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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 73492 mal)

Elemotion

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #620 am: 19.Februar 2024, 16:04:14 »

Eine coole Station. Bei so einem langen Save ist es natürlich spannend wo sich die Vereine rumtreiben.
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4Ramos

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #621 am: 19.Februar 2024, 16:43:03 »

Da hatte ich recht mit Lava, auch wenn er die Aufgabe nicht allein angeht.
Aber nun ist ein Trainer da, der endlich wieder Stabilität und Sicherheit garantiert :)
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knufschu

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #622 am: 19.Februar 2024, 18:32:08 »

Schön herausgearbeitet, wie sehr Lucas und Medien-Fuchs-Lava sich doch im Umgang mit der Presse unterscheiden. Auch die Vereinsgeschichte, die fiktiv ist, mag ich sehr gerne und sie ist - wie immer - ein kreatives Meistwerk! Es gefällt, wie du hier Lavas neuen Club als Spielball der jeweiigen Besitzer darstellst.
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Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #623 am: 19.Februar 2024, 22:02:39 »

Super geschriebene Geschichte, einfach herrlich bekloppt und lustig. :D
Hat mir unglaublich gut gefallen wie du diesen Absturz unterfüttert hast mit fantastisch überzogenen Geschichte, aber es passt alles einfach auch irgendwie zusammen.
Jetzt also doch endlich Wednesday, da bin ich wirklich gespannt wie schnell der Phönix aus seiner Asche emporsteigen wird.
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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #624 am: 19.Februar 2024, 22:41:06 »

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Turn loose the owls!

 








Pünktlich zum ersten Juli treten Lucas und ich also zum ersten Mal "offiziell" durchs Tor zum Owls-Vereinsgelände.
Ab sofort sind wir nicht mehr die neugierigen "Gäste", die schon mal gucken kommen - nee, ab sofort muß malocht werden!
Scott jedenfalls teilt uns das so mit:
"Damit das klar ist: der Müßiggang hat jetzt ein Ende, ich ackere mir ja schließlich auch schon seit Wochen den Arsch ab, um eure Sonderwünsche zu erfüllen. *grummel grummel* Und natürlich, um den Sauhaufen aufzuräumen, den die feinen Herren Vorbesitzer hier hinterlassen haben. Zweiunddreißig Spieler, aber nur eine Handvoll davon ist realistisch in der sechsten Liga bezahlbar. - Habt ihr eigentlich auch nur eine leise Ahnung, was für ein scheiß Aufwand es ist, überbezahlte Nichtskönner zu verkaufen, die eigentlich gar nicht wechseln wollen, weil sie genau wissen, dass sie nie wieder so viel verdienen werden wie bei Wednesday?!"

Murren, zetern, toben, lamentieren ... wenn man Scott so zuhört, könnte man auf den Gedanken kommen, irgendwer hat ihn mit vorgehaltener Pistole gezwungen, diesen furchtbaren Job als Wednesday-Sportdirektor zu unterschreiben.
Und genau diesen Gedanken haben wir folgerichtig auch - bis unser gemeinsamer Chef Verhaegen uns eines Tages schmunzelnd steckt, dass Scott ihn angefleht habe, ihm diese Verantwortung zu geben. Day ist glühender Owls-Anhänger und brennt für die Aufgabe, den tief gefallenen Verein wieder aufzurichten.

Und selbst wenn das nicht stimmen sollte - einen besseren Mann für seinen Posten werden wir wohl so schnell nicht bekommen.
Noch vor dem 1.7. hat er mit Tom Aston und Juwon Anderson die beiden größten Gehaltsfresser verscherbelt. "Verscherbelt" ist dabei leider wahr, denn aus einem kombinierten Marktwert von 15 Millionen holt er einen Gesamttransfererlös von 6,5 Millionen heraus.
Immerhin, muß man sagen.
Die Alternative - beide bekommen weiterhin ihr jeweiliges Millionengehalt und lassen für alle anderen Spieler im Verein zusammen noch eine weitere Million Budget übrig - ist so furchtbar, dass wir auch einen ablösefreien Abgang inkauf genommen hätten.

Und weil er einmal so im Flow ist, verkauft er in den Folgewochen gleich noch sechs weitere viel zu teure Spieler aus dem Kader, die je zwischen 200.000 und 400.000 Euro verdienen. Insgesamt kommen auch da nochmal 800.000 Euro an Ablösen zusammen, womit unser finanzieller Spielraum zumindest für diese Saison wahrscheinlich so groß ist wie bei keinem anderen Sechstligisten in England.
Von Sechst- (oder auch Fünft-, Viert- oder Dritt-) ligisten in anderen Ländern fangen wir lieber gar nicht erst an.
Die Finanzen in Englands Fussball schreien zum Himmel, soviel steht mal fest.
(Meistens schreien sie außerdem "Mehr!", das macht die Sache auch nicht gerade besser ...)





Egal.
Wir haben zwar mit Stammkeeper Slight und Rechtsverteidiger Nayler immer noch zwei Spieler im Kader, die mit ihren je 180.000 Euro Gehalt deutlich zuviel verdienen, aber das können wir zumindest in dieser Saison stemmen. Sogar locker stemmen!
Im Laufe der Saison oder spätestens am Saisonende sollen beide dann aber gehen - und idealerweise noch eine Ablöse einbringen, Vertrag haben beide ja bis 2054.

Mit all diesen Abgängen hat Scott zwar dankenswerterweise die Finanzen erstmal kurzfristig saniert, aber jetzt haben wir das Problem, dass kaum noch Spieler im Verein sind, die wir für die Liga registrieren könnten.
Aus den beiden Jugendmannschaften ziehen wir alle Spieler hoch - das sind allerdings auch nur noch drei, weil der Rest entweder verkauft wurde oder bei Vertragsende das Weite gesucht hat.
Kann ich ihnen auch nicht verdenken - die Trainingsbedingungen sind etwa auf dem Niveau des FC Metz. Bei meinem Amtsantritt, versteht sich.
Wie sich herausstellt, hat Sheffield Wednesday im verzweifelten Bemühen, die FA-Auflagen der vergangenen Jahre zu erfüllen, alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest war: Trainingsinfrastruktur, Jugendeinrichtungen, sogar einen Seitenflügel des Vereinsgebäudes.
Wir sind fast überrascht, als wir feststellen, dass zumindest die Trophäen noch im Schrank stehen.




Alle natürlich reichlich eingestaubt - die Reinigungskräfte wurden auch schon vor Jahren wegrationalisiert.
Aber das wird sich jetzt ändern!
Während Scott - nach einem kurzen Plausch mit uns, um zumindest grundlegend mal die notwendigen Verstärkungen und die jeweiligen Positionen festzulegen - sich mit dem dreiköpfigen Scoutteam trifft, gehen Lucas und ich mit den verbliebenen 12 Spielern auf den Trainingsplatz, um wenigstens schon mal "Juten Tach" gesagt zu haben und rauszufinden, wie die Jungs die Situation einschätzen, was ihnen liegt und andere allgemeine Informationen.
Fussballspezifischer Smalltalk halt.

An diesem ersten Tag ist das Training auch noch relativ entspannt.
Das ändert sich schlagartig ab Tag zwei, denn ab diesem Tag trainieren grundsätzlich 15-20 Probespieler mit.
Und das heißt, dass wir nicht nur mit dem Rumpfkader grundlegende Taktik einüben und vor allem Kondition bolzen - nein, parallel versuchen wir uns auch einen Überblick zu verschaffen, welche der Probespieler ins taktische Konzept passen könnten und ob das auch charakterlich Sinn ergeben würde.

Moment, taktisches Konzept?
Jaja! Wir haben schon eins!
Ahem ... ich will mal ehrlich sein, das ist komplett auf Lucas' Mist gewachsen - der Junge hat sich derart detailliert vorbereitet auf den ersten Tag, dass es mir mehrfach die Sprache verschlägt.
Das geht sogar soweit, dass er Scott gleich an Tag eins eine Liste mit zwei Dutzend Spielernamen überreicht.
"Die sind nach meinen Informationen alle ablösefrei zu haben und ich würde sie gern in Augenschein nehmen. Kannst Du bitte mal rausfinden, wer von denen Interesse an einem Probetraining hätte?"
Scott schaut daraufhin mich fragend an - immerhin bin ich ja nominell Lucas' Chef - und ich nicke natürlich.

Wir brauchen auch nur zwei Tage, um bei einigen Spielern von seiner Liste ganz dringend eine Verpflichtungsempfehlung auszusprechen.
Rory Rooney zum Beispiel, linker Flügelspieler mit einem gesegneten Antritt und einer wahren Pferdelunge, wäre eine schon fast unwirklich gute Lösung für links außen.
Oder Mitch Kirk und John O'Hanlon, zwei baumlange Kerle, die unseren Engpass im Defensivzentrum beheben könnten... und gleichzeitig kopfballstark genug sind, damit sie auch bei Ecken eine Waffe wären.

Der Anglo-Nigerianer Olaniyi dagegen bewirbt sich Ende Juli gar proaktiv bei uns, als er hört, dass wir eventuell noch einen Torwartposten frei hätten.
Eigentlich möchte er ja den Backupplatz haben - aber nachdem wir ihn begutachtet haben, ist klar, dass wir ab sofort einen arschteuren Torwart auf der Bank haben. Slight, der bisherige Stammkeeper, ist nämlich nicht auf Olaniyis Niveau und darf ab sofort maximal noch auf Pokaleinsätze hoffen.

Alles in allem holen wir mehr als ein Dutzend Neue allein im Juli, die meisten davon für im Ligavergleich immer noch großzügige Gehälter von 30.000 bis 60.000 Euro, aber wir haben damit gerade mal etwas mehr als die Hälfte des konservativ berechneten Gehaltsbudgets ausgeschöpft - und zumindest die Stammelf und die (im englischen Amateurfussball nur 5 Plätze aufweisende) Ersatzbank sind qualitativ gut gefüllt.
Was uns zurück zur Taktik bringt.

Lucas hat zwei Ansätze ausgeheckt und nach der Verpflichtungswelle nochmal verfeinert.
Mein gewünschtes 442 ist zwar nur mit viel gutem Willen erkennbar, und auch nur bei einer der beiden Taktiken, aber seine Begründungen sind dermaßen stichhaltig, dass ich mich überzeugen lasse.




Unsere Standardtaktik soll ein abwartendes, passlastiges und etwas schiefes 4411 werden.
Natürlich könnten wir auch ein 442 spielen (oder ein 4132 mit DM), aber Lucas hat zusammen mit den Scouts und durch Zeitungsrecherche der Vorsaison festgestellt, dass etliche Teams mit Dreiermittelfeld auflaufen.
"Da brauchen wir schlicht Masse im Mittelfeld, um dagegenzuhalten.", meint er.
Die Stärkung der zentralen Bereiche des Spielfelds ist auch einer der Gründe, warum sich der linke Verteidiger und der rechte Mittelfeldspieler ins Zentrum orientieren sollen.
Zusätzlich kommt das unserem designierten Linksverteidiger Mitch Kirk entgegen, der nicht nur einen starken rechten Fuß hat, sondern auch sehr kopfballstark ist, wodurch er im defensiven Mittelfeld auch bei hohen und langen Bällen gut gegenhalten kann. Hoffen wir zumindest.

Vor ihm soll Rooney einen klassischen Flügelspieler geben, bekommt aber auch die Erlaubnis, bei Gelegenheit Richtung Strafraumkante zu ziehen und einfach mal draufzuhalten. Rory ist ein durchaus abschlußstarker Spieler, es wäre fahrlässig, das nicht zu nutzen.
Gleiches gilt rechts für Derek Laird, nur dass dessen Flanken bestenfalls durchschnittlich sind. Daher soll er sich noch stärker als Anspielstation im zentralen offensiven Mittelfeld anbieten und das Flanken dem hinter ihm verteidigenden Nayler überlassen, der die ausdrückliche Erlaubnis für regelmäßige Flügelläufe bekommt.
Um ihn abzusichern, wird der defensive Mittelfeldspieler eher im rechten Bereich agieren - was wiederum den einrückenden linken Verteidiger wertvoll macht, der den freiwerdenden Raum besetzen kann.
Der offensive Mittelfeldspieler ist als Ballweiterleiter und gegebenenfalls als Verwerter von Abprallern eingeplant.

Das Team bekommt über das oben Gesagte hinaus wenige starre taktische Anweisungen von uns - wir möchten nur einen geordneten Aufbau von hinten heraus sehen.
Alle Verteidiger verfügen über ein zumindest grundlegend brauchbares Passspiel, das soll auch genutzt werden.


Als Alternativtaktik werden wir - ohne das im ersten Halbjahr groß einsetzen zu wollen - immer mal wieder das 352 einüben, einfach nur, weil Lucas fasziniert von dieser Formation ist und perspektivisch damit arbeiten möchte.
Bei der Masse an guten Verteidigern, die nach und nach bei uns anheuern, ist das vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee.




Als das erste Saisonspiel näherrückt, hat der Kader sein Gesicht stark verändert und gehört wie von den Journalisten erwartet zu den stärksten der ganzen Liga. Die große Stärke ist - und dafür können wir Scott nicht genug danken - dass jede Position in der Standardtaktik mit zwei Leuten besetzt ist, die wir beide bedenkenlos in jedem Ligaspiel aufstellen können. Darüber hinaus weist der Kader sogar noch ein paar Allrounder auf.
Wenn man bedenkt, wo wir noch vor sechs Wochen standen, ist das ein phänomenal zusammengestelltes Team.







Sogar die von Gianni, Scott, Lucas und mir festgelegte neue Verinsphilosophie läßt sich im Kader bereits erkennen, denn alle Neuzugänge haben - neben ihren individuellen Stärken - ein Verständnis für Teamwork, gehen entschlossen, mutig und auch mit der nötigen Grundaggressivität zuwerke und sind in der Lage, körperliche Belastungen auch über längere Zeit durchzuhalten.

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Unsere Erzrivalen Sheffield United, Rotherham United, Doncaster Rovers, Leeds United, Barnsley FC oder Nottingham Forest werden wir vorerst, wenn überhaupt, dann im Pokal treffen, die spielen allesamt in den Profiligen weit über uns ... aber das werden wir ja hoffentlich bald ändern!




Die Saisonerwartungen sind gemessen am Status des Vereins fast schon "entspannt" zu nennen und aus unserer Sicht Mindestziele.
Insbesondere in der FA Trophy könnte es mit ein bißchen Losglück ein paar Runden weiter gehen als der Vorstand erwartet.




Und was uns besonders freut - die Fans lassen sich in den Wochen nach der Übernahme von den guten Nachrichten, die nach und nach aus dem Club an die Öffentlichkeit dringen (und von den überzeugenden Testspielen) von ihren Couches vorlocken.
Dass Verhaegen die Dauerkarten deutlich vergünstigt anbietet, tut sein übrigens.
Als der Dauerkartenverkauf eingestellt wird, haben wir jedenfalls für einen ersten absoluten Paukenschlag in der National League North gesorgt. Selbst wenn wir kein einziges Ticket mehr an der Tageskasse verkaufen sollten, haben wir den zwanzig Jahre alten Rekordzuschauerschnitt schon mal pulverisiert und verdoppelt (!).



Der angegebene Wert für letzte Saison ist natürlich eine massive Beschönigung der tatsächlichen Lage - manche würden es auch eine faustdicke Lüge nennen.
Als wir diese Zahl in den Bilanzen der Vorsaison entdecken, kriegen wir erst einen Lachanfall - und dann Muffensausen, weil das genaugenommen Bilanzfälschung ist, was Dumps Schergen da reingeschrieben haben.
Verhaegen übernimmt es schließlich, diese unschöne Sache an die FA zu melden und und quasi selbst anzuzeigen - in der Hoffnung, dass man nicht uns dafür verantwortlich macht, was die Vorbesitzer an Scheiße gebaut haben...

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Der Ligaauftakt findet auswärts statt - bei Evesham United, die irgendwo im unteren Drittel erwartet werden.
Gibt also schlechtere Auftaktgegner für unsere Mission Wiederaufstieg.
Aber überheblich werden gilt nicht - leichte Gegner gibt es hier sowieso nicht. Ein Blick auf die Namen der Vereine reicht, um das zu erkennen.

Ach ja - einen dicken Wermutstropfen gibt es noch.
Trotz aller Bemühungen können wir zum Saisonstart noch keinen Torwarttrainer vorweisen.
Und das ist ungünstig, logisch.
Als Chef Verhaegen Anfang August freudestrahlend vermeldet, er habe einen fantastischen Torwarttrainer aufgetrieben, und der sei ja mal sowas von kompetent und auch menschlich klasse und überhaupt, sind wir daher logischerweise begeistert.
Als er uns dann mitteilt, wer der Wunderknabe ist, krieg ich allerdings Schnappatmung.


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« Letzte Änderung: 20.Februar 2024, 06:57:40 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

FlutLicht1900

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #625 am: 20.Februar 2024, 07:40:55 »

Du bist sicher kein Mensch. Du bist eine lebende Schreibmaschine.😁 Manchmal komme ich hier echt nicht mehr hinterher. Zwei sehr unterschiedliche taktische Ansätze, die Du da ins Rennen wirft.
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Agariel

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #626 am: 20.Februar 2024, 11:25:45 »

huiuiui, das wird ja eine nette Überraschung morgen um 8  ::)

Sehr schöne Sache, vor allem die passenden Werte in "judging Staff Ability" und "negotiation" :D
Aber auch Discipline und Determination passen irgendwie zum Charakter aus den Interviews.

Bin ja mal gespannt (also mehr als eh schon) auf die neue "Folge".

Zu Marados: Ja, vor allem die wunderbaren kleinen Zwischenstories werden mir fehlen.
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Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #627 am: 20.Februar 2024, 11:39:43 »

Oh da ist ja doch ein ziemlich gutes Team zusammengekommen. Der Name Wednesday scheint ja doch noch ein bisschen was zu heißen. Oder vielleicht sitzt der Grund auch auf der Trainerbank, wer weiß das schon. ;)
Das der gute Mario jetzt Torwarttrainer ist macht das ganze noch viel besser :D

Ist der im FM von sich aus TW Trainer geworden und das passte alles so gut zusammen oder hast du nachgeholfen? :P
Gibt es noch andere ehemalige Spieler die sich für eine Trainerlaufbahn entschieden haben, die du einstellen könntest? Oder wären sie dafür zu schlecht/gut? Würde mich mal interessieren, die Geschichte läuft ja jetzt schon so lange, da könnten ja doch einige Spieler ihre Schuhe an den Nagel gehängt und sich der anderen Seite des Fussballbusiness zugewendet haben.
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Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #628 am: 20.Februar 2024, 18:26:16 »

Mario Orlandoni wohohohoho!
Mario Orlandoni wohohohoho!
 ;D ;)
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #629 am: 20.Februar 2024, 19:40:54 »

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8:00, Büro des Vereinspräsidenten Gianni Verhaegen
Lucas, die allermeisten Assistenztrainer und auch ich sind bereits anwesend, Verhaegen und ein gutaussehender, durchtrainierter, schwarzgelockter Mann mit Dreitagbart betreten den Raum.
Gianni deutet auf uns beide, während er sich zu seinem Besucher umdreht: "So, Mario, das sind die beiden Cheftrainer des Vereins, Herr Ge..."

8:00:02
Mario beginnt auf italienisch zu fluchen und zu toben.
Gianni steht konsterniert da und versucht, in dem Gejohle etwas zu verstehen.

8:00:45
Die ersten Schritte sind auf dem Gang zu hören, kurz darauf steckt eine Sekretärin den Kopf durch die Tür und fragt besorgt, ob sie einen Krankenwagen holen solle?
Die Frage wird verneint, Mario legt noch etwas Lautstärke nach.

8:02:30
Gianni gelingt es unter erheblichen Mühen, seinen tobenden Großneffen lange genug runterzudämpfen, um alle aus dem Raum zu schicken.
Bis auf mich und Mario.
Als wir zu dritt allein sind, bellt mein Chef einen italienischen Befehl und Mario macht sitz, platz, Männchen auf dem ihm zugewiesenen Sessel, ohne überhaupt zu wissen, wie ihm geschieht. Jedenfalls deute ich seinen Gesichtausdruck dahingehend.
Zwei Herzschläge später stelle ich fest, dass ich mich offensichtlich gleichzeitig mit Mario niedergelassen habe, und zwar ebenfalls auf einem mir zugewiesenen Sessel. Und ich hab nicht den geringsten Schimmer, wann oder wie das passiert ist.

"So, jetzt ist mal Ruhe, ihr zwei Schreihälse!"
Zwei? Hat Gianni gerade "zwei" gesagt? Ich erhebe den Finger und will protestieren, da funkelt mich ein wütendes Augenpaar an. "Ruhe hab ich gesagt, jetzt rede ich! - Was ist denn bitteschön in euch gefahren?! Was keift ihr euch so an? Kennt ihr euch oder was sollte das?!"
Wir fangen beide an, Gianni mit rasch lauter werdenden Stimmen zu erklären, warum der jeweils andere ein untragbares Mitglied des Trainerstabs ist beziehungsweise wäre, wenn er es wird ... nach drei Sekunden hat Verhaegen die Faxen dicke.
"Klappe! Einer nach dem anderen! Ist ja wie im Irrenhaus hier! - Mario, was ist verdammt nochmal los?!"
"Iste die böse Mann, wo ich gezählt habe dir. Aus Frankreich, iste die Trainer, was wollte mir nicht geben Gehalt ich kann leben mit. ... äh .. von!"
Gianni schaut erst mich, dann Mario ungläubig an.
"DAS ist der Mann, der Dir die zehn Prozent Gehaltserhöhung nach dem Aufstieg nicht gönnen wollte?!"

Ich habe jetzt zehn Sekunden so ruhig wie möglich zugehört, um guten Willen zu zeigen, aber was zuviel ist, ist zuviel.
"ZEHN Prozent?! Dass ich nicht lache! Mehr als verdreifachen sollten wir dem Gierschlund seine Kohle! Zehn Prozent vielleicht, ja - aber vom Gesamtgehaltsetat des Vereins!!"
Jetzt schaut der Präsident schon wieder ungläubig zwischen uns beiden hin und her.
"Mario?! Stimmt das?!"
*grummelmeckerjammer*
"Was hast Du gesagt? Ich versteh Dich nicht!"
"Kanne schon sein ... weiße ich nichte mehr so genau - aber ware ich beste Torwart in Geschichte von Liga zweite! Kanne ich doch nicht spiele für Moses!"
"MOSES??"
"Tschuldige: Al Moses."

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln bei soviel Wahrheits"anpassung".
Immerhin schreit aber inzwischen keiner mehr.

Gianni tut wieder das, was er in den letzten Minuten sowieso pausenlos getan hat - zwischen uns beiden hin und her schauen nämlich - und dann seufzt er tief.
"Ich habe keine Ahnung, wer von euch beiden die Wahrheit gerade mehr zu seinen Gunsten verdreht", zwei Zeigefinger rucken hoch und zeigen reflexartig auf den jeweils anderen, "und wenn ich ganz ehrlich sein soll, ist es mir auch absolut wurscht. Völlig. Komplett.
Was mir nicht wurscht ist, ist der Ruf des Vereins - und meiner auch nicht.
Und deswegen kommt jetzt hier die Ansage, die ihr offensichtlich braucht:

Erstens - klärt die Vergangenheit unter euch. Und zwar gesittet und in Zimmerlautstärke. Wenn ich nochmal miterleben muß, dass ihr euch anschreit wie zwei Vierjährige, die sich um ein Förmchen streiten, werd ich ungemütlich. Das Wort 'Abmahnung' sagt euch ja bestimmt beiden was, ihr seid ja alt genug.
Und darüberhinaus - zwingt mich nicht, die fiese Schiene zu fahren." Er schaut Mario an, etwas lauernd. "Ich könnte mich nämlich zum Beispiel gezwungen sehen, Deine Mutter anzurufen."
Mario zuckt zusammen und ich muß unwillkürlich feixen.
Dumm nur, dass Verhaegen das natürlich sieht.
"Brauchst gar nicht so zu grinsen, ich ruf auch gerne Vicky an, wenns nicht anders geht."
Jetzt zucke ich und Mario feixt. Und insgeheim stell ich mir zwei Fragen: seit wann sind wir per Du und was hat mein Chef mit meiner Frau zu schaffen?!

Während ich noch grübele, spricht er schon weiter.
"Zweitens - wenn es sich irgendwie vermeiden läßt, will ich keinen von euch beiden aus dem Verein werfen, schon deswegen nicht, weil das ein verdammt schlechtes Licht auf den Club wirft und weil die Journaille sowieso nur darauf wartet, uns und unseren "naiven Weg" genüßlich in der Luft zu zerrreißen. Den Gefallen, ihnen dazu die Vorlage zu liefern, will ich ihnen einfach nicht tun. - Verstanden soweit?"

Ich nicke, Mario guckt allerdings ein bißchen fragend, wie uns auffällt.
Gianni seuzt. "Was ist denn, Mario?"
"Nichts, ich mich nur fragen, was der Unterschied von schlechtes und gutes Licht ist. Ich nur kenne helles Licht. Und dunkel, das aber kein Licht, ich glaube."
Er hat sich nicht verändert in den knapp zehn Jahren seit seinem Abschied aus Metz. Irgendwie beruhigend ... wenn auch ein bißchen nervig.

"... Klären wir ein andermal. Benimm Dich einfach und gut ist, klar?"
"Ja, Onkel Gianni."
"Das gilt für euch beide!"
"Ja, On..." Ich beiß mir auf die Zunge. Dem Chef jetzt ironisch zu kommen, ist vielleicht nicht die allerhellste Idee.

"Ihr werdet euch zusammenraufen und das Wohl des Vereins über euren kindischen Streit stellen. Und jetzt raus mit euch. Gerard, damit Du gleich mal lernst, vernünftig über ihn zu sprechen - Du stellst Mario den anderen vor."
Hmph.

Der Rest des Tages verläuft erstaunlich konfliktfrei. Wir geben uns beide höllische Mühe, uns weder zu nahe zu kommen noch zu finster zum anderen zu schauen.
Ist nicht schön, geht aber für den Anfang.
Muß auch gehen, denn morgen ist Ligaauftakt in Evesham.



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« Letzte Änderung: 21.Februar 2024, 13:48:41 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #630 am: 22.Februar 2024, 21:31:21 »












[Mit Dank an Lancelot (wo auch immer er gerade steckt), der mir vor fast einem Jahr die ursprüngliche Inspiration für die folgenden Zeilen lieferte.]

 

Es ist spät geworden an diesem Abend, die warme Septembersonne ist schon vor Stunden untergegangen und draußen ist es wahrscheinlich bereits empfindlich kühl.
Die anderen sind schon lange nach Hause gegangen, sogar Lucas hat sich bereits aufgemacht.
Ich dagegen sitze noch hier und habe mir vorgenommen, die Scoutberichte noch mal durchzugehen - wir brauchen dringend einen defensiv wie offensiv präsenten Achter und ich bin mir sicher, der ideale Kandidat steckt irgendwo in diesem Wust von Dateien.
Ein Blick auf die Uhr ... halb zwölf.

HALB ZWÖLF?!

Vicky wird mir die Hölle heiß machen!
Jetzt ist Schluß, beschließe ich, morgen ist auch noch ein Tag.
Ich fahre den Rechner herunter und mache die Schreibtischlampe aus, von draußen fällt durch die Nachtbeleuchtung des Vereinsgeländes genügend Licht ins Büro, so daß ich meinen Weg zur Tür dennoch finde.
Meine Jacke von der Stuhllehne nehmend, stehe ich auf und drehe mich zur Tür.


Und da sitzt er.

Er ist etwas blass, das fällt mir - nachdem ich es glücklicherweise vermieden habe, vor Überraschung dahinzuscheiden - sofort auf. Die fast schon unnatürlich bleiche Haut vermittelt zusammen mit den eisgrauen Haaren und dem akkurat geschnittenen Schnauzbart die deutliche Botschaft, dass er kein Jungspund ist.
Keiner dieser jungen Rotzlöffel, die durchs Leben hasten und sich kaum die Zeit nehmen, nach links oder rechts zu schauen.
Keiner dieser Flegel, die sich benehmen, als gehöre die Welt ihnen allein.
Nein, einer von denen ist er ganz gewiß nicht.
Er ist ein Gentleman.
Ein Ehrenmann der alten Schule ... fast schon ein Relikt aus vergangenen Zeiten.

Das ist ein gutes Stichwort, wie mir auffällt - denn auch seine Kleidung wirkt entschieden altmodisch. Der Schnitt des Anzugs, die schwarzen Lederschuhe, der Gehstock und der Zylinder wirken auf mich wie ein überdeutlicher Hinweis.
Nur worauf genau?

Und sein Gesicht, dieses Gesicht mit den klugen, auf mir ruhenden dunklen Augen, das kantige Kinn, der entschlossene und dennoch eine leise Ironie transportierende Zug um die Mundwinkel ... ich kenne dieses Gesicht, aber woher?!

"Du schaust fast so tölpelhaft drein wie Deine Vorgänger, Junge. Überrascht, mich hier zu sehen?"

Selbst eine so einfache Bewegung wie ein Nicken fällt mir schwer - und mit dem Sprechen ist es noch schlimmer, wie mir gleich darauf auffällt.
Erst nachdem ich mich mehrfach geräuspert habe, bringe ich endlich ein "Wer sind Sie?" hervor. Der zweite Teil des Satzes ("und warum schleichen Sie hier herum?") läßt sich erst nach einigen weiteren Augenblicken widerwillig über meine Lippen quetschen.

"Wer ich bin? Diese Frage enttäuscht mich etwas - ich hatte gehofft, man würde sich noch an mich erinnern.
Und ich schleiche nicht, mein Junge, ich sitze ganz friedlich hier auf meinem Sessel und habe nur gewartet, bis ich Deine Aufmerksamkeit habe."

Stimmt! Er sitzt auf einem Ohrensessel, der ebenfalls wie aus dem vorvorigen Jahrhundert wirkt und ... und Moment mal!
Der Sessel stand doch noch nie hier, wo kommt der überhaupt her, an der Stelle steht doch eigentlich das Regal mit den Büchern, die im Laufe der Jahrzehnte über die Vereinsgeschichte veröffentlicht wurden und ...

... und dann fällt mein Blick auf das große Portrait an der Wand und endlich fällt der Groschen.




"Clegg?!"
"Na sieh an, Du hast ja doch Augen im Kopf, mit denen Du etwas erkennen kannst!"

Der alte Herr erhebt sich aus seinem Sessel, verneigt sich leicht und zieht den Zylinder.
"Gestatten: Clegg. Sir John Charles Clegg. Sehr angenehm, Herr Lavayeux."
"Woher kennen Sie meinen Namen??"
"Ich habe Ohren und weiß, wie man sie benutzt, ganz einfach."
"Ääääh, ja. - Aber Sie sind doch ..."
"...tot? Ja, das bin ich wohl, steht zumindest in der Sterbeurkunde. Aber wir können uns ja trotzdem mal ein bißchen unterhalten, findest Du nicht? Vielleicht bist Du ja ... aufgeschlossener als Deine Vorgänger."
"Was meinen Sie damit?"

Cleggs Gesicht verzieht sich kurz zu einer Maske der Bitterkeit, der Moment geht allerdings schnell vorüber. Dann antwortet er leichthin: "Nun, es soll genügen, wenn ich Dir sage, dass Du der erste lebende Mensch bist, der in den letzten knapp 120 Jahren überhaupt mit mir spricht. Normalerweise ziehen es die Leute vor, sich einzureden, dass Sie einfach nur einen Geist sehen und ich nicht real bin."
"Und, sind Sie's?"
"Was?"
"Real?"
"Lieber Gott, nein! Natürlich bin ich ein Geist - aber deswegen kann man mich doch wohl trotzdem wie einen ganz normalen Menschen behandeln, oder?"
Ich beschließe, den toten, nichtsdestotrotz aber erstaunlich aufrecht stehenden Sir Charles nicht auf den offenkundigen Fehler in seiner Argumentation hinzuweisen und nicke nur wortlos.

Nach ein paar Augenblicken der Stille bemerke ich, das Clegg mich anstarrt.

"Was ist?"
"Na, hast Du denn keine Fragen, Junge?"
"Sollte ich welche haben?"
Clegg rollt mit den Augen.
"Vielleicht würdest Du ja zum Beispiel gern wissen, wie das Leben nach dem Tod so ist?"

"Eigentlich nicht", entgegne ich, was ihn sichtlich überrascht, weswegen ich eine Erklärung hinterherschiebe.
"Ich meine, ich finde es ja noch früh genug selbst heraus, oder? Und wenn es gut ist, kann ich mich dann freuen. Und wenn nicht, will ichs jetzt noch gar nicht wissen, denn dann würde ich ja bis zum Tod ständig dran denken, wie schrecklich danach alles wird. Und damit würde ich mir das Hier und Jetzt auch gleich noch versauen."

Clegg schaut einen Moment verblüfft, dann nickt er. "Das ergibt tatsächlich Sinn. - Ich fange an, Dich zu mögen, Junge."

"Eine Frage habe ich allerdings tatsächlich", werfe ich an dieser Stelle ein.
"Ja, bitte?"
"Könnten Sie aufhören, mich 'Junge' zu nennen? Das fühlt sich komplett falsch an, ich bin in diesem Frühjahr sechzig geworden."
"Ach ja? Und ich bin seit zweieinhalb Monaten zweihundertundzwei.... JUNGE."
Ich muß wider Willen grinsen. "Point taken, Sir Charles. - Dann eine andere Frage: warum erscheinen Sie mir? Was wollen Sie von mir?"
Zu meiner Überraschung bringt diese Frage den Geist komplett durcheinander. "Nichts. - Oder nicht viel. Naja, eigentlich doch, aber ... ach, nee, eigentlich nicht. - Die Antwort auf Deine Frage lautet: nahezu komplett nichts."
"Aha. Erlauben Sie mir, meiner Verwirrung Ausdruck zu verleihen: Häh?!"

Clegg seufzt - selbst seine geisterhafte Brust hebt und senkt sich in einem Akt der Verzweiflung. "Ich ... muß mich an Regeln halten, verstehst Du? Ein Geist darf nicht einfach einem Lebenden erscheinen und diesen um etwas bitten. Der Lebende muß die Bitte aussprechen, die der Geist in seinem Herzen trägt." Er hüstelt kurz, bevor er sich verbessert. "Trüge. Er trüge sie im Herzen, wenn er noch wüßte, wo er es hingelegt hat. Egal - ich darf jedenfalls nicht einmal eine Antwort geben, wenn Du mich fragst, ob dieses oder jenes mein Wunsch ist. Und gleich vorweg: nein, ich kann keinen Stift halten und ich dürfte es sowieso auch nicht aufschreiben. Du mußt selbst darauf kommen, nur dann kann ich Erlö ...HUST."
Er unterbricht sich selbst und hustet dermaßen demonstrativ, dass es selbst einem Dreijährigen auffallen würde.

"Was wollten Sie gerade sagen, Sir Charles?", frage ich, obwohl ich mir denken kann, wie die Antwort wohl ausfallen wird.
Und da kommt sie auch schon: "Nichts."
"Sie dürfen also auch darüber nicht sprechen?"
"Ich weiß nicht, was Du meinst."
"Na gut, Sie möchten also, dass ich etwas für Sie tue. Sie dürfen mir nicht sagen, was es sit, dürfen bestimmt auch keinerlei Hinweise ge..." Ich halte spontan den Mund, denn sein Zeigefinger ruckt hoch.
"Doch, einen Hinweis darf ich geben. EINEN. Habe lange und zäh um jeden einzelnen Buchstaben gerungen."
"Ja, ich höre?" Gespannt schaue ich ihn an.
" 'Suche in meinem Leben.' " Zufrieden schaut er nun seinerseits mich an.
Ich lege den Kopf schief. "DAS war der Hinweis?"
"Ja, super, oder?"
"Ja, super aufschlußreich."
"Das freut mich. Und weißt Du's jetzt?"
"Nein, und meine Begeisterung war ironisch gemeint."
"Oh."

"Suche in meinem Leben", sinniere ich. "Das kann ja alles sein, denn Sie waren äußerst umtriebig, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. - Halten Sie nicht auch den Rekord als einziger Spieler, der sowohl im ersten Cricket- als auch im ersten Fussballländerspiel aktiv war?"
Clegg schmunzelt geschmeichelt. "Ja, das ist richtig. Wednesday war ja ursprünglich ein Cricketclub. Deswegen ja auch 'Wednesday', weil das der eine Nachmittag in der Woche war, an dem wir frei und damit Zeit zum trainieren und spielen hatten. - Aber Fussball hat mir mehr Spaß gemacht, muß ich gestehen."
"Und deswegen sind Sie dem Fussball ja auch zeitlebens treu geblieben. Dem Fussball - und Wednesday."
"Und Wednesday", echot Clegg mit melancholischem Unterton. Dann wird er ansatzlos wieder fröhlich. "Das war aber auch eine wilde Zeit, damals, Aufbruchstimmung allerorten. Die Clubs schossen wie Pilze aus dem Boden ... "

"Sagen Sie mal,", unterbreche ich ihn, "weil Sie gerade von Clubgründung sprechen... Stimmt eigentlich das Gerücht, Sie hätten Sheffield United gegründet?"
"Nein, natürlich nicht!", entrüstet sich mein Gesprächspartner, bevor er rot wird. (Seit wann können Geister denn sowas?!) "Äh ... Ich hab aber möglicherweise empfohlen, dass an unserer alten Spieltätte, der Bramall Lane, ein Club gegründet wird, nachdem wir nach Owlerton umgezogen waren. Konnte ja keiner ahnen, dass sich der neue Club nicht nur das Stadion, sondern auch gleich noch den Spitznamen von uns 'borgt.' ... Nun guck nicht so, Junge - die Owls hießen in den ersten Jahrzehnten die Blades, ja. - Jedenfalls: hätte ich gewußt, zu was für einem Ärgernis sich United entwickeln würde, hätte ich die Empfehlung nicht ausgeprochen. Wobei ... die Bramall Lane wäre ja sowieso von einem Club genutzt worden, war ein viel zu guter Sportplatz. Dass dort ein Club sitzt, war genauso unausweichlich wie die vermaledeite Professionalisierung."

"Die Geschichte, dass Sie zeitlebens gegen Profifussball waren und später, in den 20er Jahren, als FA-Präsident deswegen sogar den FIFA-Austritt Englands durchgeboxt haben, stimmt also?"
"Natürlich stimmt das, Junge! Der Profifussball ist das größte Unglück, das diesem wunderbaren Sport passieren konnte. Seit Fussballer gegen Entgelt spielen, geht der ganze ursprüngliche Zauber peu a peu den Bach runter."
"Dann versteh ich allerdings nicht, wieso James Lang, der erste Profifussballer der Geschichte, 1876 ausgerechnet bei Sheffield Wednesday unter Vertrag genommen wurde?"
"Wurde er ja gar nicht, Du Naseweis! Lang wurde in der Firma eines Wednesday-Co-Vorsitzenden angestellt, ohne dort Aufgaben erfüllen zu müssen, das ist alles."
"Das ist aber doch Haarspalterei. Man hat den Schotten Lang mit Geld nach Sheffield gelockt, wo er für dieses Geld Fussball spielen sollte. Das ist Profifussball, Punkt. Sehen auch die Historiker so."
Clegg grummelt ein bißchen und wirkt tatsächlich ein bißchen verlegen. "Jaja, ist ja gut. Du hast ja recht, Junge. - Ich wünschte nur, wir hätten diese Büchse der Pandora nie geöffnet! Ich hab dem Unsinn auch schnell einen Riegel vorgeschoben, als ich Präsident wurde, aber da war das Unheil schon nicht mehr aufzuhalten, denn inzwischen bezahlten viele andere Vereine ihre Spieler und wir hatten mehr und mehr Probleme, unsere Mannschaft mit guten Spielern zu füllen.
Und nachdem wir 1887 zu zehnt 0:16 gegen Halliwell verloren hatten, weil außer diesen zehn einfach niemand mehr für Wednesday auflaufen wollte, mußten wir unseren Widerstand schlußendlich auch aufgeben und ebenfalls ein Profiverein werden."


Sir Charles ist jetzt eindeutig niedergeschlagen, also krame ich in meinen Erinnerungen nach Dingen, um ihn vielleicht aufzumuntern - ein depressiver Geist steht auf der Liste von Dingen, die ich un-be-dingt mal erleben wollte, nicht allzuweit oben.

"Aber zum Glück hatte die Professionalisierung ja auch ein paar gute Konsequenzen für den Club, oder? Ich sag nur 'Trophäen'. "
"Oh ja", Clegg springt sofort auf die Ablenkung an, "FA-Cup-Siege, Meisterschaften ... wir waren wer im englischen Fussball!" Sogar seine geisterhaften Augen leuchten nun.
"Und Sie wurden FA-Vorsitzender und -Präsident und hatten eine Menge Einfluß auf die Richtung, die der Fussball nahm."
Falsches Thema! Und das Leuchten verlischt wieder. "Von wegen, einen Dreck hatte ich! Selbst der zweimalige Austritt aus der FIFA hat doch den verderblichen Siegeszug des Profitums nicht aufgehalten - und man sieht doch, wohin uns das geführt hat."
Ich mache einen verzweifelten Versuch, ihn wieder aufzurichten. "Aber Wednesday war doch immer noch eine Ikone des englischen Fussballs."
"Hah ... es war ja alles viel zu schnell wieder vorbei. Bis in die Dreißiger konten wir mithalten, danach gings bergab."
Ich lasse ihm diese stark verkürzte Darstellung mal durchgehen, hauptsächlich deswegen, weil ich sowieso nicht zu Wort komme.
"Und nachdem wir '37 wieder mal abgestiegen waren, hat mein Körper diese neuerliche Enttäuschung nicht verwunden. Leider. End of Story für Sir John Charles Clegg. - Und seitdem geistere ich umher und versuche ... meinen Frieden zu machen."

Ich nicke. "Und dazu muss ich Ihnen den Wunsch erfüllen, über den Sie nicht sprechen können."
"Korrekt, Junge."
Plötzlich packt er mich an den Schultern und beginnt mich heftig zu rütteln.
"Du mußt mir helfen, Junge, Du mußt!"
"Jaja, ist ja gut, ich helfe Ihnen doch - sobald ich rausgefunden habe, was ich tun soll, fange ich sofort ...."
Er rüttelt noch etwas heftiger.
"Du mußt! Wach auf, sieh hin, wach auf und ... wach auf, Junge!"
Clegg verblaßt und um mich dreht sich plötzlich alles ... und viel heller ist es auch .... Lucas schaut mir in die Augen und mustert mich besorgt.
"Gehts es Dir gut, Dad?"
"Ich ... äh .... ja, ich glaub schon ... wo bin ich ich?"
"In unserem Büro -bist vor Deinem PC eingeschlafen. Wolltest Du nicht längst nach Hause kommen? Ich bin nochmal zurück, weil es schon nach zwei ist und Du immer noch nicht zuhause warst. - Was hast Du denn so lange ..." Er wirft einen Blick auf den Bildschirm. "Die Vereinsgeschichte? Wieso liest Du spät abends die Vereinsgeschichte?"
"Versteh ich nicht", murmle ich, "ich hab eigentlich die Scoutberichte ... und dann wollte ich gehen, aber Sir Clegg..."
"Wer?"
"Ach egal, ich hab wohl nur geträumt. - Komm, laß uns nach Hause gehen."

Beim Gehen werfe ich einen Blick in die Ecke - kein Ohrensessel und kein Sir Clegg, nur das altbekannte Regal und ...
"Warte mal, da liegt ein Buch auf dem Boden."
Während ich es aufhebe, schießt mir die Frage durch den Kopf, ob es wohl Zufall ist, dass "100 prägende Wednesday-Persönlichkeiten" genau so aufgeschlagen auf dem Boden liegt, dass mich auf der rechten Seite Sir Cleggs Photo über seinem Eintrag in diesem Nachschlagewerk begrüßt?

Während wir den Raum verlassen, meine ich ein Wispern zu hören "... doch nicht ich ...", aber das habe ich mir wahrscheinlich nur eingebildet.
Kurz darauf schießt mir ein anderer Gedanke durch den Kopf und ich schaue Lucas völlig fassungslos an.
"Hast Du mich gerade Dad genannt?"
« Letzte Änderung: 22.Februar 2024, 21:45:44 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #631 am: 23.Februar 2024, 09:04:17 »

Der arme Sir Clegg, aber äußerst unterhaltsam geschrieben.

Ich zücke meine Zylinder Junge
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #632 am: 23.Februar 2024, 10:13:08 »

Der Clegg muss gute Nerven haben.
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #633 am: 24.Februar 2024, 22:11:30 »

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Die seltsame nächtliche Episode im Vereinsheim wäre bei mir mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit in Vergessenheit geraten, wenn mir nicht in der Folgezeit stets und ständig entweder sein Name oder sein Bild über den Weg gelaufen wäre.
Eigentlich kein Wunder, denn wir befinden uns im 185. Jahr des Bestehens von Sheffield Wednesday und der Gründungstag ist 4.9. - was bedeutet, dass sich die "Owls"-Hälfte der Stadt und nahezu alle Medien gegenseitig beweisen, wie gut sie die Vereinsgeschichte kennen.
Und natürlich muss jeder, der nicht alles auswendig kann, nochmal erleuchtet werden. Und falls ers doch schon auswendig kann, wird er seinerseits zm Monolog ansetzen, nur um zu beweisen, WIE auswendig er das alles kann.
Man hechelt also sämtliche Daten, Fakten, Rekorde, Erfolge, Katastrophen und wundersamen Auferstehungen wieder und wieder durch.
Und selbstverständlich ist bei jedem dieser Rückblicke der Name Sir Charles Clegg unter den prominentesten Persönlichkeiten aufgeführt - was bedeutet, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht den Namen höre (und mich dann an diesen komischen Traum erinnere).

Großartig mit jemandem darüber sprechen kann ich natürlich nicht, denn ich will nicht als verschroben gelten. Oder als noch verschrobener als ohnehin schon.
Im Verein gelte ich nach wenigen Tagen schon als "der 442-Nerd" - "der Esoteriker mit dem 442-Tick" will ich nun wirklich nicht auch noch werden...

So gesehen ist es gut, dass wir ab sofort mitten in einer mit Spielen bis zur Kante vollgepackten Saison stecken.
Dem klaren Auftakterfolg bei Evesham lassen wir eine Woche später beim Heimauftakt gegen Aufstiegsmitfavorit Altrincham ein genauso klares und erfolgreiches Spiel folgen - sogar mit dem gleichen Ergebnis! Vor über 17.000 (!) Zuschauern (Rekord in der 6. Liga, klar) schießen Mittelstürmer Jack Whitehouse (2) und Rechtsaußen Derek Laird die Tore - auch das eine deutliche Parallele zum vorherigen Spiel.

Danach gehts nach Stourbridge - und die Gastgeber versuchen gar nicht erst, das Spiel zu machen, sondern igeln sich ein und lauern auf Konter.
Funktioniert leider großartig in der ersten Hälfte - Wir gehen zwar in der 3. Minute in Führung, fangen uns aber kurz darauf den Ausgleich. Und auch unsere erneute Führung nach einer knappen halben Stunde konter ndie Gastgeber noch vor der Pause.
Als wir nach 48 Minuten gar in Rückstand geraten, sieht es kurz düster aus - aber zum Glück hat Neu-Kapitän Rory Rooney einen guten Tag erwischt. Bereits das 1:0 hatte er vorbereitet, das 2:1 selbst erzielt. Nun, in der zweiten Hälfte, packt er zwei weitere Assists auf sein Konto und bereitet erst 3:3 per Eckstoß vor (Zweimeterhüne O'Hanlon nickt humorlos ein) ... und holt dann auch noch den Elfmeter heraus, den Lynch zum 4:3-Endstand in die Maschen donnert.
Hartes Stück Arbeit, dieses Spiel - aber wir sind nach 3 Spielen noch verlustpunktfrei!
Und eine Woche später erreichen Lucas und ich auch unseren ersten verlustpunktfreien Monat, da Grantham mit einem 3:1 nach Hause geschickt wird.


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Damit sind wir im September - und das macht das ansonsten eher unspektakuläre 2:0 bei Boston United zu einer Partie für die Geschichtsbücher, findet es doch nur 2 Tage vor dem Vereinsgeburtstag statt und ist somit das, was einem "Jubiläumsspiel" am nächsten kommt.
Den in diesem Zusammenhang standesgemäßen Sieg nehmen wir natürlich gern mit. Chester und Telford holen sich an diesem 5. Spieltag ihre jeweils erste Niederlage ab .. und das macht die Tabelle zu einer sehr schönen Sache!


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Zum Vereinsgeburtstag hat unser sonst so vorsichtiger Vereinspräsident einen kurzen Anfall von Verschwendungssucht und "schenkt" uns einen neuen Starstürmer.
Grundsätzlich eine feine Sache, da bei der anstehenden Dichte von Spielen kaum erwartet werden kann, dass Whitehouse jedes Spiel durchspielt und da sein eingeplanter Vertreter Ross Smith bisher durchgehend entweder verletzt oder außer Form ist ... aber Sam Homer ist alles, aber kein Schnäppchen.




Er hat allerdings, das wird ziemlich schnell deutlich, das Potential ein tödlicher Joker für müde gespielte Gegner zu sein. Und wenn er etwas kopfballstärker wäre, hätten wir mit ihm womöglich einen neuen Startelfkandidaten verpflichtet.
So ist er einfach ein schweineteurer Bankdrücker, für dessen Verpflichtung wir Verhaegen nur zähneknirschend danken.
Da der Belgier nicht doof ist und unsere Reaktion richtig zu deuten weiß, gibt es einen Tag später eine Aussprache zwischen Trainern, Sportdirektor und Präsident und wir einigen uns darauf, dass Verpflichtungen oberhalb von 20.000 Euro Gehalt oder Ablöse grundsätzlich von der anwesenden Viererbande gemeinschaftlich abgenickt werden müssen.

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Wir brauchen also wieder Platz im Gehaltsbudget - und da trifft es sich gut, dass wir mit Markanday einen zwar noch ganz passabel spielenden, aber leider viel zuviel Gehalt bindenden 34jährigen "loswerden", der als Backup noch nützlich gewesen wäre, aber mit dieser Rolle natürlich keinesfalls das Gehalt zweier Stammspieler verdienen darf.




Uuuund weiter geht der wilde Ritt durch die Saison.
Das erste Spiel nach der rauschenden Vereinsgeburtstagsfeier führt uns mit Morecambe zusammen. Die haben auch schon mal bessere Zeiten erlebt - SkyBet One in ihrem Falle - aber aktuell sind auch sie ein viel zu großer Fisch im kleinen National-League-Teich und wollen so schnell wie möglich in die Football League zurück.
Wir stellen auf ein 451 mit DM und vorgeschobenem rechten Flügelspieler um, weil ihr Mittelfeld ihr mit Abstand stärkster Mannschaftsteil ist und Lucas glaubt, ein Zurückziehen unseres offensiven Mittelfeldspielers könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.
Wie sich herausstellt, glaubt er richtig. Defensiv lassen wir exakt gar nichts zu - und vorne nutzt Whitehouse eine der wenigen Gelegenheiten, um das goldene Tor zu erzielen.

Die Taktik war gut, die probieren wir bei Farsley Celtic (aktuell Achter) gleich nochmal aus!
Zur Halbzeit kehren wir zum 41311 zurück, weil wir nahezu chancenlos waren udn 0:2 hinten liegen.
Die Umstellung erweist sich als Glücksgriff und wir gehen dann Whitehouse-Doppelpack und Last-Minute-Duseltor von Joker Homer sogar noch als nicht mehr erwarteter Sieger vom Platz.
Puh, das war knapp!

Zuause gegen die Blyth Spartans beenden wir die Experimente und starten gleich mit der "Standardtaktik" - und auch wenn es eine Stunde dauert, bis wir endlich in Führung gehen, der 2:0-Sieg war nie gefährdet.

Letztes Septemberspiel: auswärts bei Nuneaton. Verkaufskandidat Nayler bringt uns früh in Führung, Whitehouse mit dem Pausenpfiff und Cassidy nach einer Stunde machen alles klar. Das 3:1 fällt in der 86. Minute, viel zu spät, um noch irgendwas entscheidendes zu bewirken.
Unsere Taktik steht immer sicherer, wir schaffen es mit dieser Formation und mit dem eher gemächlichen Ansatz, das durchschnittliche Passspiel unserer Spieler zu kaschieren - zumal sie die ausdrückliche Erlaubnis für Langholz haben, sollte der Gegner mutig (oder verzweifelt) genug sein und uns pressen wollen.
Gerade die engstehende Mittelfeldformation - die ja durch LV Kirk und Laird im rechten Mittelfeld noch mehr verdichtet wird, da sich beide ins Zentrum orientieren - erweist sich wieder und wieder als zu starkes Hindernis für unsere Gegner.
Und gleichzeitig ist es ein perfekter Ausgangspunkt für schnelle Angriffe aus dem Mittelfeld heraus, da nach allen Seiten genügend Anspielstationen vorhanden sind.
Lucas ist stolz wie Bolle auf seine Taktikidee - und das darf er auch sein!


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Im Oktober haben wir - vor allem durch die beginnenden Pokalspiele - nur drei Ligaspiele.
Und leider, leider reißt unsere wunderbare Siegesserie gleich im ersten davon.
Wir spiele nzuhause gegen die Kidderminster Harriers, die unsere Standardtaktik zwar nicht direkt kontern können, aber dennoch als Sieger vom Platz gehen.
Warum?
Weil erstens ihr Keeper das Spiel der Saison macht und unsere Stürmer ein ums andere Mal zur Verzweiflung bringt.
Und weil zweitens ihr eigenener Stürmer Floyd zweimal nach einer Ecke gedankenschneller ist als unsere gesamte Defensive und zwei Tore erzielt. Wir bleiben zwar Erster, aber der schöne Vorsprung ist fast dahin.


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Zum Glück finden die Jungs in Darlington gleich die richtige Antwort.
Die bedauernswerten Gastgeber - durchaus mit Playoffgedanken in die Saison gestart, aber bisher vieles schuldig geblieben - können sich glücklich schätzen, dass es bei Abpfiff nur 1:4 aus ihrer Sicht steht. Das war ein Klassenunterschied sichtbar.

Zum Abschluß des Monats schlagen wir dann noch die ebenfalls im Aufstiegsrennen erwartete Mannschaft von Mansfield Town und grüßen weiterhin von ganz oben.


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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #634 am: 25.Februar 2024, 00:25:46 »










Zitat

"Ja, Herzlich Willkommen, liebe Zuschauer, hier bei SBC Sport Extra, Ihrem Sportkanal für Sheffield, Mittelengland, UK und die Welt!
Mein Name ist Manny Minestealer und ich melde mich live aus dem Hillsborough in Sheffield, wo in wenigen Augenblicken die Erstrundenpartie im FA Cup zwischen Sheffield Wednesday und dem AFC Wimbledon angepfiffen wird.

Bis hierher kann man zumindest - oder muß man vielleicht sogar? - festhalten, dass Wednesday mit einer Menge Losglück in dieser ersten Runde steht, denn in den drei Qualifikationsrunden bekamen sie ausschließlich Gegner aus der eigenen Ligastufe oder sogar darunter zugelost. Und wer die letzten Wochen in der Vanarama National North verfolgt hat, der weiß, dass die Owls mit breiter Brust in Spiele gegen nominell gleichwertige Gegner gehen. Das neue Trainerduo Lavayeux / Goossens hat dem Konsolidierungskurs des neuen Boards eine sportliche Erfolgswelle zur Seite gestellt, die sich sehen lassen kann.
Nach zwölf Ligaspielen, in denen sage und schreibe elf Siege gelangen, führt Wednesday die Tabelle souverän an.

Das Spiel heute ist da natürlich ein ganz anderes Kaliber. Der Gegner - der AFC Wimbledon - ist zumindest auf dem Papier klarer Favorit, spielt die Mannschaft doch in der SkyBet Two und damit in der Football League, aus der die Sheffielder vor zwei Jahren sang- und klanglos abgestiegen sind. In den beiden Ligaspielen gegen Wimbledon gab es damals übrigens insgesamt neun Gegentore. Die Ergebnisse lauteten 0:3 und 0:6.
Diese Ergebnisse sollten den Favoriten aber nicht in Sicherheit wiegen, denn von der damaligen Mannschaft stehen nur noch drei Spieler im Kader und sogar nur ein einziger, Linksverteidiger Nayler nämlich, in der Startelf. Man kann also .... oh, da sehe ich die Mannschaften aufs Feld kommen.
Ich wünsche uns ein spannendes, hochklassiges Pokalspiel und melde mich gleich nach der Werbung wieder zurück.


2. Minute

Wednesday gleich mal im Vorwärtsgang ... schöner Paß nach links raus zu Kapitän Rooney, der nimmt den Ball an, dreht sich um seinen Gegenspieler und zieht nach innen ... ah, klares Foul, das muß Freistoß geben.
Gibt es auch. Nahe des Strafraumecks, gute Entfernung.
Laird wird den treten ... läuft an ... oh, frech gechippt ... Rooney ... TOR!
Na das ging ja fix, meine Damen und Herren!
Schöne Freistoßvariante - Laird hebt den Ball nicht aufs Tor, sondern ans andere Strafraumeck, wo Rooney sträflich alleingelassen alle Zeit der Welt zur Annahme hat und sich dann die Ecke aussuchen kann.
Perfekter Start für den Underdog, mal sehen, wie Wimbledon darauf reagiert.


6. Minute

Wimbledon weiterhin vollständig in der Defensive gebunden, die Anfangsminuten gehören einer wie entfesselt aufspielenden Gastgebermannschaft, die dem Favoriten absolut keine Luft zum Atmen läßt. Rooney schon wieder ... geht an Lancaster vorbei ...flankt ... zur Ecke geblockt.
Das wird die dritte Ecke für die Owls und es sind grade mal etwas mehr als 6 Minuten gespielt!
Ecke von links sind immer eine Sache von Tear, so auch diesmal ... die kommt weit .. senkt sich ... Whitehouse ... TOR!
2:0 für die Owls! Die Zuschauer im nahezu ausverkauften Stadion rasten schon wieder aus... und die Gästespieler schauen jetzt schon reichlich bedröppelt, so hatten sie sich dieses Spiel ganz sicher nicht vorgestellt! Jetzt wirds eine verdammt schwere Aufgabe, hier vielleicht doch noch wenigstens das Wiederholungsspiel zu erzwingen...


8. Minute

Die Owls spielen hier regelrechtes Powerplay ... vom Anstoß weg haben sie Wimbledon sofort wieder in die Defensive gedrängt und setzen jedem Pass der Gäste nach, als gelte es ihr Leben .... Laird teibt den ball am linken Flügel nach vorn ... schöne Flanke ... Murry ... MURRAY! Den muss er eigentlich machen, schaffte es, aus drei Metern den Keeper anzuschießen...


20. Minute

Da ist schon wieder Rooney links ... die Flügelspieler Rooney und Laird sind extrem wichtig für die Taktik der Gastgeber, agieren fast schon als wechselseitige Spielmacher ... Rooney, auf Höhe der Mittellinie .. wird gestellt, gibt sofort nach innen ab, zu Lynch, der gibt den Ball direkt an Murray nach vorn ... schaut, ... da startet Whitehouse .... kriegt den Pass an der Strafraumgrenze .... enteilt beiden Bewachern ... legt sich den Ball am Torwart vorbei .... TOOOOOR!
Was bitte ist denn hier los?!
Zwanzig Minuten gespielt und Sheffield Wednesday führt mit sage und schreibe 3:0 gegen den AFC Wimbledon!
Und dieses 3:0 war wieder mal ein Paradebeispiel dafür, warum die Owls unter ihrem neuen Trainergespann so extrem gefährlich sind. Sie spielen ein absolut schörkelloses Passspiel, mal kurz, mal lang, mal über die Außen, mal im Zentrum.
Selten einmal sieht man mehrere Pässe ohne den Versuch, in die Spitze abzugeben.
Das ist der direkteste Fussball, den ich außerhalb der Premier League in den letzten Jahren gesehen habe.
Direkt, aber weit entfernt von irgendwelchen Tony-Pulis- oder Sam-Dyche-Langholz-Kloppereien von vor dreißig Jahren.
Nein, das hier ist moderner, schneller Fussball mit Zug zum Tor, nicht mehr und nicht weniger.
Und der AFC Wimbledon kommt damit genausowenig zurecht wie nahezu alle Ligagegner der Owls bisher.


45. Minute

Halbzeit im Hillsborough und es steht 3:0.
Für Sheffield Wednesday, wohlgemerkt!
Wer gedacht hätte, dass der höherklassige FC Wimbledon den Höhenflug der Gastgeber beenden würde, steuert wohl auf eine schwere Enttäuschung zu - denn es deutet absolut nichts darauf hin, dass Wimbledon hier nochmal zurückkommen könnte.
Im Gegenteil - sie können eigentlich froh sein, dass es NUR 0:3 steht.
Wenn Whitehouse bei den beiden Pfostentreffern kurz vor dem Pausentee ein wenig besser zielt, endet schon die erste Halbzeit im kompletten Debakel für Wimbledon.


78. Minute

So langsam steuern wir auf die letzten zehn Minuten zu - und auch wenn diese zweite Halbzeit eine deutlich ausgeglichenere Angelegenheit war als die erste Hälfte - dieses 3:0 geht weiterhin völlig in ordnung. Wednesday - im Bewußtsein, dass in drei Tagen schon das nächste Ligaspiel ansteht - schont ein wenig die Kräfte, hat den Gegner aber trotz der inzwischen vorgenommenen vier Wechsel komplett im Griff.
Wimbledon versucht viel, schafft es aber selten auch nur in die Nähe des Strafraums.


Nachspielzeit

Gleich ist Schluß, der Schiedsrichter hat bereits auf die Uhr geschaut, er wird wohl diesen einen Angriff noch abwarten und dann abpfeifen.
Wimbledon nochmal - sie haben nie aufgehört, es zu versuchen, das muß man ihnen lassen.
Trainer Ewing hat alle fünf Wechsel längst ausgeschöpft.
Auch er hier, Topaloglu, ist neu in die Partie gekommen ... kommt an Lnych vorbei ... wird nicht richtig angegriffen ... ist am Strafraumeck ... O'Hanlon stellt ihn dann doch mal .... oh, er schießt ... TOR!
Da ist doch noch der Ehrentreffer, denn zu mehr wird es wohl nicht mehr reichen.
Aus ganz spitzem Winkel düpiert der Joker Owls-Keeper Olaniyi ...

... und da ist auch schon der Schlußpfiff, wie erwartet läßt der Referee nichtmalmehr anstoßen.

Sheffield Wednesday gewinnt überraschend, aber hochverdient mit 3:1 gegen den AFC Wimbledon und steht als einziger Sechstligist in der zweiten Runde des FA Cups."


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« Letzte Änderung: 25.Februar 2024, 00:28:38 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #635 am: 25.Februar 2024, 08:11:58 »

Finale oho!!!
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #636 am: 25.Februar 2024, 13:42:46 »

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"Herr Lavayeux, Herr Goossens - auf ein Wort bitte?"
Therese Daunton, inzwischen ein fester Bestandteil unserer "match days", stellt sich uns mit dem Mikro in den Weg.
"Ich weiß, Sie sind nicht in der Stimmung für ein langes Interview ...."
"...und wir sind in Eile, Miss Daunton ...", werfe ich ein.
"Jaja, ich weiß, nur ganz kurz. - Ein extrem erfolgreicher Monate geht für den Verein zuende - weiterhin Tabellenführer in der Liga, mit dem AFC Wimbledon haben Sie Anfang November einen Favoriten aus dem FA Cup gekegelt, heute also Rochdale, der nächste Viertligist. Was rechnen Sie sich aus?"
"Wir rechnen uns nie etwas im Vofeld aaus, Miss Daunton. Fussball ist in seiner Quintessenz unvorhersehbar. Aber ich vertraue darauf, dass die Mannschaft den Plan, den wir haben, bestmöglich auf den Platz bringen und alles dafür tun wird, damit die Pokalreise heute noch nicht endet, auch wenn die Prognosen natürlich eindeutig Rochdale als Favoriten sehen. Und zurecht, wie ich anmerken möchte."
Therese nickt und wendet sich Lucas zu.
"Ihre Einschätzung, Herr Goossens?"
"Naja, ... äh ... also wir sind gut vorbereitet und wollen ... äh .... uns teuer verkaufen ... das auf jeden Fall. Aber Rochdale ist eine .... ähm ... sehr gute Mannschaft, da braucht es einen .... äh ... guten Tag, um sie zu schlagen."
Lucas versucht während seiner Antwort den Blickkontakt mit Therese aufrechtzuerhalten, was ja grundsätzlich löblich ist, wie jeder Kommunikationstrainer bestätigen wird.
Wenn die besagten Kommunikationstrainer allerdings auch nur ein mal Zeuge würden, wie sehr ihn dieser Blickkontakt jedesmal durcheinanderbringt, würden sie den Tip womöglich noch einmal überdenken.
Ich ziehe Lucas mit mir und werfe Miss Daunton noch ein hoffentlich angemessen bedauernd klingendes "Wir müssen jetzt wirklich, sorry!" über die Schulter zu.
Sie schaut uns mit dem üblichen Lächeln hinterher, bei dem ich nie weiß, ob das jetzt eher amüsiert oder eher arrogant ist.
Ist mir auch wurscht.

"Konzentrier Dich gefälligst aufs Wesentliche, Lucas! - Und frag sie einfach bei Gelegenheit mal nach ihrer Telefonnummer, wenn Du sie so toll findest."
"Was? Äh ... tu ich gar nicht ....!" Seine Gesichtsfarbe tätigt da zwar eine völlig andere Aussage, aber das ist jetzt wirklich nicht von Belang.
"Du stehst gleich vor den Jungs, also Fokus aufs Spiel jetzt!"
"Ja ... Dad."
Seit Lucas gemerkt hat, wie sehr er mich mit diesem Ausdruck aus dem Konzept bringen kann, nutzt er das leider immer mal wieder, um mir gezielt den Wind aus den Segeln zu nehmen.... nicht nett. Immerhin läßt mich sein Schmunzeln, das er dabei jedes mal zur Schau trägt, darauf hoffen, dass er mich nicht NUR so nennt, um mich einzubremsen.

Ist auch egal jetzt, wir treten in die Kabine, wo die Jungs gerade dabei sind, sich die Schuhe zuzubinden.
Wie üblich, geht bei Lucas eine geradezu unheimliche Veränderung vor sich, sobald er durch die Kabinentür tritt. Er wirkt mit einem mal größer, deutlich selbstsicherer, ... stabiler.
Vom schüchternen Jungen, der er Therese gegenüber eben noch war, wird er innerhalb zweier Herzschläge zum Trainer einer Mannschaft - und zwar zu einem Trainer der Sorte, dem die Spieler Respekt und Achtung gegenüberbringen.
Dass er das innerhalb weniger Monate geschafft hat, ist eine Wahnsinnsleistung, der man nur applaudieren kann.
(Und die mich ein bißchen neidisch macht, wenn ich an meine Anfänge in Grevels oder Rümelingen denke.)

"So, Jungs, jetzt gilts.
Rochdale wird gewarnt sein, die haben sich unser Wimbledonspiel bestimmt rauf und runter angeschaut, wieder und wieder, bis sie der Meinung waren, dass sie uns komplett entschlüsselt haben. Das kann euch aber egal sein, denn ihr habt echt klasse trainiert diese Woche. Wenn ihr das, was ihr im Training gezeigt habt, gleich auch auf den Platz bringt, haben wir eine echte Chance.
Denkt dran - unsere linke Seite wird entscheidend! Mitch und Rory, ihr spielt lange Pässe, wie im Match Meeting besprochen.
Und direkt von Sekunde eins an so draufgehen, als wären wir im Rückstand und brauchen ein Tor, um nicht auszuscheiden.
Bloß kein Abtasten.
Wenn wir denen die Chance lassen, sich in Ruhe reinzuspielen in die Partie, haben wir sie schon halb verloren.
Denkt an Wimbledon - da habt ihr eine perfekte Anfangsphase gespielt. Wenn ihr das wieder hinkriegt, ist das die halbe Miete.
Noch Fragen?"

Kopfschütteln.
"Dann los..." Lucas klatscht in die Hände. "Turn loose the Owls!"
Und die ganze Kabine brüllt wie ein Mann zurück:
"TURN LOOSE THE OOOOOOWLS!"

Eigentlich ist dieser Schlachtruf, den er sich da ausgedacht hat, ja total bescheuert. Aber erstens scheint es bei der Mannschaft zu wirken - und zweitens krieg ich jedes Mal sofort bessere Laune, wenn ich den Spruch höre, weil ich dabei immer an mein Lieblingsalbum von My Dying Bride denken muß.

Schmunzelnd folge ich Lucas und der Mannschaft - und er hat nicht übertrieben. Auf den Rängen bricht die Hölle los, als wir aus dem Spielertunnel ins Freie treten...


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« Letzte Änderung: 25.Februar 2024, 16:31:25 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #637 am: 25.Februar 2024, 22:37:51 »

Toller Zeitungsartikel, sehr unterhaltsam.
Und ich gratuliere zu der nächsten tollen Leistung im Pokal, das sieht man doch gerne. Und Fussballreporterinnen haben wohl eine gewisse magische Ausstrahlung, kann das sein? :D
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #638 am: 25.Februar 2024, 23:02:10 »

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"Herr Goossens! Ganz kurz, eine Frage bitte!"
"Äh ... hallo, Miss ... äh ... Daunton ..."
"Herr Goossens", das Mikrophon nimmt zielsicher seinen Platz etwa 2,5 Zentimeter unterhalb der Luft- und 2 Zentimenter vor der Nahrungsaufnahmeöffnung des jungen Trainers ein, "... Sie haben sicher die Auslosung verfolgt?"
"Auslosung?"
"FA Cup, die dritte Runde! Sagen Sie nicht, Sie haben das verpaßt!"
"Wenn Sie so fragen .. doch, hab ich. Ich war so beschäftigt mit der Vorbereitung auf unser Ligaspiel ... äh .... wir spielen ja in drei Tagen gegen unseren ärgsten Konkurrenten Chester und ..."
"Jaja, das ist ja auch wichtig, Herr Goossens .. aber der FA Cup! Wollen Sie denn gar nicht wissen, gegen wen Wednesday antreten muß?"
"Naja, ehrlich gesagt ist mir das fast egal, weil ..."
"Bitte was?! Wieso denn das?"
"Ganz einfach, Miss Daunton - der FA Cup ist die Kür, sozusagen. Aber die Pflicht ist und bleibt die Liga. Wednesday spielt in der sechsten Liga. In der SECHSTEN! Und das ist unerhört und ein untragbarer Zustand. Wir wollen aufsteigen und das ist das allerwichtigste, alles andere kommt danach!"

Ich stehe mit offenem Mund da und höre meinem Sohn und Co-Trainer dabei zu, wie er zum einen tatsächlich das erste Mal in Thereses Gegenwart ganze Sätze ohne "ähs" formuliert, sogar klar und bestimmt spricht ... und wie er sich zum anderen mit genau diesen Sätzen leider um Kopf und Kragen redet.
Die Antwort der Journalistin ist denn auch genauso vorhersehbar wie das ironische Lächeln, mit dem diese Antwort begleitet wird.
"Das sind ja markige Worte! War bisher gar nicht so klar, dass der Verein den Aufstieg als Ziel ausgegeben hat ... bisher haben Sie ja immer nur von 'um die Aufstiegsplayoffplätze mitspielen' gesprochen."
Lucas, der offenbar jetzt erst realisiert, was er gerade gesagt hat, stutzt, stockt, schluckt ... und tritt dann die Flucht nach vorn an.
"Miss Daunton, Saisonziele können sich ändern. Das Heimspiel gegen Chester beschließt die Hinrunde, wir haben also Halbzeit in der Liga.
In den bisherigen 22 Spielen haben wir neunzehn zum Großteil klare und verdiente Siege eingefahren, wir haben nur ein einziges Spiel verloren.
Und wir stehen im Moment mit glatten zehn Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der National North. Wann, wenn nicht jetzt, sollten wir Ihrer Meinung nach den Anspruch formulieren, diesen Vorsprung auch ins Ziel bringen zu wollen?"

Jetzt bin ich völlig perplex. Ich erkenne Lucas kaum wieder. Beziehungsweise erkenne ich ihn schon, aber das ist der Lucas aus den Mannschaftsbesprechungen in der Kabine. Irgendwie hat er es gerade geschafft, diese Selbstsicherheit auch in die Öffentlichkeit zu tragen.

Wenn ich mir das Gesicht der Reporterin so anschaue, bin ich nicht der einzige, der sich gerade fragt, was hier eigentlich los ist.

In ihrer Verwirrung dreht sich Therese zu mir um und hält mir das Mikrophon unter die Nase.
"Was sagen Sie zu den forschen Äußerungen Ihres Assistenten? Finden diese markigen Ankündigungen auch Ihren Beifall?"
"Erstens ist Herr Goossens nicht mein Assistent, sondern Co-Trainer. Und zweitens", ich beschließe spontan, Lucas nicht in den Rücken zu fallen, auch wenn ich im Moment noch keine Ahnung habe, wie wir das vor Verhaegen rechtfertigen sollen, "... und zweitens: ja, ganz meine Meinung. Wir haben nahezu die Hälfte der Saison hinter uns und führen das Tableau mit komfortablem Vorsprung an. Es ist doch logisch, dass wir diesen Vorsprung halten möchten. Ob es uns gelingt, wird sich zeigen - aber den Anspruch sollten wir sehr wohl so formulieren."

Ich warte einen Moment, bis sie das verdaut hat, und setze dann hinzu.

"Und um Ihre ursprüngliche Frage zu beantworten - wir rechnen uns für unser FA-Cup-Auswärtsspiel beim Walsall F.C. nichts aus, wie üblich. Klar ist nur, dass die Mannschaft wie in jedem Spiel ihr bestes geben wird. Inwieweit das in einem Auswärtsspiel bei einem Viertligisten reicht, werden wir im Januar sehen."

Therese nickt, murmelt ein "Danke." und wendet sich dann noch einmal an Lucas.
"Eine letzte Frage. Darf ich Ihre Äußerungen hinsichtlich der Prioritäten im Verein so verstehen, dass das Aus in der FA Trophy für Sie bedeutungslos ist?"
"Nein, das würde ich nicht unterschreiben. Das Ausscheiden ärgert uns sogar sehr, weil wir gehofft hatten, mit einem Abstiegskandidaten der Vanarama National League besser mithalten zu können. Leider hatte Accrington Stanley einen Sahnetag erwischt. Und wir das Gegenteil. - Wir müssen dann leider los, Miss Daunton, schönen Tag noch."

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Ich gehe kopfschüttelnd neben Lucas her. "Warum diese forsche Ansage? Das ist morgen in allen Zeitungen, das ist Dir hoffentlich klar. Und Verhaegen wird not amused sein."
"Ich weiß." Lucas klingt zerknirscht. "Ich ... ich wollte mir einfach von ihr nicht schon wieder die Butter vom Brot nehmen lassen. Und dann hab ich plötzlich Dinge gesagt, die ich gar nicht sagen wollte."
"Naja, Du hast ja nicht unrecht - nur kommen solche Aussagen mitunter ganz schlecht an, mancher legt Dir sowas glatt als Arroganz aus."
Lucas zuckt in einer nachgerade hilflosen Geste mit den Schultern. "Ich kanns leider nicht mehr ändern. Müssen wir jetzt wohl das beste daraus machen."
"Japp."

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« Letzte Änderung: 25.Februar 2024, 23:07:08 von Noergelgnom »
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Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #639 am: 26.Februar 2024, 13:13:46 »

Jawoll der Junge hat ja doch Rückgrat, hoffe nur seine eigenen Worte brechen es ihm am Ende nicht. :D
Aber die Leistung stimmt ja doch weiterhin, mal ein Unentschieden hier und da sollte man verschmerzen können, wenn man die anderen Spiele weiterhin so recht souverän gewinnt.

Der Ausblick in die anderen Ligen ist spannend, wie sieht das denn in Deutschland aus? Sind die Bayern immer noch das Maß aller Dinge oder gab es auch ein paar Überraschungen was Liga und Pokal angeht?
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