@Bayernfahne:
Danke - mir wärs ehrlich gesagt lieber gewesen, wenn ich entweder den Vertrag erfüllt hätte (lief ja bis 2031) oder wenigstens die Saison regulär zuende gebracht und mich vielleicht auch nochmal für Europa qualifiziert hätte - aber die Kombination aus sportlicher Delle, ruinierten Finanzen und RWE-Trainersuche war zuviel für meine rudimentäre Selbstbeherrschung.
Der Spoiler ist übrigens echt harmlos (und witzig!), da hab ich schon deutlich Schlimmeres gehört.

@Sonzee87:
In den Fuss geschossen hab ich mir schon - hätte ich nicht die Verantwortlichkeiten aus reiner Neugier geändert, hätte ich nur mit Nemeceks Abgang zu kämpfen gehabt statt mit einer komplett zerschossenen Bilanz.
Aber ich bereue nichts.

Von den anderen Teams hat mich ganz ehrlich keins auch nur im Ansatz so gereizt wie RWE (wobei die AS Roma wohl lieber mal mit mir in die Rückrunde hätte gehen sollen ... aber das seht ihr in einem zukünftigen Update.

).
RWE ist ... wirklich speziell für mich.
Und ich finds toll, dass Du meine Vorfreude teilst.

@Karagounis:
Ja, irgendwie war das schon verdammt rapide und hatte eigentlich auch noch Potential für mindestens eine weitere Saison.
Danke für die guten Wünsche, bin aktuell völlig überzeugt, dass das großartig wird.

Sommer 2030, Essen, Deutschland
GERARDDie Schlagzeile am Abend nach meiner ersten Pressekonferenz als neuer RWE-Trainer bereitet mich subtil darauf vor, dass das hier allein schon im Hinblick auf das Medieninteresse eine völlig andere Nummer wird als in Prag - trotz der Tatsache, dass die einen Europapokal spielen und die anderen in der deutschen Regionalliga um finanzielle und sportliche Stabilität kämpfen.
Ich schließe aus der skandalfreien Überschrift, dass ich mich wohl ganz gut geschlagen habe.
Kurzer Rückblick:
Sportdirektor Jamro - der sich laut Buschfunk nachdrücklich für meine Verpflichtung eingesetzt und noch angeblicher seine Weiterbeschäftigung an meine Verpflichtung geknüpft haben soll - hat mich in den wenigen Stunden zwischen Vertragsunterschrift und Antrittspressekonferenz mit einem Ultrakurz-Briefing auf die wichtigsten Stolpersteine und Prioritäten eingeschworen.
Erstens - Tobias Bauck, der Quasi-Haus-und-Hof-Reporter von RWE und seines Zeichens Journalist bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, kurz WAZ, bekommt IMMER eine Antwort, wenn er freundlich um ein Statement bittet. "Und wenn der Himmel einstürzt!", sind Jamros Worte. Na gut, dann ist das so. Gute Kontakte zur Presse - insbesondere wenn der entsprechende Pressevertreter Sympathien für Verein und Angestellte hat - sind immer wichtig, soviel hab ich ja auch schon gelernt.
Zweitens - es werden nie, niemals, nie nicht, unter gar keinen wie auch immer gearteten Umständen, öffentlich allzu positive Worte über den "FC Meineid 04" verloren.
Wir werden uns auch nicht abfällig über sie äußern, weil wir ein professioneller, hochanständiger Verein sind - aber distanzierte Neutralität ist wirklich das Höchste, was dieser Club von uns erwarten kann.
Auf meine Frage, was für ein komischer Verein sich denn bitte "FC Meineid" nenne, schaut sich Jamro mißtrauisch um und flüstert mir dann "Eigentlich heißt die Truppe Schalke 04, aber den Namen nennen wir hier nicht." ins Ohr.
Meinen jetzt wahrscheinlich noch verwirrteren Gesichtsausdruck quittiert er mit einem verschwörerischen Augenzwinkern und den ebenfalls geflüsterten Worten "Erklär ich Ihnen nach der PK."
Okay, ich versuchs mir zu merken.
Sonst noch was?
Ja, drittens: sollte die Frage aufkommen, ob ich schon von disziplinarischen oder sonstigen verhaltensrelevanten Problemen im Kader gehört habe, lautet meine Antwort gefälligst "Solcherlei Probleme kann ich nicht bestätigen." und nichts weiter.
Oh und natürlich viertens: was auch immer behauptet wird, der Verein ist auf dem Weg der finanziellen Besserung. Zahlungsunfähigkeit ist keine realistische Gefahr.
Sieh an!
Solcherart gewappnet, hangele ich mich dann durch meine erste Medienrunde als RWE-Trainer und lasse professionell-geduldig allerlei mehr oder weniger fachlich relevante Fragen gefallen.
Bei manchen dieser Fragen denke ich mir das Eine - und antworte dann das Gegenteil.
Und NATÜRLICH kommt auch die Frage, inwieweit ich mich als im Nachbarland aufgewachsener Fussballbegeisterter mit den Vereinen hier in der Gegend im Allgemeinen und mit RWE, dem BVB, Schalke oder auch der Aachener Alemannia im besonderen auskenne? Und was ich von ihnen halte?
Ich halte mich so bedeckt wie möglich ("große Namen auch in Luxemburg bekannt" ... "RWE absolutes Traumlos als Trainer, weil der Club Tradition und Potential gleichermaßen verströmt", "Vereinsdichte hier im Ruhrgebiet phänomenal, freue mich auf viele emotionsgeladene Derbies") ... etc bla bla, das übliche also.
Scheint für den Anfang zu reichen.
Die Pressekonferenz dauert auch gar nicht mal sooo lange - eigentlich nicht verwunderlich, weil der neue Trainer ja das einzige Thema ist, bei dem es wirklich Neues gibt.
Nach zwanzig Minuten ist der Spuk schon wieder vorbei und Jamro dirigiert mich ins Vereinsheim, das sich als Mischung aus Erinnerungsschublade und Eckkneipe herausstellt.
"Enno, mach ma zwei!", ergeht eine kurze Aufforderung an den Tresenwächter mit dem mächtigen Gerstensaftgewölbe unterm zum Zerreißen gespannten "Meister '55"-Leibchen.
"Jo, kommt.", lautet die lapidare Antwort.
Wenige Momente später finde ich mich mit einem Bier in der Hand am Tresen stehend (oder besser lümmelnd) wieder, Jamro neben mir.
"So, Lawa", hebt er an, "denn man Prost, nech?"
Ich bin kein Einheimischer - aber dass sein Ruhrpottisch schon ein bissl aufgesetzt wirkt, fällt selbst mir auf. Und das sag ich ihm auch so.
Er lacht.
"Ist ja gut, war ja auch eher n Scherz. Ich komm nicht von hier - bin eigentlich aus Hamburg - und ich mach den Job auch noch nicht so lange, um Deiner nächsten Frage gleich vorzubeugen. Genaugenommen bin ich erst seit letzten November hier, weil das neue Präsidium und der neue Aufsichtsrat nach der Wahl gezwungenermaßen tabula rasa gemacht haben."
Das Fragezeichen in meinem Gesicht muß deutlich gewesen sein, denn Jamro schiebt die Erklärung gleich hinterher:
"Im Sommer '29 ist der Club in die Regionalliga abgestiegen, obwohl das Saisonziel eigentlich AUFstieg lautete. Als Ergebnis sind nicht nur diverse Sponsoren abgesprungen, RWE hat auch den Großteils des 'Tafelsilbers' verloren, weil die Toptalente allesamt Ausstiegsklauseln für den Relegationsfall hatten.
Die damalige Führung hat das aber nicht etwa zum Anlaß genommen, die Kosten zu reduzieren, sondern hat das letzte bißchen Vereinsvermögen zusammengekratzt, nochmal locker zweieinhalb Millionen in neue Spitzengehälter versenkt und damit den Gehaltsetat, der schon für die Dritte Liga echt knackig war, aufs Dreifache aufgebläht."
Ich schlucke und frage leise:
"Also ist der Verein pleite und wir sind nur bessere Insolvenzverwalter?"
Jamro lacht und nimmt einen Schluck aus seinem Glas.
Dann schüttelt er grinsend den Kopf.
"Nein, aber sie habens echt versucht, das kann ich Dir sagen! Als Alex Schumacher und der neue AR im November antraten, hatte der Club jedenfalls zwei Millionen kurzfristige Verbindlichkeiten, pro Monat kamen zweihundertfünfzigtausend dazu und die halbe Mannschaft wollte nur noch weg, weil es auch sportlich nicht lief.
Zum Glück hat Schumacher dann als erste Amtshandlung mich installiert und ich hab damit begonnen, diesen Augiasstall auszumisten."
Diesmal ist mir wohl die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, denn mein Gegenüber hebt mahnend den Zeigefinger.
"Freu Dich nicht zu früh, wir haben immer noch eine Herkulesaufgabe vor uns. Die Ausgaben müssen immer noch um mindestens eine Million runter, weil wir uns mehr als etwa anderthalb Millionen pro Jahr einfach nicht leisten können.
Dummerweise sind die gutbezahlten Spieler auch der Kern der Mannschaft, sportlich gesehen - wir verschwerbeln in der vor uns liegenden Sommerpause also idealerweise eine komplette Stammelf und holen dafür billige Ergänzungsspieler. Und Dir obliegt es dann, aus denen ein Team zu formen, das in der oberen Tabellenhälfte mitspielt und sich perspektivisch - also in den nächsten drei bis fünf Jahren - Richtung Dritte Liga orientiert."
Ich seufze.
"Na, jetzt schon keine Lust mehr auf den Posten?", feixt Jamro.
Ich schüttele den Kopf.
"Unsinn - aber ich freu mich echt drauf, irgendwann mal einen Verein als Trainer zu übernehmen, wo ich nicht erstmal alles Porzellan zerschlagen und danach komplett von Null anfangen muss."
Er schaut mich fragend an, woraufhin ich ihm den einen oder anderen datenschutzrechtlich unbedenklichen Schwank aus meinen vorherigen Stationen erzähle.
Eine Stunde und zwei Bier später versiegt mein Redeschwall dann erstmal und ich lehne mich ein bißchen zurück.
"So, Chef, und nun bist Du dran."
Jamro schaut verständnislos.
"Dran? Womit?"
"Was soll dieser komische Name für den FC Schalke?"
Ich hab wohl ein bißchen zu laut gesprochen, denn Enno verzieht das Gesicht.
Jamro tuts ihm gleich, bevor er fragt:
"Hast Du schonmal vom Bundesligaskandal gehört?"
"Welchem denn?", frage ich zurück. "Hoyzers Schiedsrichter-Bestechung, Kießlings Phantomtor ...?"
"Nee, der echte, DER Skandal halt." Er schaut mich einen Moment an und verzieht dann wieder das Gesicht, diesmal eindeutig mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck.
"Das sagt Dir echt nichts? - Unfaßbar! Na gut, dann sperr die Lauscher auf."
In der folgenden Stunde erfahre ich des langen und breiten - und unter eifriger Mithilfe des Wirts, der die eine oder andere Information beisteuert - vom wohl größten Skandal, der in der Saison 1971/72 die damals noch recht junge Bundesliga erschütterte.
Nach wenigen Minuten schwirrt mir ob all der Zahlen und Namen der Kopf und ich bin sicher, dass ich den Großteil der ungeheuerlich anmutenden Informationen sofort wieder vergessen werde, einfach weil es so viel ist, was da auf mich einprasselt.
Einiges setzt sich aber doch sofort fest - Namen wie Klaus Fischer, Klaus Fichtel oder Rolf Rüssmann, Dieter Burdenski oder Reinhard "Stan" Libuda beispielsweise, die sich ohne mit der Wimper zu zucken der Bestechlichkeit hingaben und dennoch gefeierte Stars der Liga und/oder der WM 74 wurden, Vereine wie Eintracht Braunschweig, Kickers Offenbach, Arminia Bielefeld, Hertha BSC, VfB Stuttgart oder MSV Duisburg, die gleiches taten und mit mehr oder minder lächerlichen Strafen davonkamen...
... und ein einziger Verein aus der unteren Hälfte der Tabelle, der bei all den flächendeckenden Schiebungen nicht mitmachte und folgerichtig abstieg: Rot-Weiss Essen.
Oh und natürlich nahezu eine komplette Schalke-04-Startelf, die mehrfach unter Eid aussagten, dass sie natürlich niemals nie nicht Bestechungsgelder annehmen würden.
Bis sie schlußendlich zugeben mußten, genau das doch getan zu haben.
"Daher also der Name 'FC Meineid', richtig?"
"Korrekt!", grummelt Enno. "Bis zu dieser Unsportlichkeit der Sonderklasse waren die Blauweißen und wir auf Fanebene übrigens echt gut befreundet, aber seit diesem Verrat sind die Nullvierer hier komplett persona non grata und kein Essener Fan, der etwas auf sich hält, will auch nur im selben Raum mit denen sein, wenn es sich irgendwie vermeiden läßt. - Allein schon die Unverfrorenheit, sich auch danach öffentlich für Arbeitertugenden feiern zu lassen und so zu tun, als sei man ein 'ehrlich arbeitender Club für ehrliche Leute', ist einfach unerträglich. Falsche Schlangen sind es, Ende der Diskussion."
"Klingt, als wären sie der Erzfeind", sinniere ich.
"Nee", lacht Enno, "das sind immer noch Schwarz-Weiß und neuerdings der FC Kray. Oh und Bochum und Wuppertal und Oberhausen und Aachen und Duisburg und Düsseldorf und Münster und ein Dutzend weitere Vereine aus der Gegend ... oh und der HSV natürlich. Das sind wir unseren Bremer Freunden einfach schuldig."
"Ihr habt eine Fanfreundschaft mit Werder Bremen?"
"Na klar! Und mit Dortmund und der Wiener Austria ebenfalls!"
Jamro schaltet sich wieder ein.
"Ohne den verschobenen Abstieg, für den RWE übrigens nie auch nur einen müden Cent Wiedergutmachung erhalten hat, wäre die Geschichte des Clubs womöglich ein bißchen anders verlaufen.
So aber gings ab den Siebzigern schleichend abwärts.
Eine Zeitlang war man noch Zweitligist, dann gings noch weiter runter.
Und wer weiß, was aus dem Club geworden wäre, wenn er nicht so viele loyale Fans hätte?
Wir haben letzten Saison mit knapp 14.200 Zuschauern einen neuen Besucherrekord in der vierten Liga aufgestellt, trotz sportlicher Misere strömen die Fans wie eh und je ins 'Stadion an der Hafenstraße'."
"Das erinnert mich an was", werfe ich ein. "Ich hab irgendwo gelesen, dass der Verein dank einer Fanaktion die Namensrechte am Stadion kaufen konnte und als Namen 'Stadion an der Hafenstraße' gewählt hat. Wieso denn das?"
"Na ganz einfach - weil das der traditionelle Name des alten Stadions war, bevor es nach dem Tod von Georg Melches seinen Namen trug."
"Georg Wer?"
"Ach Du lieber Himmel, Gerard - Deine Wissenslücken sind ja groß genug, um einen Bus drin zu wenden!"
Jamro und Enno lachen, danach schaut Letzterer auf dei Uhr.
"Das erklären wir dir auch noch - aber nicht mehr heute, sondern irgendwann bei Gelegenheit. Für heute ist hier Schicht im Schacht."
"Jo", nickt mein Sportdirektor und wendet sich mir zu, "wird Zeit. Morgen haben wir ein straffes Programm - AR-Treffen zwecks Finanzierung der nächsten 12 Monate, Kennenlernen des Staffs und der Mannschaften, kurzer Abriß der Vereinsphilosophie.... Du wirst den Schlaf brauchen, Gerard!"
Gesagt, getan, wir wanken also ins Bett. Also Jamro in seins und ich in die kleine Gästewohnung unter der "Helmut-Rahn-Tribüne", die mir der Verein vorübergehend zur Verfügung gestellt hat, bis ich was angemessenes gefunden habe.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bereits um 8.00 Uhr am nächsten Morgen treffen Jamro und ich mit den obersten Hütern des Clubs zusammen und wir lassen uns erklären, was in naher Zukunft finanziell möglich ist und was (das ist die längere Liste) nicht.
Kurz zusammengefaßt lautet die Marschroute "sparen", insbesondere die noch unter dem Vorgängerboard verpflichteten und in den meisten Fällen viel zu teuren Neuzugänge müssen schnellstmöglich wieder von der Payroll.
Zum Glück war man trotz allen Größenwahns schlau genug, keine Kredite aufzunehmen, so dass wir wenigstens keine Zinszahlungen von den sowieso schon schmalen Einnahmen abziehen müssen - aber auch so ist es eine echte Herausforderung, den rot-weißen Kahn wieder in sicheres finanzielles Fahrwasser zu bekommen.
Der Finanzrahmen, den man uns steckt, bedeutet in Klartext, dass wir perspektivisch (also innerhalb der vor uns liegenden Saison) eine Situation schaffen müssen, in der die 4 bis 5 Führungsspieler des Kaders maximal 100.000 Euro pro Jahr verdienen, der Rest der erweiterten Stammelf (weitere 8 bis 10 Spieler) maximal 75.000 Euro und alle anderen Seniorenspieler maximal 30.000 Euro.
Zusammen mit den Obergrenzen für Spieler in der "Zwoten" (max. 25.000 Euro) und in der Jugend (max 17.500 Euro) gibt uns das hoffentlich die Möglichkeit, innerhalb des vor uns liegenden Jahres aus der niederschmetternden Prognose einen freundlichen Ausblick (also mindestens eine "schwarze Null") zu machen.
Kaum ist dieser Termin abgehakt, treffen wir uns im Trainingszentrum mit den Übungsleitern, Masseuren und Scouts.
Jamro erzählt mir auf dem Weg dorthin, dass er bereits heftig aussortiert hat, aber dass vor allem die Personalie meines Co-Trainers ihn nicht gerade mit Begeisterung erfüllt.
Meine Frage, warum er solche Vorbehalte hat, beantwortet er mit dem lapidaren Satz:
"Aktuell heißt Dein Co-Trainer Paul Freier und blickt auf eine lange Bochumer Vorgeschichte zurück. Solche Leute will ich hier nicht im Verein haben. Wir brauchen Essener Jungs, keine Karrieristen, die den Verein nicht im Blut haben."
Ich verkneife mir die Frage, aufgrund welcher Vereinsbeziehung denn er oder ich hier angestellt sind...
Das Treffen verläuft äußerst konstruktiv, denn zum einen ist der Staff gut aufgestellt, wie ich binnen kurzem merke:
Vor allem aber kann ich der Vereinsphilosophie und den Taktikideen der anwesenden Damen und Herren einiges abgewinnen.
Defensiv sicherer, direkter Fussball ohne zuviele Schnörkel und vor allem ohne das superhippe Gerümpel, das dem durchschnittlichen Sky- oder DAZN-Abonnenten als der "haise Schais" angepriesen wird.
Nach diesem Termin treffen sich die Cheftrainer aller drei Mannschaften, der Jugendabteilungsleiter und der Sportdirektor in kleiner Runde zum Austausch - vor allem, um festzulegen, wer vorerst in welche Mannschaft gesteckt wird.
Jamro teilt uns mit, dass er gedenkt, aus der Ersten minimum zehn bis zwölf Spieler abzugeben - idealerweise nämlich alle, die über 100.000 Euro pro Jahr verdienen.
Das betrifft dummerweise die gesamte Startelf in einem 433, so dass die vordringlichste Aufgabe darin besteht, aus den beiden anderen Mannschaften geeignete Ersatzkandidaten zu bestimmen, sollten die Abgänge wie geplant passieren.
Unsere Aufgabe wird durch äußerst großzügige Kaderregeln erleichtert - die kann man nämlich mit "maximal vierzig Spieler können für die Erste registriert werden, sie müssen alle mindestens 16 Jahre alt sein." zusammenfassen.
Wenn wir die charakterlich ungeeigneten und die für jede Essener Mannschaft Unbegabten aussortieren, kommen wir knapp auf diese Zahl, sobald die Stammelf verkauft ist.
Paßt.
Fürs Erste jedenfalls.
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