@Elemotion:
Tip 1 ist nicht schwer, die Verstärkungen hab ich ja schon gespoilert.

Und Tip 2 nehm ich sofort!
Top 9 wäre absolute Sahne.
@Karagounis:
Drinbleiben reicht mir, alles andere ist Bonus.

Frühjahr 2031, Essen, Deutschland
HANNESManchmal regt er mich ja nur noch auf, der Gerard.
Also echt mal!
Da rette ich ihm mit meinem brillanten taktischen Kniff die Saison (und den Aufstieg!) und zum Dank erwähnt er mich bei diesem Fernsehinterview nichtmal.
Frechheit.
Na, er wird schon sehen, was er davon hat!
Ich muß ja nicht für alle Zeit hierbleiben - nur solange, bis ein guter Verein meinen Genius erkennt ... Wuppertal vielleicht, oder die Schalker Reserve ... gnihihi! ... und dann werd ich da zum Cheftrainer. Und zeig dem Herrn Oberschlau mit seinem gediegenen Fernsehgesülze aber mal ganz generös die lange Nase.
Da wird er aber ... wie? was?
Was will er denn jetzt schon wieder?
"Hörst Du mir ..."
GERARD"...eigentlich noch zu? Oder schwebt Dein Verstand schon wieder Ehrenrunden in Wolkenkuckucksheim?"Hannes geht mir in den letzten Tagen zunehmend auf den Senkel, muß ich gestehen.
Ständig wirkt er abgelenkt, abwesend, teilweise regelrecht uninteressiert.
Frage ich ihn aber, was los ist, bekomme ich - wenn überhaupt - nur einsilbige Antworten.
Meist schüttelt er einfach den Kopf.
Wenn er so weitermacht, brauch ich einen neuen Co-Trainer.
Denn gerade jetzt könnte ich ihn und seine Ideen - oder wenigstens die komplette Aufmerksamkeit! - echt gut gebrauchen.
In der Vorbereitung auf die neue Saison fallen mir nämlich ein paar Dinge auf, die genau diese Aufmerksamkeit benötigen.
Zum Beispiel die Tatsache, dass wir zwar durchaus souverän aufgestiegen sind, dass sich aber eigentlich alle einig sind: RWE wird unter normalen Umständen tief im Abstiegsschlamassel stecken.
Selbst unter Beachtung der Zugänge gehen die allgegenwärtigen Experten davon aus, dass uns die Abgänge vor allem im Mittelfeld, aber auch im Abwehrzentrum und auf der rechten Defensivbahn so sehr geschwächt haben, dass wir zu Beginn der Transferperiode schlechter dastehen als zum vorigen Saisonende.
Zusammen mit den anderen drei Aufsteigern bilden wir das qualitätsmäßige Ende der Fahnenstange in der Dritten Liga - und zwar leider das untere.
Das ist natürlich ein Zustand, den wir zu ändern gedenken - denn auch wenn wir die Situation im erweiterten Abwehrverbuind nicht ganz so dramatisch sehen wie die Presse, in der Tendenz müssen wir ihnen dennoch recht geben.
Gerade für Schädlich und Lorenz brauchen wir unbedingt guten Ersatz.
Spieler, die uns auf diesen Positionen weiterhelfen, gibts wie Sand am Meer, soviel ist uns nach dem ersten Meeting mit der Recruiting-Abteilung klar.
Nur - bezahlbar muß er halt sein.
Womit sich der Pool infragekommender Spieler drastisch reduziert und womit vor allem alle unsere Wunschkandidaten auf einen Schlag aus der Verlosung rausfallen.
200.000 Euro oder gar noch mehr können wir einem einzelnen Spieler einfach nicht zahlen, und sei er noch so gut.
(Weswegen wir leider auch Daniel Hais absagen müssen, als dessen Agent fragt, wie es denn mit unserem Interesse aussähe?
Die Bohemians haben glatte drei neue Stürmer verpflichtet und setzen inzwischen überhaupt nicht mehr auf den Neuner-Typ "groß, robust und durchsetzungsfähig", weswegen sich Daniel meist nicht mal auf der Bank wiederfindet, sondern auf der f**king Tribüne!
Ich telefoniere kurz mit ihm, er klagt mir sein Leid, ich lasse durchblicken, dass er auf etwa 60-70% seines gewünschten Gehalts verzichten müßte, damit wir ihn verpflichten können.
Daraufhin stellt Daniel fest, dass er sich eigentlich schon ziemlich in die äußerst bequemen und hinternschmeichelnden Hartplastikschalensitze im "Dolicek" gewöhnt hat und außerdem muß er mit seinem Tribünenplatznachbarn Tranziska ja noch diese Partie Mau-Mau fertigspielen ... so leid es ihm tut, aktuell ist ein Wechsel leider nicht möglich.)
Der freundliche Hinweis der Liga, dass wir in der kommenden Saison mit etwas über 800.000 Euro Fernseheinnahmen rechnen können, hilft bei der Berechnung des Spielraums allerdings ein bißchen weiter, so dass wir im Einvernehmen mit der Chefetage folgende Änderungen festlegen:
In der kommenden Saison können bis zu drei verdiente Spieler ein angepaßtes Gehalt bekommen, das maximal bei 135.000 Euro im Jahr liegen darf.
Neuzugänge sind davon ausdrücklich ausgenommen - solche Summen wollen wir nur dann in die Hand nehmen, wenn der Spieler bereits nachgewiesen hat, ein Schlüsselelement unseres Spiels zu sein.
Weitere 6-8 dürfen bis zu 100.000 Euro verdienen.
Der Rest der Gehaltsbudgetierung aus dem Vorjahr bleibt gleich.
'Na das ist doch mal eine Ansage!', denken wir uns so und gehen sofort auf Benjamin Mohammed zu, der das defensive Zentrum unserer Taktik bildet und bereits seit dem Frühjahr von anderen Vereinen umworben wird.
Leider kommen wir ein bißchen spät, wie sich herausstellt, denn nach unseren ersten Worten winkt "Benni" ab und teilt uns mit, dass er ein phantastisches Angebot von Arminia Bielefeld bekommen hat.
Die Ablöse ist leider zu hoch, als dass wir ablehnen könnten - und immerhin stimmen sowohl die Arminen als auch Mohammed zu, dass er die kommende Saison noch bei uns verbringt.
Damit haben wir ihn wenigstens eine Spielzeit noch im Kader, müssen uns aber dringend nach einem Ersatz für ihn umschauen.
Der Neu-Essener Niklas Freitag ist es nämlich nicht, soviel ist schnell klar.
Freitag wird von der Doppelsechs aus unsere Offensive dirigieren können - so zumindest die Hoffnung.
Aber neben ihm benötigen wir spätestens zur nächsten Saison unbedingt noch einen defensivstarken Abräumer.
Immerhin: den Backup für die defensive Sechs haben wir in unserem Vereinsexoten Ethan Kohler (einem Indonesier!) auch nächste Saison noch (hoffen wir).
Und wir müssen glücklicherweise nicht nur Abgänge hinnehmen, sondern können auch Zugänge verkünden - und nicht alle von ihnen sind Talente, die erst noch in der Zwoten "reifen sollen".
Außenverteidiger Betinho zum Beispiel soll durchaus schon den einen oder anderen Einsatz in der Ersten bekommen, wir werden ihn also als Backup für die linke Seite testen.
Marius Lorenz soll sich dagegen als Alternative für die Offensivpositionen anbieten, idealerweise eignet er sich als Einwechseloption für ein Zwei-Stürmer-System.
Der Kader sieht nach dem Ende der Transferperiode also durchaus verändert aus, wirklich verstärkt haben wir uns aber genaugenommen nur mit dem Ex-RBler Freitag (der dafür ein echter Rohdiamant zu sein verspricht) und Zentrumsstürmer Ehrlich (der immerhin groß und zuverlässig ist) verstärkt, alle anderen Zugänge sind eher "Kaderbreite" als "Stammelf".
Das gilt auch für die beiden, nunja, sagen wir es doch offen, wie es ist: Notverpflichtungen in der Abwehr.
Leon Heynke und Nicolo Avellino bringen unsere Abwehr auf eine nominelle Sollstärke.
Ende der guten Nachrichten.
Sobald wir bessere Kandidaten verpflichten können, werden sie wohl schneller wieder weg sein als die Ultras Trikots mit ihrem Namensflock bestellen können.
(Sofern das überhaupt einer tut, würde uns Stand jetzt eher wundern...)
Bleibt die Frage:
wie wollen wir uns taktisch aufstellen?
Wenn uns die letzte Saison eins gelehrt hat, dann das:
Erstens, unser Abwehrverbund ist viel zu oft viel zu löchrig. Da wir nicht in der Schweiz spielen und Käse eh nicht auf den Platz, sondern auf die Stulle gehört, muß sich da was ändern.
Zweitens, wir sind offensiv oft zu harmlos, daran müssen wir ebenfalls arbeiten.
Da Hannes als ernsthafter Mitdenker auch weiterhin unerklärlicherweise ausfällt, entscheide ich mich nach Rücksprache mit den anderen Coaches für zwei grundlegende Herangehensweisen.
Wenn der Gegner ohne Zweiersturm daherkommt (also zB in einem 523 oder einem 433 aufläuft), werden wir eher auf das relativ bewährte 433 setzen.
Eigentlich fehlt uns der passende dritte Mann füs Dreiermittelfeld, aber wir hoffen, dass Kohler, Ludwig und als Notvariante Tenhagen dort funktionieren.
Eventuell können wir sogar Neuzugang Lorenz dort aufstellen und ihn einfach sehr offensiv wirken lassen.
In diesem System streiten sich im Sturmzentrum Bohrer, Preßler und Ehrlich um den Platz an der Sonne.
Alle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile: Bohrer bringt die nötige Schnelligkeit und Kaltschnäuzigkeit mit Preßler und Ehrlich die physische Präsenz und Kopfballstärke.
Wenn der Gegner mit einem Zweiersturm und idealerweise auch Zweiermittelfeld anrückt, wollen wir mit einem defensiv orientierten 442 dagegenhalten.
Das hat zwei Vorteile - zum einen können sich vorn zB Bohrer und Ehrlich die Offensivaufgaben im Zentrum teilen, zum anderen brauchen wir nur zwei starke Mittelfeldspieler, die wir in Mohammed und Freitag ja haben.
Nachteil - wie immer bei Zweiermittelfeld - ist natürlich die Gefahr, überrannt oder schlicht ausgespielt zu werden.
Wir planen daher eine vertikal verengte Formation zu spielen, so dass sich die einzelnen Ketten gegenseitig unterstützen können.
Der linke Außenverteidiger gehört natürlich nicht auf AT, sondern auf SU. Ich wechsle öfter mal die Aufgaben der Spieler, damit die KI vielleicht auch mal überrascht wird (hehe) und hatte hier vor dem Screenshot vergessen, beides umzustellen.
Beide Formationen sind selbstverständlich lediglich als Ausgangspunkte für Spiel-zu-Spiel-Anpassungen zu sehen, wir sind ja nicht Real Madrid oder der FC Bayern, die allen Gegnern das eigene Spiel aufdrücken können.
Schon gar nicht in einer Liga, in der gleich fünf Zweitvertretungen von Zweit- und Erstligisten spielen, darunter der BVB und die ... anderen.
(Und dazu gar noch die Erste des VfL Bochum - noch so ein völlig unerklärlicherweise quer durch die Republik beliebter Verein.)
Falls uns wieder eine Mannschaft mit einer engen Mittelfeldraute im 442 begegnet, sind zB Flügelkonzentration und lange Bälle deutlich geeigneter als der eher langsam-sichere Ansatz, mit dem wir normalerweise ins Spiel gehen.
Und falls in der neuen Saison wieder ein Drittel der Liga im 523 aufläuft, werden unsere Flügelspieler und der Doppelsturm sich über den entsprechenden Platz sicher freuen - denn natürlich werden wir solchen Formationen mit einem 442 zu begegnen versuchen.
In der Vorbereitung versuchen wirs einer spontanen Laune des Cheftrainers folgend einfach mal generell mit dem 4222 mit Doppelsechs, von dem wir uns ja defensiv ordentliche Stabilität versprechen.
Funktioniert auch soweit - die Gegner sind aber eben auch alle nur Viert- oder gar Fünftliganiveau.
Denoch bin ich davon überzeugt, dass das auch in der Liga klappen kann.
Unser Saisonauftakt in Aue, den wir nach 2:0-Führung in der letzten halben Stunde noch komplett aus der Hand geben, ist allerdings nicht gerade dazu angetan, mich in dieser Meinung zu bestärken.
Beim Heimauftakt gegen Mitaufsteiger Jeddeloh wechsle ich also auf das 433, was allerdings auch damit zu tun hat, dass die Gäste im zentrumslastigen 4231 erwarten werden und ich das im ersten Spiel doch etwas (*hust*) wacklige Zentrum stärken will.
Bei gerade mal 15 Grad und böigem Westwind, der einen Regenschauer nach dem anderen über der Trainerbank (und mir) auskippt, geht der Plan zumindest in der ersten Hälfte wunderbar auf, 2:0-Halbzeitführung inklusive.
Über unsere Nichtleistung im zweiten Abschnitt möchte ich hier nicht sprechen, immerhin retten wir den Vorsprung aber diesmal ins Ziel.
Pudelnaß und überglücklich feiere ich mit den Fans noch auf dem Zaun (mach ich ja sonst nie, aber heute fühlte sich das obligatorisch an) ... nur um zwei Tage später mit einer heftigen Erkältung und knapp 40 Grad Fieber flachzuliegen.
Ausgerechnet jetzt!
Mist!
HANNESHahaha!
Das Schicksal ist auf meiner Seite!
DFB-Pokal gegen den SC Freiburg und ich stehe an der Seitenlinie, weil Gerard den Begriff "witterungsgerechte Kleidung" bei Google nicht rechtzeitig gefunden hat!
So, Jungs - und jetzt vergessen wir den ganzen taktischen Unsinn vom Onkel Gerard mal - Mannschaften wie Freiburg besiegt man am besten mit einer dichtgestaffelten Abwehr!
523 lautet die Devise und wenn ihr Freiburg müde gespielt habt, braucht ihr nur den einen entscheidenden Konter zu versenken.
Wie bei Tsubasa halt.
Oder so.
Das DFB-Pokal-Erstrundenspiel Rot-Weiss Essen gegen SC Freiburg bot das erwartete David-gegen-Goliath-Duell.
Der für den erkrankten Trainer Lavayeux an der Seitenlinie coachende Cotrainer Hannes Ringlwadl hatte den von ihm trainierten Essenern eine ultradefensive Marschrichtung verpasst, die der Mannschaft zwar defensive Sicherheit gab, offensiv aber keinerlei Entlastung zuließ.
Im Spielverlauf ständig müder werdende Gastgeber, die permanent auf den Ballstaffetten des Erstligisten reagieren mußten, hielten bis in die Nachspielzeit das 0:0, dann jedoch schaffte es der hohe Favorit doch einmal vors Tor - und mit der ersten wirklich klaren Chance des Spiels entschied Gästestürmer Tommy die Partie zugunsten der Breisgauer.
Ein sichtlich geknickter Ringlwadl gab nach dem Spiel zu Protokoll, "diese Niederlage gründlich analysieren" zu wollen.
Die Taktik sei jedoch genau richtig gewesen.
Nach dem Spiel schickt mir Gerard natürlich sofort eine SMS und faselt was von "zu defensiv", der spinnt doch!
Nur ein Gegentor gegen einen Erstligisten! Was will der eigentlich mehr?
Zum Glück liegt er auch weiterhin flach, da kann ich gegen Düsseldorf West im Niederrheinpokal gleich nochmal ran und meine Taktik verfeinern.
Nur vier Tage nach dem Aus im DFB-Pokal stand für den Drittligisten Rot-Weiss Essen der Aufgalopp im Niederrheinpokal an.
Erneut gecoacht von Co-Trainer Hannes Ringlwadl taten sich die haushohen Favoriten lange schwer.
Erst als der Coach auf das aus der vorigen Saison bekannte 433 umstellte, schossen die Rot-Weißen in der Schlußviertelstunde doch noch einen standesgemäßen 3:0-Erfolg heraus.
Mann des Abends war allerdings Torhüter Rey, der mit einem halben Dutzend Glanzparaden eine Blamage verhinderte.
Na also, geht doch!
Paukenschlag und Ausrufezeichen! Rot-Weiss Essen ist die Mannschaft der Stunde!
Völlig unerklärlich, dass dennoch der Mannschaftsrat auf mich zukommt und mich darum bittet, wieder in einer ihnen bekannten und einstudierten Formation auflaufen zu dürfen.
Bitte, wenn sie wollen - sie werden schon sehen, was sie davon haben!
Am Ende der zweiten englischen Woche nacheinander stand Rot-Weiss Essen kurz vor einem dicken Ausrufezeichen in der Dritten Liga, doch ein abgefälschter Verzweiflungsschuß von Schalke-Stürmer Uhlig brachte die Gäste doch noch um den Lohn einer engagierten Leistung.
Bis in die Schlußminuten hinein begegnete der Aufsteiger dem hochfavorisierten Gastgeberteam auf Augenhöhe und ließ die mit fünf Erstligakickern angetretenen Blau-Weißen kaum zur Entfaltung kommen.
Gästecoach Ringlwadl lehnte jeden Kommentar wutschnaubend ab.
So eine Scheiße!
Was für Knalltüten haben wir denn da in der Mannschaft?
Es muß doch möglich sein, ein solches Durchschnittsteam zu besiegen!
Ich hab denen ihre Wunschformation gestattet und so danken sie es mir?
Nenenenee, das wird Konsequenzen haben!
...
.....
.......
Doof nur, dass ich am nächsten Morgen mitten in meiner Brandrede zu Trainingsbeginn rüde unterbrochen werde, weil plötzlich Gerard hinter mir steht. Der hat sich wohl leider wieder aufgerappelt und ist wieder arbeitesfähig.
Und während ich die Mannschaft gerade so schön zusammenfalten wollte, höre ich nun mit mühsam unterdrückter Wut zu, wie mein wunderbarer Cheftrainer das Team aufzurichten versucht.
Der is einfach zu weich, der Typ!
Wenn die Scheiße spielen, dann muß man denen das auch so sagen!
Aber auf mich hört ja keiner...
GERARD'Da bin ich ja grade rechtzeitig wieder zurück!'
Kopfschüttelnd versuche ich Hannes' Gemaule gleich wieder aus den Spielerköpfen zu vertreiben.
Denn schließlich - so zeigen es mir die Zusammenschnitte unserer Analysten, auf die ich vorhin einen ersten Blick geworfen habe - war das ein richtig gutes Spiel von uns, wir haben uns nur nicht belohnt.
Kein Grund jedenfalls, auf die Jungs so einzudreschen wie Hannes das gerade tat.
Darüber werde ich bei Gelegenheit mal mit ihm reden müssen.
... nur dass sich die Gelegenheit irgendwie einfach nicht ergeben will.
Immer kommt irgendwas dazwischen.
Und dass unser Kalender gerade zu Saisonbeginn auch echt vollgepackt ist, hilft auch nicht direkt weiter.
Es geht Schlag auf Schlag weiter - Heimspiel gegen Trier. Den Mitaufsteiger haben wir 90 Minuten klar im Griff, verpassen es aber, das zweite Tor nachzulegen und fangen uns folgerichtig kurz vor Schluß noch den Ausgleich.
Angestachelt von diesem unverdienten erneuten Rückschlag, legt die Mannschaft beim Derby in Bochum los wie die Feuerwehr, fängt sich einen Konter zum 0:1, stürmt weiter, dreht das Spiel noch in Hälfte eins und schaukelt den völlig unerwarteten Sieg dann so souverän nach Hause, dass ich ihnen beim Gang in die Kabine Beifall klatsche.
Damit wir uns nicht dran gewöhnen, gute Spiele auch zu gewinnen, gibts gegen Rathenow trotz völliger Überlegenheit nur ein 0:0.
Und damit wir nicht zu frustriert werden, wenn der ganze Aufwand zu oft nix bringt, holen wir im Niederrheinpokal bei Uerdingen trotz früher Unterzahl (Konaté sieht nach 13 Minuten rot) zweimal einen Rückstand auf und entscheiden das Spiel dann in der Verlängerung zu unseren Gunsten.
In der Liga gibts in Osnabrück einen völlig unverdienten Sieg - erst hält uns Rey mehrfach im Spiel, dann murmelt der eingewechselte Linksaußen Offhaus kurz vor Schluß einen Freitag-Steilpaß am Osnabrücker Keeper vorbei ins Netz.
Zuhause gegen 1860 München spielen wir die Gäste eine Halbzeit lang komplett schwindlig, lassen sie zu Beginn der zweiten Hälfte dann unnötig Hoffnung schöpfen, bevor wir kurz vor Schluß dann doch den Deckel drauf machen.
Spektakel pur vor ausverkauftem Haus, sehr schön.
In Düren entscheidet dann wieder ein später Treffer zu unseren Gunsten, diesmal ist es Preßler, der uns drei Punkte sichert.
Und gegen Wehen-Wiesbaden bringen wir erneut einen knappen Vorsprung nicht über die Zeit.
Echte Stammspieler haben sich im ersten Saisonabschnitt nur wenige herauskristallisiert - Rey und Freitag gehören noch am ehesten dazu.
Bei den meisten regiert die Inkonstanz.
Wenn wir die in den Griff bekommen könnten, stünden wir deutlich besser da!
Der Oktober... echt, es ist schon Oktober? So eine Saison schreitet echt schnell voran... also der Oktober beginnt mit einem schweren Auswärtsspiel bei der Zweitvertretung der Gladbacher - wo wir erwartungsgemäß nicht viel zu melden haben, aber immerhin auch nicht komplett untergehen.
Dennoch, verdiente Niederlage.
Zuhause gegen Darmstadt gibts dann endlich mal wieder ein Spiel ohne Nervenflattern und ohne Herzinfarkt-Risiko, denn wir haben über die gesamte Spielzeit hinweg alles im Griff machen genau zum richtigen Zeitpunkt die Tore.
Eines der besten Saisonspiele bis hierhin.
Aber wir wären nicht RWE, wenn das nicht in der nächsten Woche sofort wieder ganz anders aussähe.
In Braunschweig spielen wir nämlich nur eine Halbzeit lang gut, nach dem Seitenwechsel laden wir Braunschweig zur Aufholjagd ein und können uns am Ende bei Rey bedanken, dass es zumindest noch ein Punkt wird.
(Wenn man bedenkt, dass der Keeper bei meiner Ankunft hier deutlich schwächer eingeschätzt wurde als der inzwischen gegangene Pohlmann .... also ich möchte bei allen Defiziten, die auch Rey zur Genüge hat, nicht wieder zurücktauschen.)
Das Heimspiel gegen den BVB II geht zar auch Unentschieden aus, aber diesmal dürfen wir uns als moralische Sieger fühlen.
Trotz unglaublichen Pechs vor dem Tor (allein vier Mal scheitern wir an Latte oder Pfosten!) egalisierenwir die frühe Gästeführung kurz vor Schluß dank Brechstange (424 und "alles nach vorn!") doch noch und lassen die Hafenstraße beben.
Im letzten Oktober-Ligaspiel gegen Abstiegskandidat (und damit direkten Konkurrent) Eichstätt wird Abwherchef Bastian Strietzel zum Matchwinner, da er gleich zwei Daiber-Ecken einnickt.
Eichstätt hat nur ein Tor entgegenzusetzen, super!
Genau so muß das laufen, wenn wir in der Liga bleiben wollen, gegen die direkten Konkurrenten muß gepunktet werden.
Letztes Pflichtspiel im Oktober ist das Viertelfinale im Niederrheinpokal und die Losfee hat uns nach Oberhausen geschickt.
Mehr Derby und Rivalität geht kaum - schon gar nicht bei DER Geschichte zwischen den beiden Clubs.
Unsere Spieler sind von Beginn an hellwach, aber leider wieder mal fahrlässig in der Chancenverwertung.
Und natürlich rächt sich das, als die Gastgeber kurz vor Schluß Ludwigs frühe Führung ausgleichen.
In der Verlängerung neutralisieren sich beide Mannschaften, auf dem Zahnfleisch kriechend, gegenseitig - bis ich gezwungenermaßen den Matchwinner einwechsle:
Havertz hat einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen und muß gegen Offhaus ausgetauscht werden.
Da Havertz Rechtsaußen spielt und Offhaus links zuhause ist, geb ich ihm die Anweisung, von rechts außen einfach nach innen zu ziehen, wenn er die Gelegenheit dazu sieht.
Der Ersatzmann ist keine zwei Minuten auf dem Feld, da erzielt er nach Sololauf übers halbe Feld das 2:1 (kein Wunder, er ist der einzige, der NICHT auf besagtem Zahnfleisch kriecht).
Und in der 120. tritt er dann passenderweise die letzte Ecke des Spiels (die er selbst herausgeholt hat) und serviert den Ball derart paßgenau vor Daibers Füße, dass der es nicht schafft, diese Chance zu vergeben.
Offhaus wird also mit einem Arbeitstag von knapp über 5 Minuten Länge zum Man of the Match.
Muß ihm auch erstmal einer nachmachen.
Falls sich jetzt einer fragt, wie wir eigentlich in der Tabelle der Dritten Liga stehen - geht so.