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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 85557 mal)

Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #720 am: 09.Dezember 2024, 18:42:06 »

Ja Wahnsinn, noch 13 Spiele für 3 Punkte Rückstand, den es aufzuholen gilt! Ich schrieb es vor der Saison, ich bleibe nun dabei: die Premier League ist zum Greifen nah!
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

knufschu

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #721 am: 12.Dezember 2024, 15:54:30 »

Sensationelle Owls! Lava und Orlandoni (So hieß er doch?!) können offensichtlich gut zusammen arbeiten. Freue mich auch - wie die Anderen - über das Update und bin daher gewillt, mich mal an meines zu setzen... Danke für die Motivation!
Gespeichert

Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #722 am: 13.Dezember 2024, 17:08:28 »

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Frühsommer 2060, Sheffield, England


Weil ich keine Lust auf eine erneute Geisterstunde an Silvester habe (Sir Charles würde ja sowieso nur wieder fragen, warum wir immer noch keinen Premiere-League-Titel haben), bleiben Vicky und ich dieses Jahr einfach zuhause.
Unsere Ausrede lautet einfach "Unwohlsein".
Wird uns im Club eher keiner geglaubt haben, aber das ist uns egal.
Viel wichtiger war und ist die Erkenntnis, dass wir meinem Amtsantritt in Sheffield (der ja nun auch schon fast acht Jahre her ist!) kein einziges Silvester zu zweit gefeiert haben.
Und meine Göttergattin Vicky hat ebenso subtil wie überzeugend dafür gesorgt, dass ich das für eine ziemlich unhaltbare Situation ... äh ... halte.
Wir sitzen also am 31. Dezember um Mitternacht eng aneinandergeschmiegt, mit Sekt und dicker Decke auf unserer Veranda, schauen an den sternenklaren Himmel (sehen allerdings keine Sterne, weil die Sheffielder so viele Raketen am Himmel verteilen) und genießen die stillschweigende Versöhnung.
Ja, Versöhnung, denn der Abend war weniger erquicklich.
Vicky hat mir unmißverständlich klargemacht, dass es jetzt langsam mal reichen müsse mit meiner Sucht - es sei nicht hinzunehmen, dass der Verein bis an mein Lebensende stets und ständig die Nummer Eins in meinem Herzen sei.
Mein Versuch, ihr klarzumachen, dass SIE die Nummer Eins ist, wird in einem Schwall (leider überzeugender) Beispiele ersäuft, die beweisen, dass das mitnichten so ist.
Mein daraufhin folgendes "In Ordnung, ich überleg mir was." überzeugt sie natürlich nicht und es dauert bis gegen elf, bevor wir den Streit zumindest erstmal zugedeckt haben. (Nicht gelöst, nur ... zur Seite gestellt.)

Als wir uns in der Kälte des anbrechenden neuen Jahres gegenseitig wärmen, teilen wir damit nichtsdestotrotz einen sehr friedlichen und sehr vertrauten, stillen Moment.
So friedlich, dass ich nach einigen Momenten ein kaum wahrnehmbares Schnarchen an meiner Schulter höre - Vicky scheint sich ebenfalls entspannt zu haben.

Bevor ich diese Erkenntnis wirklich wertschätzen kann, beginnt die Luft vor mir zu Flimmern und eine nur zu bekannte Gestalt schaut auf mich - auf uns - herab.
Ich seufze, dann flüstere ich.
"Sir Clegg, was für eine .... schöne Überraschung. Nur leider im unpassendsten aller Momente. Können wir ein andermal...?"
Der transparente Gentleman schüttelt den duchscheinenden Kopf und antwortet (viel zu laut):
"Nein, können wir nicht, Jungchen. Wann gedenkst Du denn nun endlich mal mit der Titelhamsterei anzufangen, hm? Dein Sohnemann ist weg, den kannst Du also nicht wieder vors Loch schieben, um Dich vor Deiner Verantwortung zu drücken."
"Sir, falls es Ihnen nicht aufgefallen ist - die Owls stehen auf dem besten Tabellenrang, den sie in den letzten exakt SECHZIG Jahren innehatten, dem Jahr, als Wednesday aus der Premiere League abstieg."
Ich versuche weiterhin zu flüstern, aber so ein bißchen regt er mich ja schon auf, dieser Geist. Kein Stück hilfreich, in all den Jahren nicht, die ich ihn jetzt kenne, aber Forderungen satt!
"Das ist ja schön und gut, Jungchen - aber auf dem dritten Platz in der Championship gewinnt man die Premier League nicht."
"Ach, na sowas aber auch! Danke für den Hinweis, wußte ich ja noch gar nicht!"
An meiner Schulter regt sich Vicky, was ich aber gar nicht richtig registriere, weil Sir Clegg gerade den fatalen Satz "Vielleicht müsst ihr einfach mal ein bißchen Geld in die Hand nehmen und ein paar Verstärkungen verpflichten." gesagt hat.
"Noch so ein großartiger Vorschlag!", fauche ich. "Warum sind SIE eigentlich nicht Sportdirektor, hm? - Wenn es bezahlbare Spieler gäbe, die einen deutliche Verstärkung darstellen UND willens sind, für den absoluten Championship-Underdog zu spielen, dann hätten wir sie schon verpflichtet, das können Sie mir glauben! - Und überhaupt, ich hab so langsam die Faxen dicke von diesem ewigen 'Gerard, Sie müssen die und Sie müssen das.'. Ich bin fast 70, verdammt - und ich hatte dieses Jahr einen körperlichen Zusammenbruch. Selbst wenn wir dieses Jahr aufsteigen und wir sofort zweimal Meister würden - was derart utopisch ist, dass ichs gar nicht in Worte fassen kann - selbst dann wäre ich..."

Eine verschlafene Stimme an meiner Seite murmelt: "Gerard, Lucas, hört auf, euch zu zanken und ko ...." Vicky öffnet die Augen und ist von einem Moment zum anderen hellwach. Sie starrt unseren geisterhaften Besucher aus großen Augen an.
"Wer ist das, Gerard? Oder besser: WAS in Dreiteufelsnamen ist das?!"
"Das, meine liebe Frau, ist Sir Charles Clegg, die mehr oder minder tote Legende Sheffield Wednesdays."
Clegg schnaubt halbherzig. " 'Mehr oder minder tot.' Das hört sich bei Ihnen ja fast wie ein Makel an, für den ich mich entschuldigen müßte. Dabei sind SIE doch an meinem Zustand schuld."
"Bitte was?!"
"Was?? - Gerard, was meint er denn damit?"
Mein Seufzen klingt hoffentlich genau so gequält, wie es gemeint ist.
"Damit meint er, dass ER festgelegt hat, dass ER erst dann Erlösung finden kann, wenn Sheffield Wednesday mehrere Titel geholt hat. Und deswegen hat ER mich aufgefordert, die Premier League und, damits wenigstens eine kleine Herausforderung wird, auch gleich noch den FA Cup zu gewinnen." Das wiederum klingt hoffentlich genauso ätzend sarkastisch, wie es gemeint ist.
"Muß Sheffield nicht erstmal in der Premier League spielen, bevor ihr sie gewinnen könnt?"
"Sehen Sie, Sir Clegg, selbst meine Frau findet den Fehler in Ihrer Argumentation ohne großes Nachdenken!"
Der Geist schaut zwischen uns beiden hin und her, offenbar unschlüssig, wen er adressieren soll.
Vicky, die in den letzten Momenten gebannt den Geist beobachtet hat, dreht sich plötzlich zu mir um:
"Moment mal - ist ER etwa der Grund, warum Du so begeistert warst, den Posten in Sheffield zu bekommen? Hat er Dich hierhergezerrt?"
"Nein, ich war schon vorher Fan des Vereins - aber er ist der Grund, warum ich wahrscheinlich auf der Trainerbank sterben werde."
"Musst Du ja nicht, Jungchen - gewinn einfach das Double und gut ist."
"Haben Sie sich mal mit diesen Dingern namens Budgets befaßt - und wenn ja, haben Sie mal geschaut, wie Wednesday in der Championship im Vergleich dasteht? Wir haben jetzt schon eins der kleinsten Budgets der Liga - wenn wir aufsteigen, wird es Vereine geben, die das Fünfzigfache an Geld zur Verfügung haben werden, vielleicht sogar noch mehr! Was Sie verlangen, ist schlicht unmöglich."
Vicky fixiert wieder unseren ungebetenen Gast.
"Warum können Sie eigentlich nur durch einen Doublesieg erlöst werden? Woher wissen Sie das?"
"Darüber darf ich nicht reden."
"Dürfen Sie nicht ... oder WOLLEN Sie nicht?" Sie fixiert den Geist. "Ich glaube, Sie sind nicht ehrlich zu uns!"
Vicky hat viele Waffen in ihrem Diskussionsarsenal - eine davon ist ein ziemlich intensives Starren, das im Gegenüber den brennenden Wunsch auslöst, nicht mehr Ziel ihres Zorns zu sein und sie so schnell wie nur irgend möglich zu besänftigen. Normalerweise ist dieser Blick für mich reserviert, es ist schön, mal als unbeteiligter Zuschauer einen anderen dabei zu beobachten, wie er sich unter dieser Marter windet.
Ich finde es nebenbei gesagt erstaunlich, dass dieser Blick auch bei einem Geist wirkt - noch erstaunlicher finde ich allerdings das, was er nach kurzem, erfolglosen Widerstandsversuch SAGT:
"Es ... es tut mir leid .... Eigentlich reicht es, wenn Wednesday wieder in die Premier League aufsteigt...."
Mir klappt der Unterkiefer runter.
"WAAAAAAS?! Wann wollten Sie mir das denn gestehen, Sir Clegg?"
Der britische Gentleman schaut mich ziemlich zerknirscht an. "Eigentlich gar nicht ... Sehen Sie, Ihr Ruf eilt Ihnen voraus - sie haben ja sogar mit Metz einen Europapokal gewonnen. Ich meine... der FC Metz! Und ich ... ich ...."
Ich bedeute ihm mit einer Geste, dass er weitersprechen soll, weitersprechen MUSS. Ich will jetzt alles wissen!
"Verstehen Sie doch - dass mein Lebenswerk ausgerechnet einen Monat vor meinem Tod durch meine Schuld zerbrochen ist, das ... das hat etwas in mir zerbrechen lassen."
"Was meinen Sie?", fragt Vicky.
"Am 29. Mai 1937 ist Sheffield Wednesday aus der First Division, der damaligen ersten englischen Liga, abgestiegen. Zusammen mit Manchester United und vier Punkte hinter den Bolton Wanderers und Leeds United, gegen die wir am vorletzten Spieltag mit 0:3 verloren hatten - durch einen Hattrick von Fred Hamilton. Und ich hatte in der Winterpause dafür gestimmt, dass wir eben diesen Fred Hamilton an Leeds United verkaufen, weil das Angebot so gut war. Bis zu diesem Verkauf standen wir vor Leeds, danach sind wir immer weiter abgerutscht. Ende Juni 1937 bin ich dann verstorben. Und Sheffield war zweitklassig.
Wenn ich meine Ruhe finden will, muß der Verein zurück in die Premier League.
Aber ich wollte mehr - ich wollte, dass die Owls endlich wieder ein großer Verein in England werden. Und Sie
", er schaut jetzt mich an, "sind einfach einer der Besten, wenn es darum geht, völlige Underdogs zu unerwarteten Erfolgen zu führen."
Ich setze zu einer Erwiderung an.
Ich merke, dass mir die Stimme versagt.
Ich räuspere mich.
Ich räuspere mich erneut.

Schließlich krächze ich:
"Sie haben mich also belogen. Von vorn bis hinten."
"Nicht von vorn bis hinten, nur..." Clegg wird leiser und verstummt dann ganz.
"Doch, Sie haben recht. Ich habe Sie belogen .... Es tut mir leid."

Ich spüre, wie Zorn in mir aufbrodelt.
Allerdings verschwindet er auch sehr schnell wieder - mir wird nämlich klar, dass diese Enthüllung nichts von dem ändert, was in den vergangenen acht Jahren hier passiert ist. Es schmälert die Leistung nicht, es würdigt die Erfolge der Mannschaft nicht herab und es wäre sowieso mein Ziel gewesen, so schnell wie möglich so viele Erfolge wie möglich zu erzielen.
Nur an der Zukunft ändert es etwas.
Eine ganze Menge sogar, je länger ich darüber nachdenke.

Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch und höre Vicky gerade noch mit ihrer keinen Widerspruch duldenden "Ende der Diskussion!"-Stimme sagen: "...und damit hat es sich dann, klar?!"
Sir Clegg, der irgendwie ... geschrumpft aussieht, nickt. Es wirkt ... schicksalsergeben.
Ich räuspere mich. "Ich habe etwas entschieden." Mich zu Clegg drehend, setze ich hinzu: "Und ich dulde keinen Widerspruch! - Folgendes: Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit die Owls in die Premier League aufsteigen. Und falls ich das schaffe - SOBALD ich das schaffe, habe ich keinerlei Verpflichtungen mehr Ihnen oder dem Verein gegenüber. Klar?!"
Vicky gluckst neben mir. "Du wirst echt alt, Gerard. Genau dasselbe habe ich gerade gesagt."

~~~~~~~~~~~~~~~

Das neue Jahr beginnt mit einem Auswärtsspiel bei Charlton Athletic. Wir haben vor der Partie wenig Grund, an der 3412-Formation große Änderungen vorzunehmen und das Spiel bestätigt uns darin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Defensiv sicher, offensiv effektiv - eine gute Anfangsphase beschert uns eine 2:0-Führung, danach verteidigen wir einfach konzentriert bis zum Schlußpfiff. Guter Auftakt!

Danach begrüßen wir das abgeschlagene Schlußlicht Fulham im Hillsborough. Wieder ist die erste halbe Stunde entscheidend und wieder verläuft sie zu unseren Gunsten. Das 3:0 ist am Ende vielleicht ein bißchen zu hoch ausgefallen, ernsthaft in Gefahr gerät unser Heimsieg aber nie.

Danach reisen wir nach Coventry. Dritte Runde im FA Cup - und passenderweise ist es unser drittes Spiel in Folge, das wir durch einen hochkonzentrierten Beginn entscheiden. Wieder 2:0. Die Formation und Taktik funktionieren wirklich gut.
Besonders schön: die sieben Tore, die wir schießen, werden von sechs verschiedenen Spielern erzielt. Lediglich Beaston ist mit zwei Treffern doppelt vertreten.

Der Spielplan im Januar kommt unserem Wunsch nach einer Aufholjagd entgegen, denn auch der nächste Gegner ist kein Ligaschwergewicht.
Brighton&Hove Albion haben auch schon deutlich bessere Tage gesehen, aktuell schlingern sie mal knapp oberhalb, mal knapp innerhalb der Abstiegszone durch den Winter.
Wir vergrößern ihre Sorgen, auch wenn es bis zur 54. Minute dauert, bis Potter (der siebte Torschütze diesen Monat) das Goldene Tor erzielt.

Letztes Ligaspiel im Januar, zuhause gegen den Tabellen-Zwölften Sunderland. Die Black Cats fügen uns als erste Mannschaft im Januar ein Gegentor zu, da Destro und Nicolson (die Torschützen acht und neun!) unseren Fans allerdings zwei Gründe zum Jubeln geben, gibts auch diesmal drei Punkte.

Zum Monatsabschluß müssen wir dann zu den Queens Park Rangers, die aktuell auf Rang 5 der Premier League liegen. Unlösbare Auswärtsaufgabe im Pokal?
Quatsch! Wir tasten uns eine Halbzeit lang an den jeweils gegnerischen Strafraum heran, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte versenkt Nicolson dann einen direkten Freistoß.
Und als die Gastgeber in der zweiten Halbzeit nach und nach offensiver werden, fahren wir einen mustergültigen vier-Kontakte-Konter, der von Fayet über Alberto und Beaston in den gegnerischen Strafraum führt. Letzterer legt den Ball mit Übersicht zurück an die Strafraumkante - genau in den Lauf von Correa, der die Direktabnahme unerreichbar in den rechten Winkel wuchtet.
Kurz vor Ende wirds zwar nochmal etwas hektisch, weil den Rangers noch der Anschluß gelingt, aber mit Glück und Können überstehen wir die letzten Minuten und stehen in der nächsten Runde.

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Der Februar hält ein deutlich heftigeres Ligaprogram für uns bereit. Los gehts mit Bristol City, die uns eine Stunde lang erfolgreich vom Tor weghalten - dann ist allerdings mal wieder Beaston zur Stelle und nickt eine Prior-Ecke ein. Mehr passiert nicht - wir beschweren uns natürlich nicht. Lieber langweilige drei Punkte als keine drei Punkte!

Danach folgt eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison. Denn auch wenn Arsenal inzwischen schon fast traditionell irgendwann im Spätherbst 12 Punkte Strafe von der FA auferlegt bekommt und unter (Finanz-)Aufsicht gestellt wird - einen der drei besten (und teuersten) Kader haben sie dennoch jedes Jahr aufs Neue.
Wir kriegen folgerichtig kaum ein Bein auf die Erde, finden ausschließlich defensiv statt - und auch das nicht gut genug.
Wenn wir ganz ehrlich sind, ist das 0:3 sogar noch schmeichelhaft...

Wie gut, dass wir direkt danach das wohl "leichteste" Heimspiel des Monats haben - soweit es "leicht" als Kategorie für uns in der Championship überhaupt gibt.
Die Bristol Rovers sind auf dem besten Wege zurück in die League One - und auch wenn sie sich teuer verkaufen: auch im Hillsborough gibt es nichts zu holen für den Aufsteiger. Potters frühes Kontertor reicht.

Eine Woche später gibt ein ganz anderes Kaliber seine Visitenkarte in unserem "Tempel" ab - Cardiff City kämpft zur Zeit um Platz sechs, den letzten Playoff-Rang.
Insbesondere ihre Abwehr erhält regelmäßig Bestnoten.
Aber auch hier reicht uns ein früher Treffer - diesmal ist es Beaston, der nach 9 Minuten bereits den Endstand herstellt.

Drei Tage später müssen wir nach Watford - und wir laufen mit einer besseren B-Elf auf, da gleich sieben Stammkräfte durch alle möglichen kleinen Wehwehchen ausfallen. Die lange Saison beginnt langsam ihren Tribut zu fordern.
Und die Gastgeber nutzen unsere Schwäche insbesondere im Abwehrzentrum gnadenlos aus.
Das 0:2 klingt zwar eindeutiger als es war, denn insbesondere Destro hätte locker zwei Tore erzielen können, aber unverdient ist diese Niederlage nicht.

Das letzte Februarspiel führt uns nach Bournemouth - und das birgt Zündstoff.
Denn die Gastgeber sind zum Siegen verdammt, wenn sie ihre Minimalchance aufs Erreichen der Playoffplätze noch wahrnehmen wollen.
So beginnt das Spiel denn auch mit einem Gastgebersturmlauf - und leider auch mit dem 0:1 infolge der seltenen Fayet-Unsicherheiten.
Danach kommen wir aber besser ins Spiel und können durch - na klar: Beaston - schnell ausgleichen.
Und da sich in den folgenden 86 Minuten (inklusive Nachspielzeit) beide Mannschaften sehr erfolgreich gegenseitig neutralisieren, bleibt es bei dem einen Punkt.

Am Ende dieses Monats bleiben drei Erkenntnisse.
Erstens - wir haben leider nur vier Tore geschossen. Und im Gegensatz zum Januar waren wir diesmal nur durch unsere beiden Stammstürmer Beaston und Potter gefährlich.
Zweitens: Arsenal hat einen nahezu perfekten Monat hingelegt (15 von 18 Punkten) und ist in Schlagdistanz zu Platz 3.

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Der März beginnt mit einem Auswärtsspiel gegen ... West Bromwich Albion! Perfektes Timing für den Kampf um Platz Zwei?
Nein, denn es ist das Fünftrundenspiel im FA Cup.
Und das läßt sich mit "überraschend einfach" wahrscheinlich am besten umschreiben.
Die Gastgeber finden erst in der zweiten Halbzeit halbwegs ins Spiel - da führen wir aber schon 2:0.
Und mehr als den Anschlusstreffer lassen wir auch nicht mehr zu.
Viertelfinale!
Und genauso wichtig - die Erkenntnis, dass WBA schlagbar ist. Ist ja vielleicht im Verlauf des Monats nochmal wichtig, wer weiß...

Danach - Heimspiel gegen Luton Town. Die können sich zwar noch nicht ganz zurücklehnen, aber fast. Da müßte schon viel schiefgehen, damit sie nochmal in Abstiegsgefahr geraten.
Wir dagegen scheinen von der Aussicht auf einen eventuellen direkten Aufstieg fast schon gelähmt zu sein und kommen in der gesamten ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel und gehen mit einem deprimierenden 0:3 in die Kabine - auch ein bisschen der Tatsache geschuldet, dass Destro das Fehlen unseres Sturmdirigenten Beaston (der nach Verletzung noch auf der Bank sitzt) diesmal nicht so gut ausgleichen kann wie in manchem vorangegangenen Spiel.
Dennoch ändert sich die Statik der Partie in Durchgang zwei nach und nach zu unseren Gunsten. Spätestens als Potter und Destro innerhalb von 10 Minuten den Anschluß herstellen, ist der Glaube der Mannschaft wieder da.
Orlandoni plädiert dafür, Beaston für die letzten 25 Minuten einzuwechseln - allein schon für den psychologischen Effekt.
Machen wir - und es funktioniert.
Und wie!
Innerhalb von 48 Sekunden (!!!) macht er aus einem 2:3 ein 4:3...

Ein Sieg der Moral und eminent wichtig - gerade jetzt.
Denn nach dem FA-Cup-Duell treffen wir nun zum zweiten Mal in diesem Monat auf West Bromwich Albion. Diesmal allerdings zuhause. Und diesmal ziehen wir ihnen den Zahn sogar noch schneller. Beaston (13.) und Correa (18.) heißen die beiden Torschützen in einem ansonsten diszipliniert geführten Spiel, in dem wir wenig zulassen und das wir völlig zurecht gewinnen.

Drei Tage später gehts für uns zu Crewe Alexandra, Tabellen-Zwölfter. Durch die hohe Belastung bleiben wieder diverse Stammspieler auf der Bank, um mal Luft holen zu können.
Das Spiel ist zerfahren, fehlergeprägt und für uns zunächst echt frustrierend.
Wir liegen zur Halbzeit 1:3 hinten!
Nach 70 Minuten wechsle ich mit Langford einen frischen Stürmer ein, der den ausgelaugten und glücklosen Potter ersetzt.... und Langford sagt mit einem lupenreinen Hattrick Danke!
Dass unser Siegtor in der 96. Minute fällt, ist schon sehr glücklich - aber unverdient ist es aufgrund einer sehr dominanten zweiten Hälfte nicht!

Viertelfinale im FA Cup.
So langsam gibt es nur noch Brocken in diesem Wettbewerb. Und einer davon heißt Manchester City und kommt mal schauen, wie es sich im Hillsborough so spielt.
vor über 39.000 Zuschauern überraschen wir den haushohen Favoriten früh mit einer frechen Freistoßvariante, die (logo: ) Beaston zur Führung nutzt.
Danach sind wir auf Defensive bedacht und setzen nur noch Nadelstiche. Und als der eingewechselte Destro einen dieser Nadelstiche eine Viertelstunde vor Schluß zum 2:0 nutzt, kann der große Favorit das Spiel nicht noch einmal an sich reißen und wir ziehen inmitten des ohrenbetäubenden Jubels unserer Anhänger in unser erstes FA-Cup-Halbfinale seit 1985 (!) ein.

Das letzte Ligaspiel des Monats bestreiten wir zuhause gegen Kellerkind Peterborough.
Die sind allerdings weitgenug weg von den Abstiegsrängen, um sich nicht mit dem Mut und der Kraft der Verzweiflung gegen die Niederlage zu stemmen.
Beaston per frühem Elfmeter und Correa per Fernschuß zu Beginn der zweiten Hälfte stellen die Weichen auf Sieg und den geben wir auch nicht mehr her.

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Der März bringt nebenbei die traurige Gewißheit, dass auch in diesem Jahr wenige Rohdiamanten in der A-Jugend zu finden sind.
Das einzige wirkliche Supertalent schnappt uns (ausgerechnet!) unser Stadtrivale United weg, kurz bevor wir ihm einen Profivertrag anbieten konnten.
Schlußendlich übernehmen wir notgedrungen dennoch drei der Jungspunde ins U18-Team - einfach weil wir dort ein paar Spieler brauchen, um die Reihen aufzufüllen. Einen Profivertrag wird in zwei Jahren wohl keiner der drei erhalten...

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April, die Zielgerade der Ligasaison ist bereits in Sichtweite. Sieben Spiele noch.
Als erstes geht es mal zu den Rovers nach Blackburn.
Die haben zwischenzeitlich die Rote Laterne von Fulham übernommen - und beide Vereine sind zum jetzigen Zeitpunkt auch rechnerisch abgestiegen.  Es geht also nur noch darum, sich anständig zu verabschieden.
Und so spielen sie auch.
Zweimal gleichen sie unsere Führungen aus, in der Schlußviertelstunde scheitern sie gleich drei mal an latte oder Pfosten - nur um in der Nachspielzeit noch einen eher zweifelhaften Elfmeter zu kassieren.
Die Chance läßt sich Valero nicht entgehen und so gewinnen wir ein völlig ausgeglichenes Spiel mit sehr viel Glück in letzter Sekunde doch noch.

Beim nächsten Spiel - zuhause gegen Kellerkind Gillingham - haben wir eine Woche später weniger Glück.
Ironischerweise machen wir ein deutlich besseres Spiel als in Blackburn - aber diesmal haben die Gäste das Glück gepachtet.
Nur einmal - per Elfmeter - vermögen wir ihren Keeper Rollins zu überwinden, sie dagegen murmeln uns drei Slapsticktore ins Netz und wir stehen am Ende wie die begossenen Pudel auf dem Feld und fragen uns, wie wir dieses Spiel mit 3:1 verlieren konnten.

Gegen Bradford City muß eine bessere Chancenverwertung her - und genau das trainieren wir daher in den drei Tagen zwischen den Spielen auch.
Es hilft zwar - dank zweier Alan-Kelly-Tore kurz vor und nach der Halbzeit gewinnen wir mit 2:1 - aber spielerisch war das wieder ein Rückschritt.
Die Mannschaft ist augenscheinlich nervös.
Man muß kein Hellseher sein, um das mit der Tatsache zu erklären, dass einige dieser Spieler vor kurzem noch in der dritten oder gar vierten Liga spielten und die Aussicht auf die Premier League selbst für mich schwindelerregend ist.

Man muß den Spielern aber zugute halten, dass sie wirklich alles in die Waagschale werfen.
Bei Hull City ist das aber auch nötig, die könnten theoretisch mit einem Sieg gegen uns sogar nochmal ins Rennen um Platz sechs eingreifen.
Nach 2 Minuten liegen wir hinten, nach 30 Minuten auch.
Nach 31 Minuten führen wir dann 2:1.
Wie bitte?
Joa, Potter - angestachelt durch Beastons 48-Sekunden-Doppelpack einige Wochen zuvor - braucht diesmal sogar nur 46 Sekunden, um die Gastgeberführung in eine Gästeführung zu verwandeln.
Eine Führung, die wir in der restlichen Spielzeit mit Klauen und Zähnen verteidigen. Sieben gelbe Karten sprechen eine überdeutliche Sprache - aber die Punkte sind unser!
Und sie sind soooo wichtig - aber dazu gleich mehr.

Vorher noch ein Wort zu den letzten beiden Spielen dieses Monats.
In Leeds erreichen wir, auf dem Zahnfleisch kriechend (9 angeschlagene Spieler), mit Müh und Not ein 1:1.

Fünf Tage später bleibt uns - stark ersatzgeschwächt - eine weitere Sensation im FA Cup leider verwehrt.
In Wembley verlieren wir das Halbfinale gegen die Tottenham Hotspurs glatt mit 0:2.
Zwei extrem frühe Tore ziehen uns komplett den Zahn.

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Die neue Saison, soviel scheint sicher, wird finanziell ein Segen, sportlich ist sie dagegen ein potentieller Spießrutenlauf.
Eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen wird eine titanische Aufgabe.
Das ist uns bereits klar, bevor die Abgänge am Saisonende feststehen:




In den Tagen nach dem letzten Spieltag erreichen mich wieder einmal zwei interessante Jobangebote.
Aber die muß ich beide ablehnen.




Ich habe keine Ahnung, was die nächste Saison bringt.
Im Moment weiß ich noch nicht einmal, ob ich überhaupt Trainer bei Wednesday bleibe.
Ich brauch erstmal einen Moment zum Durchschnaufen.
Und dann sehen wir weiter.


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« Letzte Änderung: 13.Dezember 2024, 17:23:36 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #723 am: 14.Dezember 2024, 17:32:02 »

Und da ist der Aufstieg! Herzliche Gratulation dazu! Unglaublich stake Leistung mit diesem geringen Budget. Sehr schade hat es nicht zum Steel City Derby im FA Cup, das wäre natürlich der Hammer gewesen ;)

Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #724 am: 15.Dezember 2024, 17:17:24 »

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Sommer 2060, Sheffield, England


"Herr Lavayeux, zunächst einmal Herzlichen Glückwunsch - Sie haben etwas geschafft, woran vor nur acht Jahren nicht einmal die kühnsten Phantasten geglaubt hätten: Sie haben den Sheffield Wednesday F.C. tatsächlich nach sechzig Jahren zurück in die Premier League geführt.
Ihre Gedanken dazu?"

"Was soll ich dazu schon sagen?" Ich zucke mit den Schultern und lehne mich im Sessel etwas zurück. "Ist schon ganz okay, denke ich."
Für eine Sekunde schaffe ich es sogar, meine zur lakonischen Stimme passende Mimik aufrechtzuerhalten und die fassungslos-ungläubigen Gesichter im Publikum zu genießen, bevor ich das Lachen nicht mehr zurückhalten kann.
"Nein, Quatsch! Es ist großartig - großartig, surreal und absolut unglaublich! Ihren Glückwunsch möchte ich sofort weiterreichen - denn nicht ich habe die Owls zurück in die Premier League geführt, sondern wir. Und mit 'wir' meine ich buchstäblich tausende und abertausende Menschen, ohne die das so nicht möglich gewesen wäre. Angefangen bei unserem Präsidenten Gianni Verhaegen, dessen Idealismus und Enthusiasmus, gepaart mit einer klaren wirtschaftlichen und sportlichen Vision, den freien Fall des Vereins überhaupt erst aufgehalten und die Trendwende ermöglicht hat. Unseren Sportdirektor Scott Day, der sein Alter mit jedem Tag aufs Neue Lügen straft und der den Verein auch in den wirtschaftlich schwierigen Anfangszeiten stets auf Kurs gehalten hat.
Mein Sohn Lucas - Grüße nach Amsterdam, ich hoffe, dass ihr den Zwangsabstieg schnell verdaut und wiederkommt! - der als Trainer dieses Teams deb Aufschwung über Jahre maßgeblich mitgeprägt hat, Mario Orlandoni, der als Trainer ebenso ist wie er als aktiver Torwart war, all die anderen Trainer und Jugendtrainer des Vereins, die Mitglieder unserer Scoutingabteilung, den medizinischen Staff, die ganzen fleißigen Mitarbeiter im organisatorischen und verwaltungstechnischen Bereich ... und last but not least: die Fans.
Ich weiß, das sagen die Leute, die im Fussball-Rampenlicht immer, aber ich meine es todernst. Ohne die ungezählten Supporter, die dem Verein selbst in der sechten Liga noch einen unfaßbaren Zuschauerschnitt eingebracht haben, der in der National League wohl so schnell nicht wieder erreicht wird ... also ohne diese vielen positiv Bekloppten wären wir heute nicht hier.
Ganz definitiv nicht!"


Die durch rhythmisches Händezusammenschlagen (vulgo: Beifallklatschen) zur Schau gestellte Zustimmung von den Zuschauerrängen nehme ich nur am Rande wahr, während mein Gesprächspartner die nächste Frage stellt.
"Es gibt ja hartnäckige Gerüchte, dass Sie - nicht zuletzt auch aufgrund Ihrer gesundheitlichen Probleme während der letzten Saison - mit diesem fünften Aufstieg und der Rückkehr der Owls ins Oberhaus nun zurücktreten und ihre Karriere beenden werden.
Was ist da dran?"

Die Frage mußte kommen, das war mir klar. Ich hole kurz Luft.
"Ich habe darüber nachgedacht, das gebe ich zu. Meine gesundheitlichen Probleme sind zwar beileibe nicht so ernst, wie sie in der Presse dargestellt wurden, aber ich bin gerade 68 geworden. In den meisten Ländern Europas bin ich damit offiziell im Rentenalter." Ich schmunzele - und hoffe, dass keiner merkt, dass das eigentlich ein ziemlich bitteres Lächeln ist. "Nach reiflicher Überlegung im Familienkreis habe ich dem Präsidium mitgeteilt, dass ich meinen im Juni 2062 auslaufenden Vertrag aller Voraussicht nach nicht verlängern werde, dass ich ihn aber Stand jetzt zu erfüllen gedenke. All die Unwägbarkeiten, die das Pendel in Richtung einer kürzeren Vertragslaufzeit ausschlagen lassen könnten - von meiner Gesundheit bis hin zu einer Premier-League-Tabelle, in der die Owls nach 20 Spieltagen ganz unten zu finden sind - denken Sie sich bitte hier als Einschränkung dazu, da will ich gar nicht viel zu sagen.
Fest steht nur eins: ich werde ganz sicher keine Fünf-Jahres-Verträge mehr unterschreiben. Weder in Sheffield noch anderswo. Und ich gedenke - ebenfalls Stand jetzt - meine Karriere im Sommer 2062 mit dann 70 Jahren zu beenden."

Das Raunen im Saal ist erstaunlich leise - vielleicht kommt diese "Enthüllung" doch nicht so überraschend wie ich das erwartet hätte...
Auch mein Gegenüber nickt nur und schließt dann sofort die nächste Frage an:

"Gutes Stichwort, Herr Lavayeux. - Wo gedenken Sie mit Ihren, verzeihen Sie den Ausdruck, Außenseitern denn am Ende der kommenden Saison zu stehen?"
"Auf Platz siebzehn, ganz einfach."
"Einfach so?"
"Natürlich nicht einfach so, Herr Peel. - Wir wissen um die Größe der Aufgabe, die vor uns liegt. Und ich habe die detaillierten Analysen im 'Guardian' und im 'four four two' selbstverständlich gelesen."
"Stimmen Sie den Schlußfolgerungen dort zu? - Beide Journalisten kommen zum Ergebnis, dass Wednesday in allen Mannschaftsteilen deutliche Verbesserungen benötigt, um wenigstens ansatzweise konkurrenzfähig zu werden."
"Ja und nein. Einerseits ist es richtig, dass vielen unserer Spieler die Erstligaerfahrung fehlt, die es in der Premier League mit Sicherheit braucht. Aber auf der anderen Seite bin ich fest davon überzeugt, dass Spieler wie unser Torwart David Fayet, unser Abwehrchef Carlos Alberto oder unsere zentralen Offensivleute Jairo Valero, Luca Beaston und Liam Potter für die eine oder andere Überraschung sorgen können. Wie gesagt, die Aufgabe wird titanisch - aber ich bin überzeugt, mit diesem Kader - plus vielleicht ein, zwei Verstärkungen - die Klasse halten zu können."
"Mutige Worte! Wo würden Sie denn die zentrale Schwachstelle Ihres Teams sehen?"
"Uns fehlt ein bißchen die Kaderbreite auf einigen Positionen. - Aber da arbeiten wir bereits dran. Ich denke, dass wir noch vor dem Juli den einen oder anderen Neuzugang präsentieren können."

"Hm. - Letzte Frage: Auf welchen Gegner in der Premier League freuen Sie sich eigentlich am meisten? Ausser Sheffield United natürlich - die beiden Steel City Derbies werden wohl auch für Sie besondere Bedeutung haben, oder?"
"Korrekt. Das wird einfach Zeit, dass dieses Derby endlich wieder mal in einem regulären Pflichtspiel stattfindet! In den letzten Dekaden mußten die Fans ja immer auf Pokalwettbewerbe oder Freundschaftsspiele hoffen.
Abgesehen davon freuen wir uns natürlich auch auf die anderen beiden Rivalen, denen wir teilweise seit schon seit Jahrzehnten nicht in Pflichtspielen begegnet sind - Rotherham und Forest.
Und ansonsten gibt es eigentlich nur Highlightspiele für uns. Völlig egal, ob wir gegen Huddersfield oder Liverpool antreten - das werden Festtage für die Mannschaft. Diese vor uns liegende Saison ist der Lohn für jahrelange harte Arbeit."




"Herr Lavayeux, vielen Dank für Ihren Besuch in der John Peel jr. Show."


Drei Tage später starten wir in die Saisonvorbereitung - was auch bedeutet, dass ich nach meinem Kurzurlaub (ich war mit Vicky mal wieder in Schweden) zum ersten Mal seit zwei Wochen in mein Büro komme.
Und dort erwartet mich eine Überraschung, denn irgendein Scherzbold hat auf die leichte Staubschicht auf meinem Schreibtisch zwei Worte geschrieben.
Die sind so schwach lesbar, dass ich sie fast übersehe - ich erkenne sie eigentlich nur, weil gerade das Licht von draußen direkt auf den Tisch fällt und ich die Beleuchtung nicht angeschaltet habe.

"thanks.
 Clegg"

Mehr steht da nicht.
Ich schaue mich um, ob der Herr Vereinsmitgründer eventuell irgendwo im Raum sitzt - nö, tut er nicht. Kein Wunder, ist ja auch hell draußen.

"Das ist alles, ja? Ein schnödes 'thanks' ist also alles, hm? Muß Ihnen ja wirklich super wichtig gewesen sein ....
Dann mal viel Spaß in der Ewigkeit, Sir Charles Clegg..."


Grummelnd und schulterzuckend schalte ich meinen Rechner an und sortiere als erstes mal rasch die Mails aus.
Die Trainingsberichte der Jugendtrainer (die schon von einer Woche wieder mit dem Training begonnen haben) überfliege ich zumindest, immerhin kann es ja sein, dass sich vielleicht eines unserer Nachwuchsjuwele für Höheres empfiehlt.
Und immerhin einer der Jungspunde scheint aktuell für Furore zu sorgen. Ein gewisser Paul Little, ein baumlanger Innenverteidiger aus der U18, scheint seit dem Frühjahr im Wochentakt Entwicklungssprünge zu machen. Die setzen sich offenbar auch jetzt fort und haben Interesse anderer Vereine geweckt. Stoke City aus der League One würde den Jungen gern als Stammspieler für die beginnende Saison ausleihen und unser Nachwuchskoordinator möchte wissen, ob ich einverstanden bin. Er empfehle das ausdrücklich. Als Stammspieler in einem League-One-Team wären die zu lösenden Herausforderungen deutlich geeigneter für Little als in unserer U21, die noch immer nur viertklassig spielt. (Die Hochstufung unserer Jugendakademie ist beantragt und in Arbeit, wird allerdings wohl erst zum Ende der kommenden Saison abgeschlossen sein.)
Natürlich stimme ich zu. Ich hab den Spieler bisher nur einmal gesehen - bei einem Testspiel der U18. Und damals ist er mir sofort aufgefallen, weil er nicht nur körperlich erstaunlich weit war für seine damals noch 17 Lenze, sondern damals schon über ein herausragendes Verständnis für das Agieren in einem Abwehrverbund zeigte.
Soll er sich mal in Stoke beweisen!

Den Großteil der anderen Mails kann ich bedenkenlos löschen, das meiste davon ist entweder nicht relevant für mich oder bereits veraltet.
Ich habe gerade das Mailprogramm geschlossen und will mich auf den Weg zu Verhaegen zum "Antrittsbesuch" machen, da erklingt das vertraute "ping!", das eine neue Nachricht anzeigt.
Neugierig schau ich in die E-Mail rein - nur um enttäuscht zu seufzen.
Eine Liste von Personen, die sich auf eine unseren freien Scoutstellen beworben haben - wir haben den Scoutstab mit dem Aufstieg auf 21 erweitert.
"Das ist doch wieder nicht für mich, warum schicken die mir sowas überh..."

Mein Blick fällt auf einen Namen inmitten der Liste. Mit großen Augen klicke ich auf "Details".
Und plötzlich ist aller Ärger über Sir Clegg wie weggeblasen, ich vergesse auch, dass ich eigentlich zu Gianni wollte.
Breit grinsend lese ich, wer sich bei uns beworben hat:




Mit fliegenden Fingern tippe ich eine Antwort-E-Mail:

"Bitte Plazonja unbedingt (!) zum Vorstellungsgespräch einladen!
Danke, Gruß, Lavayeux"



Drei Tage später steht Karlo dann tatsächlich in Farbe und voller Lebensgröße in unserem Foyer.
Wir begrüßen uns herzlich, stellen fest, dass wir beide grau geworden sind, tauschen zwei, drei Anekdoten aus seligen FOLA-Zeiten aus ("Weißt Du noch? Deine vier Tore in einem Spiel im Europacup?" - "Na klar, und Sie wollten mich eigentlich gar nicht spielen lassen, weil ich gerade aus einer Verletzung wiedergekommen war!") und stellen sehr schnell fest, dass zumindest die Chemie zwischen uns beiden noch stimmt.
Ich gebe Scott, der das Bewerbungsgespräch führt, noch meine Bitte an die Hand, Karlo nach Möglichkeit einzustellen und drücke dann eifrig die Daumen.




Mit Erfolg, wie sich zeigt.
Ab dem 28.07.2060 (direkt nach dem Ende seiner Kündigungsfrist bei Inter) wird Karlo Plazonja, die frühere Lebensversicherung des CS FOLA Esch, als Scout für Sheffield Wednesday arbeiten und den Bereich "Südosteuropa" verantworten.

Überhaupt vergrößert sich unser Mitarbeiterstab nahezu täglich in den ersten Wochen der Saisonvorbereitung.
Kaum dass wir die groben finanziellen Rahmenbedingungen kannten (v.a. die Fernsehgelder), haben Scott und ich unserem Präsidenten nämlich so lange in den Ohren gelegen, bis der entnervt nachgab und unser Mitarbeiterbudget großzügig erhöhte.
Und trotzdem bleibt von den neuen Geldern noch genug übrig - denn die TV-Gelder haben sich mal eben verfünffacht. Von knapp 13 auf 88 Millionen Pfund geht es für uns nach oben!




Da sind die Extra-Zahlungen für bestimmte Partien noch gar nicht drin, das können durchaus weitere 10 Millionen werden, wie Scott mir unter der Hand steckt.
Und trotzdem - so schwindlig wie uns ob dieses gewaltig angestiegenen Spielraums auch wird ....wir sind dennoch die klare finanzielle Maus der Liga.
Besonders deutlich zeigt sich das, als "The Observer" eine Vergleichsgraphik der Werbe- und Ticketeinnahmen sowie der Gehaltskosten abdruckt.








Bei den Tickets sind wir erstaunlicherweise nicht einmal Letzter - Zeugnis unserer extrem loyalen Fanbase - aber als wir die Werbeeinnahmen sehen, bleibt uns nur das ohnmächtige Schütteln einer Faust in Richtung Sheffield United.
Die nehmen das FÜNFZIGFACHE ein! Kein Wunder, dass die sich locker mehrere Spieler mit Gehältern um die 20 Millionen leisten können - und insgesamt um die 450 Millionen Euro allein an Gehaltskosten in den Kader stecken können.
Unsere 5 Millionen werden sich zwar auch deutlich nach oben bewegen (müssen), weil etliche Verträge auslaufen, aber die nötigen Verhandlungen haben wir in Absprache mit den Spielern auf den Herbst verschoben, da wir noch überhaupt nicht einschätzen können, wie sich die finanziellen Bedinungen für uns im Detail darstellen werden.




Das macht auch die Verhandlungen mit potentiellen Neuzugängen schwierig.
Die meisten winken ob unserer geringen Angebote ab und sind nicht bereit, sich auf eine eventuelle Anpassung im Herbst einzulassen.
Dabei brauchen wir dringend Verstärkungen!
Ich habe das zwar im Interview mit John Peel jr. runterzuspielen versucht - aber gerade unser Defensives Mittelfeld (in unserer Taktik das absolute Herz des Teams) ist sowohl individuell als auch zahlenmäßig zu schwach besetzt.
Genaugenommen haben nur der 19jährige Mancuso und der nur unwesentlich ältere Boyland das Zeug dazu, den nötigen Hybriden zwischen defensivem Anker und offensivem Taktgeber zu spielen.
Alle anderen sind entweder defensiv zu schwach oder - wie die Innenverteidiger Fraher und Gray - auf anderen Positionen (mit-)eingeplant.
Und gerade diese Position ist auch extrem begehrt bei allen anderen Vereinen in England, da viele entweder immer noch auf das 4231 mit Doppelsechs setzen oder - die neueste Mode - das 4222 wieder aus der Mottenkiste geholt haben und demzufolge auch eine Doppelsechs benötigen.
Die Spieler, die uns weiterhelfen könnten, haben also meist entweder von besser zahlenden oder europäisch spielenden Vereinen deutlich lukrativere Angebote vorliegen.
Wir handeln uns buchstäblich Dutzende Absagen ein.
Diejenigen, die doch zu uns wechseln würden, wollen sich das "Himmelfahrtskommando" entweder mit deutlich mehr als 2 Millionen Pfund (!) plus Prämien (!!) versüßen lassen oder sind etwa auf dem qualitativen Niveau unserer U16.
Hinzu kommt noch, dass seit dem unseligen Brexit vor 40 Jahren nahezu jeder Spieler aus anderen Ländern eine Arbeitserlaubnis braucht.
Und die bekommt er im Allgemeinen nur, wenn er Stammspieler seiner Nationalelf ist.
Was ein Nationalspieler an Gehältern fordert, um sich dem sichersten Premier-League-Absteiger der letzten 40 Jahre anzuschließen, kann man sich sicher vorstellen - absolut utopisch!

Umso größer ist unsere Freude, als uns Anfang September endlich durch einen Spielerberater ein 20jähriger Peruaner angeboten wird. Kann Innenverteidigung, defensives Mittelfeld und zentrales Mittelfeld spielen, ist in körperlicher Topverfassung (und schnell!), teamfähig, gute Übersicht und Entscheidungsfindung, entschlossen, mutig, antizipiert wie der Gott der Vorahnung persönlich, gutes Passspiel, doppelpassgeübt, kann das Tempo bestimmen ... kurz: er ist genau die eierlegende Wollmilchsau, die mit englischem Pass 25 Millionen Pfund Jahresgehalt verdienen würde.
Wenn wir den verpflichten können, haben wir endlich das Herz (und die Lunge, Gallenblase, Milz und Niere) unserer Elf im Kader.
Wir fragen an, was er sich als Gehalt vorstellt und er kommt mit einer Summe um die Ecke, die zwar ganz deutlich neues Topniveau bei uns wäre - aber sobald der Mannschaftskern um Fayet, Alberto und Beaston neue Verträge haben, wäre er einer der günstigeren Spieler im Kader.
Seine Ausstiegsklausel über 2 Millionen Pfund ist das Sahnehäubchen.

Bleibt die Frage nach der Arbeitserlaubnis.
Wir fragen bei der zuständigen Behörde nach und bekommen die Information, dass das nach Durchsicht der Details kein Problem darstellen sollte, Dominguez erfülle die Kriterien ziemlich sicher.
Jippieh!




Scott unterbreitet dem Management des kommenden Owls-Mittelfeldmotors also ein Angebot, dass die nicht abschlagen können, Dominguez nimmt quasi sofort an, wir schicken die Unterlagen zur Prüfung und beantragen die Arbeitserlaubnis ....

"Abgelehnt."
"Wie, abgelehnt?!"
"Na, abgelehnt. Ist nicht, fällt aus."
"Aber warum denn?"
"Wegen ist nicht!"

Wir gehen in Widerspruch.
Erneut abgelehnt, diesmal endgültig.
Und natürlich kommt diese Ablehnung ZWEI TAGE VOR DEM DEADLINE DAY!





Unnötig zu sagen, dass es uns nicht gelingt, in den letzten 48 Stunden des Transferfensters einen auch nur ansatzweise gleichwertigen Ersatz zu bekommen.
Am Ende ziehen wir Ben Campbell aus der U21 hoch, planen ihn als Innenverteidigungs-Backup ein und bestimmen Mancuso, Boyland und Fraher zum Dreierpack im Defensiven Mittelfeld, mit Gray als Backup.
Ganz und gar nicht ideal.
Selbst dann nicht, wenn im Kader eitel Sonnenschein herrschen würde.
Was es aber nicht tut.

Und das liegt an unserem brasilianischen IV-Wunderkind Carlos Alberto.

Der kommt nämlich eine Woche vor besagtem Deadline Day auf uns zu und teilt uns mit, dass er gehen wird.

"Mannschaft viel zu schlecht, ich will Titel, krieg ich hier nicht, ich weg."
"Ähm ... Carlos, Du hast Vertrag bis 2064. Ohne unsere Freigabe unterschreibst Du nirgendwo."
"Krieg ich Freigabe?"
"Nur, wenn ein Verein genug Geld für Dich bietet."
"Wieviel ist genug?"
"Du hast einen Marktwert von 23 Millionen - also wollen wir mindestens 45 Millionen."
"Ihr irre? 21 Millionen!"
"Deutlich zuwenig, wenigstens 30 Millionen. - Wenn Du gehst, müssen wir innerhalb einer Woche das Herz unserer Abwehr ersetzen, hast Du eine Ahnung, wie teuer das wird? Da können wir Dich nicht fürn Appel und n Ei gehen lassen."
"Viel zuviel! Ihr doof, ich sauer!"
"Pass auf, Vorschlag: wir lassen Dich im Winter gehen, bis dahin machen wir Dich zum Topverdiener. 2 Millionen Gehalt, wie wärs?"
"Will nicht Gehalt, will gehen!"
Sprichts und stürmt davon.

Eine halbe Stunde später steht die gesamte Anführerschaft des Seniorenteams im Präsidentenbüro.

Carson, Valero und Beaston (unsere drei team leader) erklären uns, dass wir Alberto gehen lassen sollten.




Kurze Beratung zwischen Verhaegen, Day und mir.
"Wir haben schon einen extrem angefressenen Carlos. Wenn wir jetzt auch noch alle Wortführer der Mannschaft gegen uns haben, können wir die Saison gleich vergessen."
"Okay, wir geben Carlos die Freigabe für seine gewünschten 21 Millionen."
"Carlos, Du hast gewonnen, Du kannst für 21 Millio ...."

"Is mir egal! Ich nicht gehen!"
"Ach klasse, dann lass uns den geänderten Vertrag mit Deinem neuen Gehalt untersc..."
"Ihr nicht zugehört? Ich nicht gehen, ich sauer, ich nix unterschreiben, ich sauer. Ich einfach sauer, klar!"
"Bitte wie, bitte was?!"
"Ich warte auf Angebot von gute Verein, bis dahin ich sauer!"
"Hmmm okay, wann kommt denn das Angebot?"
"Keine Ahnung, ich nix gehört von keine Angebot von keine Verein."
*seufz*


Unter solchen "idealen" Rahmenbedingungen einen Kader zusammenzustellen, der auch nur die geringsten Aussichten auf den Klassenerhalt hat, fällt uns nicht leicht, aber am Ende haben wir zumindest etwas, das auf dem Papier nach "paßt" aussieht:




Das Qualitätsloch im defensiven Mittelfeld sowie hinter Fayet bleibt notgedrungenermaßen vorerst bestehen, mit dem Streithammel Alberto müssen wir irgendwie arbeiten und auf den Wingbackpositionen müssen wir hoffen, dass sich nicht Douglas, Prior und van de Walle gleichzeitig verletzen.

Weitere Problempunkte: wir haben keinen einzigen guten Freistoß- oder Eckenschützen, lange Einwürfe kann auch keiner und bis auf Potter haben wir auch keinen Stürmer mit überdurchschnittlicher Geschwindigkeit.
Dafür haben wir die kopfballstärkste Abwehr der Liga und einen Torwart, den auch der eine oder andere etablierte Vertein gern in seinen Reihen hätte.
Mal sehen, was das wert ist.

Die Zeitungen sind sich einig, was das wert ist: nichts!




Aber das kennen wir ja schon.
Saisonprognosen, in denen die von mir trainierte Mannschaft das Tabellenende ziert, kenn ich zu dutzenden. Von Rümelingen über Esch und Eskilstuna, Lüttich und Metz ... und nun eben (und auch schon jahrelang) in Sheffield.
Dazu hab ich wie immer nur eins zu sagen:

Wichtig is aufm Platz!




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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #725 am: 15.Dezember 2024, 22:32:20 »

Das ist der Aufstieg, das ist die Premier League! Wer hätte das kommen sehen können?  :angel: Glückwunsch zu einer richtig starken Saison inklusive tollem Pokallauf, auch wenn es nicht bis zum Finale gereicht hat, in Wembley wart ihr ja trotzdem. Auch schön, dass Lava noch zwei Jahre Premier League dran hängt und ja, das ist meine Prognose. Es wird hart, aber irgendwie glaube ich an den Klassenverbleib. Die fehlende Arbeitserlaubnis für Dominguez ist allerdings echt zum K*tzen... Ach England, warum nur?

Jedenfalls viel Erfolg für die Mission Nicht-Abstieg!  :)
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knufschu

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #726 am: 16.Dezember 2024, 08:49:28 »

Wenn ich den Kader so durchlese, hätte ich Bock aus den Namen oder der Bedeutung der Spieler typische englische Fangesänge zu kreieren, bin dafür aber weder sprachgewandt, noch kreativ genug! (Das ist ein versteckter Arbeitsauftrag :-)). Ich meine mindestens mit Beast-On müsste man was anfangen können?

Von Carlos Alberto bestelle ich kein Trikot. Das wird bestimmt ohnehin ein ganz schönes Gewürge, die Verträge auf Premier League Niveau auszuhandeln, bis der Dezember kommt, ist da bestimmt einiges an Jonglage mit den Budgets notwendig, was Lavayeux inzwischen perfekt beherrscht (was ja nicht immer so war).

Freue mich auf die beiden Jahre, bin aber skeptisch, was den sportlich Erfolg angeht, wünsche aber dennoch maximalen Erfolg, also den Klassenerhalt. Wenn es jemand könnte, dann Lavayeux.

Ich sehe auch schon eine mögliche Option am Ende der zwei Jahre, mit Blick auf die Nationalteams?!
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #727 am: 16.Dezember 2024, 09:09:35 »

Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg. Die fehlende Arbeitserlaubnis des super Spielers ist natürlich ärgerlich, vielleicht klappt es im Winter. Ich hoffe ihr packt den Klassenerhalt.
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #728 am: 16.Dezember 2024, 21:17:16 »

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Herbst 2060, Sheffield, England


Wochen bevor die Carlos-Alberto- und die Dominguez-Saga beginnen, sitzen Gianni, Scott, Mario und ich abends zusammen und besprechen im ganz, ganz kleinen "inner circle" unsere ultrageheimen, "wahren" Saisonziele.
Uns ist allen klar, dass die Journalisten, die uns als den ersten Absteiger sehen, einfach recht haben.
Und uns ist ebenfalls klar, dass wir kein mittleres, sondern ein ungeheuer großes Wunder brauchen, um die Klasse vielleicht doch irgendwie zu halten.
Mit West Ham United und Mitaufsteiger West Bromwich Albion gibt es eigentlich nur zwei Clubs, deren Kader im Ansatz zu schwach für die Liga aussehen.
Beide Vereine investieren jedoch im Laufe der letzten Wochen des Transferfensters jeweils über 50 Millionen Pfund in ihre Mannschaft - Summen, von denen wir nur träumen können.

Wie also gedenken wir die "mission impossible" anzugehen?

Nun, grundsätzlich wollen wir den überraschend erfolgreichen Taktikansatz der Aufstiegssaison beibehalten - und das bedeutet, dass unsere Standardtaktik auf direktem Konterspiel basieren soll.
Liam Potter wird auch in der Premier League zu einer kleinen Handvoll an Sprintern gehören, die jeder Abwehr geschwindigkeitstechnisch überlegen sind.
Wenn wir es schaffen, ihn oft genug in aussichtsreiche Positionen zu bringen - und wenn er seinen Chancenwucher ein bißchen eindämmen kann - kann uns das schon mal einen kleinen Vorteil verschaffen.
Dass wir auf der linken Außenbahn mit dem Niederländer van der Walle einen weiteren extrem schnellen Spieler zur Verfügung haben und in der Abwehr mit Carlos Alberto einen dritten Spurtefix, gibt uns weitere Möglichkeiten.
Alberto bekommt die Aufgabe, bei eigenen Angriffen die Absicherung zu übernehmen. Das beraubt uns zwar offensiv einer starken Waffe - aber er ist einfach unser mit Abstand bester Innenverteidiger und sowohl technisch stark als auch schnell genug, dass ihm selbst die "Liam Potters" anderer Vereine nicht davonlaufen können.

Wir werden sehr davon abhängig sein, dass Valero sein gutes Passpiel und Beaston seine Kopfballstärke ausspielen können.
Apropos Kopfballstärke - es ist extrem ärgerlich, dass wir keinen einzigen überdurchschnittlichen Ecken- und Freistoßschützen verpflichten konnten - bei den vielen "Luftkämpfern" im Team wären Standards ansonsten eine gute Chance, um zu Toren zu kommen. (Wie Tony Pulis' Stoke City vor etlichen Dekaden, die trotz klarer individueller Unterlegenheit auf den meisten Positionen souverän die Klasse halten konnten.)
Wir haben vor, das spätestens im Wintertransferfenster zu korrigieren und haben mehrere Scouts dafür absgestellt, entsprechend geeignete und bezahlbare Kandidaten zu finden.




In Spielen, wo wir etwas mehr mitspielen wollen (oder müssen), wollen wir etwas offensiver, aber natürlich dennoch vorrangig auf Absicherung bedacht, auftreten.
Diese Taktik ist nur in Nuancen anders als der Standard, aber auf dem Niveau, auf dem wir ab Juli spielen werden, sind es genau diese berühmten Nuancen, die den Unterschied machen können.




Als dritte Taktik erorpben wir ein paar mal ein auf Ballkontrolle und -besitz angelegtes System.
Das wird voraussichtlich kaum zum Einsatz kommen und ist nur für die seltenen Spiele gedacht, in denen wir der Favorit sind und der Gegner sich einigelt.
Außer in etwaigen frühen Pokalbegegnungen wird das nicht der Fal sein - aber wir wollen zumindest vorbereitet sein.




Apropos Pokal: der schnellste Weg nach Europa, so hat unser unverbesserlicher Optimist Mario herausgefunden, führt über den Ligapokal. Wer den EFL Cup gewinnt, qualifiziert sich (als einziges englisches Team) für die Conference League Playoffs.
Als er uns das in der genannten Runde mitteilt, bricht am Tisch großes Gelächter aus. Klar, es wäre schön, mal wieder eine europäische Visitenkarte abzugeben - aber das ist ein Ziel für in zehn Jahren.
Bestenfalls!

Also kurz lachen, dann schnell vergessen und zurück zur Realität.


Und die heißt zum Saisonauftakt Newcastle United. Auswärts.
Hätte natürlich deutlich schlimmer kommen können, aber ein Traumauftakt ist das nicht.
Wir haben letzte Saison in Newcastle verloren und zuhause (in einem Spiel, in dem es um nichts mehr ging) unentschieden gespielt.
Und über den Sommer haben die Nordengländer fast 80 Millionen Pfund in den Kader investiert.
Leichter ist es also wohl nicht geworden.

Als wir in den St. James' Park einlaufen, können wir die Spannung förmlich mit Händen greifen.
Und zwar bei allen Anwesenden.
Logisch, auch für Newcastle ist es die erste Standortbestimmung nach dem Aufstieg. Wie wird sich ihre auf sechs Positionen veränderte Stammelf schlagen?
Und wir stellen uns eine sehr ähnliche Frage - nur dass unsere Stammelf weitgehend die gleiche ist, lediglich Joel Fraher hat während der Vorbereitung unserem Urgestein Darren Carson den Rang abgelaufen und ist auf dessen Position inzwischen gesetzt (sofern er nicht im Mittelfeld ran muss). Carson rutscht heute aber dennoch ins Team, weil Alberto ... nunja, nicht im Kader steht. *hust*

Das Spiel ist eine relativ einseitige Angelegenheit.
Wir verzeichnen nicht eine einzige hochkarätige Torchance und stehen defensiv nicht im Ansatz so sicher wie erhofft.
Und im Endeffekt haben wir es Fraher (der zweimal in höchster Not auf der Linie klärt) und vor allem Keeper Fayet (der zum Spieler des Spiels gekürt wird) zu verdanken, dass wir am Ende mit einem durchaus unverdienten Punktgewinn in die Kabine gehen.
Die Abstimmung in der Dreierkette ist ausbaufähig, in der Doppelsechs Boyland - Mancuso sind Mißverständnisse ebenfalls an der Tagesordnung ... und vom Sturm will ich lieber gar nicht reden.


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Da muss im folgenden Spiel vieles besser werden, soviel ist mal sicher.
Nicht zuletzt auch deswegen, weil wir nun mit Crystal Palace eine der bestimmenden Mannschaften der letzten zwei Dekaden zu Gast haben. Aus der einstigen grauen Ligamaus ist längst ein ernsthafter Anwärter auf europäische Plätze geworden.
Und oft genug sogar weit mehr als das.
2047, 2049, 2050, 2051, 2053, 2058, 2059, 2060 - acht Meisterschaften in den letzten vierzehn Jahren sprechen eine überdeutliche Sprache.

Wir duellieren uns also gleich amn zweiten Spieltag mit dem amtierenden englischen Meister.
Keiner gibt einen Pfifferling auf uns, in den Gazetten ist vor dem Spiel eigentlich nur die Frage, wie viele Tore Palace uns wohl einschenken wird.
Die Antwort lautet: zwei.
Die zweite Antwort lautet allerdings "aber das ist okay".

Wieso?
Die Antwort darauf liefert das Spiel-Stenogramm:

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Drittes Ligaspiel, auswärts.
Gegner: die Wolverhampton Wanderers.
Nicht gut aus den Startlöchern gekommen, und auch gegen uns mit ordentlichen Problemen, weil unsere defensive Leistung heute einfach großartig ist.
Wenn es nicht zu Beginn der Nachspielzeit diese vermaledeite Ecke gegeben hätte, wären wir auch im dritten Spiel ungeschlagen geblieben - so jedoch fahren wir mit einer nicht unbedingt unverdienten, aber sehr unglücklichen 0:1-Niederlage wieder nach Hause.


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Zuhause gegen den Tabellenzweiten Manchester City rechnen wir uns überhaupt nichts aus - aber erneut liefern die Jungs eine bravouröse Leistung.
Und so braucht es in der Nachspielzeit die gnädige Hilfe des Schiedsrichters, der trotz VAR ein klares Abseitstor für die Gäste gibt, damit wir erneut mit leeren Händen dastehen.
Obwohl wir so fair sein sollten zuzugeben, dass dieser Treffer absolut überfällig war.
City hat sogar einen noch höheren xG als Palace zwei Wochen zuvor!


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Danach gibt es ein zumindest auf dem Papier einfacheres Spiel, denn Drittligist Blackpool sollte in der zweiten EFL-Cup-Runde doch wohl zu schlagen sein?
Offensichtlich nicht so leicht - denn wir brauchen tatsächlich einen Riesenhaufen Glück (und ein Eigentor der Gastgeber), um es überhaupt ins Elfmeterschießen zu retten.
Dort wird Fayet-Vertreter Mc Manus dann zum Helden, weil er zwei Elfmeter hält.
Puh, das hätten wir uns weniger nervenaufreibend gewünscht!


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Wir schwören uns vor dem Spiel gegen Mitkellerkind Middlesbrough darauf ein, hier 120% zu geben. Einfacher als dieses Heimspiel wird es in der gesamten Saison wohl kaum werden, soviel ist mal sicher.
Und diesmal setzen die Junbgs den Plan aber mal sowas von souverän um.
Wir haben im Spiel zwar nur eine echte hochkarätige Chance, aber die nutzt Beaston nach 7 Minuten sofort zur Führung.
Danach spielen wir die Partie sehr konzentriert und ruhig.
Und als nach einer Stunde die Angriffsbemühungen der Gäste stärker werden, setzen wir einen nahezu perfekten Konter, an dessen Ende mal wieder Potter steht und das 2:0 erzielt.
Drops gelutscht!

Und nach fünf Spielen stellen wir fest - ja, die Premier League ist die erwartet sackschwere Aufgabe.
Aber komplett chancenlos sind wir zu unserer eigenen Überraschung wohl doch nicht!


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Wobei wir diesen Ausspruch nach dem nächsten Gastspiel - diesmal bei Tabellennachbar (!) Chelsea - kleinlaut wieder zurücknehmen. Denn zumindest in diesem Spiel SIND wir chancenlos.
Wir lassen zwar nur ein einziges Tor der Gastgeber zu (Fayet wieder bärenstark) - aber unsere eigenen Angriffsbemühungen versanden in Form von drei harmlosen Kullerbällen.
Mehr ist nicht zu verzeichnen.
Schwach.


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Zuhause gegen Southampton (Platz 10 aktuell) wollen wir wieder punkten.
Gelingt uns auch - allerdings mit mehr Glück als mir lieb ist, denn wir lassen ein paar durchaus gute Gästechancen zu.
Im Gegenzug ist aber auch unsere eigene Offensive wieder deutlich griffiger als zuvor und wir scheitern ebenfalls mehrfach nur knapp.
Das null zu null am Ende ist gerecht, hilft uns aber wahrscheinlich mehr als den Gästen.
Denn alle Mannschaften auf den Abstiegsrängen haben verloren und wir demzufolge einen Punkt Abstand gewonnen.


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Zur allgemeinen Erbauung gibt es nun ein Heimspiel gegen Zweitligist Bristol Rovers - dass das kein Ligaspiel ist, ist also klar.
"EFL-Cup, dritte Runde" trifft es eher.
Da die Spiele momentan dicht getaktet stattfinden, schonen wir etliche unserer Stammspieler und lassen im Doppelsturm die beiden Offensivallrounder Kelly und van Schuppen (unser zweiter Niederländer) ran.
Die harmonieren auf Anhieb sehr gut und sind hauptverantwortlich dafür, dass wir trotz einen relativ ausgeglichenen Spiels am Ende einen deutlichen 3:0-Sieg einfahren.


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Das nun folgende Spiel ist mit "schwer" wahrscheinlich noch viel zu optimistisch umschrieben.
Der FC Liverpool ist nach dekandenlangem Dornröschenschlaf wieder in den Kreis ernstzunehmender Titelkandidaten aufgerückt, 2056 gab es gar den ersten Meistertitel seit 2030.
Und auch in dieser Saison zählen sie wieder zum engeren Kandidatenkreis auf die Meisterschaft.
Ein Spiel in Anfield ist also eine turmhohe Herausforderung.
Gleichzeitig ist es auch das letzte Pflichtspiel im September.

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Zwei Monate und acht Partien (also ein knappes Saisonviertel) sind absolviert - Zeit für einen ersten Blick auf die Tabelle, die nun so langsam so etwas wie erste Aussagekraft hat.


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Apropos überraschende Zwischenstände - hier noch ein Suchbild.
Was ist an dieser Championship-Tabelle bemerkenswert?

« Letzte Änderung: 16.Dezember 2024, 21:19:33 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #729 am: 16.Dezember 2024, 22:45:23 »

Läuft doch überraschend gut.

Von mir aus musst du die Arbeit mit dem Skin etc nicht machen. Es reicht durchaus die Ergebnisse und ein zwei Sätze sowie einmal pro Spiel-Monat eine Tabelle zu posten.
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Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #730 am: 18.Dezember 2024, 01:07:33 »

Erstmal zum Skin: Ergebnisse so wie zuvor würden mir auch reichen. Es ist zwar durchaus interessant zu sehen, wie die Heatmaps in den einzelnen Spielen ausfallen und welche Spieler wie benotet wurden (insbesondere das), aber gerade wenn der Aufwand den Nutzen übersteigt, fühl dich nicht dazu genötigt. Es ist sehr cool, aber kein absolutes Must have in meinen Augen.

Zur Tabellensituation: ich könnte ja jetzt so tun, als sei ich überrascht... Stattdessen versuche ich lieber das Suchbild aufzulösen: steht die Tabelle auf dem Kopf?  :police:
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #731 am: 18.Dezember 2024, 11:38:51 »

Grandioser Saisonauftakt, sieht sehr gut bislang. Hoffe natürlich das das Team diese Leistung auch so ein wenig halten kann und du mit dem Abstieg nichts zu tun haben wirst.
Skin sieht klasse aus, aber du musst dir auch meinetwegen nicht diesen Aufwand machen, ein, zwei Sätze zu den Spielen reichen. Wenn es ein sehr überrachendes Ergebnis sein sollte, dann kannst du auch ruhig mehr schreiben, aber brauchst keinen übermäßigen Mehraufwand zu betreiben.
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Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #732 am: 18.Dezember 2024, 17:33:40 »

Finde den Screen zu den Spielen sehr cool, aber für jedes Spiel ist das too much. Vielleicht kannst du für einzelne, gezielte Spiele auswählen, wenn du da auch mehr zu erzählen hast?

Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #733 am: 18.Dezember 2024, 23:15:48 »

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Herbst 2060, Sheffield, England

Das "The Owls' Nest" ist wieder mal dicht bevölkert - wie an jedem Spieltag eigentlich.
Sind auch wieder weitgehend die gleichen Nasen da - Spikey, Danny, Jeb, Garry und wie sie alle heißen.
Die Creme de la Creme der Owls-Fans am unteren Ende des Einkommensspektrum eben, also diejenigen, die sich zwar die zwei (drei, vier) "pints" of ale" im Pub leisten können, aber nicht die hunderte von Pfund, die es pro Saison kostet, wenn man wirklich alle Spiele der Owls im Stadion sehen will.

"Ale schmeckt im Pub eh am besten", nuschelt Garry zwischen zwei Schlucken. Der Endfünfziger, der dank jahrzehntelangem Genuss von Bier und Tabak so zerknittert wie ein alter Lederschlappen aussieht, ist quasi Inventar hier. Und er ist wahrscheinlich derjenige, der die meisten unterschiedlichen Sheffielder Ale-Sorten kennt - und davon gibt es ja einige, wie jeder weiß.
"The real ale capital of the world" - diesen Titel verteidigen die Sheffielder (und vor allem ihre 58 (!) Brauereien) mit Zähnen und Klauen.
1800 Ale-Sorten werden hier gebraut - und Gerry behauptet, er hat sie alle schonmal getrunken.

Dozy würde seinem besten Kumpel sowieso nie widersprechen - und auch jetzt nickt er zustimmend und genehmigt sich selbst auch noch einen Schluck.
Dann stellt der grauhaarige Ex-Straßenbauer - kaum schwankend - das Glas ab und fragt in die Runde: "Un'? Wie geh's heu'e aus?"
"Zwo eins! Wir machens!", kichert Jeb.
"Näää, Eins drei. Heut gibb's auffe Mütze.", erwidert Garry. "Uns fehlen ja gleich vier Stammspieler. Und Fayet soll auch verletzt sein."
"Blödsinn!", poltert Spikey, "asl se vorhin die Aufstellung gezeigt ham, stand'r drauf."
"Wär wichtig, ohne den Franzmann sin'wer nur halb so gut."
"Aye.", nickt Dozy. "Wenn er bei ist, hol'n wer minnest'ns n Punkt, ich lech mich fest."

Der Barmann stellt den Ton lauter, als auf großen Fernseher über  der Bar die Mannschaften beim Einlauf ins Stadion gezeigt werden.
Die Stammgäste drehen sich unisono um und nehmen - als wärs ein Appell in der Kaserne - Haltung an (soweit ihnen das in ihrer jeweiligen Verfassung möglich ist). Zu Dozys Haltung gehört im Moment unbedingt der Stützpfeiler, gegen den er sich lehnt - sein Körperschwerpunkt liegt nämlich irgendwo links neben seinem linken Arm, wie es scheint ....

Und während sich die Spieler beider Mannschaften höflich abklatschen, tönt es durch den Pub:

"We are the Owls - oooohoooh
We are the Owls - hey! hey! hey!
We are the Owls .... the Sheffield OWLS!"

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Der Oktober hält für uns eine Reihe an anspruchsvollen Aufgaben bereit - Aufgaben, die von einem Quasi-Derby im EFL-Cup bis zu zwei Schwergewichten in der Premier League reichen.
Aber der Reihe nach:

Als allererstes gibt es ein richtiges Derby - naja gut, fast.
Nottingham Forest gegen Sheffield Wednesday - mehr Tradition geht in dieser Saison in der Liga nicht (und auch sonst selten), jedenfalls wenn man rein nach Gründungsdatum der beteiligten Vereine geht.
1865 gegen 1867 - dagegen können nur ganz ganz wenige noch existente Profivereine anstinken. Stoke City, klar. Notts County, auch klar.
Das wars aber auch schon.
Es gibt natürlich noch ältere Fussballvereine - den Sheffield FC (gegründet 1859) zum Beispiel. Nur ist der halt Amateurverein. Der Wanderers FC ist eventuell sogar noch älter - nur war der zwischenzeitlich aufgelöst und zählt also eigentlich nicht mehr.
Wie mans dreht und wendet - Forest gegen Wednesday ist eines der ältesten Duelle im association football ... also der Sportart, die wir - zur Unterscheidung vom Rugby - heute einfach "Fussball" nennen, wobei beide Sportarten aus der gleichen Quelle hervorgegangen sind.

So viel Geschichte(n) man drumherum erzählen kann, das Spiel selbst ist leider ein ziemlich müder Kick.
Das 0:0, das am Ende auf der Anzeigetafel aufleuchtet, versprüht mehr Esprit als die 90 Minuten auf dem Rasen vorher anzubieten hatten.
Schade, tut uns auch leid für die Anhänger, die bei strömendem Regen nach Nottingham mitgekommen sind.
Andererseits: ein weiterer Punkt auf unserer Mission Klassenerhalt.
Nottingham dagegen verbleibt tief inder roten Zone.
Besser sie als wir - obwohl ich eine Menge Sympathien für Forest habe: wir haben einfach nichts zu verschenken!

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Besonders auffällig war wieder einmal, dass wir viel zu oft Probleme haben, uns Chancen zu erarbeiten. Und wenn wir doch welche haben, vergeben wir sträflich viele.
Der Aufstrag für die nun folgende kurze Spielpause (es geht erst in zwei Wochen weiter, weil wir nicht im Europacup vertreten sind und erst später im Jahr im FA Cup einsteigen) ist daher klar:
Offensivspiel trainieren.
Und da das Trainierte am besten in einem richtigen Spiel erprobt wird, vereinbaren wir gegen den lokalen Amateurverein Dinnington auch gleich noch ein Freundschaftsspiel.
Das gewinnen wir locker-leicht mit 7:0.
Klingt gut.
Klingt allerdings nicht mehr so gut, wenn man das Spiel auch gesehen hat.
Welch Überraschung: eine Woche Training hat an unseren grundlegenden Schwierigkeiten, das Spiel selbst zu gestalten, noch nichts Entscheidendes geändert. Da sind noch weitere Trainigseinheiten nötig, weiß der Binsenweisheitenverkäufer.

Wir üben aber nicht nur Chancenverwertung und Passpiel und so weiter - nein, wir stellen auch die Taktik etwas um.
Der "Segundo Volante" wird ein Stück nach vorn gezogen unsd zu einem schlichten Box-to-Box-Spieler.
Je nach Spielsituation kann man den ohne große weitere Anpassungen im Spiel entweder zu einem zweiten Balleroberer oder zu einem Spielgestalter umfunktionieren.
Und der Box-to-Box selber stellt halt auch nicht so hohe Anforderungen taktischer und technischer Natur an den Spieler, der die Rolle bekleiden soll.
Mal sehen, obs hilft.

Der erste Test in einem Pflichtspiel findet in Leeds statt - beim bereits angesprochenen Pokalduell gegen United.
Die Partie könnte kaum schlechter beginnen, denn schon in der sechsten Minute rutscht unser irisches Rechtsverteidiger-"Wunderkind" Thomas Prior am Strafraum weg, als er einen Abstoß ausführen will. Der Ball kullert in die Spielfeldmitte, direkt vor die Füße von Itodo - und der hat keine Mühe, ins leere Tor einzuschieben.
Verdammter Mist!

Die Jungs berappeln sich aber schnell.
Potter gleicht kurz vor der Pause aus, als er zusammen mit dem ball nach einer flachen Hereingabe Priors ins Tor rutscht.
Kurz nach der Pause bringt uns unser frischgebackenes Box-to-Box-Versuchskarnickel Mancuso in Führung.
Danach neutralisieren sich beide Mannschaften bis zum Schluß im Mittelfeld.
Naja, FAST bis zum Schluß.
In der 96. Minute erhalten wir nach einem Konter noch einmal eine Ecke.
Prior bringt sie rein, Kelly steigt am höchsten - 3:1.
Ende gut, alles gu ... nee, das nicht, aber Schwamm drüber und nach vorn schauen.
Jetzt wartet nämlich in der Liga ein ganz anderes Kaliber auf uns.

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Die Tottenham Hotspurs sind nicht mehr Teil der Top 6 wie noch zu Beginn des Jahrhunderts, aber eine nationale Institution sind sie immer noch.
Und haushoher Favorit sind sie in einer Partie gegen uns sowieso - insbesondere, wenn sie zuhause spielen.
Es gibt selbstverständlich keinerlei Grund, die "Konter!"-Grundhaltung ausgerechnet in diesem Auswärtsspiel aufzugeben, also behalten wir sie bei.
Und der Spielverlauf spielt uns mehrfach dabei in die Karten.
Nach 100 Sekunden wagen wir uns das erste Mal nach vorn, Prior schlägt eine Flanke, sein Gegenspieler versucht sie per hohem Bein zur Ecke abzulenken, erschafft dabei aber nur eine Bogenlampe, überrascht seinen Keeper - und Wednesday führt.
Kann man mal so machen, Thomas!

Die Führung hält zwar leider nur ne Viertelstunde, weil Carlos Alberto beim verzweifelten Versuch, den gegnerischen Mittelstürmer am Flanken zu hindern, ein äußerst unglückliches Eigentor unterläuft ... allerdings gehen wir drei Minuten später wieder in Führung, als Beaston nach einer van-de-Walle-Ecke in einer Spielertraube am höchsten steigt und zum 2:1 einnickt.
Nach einer reichlichen halben Stunde setzt Valero sogar noch einen drauf und wuchtet den Ball per Freistoß aus etwa 18 Metern halblinker Position ins Netz.
Mit einem nachgerade sensationellen 3:1 gehen wir in die Pause.
Und als wir wieder rauskommen, beginnen 45 Leidensminuten.
Tottenham läßt uns keine Atempause und berennt unser Tor ohne Unterlaß.
Wir dagegen kommen kaum zur Entlastung.
Unsere Abwehrarbeit allerdings ist klasse, kann man nicht anders sagen.
Wir lassen bis zum Schlußpfiff nur noch ein einziges Gegentor und fahren dann, ungläubig grinsend mit drei weiteren nie und nimmer eingeplanten Punkten wieder nach Hause...

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...wo uns eine Woche später die Queens Park Rangers besuchen kommen. Die sind ziemlich bescheiden in die Saison gestartet.
Als reine Vorsichtsmaßnahme starten sie daher sehr defensiv und auf Sicherheit bedacht in die Partie und überlassen uns erstmal Ball und Spielfeld.
Als sie merken, dass wir mit dem Ball immer noch relativ wenig anfangen können, übernehmen sie allerdings mehr und mehr die Kontrolle.
Zum Ende der Partie haben sie über 60% Ballbesitz.... und in der 96. Minute (!) gelingt ihnen dann leider auch der entscheidende Treffer zum Sieg.
Ein absolut verdienter Sieg, keine Frage - wir hatten keine "richtige" Torchance, während sie etliche Male an Fayet oder den eigenen Nerven gescheitert sind - aber eine Drecksniederlage ist es doch. Sooo kurz vor dem nächsten Punktgewinn doch noch abgeschossen zu werden, nervt.
Tierisch!

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Vor allem erhöht es völlig unnötigerweise vor dem nun folgenden Auswärtsspiel den Druck
Was unschön ist, denn das letzte, was man in einem Auswärtsspiel bei Manchester United gebrauchen kann, ist zusätzlicher Druck.
Fast schon folgerichtig: wir kommen überhaupt nicht ins Spiel.
Nach 21 Minuten liegen wir 2:0 hinten, am Ende haben wir ganze zwei Schüßchen mit einem Gesamt-xG-Wert von 0.1 abgegeben, waren vollständig unterlegen und fahren grummelnd zurück nach Sheffield.
Das einzig positive an diesem Spieltag:
hinter uns hat sich nichts relevantes verändert.
Rotherham, Nottingham und West Ham verlieren zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereits so langsam den Anschluß.
Uns soll es recht sein - 9 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz nach nur 12 Spielen klingt mal richtig gut!
Und an allem, was nicht gut klingt, müssen wir eben weiterarbeiten.

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Wie lange wir das noch in Zusammenarbeit mit Gianni Verhaegen tun, steht aber dann plötzlich infrage, denn es kursieren Gerüchte auf dem Vereinsgelände, dass unser Präsident sich aufs Altenteil zurückzuziehen gedenke und einen Verkauf des Vereins in Erwägung ziehe.
Gianni hüllt sich dazu auch uns gegenüber nahezu komplett in Schweigen und bestätigt lediglich, dass er über ein "Karriereende" auf dem Präsidentenstuhl nachdenke.
Alles andere seien aktuell nur Hirngespinste, da sei nichts dran.
Na mal schauen - auch in Sheffield gibt es Pferde und Apotheken...

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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #734 am: 19.Dezember 2024, 07:59:28 »

Näher an den internationalen Plätzer als an den Abstiegsrängen ;)

knufschu

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #735 am: 19.Dezember 2024, 14:26:32 »

Respekt! Hätte die Owls nicht derart stark erwartet!

Lieblingsformulierung: "sein Körperschwerpunkt liegt nämlich irgendwo links neben seinem linken Arm"  ;D
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Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #736 am: 19.Dezember 2024, 16:11:09 »

Ach je, schon wieder ein Investor... England, warum nur?!
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #737 am: 19.Dezember 2024, 16:12:41 »

Irgendwie in Niemandsland.
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #738 am: 19.Dezember 2024, 21:08:56 »

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Winter 2060, Sheffield, England

Der November beginnt mit DEM SPIEL. Derby im Hillsborough. Gegen Sheffield United.
Die Blades haben sich in den letzten zwei, drei Dekaden leider zu einer Spitzenmannschaft im englischen Fussball gemausert.
In der Saison 20054/2055 haben sie zum ersten Mal seit 157 Jahren (!) wieder die englische Meisterschaft gewonnen.
Die Blades-Fans waren vorher schon ein hämischer, arroganter Haufen (und ihre ach so "lustigen Streiche", wie das Anmalen von Giannis Auto in Rot-Weiß, ein allzuhäufiges Ärgernis).
Seit dieser dämlichen Meisterschaft jedoch sind sie überhaupt nicht mehr zu ertragen und haben die "Herrschaft" in der Sheffielder Öffentlichkeit übernommen.
In Owlerton, in unmittelbarer Umgebung des Hillsborough, geht es halbwegs, aber überall sonst ist ein blau-weißer Schal viel zu oft eine "Provokation", auf die der harte Kern der United-Fans natürlich "reagieren muss".
Asoziales Gesindel!

Umso wichtiger wäre es, dass wir sie im Heimspiel in die Schranken weisen.
(An der Bramall Lane, in unserem alten Stadion, wird wohl im Rückspiel nichts zu holen sein - zuhause sind sie seit über zwei Jahren unbesiegt!)
Die Vorzeichen sind allerdings alles andere als gut.
Unsere Flügelzange van de Walle links und Prior rechts muß komplett passen und da auch noch Neuzugang Zijlstra ausfällt, muß auf der linken Seite Eigengewächs leonardo ran.
Bis vor einem reichlichen Jahr hab ich den Jungen bedenkenlos auf den Platz geschickt, immer mit einem guten Gefühl.
Inzwischen ist das deutlich anders.
Schon in der Championship hatte er oft genug Anpassungsprobleme - und in der Premier League, das beweist er auch heute wieder, hat er leider in seiner gegenwärtigen Verfassung nichts zu suchen.
Es liegt nicht an ihm allein, dass wir von Sheffield United im eigenen Stadion phasenweise vorgeführt werden, zumal er nach 30 Minuten ja auch noch raus muß und wir mit Jonathan Tear, dem früheren Abwehrchef, einen komplett positionsfremden Spieler auf die linke Abwehrseite stellen müssen.
(Tear ist seit 2052 (!) im Verein, den haben wir zu Sechstligazeiten ablösefrei von York City geholt. Und er ist noch immer eine Kaderoption. Stammspieler wird er wahrscheinlich nicht mehr werden bei Wednesday - aber ich kenne nicht viele Spieler, die in acht Jahren die Anpassung von der sechsten auf die erste Liga schaffen.)

Zu diesem Zeitpunkt steht es nach einem Tor von Uniteds Sturmspitze Ikeda bereits 0:1 und Fayet hat das 0:2 mehrfach verhindert.
Dass wir in der Halbzeit mit Potter und Beaston auch noch den gesamten Sturm tauschen müssen, weil beide nach etlichen harten Tacklings angeschlagen sind, machts auch nicht besser.
Am Ende kassieren wir noch ein zweites Tor, gehen als Verlierer vom Platz und werden im eigenen Stadion von höhnischen gesängen der Blades-Fans in die Kabine verabschiedet.
Was n Scheiß.

Dritte Ligapleite in Folge.
Gut, so ähnlich war das vor der Saison ja auch zu erwarten - aber wenns dann wirklich so passiert, ist es dennoch deprimierend.

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Zumal wir eine Woche später das gleiche quasi nochmal erleben. Wieder ein (Quasi-)Derby, diesmal bei Aston Villa. Wieder ein frühes und ein spätes Gegentor, wieder nicht clever genug.

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Noch haben wir das Glück, dass mit Rotherham, Forest, Westham, Middlesbrough und den Wolves fünf Mannschaften am Tabellenende rumkrebsen, die einen dermaßen bescheidenen Saisonstart hatten, dass wir dennoch immer noch ein gutes Polster haben.
Aber wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass das so bleibt.
Selber wieder in die Spur kommen, lautet die Devise.

Zu diesem Behufe (oh Gott, ich werde alt, diesen Ausdruck hat Opa Jean immer verwendet ... und wir haben ihn damit aufgezogen...) ... ähem ... also deswegen basteln wir wiederm al ein bißchen an der Taktik herum.
Der bisher eher auf Unterstützung bedachte offensive Mittelfeldspieler (also Valero oder Correa, in Ausnahmefällen auch Neuzugang Frans van Schuppen, soll sich aktiver in den Angriff einbringen und auch mal von der Strafraumkante abschließen - einfach in der Hoffnung, dass das zu mehr gefährlichen Gelegenheiten führt.

Zeit, um das in einem Testspiel zu ... äh ... testen, bleibt nicht, denn schon wenige Tage später schaut die Mannschaft von West Bromwich Albion vorbei und hätte gern drei Punkte.
Ist schließlich ein Aufsteiger-Duell, also traditionell eine Gelegenheit, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Das Phrasenschwein kennt dazu schöne Sprüche wie "Sechs-Punkte-Spiel" oder "Gegen Mitaufsteiger mußt Du punkten, einfacher wirds nicht" und so weiter.

Da inzwischen auf der linken Abwehrseite mit van de Walle, Zijlstra, Leonardo und Tear wirklich jeder ausfällt, der irgendwie geeignet wäre, bleibt uns nichts anderes übrig, als Rechtsverteidiger Douglas als improvisierten inversen Linksverteidiger auszuprobieren und uns zu freuen, dass Prior gerade rechtszeitig wieder fit geworden ist, um den (nicht inversen) Gegenpart hinten rechts zu übernehmen.
Und was von Mario und mir als absolute Notlösung zusammengestoppelt wurde, erweist sich heute als entscheidender Kunstgriff.
Douglas erzielt zwei Tore selbst, bereitet das dritte durch Prior vor und hat defensiv glücklicherweise wenig zu tun.
Bis auf den Ehrentreffer kurz nach dem Seitenwechsel fällt WBA nämlich offensiv über deren rechte Seite nicht viel ein.
Über links sind sie zwar zwingender, aber auch nur bis zum Strafraum. Eine wirklich große Chanceh aben sie abgesehen vom Tor nicht.
Nach 4 Niederlagen in Folge endlich wieder ein Sieg!

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Damit sind wir im Dezember und bei drei potentiellen Wochen der Wahrheit.
Rotherham, Huddersfield, Ipswich, Huddersfield (EFL Cup), West Ham - so lauten die nächsten fünf Spiele. Und bis auf die Partien gegen Huddersfield sind das alles Kellerduelle mit Mannschatfen, die mehr oder weniger deutlich hinter uns stehen.
In diesen Spielen zu punkten kann in der Endabrechnung schon die halbe Miete für den Klassenerhalt sein!
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In Rotherham starten wir hochkonzentriert, spielen ziemlich souverän und führen nach 37 Minuten auch 2:0, kassieren kurz vor der Pause dann aber wieder mal so ein dämliches Gegentor durch "eine Unachtsamkeit in der Halbraumverteidigung", wie es der BBC-Reporter in der Zusammenfassung später nennt.
Dieses Gegentor stachelt die Hausherren so richtig an und die zweite Halbzeit ist zunächst ganz und gar nicht mehr souverän.
Erst Valeros zweiter Freistoßtreffer an diesem Abend bricht dann in der 75. Minute den Widerstand der Hausherren, so dass wir die ersten drei "big points" in diesem Monat einsacken und mit nach Sheffield nehmen können.

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Huddersfield ist ne ganz andere Hausnummer, die stehen auf Platz sechs der Tabelle und dass wir Heimspiel haben, nutzt uns mal exakt gar nichts.
Ohne Beaston, Valero und Boyland sind wir offensiv harmlos, defensiv ist die Dreierkette mit den schnellen, nach innen ziehenden Flügelspielern der Gäste ein ums andere Mal überfordert. Als Ergebnis gibts ne 0:2-Niederlage, die völlig in Ordnung geht, leider.

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Bei Ipswich Town machen wir eines der schlechtesten Spiele der bisherigen Saison, nehmen aber paradoxerweise dennoch einen Punkt mit.
Die Gastgeber ärgern sich wahrscheinlich immer noch schwarz, als wir längst wieder zuhause sind.
Duselpunkt vom Allerfeinsten!

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Zweites Heimspiel gegen Huddersfield innerhalb von 10 Tagen, diesmal als Pokalfight angerichtet.
Wir wollen uns besser verkaufen als in der Liga, vor allem wollen wir das Spiel möglichst lange offen halten.
Das klappt exakt 4 Minuten und 38 Sekunden lang, dann liegen wir hinten.
Zur Halbzeit 0:2, am Ende gar 0:3.
Na gut, wer braucht schon den EFL Cup?
Liga ist eh wichtiger.

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Und da gibts jetzt wie angekündigt, das dritte Duell zweier potentieller Absteiger in kürzester Zeit.
Es ist eine sehr ausgeglichene Partie, die Gäste aus dem Süden haben zwar weniger, dafür aber die deutlich besseren Chancen.
Aber am Ende gewinnen wir duruch zwei glückliche Tore innerhalb von vier Minuten mit 2:0 und können mal gaaaanz tief durchatmen.

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Aus den drei "wichtigen" Spielen in diesem Monat haben wir 7 Punkte geholt und den Abstand auf den ersten Relegationsplatz nochmal vergrößert.
Und das ist nicht hoch genug zu bewerten, denn jetzt haben wir Crystal Palace, Newcastle und Manchester City vor der Brust.
Wenn es da dreimal null Punkte gibt, ist keiner überrascht, wir am allerwenigsten.
Alle drei Mannschaften stehen entweder auf einem Champions-League-Rang oder kurz dahinter.

In London, bei Palace, gibts denn auch eins auf den Deckel.
Die haben mit uns nach der sensationellen Hinspielniederlage noch eine Rechnung offen, das merkt man deutlich.
Wir sind zwar nicht chancenlos, aber Palace ist gnadenlos effektiv heute.
Mit dem 0:3 sind wir genaugenommen noch gut bedient, denn zweimal retten auch Latte bzw Pfosten für den bereits geschlagenen Fayet...

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Fünf Tage später gibts vor über 70.000 Zuschauern im Etihad dann richtig eins auf die Glocke, das 0:4 schmeichelt uns sehr!
Schnell vergessen, diese Demütigung, bloß schnell vergessen!

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Bleibt noch das Jahresabschlußspiel gegen Newcastle.
Nicht sonderlich ansehnlich - beide Mannschaften neutralisieren sich nahezu komplett.
Hüben wie drüben ein paar halbgare "Chancen" (die in anderen Spielen womöglich gar nicht als solche erkannt worden wären).
Und wenn nicht Joel Fraher zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Prior-Ecke eingenickt hätte, wärs hier nunn zu null ausgegangen.
So jedoch gibt es ein sehr überraschendes, verspätetes Weihnachtsgeschenk für unsere Fans.
Und Newcastle überwintert außerhalb der europäischen Ränge, hähä!

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Wir dagegen können fast schon entspannt Silvester feiern.
Wir haben zehn (ZEHN!) Punkte Vorsprung auf den 18. Platz, auf dem Rotherham steht, sind nur einen lächerlichen Punkt hinter Tottenham und fühlen uns großartig.

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Als weitere gute Nachricht hat dieser Herbst Carlos Alberto davon überzeugt, dass der Kader doch stark genug ist, er erklärt sich zu Vertragsverhandlungen für eine Verlängerung bereit - wir machen natürlich sofort Nägel mit Köpfen.
Immerhin wurde Alberto gerade erst zum Sichtungslehrgang der brasilianischen Nationalmannschaft eingeladen.
Ein solches Talent müssen wir unbedingt halten!

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Damit sind wir allerdings leider am Ende der guten Nachrichten, denn einen Kracher hat das Jahr leider noch.
Die Gerüchteküche bezüglich einer Übernahme brodelt ja schon länger, inzwischen lautet der Verdacht, dass der (noch unbekannte) "Neue" den Verein gar an die Börse bringen will!

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Und zwei Tage vor Öffnung des Transferfensters ....

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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #739 am: 20.Dezember 2024, 11:50:35 »

Okay das war ein auf und ab, aber es sind 10 Punkte. Das ist ein Polster auf dem man aufbauen kann. Solange man die Spiele gegen die Gegner auf Augenhöhe und darunter erfolgreich bestreiten kann sollte es gut ausgehen.
Was natürlich jetzt extrem nervt ist diese Transfersperre, die wahrscheinlich dann auch noch sooooo lange dauert bis das Fenster geschlossen ist, weil sich die Herren Anwälte die den ganzen Kram zu Papier bringen müssen, sich wegen irgendwelcher sprachlicher Formen in die Haare bekommen und nix vorran geht.

Hoffe dann einfach mal das die Übernahme schnell und sauber über die Bühne geht und du im Amt bleiben darfst und du dann auch noch ein bisschen mehr Budget zum ausgeben bekommst. :D
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar
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