@Noergelgnom: Mjam! Habe den Fehler mal drin gelassen :-)
02.11.2041; 10. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach; Borussia-Park
Ergebnis: 1:0; Treffer: Malec; Zuschauer: 49.672 Gladbach machen wir wie immer als klassische Anreise mit dem Auto, jedoch kommt Specki, unser Fahrer, heute verspätet aus dem Bett, so dass wir ihn wachtelefonieren müssen. Als Konsequenz stehen wir rund um Dortmund, obwohl kein Spiel des BVB ist, im Stau. […]
Etwas gestresst und nach langer Parkplatzsuche erreichen wir den Borussia-Park just in time, schnell geht es durch die Drehkreuze und wir sortieren und stehtechnisch am Rand ein. […]
Haben etwas Glück durch einen späten Slapstick-Treffer. Malec bekommt eine Mixtur aus Flanke und Schuss in der 89. Minute an den Hinterkopf und trifft unabsichtlich zum Sieg. […]
07.11.2041; 4. Spieltag Ligaphase Europa-League: Glasgow Rangers; Heimspiel
Ergebnis: 0:1; Zuschauer: 9.600 Natürlich sind die Jungs etwas sauer, denn wir haben mit den Rangers wieder einen sehr attraktiven Gegner auf dem Tableau, aber es wird erneut ein Heimspiel. Gute Erinnerungen haben wir, denn das letzte Mal konnten wir mit 5:0 gewinnen.
Wir beschließen auch das Treiben in der Stadt und rund ums Stadion mitzunehmen, denn die schottischen Fans sind immer auch eine kleine Attraktion. Heute hören wir auch einige ironische Bemerkungen über unser „tiny“ Stadion, gerne auch in Kombination mit „Dödel-Content“. […]
Wie schon beim 5:0 Heimsieg vor zwei Jahren sehen wir ein Spiel auf ein Tor, aber unsere Schüsse haben eine heftige Streuung und finden selten den Weg aufs Tor, so dass Spanplatte den Phrasendrescher gibt „Wenn man die Dinger nicht macht, …“ […]
10.11.2041; 11. Spieltag 1. Bundesliga: SV Werder Bremen; Heimspiel
Ergebnis: 1:0; Treffer: Malec; Zuschauer: 15.000 Wäre Spanplatte heute anwesend, würde er die Worte „offen“ und „Visier“ verwenden, um die Partie zu analysieren. Dass es nur 1:0 endet, grenzt an ein Wunder, denn sowohl Werder als auch der SVA müssen hier 3-4 Tore machen.
Die schnelle Abfolge von Spielen, die merkwürdige Volksfeststimmung auf den Stehplätzen und Leute, die einem bei den üblichen Wegen im Stadion vor der Flinte rumstehen, machen mir zunehmend zu schaffen. Mantraartig wiederhole ich daher im Kopf, was wir einst auf Stickern in der Stadt und im Rudolf-Kalweit-Stadion verteilt haben „Glotze aus, Stadion an!“.
24.11.2041; 12. Spieltag Oberliga Niederrhein: TuRu Düsseldorf – TSV Meerbusch; Ergebnis: 0:1; Stadion an der Feuerbachstraße; Zuschauer: 402 Ich mache Gecko und Thekenklopper auf der Zugfahrt heiß auf die Feuerbachstraße in Düsseldorf.
Warum? Ich mag den „Chelsea Dagger“ als Torhymne, ich mag, wenn die S-Bahnen in stoischer Ruhe oberhalb des Stadions vorbeirattern, es ist einfach ein besuchenswerter Ground und Gecko war noch nicht da! Basta! Da die Oberliga an diesem Sonntag bereits um 13:30 anpfeift, ist danach auch noch das Auswärtsspiel beim BVB drin, wenn wir den Hauptbahnhof in Dortmund meiden. Ick freu mir, ein Doppler! Lange nicht mehr gemacht! […]
Auch, wenn es den Chelsea Dagger nicht zu hören gab, pfeifen wir die Melodie von „Turn- und Rasen, Turn- und Rasen, Turn- und Raaaaaasensportverein“ beseelt vor uns hin, während wir das Stadion etwas vor dem Abpfiff verlassen, um rechtzeitig in Dortmund zu sein. […]
24.11.2041; 12. Spieltag 1. Bundesliga Borussia Dortmund; Signal-Iduna-Park;
Ergebnis: 1:1; Treffer: Pelin; Zuschauer: 74.733 […] Eingepfercht und natürlich zu spät im Signal-Iduna-Park kann ein tristes, chancenarmes 1:1 uns die Laune nicht verderben, denn wir waren ja schon an der Feuerbachstraße. […]
28.11.2041; Ligaphase der Europa League: Dynamo Kiew; NSC Olimpiyski
Ergebnis: 3:1; Treffer: Robson, Kölmel (2x); Zuschauer: 21.654 Der schmale Geldbeutel und fehlendes Interesse aller Beteiligten, Gecko eingeschlossen, verhindern einen Besuch in der Ukraine. Schade, aber okay.
01.12.2041; 13. Spieltag 1. Bundesliga: Hannover 96; Heimspiel
Ergebnis: 1:0; Treffer: Vincent; Zuschauer: 15.000 Es herrscht eine gewisse Alarmbereitschaft unter den RKS-Ultras, die ein wenig von dem Sportlichen ablenkt und letztlich gerät auch das Derby für einige von uns eher in den Hintergrund. „Da hat der Frauen doch seine Finger im Spiel!“, denkt sich hier der Eingeweihte im stillen Kämmerchen, als am ersten des Monats eine Pressemitteilung auf der Vereinshomepage aufploppt.
Es war schon zum Heimspiel-Saisonstart wie die Begegnung mit einem längt ausgetriebenen Geist, als der sichtlich gealterte Michael Frauen hinter Wessel herumgriente, als dieser über die „wirtschaftlichen Chancen“ eines Stadionausbaus referierte.
Nun scheint der Geist in neuem Gewand an den Bischofsholer Damm zurückzukehren: Carsten Müller und Marian Degen bewerben sich um die Posten als Sportvorstand und Geschäftsführer des SVA! Es braucht nicht viele Klicks und man erfährt, dass Frauens Schwiegersohn mit Nachnamen Müller heißt und dieser wiederum Teilhaber in der kürzlich neugegründeten FrauenMüller Bau GmbH ist! […]
Von einigen Fans werden die Zusammenhänge schnell als „dumme Verschwörungstheorien“ der Alteingesessenen abgetan, die „auf ihren Dauerkarten sitzen“. Wir, unter anderem Spanplatte, Specki und ich jedenfalls blicken etwas verstört auf die aktuellen Geschehnisse. […]
So richtig großer Jubel kommt bei uns nicht auf, obwohl wir das Derby mit 1:0 gewinnen. […]
Obwohl wir keine Mitglieder in der organisierten Fanszene sind, werden wir uns an den Fanprotesten zu den Heimspielen im Dezember beteiligen, beschließen wir bei einem Getränk in der RKS-Kneipe.
04.12.2041; Achtelfinale DFB-Pokal: FC Bayern München; Allianz Arena
Ergebnis: 2:1; Treffer: Vincent, Martinez; Zuschauer: 85.139 „Unter der Woche nach München,“, stöhnt Spanplatte am frühen Mittwochmorgen am Hauptbahnhof in Hannover, „es gibt nichts Besseres.“ Die Fahrt im ICE verbringen wir auf freien Sitzplätzen der zweiten Klasse, beide müssen arbeiten. Ich kann mich aber nicht so recht konzentrieren, während ich eine Präsentation zur Gewinnskalierung verschiedener Produkten im Herren-Beauty-Sortiment erstelle, denn ein quengelndes Kind hat keine Lust auf die Demeter-Grünkernbratlinge der Mutter und will lieber eine, wie die Mutter es nennt, „in Plastik hineingefolterte Fleischstange“ von dem vorbeirollenden Wagen futtern. […]
Bevor ich mich auf der nächtlichen Rückfahrt im Zug richtig in den Sitz hineinpositioniere, schenkt mir Spanplatte ein verträumtes Lächeln. Glücklich wie ein Kleinkind, das keine Öko-Bratlinge futtern muss, nickert er später ein und träumt vom Pokalsieg. Trotz des Siegs in München ist der Weg dorthin sehr weit.
07.12.2042; 14. Spieltag 1. Bundesliga: DSC Arminia Bielefeld; Schüco Arena
Ergebnis: 4:0; Treffer: Donets, Jakovlevs, Kölmel, Vincent; Zuschauer: 24.921 „Ich wusste nicht, dass Gecko einen Führerschein hat.“, wende ich ein, während Janni, Spanplatte und ich am vereinbarten Treffpunkt warten. Natürlich will er sich die „Alm“ nicht entgehen lassen und wir auch nicht. […]
Ein fantastischer Samstagnachmittag, veredelt mit zwei Traumtoren von Donets und Vincent. „Prime Man City“, lobt Spanplatte den SVA mit einer Formulierung, die irgendwann aus den 2020er-Jahren stammen müsste. […]
12.12.2041; Ligaphase der Europa League: Bursaspor; Bursa Büyüsehr Belediye Stadi
Ergebnis: 3:1; Treffer: Chambers, Donets, Robson; Zuschauer: 23.148 Nur 103 Auswärtsfans begleiten die Arminia in die Türkei. Meine Wenigkeit ist leider auch abwesend.
Gecko sendet mir Fotos und holt sich den Länderpunkt, den ich schon in den späten 2010er Jahren gemacht habe.
15.12.2041; 15. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer 04 Leverkusen; Heimspiel
Ergebnis: 4:1; Treffer: Donets, Durmus, Kölmel, Vincent; Zuschauer: 15.000 Der Fanprotest rund um die Beteiligung der Baufirma FrauenMüller am Stadionumbau, sowie – was sich im Laufe der letzten paar Tage herausstellt - als künftiger Trikotsponsor, geht in die erste Stufe. Sie beginnt wenig kreativ mit einem 12-minütigen Schweigen zu Spielbeginn, organisiert von den RKS-Ultras. Kleine Zettelchen, die wir beim Einlass am Drehkreuz erhalten, weisen uns auf die Aktion hin. Wie gesagt, wir machen gerne mit. Die zwölf Minuten werden übrigens mit einem Schafblöken beendet. Find ich genial!
Spanplatte will mir dann allen Ernstes erläutern, wieso es zwölf Minuten sind. Als er dozierend ausholt mit „Zwölfter Mann“, wandele ich in die innere Migration und ertrage es. Umstehende Personen auf der Tribüne lauschen seinen Worten dafür aufmerksamer.
Die Spieler scheint der halbherzige Support erstmal nicht zu stören, die Kohle für die bunten Autos kommt ja doch monatlich auf das dick gefüllte Konto. Nein, ich will nicht gehässig werden, Gollum!
Das Spiel war wir ein Gedicht Brechts! Wir haben den letztjährigen Meister und Dominator nach Strich und Faden hergespielt! Das Spiel reiht sich in große Erfolge ein, wie z.B. dem 7:0 im April 2023 gegen den TSV Pattensen oder dem 10:2 ein Jahr später gegen die Freien Turner aus Braunschweig! […]
18.12.2041; 16. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin; Olympiastadion
Ergebnis: 2:0; Treffer: Horvath, Moritz; Zuschauer: 56.894 Gecko hat Freude am Autofahren gefunden und gleichzeitig ist seine Sucht nach Stadien immer größer. Wie ein Mehr-Monster frisst er die Grounds nur so in sich rein. Ich habe den Überblick verloren, ob er das Olympiastadion schon „hat“. Naja, für die englische Woche ist die Anreise mit dem Auto sehr nett!
Wir fragen uns während der Partie, ob es ein Gegenpart zu der Fußballweisheit „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“ gibt. Wieso? Erstens: Die Arminia ist nunmehr seit drei Spieltagen Tabellenerster, vor Bayern und Leipzig; Zweitens: Die Arminia gewinnt auch gegen die Hertha locker & Drittens: Specki ist beim in die Büsche pinkeln scheinbar in Menschenkot getreten, wie er behauptet. Es stinkt jedenfalls sehr ekelhaft, so dass er seine Turnschuhe auf der sehr nächtlichen Rückfahrt (Anpfiff: 20:30) eingetütet im Kofferraum verwahren muss. […]
21.12.2041; 17. Spieltag 1. Bundesliga: RaBa Leipzig; Heimspiel
Ergebnis: 0:3; Zuschauer: 15.000 Die nächste Eskalationsstufe: Die Fans auf der Hintertortribüne betreten das Stadion erst nach Beendigung der 12. Spielminute unter Schafgebölke. Banner zieren in dieser Zeit die verwaisten Stehränge.
Manche davon sind schon sehr oldschool und sicherlich nicht unumstritten, wie z.B. das Fadenkreuz mit dem karikierten Gesicht von Michael Frauen darauf. Besser gelungen, aber auch ein wenig rüde, finde ich da ein Comic-Schaf mit voller Wolle in dessen Mitte der Schriftzug „This sheep kills FrauenMüller“. Weniger gewaltbereit kommt dann noch „Degen und Pflugscharen: Nein danke!“ daher.
Nun zum Sport: Das Fehlen der Zuschauer oder einfach ein übermächtiger Gegner scheint die Spieler des SVA dann doch aus dem Konzept zu bringen, denn dieses 0:3 kostet zwar nicht die Überwinterung als Tabellenführer, aber es fühlt sich schon sehr schlecht an. […]
Protest hin oder her, die neue Doppelspitze um Müller und Degen wird wenige Tage später installiert und natürlich drängelt sich Michael Frauen auf das Foto, als designierter „Premiumsponsor“.
11.01.2042; 18. Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04; Veltins-Arena
Ergebnis: 2:0; Treffer: Horvath, Donets; Zuschauer: 53.567 Auswärtsfahrten sind aktuell fast entspannter als die Heimspiele, weil die Stimmung doch etwas gelöster ist. Dennoch umtreiben uns in Speckis Auto auf der Fahrt gen Westen einige Sorgen, denn im Wintertransferfenster haben Müller und Degen den Kader schon ganz schön umgekrempelt!
Adam Chambers verlässt die Arminia nach nur einem Jahr mit einem „fetten Gewinn“: Gekauft für 22 Millionen hat man den Wunderknaben von der Insel nun wieder für 70 Millionen Euro auf die Insel zu Manchester United zurücktransferiert!
Weiniger finanzstark, aber unter den Fans (und auch im Kader) erheblich umstrittener ist der Abgang von Publikumsliebling Sam Robson nach Saudi-Arabien! Er hat zwar nur 50 Spiele für den SVA gemacht, wurde aber vom Publikum mit einem langegezogenen „Saaaaaam“ gefeiert, wenn er auf Linksaußen Dribblings anzog.
Chambers wird durch einen alten Bekannten ersetzt, denn „Piet“ Ciesieslski kommt zurück an den Bischofsholer Damm! Der 22-jährige Innenverteidiger wurde seinerzeit durch Chambers ersetzt und ersetzt er ihn nun.
Einen „schweren Stand“ prophezeit Spanplatte Isaias Semedo, einem niederländischen Jungspund und dem letztjährigen „U19 Voetbal Talent van her jaar“, denn er tritt in Robsons Fußstapfen, was SVA-Kapitän Almir Basic zugleich gegen den Sportvorstand wettern lässt. Läuft gerade bei der Arminia im Hinterstübchen.
„Sportlich spürt man eine Delle!“, bemerkt Hobby-Analyst Spanplatte, trotz eines sicheren Sieges, bei dem - normal gebe ich nichts auf derlei Zahlen – Schalke 04 auf einen xG-Wert von 0,3 kommt und wir auf einen Wert von 2,86. […]
18.01.2042; 19. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg; (Nicht besuchtes) Heimspiel
Ergebnis: 1:0; Treffer: Horvath; Zuschauer: 14.565 (bezahlte Plätze) Nächste Eskalationsstufe: Weil die Banner so viel Arbeit gekostet haben, zieren sie die fast leere Hintertortribüne heute ganze 90 Minuten! Nur vereinzelt lassen sich Leute nicht vom Besuch ihres bezahlten Stehplatzes des SVA gegen den FCA abbringen, aber Support kommt heute keiner von dieser Tribüne. […]
Reaktionen von Degen und Müller bleiben auf der Pressekonferenz aus. Der arme Kevin Jendrzej muss aktuell wenig über sportliche Themen referieren.
18.01.2042; Testspiel: Teutonia Ottensen : SV Preußen Reinfeld; Stadion Hoheluft
Ergebnis: 0:2; Zuschauer: 471 Bei dem Wort „Holztribüne“ hat Gecko gesabbert wir ein pawlowscher Hund. […]
Bin ja nun schon mehrfach hier gewesen, mag es aber immer sehr gerne. Nach dem Spiel gucken wir vor Ort noch die Bundesligakonferenz und sehen, wie unsere Arminia daheim – ohne uns – gewinnt.
Auf der Heimfahrt durchforste ich meine Gefühle und spüre keinen so großen Schmerz, heute nicht in Hannover gewesen zu sein. Geckos strahlende Augen beim Betreten des Stadions waren mir fast mehr wert. […]
23.01.2042; Ligaphase Europa League: FC Vaduz; Heimspiel
Ergebnis: 0:0; Zuschauer: 8.692 Es gibt Gründe, warum nicht nur Spanplatte in einer sein zahlreichen Kurzmitteilungen vor dem Spiel „vaduzt“ war, als er die Spielansetzung realisiert hatte. Wir waren doch im September beim FC Thun in der zweiten Liga der Schweiz?! Ja. Der Gegner war der FC Vaduz? Ja. Die spielen in der zweiten Liga in der Schweiz, nehmen aber an der Europa League teil?! Höh?! Wieso haben wir das damals eigentlich nicht kritisch hinterfragt?!
Nun die Antwort: Der FC Vaduz ist Mitglied des SLV und LFV also der Fußballverbände der Schweiz und Liechtensteins zugleich. Das klärt aber nicht, warum sie als Zweitligist am Europapokal teilnehmen dürfen!
Diese Frage ist kein Mirakel, sondern der FC Vaduz nimmt sehr häufig am Europapokal teil, weil sie in aller Regelmäßigkeit den Aktiv-Cup gewinnen, also den liechtensteinischen Pokal und dieser qualifiziert für die Teilnahme am Europapokal.
Gespielt wurde dann übrigens auch, Protest gab es im Europapokal nicht. Darauf hatten sich die RKS-Ultras mit den „Normalos“ verständigt.
Sehenswert war das Spiel schon, aber die Kugel wollte nicht ins Tor des FC Vaduz, trotz zahlreichster Möglichkeiten. „Wenn sich das nicht rächt.“, spinnt sich Spanplatte verschwörerisch zusammen.
30.01.2042; Ligaphase Europa League: AC Mailand; San Siro
Ergebnis: 0:1; Zuschauer: 62.465 Mir kommt die Ehre zu, das allseits bekannte Hotel in Stadionnähe zu buchen. Die Betreiber scheinen ja Interristi zu sein und Bettecken werden ja ohnehin überbewertet, gerade Ende Januar. […]
Nachdem wir vom Airport, dank eines rasant fahrenden Taxis, planmäßig am Hotel einchecken, werden wir schon wie alteingesessene Gäste, die ihren vierzigsten Urlaub am Teutonengrill machen, begrüßt. Mithilfe von Übersetzungapps versuchen wir in unserem unwürdigen Digital-Italienisch zu vermitteln, dass wir Bettdecken auch für die Nacht brauchen. „Si, si.“ und ein Hotel-Lächeln erhalten wir als Antwort.
Bei Abreise Richtung Stadion summt der Rezeptionista „Sarà perché ti amo“ vor sich hin. Sein Herzensverein, Inter, hat unter der Woche spielfrei, denn sie weilen in der Champions League. Er scheint uns damit Glück wünschen zu wollen. […]
Glück hatten wir aber in doppelter Hinsicht nicht, denn die 1:0 Niederlage bedeutet, dass wir verloren haben und dass wir auf rang 9 abrutschen, also in die Zwischenrunde müssen. […]
02.02.2042; 20. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg; (Nicht besuchtes) Heimspiel
Ergebnis: 1:1; Treffer: Donets; Zuschauer: 14.793 (bezahlte Plätze) Protestwoche Nummer … Ach, egal. […]
Spielerisch kriselt die Arminia so vor sich hin, wie ich im Liveticker, den ich da doch schon sehr oft aktualisiere, lese. […]
02.02.2042; 23. Spieltag Oberliga Niedersachsen; VfV 1906 Borussia Hildesheim : TSV Gellersen; Friedrich-Ebert-Stadion; Ergebnis: 2:1; Zuschauer; 839 Weil wir nicht zur Arminia dürfen/wollen, unterstütze ich Gecko bei der Vervollständigung der Oberliga bzw. des Bundeslandes Niedersachsen.
Er war im Laufe dieser Woche bereits bei den Lupos in Wolfsburg, zu einem Testspiel. Das Nachholspiel der Kickers aus Emden wurde abgesagt, weil der Rasen in Emden – wie so oft – nicht bespielbar war. (Kann der Thekenklopper ein Lied von singen.)
Wir treffen uns im Stadion, die obligatorische Fotorunde hatte Gecko bereits abgeschlossen, als ich die überdachte EVI-Fanmeile betrete. Es nieselt ein wenig und Gecko schlottert, seine Jacke ist zu dünn für den heutigen Tag.
Sowohl das Spiel als auch der nicht vorhandene Support beider Fanlager machen es einem auch nicht warm ums Herz und trotzdem erfüllt mich der erneute Besuch in Hildesheim und in der Oberliga mit Freude. Spanplatte kann nicht so richtig verstehen, wieso ich nicht mit ihm die Bundesliga schaue. […]
05.02.2042; Viertelfinale DFB-Pokal: RaBa Leipzig; Heimspiel
Ergebnis: 0:3; Zuschauer: 15.000 Heute gibt es wieder klassisch Arminia im Stadion, mit Stehplatz, mit Bier und mit Support von den Rängen.
Leider überrollt Leipzig uns und Spanplatte wacht aus dem Traum mit dem Finale in Berlin jäh auf.
08.02.2042; 21. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg; VW-Arena
Ergebnis: 1:2; Treffer: Kölmel; Zuschauer: 27.863 […] Ein Seitenblick auf die Mimik Spanplattes verrät mir, dass ihm der spielerische „Müll, Müll, Müll“ der Arminia in Wolfsburg nicht gefällt.
Mich berührt es wenig, so dass einer von Spanplattes Ausfällen in meine Richtung erfolgt: „Eric, was ist los mit dir? Das kann dir doch nicht alles egal sein! Guck‘ dir die kacke da unten doch mal an.“
Wahrhaft, ich schätze seine Analysen und er hat Recht, die Arminia hat im Winter die Selbstverständlichkeit des Siegens mit dem Abgang Chambers oder dem Zirkus im Verein verloren. […]
Auf der Heimfahrt im Regionalzug schweigen wir vor uns hin.
13.02.2042; Zwischenrunde Europa League: FC Servette Genf; Stade de Genève
Ergebnis: 3:0; Treffer: Pelin, Donets, Horvath; Zuschauer: 11.521 Sehr früh morgens steigen wir also in den zu günstigen Flieger nach Genf ein. Weil wir uns auf kein kostengünstiges Hostel einigen konnten, schlafen wir vor Ort an verschiedenen Plätzen, den Folgetag verbringen wir aber in größerer Gruppe in der Schweiz, ohne Stadionbesuch, bevor es dann wieder in die Heimat geht.
Auf dem kurzen Flug gibt es eine sehr kleine Tafel Schokolade und einen lauwarmen Kaffee serviert, während wir uns über das plötzliche Ende der Fanproteste austauschen. Es scheint wohl Kevin Jendrzej zu verdanken, der eine Mediation zwischen den Ultras und dem Vorstand moderiert hat. Manche nennen es „Waffenstillstand“, manche sind „Froh, dass wir Kevin haben.“ Neben der Vermittlung gibt es wohl auch weitere Gründe, die für die Ruhe sprechen, denn die FrauenMüller Bau scheint, aufgrund ungeklärter Steuerfragen aus dem Bilanzjahr 2039, das Investment bei der Arminia zu „überdenken“. […]
Das 2003 erbaute Stadion eher etwas außerhalb von Genf kenne ich noch nicht, daher informiere ich mich auch ein wenig. Hätte geschätzt, es wurde für die EM 2008 erbaut, ist aber nicht so. Obwohl das Stadion nun schon älter ist, hat es wenig Patina angenommen und scheint nach wie vor fast wie neu.
Von außen ist das Stade de Genève schon ästhetisch, die Preise des Catering vermiesen uns aber ein wenig die Stimmung. […]
Das Spiel der Arminia lässt uns aber in den ersten 30 Minuten keine Zeit zum Verzagen, denn die Blauen machen schnell deutlich, dass die Zwischenrunde überstanden werden wollte. […]
16.02.2042; 21. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern; Heimspiel
Ergebnis: 1:0; Treffer: Kölmel; Zuschauer: 15.000 Mit zunehmendem Fansupport steigt auch wieder die Spielfreude! „Eigentlich muss man das 4:0 oder 5:0 gewinnen.“, predigt Spanplatte. Spanplatte übersieht, dass Jendrzej, aufgrund von diversen Verletzungen, heute neben 5 Profis nur noch die einzigen zwei brauchbaren Jugendspieler auf der Bank sitzen hat und die Leistung dafür sehr in Ordnung war.
20.02.2042; Zwischenrunde Europa League: FC Servette Genf; Heimspiel
Ergebnis: 1:0; Treffer: Eckstädt; Zuschauer: 9.027 […] Mehr oder weniger souverän geht es in die nächste Runde des Europapokals. […]