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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 109945 mal)

Karagounis

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Überragende Hinrunde, schade, aber irgendwo verständlich dann der kleine Einbruch. Wie du sagst, als Abstiegskandidat eigentlich immer noch sehr gute Platzierung. Hoffen wir doch, dass die Tendenz nicht weiter nach unten zeigt!

Noergelgnom

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Frühjahr 2032, Essen, Deutschland



GERARD


Als der Frühling die letzten Schneereste wegschmelzen läßt und die Herzen der Jungs höher schlagen, weil die Röcke der Mädchen ... äh ... also im Frühling hoffen wir natürlich alle, dass die Konstanz endlich mal Einzug hält an der Hafenstraße und dass vor allem der Erfolg gleich noch mitkommt.

Aber wie das mit Hoffnungen nun mal so ist - nicht alle erfüllen sich.
Und so gibts als allererstes mal ne amtliche kalte Dusche, als wir bei Kellerbewohner Wehen Wiesbaden mit 0:1 verlieren. Die können ihr Glück kaum fassen, ist es doch erst ihr fünfter Saisonsieg überhaupt!

Direkt danach gehts nach Straelen, beim örtlichen Viertligisten absolvieren wir das Halbfinale im Niederrheinpokal.
Auf dem Papier sind wir als höherklassiger Verein natürlich favorisiert - aber mit Favoritenrollen hat es RWE aktuell ja nicht so.
Hannes und ich entscheiden uns dafür, lieber ein bißchen auf Sicherheit zu spielen und im 433 aufzustellen, mit Stjepanovic als einziger Spitze und dafür Perez und Freitag als defensivsicherer Doppelacht und Kohler als defensivem Anker dahinter.

Dennoch liegen wir nach 4 Minuten bereits zurück, weil der Straelener Zehner Rehus die erste Gastgeberviertelchance per Freistoß ins rechte obere Eck versenkt.
Davor und danach spielt allerdings nur eine Mannschaft und die trägt rot-weiss.
Nach einer halben Stunde haben wir bereits sechs große Chancen vergeben, in der 32. Minute allerdings kann nichtmal Stjepanovic (dem in der Anfangsphase echt die Kacke am Stiefel klebt) vergeben und gleicht hochverdient aus.
Von Straelen kam nach dem frühen Tor exakt gar nichts mehr - bis zur 41. Minute.
Da passen wir im Mittelfeld einmal nicht auf und patsch! - erneuter Rückstand nach einer 3-gegen-2-Kontersituation.
Torschütze: das ehemalige Dortmunder Talent Cole Campbell.

Zur Halbzeit hängen die Köpfe bei uns in der Kabine aber nicht etwa runter, sondern ich blicke in sehr wütende, aber auch sehr entschlossene Gesichter.
"Sagen Sie nichts, Trainer", knurrt Kapitän Strietzel, als ich reinkomme. "Das waren einfach zuviele Fehler in unserer Defensive, das werden wir abstellen."
Stjepanovic nickt. "Und vorne müssen wir einfach ein bißchen cleverer agieren, die Chancen sind ja da!"
Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.
"Ihr nehmt mir ja die Ansprache fast aus dem Mund. Fast."
Ich schaue unseren Jungstar Freitag an.
"Niklas, Du bleibst in der zweiten Hälfte draußen. Du bist sowieso noch nicht so richtig wieder auf dem Damm nach Deiner Knöchelprellung und wir", ich deute zu Hannes, "haben uns auf dem Weg hierher entschieden, dass wir auf 424 umstellen. Lucas, wärm Dich auf, Du spielst als zurückgezogene Spitze neben Mirza."
Während Lucas Ehrlich mit einem breiten Grinsen seine Trainingsklamotten auszieht, sieht Freitag alles andere als glücklich aus.
Aber da muß er durch.
Perez und Kohler sind defensiv hoffentlich stark genug, die Straelener Angriffe zu unterbinden - und wenn wir zwei Stürmer auf dem Platz haben, werden unsere Gegner hoffentlich nicht nochmal soviel Glück haben bei unseren Chancen.

Nunja, wie mans nimmt.
Die zweite Hälfte läuft fast genauso wie die erste, nur noch ein bißchen einseitiger.
Straelen hat exakt eine halbe Torchance, ansonsten sind sie vollauf damit beschäftigt, sich in unsere Angriffe zu werfen.
Es dauert zwar bis in die Schlußphase, aber dann wuchtet Ehrlich den Ball nach einer Daiber-Ecke endlich in die Maschen.
"YESSSSSS!!!!!", brülle ich über den Platz.
"Und weiter jetzt!"

Die Mannschaft tut ihr bestes, diese kurios verlaufene Partie noch vor der Verlängerung zu entscheiden, aber dank der aufopferungsvoll fightenden Gastgeber müssen wir dann leider doch die Extrarunde drehen.
Diese wird dann allerdings nicht mehr ganz so nervenaufreibend wie die 90 Minuten davor - vor allem, weil Ehrlich gleich zu Beginn einen präzisen Querpass von Stjepanovic kurz vor dem Keeper erwischt und zu unserer erstmaligen Führung ins Tor spitzelt.
Die Gastgeber sind nun platt, wir lassen es auch ruhiger angehen ... und so passiert bis auf Stjepanovics zweiten Treffer - diesmal revanchiert sich Ehrlich und legt per Querpass auf - nicht mehr viel.

Nach dem Schlußpfiff applaudiere ich den Jungs aus tiefstem Herzen, bitte sie aber inständig, ihren armen Coach nicht allzuoft so an den Nerven herumzusägen...


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Vier Tage später im Spitzenspiel gege ndie Gladbacher Zweite merkt man der Mannschaft die Pokal-Strapazen durchaus an, allerdings merkt man ebenfalls, dass die erfolgreiche Aufholjagd gut für die Moral war.
Denn anchdem sich beiden Teams mehr als 80 Minuten lang auf hohem Niveau neutralisiert haben, schlagen wir kurz vor Schluß doch noch zu.
Und als Gladbach kurz geschockt und unsortiert ist, gleich nochmal.
Wichtige drei Punkte!

... wären es zumindest gewesen, wenn wir das nächste Highlightspiel in Darmstadt nicht verloren hätten.
Unsere Leistung ist dabei eigentlich gar nicht schlecht - wir sind früh hellwach und erzielen die schelle Führung und wir kommen auch spät nochmal zurück erzielen den Ausgleich.
Aber weil wir zwischen und nach unseren beiden Toren einige Male ausufernd pennen und Ricardo Rey zwar ein guter, aber ein unüberwindlicher Keeper ist, fangen wir uns eben genau die drei Gegentreffer, die für eine frustrierende, weil unnötige, Niederlage nötig sind.
Nur drei Punkte aus drei Ligaspielen ... der Blick richtet sich inzwischen nur noch aus einiger Entfernung auf den Relegationsplatz.


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Allerdings stellen wir zumindest kurz darauf sicher, dass wir aller theoretischen Abstiegssorgen ledig sind, denn das 2:1 im ersten Aprilspiel macht auch rechnerisch den Klassenerhalt perfekt.
Unser Gegner Braunschweig rutscht durch diese Niederlage allerdings auf Rang 17 ab und steht damit auf dem ersten Abstiegsplatz.
Naja, deren Problem, nicht unseres.

Zumal wir genug eigene Probleme haben, wie sich im weiteren Verlauf des Monats herausstellt - der Sieg gegen die Löwen war nämlich der einzige Dreier, den wir im April einfahren.

Das 1:1 bei Tabellenführer Dortmund II ist dabei noch durchaus positiv zu sehen, aber dass wir beim Tabellenvorletzten Eichstätt und zuhause gegen den Tabellenletzten Jeddeloh jeweils nicht über ein Unentschieden hinauskommen, ist schon ein bißchen lächerlich.
Vor allem das 3:3 gegen Eichstätt ist eigentlich eher ein schlechter Witz.
Nicht nur, dass wir nach 30 Sekunden in Rückstand liegen, weil unsere Innenverteidigung gedanklich noch in der Kabine ist.
Viel schlimmer find ich, dass wir erst mit viel Aufwand völlig verdient auf 3:1 stellen ... um dann wieder Abwehrslapstick zu spielen und die Gastgeber förmlich zum unverdienten Punktgewinn zu tragen.


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Sechs Punkte aus vier Ligapartien - damit steht schon vor den letzten drei Ligaspielen fest, dass es für uns nur noch um die Ehre geht und sonst um nix mehr.
(Vom Pokalfinale natürlich abgesehen.)
Zumal das Finalprogramm in der Liga auch heftig ist:
Erst müssen wir zum Tabellennachbarn nach Dresden, dann empfangen wir mit der Augsburg-Reserve den nächsten Tabellennachbarn und zum krönenden Abschluß müssen wir nach München zu den Bayern, die nach ihrer heftigen Hinrundenniederlage schon Wochen vorher öffentlich angekündigt haben, noch ein Hühnchen mit uns rupfen zu wollen.

Gemessen an diesem Programm sind 4 Punkte Aubeute gar nicht übel, aber das Saisonfinale verdirbt uns und den Fans schon ein bißchen die Abschlußfeier.
Das 2:4 in München hätte nämlich eigentlich ein 2:7 oder 2:9 sein können, vielleicht sogar müssen.
Grottige Leistung meiner Mannschaft, die nicht gerade Hoffnung fürs Pokalfinale macht.

Und obwohl wir wirklich alles versuchen, die Mannschaft fürs Finale nochmal heiß zu machen - die Luft aus der Saison ist eindeutig raus.
Bocholt, unser Finalgegner, ist in der Oberliga souverän aufgestiegen, reist mit breitester Brust an und spielt zwar nicht die Sterne vom Himmel ... steht aber defensiv derartig sicher, dass wir uns ein ums andere Mal die Zähne ausbeißen.
Und da wir hinten inzwischen in fast jedem Spiel ein- bis mehrmals patzen, steht am Ende eben eine Niederlage zu buche.
Mist.


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Noch eine Schlußbemerkung zur Liga: mit Optik Rathenow und Düren gibt es gleich zwei Sensationsaufsteiger in die 2. Liga, komplettiert wird das Aufsteigertrio von 1860 München, die sich in der Relegation mit 3:0 und 0:0 gegen Preußen Münster durchsetzen.
Die regulären Absteiger aus Liga 2 sind Regensburg und ... Balingen (!).


Im Sommer wird es bei uns im Kader heftig rappeln, denn zum einen verlassen uns einige Spieler mit Ablauf ihres Vertrages, zum anderen haben wir schon vor Wochen beschlossen, die Mißverständnisse Heynke, Avellino, Nadjombe und Wagner zu beenden.
Im Saisonabschlußmeeting bekommen wir von der Geschäftsführung das Okay für 250.000 Euro Nettotransferausgaben und eine Erhöhung der Gehaltsausgaben für Spieler auf 2,5 Millionen Euro (also gut 900.000 Euro mehr als in dieser Saison).

Es muß sich was tun, denn noch so eine Achterbahnfahrt wie in dieser Saison wollen wir möglichst nicht erleben.
Wobei die Platzierung selbst völlig in ordnung ist - nur eben nach der Hinrunde doch enttäuschend.


War noch was?
Ach ja: aus der Jugend übernehmen wir exakt einen Spieler.
Und den auch nur, weil wir noch einen Platz auf der Bank freihaben.


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« Letzte Änderung: 26.März 2025, 20:59:26 von Noergelgnom »
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“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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weil die Röcke der Mädchen

Damit muss man in der heutigen Zeit aber ganz vorsichtig sein.  :police: Dachte eher, dass sind so Sprüche aus meiner Generation.  O0

4-3-3 ist immer gut, wenn es nicht läuft. Aber so richtig hat es nicht durchgeschlagen. Na guter Platz im Mittelfeld, finde ich auch realistisch.
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Karagounis

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Und was, wenn doch? hmmm. ja dann müsst ihr halt nächste Saison nach dem Aufstieg greifen. So einfach ist das :)

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Und was, wenn doch? hmmm. ja dann müsst ihr halt nächste Saison nach dem Aufstieg greifen. So einfach ist das :)

Genau!
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Sommer 2032, Essen, Deutschland



GERARD


Der Sommer beginnt für viele Vereine und auch für uns mit einem altbekannten, nichtsdestotrotz jedoch wenig beliebten Ritual.
Einem Ritual namens "wie groß darf der Umbruch denn dieses Jahr sein?".

Allzu furchtbar sieht es bei uns im ersten Moment der Bestandsaufnahme allerdings gar nicht aus.
Klar, der eine oder andere Spieler der Zweiten oder der U19 verlängert seinen auslaufenden Vertrag nicht, allerdings sind das allesamt Spieler, die wir auf mittlere Sicht sowieso nicht mehr im Verein gesehen haben und deren ablösefreier Abgang und daher lediglich finanziell wehtut.
Und wenn wir es uns genau überlegen, nichtmal das.
All diese Spieler hätten uns zusammengenommen vielleicht 20.000 Euro eingebracht - bestenfalls.
Diese fehlende Einnahme können wir verschmerzen, weil sie von deutlich steigenden Dauerkartenverkäufen aufgefangen wird, wie sich herausstellt.
Fast 300.000 Euro beträgt die Differenz zur Vorjahreseinnahme.
Sehr respektabel, wie wir finden.

Während wir uns noch über diese zu erwartenden Zusatzeinnahmen freuen, kommt der Berater unseres U19-Außenverteidigertalents Anthony Muller auf uns zu.
Der von der Insel Martinique wird von heftigem Unwillen geplagt, die "furchtbare deutsche Sprache" zu erlernen - eine moderate Erhöhung seines Salärs können da vielleicht Abhilfe schaffen?
Wie sich herausstellt, verstehen Muller und sein Berater unter "moderat" eine Verfünffachung des Salärs, womit die in der U19 eingesetzte Nachwuchshoffnung auf einen Schlag in die Top fünf der Essener Gehälter vorstoßen würde - ohne in dieser Saison auch nur die geringste realistische Chance auf Erstligaeinsätze zu haben.
Jamro, Chefscout Carsten Wolters, Hannes und ich (der "inner circle of Umbruch", wie wir uns scherzhaft nennen, weil wir vier diejenigen sind, die beim Thema "Transfers" die Entscheidungen treffen) beschließen nach kurzer Beratung, dass wir dem jugendlichen Gierschlund stattdessen zeigen, wo der Maurer das Loch in der Wand gelassen hat.
Bei dem ungeheuren Talent, dass sein Berater in ihm entdeckt, wird Muller ja sicherlich innerhalb von wenigen Wochen von Topclub-Angeboten erschalgen werden...
(Ehrlicherweise müssen wir zugeben, dass schon die 18.000, die wir ihm bisher gezahlt haben, viel zuviel waren - wir müssen aufpassen, nicht durch überbordende Jugendgehälter die Sparmaßnahmen in der Ersten Mannschaft zu konterkarieren. Zehn Jugend-Spieler mit einem Gehalt von 20.000 Euro sind eben auch zwei Topspieler für die Senioren. Und noch ist unser Jugendsetup nicht gut genug, um durch gute Entwicklung der Jugendspieler solche Extrakosten wieder einzuspielen.)




Nachdem wir diese Personalie geklärt haben, bitten wir eine Handvoll Spieler (natürlich auch hier samt ihrer unvermeidlichen Berater) zum Gespräch.
Im einzelnen eröffnen wir den Abwehrspielern Heynke, Avellino, Nadjombe und Dony, dass wir nicht weiter mit ihnen planen. Zusätzlich sollen auch die Flügelspieler Offhaus und Wagner sowie Mittelfeldspieler Ludwig den Verein verlassen.
Allzugroße Ablösesummen können wir nicht erwarten, aber die Herren verdienen zusammen deutlich sechsstellig und bringen im Gegenzug entweder nur unregelmäßig Leistung oder sind ständig verletzt.
Oder beides.

Offhaus schüttelt erstmal den Kopf und weigert sich, ein Verlassen des Vereins auch nur in Erwägung zu ziehen (wahrscheinlich, weil er sein hiesiges Gehalt nirgendwo sonst bekommen könen), der Rest spielt uns tatsächlich über 150.000 Euro an Ablösen ein, wofür allerdings eigentlich nur zwei Spieler verantwortlich sind ,denn Dony und Avellino spülen zwei Drittel dieser Summe in die Kasse.
Der dritte Keeper Meyer verlängert seinen Vertrag nicht, auch das entlastet das Budget wieder um 40.000 Euro.

Damit ist Teil eins der Runderneuerung schon nahezu abgeschlossen, es folgt Teil zwei:
Kaderaufrüstung.
Zwei Lektionen aus der letzten Saison lauten: "Wir sind weder flexibel noch breit genug aufgestellt, um die gewünschten Taktiken und Formationen in jedem Spiel verfügbar zu haben. In der Abwehr ist zudem die generelle Qualität mangelhaft."

Also gehen wir mit dem durchaus großzügigen Transferbudget auf Shoppingtour.
Naja, zumindest so ein bißchen.
Verglichen mit dem, was andere Drittligisten so an Ablösesummen einnehmen und ausgeben, sind wir zwar nicht abgeschlagen, aber zB nach Dresden können wir da nur mit Neid in den Augen schauen: die nehmen schlappen 3 Millionen ein und geben über 1,5 Millionen davon wieder aus.

Verglichen damit klingt unser neuer Rekordeinkauf wie peanuts: für die festgeschriebene Ablöse von 195.000 Euro holen wir Mike Weigelt von den Sportfreunden Lotte. Der Sechser wird in der neuen Saison den Stammplatz übernehmen, der mit Benjamin Mohammeds Abgang verwaist ist, sein Backup wird wie zuvor Ethan Kohler. 
Den offensiven Part auf der Sechs sollen sich Freitag und Perez teilen, falls wir mit einer Zehn spielen, ist Freitag dort gesetzt.
Um eventuelle Mehrfachausfälle im Mittelfeld auffangen zu können, verpflichten wir zusätzlich noch den vertragslosen Isaiah Louisville und eisen für grade mal 57.000 Euro das große Talent Tobias Krüger aus Greifswald los.
Während Louisville in die Erste wandert, gehts für Krüger erstmal in die U19.

Mit Nadjombe und Dony haben uns zwei wichtige Außenverteidiger verlassen (müssen), hier muss also ebenfalls nachgebessert werden. Für hinten links haben wir ja bereits im Winter Antonin Plotka verpflichtet, hinten rechts verstärkt uns der vereinslose Artur Reich, der den Stammplatz von Archibald Dittgen übernimmt.

Und im Abwehrzentrum schließlich lasse ich meine Luxemburger Kontakte spielen und wir greifen bei Rafael Redzepagic zu, als dessen Verlängerungsgespräche mit dem luxemburgischen Meister Niederkorn stocken.
Redzepagic ist wie auch Tenhagen extrem kopfballstark und auch generell physisch "gut dabei", kann im Gegensatz zu unserem Eigengewächs jedoch auch ein rudimentäres Passpiel ins Feld führen, was ihm einen der beiden Stammplätze in der neuen Innenverteidigung einbringt. Den Platz rechts neben ihm hat sich mit Kacpar Bilinski ein weiterer Winterzugang erobert, der zwar nicht so herausragend in der Luft, dafür aber technisch besser ist. Wir hoffen, dass sich die beiden somit gut ergänzen.

Den Vertrag von Kapitän Strietzel haben wir per Option um ein Jahr verlängert, es wird allerdings wohl die letzte Saison des inzwischen 34jährigen werden. Sportlich spielt er nur noch eine Ersatzrolle, akzeptiert diese jedoch ohne Murren.

Mit Calle Larsson holen wir eine neue Nummer drei, mit Til Halata einen nominellen Stürmer Nummer vier, der eher als Stjepanovic- denn als Ehrlich-Ersatz gedacht ist, da er seine Stärken eher im Vollstrecken als im Vorbereiten hat.

Der Kroate Fran Roko Bergman  wird neue Nummer vier in der Innenverteidigung - er ist wahrscheinlich der bulligste Innenverteidiger im Kader, hat jedoch so deutliche Geschwindigkeitsdefizite, dass er idealerweise nur in Spielen zum Einsatz kommt, in denen wir sowieso die ganze Zeit hintendrin stehen.

Von diesen Zugängen abgesehen kommt noch ein knappes Dutzend Nachwuchsspieler, die zum Großteil in die U19 gesteckt werden - lediglich Stürmer Sanneh, Mittelfeldmann Boateng und Flügelflitzer Mahua werden sofort in die Regionalliga verliehen, um schnell Spielpraxis zu sammeln. Insbesondere Sanneh, aber auch Boateng könnten bereits nächste Saison zu Optionen für den Seniorenkader werden.




Trotz unseres hektischen Kaderumbaus und einiger deutlich zu großzügiger Gehälter (was will man machen, wenn die Alternativen entweder noch teurer oder gar nicht erst vorhanden sind?) sieht es finanziell auch weiterhin ganz gut aus.
Die Hochrechnung der Finanzexperten im Verein deutet darauf hin, dass wir über die nächsten Jahre mit einer schwarzen Null rechnen können.
(Wenn wir nichts ändern, versteht sich - womit die ganze Hochrechnung ihren Wert sofort verliert, denn wie die großartigen Rush schon vor Jahrzehnten sangen: "He knows that changes aren't permanent. But change is." Wir werden einfach ein wachsames Auge auf die Finanzen haben, wie immer, und dann aufs Beste hoffen. Auch wie immer.)




Die Saisonerwartungen sind schnell verhandelt - ds Präsidium weiß, dass die letzte Saison zu wiederholen ein riesiger Erfolg wäre, den zu wiederholen sie zwar verlangen können - allein realistisch wär es nicht.
Und daher einigen wir uns wieder auf "Klassenerhalt" und "Halbfinale im Niederrheinpokal".

Apropos Pokal - das ist wahrscheinlich die niederschmetterndste Nachricht der gesamten Vorbereitung:
wir sind nicht im DFB-Pokal vertreten!
Mir ist erst gar nicht klar, was diese Frechheit soll, aber Jamro erklärt mir dann, dass nur die Teams der ersten und zweiten Liga sowie die Drittligisten auf den Plätzen eins bis vier im DFB-Pokal Startrecht haben - und zusätzlich die Gewinner der Verbandspokale.

Das trifft uns natürlich hart, vor allem finanziell wäre da möglicherweise wieder eine sechsstellige Summe drin gewesen.
Nunja, damit haben sich irgendwelche Verbesserungen in der Infrastruktur jedenfalls erstmal erledigt.
Und ich ärgere mich nochmal so richtig über die Leichtfertigkeit, mit der wir den Pokalsieg gegen Bocholt weggeworfen haben.




Falls irgendwer erwartet hat, dass unsere Transferoffensive für optimistischere Saisonprognosen der Presse sorgt, wird er enttäuscht, denn wir rangieren wieder im erweiterten Kreis der Abstiegskandidaten, wie auch letzte Saison schon.




Das wird wohl bedeuten, dass unsere Kontrahenten auch in der neuen Spielzeit wieder in den meisten Begegnungen das Spiel machen wollen.
Also gibt es auch keinen Grund, an unserer grundlegend auf schnelle Konter und direktes Spiel ausgelegten Taktik etwas zu ändern.
Was wir allerdings ändern, sind Details.

Zusätzlich zu unserem Standardvorgehen - ein 442 mit Doppelsechs, in dem wir zu Beginn eines Spieles gar nicht allzuviele Vorgaben machen und je nach Spielverlauf dann flexibel reagieren wollen - beschließen wir zwei 4231-Varianten einzustudieren.
Zum einen eine Art grundlegendes Ballbesitzspiel für die Partien, in denen wir Favorit sind (was wohl nur im Pokal der Fall sein wird) und zum anderen ein "du kommst hier net rein!"-Defensivbollwerk, mit dem wir vielleicht auch einfach mal eine Führung über die Zeit retten können.







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Sofern sich auf den letzten Metern der Transferperiode nicht noch was überraschendes tut (wie zum Beispiel doch noch ein Abgang von Niklas Freitag, an dem inzwischen Vereine der Güteklasse Hoffenheim und Groningen Interesse zeigen...), gehen wir mit dieser Mannschaft in die Saison:




Wir haben auch weiterhin Baustellen, die noch nicht abgearbeitet sind (logisch!), vor allem die Torhüterposition ist bei aller Beliebtheit, die Ricardo Rey bei Mitspielern wie Fans genießt, nur zufriedenstallend, nicht jedoch gut besetzt.
Aber alles in allem sind wir ziemlich optimistisch, dass wir - einen guten Start in die Saison vorausgesetzt - die Klasse halten können.
Dass unser erstes Spiel ausgerechnet auswärts in Gelsenkirchen stattfindet (nein, den Namen des Vereins mag hier immer noch keiner aussprechen, wenn es vermieden werden kann), erhöht die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreiches Saisonauftakts allerdings nicht gerade...
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Taktisch scheint ihr gut aufgestellt zu sein. Personell mache ich mir allerdings Gedanken. Für mich hat der Torhüter immer Priorität Nummer eins. Ob er beliebt ist oder nicht – wenn ich Zweifel habe, wird er ersetzt.
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Finde die Mannschaft sehr spannend und ich hoffe das findet alles schnell zusammen nach diesem geliebten Umbruch! Auf eine gute Saison!

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Spätsommer 2032, Essen, Deutschland



GERARD


"Na gut, Trainer, Sie lassen mir keine andere Wahl: entweder Sie nehmen das Angebot an oder ich sehe mich gezwungen, meinem Glück nachzuhelfen."
"Ist das eine Streikdrohung, Niklas?"
"Nein, ich bin nur ehrlich mit Ihnen.", knurrt mein Gegenüber.
Ich schüttele den Kopf und schaue kurz in die Gesichter der kleinen Runde, die sich in Jamros Sportdireltorenbüro eingefunden hat:
Jamro selbst natürlich, Hannes und ich, dazu Niclas Freitag, der eindeutige Star unseres Teams ... und natürlich seine berüch... äh ... wunderbare Beraterin Paula Burkert.
Dass die Dame mit allen Wassern gewaschen ist, war uns von Anfang an klar - immerhin betreut sie neben ein paar Dutzend Erst- und Zweitligaspielern auch Nationalmannschaftsstammkräfte wie Paul Wanner vom FC Bayern, Tom Rothe von Borussia Dortmund oder Kenan Yildiz von Real Madrid.
Naja, jetzt sitzt sie jedenfalls hier in einem kleinen Büro eines nicht ganz so kleinen Provinzvereins mit größerer Vergangenheit als Gegenwart und schickt ihr enervierend überlegenes Lächeln über den Tisch, während sie ihrem Klienten beruhigend die Hand auf den Unterarm legt.

"Einen Moment, besprechen wir das doch wie die Profis, die wir alle sind. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass eine Eskalation dieser kleinen Meinungsverschiedenheit keine gute Idee wäre. - Richtig?"
Vier Männer nicken, brummen Zustimmung oder grunzen dieselbe - je nach persönlicher Veranlagung.
"Gut. Dann schlage ich vor, wir einigen uns jetzt einfach auf die angemessene Ablösesumme für meinen Mandanten - das wären 250.000 Euro - und beenden das Meeting damit zur allgemeinen Zufriedenheit."
Ich schüttele den Kopf.
"Bei allem Respekt, aber das läuft nicht. Niklas hat vor einigen Monaten seinen Vertrag hier verlängert, eine erhebliche Gehaltserhöhung bekommen und im Gegenzug auf die vorher im Vertrag inbegriffene Ausstiegsklausel verzichtet. Die lag übrigens deutlich höher als die Summe, die Sie eben genannt haben. Im Klartext hätten wir Niklas also das doppelte Gehalt dafür gezahlt, dass er uns ein paar Monate später für die Hälfte der ursprünglichen Klausel verläßt. Das ist kein annehmbarer Kompromiß, Frau Burkert. Das ist genaugenommen gar kein Kompromiß, sondern eine ziemliche Frechheit.
Zumal wir von seiner sportlichen Bedeutung für Rot-Weiss Essen dabei noch gar nicht gesprochen haben. In drei Tagen schließt das Transferfenster und wir sollen das Herz unseres Offensivspiels für ein Almosen gehen lassen, ohne Chance auf einen Ersatz, einfach nur, weil irgendein drittklassiger englischer Provinzclub der Meinung ist, ihn fürs doppelte Gehalt in der Reservemannschaft auf die Bank setzen zu müssen?! - Neinneinnein, das mach ich nicht mit!"

Jamro nickt. "Unser Trainer hat recht, das ist absolut inakzeptabel. Die Engländer können gern im Winter nochmal anfragen - und zwar zu Beginn des Transferfensters. Wenn Sie dann noch eine Ablösesumme bieten, die Niklas' Fähigkeiten und seinem Wert für unsere Mannschaft entspricht, lassen wir ihn gern auf einen Tribünenplatz in Coventry wechseln. "
Burkert seufzt. "Schade, ich hatte gehofft, wir würden uns einig. - Nun, dann werden Sie Ihrer Mannschaft wohl erklären müssen, dass Ihr 'Herz des Offensivspiels' aufgrund fehlender Wertschätzung wenig Lust verspürt, vollen Einsatz zu bringen."
Ich schaue Niklas direkt an. "Denkst Du ernsthaft, die Jungs haben Lust, Dich ersatzlos gehenzulassen und damit alle Saisonziele zu gefährden? Einfach so, damit Du ein paar Pfund mehr verdienst?"
Niklas grinst geradezu frech zurück. "Das denk ich nicht nur, das weiß ich. Ich hab sie nämlich vorher gefragt, ich bin ja nicht blöd. Wenn Sie mir die Freigabe verweigern, können Sie sich schonmal auf eine richtig schöne Mannschaftssitzung freuen."

Ich bin wie vor den Kopf geschlagen und schaue hilfesuchend zu Hannes und Jamro, doch die zucken nur - offensichtlich ebenfalls überrumpelt - mit den Schultern.
"Na gut", grummle ich nach einigen Augenblicken unangenehmer Stille, "darauf werden wir es wohl ankommen lassen müssen."
Mich wieder zu Niklas und Frau Burkert drehend, setze ich hinzu: "In dieser Transferperiode erhält jedenfalls kein Stammspieler mehr die Freigabe - schon gar nicht für eine Ablöse weit unterhalb seines Marktwertes."
Burkert zuckt die Schultern. "Das ist Ihre Entscheidung und die Konsequenzen müssen auch Sie tragen. Sonderlich professionell wirkt Ihre Starrköpfigkeit jedoch nicht, das muß ich schon sagen. - Guten Tag. Komm, Niklas."

Sie erhebt sich und geht mit der ganzen Eleganz einer stöckelbeschuhten Starberaterin zur Tür, Niklas folgt ihr.
Nach einigen Schritten dreht sich mein Mittelfeldas nochmal um.
"Was ich nicht verstehe, Trainer - warum lassen Sie mich nicht gehen, wenn Sie meinen Ersatz doch sowieso schon verpflichtet haben?"
Ich schaue ihn verwundert an.
"Wie meinst Du das? Wir haben niemanden verpflichtet, um Dich im Kader zu ersetzen."
"Und was ist mit Aritz Perez? Was mit Mike Weigelt? Was mit Louisville? Oder mit Krüger in der U19?"
Ich schüttele den Kopf.
"Das hab ich euch doch beim ersten Mannschaftsmeeting nach der Sommerpause schon erklärt. Wir haben je nach Taktik zwei bis drei Positionen im zentralen Mittelfeld zu besetzen und werden auch in dieser Saison wieder etliche englische Wochen haben. Wir benötigen Alternativen, damit ihr auch mal Pausen bekommt. Du bist und bleibst unangefochtene Stammkraft und Mittelfeldzentrum dieser Mannschaft, Niklas."
Niklas grummelt irgendwas, winkt ab und schlurft seiner Beraterin hinterher zur Tür hinaus.

"Schöne Scheiße, und jetzt?", fragt Hannes.
"Ach, erstmal abwarten", sagt Jamro. "Vielleicht ist das auch einfach nur eine Art nachdrückliches Auf-den-Busch-Klopfen gewesen."

Ist es aber nicht, wie sich herausstellt - ganz im Gegenteil.
Das Mannschaftsmeeting wird in der Tat extrem ungemütlich für mich, weil mir der gesamte Mannschaftsrat Vorhaltungen darüber macht, wie man mit verdienten Spielern (hah!) umzugehen hat, wenn die dem Verein eindeutig entwachsen sind.
Meine auch in dieser Runde deutlich geäußerte Meinung, dass ich ganz sicher nicht den Mannschaftserfolg für die Realitätsflucht eines Einzelnen zu gefährden gewillt bin, sorgt dafür, dass die Mannschaftssitzung beinahe eskaliert.
Nur der Besonnenheit von Kapitän Strietzel ist es zu verdanken, dass wir uns alle beruhigen (wahrscheinlich kurz bevor ernsthafte Beleidigungen ausgetauscht worden wären).
Dennoch: die Sitzung endet für mich in dem beunruhigenden Bewußtsein, dass ich nicht der unangefochtene Anführer und "Chef" bin, als der ich mich gern gesehen hätte.
Und mein Selbstbild bekommt noch weitere Risse, weil nach dieser Besprechung nämlich gleich vier Spieler auf mich zukommen und um eine Unterredung unter vier Augen ersuchen.
Natürlich komme ich den Bitten nach - und bekomme von allen vier Spielern (Weigelt, Perez, Louisville und Kohler nämlich) die Rückmeldung, dass sie äußerst verstimmt darüber sind, dass Freitag offenbar eine Stammplatzgarantie bekommen hat. Die einen (Weigelt und Perez) beschweren sich, dass sie keine bekommen haben, obwohl sie keine schlechteren Leistungen bringen, die anderen beiden verleihen ihrer Besorgnis Ausdruck, durch solche "Mauscheleien, die dem Leistungsprinzip nicht gerecht werden" in ihrer Entwicklung gehindert zu werden.
Alle vier geben mir durch die Blume zu verstehen, dass sie sich gezwungenermaßen mit ihren Beratern in Verbindung setzen werden, um gegebenenfalls Alternativen auszuloten.
Super!

Am nächsten Morgen kommt dann noch Rechtsverteidiger Dittgen auf mich zu und beschwert sich, dass ihm ständig sein Konkurrent Reich vorgezogen wird, obwohl er doch schon viel länger im Verein ist. Mein Hinweis, dass Reich einfach konstantere leistungen bringt, führt erstaunlicherweise nicht dazu, dass sich Dittgen besser fühlt - im Gegenteil: jetzt fühlt er sich auch noch unfair beurteilt.

Natürlich machen all diese Unzufriedenen auch im Kreise der Mannschaft kein Hehl aus ihrer Stimmung, so dass sich das Mannschaftsklima in den Tagen um den Deadline Day herum rapide verfinstert.
Als sich Anfang September dann auch noch der bei Mannschaft und Fans extrem beliebte Goalgetter Stjepanovic beim von mir verordneten Krafttraining schwer verletzt und wohl bis in den November hinein ausfällt, ist die Stimmung endgültig im Eimer.




Dabei hatte die Saison eigentlich richtig gut angefangen.
Hannes und ich haben uns frühzeitig auf das konterlastige 442 mit Doppel-Sechs als Stammformation und -taktik festgelegt und lassen dieses daher auch in den Vorbereitungsspielen, nunja: spielen.
Das klappt zwar im Aufgalopp gegen den Stadtrivalen noch ... öhm... nicht, wird aber dann schnell besser.
Bei der Heimniederlage gegen Bochum agieren wir vor dem Tor ein bißchen unglücklich und hinten fehlt noch die Abstimmung beim neuen Stammduo der Innenverteidigung, Redzepagic und Bilinski, sowie den Außen links (Betinho) und rechts (Reich).
In Aachen sieht das dann schon deutlich besser aus.
Unser bestes Pre-Season-Match bestreiten wir aber in Gelsenkirchen, beim blauweißen Bundesligisten.
Eigentlich sind wir nur dort angetreten, weil uns das finanziell echt weiterhilft, aber das 0:1 ist ein Spiel auf Augenhöhe. Auswärts, vor 46.000, bei einem Erstligisten!
Whoohooo!
Zum Abschluß der Vorbereitung schießen wir dann noch Türkspor Dortmund aus dem Stadion.

Und dann fahren wir wieder nach Gelsenkirchen, diesmal, um die Reserve der Blauen zu besuchen. Und wie sich herausstellt, besuchen wir sie nicht nur, sondern demütigen sie auch ein bißchen.
Wenn Stjepanovic und Ehrlich, unser neues Sturmduo, nicht so verschwenderisch mit den Chancen umgegangen wäre, hätten wir sechs oder gar acht Tore erzielen können.
So ist es am Ende "nur" ein 2:0 beim klaren Favoriten - wir wollen uns mal nicht beschweren.


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Eine Woche später empfangen wir Trier und gewinnen vor allem dank unserer Eckballstärke mit 3:1.
Ohne Tore nach Ecken hätten wir hier verloren ...

Dann gehts in den Süden - im Frühsommer hatten uns die "kleinen" Bayern noch derbe abgeschossen, diesmal werden sie von uns naß gemacht. Das Tor des Tages erzielt Rechtsaußen Hrubes nach Ecke mit dem Kopf - seine Kopfballstärke hatte sich noch nicht ins Alpenvorland herumgesprochen, wie es scheint ...

Drei Tage später müssen wir in Lowick ran - Erstrundenspiel im Niederrheinpokal. Wir wollen sowieso ein paar etablierte Kräfte schonen - immerhin ist nur drei Tage danach das nächste Punktspiel angesetzt - und beschließen, auch gleich mal das Alternativsystem zu testen.
Fazit: funzt.
Zumindest den Sechstligisten halten wir wirklich gut in Schach und dominieren die Partie eine Stunde lang nach Belieben. Erst als wir nach dem 4:0 zwei Gänge zurückschalten, kommen die Gastgeber immerhin zum Ehrentreffer, den Lorenz aber postwendend mit dem 5:1-Endstand beantwortet.

Kann man am vierten Spieltag schon von einem "Sitzenspiel" sprechen? Falls ja, ist das hier eins, denn der Aufsteiger FSV Frankfurt ist beeindruckend gut in die Spielzeit gestartet und kommt als verlustpunktfreier Tabellenzweiter an die Hafenstraße.
Wir ziehen den Hessen allerdings relativ schnell den Stecker - defensiv lassen wir heute absolut gar nichts zu (zwei Fernschüsse, die meilenweit am Kasten von Ricardo Rey vorbeirauschen, sind die gesamte Ausbeute der hessischen Offensivbemühungen) und vorne schlagen wir dreimal blitzsauber zu.
Eindeutige Angelegenheit, das!

In Darmstadt, wohin es uns qua Spielplan als nächstes verschlägt, sieht die Sache dann schon anders aus.
Dass es zur Halbzeit noch 0:0 steht, verdanken wir Keeper Rey und Innenverteidiger Bilinski. Ersterer fischt zwei "Hundertprozentige" aus dem Winkel, Letzterer grätscht dem gegnerischen Mittelstürmer den Ball am Elfmeterpunkt in allerletzter Sekunde so grandios vom Fuß, dass sich daraus gar eine Konterchance für uns ergibt (die wir allerdings genauso grandios vergeigen).
Erst in der zweiten Hälfte werden wir auch offensiv stärker - und unserem brasilianischen Linksaußen Felipe bleibt es vorbehalten, per Flachschuß vom Strafraumeck den Siegtreffer zu erzielen - sein viertes Pflichtspieltor (und der sechste Scorer) im August.
Wenn er doch bloß etwas konstanter wäre!

Fünf Spiele, fünf Siege, 10:1 Tore (!) - das Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Osnabrück ist nur Formsache, oder?


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Am Tag nach diesem eher enttäuschenden Unentschieden kommt Niklas Freitag samt Beraterin zum Gesprächstermin und setzt eine Kette negativer Entwicklungen in Gang.
Der September, soviel ist jedenfalls mal sicher, wird interessant.


Dass mich direkt am Deadline Day eine E-Mail aus dem US-amerikanischen Westen erreicht, erregt kurz mein Interesse.
Nachdem ich gelesen habe, worum es geht, ist das Interesse allerdings auch genausoschnell wieder erloschen.
Als ob ich freiwillig einen Fuss in die USA setzen würde!
Pah!

« Letzte Änderung: Gestern um 21:43:02 von Noergelgnom »
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“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers