@Sonzee87:
"Auf und Ab" kann man auch positiv sehen - immerhin ist das "auf" mit drin. *pfeif*
Die Gehaltsbegrenzung ist aber wirklich übel, ich werde die Maximalgehälter aber erst dann anpassen (können), wenn wir regelmäßig und sicher im Europacup vertreten sind, andernfalls reicht eine schlechte Saison, um tief in die Miesen zu rutschen.
Und "Aaaargh! Der Pleitegeier kreist!"-Episoden hab ich in dieser Story wirklich genug geschrieben.
Bzgl Wechsel: aufgrund meiner "Mindestens 2 Jahre pro Verein"-Regel müßte ich eigentlich sogar bis Winter warten ... aber andererseits hab ich schon drüber nachgedacht, diese Regel eher als Richtlinie zu betrachten.
Parley!
@Bayernfahne:
Ich dachte eigentlich nach dem November/Dezember-Hoch auch, jetzt hätte ich den turnaround geschafft - aber wie man sieht, braucht es aktuell nicht viel, um unser wackliges Fundament ins Wanken zu kriegen.
Bin allerdings überzeugt, dass das wirklich eher wegen Prekop als wegen der Verletzten ist.
Freue mich aber über die (zwar etwas schmale, aber dafür laute) Wand.
@FlutLicht1900:
Doch, hab ich ich.
Ich hab aktuell 1 Sportwissenschaftler, 1 Chefphysio und zwei normale Physios (plus 1 SpoWi und ein Chefphysio in der U19).
Und ich denke, das ist einfach zuwenig für die Anzahl an Spielern.
(Am Training kanns nicht liegen, ich hab inzwischen sogar das doppelte Training komplett abgeschafft, das ich sonst immer nutze).
Der Vorstand lehnt aber fast alle Erweiterungsvorschläge ab, die ich mache - und Physios/Sport-Wiss. hab ich bisher noch nie durchbekommen.
Meine geringe Determination (liegt immer noch unter 10!) ist da überhaupt nicht hilfreich. :/
@Karagounis:
Es kann nur aufwärts gehen?
Du kennst die Bohemians schlecht, scheint mir.
Winter 2027/28, Prag, TschechienGERARDAuch beim Vorstand sind die letzten Ergebnisse natürlich überhaupt nicht gut angekommen und so werde ich am Montag nach dem Sparta-Spiel ins präsidiale Büro zitiert, wo mich Seine bohemiale Majestät Jan Prazak I. sowie sein irdischer Stellvertreter Mirko Drzmisek empfangen.
Sarkasmus mal beiseite, Prazak zeigt sich sehr ungnädig darüber, dass ich aus dem "maßvoll verstärkten Team" aktuell so wenig raushole und möchte wissen, woran das liegt und wie ich den Negativtrend zu stoppen gedenke.
Irgendwie hab ich sowas geahnt und lege ihm zusammen mit meiner Antwort einige Dokumente und Grafiken auf den Tisch.
"Erstens haben wir mit Abstand den höchsten Krankenstand aller Erstligisten - nicht erst seit gestern, sondern bereits seit Dezember verletzen sich überproportional viele Spieler bei uns. In den Spielen genauso wie im Training.""Und warum schonen Sie die verletzungsanfälligen Spieler dann nicht einfach?"Ich rolle innerlich mit den Augen, lasse mir aber (hoffentlich) nichts anmerken und antworte ganz ruhig:
"Weil ich erstens Ersatz benötige, um die Stammspieler zu schonen - Ersatz, den ich auch guten Gewissens in einem Erstligaspiel auf den Platz schicken kann. Wir könnten in solchen Fällen natürlich die automatisch in allen Ligaspielen spielberechtigten U22-Spieler nutzen, die in der Zweiten Mannschaft spielen - wenn wir eben diese Zweite Mannschaft nicht aufgelöst hätten, weil die finanzielle Situation des Vereins ihren Unterhalt nicht hergibt.
Wir könnten auch Spieler aus der U19 nehmen, die wären ebenfalls spielberechtigt. Nur gibt es dort dank der unterdurchschnittlichen Jugendarbeit auch kaum ..."Prazak unterbricht mich:
"Das ist doch wohl die Höhe! Genau aus diesem Grund sollten Sie die Jugendarbeit doch derart verbessern, dass sie tschechienweit unerreicht ist und uns selbst Slavia und Sparta darum beneiden! Wie können Sie es denn wagen, nicht nur die Jugendarbeit nicht konsequent zu verbessern, sondern Ihr Versäumnis sogar noch als Ausrede zu nutzen?!"Ich rolle nochmal mit den Augen, was man mir diesmal wahrscheinlich auch ansieht.
"Herr Prazak, bei allem gebotenen Respekt - aber soll ich nach dem Training zur Schaufel und zum Betonmischer greifen und die neuen Trainingsanlagen selbst anlegen? Soll ich die nötigen Sportgeräte von meinem Gehalt im IKEA kaufen? Und statt zu schlafen, bilde ich selbst den zusätzlichen Trainer für die U11 bis U17? Oder wie soll ich Ihre Worte verstehen?""Was erlauben Sie sich? Dieser Sarkasmus ist absolut unangebracht, Sie halten sich wohl für..."Diesmal bin ich es, der ihn unterbricht.
"Nein, Herr Präsident, der ist sogar sehr angebracht. Schließlich werfen Sie mir einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine, wann immer ich versuche, unserem gemeinsam vereinbarten Ziel einer Verbesserung der Jugendarbeit näherzukommen."Ich knalle ihm, sichtlich wütend, einen weiteren Stapel Dokumente auf den Tisch.
"Hier, unser E-Mail-Verkehr seit meinem Amtsantritt - ich habe alle meine E-Mail-Anträge für Verbesserungen im Jugendbereich ausgedruckt, es sind achtunddreissig in den letzten 14 Monaten gewesen.
Grün markiert sind die Anträge, denen Sie zugestimmt haben, rot dagegen Ihre Ablehnungen. - Sie brauchen nicht nachzuzählen, es sind sechsunddreissig Ablehnungen, Herr Präsident.
Sie haben mir einen Physiotherapeut und einen Sportwissenschaftler für die U19 genehmigt, weil die Jungs dort vorher überhaupt keine medizinische Betreuung hatten. Alles andere - von mehr Budget für die Jugendcoaches über bessere Trainingsbedingungen bis hin zu einem erhöhten Werbebudget, um bessere Jugendspieler anlocken zu können - wird von Ihnen konsequent abgelehnt.
Und das obwohl Herr Drzmisek und ich mit cleverer Transferpolitik für mehrere Millionen Transferüberschuß in der letzten Saison gesorgt haben.
Nicht ICH sabotiere das Ziel einer Verbesserung der Nachwuchsarbeit, sondern SIE SELBST. Und das lasse ich mir ganz sicher nicht aufs Brot schmieren."Stille.
Prazak schaut auf die hauptsächlich mit roter Farbe markierten E-Mails, dann zu mir, dann zu Drzmisek, dann wieder zu mir.
Ich schaue ihn einfach nur wortlos an und warte darauf, dass er reagiert.
Schließlich räuspert er sich.
"Nehmen wir an, ich gebe Ihnen recht - trotz der inakzeptablen Art und Weise, in der Sie Ihren Standpunkt deutlichgemacht haben. - Was schlagen Sie vor?""Erstens - wir investieren die Hälfte des Transferüberschusses in eine Verbesserung der Trainingseinrichtungen für Senioren und Jugend.
Zweitens - wir stellen im Laufe der nächsten zwölf Monate eine U21 auf, die als unsere zweite Mannschaft fungiert und in der die Jugendspieler, die für die U19 zu alt sind, aber Potential zeigen, sich weitere zwei Jahre verbessern, zeigen und beweisen können.
Dri..."Prazak hebt die Hand.
"Wovon wollen Sie das bezahlen?""Wir nutzen momentan lediglich knapp 1,8 Millionen Euro des Gehaltsbudgets. Dieses Budget haben Sie auf 3,8 Millionen festgelegt.
Die Gehälter der sonstigen Angestellten, mein eigenes inbegriffen, kosten uns weitere 600.000 Euro. Im Gehaltsbudget sind also noch 1,4 Millionen Euro frei. Eine Million davon würde ich gern unangetastet lassen, weil wir nicht selbstverständlich davon ausgehen können, den Europapokal jede Saison zu erreichen. Bleiben also 400.000 Euro - wenn wir den U21-Spielern im Schnitt 20.000 zahlen, können wir eine Mannschaft aus 20 Spielern für die U21 aufstellen.
Mit diesen Gehältern bekommen wir natürlich keine komplett erstligatauglichen Spieler - aber besser als die unerfahrenen Jungspunde aus der U19, die ich jetzt oft genug auf die Bank setzen muss, sind sie allemal."Prazak nickt sein Einverständnis.
"Drittens. Wir erhöhen das Budget für Werbemaßnahmen. Prag ist eine derart große Stadt, dass selbst nachdem Slavia und Sparta mit dem Fangnetz durch die Straßen gezogen sind, noch genügend Jugendliche übrigbleiben, bei denen sich die Förderung lohnt.
Es muß ja nicht jeder von denen in die Herrenmannschaft kommen! Wenn wir im Schnitt einen von dreien nach der Ausbildung mit Weiterverkaufsklauseln in die zweite Liga oder die Provinz transferieren, wird das auf jeden Fall mindestens ein Nullsummenspiel. Und wenn ab und an ein Rohdiamant von den beiden 'Großen' übersehen wird, dann sollten wir zumindest Dukla, Viktoria, Meteor und so weiter ausstechen können. Das muß das Ziel sein."Präsident und Sportdirektor nicken erneut.
"Viertens. Ich brauche eine deutliche Erweiterung der medizinischen Betreuung. Wir haben das training schon aufs absolute Minimum heruntergefahren, aber die Physios kommen dennoch nicht hinterher."Prazak wiegt den Kopf.
"Darüber sprechen wir im Sommer nochmal. Ihre Punkte eins bis drei werden genehmigt. - Bleibt noch die Frage, wie Sie den sportlichen Turnaround schaffen wollen.""Das kann ich Ihnen nicht konkret beantworten, weil ich aktuell nichtmal weiß, ob wir zum nächsten Spiel gegen Dukla überhaupt eine erste Elf aus Senioren zusammenbekommen..."Prazak läßt ein enttäuschtes Grunzen hören und gestikuliert und vage Richtung Tür, die Audienz scheint beendet.
Draußen zwinkert mir Drzmisek zu.
"Respekt, mein Lieber - das war ganz schön aufmüpfig. Wenn auch in der Sache absolut richtig."Ich zucke mit den Schultern.
"Von nix kommt nix. - Ich geh mal trainieren. Um sechzehn Uhr bei Ihnen, zur Abstimmung bezüglich eventueller Transferziele für die neue U21?""Deal."~~~~~~~~~~
Die versprochenen Gelder und Ausbauten werden in den folgenden Tagen tatsächlich bewilligt bzw ausgeschrieben und ich konzentriere mich erstmal wieder aufs Sportliche.
Das Positive am Tag des Duells ist schnell erzählt:
Bis auf neun Spieler haben wir die ganze Mannschaft zusammen...
Das Spiel selbst ist mit "hart umkämpft" noch euphemistisch umschrieben - Dukla tritt auf alles ein, was sich bewegt und grün trägt.
Das geht so weit, dass wir das Spiel sogar zu zehnt beenden müssen, nachdem unsere Gäste erst Rechtsverteidiger Sima, dann seinen Ersatzmann Pabai und dann auch noch dessen Ersatz Herak aus dem Spiel foulen.
Und es gibt nicht eine einzige Gelde Karte dafür.
Das Endergebnis (2:3 nach 2:0-Führung, alle gegentore fallen in der Schlußviertelstunde über unsere rechte Abwehrseite, die nach den drei Verletzten vom etamäßigen Rechtsaußen Kohut gehalten werden muß) wundert da nicht.
Unser Protest gegen die Wertung beim Verband verhallt ungehört - nicht, dass wir was anderes erwartet hätten.
Weiterhin schwerst ersatzgeschwächt reisen wir nach Plzen, liegen nach einer halben Stunde mit 0:2 hinten, stellen im zweiten Durchgang auf 442 um und holen sehr spät und sehr glücklich doch noch einen Punkt.
Die Optimisten unter unseren Fans halten das für den Beginn einer positiven Serien, werden beim Auswärtsspiel in Zlin aber sehr schnell und sehr unsanft wieder in die Realität zurückbefördert.
0:2, wir sind nun Neunter. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass wir bei drei weiteren Niederlagen in den letzten Saisonspielen sogar noch in die Abstiegsrelegationsgruppe rutschen.
Vor diesem Schicksal können wir uns allerdings selbst bewahren - wir dürfen im nun folgenden Spiel gegen Pardubice einfach nur nicht verlieren, dann ist uns zumindest der zehnte Rang rechnerisch nicht mehr zu nehmen.
Und auch wenn die Mannschaft weiterhin mehr Ähnlichkeit mit einem aufgescheuchten Hühnerhaufen hat als mit einem TEAM - zumindest dieses absolute Minimalziel erreichen wir.
Auch dank des geliehenen Slovacko-Spielers Vecheta, der die Gästeführung früh egalisiert.
Vecheta ist - so ehrlich müssen wir dennoch sein, sagt die Lokalpresse - zwar kein kompletter Totalausfall, aber gemessen an seinem Gehalt doch nah dran.
Für knapp 90.000 Euro plus Spieltagsprämien önne man eigentlich ein bißchen mehr erwarten als ab und zu mal einen gelungenen Torschuß, der manchmal sogar ins Tor trudelt... vorausgesetzt, der gegnerische Torwart schäkert gerade mit einer Zuschauerin auf den Rängen, ist eingeschlafen oder sonstwie indisponiert.
Es hätte seiner klaren, über die Presse kommunizierten Aussage, bei den Bohemians auf keinen Fall über den Sommer hinaus bleiben zu wollen, jedenfalls nicht bedurft - wir sind uns bereits nach den ersten drei, vier Spielen einig, dass Vecheta im Dolicek keine große Zukunft hat.
Mit der Sicherheit, nicht in die Abstiegszone rutschen zu können, kehrt tatsächlich so etwas wie Optimismus in die Mannschaft zurück.
Und plötzlich spielen wir auch wieder besser!
Der Lohn - gegen Mlada Boleslav und gegen Opava gibt es zum Vorrundenabschluß noch zwei Siege, die uns zum einen auf Rang acht hieven und uns zum anderen ein bißchen dringend nötiges Selbstvertrauen geben.
Denn Rang acht bedeutet ja, dass wir jetzt mit den drei Teams auf den Nachbarrängen um die Ehre kämpfen, gegen den noch zu ermittelnden Fünften der Meisterrunde um das letzte Europacup-Ticket streiten zu dürfen.
Der versöhnliche Vorrundenabschluß beruhigt auch unseren Präsidenten wieder etwas, der in den letzten Wochen wahlweise aschfahl und hochrot in den meetingssaß und mal tobte, mal (fast) wimmerte.
"Wenn Sie jetzt bitte einfach noch das Conference-League-Ticket lösen könnten, Herr Lavayeux, da wäre ich Ihnen sehr verbunden.""Wir geben unser Möglichstes - aber die Verletztenliste ist immer noch nicht kürzer. Apropos, haben Sie schon wegen der medizinischen Abteilung entschieden?""Wir rechnen noch, was möglich ist.""Hmm."Die Playoffgruppe besteht aus Dukla Prag, die im Halbfinale gegen Slovacko antreten, sowie aus Sigma Olomouc und den Bohemians, die das andere Halbfinale austragen.
Wenns doof läuft, duellieren wir uns also im "Playoff-Vorrunden-Finale" (oder wie auch immer man ein Playoff-Finale nennen soll, in dem man sich für die Teilnahme an einem Playoff-Finale qualifizieren kann) mit Stadtrivale Dukla.
Wenns noch dööfer läuft, scheiden wir allerdings schon im Halbfinale aus. Felle, Bären und Verteilung - das alte leidige Thema.
Wir versuchen uns mit der Rumpfmannschaft mal bestmöglich vorzubereiten und fahren dann nach Olomouc.
Und auch wenn wir nach dem Spiel wieder zwei neue angeschlagene Spieler zu beklagen haben - die Reise war ziemlich erfolgreich.
Nicht nur, dass wir hinten derartig sicher stehen, dass die Gastgeber nicht eine einzige auch nur halbwegs gefährliche Situation für unseren Keeper Wendlinger kreieren können - nö, vorne fällt unseren Kadlec-Ersatz Lukas Havel auch noch eine Shopov-Ecke günstig auf den Kopf, wodurch wir mit einem nicht unbedingt erwarteten Auswärtssieg in die Hauptstadt zurückkehren.
Das Rückspiel ist ausgeglichener (nicht zuletzt deswegen, weil wir die herausragend verteidigende Viererkette vom Hinspiel auf zwei Positionen umbauen müssen) und Wendlinger hat heute ordentlich zu tun.
Sein gegenüber allerdings auch.
Und während UNSER Keeper mehrfach Szenenapplaus erhält, wird der gegnerische Torwart dieses Spiel schnellstmöglich vergessen wollen, hat er doch an mindestens 2 Toren deutliche Aktien.
Merke: wenn man unter dem Ball durchtaucht, hat der Stürmer dahinter oft freie Bahn.
Und selbst wenn es ein Halbblinder wie Filip Vecheta ist, verstolpert der nicht alles.
Das Ergebnis ist selbstverständlich viiiieeel zu hoch,aber das juckt uns heute null.
Finale!
Für dieses "Vor-Finale" hat sich als unser Gegener nicht wie befürchtet Dukla Prag qualifiziert, sondern der 1. FC Slovacko.
Das hat einen Nachteil, der uns erst kurz vor dem Spiel bewußt wird - wir haben nämlich dummerweise einer Klausel zugestimmt, dass Doppelpacker Vecheta gegen seinen Stammclub nicht spielberechtigt ist.
Das ist insofern doof, weil uns aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Letenay, Kohut, Veliu und Shopov sowieso schon die Offensivoptionen fehlen:
Am Ende muß Transiska in den Sturm. Der ist ja grundsätzlich sogar auf dieser Position zuhause, aber seit Monaten derart außer Form, dass es sich immer wie ein Mann weniger anfühlt, wenn er auf dem Platz steht.
Wenn "Franzi" nicht klarste Chancen verstolpert, läuft er eine halbe Sekunde zu früh los und löst ein Abseits aus oder zögert eine Viertelsekunde zu lange mit dem Abspiel und macht eine aussichtsreiche Kontersituation zunichte.
Bei diesen Rahmenbedingungen wundert uns das Ergebnis nicht wirklich - aber wir ärgern uns über alle Maßen, dass wir verlieren. Das entscheidende Tor kassieren wir durch einen vergleichsweise harmlosen Schußaus fast 30 Metern - aber natürlich wird der Ball so abgefälscht, dass Wendlinger im Tor nicht den Hauch einer Abwehrchance hat.
Seuchensaison halt.
Vor dem Rückspiel melden sich wie gewohnt einige Spieler (halbwegs) fit, ein paar andere dafür verletzt ab.
Im Sturm muß weiterhin der bedauernswert erfolglose "Franzi" ran - heute verschießt er sogar einen Elfmeter (was eigentlich das ist, was er am besten kann).
Zum Glück ist das nicht weiter tragisch, denn der Rest des Teams nutzt die diversen Geschenke der Gäste, um die Hinspielniederlage in einen Gesamtsieg zu drehen.
Und jetzt in echt und wirklich: Finale um Europa!
Die spannende Frage, gegen wen wir antreten, wird am darauffolgenden Wochenende geklärt - dank der besseren Tordifferenz setzt sich Jablonek am letzten Spieltag der Meisterrunde auf Platz fünf und damit ins Finale gegen uns.
Meister wird Sparta mit zehn Punkten Vorsprung vor Slavia.
Falls irgendwer gehofft hatte, dass uns der Fussballgott zum Schluß der Saison vielleicht unerwartet doch plötzlich nochmal hold ist, wird er bitter enttäuscht.
Und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht.
Erstens:
Mit 11 verletzten Spielern stellen wir nach dem Abschlußtraining einen neuen Saisonrekord auf.
Zweitens:
Der fürs Finale wieder spielberechtigte Filip Vecheta verletzt sich beim Aufwärmen, weil er irgendeiner zufällig vorbeikommenden hübschen Tschechin unbedingt beweisen will, was für ein starker Kerl er sit.
Er schleppt mit nem Handwagen eine Langhantel an den Spielfeldrand, versucht sie aus dem Wagen zu heben, zerrt sich einen Bauchmuskel und muß als 12. Verletzter passen. Depp!
Drittens:
Mit Doski, Elbel, Granecny, Veliu und Fall fällt nahezu jeder Spieler aus, der auf unserer linken Seite spielen kann, offensiv wie defensiv. Lediglich Dudl kann hinten links auflaufen.
Viertens:
Mit Köstl, Hulka, Stepanek und Gral fallen vier unserer erstligatauglichen Innenverteidiger aus, wobei Stepanek eigentlich eher für die Doppelsechs vorgesehen gewesen wäre. Am Ende steht mit Havel und dem blutjungen und ehrlicherweise überforderten Vrba eine Innenverteidigung auf dem Rasen, die in dieser Form bisher noch gar nicht zusammengespielt hat.
Fünftens:
Im offensiven Mittelfeld ist Stammkraft Shopov verletzt, sein Vertreter (bzw inzwischen fast gleichwertiger Herausforderer) Nemecek gelbgesperrt. Notgedrungen muß Rechtsaußen Kohut auf die zehn, weil ich meinem Team ein Zweiermittelfeld mit der oben beschriebenen Abwehrsituation nicht zutraue und daher ein 442 völlig außer Frage steht.
Für ein 433 wiederum fehlen defensiv und im zentralern Mittelfeld die einsatzfähigen Alternativen.
Sechstens:
Im Sturm stehen nach den Ausfällen von Letenay, Veliu, Fall und Vecheta sowie der Versetzung von Kohut auf die Zehn lediglich noch zwei Spieler für 3 Positionen zur Verfügung. Linksaußen spielt daher der U18-Jungspund Jiracek, Rechtsaußen der Rechtsverteidiger Marek Sima, für ihn rückt Pabai auf die Rechtsverteidigerposition. Im Sturmzentrum muß also der chronisch erfolglose Tranziska ran, auf der Bank sitzt der junge Armenier Hovhannisyan aus der U19 - wie überhaupt fast nur noch Jugendsspieler auf der Bank sitzen.
Siebtens:
Selbstverständlich verletzt sich Tranziska kurz nach Spielbeginn ebenfalls noch und muß durch Hovhannisyan ersetzt werden, der in der Folge beweist, dass er in seiner gegenwärtigen Verfassung eine genausogroße Hilfe ist wie Tranziska.
Wir werfen im Spiel alles rein, was wir haben, ich kann der Notelf wirklich nicht vorwerfen, nicht gekämpft zu haben.
Aber zwischen Jablonec und uns ist heute einfach fast ein Klassenunterschied feststellbar und am Ende verlieren wir knapp, aber äußerst verdient mit 0:1.
Im nächsten Jahr gibt es also keine Europapokalpartien im Dolicek und keine Extraeinnahmen.
Andererseits generieren wir durch Sponsoren genügend Einnahmen, um die geplanten Ausbauten und Verbesserungen dennoch angehen zu können.
Und wir müssen das Team nur punktuell umbauen - Linksverteidiger Doski sowie Innenverteidiger (und Vizekapitän) Hulka verlassen den Verein. Hulka hätten wir trotz seiner inzwischen 33 Jahre gern noch eine Saison gehalten, aber die 200.000 Euro, die er fordert, können und werden wir auch einem so verdienten Spieler nicht zahlen.
Vecheta wird dagegen eine gar nicht mal so große Lücke hinterlassen - das Problem ist eher, dass die dahinterstehende große Lücke (von Winterabgang Prekop) jetzt wieder in Gänze sichtbar ist.
Zu tun gibts bei den Bohemians also genug - ob das unter meiner Mithilfe geschieht, weiß ich allerdings nicht, denn kurz nach Saisonende kommt ein Erstligaabsteiger mit wirklich riesengroßem Namen auf mich zu und möchte mich kennenlernen...
Ja? Nein? Wie hättet ihr entschieden?