IOch habe das Spiel nicht gesehen, nur eine Zusammenfassung Madrid-München. Gestern haben wir schon in unserer Mod-WA-Gruppe darüber geschrieben. Ich frage hier auch mal in die Runde.
Ich habe den Eindruck (total subjektiv, habe es nicht gegengecheckt), dass deutsche Teams überdurchschnittlich oft international benachteiligt werden. Gestern gab es die Abseits-Szene in der Nachspielzeit, die national (der Kicker findet ausgesprochen deutliche Worte, z.B.) wie international (CBS ist fassungslos) hart kritisiert wird. Glaubt Ihr, dass hier Einflussnahme von Seiten Dritter bzw. Vereinen existiert?
Man könnte auch einfach den Bayern-Bonus heranziehen. Gefühlt werden 50:50-Entscheidungen für den größeren Club gepfiffen. Kein Verein weltweit ist größer als Madrid. Zieht sich ja schon seit Jahren durch, dass die vermeintlichen Favoriten auch bei kniffligen Entscheidungen favorisiert werden. Einige dieser besonders krassen Fälle brennen sich dann ins Gedächtnis ein. Ich habe heute noch Ballack vor meinem inneren Auge, der wegen mehr als fragwürdiger Entscheidungen pro Barca auf den Schiedsrichter losgeht. Ich kann mich noch an den ungläubigen Klopp erinnern, der es sich nicht erklären konnte, wie ein Sergio Ramos das Champions League Finale überhaupt zu Ende spielen durfte, nachdem er Sallah und Karius aus dem Spiel genommen hat.
Und irgendwie läuft es dennoch oft auf Madrid hinaus. Im Januar gab es ja dieses krude Spiel gegen Almeria, bei dem vor allem die veröffentlichten Gespräche der Schiedsrichter während des Spiels für Aufregung sorgen. Schon 1976 (!!!) berichtet der Spiegel darüber, dass im Falle Real Madrid mit einem anderen Maß gemessen wird, der Verein wird "
Immer bevorzugt". Ganz interessant zu lesen. Gerade eben auch, dass Madrid von Franco bevorzugt wurde und darauf auch viele Anschuldigungen noch heute zurückgehen und sie den Spitznamen "equipo del regimen" haben. In der Franco-Diktatur wurden ja beispielsweise die Pokalendspiele in Madrid ausgetragen. Entweder gewann der Verein sportlich oder finanziell durch üppige "Entschädigungen" für die Nutzung des Stadions mit knapp unter 20% der Einnahmen.. Im Laufe der Jahre kam da dann durchaus eine nicht unerhebliche Summe zusammen, die im Vergleich zu den anderen großen Verein wie Barca (damals ja noch mehr als "Separatisten" verschrien) doch einiges ausmachen kann.
Da gibt es auch einen Artikel, der das zusammenfasst.Auch in den letzten Jahren finden sich immer wieder Berichte, wie sehr der Verein von günstigen Entscheidungen profitiert (selbst wenn man das ständige Hin-und-Her mit Barca komplett ausblendet). Der Verein selbst lebt den Spirit von Bernabeu aus dem Artikel aber auch heute noch weiter. Der Verein schürt Hass und Misstrauen. Der vereinseigene Sender spielt gerne in der Woche vor wichtigen Spielen die "Fehlentscheidungen" des Schiedsrichters, die Madrid benachteilt haben sollen, ab und erreicht damit teilweise siebenstellige Zugriffszahlen. Das setzt natürlich auch die Schiedsrichter Woche für Woche unter enormen Druck, weil dann so viele Augen auf jede Kleinigkeit, jeden auslegbaren Pfiff gelegt wird.
Und über so manche Aussagen und Aktionen von Florentino Perez brauchen wir gar nicht reden. Da werden wir eh nie fertig.