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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 73242 mal)

knufschu

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #640 am: 26.Februar 2024, 17:08:35 »

Unfassbar, wie der sportliche Aufstieg so schnell Formen annimmt und die "Owls" die Liga dominieren und das Power-Duo Lavayeux - Goosens zudem noch im FA-Cup höherklassige Vereine aus aus dem Wettbewerb feuert! Ich meine, ein xG-Wert von 3,69 (und 3,12)!!! So ein Spiel kann vermutlich auch 6:1 ausgehen?! Jedenfalls wäre ich gerne Zuschauer bei dieser Partie gewesen! Wer weiß, vielleicht werden mit dem sportlichem Aufstieg auch mal Bewegtbilder zu sehen sein?!  >:D (mir reichen natürlich auch weiterhin die fabelhaften Worte, in die du deine Story kleidest)

Unglaublich ist auch, mit welchem Gehältern und Summen in diesen niedrigen Ligen operiert wird, was der Panik-Deal mit Homer belegt. Ich kann mir aber vorstellen, dass der agile Spieler durchaus mit falchen Flanken und Bällen hinter die Kette ein "Killer" sein könnte. Keine Ahnung, wie schnell die Innenverteidiger der Konkurrenz so sind?

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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #641 am: 26.Februar 2024, 20:19:28 »

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Das neue Jahr beginnt, wie das alte geendet hat: mit Spielen im Drei-Tage-Rhythmus. "Winterpause" kennen die Engländer nur aus dem Märchen, wie es scheint.
Und das Fussballjahr beginnt nicht nur sehr zeitig - nein, es beginnt auch extrem beschissen.
Beim Playoff-Anwärter Altrincham verlieren wir nach einer grottenschlechten Leistung mit 0:1. Dabei haben wir in der gesamten Partie immerhin drei richtig gute Torchancen, aber sowohl der in der Startelf aufgebotene Whitehouse als auch der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Homer können irgendwas draus machen.

Zum Glück kehren wir in den beiden anschließenden Heimspielen gegen Evesham und Stourbridge schnell in die Erfolgsspur zurück.
Die Partie gegen Evesham kontrollieren wir dabei über die volle Distanz und lassen den Gästen nicht den Hauch einer Chance. Das 2:0 ist ein zu niedrig ausgefallenes Ergebnis, aber wir haben andererseits hier dringend nötige Kräfte geschont, um das Spiel gegen Stourbrigde anzugehen, das dritte Ligaspiel des Jahres.
Am 7. Januar.
Bloß gut, dass der Kader groß und ausbalanciert genug ist. Wir wechseln auf fast allen Positionen durch - und das merkt man.
Unser Board hat das Spiel zum Fantag erklärt und es wird passenderweise ein absolutes Spektakel. 1:0, 1:2, 3:2, 3:3, 5:3.
Wer nach diesem Torraumszenenfestival nicht zufrieden nach Hause geht, ist entweder unersättlich ... oder Stourbridge-Fan.
Ehrlich, die hätten ein Unentschieden verdient gehabt - aber andererseits nehmen wir dieses Erfolgerlebnis des zweiten Anzugs gerne mit.
Kommt nämlich genau zur rechten Zeit - jetzt gehts nach Walsall!

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nach dem Pokalauftritt haben wir tatsächlich eine ganze Woche lang kein Spiel -aber das erweist sich leider als überhaupt nicht hilfreich.
In Grantham spielen wir komplett fahrig und unkonzentriert. Eine solche Menge an Fehlpässen vorne wie hinten hab ich noch nicht erlebt.
Zum Glück hat wenigstens Keeper Olaniyi Normalform, sonst hätte das Flippertor des eingewechselten Ross Smith nie im Leben für einen Punkt gereicht.
Keine gute Generalprobe für das nächste Pokalspiel - überhaupt nicht!
Und auch kein schönes Ende eines soiweso ziemlich ausbaufähigen Ligamonats - Chester und Morecambe kommen langsam, aber sicher nähergekrabbelt.

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Der Februar beginnt also mit einem weiteren Pokalspiel.

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Nach dem Pokal ist vor der Liga - aber zum Glück liegt diesmal eine Woche zwischen den Spielen. So ganz langsam merkt man der Mannschaft die Strapazen an. Immer öfter äußern die Fitnesstrainer Bedenken bezüglich einzelner Spieler und empfehlen dringend Pausen.
Empfehlungen, die wir selbstverständlich beherzigen!
Denn so schwer ein Fehlen von Vorlagenmonster Rory Rooney oder Abwehrchef Jonathan Tear auch wiegt - ein längerfristiger Ausfall wäre noch viel schlimmer!
Und immerhin erhalten so die nominellen Ersatzspieler wie Andoh auf dem linken Flügel oder Bull im Abwehrzentrum mal Startelfeinsätze.

Das erste Ligaspiel - zuhause gegen Farsley Celtic - ist trotz diverser Ausfälle eine ziemlich eindeutige Angelegenheit und das schlußendliche 2:0 eher unserer Abschlußschwäche als einem starken Gegner geschuldet.

Eine Woche später, in Morecambe beim Spitzenspiel Dritter gegen Erster, sieht das schon wieder ganz anders aus.
Morecambe hat über die 90 Minuten betrachtet mehr vom Spiel, ist nach Chancen gleichwertig ... aber Whitehouse und Murray nutzen alle drei klaren Chancen, während Morecambe an Onaniyi verzweifelt.
Am Ende steht auf dem Papier ein klarer Auswärtssieg, über den sich die Gastgeber schwarz ärgern dürften, weil der so klar nicht war.

Danach gehts gleich weiter zu den Blyth Spartans, die in dieser Saison irgendwie nicht vom Fleck kommen. Sie sind oft gut im Spiel, nehmen aber selten etwas Zählbares mit. So auch diesmal - eigentlich ist es eine ausgeglichene Partie, aber wir gehen dank dreier Standardsituationen (zwei Ecken, ein Freistoß) mit 3:0 in die Kabine. Die zweite Hälfte ist komplett ausgeglichen, am Ende steht ein effizient herausgespielter Auswärtssieg.

Sowas sollte doch Auftrieb geben - und das Heimspiel gegen den Vorletzten Nuneaton nur Formsache sein?
Kurz gesagt: nö. Wir erzielen mit Müh und Not ein einziges Tor gegen die aufopferungsvoll verteidigenden Gäste. Und da wir in der 87. Minute hinten einmal nicht aufpassen, gibts für uns überraschenderweise nur einen Punkt.

In der Folgewoche, beim Tabellenvierten Kidderminster, sieht es sogar lange Zeit nach der dritten Saisonniederlage aus - aber zum Glück stolpert Whitehouse kurz vor Schluß doch noch einen rein, so dass der Monat trotz aller Ärgernisse dennoch den Stempel "ungeschlagen" bekommt.
Glück im Unglück: sowohl Chester als auch Morecambe chwächeln genauso wie wir, so dass nach 33 Spielen immer noch ein paar Punkte Vorsprung zu buche stehen.
Aber so langsam sollten wir den Blick wirklich nach hinten richten, viele Ausrutscher können wir uns nicht mehr leisten, wenn wir den einzigen direkten Aufstiegsplatz ergattern und die Lotterie namens "Playoffs" vermeiden wollen.

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« Letzte Änderung: 26.Februar 2024, 20:40:52 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

FlutLicht1900

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #642 am: 27.Februar 2024, 10:37:25 »

Solide Tabellenführung. 👍
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Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #643 am: 27.Februar 2024, 14:43:59 »

Nun bin ich auch endlich durch mit den letzten Teilen. Der Reihe nach:

Aufgeblähter Kader, den du aufräumen musstest, das ist zu Beginn nie eine einfach Aufgabe. Da ist man wirklich froh, um jeden Spieler der weg ist, auch wenn man weniger Cash erhält als der Marktwert. Und so ein grosses Millionenbudget in der 6. Liga, das ist schon krass. England halt. Auch erstaunlich und lobenswert, wie schnell du einen konkurrenzfähigen Kader zusammengestellt hast und damit einen überragenden Saisonstart hingelegt hast. Der Run im FA Cup ist natürlich fantastisch! Respekt vor dieser Leistung! und in der Liga machst du in der gleichen Form weiter, das ist nur noch Formsache. Ich denke sogar an einen Durchmarsch bis in die 4. oder 3. Liga... mindestens ;)

4Ramos

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #644 am: 27.Februar 2024, 15:37:47 »

In der Liga bis du auf Kurs und ich denke mit der geringen Belastung holst du wieder das beste aus dem Team heraus und holst dir den Titel und Aufstieg.
Im FA Cup, ein mega Lauf und ich denke in den kommenden Jahren wird mit den Owls zu rechnen zu sein, auch bald im Profibereich. :)
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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #645 am: 28.Februar 2024, 19:01:45 »

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Dreizehn Spiele noch.
Und wenn ich mir die Tabelle so anschaue, ist erneut - wie so oft in meiner Karriere - alles für einen perfekten Showdown am letzten Spieltag angerichtet.
Unser 46. Ligaspiel bestreiten wir nämlich in .... Trommelwirbel ... Chester!
Manchmal glaub ich ja wirklich, dass irgendeine höhere Macht die Spielpläne so deichselt, dass wir auch ja ein möglichst spannendes Finale erleben.

Wenns nach uns geht, wird an diesem 46. Spieltag übrigens eine Spannung herrschen wie bei der Dauerschlafmeisterschaft.
Soll heißen: wir wollen mit minimum 4 Punkten Vorsprung nach Chester reisen.
Und das wiederum bedeutet, dass wir ab sofort nicht einen einzigen Punkt mehr auf unseren ärgsten Verfolger verlieren dürfen.

Der lange Endspurt beginnt am ersten März mit einem Heimspiel gegen Darlington. Derek Laird ist unser Mann des Tages - innerhalb von 45 Sekunden versenkt er zwei Schüsse von der Strafraumkante, in der zweiten Hälfte verwalten wir geschickt, fangen uns aber in der 87. Minute dennoch den Anschluß, so dass die letzten Minuten nochmal ein bißchen Zittern angesagt ist.
Nach erfolgreicher Beendigung der Zitterei schauen wir uns mal im Netz um, was hat Chester gemacht? 2:0 gegen Farsley Celtic.
Na gut.

Vielleicht können wir den Vorsprung ja im nächsten Spiel ausbauen? Wir reisen nach Mansfield, die im Saisonverlauf ordentlich abgebaut haben und inzwischen nur noch im unteren Mittelfeld stehen.
Laird trifft erneut doppelt, das dritte Tor zu einem souveränen 3:1-Erfolg steuert Chapman bei, der eine Rooney-Flanke einnickt.
Chester müht sich durch einen Elfmeter in der 88. Minute zu einem 1:0 bei den Blyth Spartans. Also weiterhin nix Neues.

Also schnell ab Richtung Southport. Die stehen dermaßen mittig in der Tabelle, dass es wirkt, als sei der Begriff "Niemandsland" extra für sie erfunden worden.
Und genau so unbelastet spielen sie auch.
Wir gehen zwar sehr schnell mit 2:0 in Führung, aber fast genauso schnell gleichen die Gastgeber auch wieder aus.
Nur gut, dass wir heute eine sehr treffsichere Offensivreihe haben (Laird trifft zum dritten Mal in Folge doppelt, und Chapman tut es ihm heute gleich). Das Endergebnis fällt allerdings, soviel Ehrlichkeit muß sein, mindestens ein Tor zu hoch aus.
Chester gewinnt ebenfalls mit 3 Toren Unterschied - es will und will sich einfach keine Änderung an der Spitze ergeben.

Nächstes Spiel: auswärts bei Kettering Town. Die müssen noch mit einem Auge nach unten schielen und spielen entsprechend kampfbetont (heißt ja auch "Abstiegskampf", nicht "Abstiegssportgymnastik").
Mit so vielen Zweikämpfen und Nickligkeiten kommen wir heute gar nicht zurecht, und am Ende stehen wir ein bißchen verdattert mit nur einem Punkt da.
Und Chester?
Hat das Spitzenspiel bei den Kidderminster Harriers verloren! Yippieh!
März ist ein Supermonat!

Wir reisen ganz beschwingt zurück nach Sheffiel und empfangen als nächsten Gegner den AFC Telford zum Topduell Erster gegen Fünfter.
Und als wir nach einer knappen halben Stunde in Führung gehen, fangen die Zuschauer schonmal an, das Aufstiegslied zu singen (ein paar Spieltage zu früh, aber was solls?)
Die Jungs sind abgelenkt, Telford ist ob des Rückstands angepißt ... und so kommt es, wie es kommen muß, zu Beginn der zweiten Halbzeit kassieren wir binnen 12 Minuten gleich drei Gegentore und sind auf dem besten Wege, eine Heimniederlage einzufahren.
Glücklicherweise dauert ein Spiel 90 Minuten plus X, das gibt Rooney und Homer die Gelegenheit, durch zwei späte Tore einen sehr sehr glücklichen Punkt zu sichern.
Chester? Gewinnt gegen Darlington und nutzt unseren Fauxpas gnadenlos aus.
März ist ein Sch... Monat!

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Monatsabschluß heißt diesmal:
Ligaspiel bei den Stafford Rangers, die etwa noch genauso viele Saisonziele erreichen können wie Southport.
Dank unseres kongenialen Doppelsturms Chapman / Homer gewinnen wir ein wildes Spiel nicht unverdient, aber etwas glücklich mit 3:2 und können daher Chesters erneuten Sieg achselzuckend tolerieren.
Der Vorsprung ist knapp, aber noch hält er.

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Die letzten sieben Spiele.

Los gehts gegen Scarborough, eines von nur drei Heimspielen, die wir noch haben.
Die Gäste haben zwar noch Chancen auf den 7. Platz, der zur Playoffteilnahme berechtigen würde, aber dafür müssen sie punkten - egal, gegen wen.
Dementsprechend umkämpft ist die Partie auch.
Den Unrerschied macht mal wieder Derek Laird, und das 1:0 ist eminent wichtig, wie wir nach der Partie erfahren.
Chester hat nämlich (natürlich!) auch wieder gewonnen, 3:0 gegen Southport.

Als nächstes müssen wir nach Spennymoor, wo die Gastgeber noch starke Abstiegssorgen plagen.
Unser frühes 1:0 können sie nach einer halben Stunde noch kontern, gegen unseren schnellsten Hattrick der Saison sind sie dann machtlos: 66.: O'Hanlon nickt nach Ecke ein. 67.: Chatting versenkt einen direkten Freistoß, 68.: Homer hält nach Einwurf und Kopfballverlängerung den Fuß hin.
Nach diesen drei Nackenschlägen in 200 Sekunden ist die Partie entschieden.
Chester?
Was fragen wir eigentlich. Gewonnen natürlich, 2:0 bei Kettering Town.

Die Tabelle sieht weiterhin entsprechend eng aus.
Morecambe und Kidderminster werden wohl ins Rennen um Platz eins nicht mehr entscheidend eingreifen können, es sei denn Chester UND Sheffield leisten sich eine epische Niederlagenserie.
Aber der Kampf um Platz eins bleibt spannend.

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Weiter gehts - wir reisen zum AFC Fylde, der inzwischen seit etlichen Spielen ungeschlagen ist und zumindest noch theoretische Chancen auf Platz 7 hat. Voraussetzung: Sieg gegen Sheffield.
Und den Sieg heute wollen sie einfach deutlich mehr als wir. Rooney kann zwar den Anschluß erzielen, nachdem die Gastgeber uns in den ersten 15 Minuten zwei Dinger eingeschenkt haben, aber nach dem 1:3 in der 58. ist die Luft raus.
Sch...!
Und Chester hat natürlich mal wie ... nein, haha! Wir fassen es nicht, als wir die Ergebnisse aus den anderen Statien sehen: Chester hat das Heimspiel gegen Telford mit 1:2 verloren. Wir haben den Vorsprung also mit mehr Glück als Verstand halten können!

Im nächsten Spiel gegen Gainsborough müssen aber wieder drei Punkte her, koste es, was es wolle.
Nach der teilweise lethargischen Vorstellung in Fylde greift Lucas hart durch (nachdem wir beide uns über die richtige Reaktion auf diese Arbeitsverweigerung gestritten haben und ich ihn schlußendlich "auf eigene Gefahr" habe machen lassen.)

Murray, Whitehouse und Tear rotieren auf die Bank, u.a. Cassidy und Ross Smith (letzterer macht sein erstes Spiel von beginn an in der Rückrunde!) stehen dagegen in der Startelf.
Lucas niest die Mannschaft nach dem Spiel in Fylde richtig zusammen und droht weitere Konsequenzen an, sollte das heute kein "jeder gibt 110 Prozent"-Spiel werden.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber das ist offensichtlich exakt der richtige Ton gewesen.
Wir gehen bereits nach 4 Minuten in Führung, vergeben dann allerdings reihenweise beste Chancen.
Dennoch, das Spiel ist eine 180-Grad-Wende im Vergleich zu Fylde vor Wochenfrist.
Die Jungs ackern allesamt, als wäre das das letzte, entscheidende Spiel.
Umso niederschmetternder ist es, dass Gainsborough praktisch mit dem Pausenpfiff (und mit dem ersten ernstzunehmenden Torschuß!) der Ausgleich gelingt.

Ich lasse Lucas ein paar Augenblicke allein mit der Mannschaft, immerhin war es seine Idee, sie so unter Druck zu setzen...
Als ich eintrete, höre ich ihn gerade noch in aufrüttelndem Ton fragen: "Klar?!"
Und dann fallen mir fast die Ohren vom Stamm, als die ganze Mannschaft "Jawoll!", "Ja, verdammt!", "Aber hallo!" und Ähnliches zurückbrüllt und Fäuste reckt und was man dergleichen eben so tut, wenn man gerade heiß wie Frittenfett ist.
Was auch immer Lucas denen gerade gesagt hat - er hat erneut den richtigen Ton getroffen.

Nach Wiederanpfiff wird es ein Schlachtfest.
Die bedauernswerten Gäste wissen überhaupt nicht, wie ihnen geschieht, als unsere Elf mit der Wucht einer Dampfwalze über sie hinwegrollt.
Nach 40 Sekunden haben wir den ersten Eckball herausgeholt, nach 70 Sekunden steht es 2:1, weil Ross Smith die abprallende Ecke per Direktabnahme versenkt.
Vom Anstoß dauert es keine 20 Sekunden, bis es erneut klingelt, wiederum Smith erzielt das 3:1 nach schönem Solo.
Danach kann sich Gainsborough kurz ein bißchen freischwimmen und meldet sich nach einer knappen Stunde sogar mit einem Fernschuß, der knapp über die Latte zischt, offensiv an.
Für die Owls auf dem Rasen ist damit das Signal gegeben, wieder einen Zahn zuzulegen.
Cassidy (62.), Hughes (63.), Beeden-Russe (66.) - binnen 4 Minuten schrauben wir das Ergebnis auf 6:1!
Danach ist jeglicher Widerstand der Gäste erloschen und das Spiel plätschert seinem Ende entgegen, begleitet von "Oh, wie ist das schön!"-Gesängen auf den Zuschauerrängen.
Frage: Chester?
Antwort: verloren! Bei den Stafford Rangers führen sie noch zur 80. Minute mit 1:0. fangen sich dann aber noch zwei Tore und liegen damit jetzt 7 Punkte hinter uns - bei drei noch ausstehenden Partien.

Mit einem Sieg bei Hyde United und gleichzeitigem Punktverlust von Chester könnten wir also drei Spieltage vor Schluß alles klar machen.
Und genau so kommt es auch. Wir gewinnen verdient mit 3:1, während Chester (inzwischen in einer handfesten Krise), gegen Scarborough nicht über ein 2:2 hinauskommt. 9 Punkte Rückstand, alle anderen Mannschaften liegen noch dahinter...

Wednesday ist aufgestiegen!

Die letzten beiden Spiele sind zwar eigentlich bedeutungslos, aber die Mannschaft hat genug sportlichen Ehrgeiz, um beide zu gewinnen.
Auch das direkte Duell gegen Chester endet mit einem Sieg für uns - und Chester rutscht am vorletzten Spieltag durch ein Unentschieden gegen Spennymoor auf Platz 3 und am letzten Spieltag sogar noch auf Platz FÜNF ab.

In den Playoffs setzt sich das zu Beginn der Saison zu den drei Topfavoriten auf den direkten Aufstieg gezählte Team von Morecambe durch.

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Aber das bekommen wir nur am Rande mit, denn direkt nach dem Sieg in Hyde beginnt bei uns die Vorbereitung auf die neue Saison.
Klar ist: die Budgets werden sich nicht großartig verändern, die Mannschaft dagegen schon. Acht Spieler verlassen mit auslaufendem Vertrag den Verein - wir werden für Ersatz sorgen müssen.
Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den Erfolgsweg, auf dem wir gerade den ersten Schritt getan haben, so schnell nicht wieder verlassen werden.

Alles eitel Sonnenschein also?
Fast, es gibt da eine Sache, die mich zunehmend nervt.

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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Elemotion

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #646 am: 28.Februar 2024, 22:40:43 »

herzlichen glückwunsch zum Aufstieg. Am Ende ja von der Tabelle her relativ souverän
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Muffi

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #647 am: 29.Februar 2024, 08:22:56 »

So, ich habe jetzt in mehreren Etappen auch endlich alles nachgelesen und sage schon mal vorweg - überragend!
Und damit meine ich jetzt nicht nur die sportlichen Erfolge, nein, vor allem die Geschichte, die darum erzählt wird, finde ich einfach klasse!
Du scheinst ja ein nie versiegender Quell an Ideen zu sein, eine abgefahrener als die andere!
Unbedingt weiter so!

Was ich mich aber frage - man hat überhaupt nichts mehr von Orlandoni gelesen. Klappt die Zusammenarbeit am Ende doch reibungslos?  ;D
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FlutLicht1900

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Na ich glaube ich habe wacklig schon richtig geschrieben.😛 Glückwunsch!🍺
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Zitat
Liebes Tagebuch,

hab ich gehabt Begegnung.
Muß ich zählen!

Hab ich gestern gemacht Training mit die Ball mit alle TürTorsteher von die Club.
Und seh ich plötzlich, dass Lavaj.. Lala... Laja ... na, böse Mann eben ... guckt von die Rand.
Hatte aber nix gesagt, nur geguckt. Und nix böse, nur ... nur geguckt.
Dann alle Tormanns gehen in die Trainingsspiel und ich mich stellen an die Seite auch, zu sehen die Tore und vielleicht Fehler, die machen Tormann.
Plötzlich Lava stellt neben mich und sagen "Hallo Mario". Ganz ruhig, gar nicht gebrüllt wie bei die letzte Mal in die Buro von die Presidentario.
Guck ich auch, sag ich "Tag" - und dann sagen Lava: "Wenn Olaniyi viel üben, er vielleicht mal werden halb so gut wie Du, Mario."
Hab ich ihn angeguckt, ob er will mich arschen.
Aber guckt er ernst!
"Dein Ernst?", ich fragen mit Auge groß.
Er nicken. "Er gut, Du gewesen besser. Viel besser."
Ich merken, wie in mir was grummeln und wollen raus. "Warum Du mir nicht geben mehr Geld dann?"
"Weil wir hatten Büdschee. Und Büdschee war niedrig. Und wenn ich geben Dir eine Million, dann zehn andere auch wollen und Metz können nicht zahlen. Müsse sein fair zu alle, Mario. Warum Du wieder fragen? Ich Dir erklärt Male viele schon."
Ich nicke. "Aber ich trotzdem nicht mögen diese Antwort."
Jetzt er nicken. "Ich nicht erwarten und nicht verlangen, dass Du mögen. Nur verstehen."
Dann wir schweigen und gucken Spieler bei die Training.
Ich nicht sicher, aber ich glaube, gute Gespräch, weil kein Geschrei.
Bin ich trotzdem froh, dass wir nicht reden müssen Tag jeden, weil ja machen Lucas Besprechung mit mich.
Aber!
Ich stolz, dass Lava sagen, ich viel besser als Olaniyi.
Weil Olaniyi gut, viel gut!

Muss ich mache Schluß, isse Zeit für Training.


P.S.: Schreibe ich jetzt nach die Training. Hat mich Onkelgroß Gianni noch in Buro geholt und gefragt, ob ich habe gesprochen mit Lava?
Hab ich gesagt, isse komisch, Du fragen, weil hat Lava grade heute gesprochen und gelobt.
Hat Gianni komisch gelacht und gesagt, isse gut und soll ich sein nett und erwachsen und profo... proseff ... na, wie Profi halt, weil sonst komme Püschel... Pschi ... Nervenmann und machen Therapie mit Lava und mich.
Hab ich mich geschrocken, weil will ich nicht zu Arzt für Verruckte.
"Dann Du müsse arbeiten wie Profi mit Trainerchef. Lasse rühren in Ruhe alte Geschichte von die Million."
Hab ich gleich genickt und gesagt, ich mache - ich mache alles, damit nicht komme in Hand von Nervenmann! (Das ich habe nicht gesagt Onkelgroß, bin ich ja nicht blöd.)
Hat Onkel Luigi gezählt viel schreckliche Geschichte von Nervenmann!


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Mist!
Eigentlich wollte ich das soweit möglich vermeiden - aber Verhaegen nahm mich vor ein paar Tagen zur Seite und fragte, ob wir beide denn endlich mal diesen "Kindergarten" aufgelöst  hätten.
Er war nicht begeistert von meiner Antwort, dass sich da noch gar nichts getan hat, weil Lucas quasi als Mittelsmann agiert und Mario und mich davor bewahrt, direkt miteinander sprechen zu müssen.
Die Ideen, die er (also Mario) anbringt, scheinen gut zu sein - kein Wunder, war er doch selbst ein Klassekeeper.
Aber um irgendwas Fachliches geht es zwischen uns ja auch nicht.

Na jedenfalls hat mein wunderbarer Präsident mir eine Frist von einer Woche gesetzt, um mit Mario wenigstens zu einer grundlegenden Übereinkunft zu kommen, so dass wir künftig beide fähig sind, wie erwachsene Mitarbeiter eines professionellen Fussballclubs miteinander zu arbeiten.
Falls das nicht klappt, hat er mir freundlich lächelnd die Mithilfe eines Psychologen in Form einer Paartherapie angedroht.
Als ich ihn entgeistert fragte, wieso er uns zu einem PAARtherapeuten schicken wolle, meinte er nur süffisant grinsend:
"Wer sich benimmt wie ein zickiges Ehepaar, muß ebenzur Paartherapie. Außerdem können Sie das ja ganz einfach verhindern ..."

Knurr!
Seufz.
Na gut, eigentlich hat er ja recht.
Die Geschichte in Metz ist jetzt etliche Jahre her (sind das echt schon zehn Jahre?!) und so langsam könnte man den Mist wirklich mal aus der Welt schaffen.
Wobei ja eigentlich nicht ich es war, der gleich wie ams Spieß gebrüllt hat, als wir uns gesehen haben.
Aber naja, Mario hat halt familiäre Vorteile bei Verhaegen ... oder wie der Präsident es ausdrückte: "Sie sind der Ältere und ein äußerst erfahrener Trainer. Wenn sich einer von ihnen beiden besser mit dem Lösen von Konfliktsituation auskennt, dann sollten das ja wohl Sie sein."

Gemeine Argumentation, da kann ich nix gegen sagen.
Also hab ich gestern so unverfänglich wie möglich das Gespräch gesucht und ihn durch die Hintertür ein bißche gelobt.
Und natürlich hat er - allerdings erstaunlicherweise ohne große Aggressionen - wieder die alte Geschichte ausgepackt. Das beschäftigt ihn also immer noch!
Hab mein bestes getan, ihm nochmal zu erklären, dass es nie darum ging, ihm das Geld nicht zu gönnen oder ihn gar wegzuekeln.
Es ging immer nur darum, dass wir es uns schlicht nicht leisten konnten.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesmal zu ihm durchgedrungen bin, aber ich hatte den Eindruck, dass wir das vernünftigste Gespräch geführt haben, seit Mario damals in mein Büro kam und das erste Mal fragte, ob wir über eine Gehaltserhöhung sprechen könnten.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Wie sich in den Folgetagen und -wochen herausstellt, sind Mario und ich tatsächlich beide in der Lage, den (wackeligen) Waffenstillstand einzuhalten. Offensichtlich hat er genausoviel Interesse daran, unnötige innere Konflikte nicht zur Belastung für den Club werden zu lassen wie ich.
(Auch wenn mein Interesse durch eine präsidiale Drohung möglicherweise auch ein bißchen verstärkt ist. Ich geh doch nicht zur Paartherapie!)

Die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen auf Hochtouren und machen es allen Beteiligten leicht, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren - gibt ja genug anzupacken und zu klären.

An oberster Stelle steht natürlich der Kader.
Wir haben grünes Licht bekommen, bei den Gehältern ein bißchen höher zu gehen.
Nicht zu viel, klar - aber die halbe Stammelf darf zumindest um die 100.000€ verdienen.
Das können wir uns auch ohne irgendwelche Bonuseinnahmen (wie die letztjährige, unerwartet ertragreiche FA-Cup-Reise) leisten, weil unser Hauptsponsor noch bis zum Ende der Folgesaison an einen üppigen 3-Millionen-Vertrag gebunden ist.
Die waren däml ... äh ... nett genug, auf eine Reduzierung-im-Abstiegsfalle-Klausel zu verzichten.
Und wir werden den Teufel tun und vor Sommer 2055 von selbst auf Mindereinnahmen einzugehen.
Wenn dieser Vertrag ausläuft, wirds übel genug, dann ist der Sparfuchs unser neuer Schatzmeister - aber bis dahin sind wir ja vielleicht schon wieder im Profifussball angekommen?
Öffentlich würden wir das natürlich nie so offensiv formulieren, aber als unser Kader nach und nach Gestalt annimmt, wird uns klar, dass der erneute Aufstieg durchaus im Rahmen des Möglichen liegt, denn die Mannschaft ist ... na, sagen wir mal ganz neutral "konkurrenzfähig".


Torhüter


Im Tor ist die Rangfolge auch nach Abgang von Slight und Zugang des erfahrenen Kerwick klar - Olaniyi ist und bleibt Nummer eins.
Er genügt zwar möglicherweise nicht den allerhöchsten Ansprüchen in dieser Liga, aber seine Starken im 1 gegen 1 und in der Luft sowie seine guten Reflexe kommen unserem Spielstil entgegen.
Die beiden anderen Keeper werden absehbar bestenfalls vereinzelt auf Einsätze hoffen können.


Abwehr


Einmal rundererneuern bitte!
Nach etlichen Ab- und Zugängen ist die Defensive nun verschlankt und (hoffentlich) nicht geschwächt. Mota nimmt den Stammplatz des abgewanderten Nayler hinten rechts ein, links bleibt Kirk die erste Wahl, im Zentrum O'Hanlon und Tear.
Die drei Ersatzleute Hilton-Cooper, Millar und Bull können bedenkenlos auf allen Positionen eingesetzt werden, zusätzlich stehen noch Mihu und O'Hara (siehe Mittelfeld) als Notfalloptionen zur Verfügung.


Mittelfeld


Im Mittelfeld stehen weiterhin 4-5 Positionen in der Startelf zur Verfügung, da wir wieder mit dem 41311 und alternativ dem 442 mit Doppelsechs in die Saison gehen wollen.
Links ist der Stammplatz natürlich quasi fix - Kapitän Rooney bleibt gesetzt.
Rechts ist der Konkurrenzkampf offener - Laird bleibt vorerst Stammkraft, aber der irische Neuzugang Quinn wird ihm wohl ordentlich Beine machen und ist eine definitive Verstärkung mit Startelfpotential.

Das defensive Mittelfeld wird von Makrydimitris beackert, der allerdings konstant gute Leistungen bringen muß, da O'Hara als nahezu gleichwertig angesehen werden kann. Auch Coutts oder Lynch können diesen Part übernehmen, sollte es zu Ausfällen kommen.

Die Mittelfeldzentrale (oder der offensive Part in der Doppelsechs) wird der Platz werden, auf dem hoffentlich unser "Königstransfer" Cantle glänzt. Der junge Neuseeländer wurde bei Chrystal Palace ausgebildet, hat dort aber nach fünf Jahren keinen neuen Vertrag mehr bekommen, weil es für die Premier League absehbar nicht reichen wird.
Bei uns soll er seine herausragende Übersicht dazu nutzen, präzise Pässe in die Spitze zu spielen.

Im offensiven Mittelfeld baggern wir aktuell noch an der "großen Lösung" - wir haben in Irland einen grandiosen Spieler gefunden, der sowohl auf der Zehn als auch in der Sturmspitze agieren kann und von Dribbel- bis Kopfballstärke nahezu alles mitbringt, das man sich in der fünften Liga nur wünschen kann.
Die Verhandlungen mit seinem Club Waterford gestalten sich aktuell allerdings noch schwierig, so dass wir beim Saisonstart noch nicht mit ihm planen können (wenn überhaupt).
Das bedeutet, dass Murray, Hughes, Lynch und der junge Coutts noch etwas Zeit haben, um den Stammplatz zu ergattern und sich eine gute Ausgangsposition für die (hoffentlich erfolgende) baldige Ankunft von O'Donnell zu schaffen.


Angriff


Homer und Caelan Whitehouse werden sich um den Platz des Abschlusstürmers zanken, Chapman und (so er denn wirklich hier aufschlägt) O'Donnell um den Platz des Zielspielers daneben, sollten wir im 442 auflaufen. Jack Whitehouse und vor allem Ross Smith sind zur Zeit deutlich hintendran.


Alles in allem eine Mannschaft, mit der das vom Präsidium ausgerufene Ziel "obere Tabellenhälfte" eher Mindestziel als wirkliche Herausforderung ist - das Ziel der Mannschaft und des Trainerteams sind eindeutig die Playoffplätze 2-7.

Zur Konkurrenz:
Die Vanarama National League wartet auch in diesem Jahr mit einer Unmenge großer, geschichtsträchtiger Namen auf, von denen Sheffield Wednesday bei aller Bescheidenheit zwar wahrscheinlich der größte ist (zumindest der einzige mit Erstligatiteln in der Vita).

Aber wer Clubs wie Barrow, Morecambe, Aldershot, Wycombe, Torquay, Cambridge oder die vermaledeiten MK Dons nicht auf der Rechnung hat, könnte am Ende ziemlich dumm aus der Wäsche schauen.

Sehen die Journalisten ähnlich und erwarten uns "lediglich" im erweiterten Feld der Playoff-Aspiranten.
Mal sehen, wer am Ende recht hat - Präsidium, Reporter oder wir...


« Letzte Änderung: 01.März 2024, 10:41:20 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Muffi

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Ah, King's Lynn Town, den Verein finde ich allein schon wegen seines tollen Wappens toll!
Wenn man allein von den Namen ausgeht, müsste Wednesday ohne Probleme aufsteigen, aber nur nach Namen zu gehen, wäre ja etwas vermessen.
Ich denke dennoch, dass du mit dem Kader am Ende der Saison Erster mit um die 10 Punkten Vorsprung vorm Zweiten bist.  :D
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Noergelgnom

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Drei Tage vor dem ersten Saisonspiel - und mithin zwei Tage nach unserem letzten Vorbereitungsspiel gegen einen lokalen Dorfverein namens Clay Cross, das wir mit 9:0 für uns entscheiden - erscheint im Sheffield Evening Standard ein erstaunlich langer Artikel über uns, oder besser gesagt über die Mannschaft, die Therese Daunton als initiale Stammelf erwartet.
Da sie aus unerfindlichen Gründen bereits darüber informiert ist, dass wir höchstwahrscheinlich den Iren O'Donnell fürs offensive Mittelfeld verpflichten, ist auch dieser sofort Teil ihrer "starting eleven", wie ich ihrer graphisch aufbereiteten Aufstellung entnehme.

Neugierig geworden, schnappe ich mir einen Kaffee und verziehe mich in eine ruhige Ecke, um Dauntons Artikel in Ruhe zu studieren.




"Dass Sheffield Wednesday kein normaler Aufsteiger in die National League ist, braucht wohl nicht gesondert betont zu werden.
Die Owls haben vom größten Renomee über das größte Stadion, den höchsten Zuschauerschnitt bis hin zum größten Budget wahrscheinlich alles, was ein Top-Aufstiegsfavorit braucht.
Die einzigen beiden Fragen, die nicht bereits im Vorfeld geklärt scheinen, lauten:

1. Ist der Kader stark genug für einen Durchmarsch?
2. Ist das Trainerteam den Anforderungen gewachsen?

Diese beiden Fragestellungen zu beleuchten, ist das Ziel dieses Artikels.


1. Der Kader

Es hat ordentlich gerappelt in der Mannschaft, soviel kann man wohl behaupten, ohne sich allzuweit aus dem Fenster zu lehnen. Stammspieler wie Nayler oder alteingesessene Führungsspieler wie Slight sind gegangen, dafür sind insgesamt ein gutes halbes Dutzend neue Spieler verpflichtet worden.
In den Vorbereitungsspielen hat sich meiner Ansicht nach die oben gezeiogte Startformation und -aufstellung als die wahrscheinlichste herausgestellt.
Zum Ändern der Formation bestand ja sowieso wenig Grund - zu dominant waren viele Auftritte in der abgelaufenen Saison.
Und die Startelf ist auf etlichen Positionen ebenfalls noch die gleiche wie im Vorjahr.
Im Einzelnen:

Tor


Torwart Nnaemeka Olaniyi geht in seine zweite Spielzeit als Stammkeeper. Im letzten Sommer als günstige Alternative geholt, etablierte er sich binnen weniger Wochen als Stammkraft und verdrängte Slight auf die Bank. Letzterer hat vor einigen Wochen den Verein verlassen - man munkelt, es habe eine stattliche Abfindung gezahlt werden müssen, damit er der Vertragsauflösung zustimmt. Interessenten waren, so die Quellen weiter, nicht vorhanden und einen Bankdrücker mit einem Gehalt in der Höhe zweier Stammspieler konnte und wollte Wednesday nicht in der Bilanz belassen.

Olaniyi wird, sofern keine Verletzungen oder Sperren dazwischenkommen, unumstritten im Tor stehen, da sind sich alle Beobachter einig.
Nennenswerte Schwächen bestehen eigentlich nur in der Ballannahme und Passicherheit, darüber hinaus ist er wahrscheinlich der mit großem Abstand langsamste Spieler im Kader.
Dafür glänzt er in den klassischen Torwartdisziplinen als sicherer Rückhalt, vor allem seine Stärke in der Luft muß hier Erwähnung finden, da diese im ligaweiten Vergleich herausragend ist.

Seine Vertreter Kerwick und Forrest sind klare Backups, die sich hoffentlich mit ihrer Ersatzbank-Rolle arrangiert haben.


Linker Verteidiger


Wenn man Mitch Kirk, die voraussichtliche Stammkraft auf der linken Abwehrseite, das erste Mal im Training spielen sieht, wird man sich wahrscheinlich darüber wundern, dass ausgerechnet dieser Spieler hinten links gesetzt ist.
Er ist für diese Position eigentlich zu langsam und zu passschwach, von seinen Flanken gar nicht zu sprechen.
Wie sich in der letzten Saison allerdings gezeigt hat, ist er als nach innen ziehende und das defensive Mittelfeld mit absichernde Anspielstation sehr wertvoll. Das Spiel der Owls zeichnete sich in der letzten Saison durch lange Phasen geduldigen Aufbaus aus, die hin und wieder durch eine unerwartete Explosion an Geschwindigkeit und Vorwärtsdrang unterbrochen werden.
Solange Kirk auf der Höhe der Viererkette bleibt und keine (zu) mutigen Offensivausflüge unternimmt, ist er nicht nur ein passabler Spieler für die ihm zugedachte Rolle, sondern sogar erstaunlich gut geeignet und besticht durch konstante Leistungen.
Dass er mit seinen knapp zwei Metern auch noch eine kopfballstarke Absicherung gegen hohe Bälle vor der eigentlichen Innenverteidigung darstellt, darf als willkommener Bonus gewertet werden.


Innenverteidiger links


Der einzige Spieler im Kader, der den eben angesprochenen Kirk noch überragt, spielt passenderweise in der Innenverteidigung.
Bei West Ham United ausgebildet, stellt Eugene O'Hanlon mit seinen exakt zwei Metern Körpergröße den unumstrittenen Abwehrturm der Owls dar.
Seine "Arbeitseinstellung" und sein Verständnis fürs Teamwork lassen mitunter arg zu wünschen übrig, auch sollte man bei ihm nach einem starken Auftritt nicht allzu verwundert sein, wenn er im nächsten Spiel komplett untertaucht.
Seine durchaus signifikanten Qualitäten in den sogenannten Kernkompetenzen eines Innenverteidigers machen ihn jedoch im Moment zur klaren Stammkraft.


Innenverteidiger rechts


Für Abwehrchef Jonathan Tear gilt nahezu das genaue Gegenteil von allem, was gerade zu O'Hanlon gesagt wurde.
Betrachtet man ausschließlich seine technischen Fähigkeiten, ist er wahrscheinlich der schwächste Innenverteidiger im Kader.
Das macht er jedoch durch herausragendes Teamverständnis und Arbeitsethos sowie einen unbändigen Mut und Willen wett. Tear antizipiert Situationen frühzeitig und steht dann einfach richtig, so dass er oftmals überhaupt nicht in die Verlegenheit kommt, in einen Zweikampf oder ein Kopfballduell gehen zu müssen.
Der in Leicester ausgebildete Tear ist in der jetzigen Form nahezu unersetzbar für Wednesday.


Rechter Verteidiger


Der erste Neuzugang in unserer Aufzählung.
André Mota wurde im Sommer verpflichtet, um die Lücke zu schließen, die durch den Abgang von Defensivbollwerk Morty Nayler entstanden war.
Dem von Cambridge United gekommenen Rechtsverteidiger ist dies durchaus zuzutrauen - er hat wenige echte Schwächen, die für seine Position relevant wären. Am ehesten lassen sich da noch ein gewisser Mangel an Tricks in seinem Repertoire sowie ein unzureichend ausgeprägtes Dribbling erwähnen. Beides zeigt er im Spiel allerdings sowieso kaum und gibt eher den defensiv orientierten Flügelläufer klassischer Prägung, der die Linie entlangsprintet und eine Flanke anzusetzen versucht.
Wenig überraschend bei Sheffields Defensivansatz verfügt auch Mota über ein überdurchschnittliches Kopfballspiel.


Defensives Mittelfeld rechts


Der zweite Neuzugang in der Startelf. Der seit seinem dritten Lebensjahr in England lebende und bei Newcastle United entdeckte Nikos Makrydimitris soll als Prellbock vor der Abwehr vorrangig Defensivaufgaben erfüllen, ist jedoch auch in der Lage, einen unverhofften langen Pass zu spielen. Er muß lernen, schneller und aggressiver in gegnerische Angriffssituationen einzugreifen und sollte außerdem an seiner Konstanz arbeiten - denn im Gegensatz zu vielen anderen hier aufgeführten Namen ist sein Stammplatz alles andere als sicher.
Hinter ihm lauert der bisherige etatmäßige Staubsauger Sammy O'Hara nur auf seine Chance, wieder in die Startelf zu rücken.


Defensives/Zentrales Mittelfeld links


Der Neuseeländer Damian Cantle ist aus dem Stand einer der neuen Stars des Teams. Die sportliche Führung des Clubs griff ohne zu zögern zu, als sich herauskristallisierte, dass Cantle bei seinem Jugendclub Chrystal Palace keinen Profivertrag erhalten würde.
Bei den Owls soll er im Zentrum sowohl den Ballerverteiler geben als auch in Offensivsituationen auf zweite Bälle lauern, um diese zu verwerten. Seine Stärken liegen im athletischen Bereich - er gilt als einer der fittesten Spieler im Kader - vor allem aber in seiner Arbeitsauffassung und seiner Opferbereitschaft fürs Team. Es hat nur wenige Wochen gedauert, bis er sich mit Tear in der Viererkette nahezu blind verstand.
Seine Fähigkeit, einen Ball mit einem Kontakt zu verarbeiten und präzise weiterzuleiten, stellte die Gegner in den Testspielen ein ums andere Mal vor schier unlösbare Probleme.
Seine größte Schwäche ist wahrscheinlich sein häufiges Zurückschrecken vor potentiellen Zweikämpfen - allerdings neigt er andererseits dazu, den Ball sowieso bereits vor dem Zweikampf weitergeleitet zu haben ...


Linker Flügel


Kapitän, Leitfigur, Fanliebling.
Am (angeblichen) Urgroßneffen vierten Grades der früheren englischen Sturmikone Wayne Rooney führt in einer Startaufstellung der Owls auch in dieser Saison kein Weg vorbei. Erst zu Beginn der letzten Spielzeit von den Wycombe Wanderers verpflichtet, hat er sich mit seinem Willen und seiner Offensivstärke nach kürzester Zeit zum Führungsspieler gemausert.
Die Fans lieben seine Art des Spiels - es ist aber auch schwer, achselzuckend darüber hinwegzugehen, wenn man ihn die linke Flanke entlangspurten sieht. Oder, was zum Leidwesen seiner Trainer sehr häufig vorkommt, wenn man Zeuge wird, wie er sich ohne Rücksicht auf Verluste in jeden verfügbaren ZWeikampf wirft, egal ob am gegnerischen oder am eigenen Strafraum.
Mit diesem Beispiel, das ihm neben Szenenapplaus die eine oder andere gelbe Karte einbringt, reißt er sein Team wieder und wieder mit und ist in dieser Hinsicht ein absolut würdiger Kapitän.


Rechter Flügel


Rooneys Pendant auf dem rechten Flügel heißt Derek Laird und ist ebenfalls ein "alter Bekannter". Im letzten Jahr aus der Reserve der Dorking Wanderers verpflichtet, fehlt Laird zwar einerseits das ungestüm-explosive Element, für das Rooney auf links so oft gefeiert wird, im Gegenzug schlägt Laird allerdings die besseren Flanken.
Und er ist - seiner Position und Rolle im Spiel geschuldet - deutlich torgefährlicher.
Zusammen mit dem hinter ihm spielenden Mota bildet Laird nach wenigen Spielen bereits ein gutes Duo, das den Abwehrreihen der National League-Vereine wohl so machen Kopfzerbrechen bereiten wird.


Offensives Mittelfeld zentral


Noch ist der Transfer nicht offiziell, aber die Spatzen pfeifen es bereits seit Tagen von den Dächern:
Sheffield Wednesday wird den 27jährigen Colm O'Donnell vom irischen Zweitligisten Waterford verpflichten.
Und das ist ein Neuzugang, der möglicherweise dazu geeignet ist, die komplette Statik des Owls-Spiels zu verändern.
Unter dem Duo Lavayeux/Goossens (siehe unten) gibt es im Gegensatz zu früheren Jahren weder einen eindeutigen Star noch einen klaren Spielmacher im Team. O'Donnell ist zuzutrauen, Ersteres sicher und Letzteres höchstwahrscheinlich zu werden.
Der Ire, der seine gesamte bisherige Profilaufbahn in Waterford verbracht hat, hat bis auf etwas unterentwickelte defensive Skills und eine etwas zu geringe Geschwindigkeit keine großen Schwächen - aber dafür jede Menge klare Stärken.
Da wäre zum Beispiel seine Abschlusstärke zu nennen - in der Luf und am Boden gleichermaßen.
Er ist trickreich, wendig, hat eine fantastische Spielübersicht, ist kaum aus der Ruhe zu bringen, liest das Spiel wie wohl kein Zweiter im Owls-Kader, verfügt über herausragendes offensives Stellungsspiel, gutes Passpiel, gute Technik und und und.
Richtig eingebunden, ist dieser Spieler potentiell in der Lage, Spiele im Alleingang zu entscheiden.


Sturmzentrum


Auch Sam Homer ist bereits seit letztem Sommer im Kader - und dass er es geschafft hat, trotz eines neuen Stürmer-Einkaufs mit Stammplatzambitionen eben diesen Stammplatz bis jetzt zu verteidigen, sagt eigentlich schon alles über ihn aus.
Homer ist einer der schnellsten Spieler im Kader, verfügt über eine unheimliche Ruhe vor dem Tor und sowohl einen herausragenden ersten Kontakt als auch einen regelrecht "klinischen" Abschluß, wie es immer so schön heißt.
Im Gegensatz zu O'Donnell hinter ihm hat er allerdings auch klare Schwächen: seine Spielübersicht ist mangelhaft, sein Arbeitsethos läßt mitunter arg zu wünschen übrig, er wirkt teilweise unkonzentriert und ist selten eine echte Gefahr in der Luft.
Dennoch ist er bisher unumstritten, auch weil der angesprochene Neuzugang (die teuerste Verpflichtung des Sommers!), der für 220.000 Pfund von den Bray Wanderers Caelan Whitehouse, bisher noch nicht wirklich eingebunden scheint ins Team.
Sollte sich das ändern, wird das Sturmzentrum zu den umkämpftesten Positionen der Mannschaft gehören.



2. Das Trainer-Duo

Viel ist über Gerard Lavayeux und seinen Stiefsohn Lucas Goossens geschrieben worden im letzten Jahr.
Das meiste davon absoluter Unsinn (wie beipielsweise die Unterstellung, Goossens sei in Wirklichkeit Lavayeuxs leiblicher Sohn), aber manches auch nachdenkenswert.
Die Frage, ob zwei familiär eng verbundene Menschen in einer klaren Hierarchie funktionieren können, wurde zwar im letzten Sommer von beiden sofort mit den Hinweis abgeschmettert, dass man ja eben nicht in einer Hierarchiebeziehung zueinander stünde, aber das war ja zunächst nur eine Behauptung.
Eine Behauptung allerdings, die sich in der abgelaufenen Spielzeit als Tatsache herausgestellt hat.
Die beiden verantworten, soweit das von außen bewertet werden kann, alle Trainertätigkeiten gemeinsam und als Team, ohne dass die individuelle Einflußnahme zu kurz käme. Das beginnt beim Training, in dem beide sowohl klar abgegrenzte Kompetenzbereiche (wie zum Beispiel das von Goossens alleinverantwortlich geleitete Offensivtraining) als auch Mischformen praktizieren (Pressekonferenzen werden von beiden grundsätzlich gemeinsam oder gar nicht besucht. In letzterem Fall steht dann der Sportdirektor Scott Day den Journalisten Rede und Antwort - auch das eher ungewöhnlich).
An Spieltagen sind beide nebeneinander auf der Bank zu finden, wo sie sich beispielsweise über einen gemeinsamen Laptop beugen.

In den ersten Monaten nach dem Dienstantritt der beiden gab es außerdem das Gerücht, dass ein nicht näher bezeichnetes Mitglied des erweiterten Staffs (der zum Beispiel die weiteren Assistenztrainer, Torwarttrainer, den Jugendabteilungsleiter, das medizinische Team oder auch die Scouts und Analysten umfaßt) mindestens einen Menschen gäbe, der aufgrund persönlicher Animositäten für eine Menge interner Unruhe sorge.
Nun, auch das scheint sich bisher als Ente herauszustellen.
Goossens und Lavayeux demonstrieren darüber hinaus in der Öffentlichkeit fast schon zu oft absolute Einigkeit und auch aus der Mannschaft hört man bisher nur Positives.

Bleibt noch die nicht unwesentliche Frage nach der fachlichen Eignung.
Um die zu beantworten, muß man eigentlich nur einen Blick in die bisherige Titelsammlung werfen. Diese umfaßt beim älteren Lavayeux diverse nationale Titel in Luxemburg und Frankreich, etliche Aufstiege sowie als absolute Krönung seiner bisherigen Laufbahn den UEFA Europa Conference-Titel, der er 2048 sensationell mit dem FC Metz errang.
Bei Lucas Goossens ist die Liste naturgemäß kürzer, aber für einen Trainer, der vor den Owls lediglich einen Zehntligisten übernommen hatte, sind zwei Aufstieg und die FA Vase auf jeden Fall auch eine ordentliche Duftmarke.
Dass beide in der letzten Saison gemeinsam glatte fünf Mal zum Trainer des Monats gewählt wurden, kommt als Sahnehäubchen noch obendrauf.

Fazit:
Sofern das Team nicht durch Verletzungen oder Sperren komplett in einen Negativlauf gerät und/oder das Trainerteam doch noch bisher unbekannte Differenzen austrägt, kann und wird der Sheffield Wednesday F.C. eine gute bis sehr gute Rolle in der anstehenden National-League-Saison spielen."


Wichtig:
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« Letzte Änderung: 01.März 2024, 18:13:11 von Noergelgnom »
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"Herzlich Willkommen im Hillsborough, liebe Fussballfreunde!
Mein Name ist Therese Daunton und ich heiße Sie im Namen unseres Livestreams "Sheffield Evening Standard - impressions on the road" zu einem Tag willkommen, den Gianni Verhaegen, seines Zeichens Vereinspräsident, ganz unverblümt ein "überfälliges, tief empfundenes Dankeschön an die vielen, vielen Fans und Supporter des Sheffield Wednesday Football Club" genannt hat. Das sagte er bei der Ankündigung dieses heutigen Fantages im Frühherbst - und er fügte hinzu, dass er den ungebrochenen Support der Fans trotz des beispiellosen Absturzes der Owls in den letzten Dekaden als eines der unglaublichsten Dinge betrachtet, die er je erlebt hat.
Die Zahlen lesen sich allerdings auch beeindruckend - ein Zuschauerschnitt von deutlich jenseits der 16.000, über zehntausend verkaufte Dauerkarten, ein Pool von über dreihundert lokalen Firmen, Geschäftsleuten und einzelnen Privatpersonen, die zusammen für Sponsorengelder in Höhe von über 400.000 Pfund pro Jahr verantwortlich zeichnen, zu absolut jedem Auswärtsspiel in jedem Wettbewerb mehrere hundert bis mehrere tausend mitreisende Fans ... die Owls sorgten letzte Saison in der National League North, also der sechsthöchsten Spielklasse unseres Landes, für einen pulverisierten Rekord nach dem anderen. Und diese Saison knüpft da nahtlos an.

Verhaegen ist wahrscheinlich die zentrale Figur hinter der Kehrtwende, die Wednesday geschafft hat - weg vom nahezu insolventen, heftigst schlingernden, schlecht gemanagten und zunehmend in der Bedeutungslosigkeit versinkenden Ex-Big Player, hin zu einem Verein, der zumindest die ersten Schritte von vielen geschafft und sich ganz klar unter den Topclubs der National League etabliert hat - mit Blick nach oben, versteht sich.

Und der heutige 31. Dezember soll nun also ein Tag werden, der laut Ankündigung für etliches steht - öffentliche Bestandsaufnahme, Einflußmöglichkeit der Fans, Kontakt mit Mannschaft und Stars, selbstverständlich auch Eigenwerbung, Verlosungen und und und.
Zum Tages- und Jahresabschluß hat der Verein gar zur Silvesterfeier inklusive Feuerwerk ins Stadion geladen und will - so die natürlich ganz und gar nicht pathetische Aussage des Präsidenten - "gemeinsam mit euch allen nicht nur das neue Jahr, sondern auch eine Ära des Aufbruchs" einläuten und feiern, große Feuerwerksshow sowie zwei Konzerte lokaler Bands eingeschlossen.

Bis dahin sind es aber noch etliche Stunden - und etliche Programmpunkte in dem dicken Programmheft, das zur Feier dieses Tages produziert wurde.

In seiner soeben zuende gegangenen Begrüßungsrede ging Herr Verhaegen ausführlich auf die aktuelle finanzielle Situation der Clubs ein - wahrscheinlich der einzige Punkt, der wirklich substantiell Neues für diejenigen unter Ihnen entlhielt, die den Verein mit Interesse verfolgen.
Laut seiner Aussagen sind die Owls zwar weit davon entfernt, schuldenfrei zu sein, haben aber in den zweieinhalb Jahren seit Verhaegens Übernahme die Neuverschuldung auf Null gedrückt und mit der Rückzahlung der bestehenden Verbindlichkeiten begonnen.
Diese Verbindlichkeiten belaufen sich laut der eben genannten Zahlen auf "etwas über 50 Millionen Pfund", was Verhaegen eine "besorgniserregend hohe Summe" nannte.
Er fügte jedoch sofort hinzu, dass sich diese Summe bis Ende des Jahres mindestens auf etwas über 45 Millionen Pfund reduzieren wird, "sofern nicht irgendetwas absolut katastrophales passiert".
Für die nächsten drei Jahre sieht der Plan vor, die Verschuldung jährlich um weitere 5 Millionen Pfund zu senken.
Sollte der Aufstieg in den bezahlten Fussball gelingen, wäre perspektivisch wohl sogar mehr möglich, allerdings, so Verhaegen, "werde ich den Teufel tun und hier irgendwelche Luftschlösser zeichnen. Den Ansatz hatte der Club viel zu viele Jahre lang und es wird Zeit, dass das aufhört. Wir sind auf einem guten Weg, Stand jetzt muß sich niemand Sorgen um den Verein machen, ganz im Gegenteil. Und ob es in zwei, drei Jahren vielleicht sogar noch ein bißchen positiver aussieht als jetzt ... ist jetzt im Moment völlig egal."

Auf der Agenda des heutigen Tages steht nun zunächst die Podiumsdiskussion mit den beiden Cheftrainern Lucas Goossens und Gerard Lavayeux sowie der BBC-Radiolegende John Peel jr., daher werden wir uns jetzt zum riesenhaften Festzelt begeben, in dem eben diese Diskussion stattfinden soll.
...
Oha, hier herrscht ebenfalls reger Andrang, hoffentlich kommen wir diesmal rechtzeitig, um nicht wieder den Beginn zu verpassen
..."
[Im Bild ist zu sehen, wie Daunton leicht angerempelt wird, gefolgt von einem halblauten "Tschuld'jung." Der Andrang ist wirklich außergewöhnlich und erinnert eher an den Einlaß zu einem Rockkonzert.]
"...
Puh, endlich drin ... Tom, hier lang ... wir drängeln uns mal hier am Rand durch ... Entschuldigung, Presse, könnten Sie mich bitte ... danke. ... Entschuldigung, Presse, könnten Sie ... danke ...
...
So, von hier sollten wir alles mitkriegen ... Tom, hast Du die Bühne drauf?"
[Die Kamera wackelt unmerklich, wahrscheinlich hat der Kameramann knapp genickt.]
"Sehr gut ... ach, schau, wir sind gerade noch rechtzeitig angekommen, die Trainer sitzen schon und Peel Jr. steht vorne und greift nach dem Mikro.

Liebe Zuhörer, wir sind jetzt live bei der Podiumsdiskussion "Quo vadis, Owls?" dabei, moderiert von der Radiolegende John Peel jr. und mit den beiden Cheftrainern von Wednesday als Gästen.
Lassen Sie uns mal reinhören."

Peel jr.: "Meine Güte, was für eine Menge Leute!" *dreht sich zu den Trainern und sagt in scherzhaft-vorwurfsvollem Ton* "Hätten Sie mich nicht warnen können, dass Ihr Verein so viele Fans hat?" *geht zu seinem Sitz in der Mitte zwischen Lavayeux und Goossens und nimmt grinsend Platz*
"Scherz beiseite, dass die Owls einen starken und treuen Anhang haben, weiß jedes Kind ja spätestens seit letztem Herbst, als hier jedes Heimspiel im FA Cup binnen kürzester Zeit ausverkauft war und der grandiose Support von den Rängen den Verein von einer Pokalsensation zur nächsten getragen hat.

Und damit willkommen alle miteinander, mein Name ist John Peel und es ist mir ein Vergnügen, hier heute den Gastgeber spielen zu dürfen. Meine Gesprächspartner brauche ich wohl kaum vorzustellen - wer die Namen Lavayeux und Goossens nicht kennt, kann sich zumindest hier in der Gegend wohl kaum mit Fussball beschäftigen.
Das war vor anderthalb Jahren noch anders, da kannten den Namen Lucas Goossens eigentlich hauptsächlich die Fans eines lokalen Achtligisten und den Namen Lavayeux zumindest in England wohl auch nur eine Handvoll Fussballinteressierter, die über die Grenzen hinausschauten.
Und Ihre Verpflichtung...", Peels Handgeste macht deutlich, dass beide Trainer gleichermaßen gemeint sind, "hat nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den meisten Journalisten und TV-Experten eher verwunderte Reaktionen hervorgerufen.
Herr Goossens, wie ist das, wenn man als lokaler Trainer einer Amateurmannschaft das Angebot erhält, Cheftrainer von Sheffield Wednesday zu werden?"

Goossens: "Surreal, das trifft es wohl am besten. Ich habe tatsächlich zweimal nachgefragt, bevor ich wirklich geglaubt habe, dass da gerade der Präsident von Sheffield Wednesday am Telefon ist. Und erst viel später, da waren wir schon lange in der Vorbereitung auf unsere erste Saison, habe ich wirklich realisiert, dass ich jetzt Cheftrainer eines der ältesten Vereine der Welt bin und das nicht alles einfach nur träume."

Peel jr.: *nickt und wendet seine Aufmerksamkeit Lavayeux zu* "Und Sie, Herr Lavayeux? gerade erst wieder im reinen mit der FA nach dem unrühmlichen Intermezzo in Rocester und plötzlich auf dem Cheftrainerstuhl bei Wednesday - was fühlt man da, insbesondere wenn man doch eigentlich die Trainerkariere schon beendet hatte? Gibt es da vielleicht etwas wie Genugtuung?"

Lavayeux: *schüttelt energisch den Kopf* Ganz sicher nicht, nein. Dafür gäbe es auch gar keine Grund. Was ich momentan fühle, sind viel positivere Emotionen. Dankbarkeit gehört auf jeden Fall dazu. Sheffield Wednesday ist seit meinen Jugendtagen ein Verein, den ich mit Interesse und großer Sympathie verfolge. Ich hätte mir nicht träumen lassen, hier wirklich mal Teil des Trainerteams zu sein. Das ist - und das meine ich völlig ernst! - ein wahrgewordener Traum. Außerdem bereitet es mir eine geradezu diebische Freude, nicht nur mit meinen Sohn zusammen hier für die sportlichen Geschicke verantwortlich zeichnen zu können - zusätzlich haben wir auch noch eine wirklich gute Gruppe von Spielern im Kader. Jungs, mit denen die Zusammenarbeit einfach richtig, richtig Spaß macht."

Peel jr.: "Sie haben es gerade angesprochen - Sie beide bilden ein eher ungewöhnliches Gespann im Fussball. Zum einen natürlich, weil eine Doppelspitze auf dem Cheftrainerposten eher selten vorkommt, zum anderen auch, weil Vater und Sohn gemeinsam im Dienste des gleichen Vereins wohl sogar noch seltener sein dürfte.
Wie gehen sie mit der gesteigerten Aufmerksamt durch diese Besonderheiten um?"

Goossens: "Gar nicht. es ist für einfach überhaupt kein Thema. Klar, ab und zu muß man dann doch mal eine Interviewfrage dazu beantworten - so wie jetzt - aber abgesehen davon ist das im Verein wirklich kein großes Thema. Die Spieler wissen bescheid, dass wir Vater und Sohn sind, aber sie erleben in der täglichen Arbeit eben auch, dass sich daraus keinerlei Unklarheiten oder irgendwas Unfaires ergeben. Wir könnten auch Chef- und Cotrainer sein und nicht verwandt, unsere Herangehensweise würde sich dadurch nicht ändern."

Lavayeux: "Exakt. Wir haben uns die Aufgaben klar aufgeteilt, diese Aufteilung ist auch an alle Spieler klar kommuniziert - und mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Am Ende sind wir alle - ob Vorstand, Spieler, Cheftrainer, Assistenztrainer, Physio, Scout, Busfahrer oder Greenkeeper - am gleichen Ergebnis interessiert: der Sheffield Wednesday Football Club soll so erfolgreich sein, wie es nur möglich ist. Alles andere ist sekundär."

...



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


"Wie doch die Zeit vergeht, liebe Zuhörer. Es ist bereits später Nachmittag hier im Hillsborough und nach der Podiumsdiskussion haben wir noch einen Flohmarkt sowie eine erste von insgesamt zwei Verlosungen gesehen. Den Hauptpreis in dieser "Sponsorenverlosung", einen in Vereinsfarben gehaltenen und mit dem Clublogo versehenen MiniCooper, hat ein sehr glücklicher junger Fan vorhin das erste Mal probefahren können.
Natürlich kann man so etwas auch als vergleichsweise reicher Fünftligist nur mit Sponsoren stemmen, daher hat sich Sheffield Wednesday vorhin nochmal ganz ausdrücklich beim Autohaus Hallaway & Mackintosh in Sheffield bedankt, die den Preis zur Verfügung gestellt haben.

Somit sind wir nun schon bei der zweiten Verlosung angelangt, die auf den Plakaten als "Vereinsverlosung" bekanntgegeben wurde.
Die Lose für beide Tombolas kosten übrigens je zwei Pfund und der komplette Erlös geht zu 100 Prozent an "Ärzte ohne Grenzen", denen Präsident Verhaegen schon seit vielen Jahren verbunden ist, wie er in seiner Antrittsrede mitteilte.
Die Presie für diese Verlosung bezahlt der Verein aus eigener Tasche - und insbesondere der Hauptpreis hat es in sich, kann man doch tatsächlich eine für die nächsten fünfeinhalb Spielzeiten gültige Dauerkarte gewinnen, die auch noch für wirklich jedes einzelne Heimspiel gilt, völlig egal, um welchen Wettbewerb es sich dabei handelt!
Die Ziehung wird erneut unter Aufsicht eines Notars stattfinden.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Da hat doch tatsächlich ein 92jähriger Rentner den Hauptpreis gewonnen. Paul Fennymore, der seit über achtizg Jahren Owls-Supporter ist und passenderweise auch in Owlerton wohnt, darf in den nächsten fünfeinhalb Spielzeiten jedes Heimspiel seines Teams kostenfrei besuchen. Sein erster Kommentar soll die Frage gewesen sein, ob dieser Preis auch vererbbar sei. Legitime Frage angesichts seines Alters. Die Antwort lautet übrigens "ja".

Nun, wie dem auch sei, wir nähern uns mit großen Schritten dem Ende dieses ereignisreichen Tages und freuen uns nun noch auf das große Abschlußfeuerwerk, das gleichzeitig auch das Jahr 2054 einleiten wird. Hoffen wir, dass es für uns alle gesund und friedlich und für den Sheffield Wednesday Football Club höchst erfolgreich sein möge.
Ich verabschiede mich an dieser Stelle schon einmal von ihnen, liebe Zuhörer, und gebe weiter an die Kollegen von der BBC, Studio Sheffield.
Auf Wiedersehen."


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Agariel

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Möge Paul Fennymore seinen Preis noch vollständig genießen können. Und die Owls nochmal im Profifussball erleben.
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Elemotion

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Das mit dem Pokal ist natürlich ärgerlich. Aber die Liga läuft doch ganz ordentlich. Mit einem Aufstieg wäre der Umbruch natürlich leichter.
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knufschu

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Schade, dass das Duo im Pokal keine so starke Runde zeigen konnte. War das 4-2-4 zu offensiv oder das Ergebnis einfach nur unglücklich?
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Nachdem die Mannschaft über die Wiehnachtstage tatsächlich mal wieder fast eine Woche zur Regeneration hatte, geht es danach Schlag auf Schlag in einem knüppelharten Programm weiter.
Vom 26.12. bis zum 17.01. hat das Team nicht weniger als sieben Spiele im Drei-bis-vier-Tages-Rhythmus zu absolvieren.
Und als weiteres Schmankerl wechselt pünktlich zum Beginn des neuen Jahres auch noch unser Startalent Charlie Coutts für eine vergleichsweise geringe Ablösesumme von 200.000 Euro zu Birmingham City in die Championship.
Ja, der Zweitligist bietet uns von sich aus (!) eine Weiterverkaufsbeteiligung von satten 50% an.
Und ja, sie stimmen sogar unserer Anfrage zu, Coutts bis Saisonende im Rahmen einer kostenfreien Rückleihe noch für unsere Farben auflaufen zu lassen.




Aber die Stimmung im Club und insbesondere unter den Anhängern ist nach dieser Nachricht extrem mies.
Ersatz muss her!
Glücklicherweise können wir den kurz darauf bereits präsentieren - von einem anderen alten Rivalen, Oldham Athletic nämlich, wechselt ein mindestens genauso vielversprechender junger Mann namens Bayleigh Bunney ins Hillborough.
Bunney kostet uns zwar fast die Hälfte der soeben erzielten Coutts-Ablöse, aber wir sind uns einig, dass er das absolut werden sein kann.
Bunney kann im Mittelfeld nahezu alles spielen - vom Abräumer bis zum Mann hinter der Doppelspitze.
Selbst als Notfallflügelspieler wäre er brauchbar.
Echte Schwächen hat er kaum (von einem Hang zur Unkonzentriertheit und einem noch deutlich ausbaufähigen Positionsspiel abgesehen) - er ist ein für unser Level wirklich herausragender Allroundertransfer, den wir vorrangig auf der (Doppel-)Sechs oder der Acht sehen.






Und damit - auf gehts in den Spielemarathon.
Das erste Match führt uns nach Scunthorpe. Die Gastgeber sind bereits mit einem Bein abgestiegen, wenn sie nicht langsam mal eine Siegesserie starten, könnte ihr Absturz bald schon rechnerisch feststehen.
Auf solche Befindlichkeiten können und dürfen wir natürlich keine Rücksicht nehmen, wenn wir nicht unsere eigenen Ziele gefährden wollen.
Rooney bringt uns mit einem schönen Flankensolo nach einer Viertelstunde in Führung, Hilton-Cooper nickt kurz vor der Halbzeit eine Rooney- Ecke ein ... und auch wenn die Gastgeber kurz vor Spielende noch den schmeichelhaften Anschlußtreffer erzielen - dieser Sieg ist nicht klar, aber höchst verdient.
Guter Start!

Der wäre allerdings nur noch die Hälfte wert, wenn wir nicht auch das nächste Spiel - wieder gegen einen Abstiegskandidaten, aber diesmal zuhause - siegreich gestalten.
Diesmal wird Cantle auf der Sechs unser Spieler des Spiels - er sammelt mit seinem Führungstor und den beiden Vorlagen für den Endstand satte drei Scorer in dieser Partie.
Heute ist Standardsituationen-Tag - das 1:0 und das 2:0 fallen jeweils nach Freistößen, das 3:0 nach einer Ecke.
Schön, dass sich unser gezieltes Training solcher Situationen auszahlt!

Spitzenreiter Barrow hat übrigens verloren.
Die haben immer noch ein Spiel weniger als wir absolviert, kriechen aber aktuell - wie wahrscheinlich jeder Verein in England - kadertechnisch auf dem Zahnfleisch.
Bei uns haben sich einige Youngster als brauchbare Einwechseloptionen herausgestellt, wir versuchen auch diese Optionen natürlich zu nutzen, um die Fitness unserer Spieler zu erhalten.
Dass wir nur dreimal wechseln und nur fünf Spieler auf der Ersatzbank haben dürfen, hilft dabei natürlich null.

Immerhin meint es der Spielplan zu Beginn des Jahres ziemlich gut mit uns und wir treffen nun mit Havant & Waterlooville auf das dritte Kellerkind nacheinander.
Diesmal haben wir allerdings echt Mühe.
nach Whitehouses rascher Führung kassieren wir noch vor der Pause den Ausgleich nach einem Festival der falschen Entscheidungen in unserer Defensive, an dessen Ede der gegnerische Mittelstürmer komplett frei vor dem Tor steht und keine Mühe hat, unseren kollektiven Blackout auszunutzen.
In der zweiten Hälfte stellen wir auf 442 um und beordern den iren O'Donnell dafür als zweite Spitze nach vorn.
Es dauert zwar bis fast in die Schlußphase, bis sich unsre damit gewonnene Offensivstärke auszahlt, aber den geschenkten Elfmeter in der 73. Minute verwandelt O`Donnell dann doch.
Bei diesem eher schmeichelhaften 2:1 bleibt es auch - ein süßer Arbeitssieg.
Warum süß?
Weil Barrow nur unentschieden gespielt hat!
Wir stehen hauchzart vorn, aber noch hat Barrow ein Nachholspiel.

Und weiter gehts mit den Kellerspielen - Cambridge United möchte die drei Punkte haben, um nicht abzusteigen, wir hätten sie gern, um an Barrow dranzubleiben.
Eine Halbzeit lang sieht dieses SPiel nach einem klassichen 0:0 aus - Torchancen Mangelware, Spielfluß Mangelware, Unterhaltungswert Null.
Dann setzt sich Lucas durch und wir wechseln trotz meiner Fitness-Bedenken Kapitän Rooney ein.
50. Minute: 1:0 durch Whitehouse. Assist: Rooney.
69. Minute: 2:0 durch Rooney per Rakete von der Strafraumgrenze.
82. Minute: 3:0 durch Makrydimitris nach Ecke Rooney.
93. Minute: 4:0 durch Lynch nach Ecke ... Richtig: Rooney.
Die Fans skandieren den Namen unseres Kapitäns noch eine halbe Stunde nach Spielschluß mit einer Lautstärke und Inbrunst, dass einem die Rührungstränen kommen.

Drei Tage später verlieren wir unser zweites FA-Trophy-Duell dieser Saison knapp, aber verdient in Altrincham und können uns nunmehr komplett auf die Liga konzentrieren.

Weitere drei Tage später spielt Barrow nur unentschieden im Nachholspiel gegen Cambridge und wird nur aufgrund des besseren Torverhältnisses wieder Tabellenführer.

Und wieder drei Tage später fahren wir nach Hereford, die - na, erraten? - richtig, im Tabellenkeller stehen.
Dieser Januarspielplan ist wie gemacht für uns!
Wir machen die Jungs vor dem Spiel richtig heiß und weisen nochmal darauf hin, dass bei der engen Kiste an der Tabellenspitze möglicherweise die Tordifferenz über den direkten Aufstieg entscheiden wird.
Und die Mannschaft hat gut zugehört!
Zur Halbzeit steht es schon 3:0, am Ende feiern wir einen 5:1-Kantersieg, für den vor allem der rechte Flügelspieler Derek Laird mit 3 Toren sowie Rooney mit 3 Assists verantwortlich zeichnen.
Barrow?
Verloren!
Der im Herbst noch so souveräne Ligakrösus steckt in einer handfesten Krise und wir sind innerhalb eines knappen Monats statt 4 Punkten im Rückstand mit 3 Punkten vorn!

Und das letzte Ligaspiel im Januar führt uns, wie könnte es anders sein, zum siebten Abstiegskandidaten in Folge.
Leyton Orient hat zwar ein paar Punkte Vorsprung auf den 21. Platz, aber bei weitem noch nicht genug, um sicher zu sein.
Und sie beißen sich in jeden Zweikampf, genau so, wie man es von einem Verein in einer solchen Situation erwartet.
Damit kommen wir heute überhaupt nicht klar - was auch, aber beileibe nicht nur den Ausfällen von Whitehouse, Laird, Rooney, Cantle, Tear und Kirk geschuldet sist.
Am Ende schießen wir nichtmal den glücklichen Ausgleich zum 1:1-Endstand selbst, sondern müssen auf die gütige Mithilfe von Fernandez zurückgreifen.
Vorsprung also auf einen Punkt zusammengeschmolzen?
Nope, auf vier Punkte angewachsen!
Denn Barrow verliert auch an diesem Spieltag wieder.

Ein nahezu perfekter Januar katapultiert Sheffield Wednesday also nach 3/4 der Saison auf den einzigen direkten Aufstiegsrang.
Glänzende Ausgangsposition, um den sehnlichen Wunsch von Lifetime-Supporter Paul Fennymore und zigtausenden weiteren Owls-Fans weahr zu machen und nach quälenden Jahren im Amateurfussball in die Football-League-Familie zurückzukehren.
Aber Ausgangspositionen sind noch kein Erfolg...


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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Elemotion

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Diese Form jetzt auch gegen stärkere Gegner halten und dann ist der Profifußball schneller Realität als erwartet
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Karagounis

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Durchschmarsch! Wie erwartet ;) Schade war diese Saison im Pokal unterdurchschnittlich, aber in der Liga zeigst du das wahre Gesicht! Und herzlichen Glückwunsch zu den 1000 Spielen! Das ist mal ne Marke

Noergelgnom

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Hallo zusammen,

ich muß leider mitteilen, dass hier vorerst Pause ist.
Mein Privatleben hat sich in den letzten Wochen derart radikal umgekrempelt, dass mir nicht nur die Zeit, sondern vor allem auch die Motivation dafür fehlt, zu spielen und darüber locker-flockig zu schreiben.
Ich schreibe absichtlich "Pause", weil ich mir die Option offenhalten möchte, die Europatour doch noch fortzuführen (und irgendwann zu einem Ende zu bringen), aber ich kann dazu im Moment wirklich keine verläßlichen Prognosen treffen.

Auch wenn das also (hoffentlich) nicht das Ende ist, möchte ich mich dennoch an dieser Stelle ganz ausdrücklich bei jedem einzelnen Leser, Kommentierer, Like-Geber und PM-Schreiber bedanken.
Ohne Euch hätte ich womöglich nichtmal bis Seite 10 durchgehalten - vielen Dank für euer überwältigendes Interesse an Gerard und seiner Geschichte!  8)

Irgendwie hat es eine gewisse ironische Note, dass auch meine zweite Story hier im Forum ziemlich abrupt bei Sheffield Wednesday unterbrochen wird.
(Und mein Ego findet es ein bißchen traurig, dass ich erneut nicht an einem Storywettbewerb teilnehmen konnte, aber ums mit einem italienischen Startrainer zu sagen: "Was erlauben Ego?!" :D)

Ich werd hier bestimmt ab und zu mal reinschauen und vielleicht sieht die Welt in ein paar Monaten wieder anders aus.
Bis dahin: Danke euch - und sorry!  :'(
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