Ich widerspreche bei der Einschätzung der KI. Seit über 70 Jahren wird in der Forschung und Fachwelt der Turing und ähnliche andere Tests hochgehalten. Jetzt haben wir ein System, dass diesen Test mit wehenden Fahnen besteht und das quasi auf einem Smartphone läuft (nicht das trainieren, aber die Ausführung). Was ich damit meine ist, dass wir es als Konsumer nutzen können und das nicht irgend ein Quanten-Computer-Hyperkonduktor-Labor-Thema für eine handvoll Forscher ist.
Viele hängen sich aktuell an Fehlern auf, die die KI immer wieder macht, dass sie Falschaussagen tätigt und manipulierbar sei. Das sag ich seit Jahren über den durchschnittlichen Internetuser. Ist der auch unendlich dumm? "Unendlich dumm" nenne ich etwas anderes. Unkreativ vielleicht. Ohne Inspiration. Aber woran macht man das fest? Wieviele Künstler, Musiker, Autoren, Filmemacher reproduzieren auch nur was sie selbst kennen und verändern es leicht? Das wird eine sehr weiche Diskussion.
Vor ungefähr einem Jahr hätten sehr viele die Möglichkeiten, die die Technologie gerade zeigt, im Jahr 2023 nicht für möglich gehalten. Anfang 2023, mit ChatGPT 3 haben sich einige ordentlich verschluckt und es werden Makel gesucht. Ein paar Monate später, mit ChatGPT 4 sind viele dieser Makel behoben und man sucht neue Makel. Geben wir dem Ganzen mal drei Jahre Zeit und bewerten dann nochmal wie oft die KI falsche Aussagen trifft und wie oft sie unbeholfen wirkt.
Ich verstehe grundsätzlich, was du meinst, Maddux. Ich habe vor kurzem selbst in einem anderen Thread die Reproduktion von vorhandenen Daten durch KI kritisiert. Aber ich stimme Ex-Probespieler zu, dass die KI sinnvoll kombiniert werden kann. Sie liest nicht einfach zwei Texte und fasst sie zusammen, um eine zufällige Wortkombination mit verständlicher Syntax und den richtigen Informationen zu erzeugen. Das wäre eine wenig anspruchsvolle Aufgabe. Stattdessen reagiert die KI auf Anfragen, stellt Rückfragen im Zusammenhang und bezieht den Verlauf des Gesprächs mit ein, ohne dabei unbedingt live auf Ressourcen zurückzugreifen zu müssen. Ich finde das schon eine erhebliche Leistung.
Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob die KI weiß, was sie tut. Weiß ich gerade genau, was ich tue? Was macht es für mich als (hoffentlich) intelligenten Menschen für einen Unterschied, dass ich diesen Text bewerten und mir bewusst machen kann, dass ich ihn gerade erstelle und in einen Kontext setzen kann? Ich reproduziere jetzt nur das, was ich über KI weiß, weil ich mich darüber informiert habe. Das nennen wir Meinung. Die KI nennt es eine Wortwolke basierend auf Wahrscheinlichkeiten.
Würdet ihr diesem Text weniger Beachtung schenken, wenn er nicht von einem Menschen geschrieben wäre? Könnt ihr sicher sein, dass er von einem Menschen verfasst wurde?
Es ist egal, wie die KI zu Wortkombinationen kommt. Ob sie die Kombinationen versteht, Schlüsse daraus zieht oder abends zufrieden mit ihren Gedankengängen ist, spielt ebenfalls keine Rolle. Sie tut nichts davon. Das spannende ist das Ergebnis, das sie produziert, genauso wie ein Buch, ein Artikel oder ein ausgedrückter Satz von einem Menschen spannend sein kann. Es geht nicht darum, was dieser Mensch währenddessen oder im Anschluss in einer Selbstreferenz damit macht.
Das alles wird besonders interessant, wenn es um die Grenzen einer KI geht. Vielleicht sollte man sie nicht in der Forschung einsetzen. Da stimme ich dir zu. In der Forschung entsteht etwas völlig Neues, und hier hat die KI möglicherweise eine Grenze. Langfristig könnte man sich im Kreis drehen.
Aber wie viele von uns schaffen es tatsächlich, in ihrem Leben etwas völlig Neues für die Menschheit zu schaffen? Ein Gedankenartefakt, das bisher noch nicht existiert hat. Ich würde sagen, die Wenigsten. Und damit ähnelt die KI den meisten von uns auf gewisse Weise. Oder anders gesagt: Für das meiste, was der Mensch von sich gibt, reicht vielleicht auch eine KI aus.
Zum FM oder generell Computerspielen:
Ich denke das wird noch eine Weile dauern. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass KI Spiele verändern.
Eine Gefahr, wie der Threadersteller annimmt, sehe ich nicht. Also in dem Sinne, dass man jetzt beim FM schummeln kann. Wer eine starke Taktik, die Wonderkid-Liste, einen Ingame-Editor oder sonst irgendwas nutzen will kann das schon seit Jahren machen. Daran ist überhaupt nichts auszusetzen. Aber in Folge macht es auch kaum einen Unterschied, ob man mit Download-Taktik oder mit KI-Taktik gewinnt.
Und weil später noch gemeint wurde, dass die KI dabei nach Handbuch vorgeht. Wonach soll sie sonst vorgehen? Sie kann einem beim Spielen schließlich nicht über die Schulter sehen. Wenn man ihre sehr detailiert den Ausgang der Spiele beschreibt wird sich auf darauf reagieren und eine Lösung anbieten. Nach Handbuch.