


Das müssen sie aber. Nach der Reform des Arbeitsmarktes wird verstärkt Leuten ein Job "aufgezwungen", der genau so bezahlt wird. Und ablehnen darf man den dann nicht mehr. Ob es allerdings gut wäre, Leute auf diese Weise für einen so verantwortungsvollen Job wie dem in z.B. einem Heim abzustellen sei mal dahin gestellt- ich denke auch, dass Zivis (war selbst einer) da von vorneherein eine ganz andere Motivation mitbringen.
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Alter_Schwede

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #19 am: 19.Januar 2004, 14:19:55 »

Jetzt ist es ja grad aktuell in Planung das nach dem Wegfallen von Zivil- und Wehrdienst ein sozialer Pflichtdienst für Männer und Frauen eingerichtet wird...
Also ich bin dafür!
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