@all:
Ich hab die Bilderlinks mal kleiner gemacht, weil ich den Eindruck habe, dass das übersichtlicher ist. Wer die Vollansicht sehen will, braucht ja nur draufzuklicken.
Wie seht ihr das? Besser? Oder eher nicht?@t.oelpel:Erstmal Danke für das Lob.
Um Deine Frage bzgl des Trainers, dessen Name nicht genannt werden darf
zu beantworten, muß ich ein Geständnis ablegen
:
der Charakter ist fiktiv, ich habe mir die künstlerische Freiheit genommen, ihn einzufügen. Soll heißen, Klaus M-L existiert innerhalb des Saves nicht, sondern nur hier in dieser Story. Anfangs hab ich ihn nur als Aufhänger für die ersten Posts eingefügt, als Unsympathen/Vollhorst, der Gerard in die Trainerkarriere treibt und der mir als Schreiber hilft, Gerard durch die Reibung "lebendiger" wirken zu lassen.
Aber ich hatte solchen Spaß daran, über ihn zu schreiben (vor allem über Gerards Reaktion auf ihn), dass ich ihn einfach drin gelassen habe.
Düdelingen wird im Save aktuell von Georginio Wijnaldum trainiert, davor von Leon Goretzka. Das fand ich beides im Vergleich zu Lavayeux' persönlichem Lieblingsfeind aber langweilig.
Grundsätzlich schreibe ich selbstverständlich über "echte" Begebenheiten und Charaktere im Save.
Es werden also weder Spieler verändert (geht auch gar nicht, Editor ist ja ausgeschaltet) noch Partien wiederholt, deren Ausgang mir nicht paßt (das würde mir zum einen den Spielspaß rauben und zum anderen dauert einmal speichern in diesem Save trotz ziemlich guten Rechners und relativ kleiner Ligenzahl fast 3 Minuten
).
Bei den "Randfiguren" (im Save nicht erwähnte Vorstandsmitglieder wie zum Beispiel unsere Vizepräsidentin Jeanne Musliu oder eine gewisse Journalistin, für die Gerard eine Schwäche hat) nehme ich mir aber die Freiheit, diese nach meinem eigenen Gusto bzw nach dem, wie ich Gerards Geschichte vorantreiben nöchte, zu erfinden und auszuschmücken.
Die erwähnten Taktiken hat Düdelingen wahrscheinlich (!) auch so nicht gespielt, ich habs nicht mehr in Erinnerung, weil ich mir nur sehr kurze Notizen zum jeweiligen Spiel mache und die Spielberichte ansonsten meist einfach anhand der Match stats schreibe. Und bei dem 0:1 zuhause hat Düdelingen einfach gefühlt mit Mann und Maus verteidigt, FOLA ist (sieht man ja auch an den Stats) kaum mal in gefährliche Positionen gekommen. IIRC hat Düdelingen ein 4231 gespielt, aber halt auf dem Feld extrem defensiv interpretivert.
EDIT: hab grade festgestellt, dass man die Formationen auch in der Folgesaison noch bei den Match Stats einsehen kann.
War tatsächlich ein 4231.
Ich hoffe, die Erklärung nimmt Dir (oder anderen) jetzt nicht den Lesespaß.
Ich schreibe halt so, dass für mich persönlich sowohl eine Bindung an Gerard entsteht/bestehen bleibt als auch der Save an sich spannend bleibt. Dass so viele hier mitlesen, sich per Daumen bedanken und sogar kommentieren, find ich alles andere als selbstverständlich (!). Das ist einfach richtig richtig klasse und ich freu mich extrem drüber.
Aber "am Ende des Tages" (5€ ins Torsten-Sträter-Gedächtnis-Phrasenschwein) müssen der Save und die Story zuallererst mal MIR Spaß machen und MICH begeistern/fesseln, da die Story ja mit meiner Motivation steht und fällt (ach was!
). Und gerade ein fiktiver Antagonist wie K M-L ist da extrem hilfreich, hab ich festgestellt.
@Bayernfahne:In dem Zusammenhang kann ich zumindest eins versprechen - sollte sich die Gelegenheit ergeben, taucht K M-L auf jeden Fall wieder in der Story auf.
Ich hab ihn extra in Englands 4. Liga "abgeschoben", weil ich Gerard irgendwann im Save gerne in den Niederungen der englischen Ligen landen lassen würde - allerdings nicht auf Teufel komm raus, sondern nur, wenn sich ein wirklich "cooler" Verein meldet (gibt in den unteren englischen Ligen SOOOO viele davon - und bspw Torquay United und Port Vale sind beide aktuell dabei, richtung National League North/South abzurutschen
).
Dass FOLA demnächst mal die Gruppenphase der CL erreicht, halte ich allerdings für sehr unwahrscheinlich, da müßte schon extrem viel passen.
P.S.: Güller-Drüsenscheiß .... *kicher*
P.P.S.: Und ja, die Red Boys in der ersten Liga find ich klasse, auch wenn Gerard ein bissl geknickt ist, weil es seine eigenen Erfolge mit dem Verein ja ein bißchen relativiert ...
Europareise 2038 oder "Wie buchstabiert man eigentlich Abwehr?" Als die Jungs nach der Sommerpause zurückkommen, haben wir ein paar neue Gesichter in der ersten Mannschaft.
Zum einen Torhüter Luca Pereira, Innenverteidiger Patrick Haagen und Linksaußen Tom Mendes aus der Jugend aufgestiegen, da sie nun schlicht zu alt sind, um in der U21 zu spielen.
Zum anderen hat der CS FOLA Esch in Person unseres genialen Sportdirektors Lex Risch einen absoluten Kracher aus dem Hut gezaubert.
Aus der dritten belgischen Liga, vom RuS Binchoise, kommt ein 18jähriger Mittelfeldspieler, der aus dem Stand in die kleine Riege unserer Topspieler aufsteigt.
Der Goldjunge mit dem typisch belgischen Namen Nicolas Vincent kann ab der Mittellinie nahezu alles spielen, hat er seine einzigen Schwächen doch in der Defensive und beim Kopfballspiel.
Ansonsten ist er ein großartiger Allrounder, der mit ein bißchen "Finetuning" im Verbund mit Kristi(a)n Henze die neue Mittelfeldachse bilden soll. Tom Raths wird nicht allzu begeistert sein, aber gerade in den englischen Wochen zu Beginn der Saison wird auch er auf seine Spielzeit kommen. Und sollten wir im Pokal weiterkommen, ist er eine der ersten Optionen für Startelfplätze dort.
Genauso übrigens wie Jeff Ewert. Der Keeper hat es professionell aufgenommen, dass wir ihm im Winter mit Gal Zorec den nächsten Stammkeeper vor die Nase gesetzt haben. Er trainiert einfach mit vollem Einsatz weiter und hat als Belohnung und Anreiz für die kommende Saison Startelfeinsätze im Pokal in Aussicht gestellt bekommen.
Wir haben damit nun 28 Spieler für die Liga zur Verfügung. Das ist eine ganze Menge, aber bei unserem Verletzungspech gehen wir lieber auf Nummer sicher.
Wenn ein luxemburgischer Verein im Europapokal spielt, heißt das seit der Abschaffung der "alten Europapokale" und der Einführung von Champions League, Europa League und neuerdings Conference League vor allem eines - der Saisonstart wird intensiv und die Zeit zur Vorbereitung bis zum ersten Pflichtspiel ist extrem kurz.
Große Veränderungen an der Taktik gibt es daher nicht, wir basteln eher an den Feinheiten der Formation herum und gehen schlußendlich (zusätzlich zum aus der Vorsaison gewohnten 442 Raute) mit folgenden Ansätzen in die ersten Spiele.
Das 42211 soll in Spielen zum Einsatz kommen, in denen wir klarer Underdog sind, ist also eher die Abteilung "Europa".
Das 433 dagegen wollen wir, wenn es die Situation zuläßt, gegen Mannschaften testen, die uns mit hochstehenden Außenverteidigern unter Druck setzen wollen. Ob unser Team dese Taktik wirklich spielen kann, ist eine Frage, die wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend zu beantworten wagen - aber deswegen wollen wir den Ansatz ja auch testen.
Viel Zeit bleibt uns aber wie erwähnt nicht.
Genaugenommen schaffen wir es gerade mal, ein einziges Vorbereistungsspiel zu bestreiten.
Gegner ist bei uns zuhause Union Remich/Bous, die - so teilt mir Lex Risch mit milder Verwunderung mit - von sich aus ein Auswärtsspiel in Esch vorgeschlagen und dafür sogar eine Antrittsprämie von 1000€ angeboten haben. Nehmen wir natürlich gerne an, so unverständlich das auch ist. Tausend Euro sind für einen Viertligisten in Luxemburg ein ganzer Haufen Kohle ... aber wenn sie das unbedingt bezahlen wollen - bitteschön.
Wir ballern die Gäste locker-leicht aus dem Stadion und dürfen dann sofort in der ersten Qualifikationsrunde der Conference League antreten.
Der Gegner kommt aus der Republik Moldova, heißt FC Mirsami Orhei und besteht ziemlich genau ein Jahrhundert weniger lange als FOLA. Unfair genug, dass sie dennoch klarer Favorit sind.
Aber wurscht, das ist Pokal, da kann man vieles erreichen, wenn man auf den Punkt fit und motiviert ist.
Und Herr im Himmel, sind die Jungs motiviert! DerGegner allerdings leider auch.
Daher entwickelt sich von der ersten Sekunde an ein offener Schlagabtausch, bei dem es nach 150 Sekunden (!) bereits 1:1 steht und bei dem die Verteidiger auch in der Folge nicht die allerbeste Figur machen.
Nachdem wir die Führung der Gäste postwendend egalisiert haben, zeichnen sich in der Folge beide Torhüter sowie Pfosten und Latte - ebenfalls auf beiden Seiten - mehrfach aus, bevor Azevedo kurz vor dem Pausenpfiff eine Oliveiraflanke zur Führung einnickt. Eine Minute später erhöht Monteiro nach feinem Steckpaß von Azevedo gar auf 3:1.
Messe gelesen?
Von wegen!
Orhei braucht nach der Pause nicht lange zum Ausgleich, nach 60 Minuten steht es 3:3.
In der 73. Minute läuft Monteiro bei einem Konter alen davon, bleibt vor dem Keeper cool und schiebt zur erneuten Führung ein.
Im Hochgefühl des fast bereits greifbaren Sieges ist die Abwehr erneut nicht hellwach - 4:4, nur eine Minute später.
Aber das ist noch nicht der Schlußpunkt.
85. Minute. Ecke Hentze, die segelt durch den Strafraum, Azevedo verlängert über den verdutzten Keeper hinweg an den langen Pfosten, wo Innenverteidiger Claude Schmit goldrichtig steht und zum 5:4 (!) einschiebt.
Diesmal werfen sich die Jugs hochkonzentriert in jeden noch verfügbaren Zweikampf, um die knappe Führung zu verteidigen.
Erfolgreich.
Wir fahren also mit einer äußerst knappen Führung nach Moldova.
Die Ausgangslage ist trügerisch, denn durch die vier Auswärtstore hat Orhei natürlich selbst bei einem knappen Sieg die besten karten aufs Weiterkommen.
Blöde Auswärtstorregel! Die sollte zwar Anfang der 20er Jahre des Jahrhunderts eigentlich abgeschafft werden, diesen Plan hat man jedoch verworfen.
BZW im FM20 gilt sie noch.
Wir beschließen daher, gar nicht erst lange defensiv zu spielen, sondern die Gastgeber sofort unter Druck zu setzen, um sie hoffentlich zu überraschen und selbst in Führung zu gehen.
Klappt auch super - mit der ersten Ecke gehen wir durch einen Kopfball von Steve Mendes (der den angeschlagenen Monteiro im Sturmzentrum ersetzt) in Führung. Danach verteidigen wir höchste souverän fast alles weg, was die Gastgeber an Angriffsversuchen Richtung Strafraum bringen. Die Handvoll Schüsse, die doch durchkommen, werden eine sichere Beute von Keeper Zorec, der sich im ersten halben Jahr seiner FOLA-Zugehörigkeit als genau der sichere Rückhalt erwiesen hat, als den wir uns ihn erhoft hatten.
Nach 65 Minuten muss Vincent raus. Der Neuzugang pumpt wie ein Maikäfer, weil er über eine Stunde lang gefühlt überall und nirgends war und maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Orhei kaum einmal zu vernünftigen Ballstafetten im Mittelfeld kam.
Tom Raths ersetzt den Belgier. Da hab ich wohl ein gutes Händchen gehabt, denn schon 6 Minuten später verwandelt Raths einen Freistoß aus circa 20 Metern unhaltbar im linken oberen Eck.
2:0-Führung, das müßte doch reichen, denk ich mir so.
Unser Spieler denken scheinbar ähnlich, denn so ab der 75. Minute kommt Orhei plötzlich besser in die Zweikämpfe und erspielt sich tatsächlich ein paar Halbchancen.
Wir feuern unsere Jungs vom Strafraumrand an, sich zu konzentrieren, damit wir nicht noch ... aber da ist es schon passiert:
86. Minute - Anschlußtreffer Orhei durch Sturmtank Stoica.
Das ist an sich noch nicht schlimm, wir liegen in der Gesamtabrechnung immer noch vorn und die Gastgeber brauchen noch 2 Tore.
Aber der Treffer verändert die Körpersprache auf beiden Seiten komplett. Die Moldauer stürmen plötzlich mit Mann und Maus und meine Jungs sind immer öfter zweiter Sieger in den Zweikämpfen.
Zorec wird nun zum ersten Mal in der Partie wirklich gefordert und hält in der 90. Minute einen zum Glück nicht allzu platzierten Kopfball aus nächster Nähe.
Es gibt 5 Minuten Nachspielzeit.
Und die ziehen sich wie Kaugummi. Orhei rennt wieder und wieder an, meine Jungs wirken plötzlich komplett ausgelaugt.
92. Minute - lange Flanke von links, Schmit will klären, fälscht den Ball dabei unglücklich direkt in den Lauf von Stoica ab, der läßt sich nicht lange bitten und schiebt zum umjubelten 2:2 ein.
Noch drei Minuten zu spielen.
Wenn wir auch nur noch ein Tor kassieren, war die phänomenale Leistung in den vorangegangen 180 Minuten wertlos. Unsere gesamte Ersatzbank, alle Spieler und Betreuer, stehen und feuern die 11 auf dem Platz an.
Von Spielalange ist nichts mehr zu sehen, wir bolzen die Bälle einfach nur noch raus.
Zorec entschärft einen letzten Schuß, indem er den ball einfach unter sich begräbt...
... und dann ist endlich Schluß.
"Meine Fresse, ey! So spannend muß ich echt nicht jedes Spiel haben!" Mit diesen Worten kommentiert unser neuer Co-Trainer Thomas Faria das Geschehen - auch er ist, wie wir alle, gezeichnet von der Anspannung der letzten 20 Minuten.
Auf der Rückfahrt feiern wir den glücklichen Einzug in Runde zwei wie einen Pokalgewinn und nehmen uns vor, dass wir in der nächsten Runde nicht wieder so Achterbahn mit unseren Gefühlen fahren lassen.
Diese nächste Runde führt uns mit dem zweifachen kasachischen Pokalsieger Ordabasy Shymkent zusammen. Verglichen mit uns eine Riese des europäischen Fussballs, aber dennoch ein unbeschriebenes Blatt - ein Verein, den die meisten Fussballfans wahrscheinlich nichtmal auf der Karte finden würden. Gut, das haben sie mit uns gemeinsam...
Hinspiel ist wieder bei uns zuhause - nicht die beste Ausgangsposition, aber wir sind entschlossen, uns so teuer zu verkaufen, so dass wir im Rückspiel wenigstens theoretisch noch eine Chance
aufs Weiterkommen haben.
Wir laufen wieder im 42211 auf, mit Mendes als Sturmspitze, Azevedo dahinter, links der junge Karabegovic, rechts Raths, der sich mit Oliveira ein zunehmend offeneres Duell um diese Position liefert.
Hinten links gibts (hoffentlich) eine kleine Überraschung für unseren Gegner - statt des erwarteten Bosniers Vlajic läuft Winterzugang Yameogo als reichlich offensiver Flügelverteidiger auf.
Das Spiel läuft in der ersten Halbzeit dennoch gar nicht nach unserem Geschmack. Wir spielen zwar gut mit, kommen aber nicht wirklich gefährlich vors Tor. Auf der Gegenseite passen wir einmal nicht richtig auf und liegen prompt mit 0:1 im Rückstand (22.), was gleichzeitig auch den Pausenstand darstellt.
Es muss also was passieren.
Mendes, der keinen Stich gegen die Gästeabwehr sieht, wird im Sturmzentrum durch Monteiro ersetzt und rückt nach rechts raus. Der heute blasse Raths muß dafür auf die Bank. Mendes soll die Rolle auch deutlich offensiver interpretieren und darf gern mal nach innen ziehen, wenn sich die Gelegenheit bietet, Azevedo soll ab sofort energischer mit nach vorn gehen und die Lücken ausnutzen, die der quirlige Monteiro (hoffentlich) reißen kann.
Mehr Chaos und weniger Berechenbarkeit, das ist unser Plan.
Und was soll ich sagen?
Volltreffer!
46. - Monteiro
51. - Mendes
55. - Monteiro
62. - Azevedo
Die Kasachen werden in der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn regelrecht schwindlig gespielt, erst dann gelingt es dem Gästetrainer, ihre Abwehr wieder zu stabilisieren.
4:1! Hätte mit dem Pausenpfiff wohl keiner mehr zu hoffen gewagt.
Leider lullt der klare Vorsprung uns ein bißchen ein und wir fangen uns kurz vor Schluß durch einen Doppelschlag von Mataev und Kalmykov noch das 4:3 ein.
Das macht das Rückspiel völlig unnötig spannend.
Aber wir fahren nach diesem Spiel mit deutlich mehr Selbstbewußtsein zum Rückspiel nach Shymkent...
... wo wir offensiv zwar wenig Durchschlagskraft entwickeln, aber dafür defensiv ein absolutes Meisterstück abliefern und den Gastgebern komplett den Zahn ziehen.
Heißt im Klartext: 0:0.
Und da wir das Hinspiel ja gewonnen haben, reicht uns das für den Einzug in die dritte Runde.
Dort wartet allerdings ein echter Brocken auf uns - Sigma Olomouc aus Tschechien. Ein Stammgast in Europa, der Anfang der 90er des 20. Jahrhunderts schon mal bis ins Viertelfinale des UEFA-Pokals vorstieß (und dort äußerst knapp mit 1:2 an Real Madrid scheiterte, nachdem man vorher zB den HSV mit insgesamt 6:2 aus dem Wettbewerb schoß).
Auch der BVB (nach 1:1 und 0:0 durch die Auswärtstorregel aus dem Intertotocup geworfen) und der FC Aberdeen (mit 3:0 und 5:1 deklassiert) dürften eher schlechte Erinnerungen bei dem Vereinsnamen haben.
Auf dem Papier eine glasklare Sache.
Wir spielen zuerst zuhause und haben uns das gleiche vorgenommen wie gegen Shymkent - nicht deklassieren lassen, im besten Falle Chancen fürs Rückspiel wahren.
Und zumindest den ersten Teil bekommen wir auch hin.
Wir kassieren kurz vor und kurz nach der Halbzeit je einen Treffer, sind ansonsten komplett in der Defnsive gebunden und verlieren ein sehr einseitiges Spil glatt mit 0:2.
Zum Rückspiel fahren wir also eigentlich nur noch anstandshalber - keiner erwartet, dass wir gegen einen dermaßen haushoch überlegenen Gegner einen Auswärtssieg mit 3 Toren Unterschied herausschießen.
Schaffen wir auch nicht - aber wir schaffen etwas anderes:
Wir beenden die Europapokalsaison 2038/39 auswärts ungeschlagen!
Das klingt vielleicht nach Zweckoptimismus, aber für einen luxemburgischen Verein im Europapokal und gerade auch angesichts der Gegner ist das etwas, worauf wir unbedingt stolz sein können.
Stolz - und damit richten wir den Blick auf die nationalen Herausforderungen - Stolz also ist etwas, das wir (verbunden mit ein wenig Grummelei in Richtung Kristin Hentze) durchaus auch nach dem ersten Ligaspieltag empfinden. Hentze erweist uns beim Heimauftakt gegen Hamm Benfica nämlich schon nach sechs Minuten einen Bärendienst, indem er dermaßen ungestüm in einen eigentlich völlig belanglosen Zweikampf nahe des gegnerischen Stramfraumecks geht, dass der dem Schiedsrichter gar keine andere Wahl läßt, als ihn vom Platz zu stellen.
Wir spielen also fast die ganze Partie in Unterzahl und kassieren zudem in der 9. Minute auch noch das 0:1.
Die Mannschaft läßt sich davon allerdings überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.
Weber (per Elfmeter in der 40.) und Vincent (mit einem seiner präzisen Fernschüsse) drehen das Spiel. Und auch wenn wir relativ schnell den Ausgleich kassieren - dieses 2:2 zeigt uns, dass die Mentalität der Mannschaft stimmt.
Auch wenn "Mentalität" natürlich nur eine Phrase ist, die - ohne Kontext dahergeplappert - auch durch "blabla" ersetzt werden könnte, ohne dass dadurch wesentliche Gesprächsinhalte und -aussagen verloren gehen würden.
(Eine Binsenweisheit, die man bei unseren östlichen Nachbarn, im Ruhrgebiet, seit Jahrzehnten nur allzugut kennt...)
Am zweiten Spieltag schlagen wir Wiltz71 zuhause völlig ungefährdet mit 2:0, das 3:1 gegen Niederkorn (direkt nach dem Ausscheiden gegen Olomouc) gleich dann einer regelrechten "Jetzt erst recht!"-Machtdemonstration. Die Gäste schießen ganze zwei mal aufs Tor, mehr gestatten wir ihnen nicht.
Wir dagegen verzeichnen zwar wiedermal nur 48% Ballbesitz, aber 27 Schüsse, davon dreizehn aufs Tor. Dass wir erst in der zweiten Halbzeit aus unseren Chancen auch Tore machen, ist der einzige Schönheitsfleck auf einem fast perfekten Fussballnachmittag.
Auch der Zweitplatzierte Differdingen (3:1) und Abstiegskandidat Titus Petange (4:0) sind schlußendlich chancenlos.
Wir beenden den August als Tabellenführer der Nationaldivision und fahren mit breiter Brust nach Düdelingen - was überraschenderweise kein richtiges Spitzenspiel darstellt.
Denn die Gastgeber finden nach dem Abgang von "Startrainer" Klaus Müller-Irgendwas bisher nicht so recht in die Spur und sind nur Siebter (!).
Wenn es je einen guten Zeitpunkt gab, um Rache für die letzte Saison zu nehmen, dann ist es jetzt!