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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 70233 mal)

Bayernfahne

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Haaaalt, keine Bewegung! Wegen mir musst du nicht extra ein Trikot zusammenbasteln!  :D Das ist mehr so ein Running Gag unter Stories, in etwa wie der Spruch: "Du bist ein wahrer Meistertrainer, wenn du dir das Trikot deines InGame-Vereins mit dem Namen eines NewGens beflocken lassen hast." Wenn es dir geschrieben leichter von der Hand geht, kannst du es auch einfach in eine Geschichte vom Trainingsplatz mit richtig penetrantem Fan einflechten oder so.  ;)

Das Interview fand ich richtig stark, vor allem hat es großen Spaß gemacht, Lavas gesamte Karriere nochmal Revue passieren zu lassen. So gut wie Furet informiert war, hat es mich fast gewundert, dass er nicht sogar Informationen aus der Fiebertraumwelt zu Tage gefördert hat.  ;D Vor allem hat mich die Ansage zum Schluss nochmal richtig heiß auf den Rest der Saison gemacht! Es riecht hier verdammt nach Aufstieg und wenn das passiert, sorgen die Fans mit einer ordentlichen Aufstiegsparty dafür, dass in Metz die Sonne monatelang nicht untergeht!
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Noergelgnom

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Auf den Spuren Karls des Fünften?

 

Spätherbst 2044, Metz, Frankreich





Der unerwartete Höhenflug des Vereins ruft selbstverständlich nicht nur Interesse in ganz Frankreich hervor, sondern auch - und das freut besonders unsere Marketingabteilung - einen regelrechten Ansturm auf die Trikots der Protagonisten.
Die beiden beliebtesten Trikots sind die Leibchen von Marco Giua und Mario Orlandoni.
Und wen das jetzt wundert, der hat wahrscheinlich wenig bis keine Spiele des FC Metz in dieser Saison gesehen.
Die beiden allein sind für über 45% unserer Trikotverkäufe verantwortlich - offensichtlich sind sogar in den muffigsten Studentenbuden die Glanztaten unserer "Superstars" nicht verborgen geblieben. Und das Interesse beschränkt sich keinesfalls nur auf Frankreich - ooooh nein!
Selbst aus Bayern und ähnlich exotischen Gegenden erhalten wir Anfragen nach Textilware mit dem Logo des FC Metz. Das finden wir natürlich besonders klasse und fühlen uns fast ein bißchen wie Entwicklungshelfer.
Kann solchen Fussballentwicklungsländern schließlich nur gut tun, wenn dort auch mal die Trikots von richtigen und vor allem sympathischen Vereinen spazieren getragen werden statt immer nur die blauweißen Wirtshausdecken, zum Trikot umgenäht...

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Die unerwarteten Einnahmen sind aber nicht der Grund, warum wir im Spätherbst noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden und einen ablösefreien Spieler verpflichten.
Vielmehr haben wir die Defensivseuche und müssen zeitweise sechs Spieler in der Innenverteidigung und auf der Sechs ersetzen.
Die Verstärkung, Tomas Ibarra, hat genau auf diesen beiden Positionen ihre Stärken und ist perspektivisch als Stammkraft in der Innenverteidigung eingeplant.

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Und dann geht es auch schon weiter im Ligabetrieb, allzuviele Verschnaufpausen werden wir bis zur Winterpause nicht erhalten.


Ligue 2 - Spieltag 14 - Ajaccio (H)

Zitat

"Ein sehr abgeklärtes Spiel des FC Metz, keineswegs berauschend, aber sehr effektiv. Ist das die neue Marschrichtung, Herr Lavayeux: Kraft sparen, Gegner laufen lassen und im richtigen Moment zuschlagen?"
"So neu wäre diese Marschrichtung gar nicht. Aber es ist lediglich eine Waffe in unserem Arsenal. Die Mannschaft wird von Woche zu Woche besser, es ist eine helle Freude, mit den Jungs zu arbeiten."

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Coupe de France - Runde 07 - ASC Kaweni (H)

Als mir mein Co-Trainer Pierre mitteilt, dass unser Auftaktgegner im Pokal aus Mayotte anreist, gucke ich wahrscheinlich wie ein Elch um Mitternacht ins Morgenlicht - extrem verdattert nämlich.
"Bitte wer, bitte was?"
"Mayotte, ist'n Überseedepartment auf halber Strecke zwischen der Nordspitze Madagaskars und der Küste von Mosambique. Gehört zu den Komoren."
"Aha."
Ich gehe erstmal googlen und bin danach zwar schlauer, aber immer noch sehr verdattert.
Offensichtlich nehmen am französischen Pokal Mannschaften aus allen Gebieten teil, auf die Frankreich Anspruch erhebt - selbst wenn dieser Anspruch, wie im Falle der ostafrikanischen Insel Mayotte, sowohl von der Union der Komoren (der Archipel, zu dem Mayotte geographisch gehört) als auch von der UNO nicht anerkannt wird.
Unabhängig von diesem politischen Aspekt des Spieles ein spannendes Konzept - man läßt einen Amateurverein mal eben einige tausend Kilomenter zu einem Pokalspiel anreisen, bei dem er aller Voraussicht nach heftig eins auf die Mütze bekommt, danach dürfen die Gäste wieder heimfliegen...

Zitat

"Ist dieser Abend unter der Kategorie 'Pflichtsieg' einzuordnen?"
Auf jeden Fall. Ohne unsere Gäste kleinreden zu wollen, aber da war schon ein Klassenunterschied sichtbar. Alles andere wäre aber auch ein Armutszeugnis gewesen, bei Kaweni handelt es sich ja nicht um einen professionell arbeitenden Club, alle Spieler gehen neben dem Fussballspiel einer geregelten Arbeit nach. Und -dafür- haben wir dann doch gerade zu Beginn ordentlich Mühe gehabt. Kaweni hat sich teuer verkauft."
"Es gibt ja Stimmen, die diese Einrichtung - also die Teilnahme der Mannschaften aus Überseeregionen - für problematisch halten. Wie stehen Sie dazu?"
"Zum politischen Kontext werde ich mich nicht äußern. Wenn sich Menschen aus dem Fussballkosmos zur Politik äußern, ist das oft genug eine eher peinliche Nummer. Und bei mir kommt noch dazu, dass ich bis zur Vorbereitung auf diese Partie gar nicht wußte, dass das so gehandhabt wird. Das kenne ich aus keinem anderen Land.
Zum sportlichen Teil - ich finde es grundsätzlich schön, wenn wir die Gelegenheit haben, uns mit Mannschaften aus aller Welt zu messen. Ich habe das Spiel genossen, genauso wie ich das gemeinsame Abendessen und die hoffentlich zahlreichen Gespräche nachher genießen werde. Sowas kann den eigenen Horizont gewaltig erweitern, wenn man offen dafür ist.
Schwierig finde ich den finanziellen Aspekt dieses Spiels und da bin ich im Verein auch nicht der einzige. Auch der Vorstand wollte diesbezüglich ein Zeichen setzen, deswegen werden wir unseren Gästen die kompletten Zuschauereinnahmen aus diesem Spiel überlassen."
"Eine schöne Geste! - Zum sportlichen. Sie haben heute auf mehrere Stammkräfte verzichtet, darunter mit Keeper Orlandoni und Goalgetter Giua auf zwei absolute Publikumslieblinge. Warum?"
"Wir hatten vor diesem Aufeinandertreffen eine Vielzahl kräftezehrender Partien und werden solche Spiele in den kommenden Wochen sogar mit noch engerem Zeitplan haben. Und daher hat Marco heute eine Verschnaufpause bekommen. Und was Mario angeht, so ist mit ihm abgesprochen, dass die Pokalpartien bis einschließlich der zehnten Runde, so wir diese erreichen sollen, grundsätzlich von Ivan Rubio bestritten werden."

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Coupe de France - Runde 08 - FA Annecy (A)

"Der Pokal hat seine ganz eigenen Regeln."
Eine Fussballplatitüde, die wohl jeder schonmal rausgehauen hat, ohne wirklich drüber nachzudenken.
In Frankreich gilt das aber tatsächlich und buchstäblich, wie ich in diesen Tagen lerne.
Denn kaum sind die Gäste aus Kaweni nach dem Siebtrundenpokalspiel in ihre fast 8000 Kilometer (!) entfernte Heimat zurückgekehrt, machen wir uns unsererseits auf die Socken.
Ziel: Annecy, knapp 550 Kilometer südlich von Metz, in nächster Nähe zur Schweizer Westspitze.
Grund: Pokal, 8. Runde
Zeit zwischen den beiden Pokalrunden: drei Tage.
Jepp, auch wenn ich es erst gar nicht glauben will - wir haben tatsächlich innerhalb von drei Tagen zwei Pokalspiele.
Im Gegensatz zu Kaweni sind die Südostfranzosen aber eine völlig andere Art von Prüfstein. Zweitligist wie wir, werden sie uns wohl mehr abverlangen.

Zitat

"Wenn ich die Phrase 'Diallo-Show' in den Mund nehme, werden Sie wohl nicht widersprechen, oder?"
"Nein, keineswegs, das war schon echt klasse, was Badara heute gezeigt hat."
"Muss sich Marco Giua jetzt Sorgen um seinen Stammplatz machen?"
"Warum sollte er? Wenn er schlechte Leistungen bringt, dann ja. Aber bisher spielt Marco bis auf wenige Ausnahmen - so wie heute, wobei er mehrfach Pech beim Abschluss hatte und in meinen Augen dennoch ein gutes Spiel abgeliefert hat - auf einem Level, das ihn absolut unverzichtbar für unser Spiel macht. Und außerdem kann Badara ja jede Position in der Offensive spielen..."

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Ligue 2 - Spieltag 15 - Nantes (H)

Zitat

"Würden Sie der Bewertung 'verrückt' für die Geschehnisse der ersten Halbzeit zustimmen?"
"Absolut, das war ein ziemlich furchtbares Wechselbad der Gefühle, das ich so schnell nicht wieder haben muß. Wobei ich im gleichen Antemzug natürlich ein dickes Lob an mein Team aussprechen muß - wir haben uns von den Rückschlägen nicht beirren lassen und haben eine fantastische Moral gezeigt. Und für die Zuschauer war es wahrscheinlich einfach eine tolle Partie."
"Nach dem schnellen Doppelschlag zur frühen 2:0-Führung sahen Sie ja schon wie sichere Sieger aus - bis Nantes mit einem noch schnelleren Doppelschlag den Ausgleich erzielte. Wie konnte das passieren?"
"So wie das meist im Fussball passiert - individuelle Fehler und Winzigkeiten mit großer Wirkung. Dass ausgerechnet Giua den Eckball beim 2:2 so unglücklich vor die Füße des Nantes-Spielers verlängert, ist einfach Pech. Schließlich lobe ich ihn normalerweise nach einem Spiel nicht nur für seine herausragenden offensivleistungen, sondern auch dafür, mit wieviel Einsatz er auch defensiv mitarbeitet. Naja, dann hat er eben jetzt auch einen Gegentor-Assist. Passiert. Nur wer nichts macht, macht nichts falsch..."
"Immerhin hat er heute ja auch wieder drei Scorer für den FC Metz beigesteuert, so dass am Ende trotz der unschönen vier Minuten ein klarer Erfolg heraussprang. - Sie schlossen vor einigen Wochen einen Abgang von Giua kategorisch aus, gilt das immer noch? Gerüchteweise haben verschiedene Erstligisten inzwischen ihre Fühler nach dem Metzer Shootingstar ausgestreckt ..."
"Die können strecken, soviel sie wollen. Wir waren von Anfang an von Marcos Fähigkeiten überzeugt und haben ihn genau deswegen mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet. Lassen Sie es mich ganz deutlich sagen: selbst eine zweistellige Millionensumme wird uns nicht umstimmen. Marco ist Spieler des FC Metz und bleibt Spieler des FC Metz. Punkt."

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Zitat

"Das Auswärtsspiel in Auxerre steht unter keinem guten Stern, oder?"
"Furchtbar, es ist fuuuuuurchtbar! Wenn das so weitergeht, müssen wir mit der Reserve nach Auxerre fahren. Jeden Tag drei neue Verletzte, das ist einfach fuuuurchtbar!"

Auch wenn ich in dem Kurzinterview natürlich ein bißchen überdramatisiere - die Verletztenmisere hat uns Anfang Dezember wieder mal fest im Würgegriff.
Mit Giua, van Haaren, Kansaye und Ibarra fallen vier Stammspieler aus, dazu mit Diallo und Vernay beide Backups für unsere Sturmspitze und mit Rubio unser zuverlässiger Ersatztorwart.
Insgesamt haben wir neun nicht einsatzfähige Spieler vorzuweisen.

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Das bedeutet, dass wir für die Auswärtsfahrt auf drei Spieler aus der Zweiten beziehungsweise der Reserve zurückgreifen müssen, damit wir überhaupt die Ersatzbank vollbekommen.

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Die Aufstellung, die wir schlußendlich auf den Rasen schicken, liest sich zwar nicht allzuschlecht - insbesondere unser Mittelfelddreieck ist einfach klasse - aber von einer eingespielten Elf kann keine Rede sein.

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Ligue 2 - Spieltag 17 - Amiens (H)

Der Abstiegskandidat kommt uns nach dem Rückschlag in Auxerre gerade recht. Die Gäste als "Aufbaugegner zu bezeichnen" wäre selbstverständlich arg realitätsfern, aber wir hätten es deutlich schlimmer treffen können - Bordeaux zum Beispiel ...

Zitat

"Der Start ins heutige Spiel hätte besser sein können - Kansayes Gelbe nach 38 Sekunden dürfte die schnellste Verwarnung in Ihrer Ägide als Metz-Trainer sein, oder?"
"Ja, und das hat uns die Aufgabe nicht eben leichter gemacht. Die VErwarnung bedeutete, dass sich Moussa sehr zurückhalten mußte auf seiner Seite, was Amiens natürlich in die Karten spielte.
Ich bin froh, dass wir dann zumindest einen deutlich besseren Start in die zweite Hälfte erwischten und den nach Spielanteilen völlig verdienten Sieg im Endeffekt auch eingefahren haben."
"Giua mit einem Dreierpack. Wie bringen Sie den Jugen eigentlich Woche für Woche dazu, solche Sahneleistungen auszupacken?"
"Ich muß bei ihm wie auch bei allen anderen gar nicht so viel machen. Diese Mannschaft brennt vor Ehrgeiz. Und je länger die Saison geht, desto größer wird das Selbstvertrauen der Mannschaft. Ich bin wahrscheinlich einfacher zu ersetzen als jeder Spieler im Team."
"Das sollten Sie Ihrem Präsidenten vielleicht nicht so sagen, am Ende glaubt der das noch."
"Das sollten SIE meinem Präsidenten nicht so laut sagen, am Ende denkt er noch, dass Sie ihn für leichtgläubig halten..."

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Am Sonntag nach diesem doch erfreulichen Spiel sitzen wir mit unserem Jugendkoordinator Pio Junior zusammen und sprechen über die Nachwuchsmannschaften.
Meinem Gegrummel bezüglich fehlender Alternativen im defensiven Mittelfeld begenet Junior mit spitzbübischem Grinsen und dem etwas kryptischen Hinweis, dass "eine Schwachstelle ja nicht für immer eine Schwachstelle bleiben muß".

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Coupe de France - Runde 09 - Sedan (H)

Der Drittligist, der uns in der neunten Pokalrunde fordert, ist selbst (seit der Mitte des letzten Jahrhunderts) immerhin zweifacher Pokalsieger. Dennoch sind wir natürlich haushoher Favorit, auch wenn wir immer noch nicht wieder in Bestbesetzung antreten können.

Zitat

"Eine gute Leistung gegen ein in allen Belangen überfordertes Gästeteam. Haben Sie Kritikpunkte?"
"Nur einen, dass wir so lange gebraucht haben, um das Spiel zu entscheiden. Das hätten wir eher tun müssen, Chancen hatten wir genug."

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Ligue 2 - Spieltag 18 - FC Annecy (A)

Zitat

"Auch das zweite Gastspiel beim FC Annecy haben Sie wieder zu null gewonnen. Stolz?"
"Ja, aber auf die Mannschaft. Die Jungs setzen das, was im Training erarbeitet wird, aktuell einfach grandios auf dem Platz um. Man merkt, dass die Niederlage in Auxerre ein weiterer Ansporn war, nicht der von einigen befürchtete Knackpunkt."
"Ich hab die Spitze wohl verstanden, Herr Lavayeux. - Was sagen Sie zu Marco Giuas Leistung heute?"
"Marco ist ein eminent wichtiger Teil dieser Mannschaft - und ein gebrauchter Tag wie heute, an dem einfach gar nichts klappen will, ändert daran nichts. Ich bin überzeugt davon, dass er solche Chancen wie heute demnächst wieder mit verbundenen Augen nutzt."
"Das war das letzte Spiel vor der Winterpause und ..."
"Sie nennen neun freie Tage eine 'Winterpause'? Na Ihren Optimismus möchte ich haben..."
"Besser als drei freie Tage wie so oft in diesem Herbst, oder? - Was ich fragen wollte: sehen Sie mit Blick auf die bevorstehende Transferperiode Bedarf für Verstärkungen im Team?"
"Solange uns niemand verläßt, tendenziell eher nicht. Diese Mannschaft funktioniert als Kollektiv zur Zeit einfach großartig. Und wenn wir Ausfälle haben, die wir in der ersten Mannschaft nicht auffangen können, haben wir ja noch zwei weitere gute Teams mit Talenten zur Verfügung. Ich bin immer gern bereit, Talente heranzuführen."

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Coupe de France - Runde 10 - Olympique Saumur (H)

Ich war eigentlich immer der Meinung, dass die Engländer den größten Knall haben, was Ansetzungen von Fussballspielen an Feiertagen angeht.
Der französische Verband beweist allerdings, dass er da auch so die eine oder andere Schnapsidee auf Lager hat und schickt uns am ersten Januar auf die 600 Kilometer lange Reise nach Westfrankreich, wo in der Nähe von Nantes, genauer gesagt in Saumur, der nächste Pokalgegner auf uns wartet.
Viertligist Olympique Saumur spielt in der National 2 eine grandiose Saison und sieht sich - ausweislich der Aussagen ihres Trainers vor dem Spiel - als krasser Außenseiter, aber nicht chancenlos.
Na den Zahn ziehen wir ihnen aber mal ganz schnell.
Nicht nur, dass wir aus allen Lagen auf ihr Tor feuern und sie mit der Anzahl Gegentore noch sehr gut bedient sind ...

Zitat

"...was ich heute besonders hervorheben möchte - gegen die vor der Partie hochgelobte Offensive der Gastgeber haben Sie ein Bollwerk hingestellt, das einfahc gar nichts zugelassen hat. Wie bekommt man eine Mannschaft dazu, selbst in einer eigentlich schon vor dem Anpfiff entschiedenen Partie 90 Minuten lang so konzentriert zu arbeiten?"
"Indem wir genau diesen Gedanken - dass nämlich die Partie bereits vor Anpfiff entschieden wäre- gar nicht erst zulassen.
Es gibt kein Spiel, das nicht kippen könnte, wenn man es nicht ernst genug nimmt!"
"Touché. Und Glückwunsch zum Sieg. - Gibts eigentlich was neues zu Marco Giua?"
"Ja, er hat heute dreimal getroffen und steht damit bei 24 Pflichtspieltreffern. - Ach, Sie meinten bezüglich eines Transfers? Nein, da muß ich Sie enttäuschen. - Ja, ich habe die Aussagen von Jules Gillot auch gelesen. Aber egal, was der behauptet - es gibt keine Einigung von Giua oder Metz mit der AS Monaco. Und Giua wird auch nicht wechseln."

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Ligue 2 - Spieltag 19 - Troyes (H)

Zitat

"Auf dem Papier ein Spitzenspiel - Erster gegen Dritter - in der Realität eine ziemliche einseitige Sache von 'will nicht mehr machen' gegen 'kann nicht mehr machen'. Sind Sie dennoch zufrieden?"
"Absolut! Wir hatten das Spiel jederzeit komplett im Griff, der frühe Treffer hat uns natürlich dabei in die Karten gespielt. Wir haben trotz Giuas Gelbsperre gewonnen, haben sogar Kräfte gespart und können jetzt beim Auswärtsspiel in Bordeaux wider auf ihn bauen - wüßte nicht, was ich heute zu kritisieren finden sollte."
"Sie sprechen es an - in vier Tagen steigt das möglicherweise vorentscheidende Duell Zweiter gegen Erster. Was rechnen Sie sich in Bordeaux aus?"
"Das wird sicherlich eines der härtesten Spiele dieser Saison, beide Mannschaften wissen, was auf dem Spiel steht. Undser großer Vorteil ist, dass wir einen sehr komfortablen Vorsprung haben. Selbst wenn wir in Bordeaux verlieren, haben wir weiterhin alle Trümpfe in der Hand. Bordeaux auf der anderen Seite muss eigentlich gewinnen, um nicht zuviel Druck von ihren Verfolgern abzubekommen."
"Also sehen Sie sich in der besseren Position für dieses Spiel?"
"Auf dem Papier ja. Aber das heißt nicht, dass wir die Partie auch nur im Ansatz auf die leichte Schulter nehmen."

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Ligue 2 - Spieltag 20 - Girondins Bordeaux (A)

Spitzenspiel in der Ligue 2!
Zweiter gegen Erster - mit überraschenden Vorzeichen. Bordeaux ist nicht nur nicht der erwartete Tabellenführer, sondern hat sogar einen ziemlich deutlichen Rückstand auf den FC Metz, der seit Monaten unfaßbar konstant punktet und zunehmend einsam seine Kreise an der tabellenspitze zieht.
Wenn der Absteiger noch ZWeitligameister-Ambitionen hegt, dann ist ein Sieg im direkten Aufeinandertreffen Pflicht!

Sehr passend: diese Partie stellt ein Jubiäum der besonderen Art für mich dar. Ich bin heute - so berichtet es mir zumindest meine Statistik-App - zum sechshundertsten Mal als Trainer an der Seitenlinie tätig.
Das klingt nicht nur viel, das ist auch viel!

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Zitat

"Glückwunsch zum Sieg - mir fehlen ein bißchen die Worte, ich bin absolut euphorisiert. - Wie bewerten Sie dieses Spiel?"
"Sehr glückliche drei Punkte für uns, so ehrlich muß man sein. - Wenn der Elfmeter auf der anderen Seite gepfiffen worden wäre, hätte ich mich wahrscheinlich jetzt noch nicht beruhigt. Das war schon sehr kleinlich von Referee.
Im Anschluß dann eine ausgeglichene und leider keineswegs hochklassige Partie, aber im Endeffekt nehmen wir hier die maximale Beute mit und können jetzt mit einem beruhigenden Polster ins letzte Saisondrittel gehen."
"Wann nehmen Sie endlich das 'A-Wort' in den Mund?"
"Das werden Sie dann schon merken. Aktuell ist weiterhin absolut nichts gewonnen."

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Die Tabelle beflügelt natürlich die Träume eines jeden, der es mit "Les Grenats" hält, aber ich werde nicht müde, auch der Mannschaft in jedem Training einzubläuen, dass wir noch absolut gar nichts sicher haben. Wir brauchen aus den letzten vierzehn Saisonspielen so viele Punkte wie möglich, denn auch wenn wir inzwischen unglaubliche sechzehn (!) Punkte Vorsprung auf den ersten Relegationsrang haben - ich habe als Augenzeuge erlebt, wie eine Mannschaft einen ähnlichen Vorsprung innerhalb einer ähnlichen Anzahl von Spielen so verspielt hat, dass sie danach statt Erster Vierter war. (Progres Niederkorn in meiner Rümelinger Zeit ...)

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Coupe de France - Runde 11 - Stade Rennes (H)

Nachdem wir bisher im Pokal echtes Losglück hatten, kommt es nun, in Runde elf, zum ersten Mal zu der Situation, dass wir klare Außenseiter im Spiel sind. Rennes ist Dritter in der Ligue 1 und reist mit dem klaren Ziel an, uns aus dem Pokal zu ballern.

Zitat

"Hand aufs Herz - haben Sie vor dem Spiel daran geglaubt, dass gegen Rennes etwas zu holen ist?"
"Wenn ich das nicht glauben würde, bräuchten wir gar nicht antreten. Wir wußten, dass es unglaublich schwierig wird, da Stade Rennes zur absoluten Spitze in Frankreich gehört - aber wir wissen auch um unsere Qualität. Mit etwas Spielglück und mit dem Willen, den meine Mannschaft nun schon die gesamte Saison über zeigt, bin ich in jedem Spiel bereit, an einen Sieg zu glauben. Egal gegen wen wir antreten."

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Ligue 2 - Spieltag 21 - Guincamp (H)

Zitat

"Ein Spiel mit wenig taktischen Fesseln, das von etlichen Großchancen auf beiden Seiten geprägt war - zumindest diese Facette der Partie kann Ihnen nicht gefallen haben, oder?"
"Korrekt, die Nachlässigkeiten insbesondere im Passpiel in der Vorwärtsbewegung waren besorgniserregend. Und ohne Mario Orlandoni hätten wir möglicherweise ziemlich doof aus der Wäsche geschaut heute. Ich hoffe, die Jungs vergessen nicht, ihm ein Abendessen zu spendieren.
Offensiv war das aber ganz großes Kino. Ich fand vor allem die Leidenschaft, mit der wir insbesondere zu Beginn der Partie agiert haben, sehr erfrischend."

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Zwei Tage nach diesem Spiel dann die Hiobsbotschaft.
Mittelfeldantreiber Fischer - einer der Hauptgründe für die Dominanz, die wir in den meisten Fällen aus dem Mittelfeld heraus entwickeln - bricht sich im Training den Knöchel und wird ein Vierteljahr ausfallen!

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Und auch der Deadline Day sieht schwer nach Desaster aus, weil mein wundervolles Präsidium beschließt, dass ein paar Millionen Euro genug sind, um Eigengewächs Kansaye nach ZEHN Jahren in den Profimannschaften des FC Metz an irgendeinen beliebigen Verein zu verschachern. Gehts noch?!

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War noch was?
Ach ja, PSG macht PSG-Sachen und gibt einen Riesenhaufen Geld für einen Spieler aus, der bei Djurgardens IF nur auf der Bank saß.
Warum ich das erwähne?
Weil der Spieler vorher in Metz gespielt hat und das damalige Board eine Weiterverkaufsklausel in den Transfer nach Schweden eingebaut hat.
Danke fürs Aufstieg-Mitfinanzieren, PSG!

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« Letzte Änderung: 12.Dezember 2023, 21:02:06 von Achtelprofi »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Alter der Lauf ist ja wahnsinnig. Macht ja schon beinahe Angst was da abgeht, das Team spielt ja echt gut, auch wenn die Verletzungslage natürlich schon ein bisschen prekär ist. Aber mit dem bisschen zusätzlicher Kohle aus dem PSG Deal kann man ja vielleicht noch ne Krankenschwester einstellen. :D
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

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Bayernfahne

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Furet: "Wann nehmen Sie endlich das Wort mit A in den Mund?"
Lavayeux: "Aber ich würde Sie doch niemals ein Arschloch nennen, Herr Furet!"  ;)

Krasser Lauf, es wundert mich fast, dass der Vorsprung auf Platz 3 nicht schon 20+ beträgt. Alles in allem halten die Teams hinter Bordeaux also bestens mit.

Danke für das Trikot, zum Glück wohne ich nicht in Bayern.  :P Bis auf den besten Fußballverein der Welt gibt es dort nämlich echt nicht viel, was es für mich lebenswert machen würde. Okay, meine Eltern noch, aber das war's dann auch.  ;D
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Furet: "Wann nehmen Sie endlich das Wort mit A in den Mund?"
Lavayeux: "Aber ich würde Sie doch niemals ein Arschloch nennen, Herr Furet!"  ;)

Das habe ich auch genauso gedacht!  ^-^

Danke für das Trikot, zum Glück wohne ich nicht in Bayern.  :P Bis auf den besten Fußballverein der Welt gibt es dort nämlich echt nicht viel, was es für mich lebenswert machen würde. Okay, meine Eltern noch, aber das war's dann auch.  ;D

Also 1860 als besten Fußballverein der Welt zu bezeichnen, finde ich dann doch etwas to much  ;) ;D
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Muffi

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Wow, deine Serie erinnert mich an meine besten Zeiten in Viljandi!  ;)

Nein, im Ernst, was du da aktuell veranstaltest, ist viel höher einzustufen, richtig stark! Der Aufstieg ist ja quasi Pflicht!  :D
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Bayernfahne

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Furet: "Wann nehmen Sie endlich das Wort mit A in den Mund?"
Lavayeux: "Aber ich würde Sie doch niemals ein Arschloch nennen, Herr Furet!"  ;)

Das habe ich auch genauso gedacht!  ^-^

Danke für das Trikot, zum Glück wohne ich nicht in Bayern.  :P Bis auf den besten Fußballverein der Welt gibt es dort nämlich echt nicht viel, was es für mich lebenswert machen würde. Okay, meine Eltern noch, aber das war's dann auch.  ;D

Also 1860 als besten Fußballverein der Welt zu bezeichnen, finde ich dann doch etwas to much  ;) ;D

War ja klar, dass so was kommt, aber die Rede ist vom glorreichen FC Bayern Alzenau und von niemandem sonst!
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Eines Platzwarts Waterloo

 

Frühjahr 2045, Metz, Frankreich





Ligue 2 - Spieltag 22 - Clermont Foot (A)

Zitat

"Ein zähes Spiel, das die Gäste nichtsdestotrotz allerdings deutlich früher hätten entscheiden müssen. Giua mit einer für seine Verhältnisse durchwachsenen Leistung."

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Ligue 2 - Spieltag 23 - SM Caen (H)

Zitat

"Grenats-Trainer Lavayeux hatte eine bessere Leistung als in Clermont angekündigt und zumindest im Großen und Ganzen konnte er wohl auch zufrieden sein. Ein Doppelschlag kurz nach der Pause münzte die im gesamten Spiel offensichtliche Überlegenheit der Gastgeber denn auch in einen klaren Sieg um. Metz bleibt weiterhin das Mass aller Dinge in der Ligue 2 - so ganz langsam dürfen sich auch die Pessimisten unter den Fans - sowie der Ober-Tiefstapler Lavayeux - an den Gedanken des direkten Aufstiegs gewöhnen."

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Ligue 2 - Spieltag 24 - Valenciennes (A)

Zitat

"Ein Spiel, das eigentlich mit drei oder vier Toren Unterschied ausgehen muß. Die Gastgeber hatten der offensiven Wucht des FC Metz - und insbesondere dessen Offensivquartett Riviere - Fischer - Pignet sowie Sturmtank Giua - absolut nichts entgegenzusetzen. Der Einzige, der sich wieder und wieder gegen die Niederlage stemmte, war der Keeper.
Schlußendlich blieb es dem eingewechselten Diallo vorenthalten, den entscheidenden Treffen in einem Spiel zu markieren, das ebenso einseitig war wie es den Gästetrainer frustriert haben muss."


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Coupe de France - Viertelfinale - Paris St.Germain (H)

Zitat

"Herr Lavayeux - so kurz nach dem Abpfiff fällt es wahrscheinlich schwer, bereits ein objektives Fazit zu ziehen. Wie sieht Ihre spontane Einschätzung aus?"
"Ich bin zufrieden damit, wie wir uns hier verkauft haben. PSG ist der schwierigste Gegner, den man im französischen Fussball vor den Latz geknallt bekommen kann. Und sie haben es nicht geschafft, uns abzuschießen. Ganz im Gegenteil."
"Wie groß ist der Ärger über die beiden aberkannten Tore Giuas?"
"Nicht vorhanden. Die erste Situation war mindestens ein halber Meter Abseits, in der zweiten war es selbst ohne Zeitlupe deutlich, dass Marco ordentlich mit dem Arm arbeitet und ein Offensivfoul begeht. In beiden Situation können wir uns nicht über den Pfiff beschweren, so schade das auch ist."
"Befürchten Sie in der Liga jetzt einen Formknick?"
"Nein."

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Ligue 2 - Spieltag 25 - Olympique Nimes (H)

Zitat

"Ein frustrierendes Spiel, oder? Was ist schiefgelaufen?"
"Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, ganz einfach. Natürlich hat Nimes auch klasse verteidigt, das will ich gar nicht in Abrede stellen - aber wenn allein Giua und Pignet ihre beiden hundertprozentigen im Tor unterbringen statt den Pfosten anzuschießen, gewinnen wir hier. Nimes weiß doch bis jetzt nicht, wie sie überhaupt dieses eine Tor zustandegebracht haben. - Eigentlich nur folgerichtig, dass an einem solchen Tag nicht nur in der Offensive alles schiefläuft, sondern auch vor dem eigenen Tor."
"Sie sprechen von Orlandonis Patzer?"
"Ach, was heißt Patzer - Mario hat sich verschätzt. Passiert ihm sonst nie und ist die erste Unsicherheit seit Wochen. An ihm liegt es jedenfalls nicht, dass wir verloren haben. Wir hatten Chancen für fünf, sechs Tore."

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Ligue 2 - Spieltag 26 - Quevilly-Rouen (A)

Zitat

"Wie sieht es aus: trauen Sie sich heute?"
"Wir brauchen noch zwei Siege und haben acht Spiele Zeit dafür. Ja, ich glaube, so ganz langsam darf man in Metz anfangen, vom Aufstieg zu träumen."
"Sie sind der geborene Tiefstapler. - Giua erneut mit einer Fabelleistung, gibt es bezüglich seiner Vertragssituation etwas neues?"
"Was sollte es denn neues geben? Marco hat Vertrag, fühlt sich wohl in Metz und genießt das Toreschießen. Ende der Geschichte, tut mir leid, wenn Sie das enttäuscht."

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Ligue 2 - Spieltag 27 - Stade Brest (H)

Zitat

"Da wars noch ein Sieg und eigentlich reicht auch ein Punkt nächste Woche in Pau. Haben Sie schon über den Kader in der Ligue 1 nachgedacht?"
"Wollen Sie mich veräppeln? Wir sind noch nicht aufgestiegen, daher gilt die komplette Konzentration immer nur dem nächsten Spiel!"
"Gehen Sie mal zum Arzt, dieser Pessimusmus ist doch nicht normal."

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Ligue 2 - Spieltag 28 - Pau (A)

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Ligue 2 - Spieltag 29 - Bastia (H)

Zitat

"So, jetzt darf ichs endlich lauthals verkünden, ohne dass Sie oller Miesepeter mir jedesmal vorrechnen, was noch alles schiefgehen könnte: Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! Sie sind jetzt offizieller Volksheld, das ist Ihnen hoffentlich klar?"
"Ja, ist es. Ich hoffe nur, dass ich auch in Zukunft noch Brötchen kaufen gehen kann, ohne dass ich zweihundert Autogramme geben muß."
"Miesepeter, ich sags ja."

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Ligue 2 - Spieltag 30 - Ajaccio (A)


Zitat

"Heute merkte man derm Team an, dass es sehr müde ist nach den vielen Glanzleistungen der letzten Monate. Warum haben Sie nicht eher gewechselt?"
"Ach man darf vor der 60. Minute wechseln? Mist, jetzt ist es wohl zu spät, um das zu tun, hm?"
"Scherzbold!"
"Gern geschehen."

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Ligue 2 - Spieltag 31 - Nantes (A)

Zitat

"Sie spielen sich routiniert und sehr diszipliniert dem Saisonende entgegen. Kein Feuerwerk heute, aber erneut drei Punkte. Sind Sie zufrieden?"
"Wenn man bedenkt, wie lang die Saison war und wie weit oberhalb unseres Saisonziels wir landen - ja, ich bin sehr zufrieden, dass die Mannschaft immer noch solche Leistungen raushaut."

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Ligue 2 - Spieltag 32 - Auxerre (H)

Zitat

"So, damit haben Sie den letzten kleine Aufstiegsträumen des AJ Auxerre wohl den Todesstoß versetzt."
"Mag sein."
"Das ist aber keine sehr nette Antwort."
"Wieso? Weil ich nicht in Tränen ausbreche? Auxerre hatte wie alle anderen Mannschaften 34 Spiele lang Zeit, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Es liegt in der Natur der Sache, dass bei einem sportlichen Wettkampf nicht alle gewinnen können."

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Ligue 2 - Spieltag 33 - Amiens (A)

Zitat

"Was war denn das?"
"Ein Fest für die Zuschauer und ein Grund für weitere graue Haare auf meinem Kopf."
"Sie haben fast zwanzig Prozent aller Gegentore der gesamten Saison am heutigen Tage kassiert, ist Ihnen das bewußt?"
"Das mag durchaus sein - aber eigentlich ist das ja ziemlich irrelevant, oder?"
"Sie legen in den letzten Wochen eine erstaunlich gelassene Haltung an den Tag, liegt das daran, dass der FC Metz bereits seit Wochen sicher aufgestiegen ist?"
"Sie sollten Hellseher werden. Die Anlagen dazu sind eindeutig vorhanden."

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Zitat

"So, damit ist es amtlich: der FC Metz beendet die Saison als Spitzenreiter, holt sich damit die Meisterschaft und steigt in die Ligue 1 auf. Wie fühlen Sie sich?"
"Großartig, wie denn sonst?"
"Auf den Rängen war ja von Minute eins bis neunzig Dauerparty, hatte das Spiel für Sie überhaupt noch eine großartig sportliche Bedeutung? Und was nehmen Sie aus dem heutigen Spiel mit?"
"Corentin Fischer stand wieder auf dem Rasen, das hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. - Und die sportliche Bedeutung lag darin, dass es unsportlich ist, ein Spiel nicht ernstzunehmen, nur weil man selbst seine Ziele schon übererfüllt hat. Ganz zu schweigen davon, dass wir angetreten sind, die beste Mannschaft zu sein, die wir sein können. Und das gilt natürlich in jedem Spiel."

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« Letzte Änderung: 14.Dezember 2023, 09:50:02 von Achtelprofi »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Sonzee87

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Gratuliere zum sicheren Aufstieg und der Meisterschaft, was eine tolle Saison und Leistung das war. Giua ist natürlich ein absoluter Glücksgriff gewesen, das war ja ne Wahnsinnssaison die er abgeliefert hat. Ich hoffe der hat wenigstens noch nen langen Vertrag und keine drölftausend Angebote.
Der Abgang von Orlandoni ist natürlich ein bisschen traurig, aber wenn er sich wirklich so ekelhaft aufgeführt und angestellt hat, dann bloß weg mit ihm. Solche Miesepeter können wir hier nicht gebrauchen. :P
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

shortknife

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Wau..... :) was für eine Saison, 90 Punkte  :) das nenn ich doch mal einen Lauf.
Jetzt kommt die Bewährungsprobe in der Ligue 1. Bin mal gespannt....

Auch wenn ich hier nicht immer was schreibe  ;) lesen tue ich immer alles..... 8)
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Schweizer, Trainer einer Juniorenmannschaft, ehemaliger U-16 Nationalspieler der Schweiz.

Agariel

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Erstmal Glückwunsch zum Aufstieg. Schade, dass es im Pokal (noch) nicht geklappt hat, also doch erst in 2 Jahren Europapokal  ::)
Ich denke aber mal bei der Performance wirst du auch in der 1. Liga durchaus bestehen können. Im Pokal hast du dich ja schon gegen den einen oder anderen Erstligisten wacker geschlagen und auch in diesem Jahr waren einige Mannschaften dabei, die ich persönlich eher in der 1. Liga vermutet hätte (zumindest in unserer Gegenwart). Und wenn der Ersatz für Orlandoni die Kiste ähnlich gut sauber halten kann wie sein Vorgänger wird das sicher eine spannende und aufregende neue Saison.
Auch wenn es mir persönlich in dem Fall sogar wichtiger wäre, dass der Nachfolger ähnlich gut mit der Presse harmonieren kann.  ;D

Apropos Presse: Schön, dass meine Gedächtnislücken dich offenbar zu einem längeren Text inspiriert haben (zumindest beziehe ich den Part wo du erklärst wie es dazu kam mal auf mich). Fand ich an der Stelle tatsächlich auch sehr passend so einen kleinen Rückblick über die Karriere zu geben, ist ja ohnehin grade die Zeit der "Rückblicke".
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knufschu

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Danke für die letzten Artikel und auch das lange Exklusivinterview! War schön zu lesen! Lava beherrscht den Umgang mit der Presse inzwischen recht souverän!

Sportlich: Heftig! Gratulation zum Aufstieg und im Grunde auch der Runde im Pokal, der übrigens in Frankreich echt lange andauert! Steigen die Erstligisten dort erst später ein oder sind die auch direkt mit im Topf? Gibt es Regeln, so dass in den ersten Runden noch keine Erstligaduelle passieren können oder wird das bei der reinen Masse an Teilnehmern sowieso "statistisch" ausgedünnt?
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Karagounis

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Absolute Dominanz, das sehe ich sehr gerne! Danke für die letzten paar Teile, grad alle am Stück gelesen, super Lektüre und wie immer spannend geschrieben! Auf in die nächste Saison!

Elemotion

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@Knufschu Erstligisten steigen erst später im Pokal ein.

@Achtelprofi, was für eine dominante Saison. Jetzt hast du in der Ligue 1 aber ein Brett vor dir. Ich bin mir aber sicher du wirst das meistern.
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Bayernfahne

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JAAAAAAAAAAWOLL! Glückwunsch zu dieser überragenden Saison, Glückwunsch zum Aufstieg! Das Orlandoni-Trikot kann ich jetzt zwar verpfänden, aber egal, Ligue 1, wir kommen! Und nächste Saison kann sich Paris warm anziehen.  8)
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Muffi

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Das war mal eine krasse Saison! Meine besten Glückwünsche zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg! Jetzt kann sich der gute Lava mit dem besten messen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es mit dieser Truppe nicht wieder direkt in den Abstiegskampf geht. Ich tippe auf das gesicherte Mittelfeld.
Tja und was soll man zu Guia sagen? Ich denke, an dem wirst du auch in der Ligue 1 deine Freude haben, wer in Liga 2 annähernd 40 Tore schafft, ist auch eine Etage höher für mindestens 20 Tore gut (es sei denn man heißt Terodde  ;) ).

Auch die Interviews waren wieder einmal klasse! Um deinen Torwart Orlandoni tut es mir etwas leid, vor allem die seine Statements werden mir fehlen.  :D
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FlutLicht1900

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🍾🍾🍾 Saubere Saison 🍾🍾🍾 Glückwunsch 🍾🍾🍾
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Bayernfahne

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Tja und was soll man zu Guia sagen? Ich denke, an dem wirst du auch in der Ligue 1 deine Freude haben, wer in Liga 2 annähernd 40 Tore schafft, ist auch eine Etage höher für mindestens 20 Tore gut (es sei denn man heißt Terodde  ;) ).

Wann hat Terodde je in Liga zwei annähernd 40 Tore gemacht?  :police:
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Muffi

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Wann hat Terodde je in Liga zwei annähernd 40 Tore gemacht?  :police:

Touché  :D
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Noergelgnom

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Loddar und (viele) andere Matteos

 

Herbst 2045, Metz, Frankreich





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Keine Ahnung, das wievielte Mal das ist heute ist.
Keine Ahnung, wie oft ich schon hoffnungsvollen Probespielern, die sich zwei Wochen lang in jedem Training und jedem Testspiel den sprichwörtlichen Arsch aufgerissen haben, die jeden Tag als Erste da waren und als Letzte wieder gingen, die wirklich alles getan haben, um mir zu zeigen, dass sie einen Vertrag verdienen ... dass ich solchen Spielern sagen mußte, dass es leider nicht reicht oder das sie zwar klasse sind, aber dass wir uns die Ablöse nicht leisten können, oder was auch immer am Ende dafür sorgt, dass sie trotz aller Bemühungen am Ende mit leeren Händen und Mienen wieder gehen müssen.

Wir haben in dieser Vorbereitung auf die erste Metzer Erstligasaison zig Spieler getestet - ein Ansatz, der nachgerade alternativlos war, wenn man unsere finanzielle Situation bedenkt.
Klar, der FC ist - insbesondere jetzt nach dem Aufstieg - mit großem, großem Abstand der finanziell am wenigsten beschr#nkte Verein, bei dem ich je angestellt war. Aber verglichen mit dem Rest der Liga - und sogar mit der Hälfte der Zweitligisten! - sind wir die sprichwörtlichen Kirchenmäuse.
Das Gehaltsbudget liegt bei reichlich 14 Millionen Euro und damit so niedrig, dass wir einen entschieden verdienten Spieler wie Mario Orlandoni unter Flüchen ziehen lassen mußten, weil seine Gehaltsvorstellungen einfach nicht zu stemmen waren.
In den ersten Vorebeitungsmeetings legen die Verantwortlichen eine Gehaltsobergrenze von 500.000 Euro pro Stammspieler, 250.000 Euro für Kaderspieler und 100.00 Euro für Jugendspieler fest.
Grenzen, die wir zumindest im Falle der Stammelf relativ rasch aufweichen müssen, weil wir ansonsten unsere halbe Stammelf nicht verlängern könnten.
Stürmerstar Giua zB - nach Orlandonis Abgang sehr rasch zu einem der drei Anführer im Team geworden - verlangt klipp und klar anderthalb Millionen Euro oder die Freigabe für die Scharen an Erstligisten im In- und Ausland, die ihm mit Phantasiesummen um den Bart gehen.
Wir handeln ihn mühsam auf 900.000 Euro herunter, damit ist er nun mit Abstand der bestverdienende Spieler in Metz.
(Und im fernen Monza schüttelt ein erfahrener italienischer Torwart die Faust und brüllt frustriert: "Kriegte Marco also die Million, die Mario nichte kriege darf, eh? Priester schweinerische!")

Auf Platz zwei in der Reihe der Gutverdiener steht Mittelfeldmotor Mario Pinto, der für rund 700.000 Euro verlängert.
Eigengewächs und Identifikationsfigur Moussa Kansaye beackert seine Position links in der Viererkette ab sofort für günstige 685.000 Euro, Corentin Fischer wirbelt für 585.000 Euro zwischen Mittelkreis und Strafraum ... und so weiter und so fort.
Unser in der Vorsaison so mühevoll auf insgesamt unter 9 Millionen Euro zusammengekürztes Gehaltsbudget bläht sich auf wie ein vom Luftballonaufblasbeauftragten vergessener Luftballon auf dem Rummel.
Binnen weniger Wochen schießen unsere Gehaltskosten allein für Spieler auf 12,9 Millionen Euro in die Höhe - auch befeuert durch etliche automatische Gehaltserhöhungen durch entsprechende Klauseln, die durch den Aufstieg wirksam wurden.
Und unsere vielen Neuverpflichtungen spielen natürlich auch eine Rolle - wobei es hier eher die Masse der Spieler ist als deren einzelne Gehälter.
(Zu guter Letzt kommen hier noch locker 2,5 Millionen Euro für den in der Ligue 1 größeren Stab dazu, aber das nur nebenbei.)

Topverpflichtung ist wahrscheinlich unser neuer Stammkeeper Gilson Giraldi.

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Das brasilianische Riesentalent unterschreibt bis 2049 und soll im Idealfalle Orlandoni vergessen machen - bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, auch wenn die Anlagen fantastisch genug sind, damit unser Vorstand ungeheuerliche 2 Millionen Euro für den Transfer bewilligt.
Der positive Aspekt dieser Größenwahn-Summe: Wir haben keinerlei Klauseln im Transfervertrag unterschrieben. Keine Weiterverkaufsbeteiligung, keine Extraprämien, kein nix. Sollte uns Giraldi irgendwann verlassen - und das wird bei guter Entwicklung wohl eher früher als später sein - gehört der ganze große Batzen Kohle uns.

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In der Abwehr setzt ein Verjüngungsprozess ein - einige der Ergänzungsspieler verlassen uns, dafür verpflichten wir mit Lassine Voli Bi, Iker Navarro und Louis Willy Ngongang drei hochveranlagte Rohdiamanten, die zwar aktuell noch deutlich hinter den Platzhirschen Gerard, Ibarra oder Kansaye stehen, denen aber innerhalb der nächsten ein, zwei Jahre hoffentlich richtig Feuer unterm A machen werden.

Ansonsten ziehen wir ein paar Jugenspieler fest in die Erste hoch (wie Mohamed Diop für die linke Außenbahn oder Ronan Pruvot fürs Mittelfeld) und krallen uns ein gutes Dutzend Jugendspieler für die U19 und die Zweite.
Auf Sicht wollen wir von teuren Spielerkäufen der Kategorie Giua oder Giraldi unabhängig werden und mit Transfers lieber Geld verdienen, statt es auszugeben.
Und idealerweise schaffen wir es irgendwann auch, unsere Jugendspieler zu halten - es geht mir ungeheuer auf den Zeiger, mit welcher Regelmäßigkeit sich Erstligisten aus dem In- und Auslang bei uns bedienen.
Das muss aufhören!

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Aber das ist Zukunftsmusik.
Realität dagegen ist, dass ich den sechs mit schwer enttäuschten Gesichtern vor mir stehenden Fussballern gerade mitteilen mußte, dass sie keinen Vertrag beim FC Metz erhalten werden. Der Spielerberater, der sie angeschleppt hat, wurde ebenfalls informiert (und hat sich wortreich über die "sinnfreie Verschwendung meiner wertvollen Lebenszeit" aufgeregt - ein Lamento, dass mir deutlich mehr am Allerwertesten vorbeiging als die traurigen Blicke der Jungs, die von einer Karriere in der Ligue 1 geträumt hatten, weil eben dieser Spielerberater ihnen eingeredet hatte, sie seien gut genug dafür.)

Ich gebe den sechs Teenagern zum Abschied die Hand, wünsche jedem viel Glück bei der weiteren Suche (eine Floskel, klar, aber was soll man in einem solchen Moment schon sinn- oder gar wertvolles sagen?) und marschiere zurück auf den Platz, um dem soeben startenden Trainingsspiel der Ersten gegen die Zweite zuzuschauen - wobei für Zweite gleich die nächsten drei Probespieler auflaufen, wir suchen schließlich immer noch einen Backup für die offensive Mittelfeldposition.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Drei Stunden später.

Die einsetzende Dunkelheit hat uns zur Erkenntnis motiviert, dass wir das Training für heute wohl besser beenden.
Das Trainingsspiel war ein wildes Gebolze, das (in dreißig Minuten!) 8:8 ausging und uns gezeigt hat, dass beide Mannschaft noch viele, viele Taktikeinheiten vor sich haben, bevor wir sie guten Gewissens ins erste Pflichtspiel schicken können.
Und etliche Konditions- und Ausdauereinheiten stehen ebenso auf dem Programm - manche Spieler haben sich im Urlaub offensichtlich nicht sklavisch an den aufgestellten Ernährungsplan gehalten und schnaufen dementsprechend.
'Da müssen wir die nächsten Tage unbedingt ran!', denke ich mir so, während ich meinem Co-Trainer Pierre helfe, die letzten Hütchen einzusammeln.
Kurz darauf verabschieden wir uns voneinander und gehen unsrer Wege. Während Pierre in seinem Renault davonbraust, laufe ich Richtung Bahnstation.
Ich fahre tatsächlich auch weiterhin mit der Bahn nach Hause. Es dauert zwar eine halbe Stunde länger - aber ich habe im Zug im Allgemeinen genug Zeit, den Tag auf- und den morgigen Tag vorzubereiten, so dass ich dann auch wirklich zuhause bin, wenn ich in dem kleinen Haus am Lütticher Stadtrand ankomme.
Andernfalls wäre ich zwar etwas früher da, aber Vicky würde sich - zurecht! - beschweren, weil ich die nächsten anderthalb Stunden nicht ansprechbar wäre und stattdessen über meinem Tablet hinge.
Beim Gedanken an Vicky huscht mir ein Lächeln über das Gesicht.
Was für ein Glücksfall, sie getroffen zu haben!
(Nahezu) klaglos erträgt sie unsere Feierabendbeziehung und schätzt es im Gegenzug wert, dass ich meine wenige Freizeit nahezu exklusiv mit ihr verbringe.
(Und natürlich, dass mein neuerdings exorbitant hohes Gehalt von glatten zwanzigtausend Euro - im MONAT, wohlgemerkt! - uns erlaubt, die gemeinsame Zeit denn auch in vollen Zügen zu genießen.)

Seit zwei Jahren geht das nun schon so und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.
Ich bin weiterhin Trainer in Metz und es deutet aktuell nichts darauf hin, dass sich das ändert.
Vicky wiederum ist auch weiterhin fest beim RFC Lüttich eingebunden, der sich seit meinem Abgang relativ souverän in der Challenger League hält, ohne allerdings noch einmal oben angeklopft zu haben.
Und solange unsere jeweiligen Lebensmittelpunkte auch weiterhin soweit auseinander befinden, wird unsere Beziehung wohl durch Entfernung geprägt bleiben.
Sie ist trotzdem zufrieden, sagt sie, da ich einer von nur wenigen Menschen sei, bei denen sie nie das Gefühl hat, sich verbiegen zu müssen oder jemanden darzustellen, der sie nicht ist.
Ein schönes Kompliment!
Noch immer lächelnd, stelle ich überrascht fest, dass ich ganz in Gedanken versunken schon am Bahnhof angekommen bin.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


In den nur vier Vorbereitungsspielen, die wir absolvieren, stellen wir uns gar nicht mal so ungeschickt an. In den ersten drei - sämtlich "auswärts" bei lokalen Metzer Amateurclubs - erzielen wir schlappe 40:0 Tore (10:0, 18:0, 12:0), von denen Giua in Fortsetzung seiner guten (*hust*) Vorjahresform gleich mal 17 erzielt.
Das letzte Spiel - die Standortbestimmung beim Erstligisten Nizza - gestalten wir beim 2:2 dann derart ausgeglichen, dass sich auf der Rückfahrt im Bus alle einig sind, dass die Ligue 1 kommen kann, wir sind bereit!
Wie, was? ALLE Journalisten haben uns auf den letzten Platz getippt? (Bis auf Francois Furet, der hat sich mit Platz 16 sehr weit aus dem Optimismusfenster gelehnt.)
Uns doch egal! Wir sind trotzdem bereit!

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Und das trotz der Tatsache, dass uns mit Matteo Riviere DIE Konstante auf der linken Außenbahn verläßt, weil wir nicht bereit sind, ihm 1,4 Millionen Euro zu zahlen. EINSKOMMAVIERMILLIONEN!!!
Sag mal, was glauben diese Spieler eigentlich, wie oft unser Goldesel kackt?!

Er macht jedenfalls dermaßen Stunk, dass wir ihn schließlich nach dem Motto "weg mit Schaden, bloß weg!" für die reichliche Hälfte seines Marktwertes nach Bulgarien (!) verkaufen, an den Meisterschaftsanwärter Arda Kardzhali, wo er sich für 400.000 Euro (!!) mit dem Status eines Ergänzungsspielers (!!!) zufrieden gibt.
Tja, für seine Karriere ist jeder selbst verantwortlich...

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Gut, dass wir neuerdings Mohamed Diop auf Linksaußen als Backup haben - und noch besser, dass wir im vorherigen Sommer (also 2044) Badara Diallo aus Sedan verpflichteten.
Der kann zwar nur ungenügend flanken, hat dafür aber trotz seines nominellen Einsatzes als reiner Flügelspieler genügend Tordrang, um gemeinsam mit Pignet recht eine formidable Flügelzange zu bilden, mit der die meisten Gegner nur schlecht zurechtkommen.

Dass wir am ersten Spieltag unserer ersten Erstligasaison seit 10 Jahren ausgerechnet bei Olympique Marseille antreten müssen, trübt die Freude kaum.






Ligue 1 - Spieltag 01 - Olympique Marseille (A)

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Ligue 1 - Spieltag 02 - HSC Montpellier (H)

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Ligue 1 - Spieltag 03 - OSC Lille (A)

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Ligue 1 - Spieltag 04 - Olympique Lyon (H)

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Ligue 1 - Spieltag 05 - Stade Reims (A)

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Ligue 1 - Spieltag 06 - Paris St.Germain (H)

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Ligue 1 - Spieltag 07 - Racing Strasbourg (A)

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Ligue 1 - Spieltag 08 - FC Dijon (H)

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Ligue 1 - Spieltag 09 - AS Saint-Etienne (A)

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Ligue 1 - Spieltag 10 - SCO Angers (H)

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Stellt sich natürlich nun die Frage:
wie schlägt sich ein Saisonstart mit erstaunlichen 5 Siegen aus den ersten 10 Spielen tabellarisch nieder?

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« Letzte Änderung: 20.Dezember 2023, 08:24:36 von Noergelgnom »
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