@Achtelprofi: Ich danke dir! Der Weg in den Profifußball scheint erstmal noch weit weg. Mal sehen, was noch so geht bei der Arminia
Bzgl. Brechts musst du dich noch einmal gedulden. Es wird kommen, versprochen
@Muffi: Ich finde es sehr schön, dass ein Hannoveraner mitliest. Danke auch dir. Zum Thema Groundhopping: Ich würde mich selbst keinesfalls so bezeichnen. Ab und an gehe ich gerne mal zu einem "abgefahrenen" Stadion. Aber dieses Hobby finde ich sehr interessant! Der Mann hinter meinen Worten (@Thekenklopper) ist hier deutlich reisefreudiger.
@DrAlu: Danke! Zur Kaderplanung wirst du hier etwas lesen.
Kapitel 11 “Rivalität mit den „Roten“ (2): Das 4:3 (Teil 1)“ „Manchmal treffen wir uns abends, schauen uns das 4:3 in Endlosschleife an und kippen uns dabei einen hinter die Binde.“, erfährt man bei einem Gespräch mit erfahrenen Anhängern der Arminia im Rudolf-Kalweit-Stadion recht schnell, aber nicht ungefragt, wenn man im Gespräch auf die Rivalität mit den „Roten“ zusteuert.
Einen ernsthaften Wettbewerb zwischen Blau und Rot gibt es heute natürlich nicht mehr. Zwischen den beiden Vereinen sind die sportlichen Abstände bezüglich der Ligenzugehörigkeit auch einfach zu deutlich. Während Hannover 96 in der 2. Bundesliga spielt und mit Sicherheit auch gerne mal wieder auf den Aufstieg in die Bundesliga schielen darf, so muss Arminia in der aktuellen Saison sogar um die Zugehörigkeit in der Oberliga fürchten.
Im direkten Vergleich liest sich die Bilanz hingegen recht ausgeglichen. In 18 Aufeinandertreffen in einer gemeinsamen Liga gewinnen die 96er zehn Partien, Arminia kann sieben Stadtderbys für sich entscheiden und einmal trennen sich die beiden Clubs Unentschieden.
Die Flutlichtmasten im Niedersachsenstadion beleuchten am 13. Februar 1998 bei etwa 10 Grad Außentemperatur die wenig besetzten Ränge des damals rund 56000 Zuschauer fassenden Runds. Die 9200 anwesenden Zuschauer trennt zudem noch eine mehrspurige Tartanlaufbahn vom zertretenen braungrünen „Rasen“, auf dem 22 Spieler für das Hannoveraner Stadtderby nun bereitstehen.
In der Regionalliga Nord wird um halb Acht die Partie zwischen dem Gastgeber Hannover 96, im roten Trikot, und Arminia Hannover, im blauen Dress, von Schiedsrichter Volker Lau angepfiffen.
Die Spielernamen auf dem Rücken der Trikots küssen Erinnerungen an die späten 90er Jahre des deutschen Fußballs wach. Für die Roten, trainiert von Reinhold Franz, steht Jörg Sievers zwischen den Pfosten, die Abwehrreihe besteht aus dem erfahrenen Carsten Linke und dem jungen Tafelsilber Jens Rasiejewski und Bastian Reinhardt. Im Fünfer-Mittelfeld bieten die Gastgeber Matthias Dworschak, Fabian Ernst, Hakan Bicici, Markus Kreuz und Dieter Hecking auf. Die Doppelspitze besteht aus Jürgen Degen und Gerald Asamoah.
Für die blau gekleideten Arminen von Rainer Behrends steht Michael Jürgen im Kasten. Es verteidigen Jens Böhm, Tobias Fiedler, Jürgen Scholz und Maik Pertile. Das aus drei Mann bestehende Mittelfeld trägt folgende Namen: Marcus Hoffmann, Mirko Knörenschild und José Ruiz-Macho. Es stürmen Gerald Krause, Christian Schäfer und Markus Erdmann.
Während bei Hannover 96 spätere Bundesligaprofis, Vizeweltmeister und Nationalspieler in den Reihen stehen, landen die 11 Herren des SVA später bei Vereinen wie TuSpo Petershütte, den Sportfreunden Ricklingen oder beim SV Bockenem 1919.
[…] (Fortsetzung folgt)
Die Wintertransfers Das ganze große Transferrad wird im Winter nicht gedreht. Bock und Jaeschke verlassen die Arminia für zusammengerechnet 47.500 € in Richtung Nordhausen bzw. Hamme.
Bereits im Spätsommer kam Serhat Imsak nach Hannover. Er gehörte dem großen Lager der vertraglosen Spieler an, die Peter Neururer beim VDV trainiert hat und man schien in ihm etwas zu sehen, obwohl VDB im Grunde vorne gesetzt war/ist.
Wie sich später zeigen wird, war seine Verpflichtung sehr lohnenswert, registrieren konnte man ihn aber erst zur Rückrunde für den Ligabetrieb.
Bassam Fakih war mit Sicherheit etwas geschockt, als Borussia Mönchengladbach ihn zu Arminia Hannover, jaahaa, Arminia, nicht Hannover 96, verliehen hat. Der junge Libanese ist schon ein Kracher, aber mit Degenhardt und Jendrzaj hat man eigentlich schon zwei tolle Torhüter im Kader.
22. Spieltag Regionalliga Nord: FC Oberneuland (A) Zum Rückrundenauftakt in Bremen, gegen den FCO, fehlt spielerisch wenig, aber die Blauen treffen das Tor einfach nicht. Gegen einen potenziellen Absteiger hatte sich Weiland mit Sicherheit mehr erhofft als nur einen Punkt bei diesem 0:0.
Treffer: -
Zuschauer: 330
23. Spieltag Regionalliga Nord: FC St. Pauli II (H) 1084 gleichgesinnte Zuschauer verfolgen im bitterkalten Rund des Rudolf-Kalweit-Stadions die Partie zwischen Arminia Hannover und dem FC St. Pauli, bei dem der Gast wirklich aus dem Nichts mit 1:0 in Führung geht. Die Blauen laden den Außenstürmer Kukanda förmlich in ihren Sechszehner ein und dieser bedankt sich mit einem Schlenzer aus halblinker Position ins rechte Halbnetz. Erst nach dem Seitentausch werden die Offensivbemühungen der Blauen mit zwei Treffern belohnt. Zunächst kann VDB einen Chipball von Bachmann zum Ausgleich nutzen, ehe Holtkamp im Gewühl nach Eckstoß die Übersicht behält und den späten Siegtreffer erzielt.
Treffer: van den Berg (51), Holtkamp (86)
Zuschauer: 1084
24. Spieltag Regionalliga Nord: Teutonia Ottensen (A) Für die wenigen mitgereisten Anhänger der Arminia hat sich die Fahrt nach Hamburg sportlich gesehen nicht wirklich gelohnt. Arminia kann dem Tabellenersten zwar defensiv Paroli bieten und deren Chancen niedrig halten, aber selbst nach vorne nichts kreieren. Einzig ein verwandelter Strafstoß (xG-Wert 0,85) bringt dem Ligakrösus einen Dreier.
Treffer: -
Zuschauer: 308
25. Spieltag Regionalliga Nord: SC Weiche Flensburg 08 (H) Wie in der Vorwoche müssen die Blauen gegen einen Gegner aus dem oberen Regal antreten. Weiland greift zur Dreier-/ Fünferketten-Taktik, parkt den Bus, in der Hoffnung, dass ein Ball vorne durchflutscht. Letzteres passiert nicht, aber auch hinten hält der Laden dicht.
Treffer: -
Zuschauer: 1201
26. Spieltag Regionalliga Nord: 1. FC Phönix Lübeck (A) Nicht einmal 180 Zuschauer finden den Weg ins Stadion am Flugplatz in Lübeck. Spannend sind die ersten 45 Minuten nicht, denn beide Mannschaften können sich kaum Torszenen erarbeiten. Erst nach dem Seitentausch ergreifen die Blauen die Initiative und können dabei zwei Premierentreffer feiern. Jan Vogel erzielt sein erstes Regionalligator für den SVA. Hierfür wird ein Fernschuss im Sechszehner mehrfach abgefälscht, ehe er ins Tornetz trudelt. Serhat Imsak macht beim 2:0 seine erste Hütte für Arminia. Hierfür setzt Bayram ihn perfekt in Szene.
Treffer: Vogel (55), Imsak (84)
Zuschauer: 176
Viertelfinale Niedersachsenpokal: SV Atlas Delmenhorst (H) Wenige Tage vor dem Pokalspiel vor heimischer Kulisse wird über den Insta-Kanal der Blauen bekanntgegeben, dass in der kommenden Saison mit Bredol und Przondziono zwei neue Akteure an den Bischofsholer Damm wechseln werden. Für VDB werden es zwei bekannte Gesichter sein, denn beide gehören noch dem Kader des Tabellenvorletzten aus Lohne an.
Im Pokal reist Atlas Delmenhorst unter der Woche nach Hannover und wird in den ersten sechs Minute völlig überrascht. Ehe sie im Rudolf-Kalweit-Stadion „ankommen“, liegen sie schon mit zwei Toren hinten. Danach verwaltet Hannover, die inzwischen häufiger auf die Dreierkette zurückgreifen, das Ergebnis. Gegen Spielende gelingt dann noch der dritte Treffer.
Treffer: Imsak (2), van den Berg (6), Hackenthal (86)
Zuschauer: 938
27. Spieltag Regionalliga Nord: VfB Lübeck(H) Gegen den VfB aus Lübeck zeigen die Blauen ihre wohl schwächte Defensivleistung der Spielzeit. In der Hoffnung, die Mitte hinten dicht zu bekommen, setzt Weiland wieder auf eine Dreierkette, deren Abstände, deren Defensivverhalten und deren Kopfballspiel „bodenlos“ sind. Die drei Innenverteidiger kommen auf eine gewonnene Kopfballduellquote von 33% (2x) bzw. 50% (1x) und dem VfB gelingen immer wieder Schnittstellenpässe, weil ein Innenverteidiger entweder den Abstand nicht hält, herausrückt oder schlichtweg pennt. Beispielhaft ist hier Bachmanns (IV (Rü)) Herausrücken aus der Kette beim 3:1 der Gastgeber.
Obendrein kommt sogar noch ein Torwartfehler im Falle des 1:0 hinzu, denn Fakih unterläuft eine Flanke.
Sidekick: Schon in vorherigen Spielständen ist Vincent Boesen - aktuell beim VfB Lübeck unter Vertrag (damals bei Alemannia Aachen, meine ich) - mein Kryptonit. Ich bekomme den Kerl nicht unter Kontrolle.
Treffer: Jahraus (63)
Zuschauer: 1863
28. Spieltag Regionalliga Nord: SV Werder Bremen II (H) Auf das schwächste Spiel folgt ein sensationelles 4:0 gegen das favorisierte Werder Bremen II! Im eigenen Stadion läuft es - in gewohnter Viererkette - richtig rund. Werder bekommt vorne nur Bruch und Dalles zusammen, frisst aber vier Gegentore. Serhat Imsak ist an diesem Tag in Bestform!
Treffer: Jahraus (24), Imsak (32, 57), Hackenthal (79, e)
Zuschauer: 1300
29. Spieltag Regionalliga Nord: SV Jeddeloh II (A) Die Saison trudelt für die Arminia den letzten beiden Monaten entgegen und man ist aus dem Gröbsten raus und findet sich im soliden Tabellenmittelfeld wieder. Wie schon angedeutet, findet parallel die Kaderplanung für die kommende Saison statt, was sich allerdings als sehr schwierig erweist, denn bei den meisten Kandidaten glänzen die Augen bei dem Namen Arminia Hannover kaum. Keiner erinnert sich an das 4:3 Arminias im Februar 98, denn es gehört nicht zum kollektiven Gedächtnis des Fußballs, wie Roberto Carlos Freistoßtor, Zinedine Zidanes Kopfstoß oder Maradonas Solodribbling.
Reihenweise erhält Weiland am Telefon Botschaften mit den Worten „Keine weitere Saison Regionalliga.“, „Danke für Ihr Interesse, aber unser Klient will unter keinen Umständen zu Arminia Hannover wechseln. (Eher rammt er sich ein Messer in den Hals.)“ oder „Ihr (Billo-) Verein hat nicht die finanziellen Mittel.“.
Während die Kaderplanung Weiland Sorgenfalten auf die Stirn treibt, gewinnt seine Elf gegen die 1. Herren von Jeddeloh II mit 1:0.
Treffer: Jahraus (48)
Zuschauer: 870
30. Spieltag Regionalliga Nord: Hannover 96 II (H) Nach der Niederlage in der Eilenriede in der Hinrunde, die zwar ergebnistechnisch betrachtet in Ordnung, aber sportlich gesehen desaströs war, steht im Stadtderby zwischen Blau und Rot (II) Ruhm und Ehre auf dem Spiel.
Es ist zwar nicht das Derby mit dem „richtigen“ Kontrahenten, doch – wie oben angedeutet – scheint der sportliche Weg bis dorthin so unmöglich, wie den Maschsee in der Länge oder Breite mit nur einem Atemzug zu durchtauchen.
Und obwohl es nicht das „große“ Derby ist, hat die Partie eine enorme Zugkraft und fast 3000 Zuschauer finden sich im Rudolf-Kalweit-Stadion ein und begeben sich auf den Lahmannhügel, um das Spiel zu genießen. Das fühlt sich schon ein wenig wie 3. Liga an, weil man am Bierstand nicht sofort an der Reihe ist, man auf ein frisch gezapftes Einbecker einige Augenblicke warten muss und die Stadionkneipe aus den Nähten platzt.
Vom Anpfiff weg, erleben die Zuschauer Erwartbares. Hannover 96 II ist dominant und erreicht Ballbesitzwerte um die 70 – 80%, während die Arminia hinten allerdings sicher steht und keine große Torchance zulässt. Immer wieder ist das Innenverteidigerduo Weigelt – Greve in Position, kann Bälle abfangen oder zur rechten Zeit blocken.
Nach 12 Minuten erkennt man Weilands Matchplan und die Blauen haben die erste Großchance. Paschke spielt nach Ballgewinn einen direkten langen Ball in die Spitze, die Imsak erlaufen kann, doch springt ihm der Ball vom Fuß , was ihn zu weit nach außen treibt, so dass der Torabschluss aus zu spitzem Winkel für Grimpe kein Problem darstellt.
In der 37. Minute spielen die 96er ihrem zentralen Mittelfeldspieler van Boetticher in zentraler Position frei. Dieser zieht aus rund 20 Metern ab und trifft ins untere rechte Toreck. Dieser platzierte Schuss war unhaltbar für den SVA-Keeper Degenhardt.
Auch nach dem Seitentausch ändert sich an dem Spielgeschehen wenig. Hannover dominiert den Ballbesitz, spielt aber viel „Hintenrumscheiße“ und die
Blauen lauern auf Konter. Diesen bekommen sie in der 56. Minute. Erneut wird Imsak mit einem langen Ball gesucht und gefunden, doch der formstarke SVA-Stürmer steht wenige Zentimeter im Abseits.
Es beginnen die letzten zehn Minuten und nach wie vor tun sich die
Roten schwer wirklich gefährlich vor das Tor der
Blauen zu kommen. Jetzt gelingt Jahraus der lange Ball auf Imsak, dieser ist durch und drischt den Ball an Grimpe vorbei ins Netz! 1:1! Freudensprünge auf dem Lahmannhügel. Schnell wird die zweite „1“ aus der Tiefkühltruhe gegriffen und der Spielstand auf der Anzeigetafel festgehalten.
Was danach passiert ist schier unfassbar und hat das Zeug für einen VHS-Abend 20 Jahre danach mit parallelem Besäufnis. In der 89. Minute gewinnt Greve, der inzwischen als Linksverteidiger spielt, am eigenen Sechszehner einen Zweikampf gegen den 96-Außenstürmer Stehle. Dieser trabt nur hinterher und sieht, wie Greve den Ball nach vorne treibt, den eingewechselten Zehner Wohlers anspielt, der unbedrängt aufdrehen kann und den Ball über die Abwehr der 96er chipt und den ebenfalls eingewechselten Bayram findet. Bayram zieht mit hohem Tempo auf Grimpe zu, legt die Pille am Keeper vorbei und schiebt zum 2:1 ein! Kein Abseits, das Tor zählt, die Dämme auf dem Hügel brechen! Wie im Rausch feiern die Anhänger der Blauen die Führung und verpassen fast, dass in der 92. Minute ein weiterer Treffer für die eigene Elf fällt.
Vogel stibitzt dem eingewechselten 96-Akteur Szitai das Leder vor Fuß, schlägt den Ball auf den rechten Flügel zu VDB und dieser seziert die Abwehrreihe der Roten mit einem Schnittstellenpass. Bayram nimmt ihn auf und hebt den Ball über den herausstürmenden Grimpe zum 3:1 ins Netz!
Treffer: Imsak (85), Bayram (89, 92)
Zuschauer: 2937
31. Spieltag Regionalliga Nord: Bremer SV (A) Nach diesem fantastischen Stadtderby kehrt man schnell in den gewohnten Alltag zurück. In Bremen spielt der SVA vor gerade einmal 320 Zuschauern gegen den Vorletzten der Tabelle und gewinnt nach schwacher Schlussphase knapp, aber verdient mit 3:2.
Treffer: Imsak (31, 36), van den Berg (50)
Zuschauer: 328
In der Tabelle tut den 96ern die Niederlage weh und in Hamburg-Ottensen freut man sich. Der VfB Lübeck und Weiche Flensburg brauchen schon etwas Glück, um Teutonia noch ernsthaft ins Wanken zu bringen. Die Arminia aus Hannover wird irgendwo im Mittelfeld einlaufen. Oberneuland, der Bremer SV und BW Lohne sehen der Oberliga entgegen.
In der Oberliga Niedersachsen, die 20 Vereine umfasst, hat der Lüneburger SK die größten Chancen auf den direkten Aufstieg und der HSC oder Eintracht Braunschweig II kämpfen um die Relegation.