Pokal Viertelfinale: Sète - Auxerre (Spiel in Clermont-Ferrand)
Cousturier - Gragnic, Cid, Kharazzi, Liron - Gros, Mapeza, Jeunechamp, Saint-Jean - Pierre-Louis, GraxSelten werden zwei Mannschaft unter unterschiedlicheren Voraussetzungen in ein Pokalspiel gegangen sein als heute. Auf der einen Seite der FC Sète mit einer inzwischen unglaublichen erscheinenden Siegesserie, der unbeschwert aufspielen kann. Und auf der anderen Seite ein AJ Auxerre, der nach ansprechendem Start in die Liga zuletzt in eine tiefe Krise gerutscht ist, und seit sieben Wochen auf einen Erfolg in der Liga wartet. Beide Teams haben je nur einen wichtigen Ausfall zu verzeichnen - auf Seiten Auxerres fällt Kalou ebenso gesperrt aus, wie auf unserer Seite
Mehdi Meniri, den ich zur Überraschung aller nicht durch den erfahrenen
Escayol, sondern durch den jungen, kopfballstarken
Gérald Cid ersetze.
Minute 1-45: Auxerre schien den Beginn etwas verschlafen zu haben,
Kharazzi, Liron und Jeunechamp konnten den Ball nach Belieben im Mittelfeld hin- und herschieben, woraus schließlich eine Ecke entstand.
Gros zirkelte den Ball wieder mal genau auf den Kopf eines der mit nach vorne gekommen Abwehrspieler, doch Torhüter Cool faustete
Kharazzis Kopfball in Richtung Eckfahne. Und plötzlich ein Pfiff - Elfmeter für Sète!!!
Erst in der Wiederholung wurde klar, daß
Kharazzi beim Versuch noch an den von Cool abgewehrten Ball zu kommen, von Auxerres Lionel Mathis behindert wurde. Gratulation für das tolle Auge des Schiedsrichters!
Ludovic Gros schnappte sich den Ball...und hämmerte ihn kompromisslos geradeweg ins Tor. 1:0 für Sète!!!
Doch nun war Auxerre aufgewacht, Angriff auf Angriff rollte auf das Tor von
Le Cousturier de Courcy, doch teilweise mit mehr Glück als Verstand konnten wir uns in die Halbzeitpause retten.
Minute 45-90: In der zweiten Halbzeit dann das gleiche Bild, wieder war Auxerre im Tiefschlaf, und plötzlich brach Pierre-Louis mit einem seiner Alleingänge durch...doch im letzten Moment konnte Mexès klären. Kurze Zeit später nach einer Ecke noch ein sehenswerter Flugkopfball von Cid, der jedoch problemlos von Cool pariert werden konnte.
Danach wieder das alte Bild: Dauerbelagerung unseres Tores. Nach einer Stunde dann kommt Akalé auf links frei zum Flanken. In der Mitte passt
Kharazzi nicht auf, und Fauré kann zum Ausgleich einköpfen. 1:1
Ab jetzt hieß es kämpfen, und zwar mehr denn je. Und das Team setzte es hervorragend um. Trotz fünf Minuten Nachspielzeit hielten wir dem Druck stand, und retteten uns in die Verlängerung. Inzwischen hatten
Pierre-Louis, Saint-Jean, Kharazzi und Gragnic die gelbe Karte gesehen.
Gragnic jedoch wirkte ebenso wie
Mapeza stark angeschlagen, so daß ich mit
Randrianantoanina und Escayol zwei frische Leute brachte.
BILDBissig geführte Zweikämpfe bestimmten in der zweiten Halbzeit das Spiel Minute 91-105: Obwohl die ersten Wadenkrämpfe auftraten, wurde weiter hemmungslos in jeden Angriff von Auxerre hineingegrätscht. Mit
Jeunechamp und Gros konnten wir unseren Vorsprung bei den gelben Karten gar auf 6:1 ausbauen. Kurz vor Halbzeit der Verlängerung bekam
Cid einen Schlag ab, und konnte ebenfalls kaum noch weiterspielen. Auf der Ersatzbank saßen nur noch der Ersatzkeeper
Labruna sowie die Stürmer
Huss und Feller. Da
Feller in dieser Saison bereits mehrere Male
Gros im linken Mittelfeld würdig vertreten hatte, fiel meine Wahl auf ihn. In der Defensive schätzte ich ihn stärker als
Huss ein.
Minute 106-120: Auch bei Auxerre war allmählich die Luft raus. Doch ein Spieler auf dem Feld schien solche Probleme nicht zu kennen: Nach einem Anfängerfehler von Akalé schnappte sich
Pierre-Louis im Mittelfeld den Ball, dribbelte Mexès aus, und setzte den Ball aus zehn Metern Entfernung an Cool vorbei in die Maschen. 2:1!!! Die Sensation war zum Greifen nah. Auf den Rängen herrschte in der Kurve des FC Sète pure Ekstase.
BILDKonnte Pierre-Louis mit seinem Alleingang das Spiel entscheiden? Bei einer weiteren Grätsche erwischte es nun auch
Grax, der bis Spielende nur noch zu humpeln imstande war. Egal wer, selbst der angeschlagene
Grax, schlugen nun jeden Ball der ihnen in die Quere kam ziellos nach vorne. Je weiter, desto besser. Nur
Pierre-Louis stand noch vorne, um ab und zu mal einen Ball anzunehmen und noch weiter nach vorne zu dreschen. Doch in der 120.Minute war die Versuchung zu groß: Nach einer Befreiungsaktion von
Jeunechamp hatte er plötzlich freie Bahn zum Tor. Mal kurz locker einen 35m-Sprint eingelegt schiebt er den Ball überlegt zum 3:1 ein. DAS WARS!!! WIR STEHEN IM HALBFINALE!!!
Als nächster Gegner wurde uns übrigens Auxerres Tabellennachbar Stade Rennes zugelost. Im anderen Halbfinale würde Lorient auf den Meisterschaftskandidaten Marseille treffen. Das ließ natürlich Raum für wilde Spekulationen: Sollte Sète gewinnen, und dort auf Marseille treffen, die auf dem Weg zur Meisterschaft sind...UEFA-Cup...auch wenn ich natürlich heimlich mitträumte, jetzt galt es ersteinmal wieder, sich auf den Aufstieg zu konzentrieren.