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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 78949 mal)

Noergelgnom

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"Hasse ma'n Penny?"
(Der Rocester F.C. und die Pokalwettbewerbe 2051/52, Teil 1)

Herbst 2051, Rocester, East Staffordshire, England


Nach den erfreulichen Erfolgen (und Einnahmen) des letzten Jahres wollen wir natürlich auch dieses Jahr zumindest in den beiden überregionalen Pokalen wieder so weit wie möglich kommen (und hoffen natürlich auf etwas Losglück, um das unvermeidliche schlußendliche Ausscheiden mit einem dicken Scheck eines höherklassigen Vereins versüßen zu können.
Soll heißen: idealweise müssen wir irgendwann auswärts zu einem Verein, der ein großes Stadion hat, das auch voll wird - und dann kriegen wir hoffentlich alles in allem 40.000 Pfund an Pokaleinnahmen zusammen. Das würde uns helfen, unseren Kontostand auf dem Vereinskonto über 200.000 Pfund zu halten.
Ist schon Wahnsinn, wie gut es dem Verein finanziell geht. Wenn ich da an so manche frühere Station denke ...
Aber gut, zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass Lucas ein ganz anderer Schlag Trainer ist als ich.
Auch er geht natürlich mal ein finanzielles Risiko ein, Kai Lowe mit seinen schwindelerregenden 150 Pfund Auflaufprämie gehört da sicherlich dazu.
Aber es ist bei ihm immer kalkuliertes Risiko.
Alles in allem nutzt er nicht einmal die Hälfte des verfügbaren Gehaltsbudgets aus - und in dieser Rechnung sind die Kosten für den Mitarbeiterstab schon berücksichtigt!
Mein Stiefsohn ist, das muß ich neidlos anerkennen, als Finanzverwalter genauso gut wie als Trainer.
Und deswegen werden mehrere Spieler nach dem Probetraining wieder nach Hause geschickt, die ich möglicherweise sabbernd verpflichtet hätte - einfach nur, weil sie ein zu großes Loch in unsere Finanzen reißen würden.

Die Mannschaft, mit der wir in die Saison gehen werden, ist dennoch gut. Und sie ist nahezu auf jeder Position gegen doppelte Ausfälle abgesichert.
Durch die Ersatzbankbegrenzung auf nur fünf Spieler haben wir natürlich dennoch etliche Allrounder im Team - wie beispielsweise John Scott, der linken und rechten Flügel spielen kann.
Aber alles in allem haben wir auch genügend "Spezialisten" im Team, um die gesamte Startelf ohne allzu desaströsen Qualitätsausfall rotieren zu können.
Ausnahme: das Tor. Wir haben ein dutzend Keeper zum Probetraining hier gehabt - und keiner wurde verpflichtet.
Entweder waren sie nichtmal als Fliegenfänger geeignet oder sie hatten Prämienvorstellungen, bei denen selbst mir nur noch die Ohren schlackerten.
Am Ende gehen wir nun mit Oliver Mason als gesetzter Nummer Eins in die Saison. Hinter ihm haben wir zwei U18-Talente, die beide mit ganz viel gutem Willen als "Notbehelf" durchgehen.
Wir werden weiterscouten - aber die Kaderbreite auf Torwartposition wird wohl vorerst die Problemzone des Kaders bleiben.


Da lautet dann die spannende Frage natürlich - wie schlägt sich denn so ein runderneuerter Kader?
Nun, der "unwichtigste" Wettbewerb, in dem wir antreten ist der Northern Premier League Challenge Cup, zu dem hauptsächlich Acht- und Siebtligisten antreten, wenn ich das richtig verstanden habe.

Im ersten Spiel - zuhause gegen Ligakonkurrent Avro - reicht uns ein Blitzstart: schon nach 80 Sekunden versenkt Taaffe eine weite Flanke von Lawlor zur Führung, die wir danach einfach nur noch verteidigen.

Eine Runde später ist dann allerdings schon wieder Schluß: gegen die Gresley Rovers haben wir wiederum Heimrecht, aber diesmal keinerlei Chance. Dabei sind die Gäste wie auch wir Achtligist, aber sie sind eben auch Absteiger aus der Northern Premiere League und gespickt mit ehemaligen Viert- und Drittliga-Profis.

In diesem Pokalwettbewerb belaufen sich unsere Einnahmen auf sagenhafte 2500 Pfund. Das ist besser als gar nix, aber deckt alles in allem nichtmal die Reisekosten.


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Vielleicht läuft es ja in der F.A. Trophy besser?
Zumindest sind die PRämien hier geringfügig besser - besser sogar als in der F.A. Vase.
Erstes Spiel gleich zuhause - gegen Long Eaton aus unserer eigenen Liga geben wir uns dabei keine Blöße und gewinnen klar und dominant mit 3:0.

Danach gehts auf Reisen - Heather St. Johns spielt in der "Schwesterliga" NPL Division 1 Midlands. Wir spielen ja im Gegensatz datz in der Div 1 West ... ich hab mir irgendwann frustriert einen Spickzettel gemacht. Ich bin fast 60, da kann ich solche "Haste Dir das nu endlich ma gemerkt?"-Witzchen echt nicht mehr gebrauchen.
Unser Zweitrundengegner ist allerdings ebensowenig auf Augenhöhe wie Long Eaton in der Runde zuvor. Zur Halbzeit führen wir schon 2:0. Und als die Gastgeber mit Anbruch der Schlußviertelstunde den Anschluß erzielen und in der Folge ein wenig offensiver agieren, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erstochern, schlagen wir noch zweimal zu.

Dritte Qualirunde.
Zuhause gegen Worcester City, wie schon Heather St. Johns auch aus der Midlands-Division.
In der ersten Halbzeit neutralisieren wir uns gegenseitig - Lucas hat dann aber in der Pause die richtige Idee. Er nimmt den rechten Flügelspieler vom Feld, bringt dafür einen weiteren Mittelstürmer - und damit sich die drei Sturmspitzen nicht gegenseitig im Weg stehen, zieht er Kopfballspezialist Lowe auf rechts außen und weist die Mannschaft an, bevorzugt mit langen Bällen unseren Sturmhünen einzusetzen.
Funktioniert mehrfach prima, Worcester kommt mit diesem Schachzug überhaupt nicht klar.
Am Ende steht eine formidable Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte und schlußendlich ein klarer 2:0-Erfolg.

Vierte Runde - und zum ersten Mal müssen wir gegeneinen höherklassigen Gegner ran.
Bamber Bridge hat zwar bisher keine überragende Spielzeit gespielt, aber Favorit sind sie natürlich dennoch.
Und leider werden sie dieser Rolle auch vollauf gerecht.
Als Taaffe in der 70. Minute unser einziges Tor an diesem Nachmittag erzielt, ist das leider nur noch Ergebniskosmetik. Mit dem 1:3 sind wir (a) gut bedient und (b) ausgeschieden.

Finanzielles Ergebnis: 6.500 Pfund, auch das nicht gerade der Hit.


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Bleibt noch DER Cupwettbewerb.
Es gibt weltweit wohl keinen berühmteren oder prestigeträchtigeren Pokal als den F.A. Cup.
Und einen älteren sowieso nicht.
Entsprechend benötigt die Mannschaft exakt null extra-Motivation, denen kribbelt es in jeder Faser, sich in diesem Cup zu beweisen.
Zumal wir letztes Jahr ja schon bewiesen haben, dass wir auch gegen höherklassige Konkurrenz nicht zwingend chancenlos sind.

Lucas' taktische Kniffe - eine Manndeckung gegen einen Spielmacher hier, eine überraschende Ekcenvariante dort - tun ihr übriges.
Wir gewinnen nicht nur den Auftakt gegen die Boro Rangers, sonder nschlagen auch Barwell und danach sogar - und das ist schon in die Rubrik "Überraschung" einzustufen - Macclesfield. Im eigenen Stadion kann der Siebtligist erst tief in der Nachspielzeit unsere frühe Führung ausgleichen und somit ein Wiederholungsspiel erzwingen.
Im Hillsfield lassen wir dem Favoriten dann vor knapp 1000 Zuschauern keine wirkliche Chance und ziehen damit erneut, wie im Vorjahr, in die zweite Qualirunde ein.

Der Gegner dort: Basford United. Auswärts. Tabellensechzehnter der Vanarama National North. Also zwei Ligen über uns, aber offensichtlich nicht gerade in bestechender Form.
Lucas kramt wieder mal in der Trickkiste und fördert dann zwei pressende Stürmer zutage - einer defensiv ausgerichtet, einer ständig Richtung gegnerischer Strafraum unterwegs.
Die Aufstellung ist ein veritables Fiasko.
Nicht für uns, sondern für die Gastgeber. Nach einer knappen halben Stunde führen wir mit 3:0 (!) und sehen wie die sicheren Sieger aus.
Dann stellt Basfords Trainer auf eine enge Raute um und plötzlich kippt das Spiel.
Wir fangen uns noch vor dem Halbzeittee den ersten Gegentreffer, in der 74. und 78. Minute gleicht Basford schließlich aus.
Und danach sind 15 Minuten Spießrutenlauf angesagt, aber wir retten wenigstens das Unentschieden.
Also erneut Wiederholungsspiel.

Lucas bleibt beim 442, beordert allerdings diesmal den linken Verteidiger in eine extrem weite Position, um von dirt tiefe Flanken zu schlagen, zum Ausgleich sind beide zentralen Mittelfeldspieler defensiv orientiert und der linke Flügelläufer orientiert sich bei gegnerischem Ballbesitz ebenfalls ins Zentrum.
Der Lohn: 2:0-Halbzeitführung.
Basford kommt mit viel Elan und Wucht us der Kabine, überrent uns gleich mit dem ersten Angriff und erzielt den Anschluß.
Wieder eine Abwehrschlacht also?
naja, wie mans nimmt - erstmal nutzen wir die weiterhin vorhandene Offensivpower der Gäste für uns aus, indem wir sie in Form von Brown mit dem 3:1 schocken.
Gästetrainer Roberts bringt einen dritten Stürmer, einen bulligen Ochsen namens Barry.
Und der pflügt in der 69. und 76. zweimal durch unsere Abwehrreihen und erzielt tatsächlich Anschluß und Ausgleich.
"Was machen wir jetzt?", frage ich Lucas besorgt.
Der denkt nicht daran, mir was zu verraten, beordert jedoch Taaffe zum Aufwärmen und bringt ihn kurz darauf für den völlig ausgepumpten Dauda.
Und als er auf dem Feld steht, fällt mir nach und nach auf, dass das keineswegs ein positionsgetreuer Stürmerwechsel war - nein, Taaffe spielt eine Art Spitze im offensiven Mittelfeld, gleichzeitig sind beide zentralen Mittelfeldspieler noch weiter nach hinten gerückt. Und als Krönung der Umstellung stehen beide Flügelspieler jetzt in Außenstürmerpositionen.
Ein nahezu klassisches 4231.
Und während ich mir noch Sorgen mache, ob die Jungs das so umsetzen können, beginnen wir das Spielmomentum so gaaanz langsam wieder auf unsere Seite zu ziehen.
Basford wehrt sich nach Kräften, aber in der 95. (!) Minute legt Lowe einen langen Ball aus der Abwehr an der gegnerischen Strafraumkante per Kopf für den heranrauschenden Taaffe auf, der zieht direkt ab und einen Sekundenbruchteil später explodieren unsere Fans auf den Rängen und die Spieler auf dem Feld gleichermaßen.


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Was für ein Fight!
Wir stehen also erneut in der 3. Qualirunde des F.A.-Cups.
Werden wir im vierten Anlauf der Clubgeschichte endlich die vierte Runde erreichen?
« Letzte Änderung: 14.Februar 2024, 23:55:53 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

4Ramos

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Lava´s Sohn ist also auch ein sehr großes Trainertalent, aber was hätte man sonst anderes erwarten sollen.
Auch wenn es in den Pokalwettbewerben bis auf den FA Cup nicht so lief wie erhofft, denke ich auch in dieser Saison spielt Rocester wieder eine gute Runde, wobei ich ja immer noch daran glaube, dass Lucas und Lava zusammen zu Sheffield Wednesday wechseln!!!
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Noergelgnom

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"Hasse ma'n Penny?"
(Der Rocester F.C. und die Pokalwettbewerbe 2051/52, Teil 2)

Herbst 2051, Rocester, East Staffordshire, England


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« Letzte Änderung: 15.Februar 2024, 00:11:21 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Bayernfahne

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Fliegt Lava am Ende tatsächlich wegen eines Fahrplanirrtums auf? Das wäre ihm zwar nicht zu wünschen, aber würde leider nur viel zu gut zu ihm passen...  :D

Für diesen Fall haben die Lava-Ultras sich direkt einen Fangesang zurecht gelegt, da sie dann ja nicht mehr auf die Anonymität ihres heiligen Wanderpredigers achten müssen:
Auf geht's, Rocester!
Team von Gerard!
Siegt für den Coach
und seinen Papa!
Eine knallbunte Kurve,
die laut und stark
zusammenhält,
egal was kommen mag!
In jede Stadt im
ganzen UK
folgen wir dir und
deinen Ideen!
Und wechselt du
mal den Verein
so werden wir
dennoch bei dir sein!

(Keine Ahnung, ob man den Duktus aus bloßem Lesen ableiten kann, Vorlage war jedenfalls die Melodie von "Auf geht's ihr Roten, Stolz uns'rer Stadt"  ;D)
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

FlutLicht1900

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Ganz schön intensiv, wenn man man bei dir dranbleiben will. Aber halt auch lesenswert und amüsant. 
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Noergelgnom

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"Hasse ma'n Penny?"
(Der Rocester F.C. und die Pokalwettbewerbe 2051/52, Teil 3)

Herbst 2051, Rocester, East Staffordshire, England



Zitat

Es klingt wie eine Rauberpistole oder der schlechte Scherz eines Betrunkenen, soll aber tatsächlich wahr sein: der ehemalige Head Coach des französischen Erstligisten und Conference-League-Siegers FC Metz, Gerard Lavayeux, soll nach Augenzeugenberichten bei einem Team der achten englischen Liga auf dem Trainerstuhl sitzen.
Das ist aus mehreren Gründen zumindest fragwürdig:

Erstens hat der Rocester F.C. - denn um diesen Verein geht es - ein jährliches Gesamtbudget, das nach vorsichtigen Schätzungen noch unterhalb eines Lavayeux-Monatsgehaltes in Metz liegen dürfte.
Da liegt der Verdacht nahe, dass der Verein seinen Startrainer an den Regularien vorbei bezahlt. 'Betrug' ist zwar kein schönes Wort, aber wenn es zutrifft, dass der Rocester F.C. Lavayeux schwarz bezahlt, ist dieser Vorwurf wohl mehr als angemessen.

Zweitens weiß offenbar in der ganzen Liga keiner von Lavayeux' Identität. Sie wurde auch nur zufällig durch einen Ex-Spieler aufgedeckt, der Lavayeux aus gemeinsamen Zeiten beim FC Metz kennt. Wenn Lavayeux tatsächlich nicht nur schwarz bezahlt, sondern seine Identität darüberhinaus niemandem mitgeteilt wurde, kommt zum Vorwurf des Betrugs auch noch Urkundenfälschung hinzu, weil er ja mindestens auf offiziellen Ligadokumenten wie dem Spielberichtsbogen unterschrieben haben muß.

Und drittens - ein Profitrainer im Amateurfussball. Das grenzt nicht, nur, nein das ist Wettbewerbsverzerrung.
Lavayeux, so haben unsere Recherchen ergeben, ist bereits seit fast 30 Jahren Trainer und hat in Luxemburg, Schweden, Belgien und zuletzt Frankreich unter mehr oder minder professionellen Bedingungen gearbeitet und bereits etliche Trophäen errungen, mit dem französischen Pokalsieg und dem Sieg in der European Conference League als größten, aber beileibe nicht einzigen, Triumphen.
Ein solcher Trainer ist seinen Konkurrenten in der Northern Premier League selbstverständlich überlegen.

Es bleiben viele Fragen vorerst offen, da beispielsweise der Vorstand des Rocester F.C. nicht für eine Stellungnahme erreicht werden konnte.
Auch die F.A. hat bisher noch nicht offiziell Stellung bezogen.
Unter der Hand hört man jedoch, dass die Verantwortlichen bei der Football Association regelrecht entsetzt über diesen Vertrauensbruch seien und den Fall genauestens untersuchen wollen, schon um nicht den Hauch eines Zweifels bestehen zu lassen, dass auch in den Ligen unterhalb der Football League die sportliche Integrität des Wettbewerbs über allem steht.

Vor diesem Hintergrund wird eine andere Sensation fast schon zur Nebensache:
Der Rocester F.C. macht in dieser Saison erneut Schlagzeilen im F.A. Cup.
Nachdem zum ersten Mal in der 176-jährigen Vereinsgeschichte die vierte Qualifikationsrunde erreicht werden konnte, hat die Mannschaft dort sensationell auch noch den AFC Telford United aus der Vanarama National League North ausgeschaltet und tritt heute abend beim National-Leage-Achten Halifax Town in der ersten Hauptrunde des F.A. Cups an.
Dass das Team vollkommen auf dieses Spiel konzentriert ist, darf allerdings bezweifelt werden."


Konsterniert lasse ich die Zeitung sinken und schaue von Lucas zu Vicky und wieder zurück.
Die beiden zucken unisono mit den Schultern, Lucas ist derjenige, der das Offensichtliche dann ausspricht:
"Kannst Du wahrscheinlich nix gegen machen, Gerard. Das ist clever genug formuliert, dass es schwerfallen dürfte, da irgendwas justiziables dran zu finden. Zumal alle Punkte zumindest fragwürdig sind, das mußt Du zugeben. Beziehungsweise ICh muss es zugeben, denn immerhin hab ich Dich ja quasi ..."
"Unsinn! Sprich es nichtmal aus!", unterbreche ich ihn.
"Die können uns doch nicht einfach so Betrug unterstellen, ohne wenigstens zu erklären, wer denn der Betrogene sein soll."
"Naja", hakt Vicky ein, die an der Geschirrspülmaschine lehnt und bis eben am Kaffee genippt hat.
"Sie sagen ja, wer der Betrogene ist - all die anderen Mannschaften, die eben keinen 'Star'-Trainer mit fast 900 Spielen Erfahrung auf ihrer Gehaltsliste haben."
"Aber ich bekomme doch gar kein Gehalt!"
"Eben, das macht es ja noch wettbewerbsverzerrender."
"Was machen wir denn jetzt?", fragt Lucas.
Ich nehem noch einen Schluck von meinem Kaffee, dann stehe ich auf.
"Als allererstes gehe ich jetzt mal zum Verein. Und als zweites - ich fahre heute nicht mit ins Stadion. Du bist der Trainer und Du sitzt auch auf der Bank. Ich schreibe heute noch eine Stellungnahme an die F.A. - aber die rufe ich besser vorher auch noch an. ... Sch ...., Lucas, das hab ich nicht gewollt ...."
"Wenn schon, haben wir das gemeinsam verbockt."


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Nach dem wenig erfreulichen Gespräch mit dem Vereinsvorstand, der meinen Vorschlag, mich erstmal vom Club und dem Clubgelände fernzuhalten, sofort annimmt, folgt also ein noch weniger erfreuliches Gespräch mit einem Untersekretär der F.A., der mich deutlich spüren läßt, dass er mir kein Wort meiner Rechtfertigungen glaubt. Immerhin, eine offizielle Stellungnahme meinerseits zu den Vorwürfen sei "eine gute Idee".

Und das ist dann auch genau das, was ich den restlichen Tag über tue.
Ich formuliere, streiche, schreibe um, fluche, tippe, grummle, verfluche mich selbst für meine Naivität, tippe weiter, lese probe, fange von vorn  an ... plötzlich summt mein Handy, als eine Whatsappnachricht eingeht.
Ich stelle fest, dass es schon dunkel ist.
Gemessen an der Stille ringsum muß es schon weit nach zehn sein.
Ich seufze und tippe die Nachricht an, die mir mein Sohn geschickt hat.
Eine Sprachnachricht.
Was will er denn jetzt?
Abspielen...


"AAAAAAAAAAUUUUUUUUUUSGLEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIICH! JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!"


In dem Geschrei und Getobe, das um ihn herum stattzufinden scheint, versteh ich kein Wort.
Wat is denn passiert, ey?

Dann kommt eine zweite Nachricht.
Ein Bild diesmal, die verschwommene Vorschau läßt mich an eine Anzeigetafel denken..
Öffnen ...


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« Letzte Änderung: 16.Februar 2024, 06:47:20 von Noergelgnom »
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Ex-Achtelprofi


“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Sonzee87

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Oh mann jetzt mischen auch noch die Verbandsfritzen mit oder im dem Fall eher Verbandstommies? Wie auch immer, tolle Leistung, nur klingt das auch ein bisschen danach das der gute Gerd demnächst wieder richtig auf der Trainerbank sitzen könnte. Wenn nicht immer diese Pressefritzen wären. Nenene. :D
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

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Agariel

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Oh mann jetzt mischen auch noch die Verbandsfritzen mit oder im dem Fall eher Verbandstommies? Wie auch immer, tolle Leistung, nur klingt das auch ein bisschen danach das der gute Gerd demnächst wieder richtig auf der Trainerbank sitzen könnte. Wenn nicht immer diese Pressefritzen wären. Nenene. :D

Oder er kriegt eine empfindliche Strafe (Sperre/Berufsverbot?) und Goosens Junior macht damit den nächsten kleinen Teilschritt darin sich von ihm zu lösen.

Am Ende kommt noch raus, dass hinter den Kulissen tatsächlich wieder irgendwelche dubiose Investoren heimlich die Strippen des Strippenziehers gezogen haben (oder es zumindest so aussieht) und Lavayeuxs Vergangenheit holt ihn wieder ein.

Alles nur weil er dem Publikumsliebling damals seine klitzekleine Gehaltserhöhung verweigert hat  :angel:

PS: Ich hatte ja beim Lesen kurz die Hoffnung er wäre am Ende die Lösung für das Torhüterproblem weil er mittlerweile vielleicht in einem Alter wäre wo er die Karriere bei einem kleinen Verein ausklingen lässt. Zeigt finde ich sehr deutlich wie geschickt und variantenreich der gute Noergelgnom noergelt schreibt, ganz gleich ob das so geplant gewesen ist oder reiner Zufall am Ende war. :D
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Noergelgnom

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"This is NOT how it was supposed to end"
(Der Rocester F.C. in der Ligasaison 2051/52, Teil 1)

Herbst 2051, Rocester, East Staffordshire, England


Kleiner Rückblick in den Frühherbst, als zumindest die Pressefront noch ruhig war und kein Reporter großartig von mir Notiz nahm:

Wie bereits erwähnt, ist die Mannschaft unserer Meinung nach durchaus "konkurrenzfähig", im Idealfalle sogar "stark" zu nennen.
Immer vorausgesetzt, wir müssen die Jungs nicht im Drei-Tage-Rhythmus durch die Spiele prügeln, weil drei Pokalwettbewerbe UND die Liga noch obendrauf irgendwann ganz schön in die Termine gehen.

Dann startet die Saison und wir schaffen es, von August bis in den November (!) kaum mal Luft zum Atmend zu haben.
Klar, das hat den äußerst erfreulichen Grund, dass wir insbesondere im FA Cup ein Klassespiel nach dem anderen zeigen, aber es hat den deutlich weniger erfreulichen Nebeneffekt, dss die Jungs nach wenigen Wochen bereits auf dem Zahnfleisch gehen.
Von Training kann kaum noch eine Rede sein - denn wenn wir mittwochs spielen, wollen die Arbeitgeber der Spieler ihre Angestellten natürlich dienstag und/oder donnerstag sehen.
Kein Training bedeutet wiederum, dass selbst die rudimentärsten Taktikeinheiten komplett auf der Strecke bleiben und die Eingespieltheit der Mannschaft bestenfalls auf der Stelle tritt.

Irgendwann nach den ersten ein, zwei Monaten ist die Lage dann definitiv angespannt.
Nötige Pausen, Gelb- und Rotsperren, Verletzungen, angepißte Arbeitgeber und Familien ... die Erfolgswelle im FA Cup hat heftige Verwerfungen außerhalb eben dieses Cups zur Folge.

Übrigens auch in der Liga.
Dabei geht es dort eigentlich perfekt los - klaren Siegen gegen die Abstiegskandidaten Lutterworth und Long Eaton folgt ein weiterer Dreier in Buxton.
Allerdings ist da schon ein negativer Trend erkennbar, denn die Siege weren immer knapper: 5:1, 4:1, 2:1. Und gegen Buxton liegen wir bis zur 80. Minute gar hinten und schießen den Siegtreffer erst in der Nachspielzeit.

Falls wir gehofft hatten, dass dieser Warnschuß von der Mannschaft verstanden wird - Pustekuchen.
Am vierten Spieltag holen wir mit extrem viel Glück einen sehr, sehr späten Punkt gegen Leek Town - der Auftakt zu einer vier-Spiele-Sieglos-Serie, während der wir auch die ersten beiden Liganiederlagen hinnehmen müssen.

Nach diesen vier Partien sind wir gar im erweiterten Tabellenkeller angekommen - durch unsere ständigen Pokalspiele hinken wir drei Ligapartien hinter den meisten anderen Teams im Tableau hinterher.


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Gegen den Tabellenletzten Skelmersdale gelingt uns dann zwar ein Befreiungsschlag in Form eines souveränen 3:0, aber bereits in der nächsten Ligapartie holt uns Primus FC United of Manchester unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück.
Und es geht locker so weiter.
Heimspiel gegen Prescot - glücklicher Sieg.
Auswärtsspiel bei Kellerkind Widnes - RUMMS. Eine auf die Nuß.
Für jeden Jubelsturm im Pokal gibts einmal lange Gesichter in der Liga in diesen Wochen.

(Zumal in diese Zeit auch der unglückselige Urlaubsabstecher eines früheren italienischen Klassetorwarts fällt, der nichts besseres zu tun hat als mich anzuschwärzen.
An dem Abend in der Kneipe bekomme ich die Geschichte gar nicht richtig mit - irgendwer randaliert halt und wird rausgeworfen. Das ist ja in einem Pub nun weiß der Geier keinen Aufreger wert.
Als mir Johnny am nächsten Morgen beiläufig erzählt, wer da randaliert hat und was er erzählt hat, wird mir - wie sich kurz darauf herausstellt, ja auch durchaus zurecht - ein bißchen flau im Magen.)


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Ab dem Spiel gegen Widnes bin ich nicht mehr im Stadion - zum einen hat die F.A mir sowieso aufgrund des schwebenden Verfahrens vorläufiges Innenraumverbot erteilt, zum anderen hat der Vorstand des Rocester F.C., um möglichen Sanktionsabsichten seitens der F.A. keinen Angriffspunkt zu bieten, mich auch seinerseits "eindringlich gebeten", dem Stadion und überhaupt dem Vereinsgelände fernzubleiben, bis diese "unschöne Gesichichte" aufgeklärt ist.
Mit anderen Worten - ich bin vorläufig suspendiert (falls das überhauptgeht, so ganz ohne Vertrag) und habe Hausverbot.
Die Vorstände sind gelinde gesagt not amused darüber, dass ich ihnen nicht gesagt habe, dass ich ein Profitrainer bin.
Zwischen den Zeilen höre ich heraus, dass sie, sofern sie das gewußt hätten, niemals meinem Stiefsohn, sondern mir die Trainerstelle angeboten hätten.
(Was mich zu der Überzeugung bringt, dass ich mitdiesem Wissen wieder so handeln würde- Lucas ist ein absoluter Glücksgriff für den Verein, der brauchte diese Chance.)

Die Mannschaft hat aber selbstverständlich auch weiterhin Spiele zu absolvieren.
Wie beispielsweise das Rückspiel gegen Halifax Town im allerersten Erstrunden-FA-Cup-Duell der Vereinsgeschichte.
Die Partie im Hillsfield geht zwar 0:4 verloren - irgendwann ist unser Spielglück dann doch aufgebraucht, wie es aussieht - aber ein nahezu ausverkauftes Stadion schraubt unsere Gesamtpokaleinnahmen im FA Cup auf ungeheuerliche 230.000 Pfund!
Das sind, wie wir mit zitternden Fingern errechnen, mindestens drei komplette Saisonetats, vorausgesetzt, wir nehmen nicht einen einzigen Penny ein.
Mit anderen Worten: Rocester ist jetzt einer der reichsten Vereine der achten Liga.
Ein Lichtblick.

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Gibt nicht allzuviele.
Bis auf das glückliche 2:2 beim Drittletzten Mossley verliert die Mannschaft jedes einzelne Auswärtsspiel, gewinnt aber immerhin fast alle Heimpartien.
Lucas gibt sein bestes, mich und meine Situation auszublenden (worum ich ihn dringend gebeten habe - denn es bringt ja niemandem etwas, wenn er jetzt den Mannschaftserfolg gefährdet, weil sein Stiefpapa Ärger mit der F.A. hat...), aber ich sehe ihm deutlich an, dass er sich Sorgen macht.
Vicky sowieso, aber sie schafft es dennoch, mir eine starke Schulter zu sein.
Manchmal brauchst Du das, egal, ob du Männlein, Weiblein oder was ganz anderes bist.

Die Zeit vergeht für mich mit allerlei Anhörungen, Interviews (jaja, kaum hab ichn Skandal am Arsch kleben, kommt die Presse auch wieder angekrochen... super!) und Stellungnahmen wie im Flug und plötzlich ist der 31.12. heran.

Und dieser Tag bringt drei Neuigkeiten für mich.

Erstens: Rocester gewinnt sein Verfolgerduell gegen Belper Town und bringt die Hinrunde damit doch noch zu einem versöhnlichen Abschluß (und, viel wichtiger, hat damit weiterhin alle Chancen, das heimliche Saisonziel zu erreichen.)

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Zweitens: die F.A. fällt ihren Urteilsspruch in der Untersuchung gegen mich.

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« Letzte Änderung: 16.Februar 2024, 21:55:11 von Noergelgnom »
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Sehr durchwachsene Saison, aber am Ende doch noch ein schöner Sprung nach oben. Der Pokalausflug war natürlich ein Highlight, auch wenn er natürlich irgendwie erwartungsgemäß endete. Aber schön das das Team soweit gekommen ist.

Und joar, ein Monat Sperre und Hausverbot. Wie wärs mit Hallenhalma? Bowls? Snooker? Darts? Oder ne Rundreise durch die Umgebung? Ausflug nach Sheffield? Würde zumindest etwas gegen de Langeweile helfen.
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Der endgültige Ruhestand für Lavayeux?

Mir fällt in dem Fall "Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe" ein. Ich sehe Lavayeux mit einem gutem Freund schon Rotwein und Pernod vor einem kleinem schiefen Häuschen schlürfen.😁 
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"Seriously: this is NOT how it was supposed to end!"
(Der Rocester F.C. in der Ligasaison 2051/52, Teil 2)

Frühjahr 2052, Rocester, East Staffordshire, England


In die Rückrunde geht der Verein also ohne mich - und mit einem Lucas, der mal mindestens ein bißchen angefressen ist, wie er zuhause das eine oder andere Mal verlauten läßt.
Öffentlich sagt er natürlich nichts, aber für ihn steht fest, dass er seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag auf gar keinen Fall verlängern wird.
Auf meine Frage, ob er über einen Rücktritt nachgedacht habe, sagt er:
"Klar hab ich das, aber das kommt nicht infrage. Ich will nicht gleich bei der ersten Trainerstation die Fliege machen, bloß weil mir irgendwas nicht paßt."
Ich beziehe diese Aussage ein paar Tage lang innerlich grummelnd auf mich und meinen überstürzten Rücktritt in Aspelt - bis mir irgendwann einfällt, dass Lucas von Aspelt nichts wissen kann, weil ich das ja nur geträumt habe.

Na jedenfalls gibt er sich alle Mühe, die Jungs so erfolgreich wie möglich durch die Restsaison zu bringen.
Der Januar beginnt mit einem Kantersieg geen den bereits zu diesem zeitpunkt abgeschlagenen Tabellenletzten Lutterworth auch standesgemäß.
Besonders beeindruckend - sagt Lucas jedenfalls, ich kanns mir ja nur erzählen lassen - ist die Tatsache, dass unser Sturmduo Patterson und Dauda alle sechs Treffer erzielt - schön fair auf zwei Hattricks verteilt.

Dumm nur, dass diese Partie die einzige überzeugende Leistung im ganzen Januar bleibt.
Gegen Leek kann man natürlich verlieren, die sind Aufstiegsmitfavoriten ... aber gegen Long Eaton und City of Liverpool auch nur insgesamt einen Punkt?
Puh.

Das Aufstiegsrennen ist durch diese Dürreperiode erstaunlicherweise nicht (vor-)entschieden, da sich die Konkurrenten entweder selbst blamieren oder gegenseitig die Punkte wegnehmen.
Dadurch kann Rocester unter Lucas' Führung durch einen erfolgreichen Februar - inklusive nicht erwarteten Siegen gegen die Aufstiegskonkurrenten Matlock und vor allem FC United of Manchester (!) - eine Menge Boden gut machen.
Ärgerlich allerdings die Tatsache, dass wir ausgerechnet Skelmersdale, dem tabellenvorletzten, einen seiner seltenen Siege schenken.

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Im März schließlich zeigt die Mannschaft endlich mal wieder konstant, was in ihr steckt.
Nur in einem der sechs Ligaspiele hat Rocester Mühe - das 2:2 bei Widnes muß sogar als glücklich bezeichnet werden.
In allen anderen Spielen holt die Mannschaft die maximalen 3 Punkte.

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #612 am: 17.Februar 2024, 19:28:12 »

Wird Lava jetzt womöglich Cheftrainer in Rocester? Aber ich greife voraus... Erstmal: bitteres Saisonfinale, aber es konnte schließlich nicht ewig so weitergehen. Neue Saison, neues Glück, ist meine Prognose.  :police:
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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #613 am: 17.Februar 2024, 20:08:07 »

@Bayernfahne:
Nee, soviel spoilere ich mal - Rocester-Cheftrainer wird irgendwer aus der FM-Datenbank, damit hat die Familien Goossens-Lavayeux nix zu tun. :D)



« Letzte Änderung: 17.Februar 2024, 20:16:59 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #614 am: 17.Februar 2024, 20:33:35 »



Wer den Spoiler in diesem Beitrag findet, darf sich ab sofort "Sherlock ehrenhalber" nennen.  ;D
« Letzte Änderung: 17.Februar 2024, 21:24:20 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #615 am: 18.Februar 2024, 00:00:17 »

Oha. Na das ist mal ein interessanter Blick hinter die Kulissen und sehr interessant zu sehen. Schade das sie alle abgesagt haben, da waren ja wirklich ein paar nette Vereine dabei die sehr unterhaltsam hätten sein können.
Ich hab den Post jetzt 7 mal quergelesen und ich finde den Spoiler einfach nicht. Also bin ich entweder blind oder du hast ihn einfach zu gut versteckt. :P
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #616 am: 18.Februar 2024, 03:11:32 »

Undank ist der Welten Lohn. Die wissen gar nicht was ihnen entgeht.
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #617 am: 18.Februar 2024, 11:38:58 »

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[Nur um es absolut klar gesagt zu haben: die folgende Geschichte ist mitsamt aller Protagonisten wie die gesamte Lavayeux-Story komplett fiktiv.]

Noch eine Viertelstunde bis zum Beginn der Pressekonferenz.
Und als ich durch die nur angelehnte Tür in den Raum spähe, sehe ich da schon mindestens zehn Journalisten sitzen. ZEHN! In der sechsten Liga, ey!
Ich hatte Lucas ja gewarnt, dass das hier eine deutlich größere und mehr im Rampenlicht stehende Aufgabe wird – aber dieses Ausmaß hab selbst ich nicht erwartet.
Zumal es mit der PK ja nicht getan ist oder gar aufhört.
Seit Tagen berichtet jede verdammte Tageszeitung im Umkreis von gefühlt 200 Kilometern täglich darüber, wie der aktuelle Gerüchtestand ist. Mourinho Junior wird trotz seines deutlichen Bekenntnisses zu Sporting Braga weiterhin als Topfavorit auf den Trainerposten gehandelt, aber auch die beiden früheren Spitzenspieler Ryan Williams und Jarri Kautsteinsson werden häufiger als kommende Übungsleiter genannt.
Allein an diesen drei Namen sieht man, was für ein Standing der Club in der Öffentlichkeit hat und was für eine Demütigung dieser Abstieg in die sechste Liga sein muß.
Wobei – das muß man selbstverständlich in diesem Zusammenhang anmerken – der mehrfache Abstieg ja nicht nur sportliche, sondern vor allem auch finanzielle Gründe hatte und hat.

Der frühere Besitzer, ein konsequent im Hintergrund agierendes arabisches Ölkonsortium, von dem man bis heute in der Öffentlichkeit nur den Namen des beauftragten Vertreters kennt, hatte es ab Anfang der vierziger Jahre nicht geschafft, adäquat auf die tiefgreifenden Veränderungen des Energie- und Rohstoffmarktes zu reagieren.
Als das Öl erst langsam, dann in immer schnelleren Tempo Boden gegen die Kernfusion verlor und der Preis der letzten vorhandenen Barrel Öl gegen alle Analystenerwartungen immer weiter fiel, versuchte man, den Club als eine Art Tourismuswerbeflaggschiff zu positionieren.
Während die Verluste des Konsortiums immer höher wurden, wurden immer noch jedes Jahr zig Millionen in den Verein gepumpt, in der Hoffnung, ihn zurück in die Premier League zu hieven. Dass der Club letztmalig in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts dort gespielt hatte – völlig egal!
Parallel unternahmen die Besitzer mehrere Versuche, den stolzen traditionsreichen Namen des Vereins zu ändern, scheiterten aber in geradezu grotesk lächerlicher Weise wieder und wieder an irgendwelchen Formalitäten.
Und vor fünf Jahren zogen die Araber dann die Reißleine – und das Geld (beziehungsweise die paar kümmerlichen Reste, die davon im Verein noch übrig waren) floß ab sofort in die entgegengesetzte Richtung.
Das war, gelinde gesagt, unglücklich.
Denn der Verein, zu diesem Zeitpunkt mal wieder in die dritte Liga abgestürzt, verfügte über einen aufgeblähten, viel zu teuren Kader voller überbezahlter Durchschnittskicker und satter Altstars.
Deren Verträge zu kündigen, war mangels Einsicht eben dieser Altstars nicht möglich. Einnahmen wurden nicht erzielt ... und so schritt schlußendlich die FA ein und verhängte Auflagen.
Als das nicht fruchtete, hagelte es Punktabzüge, die den Niedergang – oder besser: den freien Fall – nur noch beschleunigten.
Aber es gab natürlich immer noch keinen Mangel an Glücksrittern, die den Verein in guter Investorentradition für ihre eigenen Zwecke zu mißbrauchen gedachten.
Natürlich klang das in der Öffentlichkeit ein bißchen anders, als der US-amerikanische Fastfood-Magnat Ronald T. Dump Anfang 2048 seine komplette Übernahme des Clubs verkündete.
"reiche Historie des Vereins nutzen und wieder ein nationales Flaggschiff erschaffen ... blablabla ... kluge Investitionen in Infrastruktur und Kader ... blubbiliblubb ... Fans mitnehmen .... sülz .... Fussball schon immer meine große Leidenschaft ... salbader .... Traditionen achten und bewahren .... laberrhabarber"

Die Realität sah zum Leidwesen der noch immer zahlreichen und inzwischen leidgeprüften Fans ein winzigkleines bißchen anders aus.
Erstens war Dump ganz offensichtlich nicht klar, dass Football und Fussball nicht die gleiche Sportart sind – das machte er selbst ungewollt überdeutlich klar.
Und zwar bereits am Tag der Pressekonferenz nach der Vertragsunterzeichnung. Auf dieser Pressenkonferenz verkündete er ganz stolz, dass er sich in Verhandlungen mit dem Management des bekannten anmerikanischen Quarterbacks Gary Z. Johnson befinde, um ihn als Kapitän der neuen Mannschaft zu installieren.
Als ein Journalist ihn konsterniert fragte, ob er wisse, dass es beim Fussball keinen Quarterback gibt, wurde der US-Amerikaner regelrecht pampig und schnarrte, dass er ja wohl kaum hier sitze, um den Insulanern Football zu erklären.
Und wenn der Herr Journalist nicht wisse, dass in jedem guten Football-Team zwingend ein Quarterback benötigt werde, dann sei das ja wohl nicht sein, Dumps, Problem!
Dammit, Howdy and Goodbye!
Pressekonferenz beendet.

Die gesamte Boulevardpresse überschlug sich in der Folge mit apokalyptischen Prophezeihungen darüber, dass dieser "Burgerbengel" den Club jetzt wohl endgültig zugrunderichten würde.
Der Absturz in den Amateurfussball sei ja wohl nur noch eine Frage der Zeit bei einem dermaßen sachkenntnisfreien Besitzer.
Falls irgendwer gehofft hatte, Dump hätte hier nur einen sehr seltsamen Scherz gemacht oder wäre vielleicht aufgrund der Feier zur Vereinsübernahme einfach nicht ganz nüchtern gewesen, so zerschlug sich diese Hoffnung sehr schnell.
Nach dem medialen Fiasko beim Antritt installierte Trump den Schotten Paul McCann als Vorstandsvorsitzenden, der allerdings dermaßen weitreichende Konsequenzen hatte, dass man ihn eigentlich nur als stellvertretenden Besitzer ansehen konnte.
McCann hatte die Aufgabe, die "sinnvollen Kurskorrekturen" Dumps in der Öffentlichkeit zu kommunizieren (und den Shitstorm dafür auszuhalten).

Höhepunkt der Dump'schen Idiotie: die Vereinsfarben wurden von blau-weiß auf rot-weiß geändert, weil das zufällig auch die Farben im Logo von Dumps Burgerkette waren.
Der öffentliche Aufschrei, das könne er doch nicht machen, das wären doch die Vereinsfarben des Erzrivalen, verhallte ungehört.
Dann wurden (immerhin) ein paar zig Millionen in den Verein gepumpt, von denen die sportliche Leitung weitere Akteure der Kategorie "hat vor 10 Jahren mal in der Premier League gespielt" holte. Um diese Spieler überhaupt in die SkyBet Two locken zu können, wurden regelrechte Rentenverträge ausgehändigt.
Die Gehaltsstruktur, die schon unter den vorherigen Besitzern heftig gelitten hatten, ging nun endgültig zum Teufel. von SPIELkultur war ja sowieso schon lange nicht mehr die Rede.
Nur ein Jahr nach Dumps Ein- stand ein weiterer Abstieg, die zusammengekaufte Söldnertruppe stürzte tatsächlich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in den Non-Leage-Bereich ab.
Reaktion der sportlichen Leitung (auf Weisung des Besitzers, wie man annehmen muß): Verträge der Altstars aufbessern, damit sie auf jeden Fall im Club bleiben. Dazu ein paar neue aus der gleichen Kategorie kaufen und ansonsten: Durchhalteparolen.

Die Fans protestierten zu diesem Zeitpunkt schon jahrelang immer häufiger gegen die Mißwirtschaft im Verein. Zuletzt meldeten sie sich wöchentlich mit Demonstationen vor dem Vereinsgelände sowie mit Pfeifkonzerten im Stadion – ergebnislos.
Irgendwann blieben die ersten von ihnen frustriert weg, weil sie ganz offensichtlich nichts tun konnten, um den Niedergang ihres Herzensvereins aufzuhalten.
Den ersten folgten weitere, dann noch weitere .... und dann blieb auch der Rest desillusioniert auf der Couch.
In der National League kamen im Schnitt noch 300 Fans ins Stadion – im Jahr davor waren es (in der vierten Liga, wohlgemerkt) noch 15.000 gewesen.
Die ausbleibenden Zuschauereinnahmen kamen zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, denn gleichzeitig blieben auch die Finanzspritzen aus den USA aus.

Ronald T. Dump, der so erfolgreiche Self-Made-Milliardär, wurde nämlich in einer aufsehenerregenden Aktion verhaftet und wegen Korruption, illegaler Preisabsprachen und Geldwäsche in erschreckend großem Stil vor Gericht gestellt.
Wie sich herausstellte, war sein ganzes Burgerimerium nichts weiter als ein von den Fastfoodplatzhirschen finanziertes Druckmittel, um die Lohnkosten in deren Restaurants massiv drücken zu können, ohne dafür den schwarzen Peter zu kassieren.
Dump (ein sehr passender Name, wie sich im Zuge dieses Skandals herausstellte) hatte, von seinen angeblichen "Konkurrenten" insgeheim finanziert, die Gehälter wieder und wieder nach unten "korrigiert", wenn nötig die Rechtmäßigkeit dieser "Korrekturen" auch vor Gericht durchgesetzt (und "einsichtige" Richter mit großzügigen Spenden bedacht).
Die anderen Fastfood-Ketten nutzten den Preisdruck, den Dump damit aufbaute, um "leider, leider" auch ihre Gehälter senken und die Preise für ihre Schlabberware anheben zu "müssen".

Als diese Generalunverschämtheit aufflog, hagelte es natürlich Gerichtsverfahren, Verurteilungen und Strafen in den gesamten USA.
Für die zigtausenden Angestellten der Ketten kam die Gerechtigkeit zwar oft zu spät, aber immerhin: sie kam.
Und Dump? Ging sang- und klanglos konkurs.

In England hatte das zur Folge, dass ein gewisser Fünftligist plötzlich ohne Führung und ohne Eigentümer dastand.
Der Verein wurde im Frühjahr 2052 der Konkursmasse zugeschlagen und kurz darauf meistbietend versteigert.
Ein belgischer Geschäftsmann (Sohn eines Brüsseler Schokoladengeschäftsbesitzers und einer reisefreudigen italienischen Mutter mit Vorliebe für belgische Schokolade) namens Gianni Verhaegen war der einzige ernsthafte Interessent für dieses abbruchreife Restbruchstück eines einstmals stolzen Vereins.
Im Mai 2052, zwei Wochen nach dem erneuten Abstieg des Vereins in die sechste (!) Liga, wurde er der Öffentlichkeit als neuer Besitzer vorgestellt.
Und zum ersten Mal seit vielen Jahren saß auf einer solchen Pressekonferenz ein Mensch, dem die Jornalisten zuhören konnten, ohne sofort ein sehr ungutes Gefühl in der Bauchgegend zu bekommen.
Das begann schon damit, dass er aus dem Stegreif eine (natürlich auf die wesentlichen Eckpunkte beschränkte) Vereinsgeschichte in seine Antrittsrede einflocht – von der Gründung in der Mitte des letzten Jahrhunderts über die Titel und die erbitterte Rivalität mit dem Konkurrenten in der Stadt wußte er offenbar zumindest grundlegend bescheid, was er da gekauft hatte.
Und während sich die Reporter noch wunderten, legte Verhaegen die eigentliche Überraschung auf den Tisch.
Denn Verhaegen hatte tatsächlich einen Plan.
Im Großen und Ganzen lautete dieser: "Endlich weg von der Großmannssucht – der Verein ist mit heftigen Schulden tief im Amateurfussball angekommen und wird diese Situation endlich anerkennen und zuallererst eine Lösung für diesen Schlamassel suchen.
Ganz kurz gesagt: finanzielle Vernunft und Rückbesinnung auf die Geschichte und Tradition dieses Vereins werden ab sofort die beiden Grundpfeiler unseres Handelns hier sein."

Das war natürlich, so gut es sich für die geschundenen Fanseelen auch anhörte, erstmal wohlfeiles Blabla.
Inwieweit Verhaegen das ernst meinte, blieb abzuwarten.
Was ihm allerdings, sofern er es wirklich ernst meinte, ganz eindeutig zugute kommen würde – die Verträge der meisten Altstars liefen im Sommer 2052 aus, es blieben nur noch eine Handvoll dieser überzogenen Arbeitspapiere gültig.
Dass Verhaegen einen Tag nach der Antrittspressekonferenz eine Pressemitteilung herausgab und bestätigte, dass keiner dieser Verträge verlängert würde, war in den Augen der Öffentlichkeit ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Mehr aber auch nicht.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Nun, der nächste Schritt soll ja heute folgen.
Verhaegen, der es sich nicht nehmen läßt, bei unserer Antritts-PK selbst anwesend zu sein, kommt auf uns zu und schüttelt uns kurz die Hand, während er uns aufmunternd zunickt.
Der bärbeißige Endsechziger Scott Day, der seit drei Wochen den Posten des Sportdirektors innehat und in Personalunion auch den Pressesprecher gibt, geht zur Tür und winkt uns, ihm zu folgen.
"Auf gehts, lassen wir ein paar Unterkiefer auf den Boden schlagen.", raunt Verhaegen uns zwinkernd zu - dann sind wir auch schon im Raum und kurz darauf sitzen wir, fein säuberlich aufgereiht wie die Hühner auf der Stange, an dem langen Tisch mit den Mikrofonen davor. Hinter uns an der Wand hängt das große Vereinswappen und kündet von besseren Zeiten.
'Na, die können ja wiederkommen, wenn wir es clever anstellen.', denke ich.
Die inzwischen achtzehn Reporter (sofern ich mich in der Aufregung nicht verzählt habe) schauen mit deutlicher Verunsicherung zwischen Lucas und mir hin und her, offenkundig überfordert mit dem Versuch, einen von uns beiden zu erkennen. Dass wir weder Mourinho noch Williams noch Kautsteinsson sind, ist schließlich offensichtlich.
Dann erhebt sich eine Stimme.

Scott: *schaut sich kurz um, bevor er spricht* "Sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, dass Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind und begrüßen Sie bei der Antritts-Pressekonferenz unseres neuen Trainergespanns Gerard Lavayeux und Lucas Goossens. Beide stehen in allen Belangen für exakt den Weg, den wir in den kommenden Jahren zu gehen gedenken und wir freuen uns sehr, sie im Verein begrüßen zu dürfen. Herr Lavayeux wird den meisten sicherlich allein schon durch seinen Triumph in der UEFA Europa Conference League mit dem FC Metz ein Begriff sein. Herr Goossens kommt mit der Empfehlung zweier Aufstiege und zweier Pokalsiege, darunter die FA Vase, in seinen drei Jahren beim Rocester F.C. zu uns. - Ich übergebe das Wort an unsere neuen Trainer. Nach deren Vorstellung kommen wir dann gern zu ihren Fragen."

Gerard: *überhört das überraschte Stimmengemurmel vor ihm* "Ja, schönen guten Tag zusammen. Ich will gar nicht allzuviele Worte machen. Als ich das Angebot erhielt, hier Trainer zu sein und beim Wiederaufbau diese Vereins mitzuhelfen, habe ich nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, ob ich diese Aufgabe übernehmen will. Ganz ehrlich: da müßte ich ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein, um eine solche Chance abzulehnen! Ich habe mir allerdings die Frage gestellt, ob ich dem Club bei der großen Herausforderung eine Hilfe sein kann. Da ich allerdings auf die unschätzbaren Hilfe von Luc ... äh, Herrn Goossens zählen darf, kann ich ich diese Frage mit einem eindeutigen 'Ja! beantworten. Ich freue mich wie ein kleines Kind, dass ich hier sein darf und kann kaum erwarten, dass es endlich losgeht." *nickt dem neben ihm sitzenden Lucas zu*

Lucas: *eindeutig nervös* "Ja, guten Tag ... äh ... auch von mir. Entschuldigen Sie, dass ist ... hm ... das erste Mal, dass ich ein solches ... öffentliches Interesse wecke. Eigentlich kann ich nur das gleiche sagen wie Ge ... Herr Lavayeux: ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht. Der Verein ist durch so viel Sch .... äh ... ich meine, die zurückliegenden Jahre waren sicherlich sehr hart, nicht zuletzt für die vielen treuen Fans. Ich kann ihnen versichern, dass ich alles in meiner Macht stehende ... äh ... tun werde, damit der Erfolg zurückkehrt."

Scott: *schaut die Reporter fragend an, sofort rucken mehrere Arme nach oben, wählt den erstbesten aus*

Rob: *fixiert Lavayeux* "Rob Gallows, Sheffield Sports Illustrated. - Herr Lavayeux, entschuldigen Sie, dass ich so direkt frage, aber ... sind Sie nicht derjenige, der vor ein paar Monaten mit der FA aneinandergeraten ist und gesperrt wurde?"

Lavayeux: *nickt * "Korrekt. Allerdings handelte es sich bei meinem Vergehen um eine bürokratische Formalität, die ich vergessen hatte, nichts weiter. Diese unschöne Geschichte ist längst geklärt, aus Sicht der FA spricht absolut nichts gegen meine Tätigkeit als Trainer. Ich habe auch mehrere Exemplare eines entsprechenden Schreibens von der FA hier, dass Sie gern in ihren Blättern veröffentlichen dürfen."

Rob: *nickt und kritzelt*

Scott: *wählt den nächsten Fragenden aus*

Frank: *leckt sich kurz die Lippen* "Frank Hudson, Newcastle Observer. - Herr Verhaegen, in den letzten Tagen kursierten ja, mit Verlaub, weitaus klangvollere und vor allem im englischen Fussball bekannte Namen wie Williams oder Kautsteinsson. Warum hat es mit der Verpflichtung dieser Fachleute nicht geklappt und warum glauben Sie, dass Ihre Wahl von Lavayeux und ... äh .... Goossens richtig ist?"

Gianni: *lächelt kurz ironisch, bevor er ernst wird* "Nun, dass Herr Williams und Herr Kautsteinsson nicht unsere Trainer geworden sind, liegt hauptsächlich daran, dass wir ihnen das Traineramt nicht angeboten haben. Nicht jedes ihrer Gerüchte hat auch einen wahren Kern. - Selbstverständlich sind beide hervorragende Fachleute, die sich durch ihre Tätigkeit in der Premier League auch einen entsprechenden Namen verdient haben.
Aber da sind wir auch gleich beim Problem. Unser Verein hat viel zu lange darauf geachtet, dass die Namen möglichst groß sind. Das muss ein Ende haben. Herrn Day und mir sind nur drei Dinge wichtig gewesen, als wir die möglichen Kandidaten für den Posten ausgewählt haben.
Erstens: ist die Person fachlich geeignet und paßt zum fussballerischen Ansatz, den wir installieren wollen?
Zweitens: ist die Person charakterlich geeignet und paßt menschlich zu uns?
Drittens: Ist die Person bezahlbar und paßt damit in die Strategie der strikten finanziellen Sanierung, die wir hier als oberstes Gebot befolgen müssen, damit der Verein weiterbestehen kann?
Herr Lavayeux und auch Herr Goossens haben uns in all diesen Kategorien vollumfänglich überzeugt und daher haben wir uns für sie entschieden."


Scott: *nickt einer jungen Dame zu*

Therese: "Therese Daunton, Sheffield Evening Standard. - Herr Verhaegen, kurze und bündig gefragt: warum eigentlich zwei Trainer?"

Gianni: *nickt ihr zu* "Kurz und bündig geantwortet: weil das ihre Bedingung war, um hier anzufangen. Sie sehen sich als Team, das sich gegenseitig perfekt ergänzt und haben uns überzeugend dargelegt, warum sie als Tandem für uns wertvoller sind, als wenn wir nur einen einstellen. Wir sind ihrer schlüssigen Argumentation gefolgt und haben somit die Stelle des Team Managers und die Stelle des Assistant Managers in einem Rutsch besetzt."


Es folgen etliche weitere Fragen - zum Beispiel versucht irgend ein "Zach von der Sunset" oder so, Lucas mit Fangfragen zur Vereinsgeschichte aufs Glatteis zu führen, aber da ist er auf verlorenem Posten unterwegs.
Lucas hat vor dieser Pressekonferenz gebüffelt wie ein Irrer und kennt die Geschichte inzwischen in- und auswendig.

Eine halbe Stunde später ist der Trubel dann auch vorbei und wir können nach einem kurzen "Feedback-Plausch" mit Gianni (der uns lobt, weil wir uns gut geschlagen hätten) zurück in unser Büro, wo wir mit Scott die nächsten Schritte besprechen.
Die grundlegende Priorität ist allerdings klar - die letzten zehn der zu teuren Verträge müssen irgendwie noch aufgelöst werden ... und dann brauchen wir eine bezahlbare Mannschaft, mit der das erklärte Ziel Wiederaufstieg in Angriff genommen werden kann.
Offiziell fangen Lucas und ich erst in drei Wochen (am 1.7.2053) an, aber das hindert uns nicht, uns jetzt schon in die Arbeit zu stürzen.
Die vor uns liegende Herausforderung ist groß, aber unsere Vorfreude ist möglicherweise sogar noch größer.

(click to show/hide)
« Letzte Änderung: 20.Februar 2024, 16:55:17 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #618 am: 18.Februar 2024, 20:13:41 »

Da ist er nun also, einer der traditionsreichsten Fußballclubs der Geschichte. Zwar nicht der älteste, aber in derselben Stadt angesiedelt, in der sich König Fußball 1857 aufmachte, die Welt zu erobern - geil! Endet es also, wo alles begann? 15 Jahre sind eine lange Zeit, schafft es der Club zum 200. Vereinsjubiläum womöglich wieder in die Premier League? Man darf gespannt sein.  O0
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Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #619 am: 19.Februar 2024, 14:54:10 »

Phuu da hat sich einiges getan in den letzten Tagen. Überraschende Wendung, aber für einen Trainer dieses Kalibers ist das auch gut. Jetzt kannst du mit Sheffield den Aufstieg anpeilen, das ist das Mindeste, das ich erwarte ;)
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