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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 73315 mal)

Noergelgnom

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #300 am: 27.September 2023, 23:59:13 »


IFK Eskilstuna




Lavas große Klappe



Ende August 2037, Hammarby, Schweden


Mitte Juli sichern wir uns die Dienste des Viertligatalents Richard Heimisson.
Der defensive Mittelfeldspieler soll uns in der nächsten Saison idealerweise erstmal nur ein bißchen mehr Kaderbreite im defensiven zentralen Mittelfeld geben.
Perspektivisch gesehen ist er allerdings als klarer Stammspieler vorgesehen - insbesondere durch seine physischen Stärken und sein fokussiertes, konzentriertes Auftreten halten wir ihn für einen potentiellen Leader.
Für die zweite Halbserie verleihen wir ihn erstmal zurück an den IF Berge, den Verein, bei dem er bisher gespielt hat.
Bei uns würde er deutlich weniger Spielzeit erhalten und das wäre wenig zielführend.




Bevor es in der Liga weitergeht, haben wir nun noch ein Spiel vor der Brust, das gleichzeitig die großartigste und die furchtbarste Partie der Saison darstellt.
Denn es ist selbstverständlich großartig, vor fast 22.000 Zuschauern im Pokal spielen zu können.
Aber es ist auch furchtbar, die Gedanken zur Seite schieben zu müssen "wie viele Tore werden sie uns wohl einschenken?".

Und die Vorzeichen könnten eindeutiger ja auch nicht sein:
Hier der professionell trainierende, etablierte Erstligist, dreifacher Meister und zweifacher Pokalsieger, regelmäßiger Gast im Europapokal.
Und dort der frühere Meister (was inzwischen aber über ein Jahrhundert her ist), der die zweite Liga zuletzt im letzten Jahrtausend gesehen hat - ein Häuflein Halbprofis, die im Hauptberuf Bäcker, Schlosser, Postbote oder Kundenberater sind und die ganze drei mal die Woche nachmittags trainieren können.
Ein Ersatzspieler von Hammarby, der in der ganzen Saison zweimal für insgesamt 10 Minuten eingewechselt wird, verdient im Zweifelsfalle fast doppelt soviel wie unsere gesamte erste Elf.

Wir setzen uns denn auch nur ein einziges Ziel: "Wir wollen uns nicht abschlachten lassen. Wenn die Tordifferenz weniger als drei beträgt, sehen wir das als Sieg an."

Um das zu erreichen, hilft bei einem solch ungleichen Duell eigentlich nur eins:
massierte Defensive und permanentes Auf-den-Füßen-stehen.
Die Profis dürfen auf gar keinen Fall in einen Spielfluß kommen.
Und dafür ist uns auch jedes Mittel recht - und sei es auch am Rand des Erlaubten.
Okay, gut, wir ermutigen die Spieler natürlich nicht, "den Ribery" oder "den Kimmich" zu machen - Tätlichkeiten und verstecktes Kaputtreten der Gegenspieler fallen also definitiv aus.
Aber Zeitspiel, Reklamieren, harte Fouls und Standards schinden? Gerne doch!

Es ergibt sich dadurch an diesem lauen Sommerabend in Hammarby logischerweise ein dermaßen unansehnliches Spiel, dass die Hammarbyfans uns bereits nach fünf Minuten auszupfeifen beginnen.
Die Hammarby-Spieler dagegen haben augenscheinlich schon nach dreißig Sekunden begriffen, was ihnen hier bevorsteht und verdrehen genervt die Augen.

Wir kommen ganze zweimal mit einem Spieler über die Mittellinie - das erste Mal beim Anpfiff der zweiten Halbzeit, als uns die Regeln beim Anstoß dazu zwingen und das zweite mal in der 76. Minute. Versehentlich.
Ansonsten stehen wir mit 11 Mann in der eigenen Hälfte und bolzen gnadenlos alles raus, was nach Ball aussieht.
Die Heimelf ist von unserem "Spiel"ansatz dermaßen frustriert, dass sie schon in der 8. Minute (!) die erste gelbe wegen eines Frustfouls kassieren.
Und wer weiß, was passiert wäre, wenn nicht unser Flügelspieler David Rahm kurz nach Wiederanpfiff wegen einer Notbremse vom Platz gemußt hätte?
Bis dahin hatte Hammarby zwar einige halbe Chancen, aber nichts wirklich zwingendes herausgearbeitet.
In Überzahl dauert es allerdings nicht allzulange, bis wir doch hinten liegen.
Danach halten die Gastgeber tunlichst Abstand von unseren Verteidigerbeinen - sie müssen ja nicht mehr auf Teufel komm raus angreifen, sie führen ja - wir igeln uns weiterhin ein und das Spiel wird noch ein bißchen mehr Antiwerbung für den Fussball.

Einzig weitere erwähnenswerte Szene: in der Nachspielzeit kassiert unser "offensiver" Mitelfeldspieler Uddfalk Lund innerhalb von 90 Sekunden erst Gelb und dann Gelb-Rot wegen wiederhlten Foulspiels.
Und dann ist Schluß, wir haben unser Ziel erreicht, haben nur ein einziges Tor kassiert und fühlen uns wie moralische Sieger.




Und dann kommt die dritte Halbzeit.
Die Pressekonferenz nach diesem Spiel bietet nämlich auch noch ein bißchen Spektakel samt Nachspiel, obwohl das eigentlich gar nicht so gewollt war.
Wie das kommt?
Ganz einfach, Joachim Persson, der Trainer der Heimmannschaft, regt sich auf der Pressekonferenz in meinem Beisein massiv darüber auf, was wir doch für eine Tretertruppe seien und dass er nicht einen einzigen guten Spielzug von uns gesehen habe und ob wir überhaupt eine Fussballmannschaft seien oder uns vielleicht doch vom Rugby hierher verirrt hätten.
Irgendwo kann ich seinen Frust verstehen: fünf seiner Spieler sind angeschlagen aus dem Spiel gegangen und in drei Tagen hat er eine schwere Europapokalpartie vor der Brust.
(Die Antwort auf die gar nicht mal so abwegige Journalistenfrage, warum er zuhause gegen einen solchen Underdog eigentlich seine komplette Stammelf spielen lassen mußte, bleibt er übrigens schuldig .... das Siegtor schoß denn auch der Starspieler von Hammarby, der mal so eben schlappe anderthalb Millionen Euro pro Jahr verdient und damit das vierfache Gesamtbudget unseres Vereins...)

Nichtsdestotrotz triggern mich seine Anschuldigungen mit jedem Wort mehr.
Und als er endlich die Klappe hält und der Journalist vom Svenska Dagbladet mich dummerweise fragt, was ich zu diesen massiven Anschuldigungen zu sagen habe, kann ich mich leider nicht so beherrschen, wie ich es zu Beginn meiner Antwort geplant habe.

Im Dagbladet liest sich das am nächsten Tag dann so:

Zitat
Lavayeux holt tief Luft, bevor er seine Antwort beginnt.
"Lassen Sie mich zunächst meinem Trainerkollegen und seiner Mannschaft zum verdienten Sieg gratulieren. Es ist das eingetreten, was vor dem Anpfiff jeder wußte - Hammarby FF ist seiner Favoritenrolle, wenn auch mit nicht unerheblicher Mühe, gerechtgeworden und hat..."
Hier ruft Persson dazwischen: "Na ihr habt ja auch auf alles getreten, was sich bewegt hat! Gemeingefährlich! Sperren sollte man die ganze Truppe!"
Lavayeux holt erneut tief Luft und scheint sich mühsam zu beherrschen, sein Gesicht wird langsam rot.
"Hammarby hat also gewonnen, was zu erwarten war - sie haben es jedoch dank einer sehr diziplinierten Abwehrleistung meiner Mannschaft ni...."
Ein weiterer Zwischenruf von Persson: "Von wegen! Getreten habt ihr! Das war kein Fussball, das war Krieg!"

Lavayeux keift - inzwischen auch lautstark - zurück: "Wenn ich einen Haufen Millionäre trainieren würde, die nicht arbeiten müssen und einfach nur jeden Tag Fussball trainieren können, dann würde ich vielleicht nicht auf Kampf als Mittel zum Erfolg zurückgreifen müssen!
Ihr habt so viel Kohle, dass ihr einem einzigen Spieler mehr Geld in den Hintern blasen könnt als drei normale Arbeiter im ganzen Leben verdienen!
Wir dagegen müssen unsere Fans sogar um das Vergnügen prellen, einen Erstligisten im Tunavallen zu erleben, weil wir aus Geldnot das Heimrecht an euch abtreten mußten!
Meine Jungs gehen ARBEITEN, an mindestens drei vollen und drei halben Tagen in der Woche. Die verdienen im Verein im Monat weniger als Dein Majded in der Stunde! Und deswegen sind sie vielleicht nicht alle kleine Peles und Ronaldinhos am Ball, sondern eher  Kämpfer!
Aber Kampf gehört zum Fussball dazu, ob es Dir paßt oder nicht! Und wenn Deine Spieler nicht kämpfen können, weil sie das normalerweise nicht brauchen, dann ist das verdammt nochmal nicht mein Problem!
Wir haben absolut nichts getan, was nicht zum Fussball dazugehört und deswegen verbitte ich mir, dass Du meine Spieler so angehst.
Wir gönnen euch den Sieg, von mir aus könnt ihr heute abend alle grinsend im stillen Kämmerlein sitzen und euch inmitten eurer Millionen mit offener Hose solange angenehme Gedanken zu diesem großartigen Sieg machen, bis ihr vor Freude feuchte Hände ha ...."
An dieser Stelle zerrt Eskilstuna-Sportdirektor Giorgios Tsakiris seinen Trainer geistesgegenwärtig vom Mikro weg und schiebt ihn zur Seitentür hinaus.
Den Tumult, den seine Worte anrichten - bei Persson genauso wie bei den anwesenden Offiziellen des schwedischen Fussballverbandes - bekommt Lavayeux so wahrscheinlich gar nicht mehr mit.

Allerdings wird diese unschöne Szene wohl ein Nachspiel haben - und zwar, wie man hört, für beide Trainer.


Und so kommt es dann auch.
Ich werde vom Verband wegen "Obszönität, grob unsportlichen Verhaltens und Verstoßes gegen den Verhaltenskodex" für 12 Spiele aus dem Innenraum der Stadien ausgesperrt, Persson wegen "unsportlichen Verhaltens (Provokation)" für 1 Spiel.
Mir wird mildernd zugestanden, dass ich zweimal versucht habe, die Provokationen zu ignorieren, bevor ich ausfallend wurde.
Zusätzlich erlegt mir Eskilstuna eine Geldstrafe von 5.000€ auf.

Das unerwartete Positive an der Geschichte ist, dass ich nach diesem Abend ein anderes Standing bei der Mannschaft habe.
Es spricht keiner laut aus, aber die Jungs haben, das ist ziemlich auffällig, einen anderen Respekt vor mir - sie haben einen Blick auf den Wütenden Gerard erhascht, der sich ohne zu zögern vor seine Mannschaft stellt, ungeachtet der Konsequenzen, die das haben kann.
Bisher kannten sie ja hauptsächlich den Begeisterten Lavayeux (nach Siegen) oder den Fassungslosen Lavayeux (nach unerwarteten und/oder unerklärlichen Niederlagen).

Ob diese Änderung gut oder schlecht ist, wird sich zeigen.

Ach ja: die schwedische Boulevardpresse nennt mich ob der wenig subtilen und ebenso wenig appetitlichen Andeutung, die ich gemacht habe, ab sofort den "Schmuddel-Lava".
Da hätte ich nun ehrlich gesagt gerne drauf verzichtet ....
« Letzte Änderung: 28.September 2023, 00:07:28 von Achtelprofi »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #301 am: 28.September 2023, 07:35:47 »

Schmuddel-Lava ...  ;D Göttlich! Solche Passagen sind definitiv die Highlights deiner Postings! Da gerät das Sportliche fast in den Hintergrund, aber eben nur fast. Sieht doch aktuell richtig gut aus, Reichlich Luft nach unten, wahrscheinlich wird souverän die Klasse gehalten und nächste Saison dann den Aufstieg anpeilen. Und das Risikofreude auch mal nach hinten losgeht, kennt wohl jeder Meistertrainer.  :)

Weiter so!  :D
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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #302 am: 28.September 2023, 11:03:23 »

Schmuddel-Lava, mindestens genau so heiß wenn er mal auf Touren kommt. :D
Da wäre ich auch ausfällig geworden, wenn mir mein Amtskollege solche Dinge vorgeworfen hätte, muss er sich an seine eigene Nase fassen wenn er seine komplette Startelf ranlässt anstatt zu rotieren.
In der Liga läuft es ja eigentlich so wie man es warten konnte, der Platz im Mittelfeld scheint ja doch locker machbar zu sein. Jetzt ist nur die Frage wie es mit dem neuen Präsident so laufen wird, hoffe dieses mal geht es ohne irgendwelche Hinterzimmerdeals ab und ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. ;)
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Noergelgnom

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #303 am: 28.September 2023, 18:36:38 »

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IFK Eskilstuna




Am Rande sitzen die Wilden



Herbst 2037, Eskilstuna, Schweden


Es dauert tatsächlich mehrere Tage, bis ich kapiere, dass die 12 Spiele Sperre keine zufällig gewählte Anzahl sind.
Irgendwer beim Verband hat einen Rechenschieber dabeigehabt und die Anzahl verbleibender Saisonspiel des IFK Eskilstuna aufaddiert!
Frechheit, ey!

Bloß gut, dass wir mit Srdan Vujovic einen sehr fähigen Co-Trainer haben, der wird in den nächsten Monaten noch wichtiger als sowieso schon.

19. Spieltag - AFC Eskilstuna (A)

Ausgerechnet im Derby muß ich zum ersten Mal auf der Tribüne hocken wie ein aussortierter Spieler.
Gut, das Tunavallen ist nicht so wirklich riesig und ich sehe auch von da oben, was unten auf dem Rasen vor sich geht - aber das ist doch eine Affenschande, dass ich nicht unten am Spielfeldrand stehen kann!
Zum la ich den Jungs bestimmt den richtigen Tip hätte geben können, wie man den gegenrischen Neuner auch in der 82. Minute noch am Torabschluß hindert.
So jedoch muß ich hilflos aus der Ferne zusehen, wie eben jener Neuner in der Schlußphase der Partie das ganze Spiel auf den Kopf stellt.
Wir waren besser, zielstrebiger und gefälliger - nur das Tor macht eben der AFC.
Und deswegen steht auch der AFC auf dem zweiten Tabellenplatz.
Mist!

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20. Spieltag - Lunds BK (H)

Im folgenden Heimspiel sind wir wiederum die bessere, teilweise gar deutlich dominierende, Mannschaft.
Und diesmal belohnen wir uns auch dafür.
Norin, der den noch immer an der Leistenverletzung laborierenden Paksi wirklich gut vertritt, bringt uns in Führung, allerdings können wir uns nicht lange daran erferuen, denn die Gäste gleichen mit dem ersten halbwegs ernstzunehmenden Angriff aus.
In der zweiten Halbzeit sind wir komplett spielbestimmend, aber es dauert bis zur 89. Minute, ehe uns Hansson endlich mit seinem Siegtreffer erlöst.
Direkt danach gibt es noch ein bißchen Rudelbildungschaos und eine (aus meiner Sicht übertriebene) Rote Karte gegen einen Lunds-Spieler und dann ist Schluß.
Heimsieg!

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21. Spieltag - Sollentuna FK (H)

Sollten wir auch das nun folgende Spiel gegen Sollentuna gewinnen, könnten wir zum einen anfangen, für die neue Ettan-Norra-Saison zu planen ... und zum anderen könnten wir vielleicht doch nochmal Platz acht oder gar sieben angreifen.

Aber es ist wie so oft - sobald wir höher schauen als auf die Abstiegsplätze, bekommt mein Team Höhenangst.
In der ersten Hälfte tragen die Eskilstuna-Spieler eigentlich nur die Trikots spazieren, Kampf, Gegenwehr oder gar Fussball sind von uns nicht zu sehen.
Sollentuna dagegen nutzt zumindest eine der vielen Chancen und es geht mit einem 0:1 in die Kabine.
Direkt nach Wiederanpfiff folgt die nächste kalte Dusche in Form des zweiten Gegentores, danach stellt Vujovic auf Angriff und auf lange Bälle um.
Aber uns gelingt trotz aller Bemühungen und durchaus vorhandener Chancen nur noch der Anschlusstreffer.
Alles wie gewohnt - auf einen Mutmacher folgt ein Rückschlag.

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22. Spieltag - Västeras SK (A)

Eingedenk der "Leistung" gegen Sollentuna erwarte ich in Västeras, beim Tabellendritten, eine niederschmetternde Klatsche.
Stattdessen gehen wir mit der ersten Ecke in Führung, als Uddfalk Lund einen Abpraller vom rechten Strafraumeck aus ins Netz jagt.
Bis zur Pause passiert nichts weiter, nach der Pause zeigen die hausherren eindrucksvoll, dass sie Blitztore ebenso beherrschen und gleichen nicht unverdient aus.
In der 73. Minute macht sich schließlich zum wiederholten Male in dieser Saison unser Standardtraining bezahlt, als Jesper Lindahl eine Ecke zur erneuten Führung einköpft.
Danach wirds ein bißchen hektisch, weil Västeras natürlich die drei Punkte will.
Wir wehren uns mit Zähnen und Klauen - und Uddfalk Lund setzt quasi mit dem Schlußpfiff auc hden Schlußpunkt, als er aus der zweiten Reihe abzieht und das 3:1 erzielt.
Gutes Spiel!

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23. Spieltag - Vasalunds IF (A)

Die klasse Partie in Västeras läßt Vasalunds, unseren nächsten Gegner, natürlich aufatmen - denn jetzt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir ein Kackspiel abliefern.
Ganz so schlimm kommts im Endeffekt zwar nicht, aber eine verdiente Niederlage nach klarer Unterlegenheit über die gesamte Spielzeit isses halt trotzdem.
So hübsch langsam wird das aber alles gefühlt irrelevant, weil wir inzwischen dermaßen betoniert im Niemandsland feststecken, dass wir die fortwährenden Aufs und Abs mit einem suninteressierten Schulterzucken abtun können.
Das einzige, was wirklich wehtut, ist Norins Knöchel - der wird nämlich in der 94. Minute völlig unnötigerweise am eigenen Strafraum (!) gefoult und wird ziemlich sicher beim nächsten Spiel nicht dabei sein können.

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24. Spieltag - Bodens BK (A)

Wir spielen auswärts bei einem Tabellenletzten der Ettan Norra.
Na, wie wird das wohl ausgehen, hm?
Zweimal haben wir uns in dieser Saison in einem solchen Spiel schon blamiert - aber diesmal setzen wir noch einen drauf!
Beim 0:3 sind wir schlicht und ergreifend chancenlos.
Es ist auch das Spiel, das die Schicksale von Kapitän Hedström und Mittelfeldspieler Uddfalk Lund besiegelt - beide liefern zum wiederholten Male in dieser Spielzeit eine indiskutable Leistung ab.
Ergebnis: ihre am Saisonende auslaufenden Verträge werden nicht verlängert.
Dermaßen schwankende Leistungen können wir auch von unseren Jugendspielern haben, da brauchen wir keine 10.000€ pro Jahr rauszuhauen.

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25. Spieltag - Dalkurd FF (H)

Ein deutlich besseres Spiel der IFK-Mannen.
Natürlich haben wir nicht plötzlich "alles im Griff", aber gegen den Tabellenvierten der Liga ist das ja auch nicht unbedingt zu erwarten.
Wir ärgern uns dennoch darüber, dass wir schlußendlich nur einen Zählen aus dem Spiel mitnehmen, denn die Gäste können unsere Führung erst drei Minuten vor dem Abpfiff egalisieren.
Macht aber keinen großen Unterschied mehr. Und Neunter (darauf steuern wir mehr und mehr zu) klingt für einen Aufsteiger doch richtig gut.

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26. Spieltag - BK Forward (H)

Das nächste Heimspiel gleich hinterher. BK Forward steckt inder Tabelle auch fest - ein paar Plätze weiter unten als wir allerdings.
Und damit besteht bei ihnen zumindest noch eine Restchance, auf den Relegationsplatz rutschen.
Falls sie vorhatten, in diesem Spiel etwas gegen diese Gefahr zu unternehmen, sieht man es nicht.
Dieses Spiel haben wir tatsächlich komplett im Griff, auch wenn wir bis zur zweiten Halbzeit brauche, um Tore zu erzielen.

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27. Spieltag - Karlslunds IF (H)

Die Gäste haben durch eine kleine Serie in den letzten Spielen tatsächlich vorerst das rettende Ufer erreicht - haben in fünf Spielen 12 Punkte geholt, indem sie jeweils erfolgreich Konter gefahren haben und ansonsten Beton anrührten.
Obwohl wir dadurch gewarnt sein sollten, fangen wir uns zu Beginn der zweiten Halbzeit exakt so einen Konter.
Zum Glück ist Sunesson aber inzwischen wieder vollständig fit - sein Doppelpack sichert und (durchaus unverdiente) drei Punkte in einem unansehnlichen Spiel.

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28. Spieltag - Pitea IF (H)

Pita kämpft heute um die allerletzte Minichance auf den Relegationsplatz.
Wenn sie verlieren, sind sie definitiv und sicher abgestiegen.
Das zwingt sie dazu , ein bißchen offensiver zu spielen als es ein Tabellenvorletzter normalerweise auswärts tut.
Und es gibt uns ausreichend Räume, um in unserem eigenen Wohnzimmer zu kontern.
Die Tore fallen allerdings beiden ach Standardsituationen - (natürlich mal wieder) Adzovic nach Ecke sowie Danielsson-Söderberg nach Freistoß bringen uns mit 2:0 in Front.
Ruhie zweite Halbzeit also?
Pustekuchen!
20 Sekunden nach Wiederanpfiff unterbindet Danielsson-Söderberg eine gegnerischen Konter durch Halten und kassiert folgerichtig Gelb wegen taktischen Foulspiels.
Problem: er ist bereits verwarnt.
Wir spielen also eine komplette Halbzeit in Unterzahl.
Pitea wird von Minute zu Minute stärker, unsere Entlastungsangriffe immer seltener - und als wir eine knappe Viertelstunde vor dem Schlußpfiff doch noch mal einen Vorstoß wagen, endet der damit, dass wir in doppelter Unterzahl weiterspielen müssen, weil Uddfalk Lund als unfreiwilliger Letzter Mann einen Konter per Grätsche von der Seite unterbinden muß, allerdings leider nur den Gegner trifft.

Neun gegen elf also.

Pitea wechselt einen vierten Stürmer ein, der auch wenige Minuten später den Anschlußtreffer vorbereitet.
Ein weiteres Tor lassen die Glorreichen Neun auf dem Platz allerdings nicht zu.
Allen voran Torhüter Carrblad (den wir eigentlich nur verpflichtet hatten, weil sich zwischenzeitlich sowohl Olofsson als auch Nyren für mehrere Wochen unfreiwillig ins Lazarett verabschiedet hatten) verdient sich Bestnoten.
Am Ende dieses verrückten Spiels haben die Zuschauer zumindest endlich mal wieder ein spannendes Spiel mit erfolgreichem Ausgang für IFK Eskilstuna gesehen...

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29. Spieltag - Huddinge IF (A)

Und gleich das nächste Spiel, in dem wir Schicksal spielen können. Wenn wir heute hier gewinnen, ist auch Huddinge sicher abgestiegen.
Und obwohl die Gastgeber nach einer knappen halben Stunde in Führung gehen, gewinnen wir hier tatsächlich nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit ... und rücken auf Platz sieben vor!

Noch deutlich dramatischer geht es an diesem Spieltag allerdings ganz oben in der Tabelle zu.
Beim Gipfeltreffen Täby FK gegen AFC Eskilstuna geht es um nichts geringeres als die Tabellenführung - und die Gäste gewinnen tatsächlich mit 1:0 und schieben sich am Ligaprimus vorbei.
Täby hat seit dem dritten Spieltag durchgehend an der Spitze gestanden... und jetzt haben sie die Meisterschaft plötzlich nicht mehr in der eigenen Hand.

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30. Spieltag - Umea FC (A)

Ein Spiel um Platz sieben. Nichts besonderes eigentlich - aber in diesem Jahrtausend hat Eskilstuna noch nie eine bessere Platzierung als einen achten Platz in der dritten Liga erreicht.
Das genügt doch hoffentlich als Motivation?

Kurz gesagt: ja tut es. Es ist nicht schön, was wir da zusammenspielen, aber das Endergebnis von 0:0 reicht, um den 7. Platz zu halten.
Ist vielleicht kein großer Erfolg, so im Gesamtkontekt der Geschichte des Clubs betrachtet, aber ich nehme diesen siebten Rang sehr gerne mit.
Darauf läßt sich aufbauen.

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Ganz oben gibt es Freudentaumel bei unserem Erzrivalen - der AFC Eskilstuna steigt tatsächlich nach zwei Jahren wieder in die Superettan auf.
Lange Gesichter dagegen bei Täby - es geht jetzt in die Relegation gegen Östersunds FK.

Unten stand ja alles schon vor dem letzten Spiel fest.
Boden, Pitea und Huddinge müssen in die vierte Liga runter, Lunds muß in die Relegation.




Drei Tage später dürfen wir dann endlich die neue Nachwuchsspielergeneration mit Jugendverträgen ausstatten.
Und auch wenn wir fast die Hälfte der Kandidaten mangels Eignung nicht übernehmen können - sooo schlecht sieht das eigentlich nicht aus.




Eines der größten Talente unserer Jugendakademie ist allerdings leider nicht dabei.
Zwei Tage (!) vor Vertragsunterzeichnung grätscht Erstligist IFK Norrköping bei Innenverteidigertalent Lucas Jacobsson dazwischen und schnappt ihn uns vor der Nase weg.
Seufz.
Alles wie gewohnt für einen kleinen Verein...




Und mit diesem schmerzlichen Verlust ist die Saison dann auch beendet, die Spieler gehen für ein halbes Jahr in Urlaub. (Oder besser gesagt: sie gehen die nächsten Monate einfach Vollzeit arbeiten...)
Die sportlich Verantwortlichen des IFK Eskilstuna dagegen beginnen bereits jetzt damit, die neue Saison vorzubereiten.
Von der Taktik über den Kader und den Staff bis hin zu den Budgets muß schließlich alles auf den Prüfstand.
Ziel ist eine stetige Verbesserung des Vereins - und wenn wir in dieser Saison eins gelernt haben, dann ist es die Erknenntnis, dass gerade im mentalen Bereich noch seeeehr viel Luft nach oben ist.

Bei den Spielern, aber auch bei einem durchaus erfolgreichen Luxemburger Trainer, der aber sein Mundwerk dringend besser in den Griff bekommen muß, wenn er vorhat, Spiele auch wieder mal von der Trainerbank aus zu erleben.

« Letzte Änderung: 28.September 2023, 18:57:01 von Achtelprofi »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

shortknife

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #304 am: 28.September 2023, 19:26:27 »

Du legst auch wieder ein Tempo hin, :o ,Mittelfeldplatz habs doch gesagt  ;) TOP, Respekt was du aus diesen “Feierabend Kickern” herausgeholt hast.
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Schweizer, Trainer einer Juniorenmannschaft, ehemaliger U-16 Nationalspieler der Schweiz.

knufschu

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #305 am: 28.September 2023, 20:06:47 »

Du legst auch wieder ein Tempo hin, :

In der Tat! Und zum Schmuddel-Lava wollte ich eigentlich auch was sagen :police:

Nun denn, dann sage ich halt, wie toll ich die Story nach wie vor finde. Wahnsinnig tolle Ideen und überhaupt den FM in eine Geschichte rund um die Figur Lavayeux einzubetten gelingt auf höchstem Niveau!
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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #306 am: 28.September 2023, 22:36:10 »

Eine Saison mit Höhen und Tiefen, dafür in der entscheidenden Phase ohne Schmuddel-Lava (hatte ich nicht auch schon einige Episoden zuvor vom Lüstling-Lava geschrieben? Scheint also was dran zu sein!  :D) endet mit der besten Ligaplatzierung des Jahrtausends für Eskilstuna? Jetzt kann man die Situation natürlich von zwei Seiten betrachten, hier mittels Fragen dargestellt:

"Wie gut wäre die Platzierung wohl erst gewesen, wenn Schmuddel-Lava die gesamte Saison über an der Seitenlinie gestanden hätte?"
ODER
"Wie gut wäre die Platzierung wohl erst gewesen, wenn Schmuddel-Lava die gesamte Saison über NICHT an der Seitenlinie gestanden hätte?"  :o

Ich habe eine klare Favoritin unter diesen beiden Sichtweisen, jedoch werde ich den Teufel tun und meine Meinung hier öffentlich breit treten. Am Ende werde ich auch noch für 12 Spiele gesperrt und jedem in meinem Kreisligaclub wird klar werden, dass die Mannschaft schon die gesamte Saison oben hätte mitspielen können. Da schweige ich doch lieber.  ;)
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Sonzee87

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #307 am: 28.September 2023, 22:39:51 »

Platz 7 im gesicherten Mittelfeld trotz der Begleitumstände, eine herausragende Leistung. Die Mannschaft hat auch ohne unseren heißblütigen Luxemburger eine akzeptable Leistung geliefert, wenn auch nicht jeder und nicht immer. Darauf lässt sich aufbauen, die Mannschaft punktuell verstärken und Altlasten loswerden die nicht mehr mitziehen. Da kann man dann doch einen Schritt nach vorne machen. Ich freue mich auf die nächste Saison.
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Noergelgnom

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #308 am: 29.September 2023, 09:44:37 »

Mach ich normalerweise ja nicht, aber diesmal muß ich einfach auf eure Kommentare eingehen, bevor es ein Storyupdate gibt.

@shortknife:
Mein Problem ist, dass ich unregelmäßig Zeit habe. Mal einen halben Tag am Stück, mal eine Woche (oder länger) gar nicht.
(Spoiler: Letzteres steht mir jetzt erstmal bevor, vor Mittwoch gehts hier nicht weiter).
Und wenn ich mal ein größeres Zeitfenster habe (so wie gestern) dann kommen halt auch schon mal mehrere Beiträge dabei rum.
*empörte Stimme* Un nu? Soll ich jetzt sorry sagen oder was?! :D
Danke jedenfalls. :)

@knufschu:
siehe @shortknife. Und ich finds sehr schade, dass ich jetzt mit meiner Neugier hier sitze und nicht weiß, was Du zum Thema Schmuddel-Lava sagen wolltest. (Tip: ich habe absolut nichts dagegen, wenn sich ein Kommentar auf einen älteren Beitrag bezieht. ;) :D )
Und danke für das dicke Lob! :)

@Bayernfahne:
Ich werde mich jetzt nicht selbst in die Pfanne hauen, indem ich Dir sage, welche von den beiden Optionen ich für die wahrscheinlichere halte. :D
(Und ja, and Deinen "Lava-Lüstling" mußte ich auch denken, als ich das geschrieben habe. Ist zwar schon eine gefühlte Ewigkeit her und war auch nur ein Traum von Dänemark, aber der Kommentar hat sich trotzdem tief eingebrannt. :D )

@Sonzee87:
Vielen Dank für das Lob.
Kleiner Spoiler: der Umbruch fällt deutlich größer aus als gehofft. :D

@Marados:
Okay, jetzt fühl ich mich endgültig geadelt.
Eine Pratchett-Referenz! :o :)
Und dann auch noch eines meiner absoluten Lieblingszitate über einen meiner absoluten Lieblingscharaktere!

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Finde es allerdings ein bißchen beunruhigend, dass die Maruseil (Mafia russischer Einwanderer in Luxemburg) jetzt auch in schwedischen Kleinstädten ihr Unwesen treibt.
Oder ist es eine andere illegale Organisation?
Oder gar einer der berüchtigten Einzeltäter?

Wie auch immer das zusammenhängt - unterhaltsam ist das allemal!
Vielen Dank! :)
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Karagounis

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #309 am: 29.September 2023, 13:42:39 »

Jetzt geht es plötzlich ganz schnell! Gesichertes Mittefeld, da kannst du sehr zufrieden sein. Und wie immer sehr kurzweilig zu lesen! Weiter so ;)

t.oelpel

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Re: [FM 20/23 Journey] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #310 am: 29.September 2023, 15:05:09 »

Da ist dir eine anständige 1. Saison in Liga 3 gelungen. Glückwunsch.

Dass in den kleinen skandinavischen Ligen jedes Jahr der Vorstand neu gewählt wird und sich zuverlässig Jahr für Jahr ein völlig unbekannter Außenseiter gegen den aktuellen Vorstand durchsetzt, ist mir in meinem Norwegen-Save auch aufgefallen. Wie realistisch das ist, kann ich nicht beurteilen, doch war es mir bald schnurzpiepe, weil alle Vorstandsvorsitzenden vernünftige Entscheidungen trafen.
« Letzte Änderung: 29.September 2023, 15:09:03 von t.oelpel »
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Noergelgnom

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IFK Eskilstuna




It's a long way to the top



Frühjahr 2038, Eskilstuna, Schweden


Das erste Ligaspiel steht bevor, die ewiglange Pause ist endlich vorbei.
Ganz ehrlich - so sehr ich mich in Esch oftmals über die zu kurze Vorbereitung auf die Saison geärgert habe - ich hätte sie jetzt gern zurück.
Monatelange Freundschaftsspielmarathons und Trainingseinheiten, mehr Trainingseinheiten und noch mehr Trainingseinheiten...
... das zerrt an den Nerven.

Zumal diese lange Pause zwischen Saisonende und Saisonbeginn auch bedeutet, dass andere Vereine ein knappes halbes Jahr Zeit haben, uns die besten Spieler abzuwerben.
Und die anderen, verbleibenden Spieler haben monatelang Zeit, darüber nachzudenken, wie fair sie ihr persönliches Verhältnis von Spielzeit zu Leistung zu Gehalt finden...

Anders gesagt:
Zwischen dem Saisonende und dem nun endlich bevorstehenden Start der neuen Spielzeit verändert sich das Gesicht unserer Mannschaft auf etlichen Positionen.
Manche Spieler gehen einfach nur zu anderen Vereinen, andere beenden ihre Karriere ... und Kapitän Hedström beschießt nach 18 Jahren als Eskilstuna-Spieler, dass er nun eigentlich ganz gern Trainer bei "seinem" Verein wäre.
Und da er seinen Trainerlehrgang mit Bravour besteht, erfüllen wir ihm seinen Wunsch sehr gern und unser nunmehriger Ex-Kapitän ist ab sofort für die U19 verantwortlich.

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Der einzige Wermutstropfen - Hedström hat während des Lehrgangs Gefallen am 4231 gefunden und wann immer wir in der Trainerrunde zusammensitzen, schlägt er vor, dieses System "doch wenigstens als Ausweichtaktik" mit in den Trainingsalltag einzubinden.
Schlimmer noch - auch die meisten anderen Übungsleiter lassen sich nach und nach von ihm überzeugen, dass wir uns nicht ausschließlich auf unser bewährtes 442 verlassen sollten.

Bisher setzen Vujovic und ich unsere Vorstellung noch jedesmal durch - aber selbst mein Co-Trainer überrascht mich eines schönen Märztages mit dem (unter vier Augen geäußerten) Vorschlag, Giorgios Tsakiris sollte bei Verpflichtungen doch vielleicht auch das 4231 im Auge haben...

Es ist eine Verschwörung!

Ich will von derartigem Unsinn jedenfalls zumindest kurzfristig nichts wissen, zumal es ausweislich der Freundschaftsspiele keinerlei Grund gibt, an unserem nochmal optimierten und auf den neuen Kader angepaßten 442 grundlegende Änderungen vorzunehmen.

Unsere Standardtaktik wird in der neuen Spielzeit eine Doppel-6 beinhalten, um den drei Glücksgriffen (Haugen Murtnes, Torstensson und Heimisson), die wir für diese Position getätigt haben, ein ideales Tummelfeld zu bieten.
So werden wir zumindest auswärts grundsätzlich in die Spiele gehen (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel):




In Heimspielen und bei deutlicher Überlegenheit unserer Elf wird es hier möglicherweise Anpassungen geben, zuhause wollen wir eher mit offensiverem Langholz (und vielleicht sogar ein bißchen höherer Defensivlinie) arbeiten.

Diese beiden Systeme kommen unseres Erachtens dem rundererneuerten Kader entgegen, der nun wie folgt aussieht.


Torhüter



Hier hat Nicolas Carrblad aktuell klar die Nase vorn, Olofsson wird eventuell im Pokal starten.
Für Nyren bleibt zur Zeit nur die Hoffnung auf Ausfälle der beiden anderen, unter normalen Umständen ist er schlicht und einfach die Nummer Drei der Hierarchie.

Carrblad:
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Abwehr




Links hinten ist Aloumanis gesetzt, auch wenn Kadric nachdrücklich mit den Hufen scharrt und sich mit guten Trainingsleistungen anbietet.
Hyeon ist nach einem durchwachsenen Jahr vorerst weit nach hinten gerutscht in der Hierarchie.
Rechts ist die Rangfolge auch klar - Fors vor dem (von etlichen Viertligisten umworbenen) Galasso und El-Kathemi.
Und zentral, wo wir rein numerisch das größte Überangebot haben, sind Lindahl links und Adzovic rechts gesetzt. Auch wenn gerade Adzovic nicht der Schnellste ist.

In der Abwehr gilt generell: es wird eher noch Abgänge geben als dass weitere Spieler dazugeholt werden.

Torstensson und Heimisson werden zwar hier aufgeführt, sind aber eindeutig für die Doppel-Sechs eingeplant.

Aloumanis:
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Lindahl:
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Adzovic:
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Fors:
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Mittelfeld



Links gibt es zur Zeit einen offenen Zweikampf zwischen zwei problematischen Optionen.
Rahm (der als Stammspieler in die Saison geht) fehlt es an Übersicht, Passgenauigkeit, Technik und Konzentration, sein Herausforderer Joel Carrblad hat die gleichen Schwächen, zusätzlich ist er allerdings noch eigensinnig und wenig ausdauernd.
Sollte es im Team noch einen Zugang geben, erwarte ich den am ehesten auf dieser Position.

Rechts ist Danielsson-Söderberg zur Zeit gesetzt, Engly ist lediglich ein (halbwegs brauchbarer) Ersatz, mehr wird er auch nicht mehr.
Um den Kader nicht weiter aufzublähen, haben wir in zwei Testspielen mit Nordquist als inversem Flügelspieler auf rechts gespielt, trotz seiner unbestreitbaren Vorzüge (vor allem seine unglaubliche Geschwindigkeit ist hier zu nennen) wird er jedoch durch seine schlechten Passsfähigkeiten bisher zu stark ausgebremst und ist leider bisher keine Option für diese Planstelle.
Aber was nicht ist ...
Ach ja: auch wenn Paksi hier spielen könnte, werden wir unseren stärksten Knipser wohl nur im alleralleräußersten Notfall auf rechts einsetzen, da wir ihn hier nahezu aller seiner Stärken berauben und seine Schwächen dafür umso klarer zutage treten.

Die Doppel-Sechs besteht ganz klar aus dem Norweger Haugen Murtnes (einem von nur drei Nicht-Schweden im Kader) auf der defensiveren linken Seite und dem jungen Torstensson rechts. Letzterer besitzt einen fulminanten Fernschuß und soll idealerweise aus dem Rückraum abschließen.
Priorität hat bei beiden Positionen aber eindeutig die Defensive.
Deswegen ist die Nummer Drei der Hierarchie, der bereits erwähnte Heimisson, ebenfalls ein defensiver Löcherstopfer, kann aber (genauso wie Johannsen) auch den offensiveren Part der Zentrale geben.

Rahm:
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Haugen Murtnes:
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Torstensson:
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Danielsson-Söderberg:
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Sturm



Auch hier hat sich eine klare Rangfolge herauskristallisiert:
Neu-Kapitän Sunesson übernimmt die Aufgabe des Zielspielers und Ballverteilers im Offensivzentrum, Daniel Paksi soll mit seinen Knipserqualitäten den Vollstrecker mimen.

Paksi:
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Sunesson:
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Bei den vielen Neuzugängen wurde ganz generell darauf geachtet, dass sie konstant Leistung bringen und charakterlich zueinander passen. Der Prozess des "Zusammenschweißens" eines Eskilstuna-Teams, das sich blind aufeinander verlassen kann, ist aber natürlich noch nicht abgeschlossen.
Insgesamt haben wir sicherlich 5-7 Spieler zuviel im Kader, es wird daher spätestens in der Winterpause Bewegung geben, da bin ich mir ziemlich sicher.


Alles in allem, da sind sich die meisten "Experten" einig, hat sich der IFk Eskilstuna gut verstärkt und ist mit diesem Kader eher im oberen Tabellendrittel zu erwarten:




Mal sehen, inwieweit wir diese deutlich gestiegenen Erwartungen erfüllen können.
« Letzte Änderung: 05.Oktober 2023, 10:27:15 von Achtelprofi »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

knufschu

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Frei nach Mike Bassett: "Lavayeux will be playing four four fucking two!"  >:D
« Letzte Änderung: 05.Oktober 2023, 13:23:06 von knufschu »
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Muffi

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Das war doch am Ende ein souveräner Klassenerhalt, in der kommenden Saison kann dann angegriffen werden.
Eine Frage habe ich dann aber doch. Hast du wirklich vom FM eine 12 wöchige Sperre bekommen? 2 Spiele hatte ich auch schon mal, aber 12 wäre schon echt deftig.

Deine Innenverteidiger sind ja mal echte Kanten, fallen gegen dich überhaupt mal Kopfballtore? Kaum vorstellbar.

Ansonsten bleibt mir nur dir, bzw. Schmuddel-Lava viel Erfolg in der kommenden Saison zu wünschen!  :)
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Bayernfahne

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Da hast du aber ein paar durchaus brauchbare Spieler an Land gezogen, nicht schlecht! Für die kommende Saison bin ich entsprechend optimistisch und denke, ihr werdet euch eher nach oben als nach unten orientieren. Ich bin mal gespannt wie sich die einzelnen Neuzuänge so machen, eigentlich wäre es längst mal wieder Zeit für eine Trikotbestellung. Bislang habe ich glaube ich nur solche von Lavas Traumstationen, de facto also gar keins mehr! Adzovic wäre ein Kandidat oder Heimisson, letzterer aber vor allem wegen des Namens. Ich kenne einen "Heimi" persönlich.  ;D
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Noergelgnom

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IFK Eskilstuna




Entschuldigen Sie - brauchen Sie diesen Punkt noch?



Sommer 2038, Eskilstuna, Schweden


In einer halben Stunde geht sie los, unsere zweite Ettan-Norra-Saison.
Und wenn wir so auf die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele schauen, können wir diese neue Spielzeit mit breiter Brust angehen.
Wir haben alle Vorbeireitungspartien konsequent auswärts ausgetragen, damit wir nicht für zwanzig zahlende Zuschauer gezwungen sind, das riesige Tunavallen zu nutzen und tausende Euros für nix in die Gegend zu blasen.
Wir haben allerdings genauso konsequent gegen unterklassige Gegner gespielt.
Eine Ausnahme war geplant - vier Wochen vor Saison beginn sollte ein Gastspiel bei AK Solna stattfinden. Leider wurde diese Partie dann kurzfristig vom Erstligisten abgesagt, da sich die Partie mit einem Europapokalspiel gegen Bilbao überschnitten hätte.

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Durch diese Spielabsage fiel leider unser einziger echter Härtetest aus, aber die sonstigen Ergebnisse bestärken uns in unserer Meinung, dass wir top vorbereitet sind und dass die beiden nunmehr eingespielten Taktiken gut passen.


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Dass wir kurz vor Saisonbeginn mit Daniel Andersson dann auch noch die gewünschte Verstärkung fürs linke Mittelfeld bekommen (der daraufhin unzufriedene Joel Carrblad verläßt den Club wenig später) läßt uns noch optimistischer in Richtung Saisonbeginn schauen.






1. Spieltag - Sollentuna FK (H)

Na dann - rein in die Saison, erstes Spiel ist gleich ein Heimspiel. Und Sollentuna ist auch nicht gerade ein Überteam, da sollte ein Dreier zum Auftakt doch möglich sein?!

Wie sich herausstellt, war das womöglich ein bißchen zu optimistisch gedacht.
Unser als Standard geplantes 442 mit Doppel-Sechs und Fokus auf lange Bälle und schnelles Direktspiel erweist sich als offensiv ausbaufähig uns defensiv anfällig gegen die in einem engen 442 mit Raute angetretenen Gäste.
Zwar landet gleich unser erster Angriff nach einer herausragend schönen Direktpass-Staffette über Adzovic - Fors - Torstensson - Sunesson im Netz, aber danach ist für den Rest der ersten Halbzeit Schluß mit lustig.
Zumindest für uns.
Sollentuna dagegen wird von Minute zu Minute stärker und gleicht nach einer halben Stunde hochverdient per direktem Freistoß aus 20 Metern halbrechter Position aus.
Kurz nach Wideranpfiff drehen sie das Spiel gar komplett, als sie uns unglaublich schnell auskontern. Von der Andersson-Flanke, die ihr Torwart abfängt über dessen schnellen Abwurf und die beiden Pässe, durch unser aufgerücktes Defensiv"bollwerk" hindurch bis zum Tunnel gegen Keeper Callblad vergehen ganze elf Sekunden!

Wir müssen was tun, das ist klar.
Der heute komplett wirkungslose Danielsson-Söderberg auf dem rechten Flügel muß weichen, für ihn kommt mit Nordquist ein Stürmer, der die Position des Flügelspielers naturgemäß (und von uns beabsichtigt) offensiver, zentraler und torgefährlicher interpretiert.
Dieser dritte komplett offensive Spieler in unserem Team bringt sofort eine völlig andere Dynamik ins Spiel, Sollentuna braucht etliche Minuten, um sich darauf einzustellen.
Und bevor sie das schlußendlich (leider) schaffen, kann Nordquist wenigstens einmal aus der Defensiv-Unordnung Kapital schlagen und nach einem feinen Steckpass von Torstensson per Flachschuß zum Ausgleich einnetzen.

Das damit hergestellte 2:2 ist leider auch der Endstand - das hatten wir uns anders vorgestellt, ganz definitiv!
Zumal wir auch nicht behaupten können, das Unentschieden wäre unglücklich gewesen.
Da sprechen die relevanten Statistiken eine ziemlich eindeutige Sprache.


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2. Spieltag - Vasalunds IF (H)

Damit sind wir am zweiten Spieltag zwar nicht wirklich unter Druck (weil eigentlich keiner ernsthaft was anderes als einen sicheren Mittelfeldplatz erwartet), aber noch so ein Graupen-Unentschieden zuhause wäre trotzdem unangenehm, da wir gerade die heimspiele gegen gleichstarke oder gar schwächer eingeschätzte Teams zum Punktehamstern nutzen müssen.

Wir legen wieder los wie die Feuerwehr, nach nur sechs Minuten landet unsere dritte (!) Großchance endlich im Gästenetz.
Dämlicherweise lassen wir uns allerdings kurz darauf auch wieder mal auskontern und es steht 1:1.
Ausgangspunkt wieder mal ein schlampiger Pass am gegnerischen Strafraum.

Die paar hundert Zuschauer auf den Rängen werden daraufhin von einer weiteren Folge "Aggro-Lava und der IFK" unterhalten, als ich wie ein Rumpelstilzchen die Ränder meiner Coaching Zone entlangtante und dabei wie ein bärtiger Rohrspatz schimpfe.

"Boah, nee, ey! Wie kann man sich denn bloß so dämlich anstellen? Das war ein Vier-Meter-Paß. VIER fucking Meter! Wie kann es denn sein, dass der drei Meter am Mitspieler vorbeirollt, hä? HÄÄ???!
Mann Mann Mann, Siver, komm Du mir mal ins Training!"

Der derart "angesprochene" Siver Haugen Murtnes zuckt tatsächlich ein bißchen zusammen auf dem Platz.

Meine motivierende Ansprache scheint aber immerhin zu helfen, denn eine Viertelstunde später bringt uns Andersson mit einer schönen Direktabnahme vom Strafraumeck wieder in Führung.
Und die Passgenauigkeit meiner Jungs nimmt auch wieder Formen an, mit denen ich leben kann.
(Mir ist ja klar, dass wir in der dritten schwedischen Liga und nicht im Champions-League-Halbfinale spielen und ich deswegen auch keine allzu übertriebenen Erwartungen an meine Spieler haben sollte ... aber wenigstens kurze Pässe ohne Zeitdruck sollten doch machbar sein...)

Der Rest des Spieles verläuft erfreulich ereignislos, so dass wir am Ende unseren ersten (schwer erarbeiteten!) Saisonsieg bejubeln dürfen.


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3. Spieltag - IFK Lindingö (A)

Erste Auswärtspartie der noch jungen Saison, wir müssen beim bisher punktlosen IKF Lindingö ran.
Die Gastgeber werden im flachen 442 erwartet - im Gegensatz zu uns spielen sie im allgemeinen aber mit zwei zentralen Mittelfeldspielern, statt mit zwei defensiven.
Im Spiel stellen wir dann sehr schnell fest, dass sie ein bißchen anders unterwegs sind - denn einer der beiden Zentralen gibt den humorlosen Ausputzer, der sich ausschließlich auf Defensivaufgaben beschränkt.
Und wie sich herausstellt, kann man meiner eigentlich eingespielten Elf mit einem derart billigen Trick komplett den Nachmittag versauen.
Wir haben eine Handvoll halbe Chancen, aber das Tor macht Lindingö.
Und wir finden danach eine ganze Stunde lang keinerlei Mittel, wenigstens noch den Ausgleich zu erzwingen.
Meine Auswechslungen, meine taktischen Änderungen, mein Spielfeldrandgefluche - alles fruchtlos.
In der Nachspielzeit sieht es dennoch für einen Moment so aus, als gelänge uns noch der lucky punch.
Aber Lindingö-Innenverteidiger Westerlund zieht lieber die Notbremse (und damit die Rote Karte), als Norin allein auf seinen Keeper zulaufen zu lassen.
Richtige (wenn auch dezent unsportliche) Entscheidung, denn den fälligen Freistoß setzt Engly in die Mauer und direkt danach ist Schluß.
Erste Saisonniederlage, Platz 9, schon 5 Punkte hinter dem dritten Platz.
DRECK!


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4. Spieltag - Skiljebo SK (H)

Durch diese Niederlage ist bereits früh in der Saison Feuer unterm Dach, denn eine Platzierung in Reichweite der Abstiegsplätze ist nach den massiven Investitionen in die Mannschaft nun wirklich nicht Ziel gewesen.
Gut, dass wir jetzt ein Heimspiel gegen den Aufsteiger Skiljebo (an die wir uns von vorletzter Saison noch sehr gut erinnern können!) haben.
Ein Sieg hier und die Welt sieht schon wieder sehr viel freundlicher aus.
Die heutigen Gäste sind allerdings gut in die Spielzeit gestartet und kommen mit breiter Brust nach Eskilstuna.
Und sie fahren leider auch mit breiter Brust und einem Punkt im Gepäck wieder nach Hause, während wir uns konsterniert anschauen und uns fragen, wieso wir zwar keinerlei Probleme hatten, zwei Abseitstore zu erzielen und drei mal Latte oder Pfosten zu treffen, aber außer einem Elfmetertor nichts Zählbares zustandezubringen?


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Das nächste Drecksspiel, das ich am liebsten sofort vergessen möchte.
Kann ich aber natürlich nicht, weil die Lokalpresse wissen möchte, ob Platz 11 den wirklich der Anspruch des IFK Eskilstuna sein soll?
"Ja natürlich ist das unser Anspruch, eigentlich wären wir sogar gern Sechzehnter, aber leider haben wir inzwischen fünf Punkte annehmen müssen, daran müssen wir natürlich arbeiten."
"Wollen Sie mich veralbern, Herr Lavayeux?"
"Selbstverständlich, Sie haben doch damit angefangen!"

Jahaah! Souveräne Interviews kann ich, da macht mir keiner was vor!


5. Spieltag - BK Forward (H)

Fünfte Partie, viertes (!) Heimspiel.
Die Rückrunde wird ein absolutes Reisefest, wie es aussieht.
BK Forward ist sogar noch schlechter gestartet als wir, zur Zeit stehen 4 ziemlich einsame Punkte auf dem Konto.
Das Spiel zeigt dann auch, woran das liegt: deren Angriff ist eine einzige Katastrophe. Der letzte pass kommt noch seltener an als bei uns und wenn er doch durchkommt, kriegen ihre Stürmer ne Panikattacke und treten die Pille in die Wolken.
Wir sind nicht viel besser, die ganze Mannschaft zittert wie Espenlaub vor Unsicherheit.
Bloß gut, dass Torstenssons Sonntagsschuß vom Pfosten ins Tor rollt, ansonsten hätten wir hier schon wieder 2 Punkte liegengelassen.
So jedoch können wir uns nach 94 Minuten Fehlpass-Festival über einen Sieg freuen, über den wir uns mangels erbrachter siegwürdiger Leistung eigentlich nicht freuen dürften.
Egal, Sieg!


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6. Spieltag - Dalkurd FF (A)

Monatsabschluss beim Tabellenführer.
Dalkurd ist das gelungen, was wir gerne gehabt hätten.
Ein perfekter Saisonstart nämlich.
Fünf Spiele, fünf Siege.
Und gegen uns erwartet die gesamte Fussballfachwelt (also sofern sie die Ettan Norra verfolgt - was den Kreis doch erheblich einschränkt) einen Kantersieg.
Kriegen sie aber nicht.
Jedenfalls keinen Kantersieg. Selbst als wir nach Kadrics später Roter Karte nur noch zu zehnt sind, schaffen sie kein drittes Tor und müssen sich schlußendlich mit einem 2:1 zufriedengeben, das genauso knapp war, wie es sich anhört.
Paradoxerweise war diese Niederlage eine unserer besten Saisonleistungen bis hierher, darauf kann man hoffentlich aufbauen!


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Das ergibt nach dem ersten Saisonmonat und sechs Spielen ein eher ernüchterndes Bild: 8 Punkte reichen grad mal zu Rang 10.





7. Spieltag - Karlslunds IF (A)

Zeit für ein bißchen Systemumstellung.
Naja, oder besser gesagt: System-Finetuning.
Das 442 mit Doppel-6 ist in den meisten Fällen offensiv zu harmlos und defensiv dennoch nicht sicher genug. Auf Vujovics Vorschlag hin ziehen wir also Torstensson ins zentrale Mittelfeld vor und geben ihm die Freiheit, bis zum gegnerischen Strafraum durchzusprinten, wenn sich die Gelegenheit ergibt.


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Erstes Testspiel für die neue, auch taktisch leicht veränderte, Formation: das Auswärtsspiel beim  Tabellennachbarn Karlslunds.
Die erste Halbzeit hat es in sich, da innerhalb einer knappen halben Stunde vier Tore fallen, ein Elfmeter gehalten wird, die Latte auf beiden Seiten zittert, beide Keeper je eine Hundertprozentige aus dem Winkel fischen und der Gästetrainer kurz nach dem zwischenzeitlichen 1:1 einen seiner inzwischen regional bekannten Wutanfälle bekommt.

"Dreckskacke, vermaledeite! Kloppt den Ball doch einfach raus! Warum versucht ihr im eigenen Strafraum den Gegner auszuspielen? Das ist doch totaler Schwachsinn!"
Glücklicherweise schafft es das Eskilstuna-Sturmduo Paksi / Sunesson, den vom Herzinfarkt bedrohten Übungsleiter noch vor der Halbzeit per Doppelschlag wieder zu beruhigen.
Wer weiß, was sonst in der Pause passiert wäre?

Was nach der Pause passiert, ist dagegen schnell erzählt:
Einmal Gelb für die Gäste, ein verletzungsbedingter Wechsel.
Uuuund Schlußpfiff.


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Nachdem ich mich endgültig beruhigt und mir das per Handykamera von einem unserer Scouts (Filip, um genau zu sein) aufgenommene Spiel nochmal angeschaut habe, muss ich Kapitän Sunesson recht geben. Der Wutanfall war dezent übertrieben.
(Wobei er die Worte "komplett drüber" benutzt, warum auch immer.)
Wir hatten die Gastgeber bis auf eine kurze Phase um den Aussgleich herum eigentlich gut im Griff, die angepaßte Taktik hat gut funktioniert.
Auch das Duo Paksi - Sunesson hat gut funktioniert, genauso wie eigentlich alle anderen Spieler auf dem Rasen.

Dennoch werden demnächst Verstärkungen eintrudeln, denn wir haben uns mit zwei Offensivspielern grundlegend auf einen Wechsel geeinigt.
Mal sehen, wie lange die beiden brauchen, bis sie endgültig unterschreiben und hier aufschlagen.
Konkurrenz belebt das Geschäft, hehe.


8. Spieltag - Assyriska FF (A)


Uuuund noch'n Auswärtsspiel!
Diesmal beim Aufsteiger Assysriska.
Wir erwischen einen Sahnsestart - erst nickt Norin eine Torstenssonecke zur Führung ein, kurz darauf enteilt er nach einem Andersson-Paß der Abwehr und tunnelt den Keeper.
Vorentscheidung?
Naja, eher nicht.
Assyriska erhält noch vor der Pause per (leider berechtigtem, was ich aber erst nach dem Wutanfall realisiere) Elfmeter die Gelegenheit zum Anschlußtreffer und nutzt diese selbstverständlich auch.
Die zweite Hälfte ist daraufhin unötiges Gezittere, aber irgendwie schaukeln wir die Punkte dennoch nach Hause.
Ham wir jetz n Lauf oder was?!


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9. Spieltag - Täby FK (H)

Nun, um das zu überprüfen, brauchen wir ja eigentlich nur gegen den Tabellenzweiten Täby zu spielen und zu gucken, was da rauskommt.
Wir gucken auch - und wie wir gucken.
Wie Schell-Daus, wenns donnert gucken wir, um genau zu sein.
Täby nimmt uns nach allen Regeln der Kunst auseinander, nur kurz unterbrochen von einem recht schmeichelhaften Elfmeter, durch den wir für eine Viertelstunde der Illusion unterliegen, hier vielleicht mit Glück einen Punkt mitnehmen zu können.
Beim Schlußpfiff läßt sich feststellen: wir sind zwar tabellarisch besser als zu Saisonbeginn, aber reif für einen Platz an der Sonne (sprich: wenigstens Relegationsrang 2) sind wir offenbar noch lange nicht.
Furchtbar unsauberes Spiel unsererseits.
Und die paar Chancen, die wir haben, versieben wir im "Thekenteam-nach-dem-Besäufnis"-Stil.


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10. Spieltag - IFK Haninge (H)

Zeit also für eine weitere Taktikanpassung?
Na warum nicht, denken sich Vujovic und ich und machen uns an die Arbeit.
Am Ende kommen gleich zwei "neue" Taktiken bei herum.
Zum einen eine minimal geänderte Variante unserer Langholztaktik aus der vorigen Saison.


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Und zum anderen - das schon als Vorgriff auf die nahe Zukunft und die hoffentlich bald fixen Zugänge - eine Ballbesitztaktik, die ich zu FOLA-Zeiten entwickelt hatte, um Spiele zu bestreiten, in denen wir klarer Favorit sind bzw in denen die Gegner sich aufs Mauern und Kontern verlegen.


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Gegen Haninge wird aber erstmal das Langholz ausgepackt, denn wir wollen unsere Geschwindigkeitsvorteile ausspielen.
Bis zur Halbzeit können die deutlich unterlegenen Gäste das Spiel noch halbwegs offen gstalten, nach der Pause zieht ihnen Knipser Paksi innerhalb von nur 4 Minuten den Zahn.
Das 3:1 nach einer reichlichen Stunde ist nichts als Ergebniskosmetik.
Nachdem die Gäste in der 81. Minute dann auch noch dezimiert werden (wiederholtes Foulspiel ihres Defensivstaubsaugers) brechen sie endgültig zusammen und können sich bei unserer katastrophalen Chancenverwertung sowie ihrem famosen Torwart bedanken, dass sie statt mit 1:8 "nur" mit 1:4 aus der Partie rausgehen.


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Damit ist exakt ein Drittel der Saison gespielt und wir wissen nicht so richtig, wie wir das bisher einordnen sollen.
"Enttäuschend" trifft es zwar, aber angesichts der Stärkeverhältnisse in der Ettan Norra ja eigentlich auch nicht.
Wir einigen uns mannschaftsintern schließlich auf "ausbaufähig"...




Und eins steht mal fest:
Wenn wir nicht ganz schnell ins Laufen kommen - also innerhalb der nächsten zwei, drei Spiele - dann wird der Zug Richtung Relegationsplatz endgültig abgefahren sein.
Wie? Was?
Ich hab "Relegationsplatz" gesagt? Also wie in "Aufstiegsrelegation"?!
Nänääh, das müssen Sie aber ganz falsch verstanden haben.
Ich meinte die Abstiegsrelegation, junger Mann!
Da fahren nämlich auch Züge ab.
So, jetzt sindse sprachlos, was?
« Letzte Änderung: 06.Oktober 2023, 15:57:11 von Achtelprofi »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Bayernfahne

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Das nennt man dann wohl Sand im Getriebe, wenn man nach Lavas Ansprüchen geht. Realistisch betrachtet liefert ihr eigentlich regelmäßig ab. Dass da auch mal ein paar schwache Spiele dabei sind ist klar, aber Platz 6 muss man wohl einfach nehmen wie er ist. Nach unten sind es 11 Punkte, vielleicht hilft es jetzt, gar nicht so sehr nach oben zu schauen, sondern von Spiel zu Spiel zu schauen und zu versuchen, Konstanz und den Willen zur stetigen Verbesserung in die Köpfe zu bekommen. Da darf sich Lavayeux aber gerne an die eigene Nase packen, so wie seine Spieler mittlerweile auf die Wutausbrüche reagieren, kann das ganz schnell nach hinten losgehen und noch will ich nicht aus Schweden weg. Ja, ganz genau! Auch wenn keine Frau lange bei Lava bleibt, fahren die Lava-Ultras zu jedem Spiel. Und da wir die Kutten immer über den Trikots tragen, ist es auch egal, welcher Name hinten drauf steht.  :D
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shortknife

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Ich würde jetzt mal sagen, solider Saisonstart, wenn der Lava dann mal seine gewünschte Formation findet, dann klapps vielleicht auch mit dem Nachbar…..äähhh…mit den Relegationsplatz.  ;)
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Schweizer, Trainer einer Juniorenmannschaft, ehemaliger U-16 Nationalspieler der Schweiz.

Sonzee87

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6 Punkte nach oben, 9 Punkte nach unten. Der Saisonstart ist ziemlich holprig gelaufen, da musste man wirklich mal an der Taktik schrauben, ich hoffe das die Veränderungen auch fruchten und es mal so ne kleine Serie gibt. Von Siegen selbstverständlich, wir wollen doch nicht das unser guter Herr Lavayeux in die Luft geht wie ein HB Männnchen.
Das gute ist ja das noch kein Team unglaublich enteilt ist, auch Dalkurd ist noch einzuholen. Ich freue mich auf die nächsten Spiele und hoffe es geht erfolgreich weiter.
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

Bayernfahne

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Sonzee, du hast natürlich Recht, es sind ja nur 9 Punkte, irgendwie hatte ich den Relegationsplatz nicht mitgezählt.  :o Dann mal lieber Obacht! Das kann sonst ganz schnell gehen mit dem Abstiegskampf!  :police:
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