Ich habe mal wieder am 3-4-3 rumgeschaubt und die Taktik an meine Theorie des 4-4-2 Raute angepasst. Hier die Downloadlinks für die
linkslastige sowie
rechtslastige Version der Taktik.
Eine Taktik mit nur einer einzigen Verteidigen-Duty sieht natürlich, auf den ersten Blick, extrem nach Exploit aus und kann doch eigentlich garnicht funktionieren ohne das man einfach nur mehr Tore schießt. Es ist aber kein Exploit und man gewinnt bzw spielt recht oft zu Null (abhängig von der Stärke der eigenen Mannschaft im Vergleich zum Rest der Liga) und warum erkläre ich gleich. Aber erstmal zu den vorgenommenen Änderungen:
- den zentralen IV auf Libero-U umgestellt
- die äußeren IV zu HRV-U gemacht
- den ZM-D zentral ins defensive Mittelfeld gezogen und zu einem Abräumer gemacht
- den zweiten ZM auf ZSm-U umgestellt
- Hinterlaufen rechts/links und Pässe in die Tiefe entfernt
- die Breite leicht angepasst
Dann mal zu den Gründen für die Änderungen.
Wenn man ein 4-4-2 Raute aus einem System mit Dreierkette heraus aufbauen will macht es natürlich Sinn die Taktik von hinten heraus aufzubauen. Das man Halbraumverteidiger nehmen muss um das Movement von absichernden Außenverteidigern einer Viererkette zu replizieren ist offensichtlich. Nur die passende Duty muss da noch gefunden werden. Auf Verteidigen waren die HRV viel zu defensiv und standen nicht wirklich offensiver als gewöhnliche BPD oder IV, während sie mit Angreifen-Duty viel zu offensiv waren. Zumindest wenn man nicht doch eine Thomas Schaaf-Gedächtnistaktik bauen will.
Da bleibt dann nur noch die Unterstützen-Duty und damit läuft es, fast, perfekt. In Ballbesitz schieben die HRV bis ins Mittelfeld um den Rücken der Flügelverteidiger abzusichern und an der Ballzirkulation teilzunehmen. Ohne dabei zu weit vorzurücken, was aber auch an der gesamten taktik an sich liegt. Es wird erstaunlich schnell vorwärts kombiniert, wodurch die HRV garnicht die Zeit haben um weit in die gegnerische Hälfte aufzurücken.
Beim zentralen Pärchen aus zentralem Innenverteidiger und DM musste ich dann etwas rumprobieren. Ein DM-D oder ZSm-D ist viel zu offensiv und hält den Raum vor der Abwehr nicht. Ein Tiefer 6er lässt sich schön neben den zentralen Innenverteidiger fallen, verhält sich bei gegnerischem Anlaufen aber viel zu passiv. Der Abräumer hingegen passt perfekt zu dem was ich erreichen will. Er bleibt tief, nimmt bei gegnerischen Vorstößen aber konsequent die Rolle eines vorstoppenden Innenverteidigers wahr.
Beim zentralen innenverteidiger hatte ich es erst mit einem IV/BPD mit Rückendeckung versucht aber ich werde wohl nichtmehr dahinter kommen was SI bei der Duty im FM 23 versaut hat. Wie oft ein Spieler, dessen explizite Aufgabe es ist abzusichern, vorstürmt um zu pressen obwohl ein anderer Defensivspieler direkt vor ihm ist. Muss man wirklich nicht verstehen und ich versuche es auch nichtmehr. Der libero auf Unterstützen macht das viel besser. Er geht im Spielaufbau zwar ein paar Meter vorwärts, ohne den Abräumer zu überlaufen, sichert nach Ballverlust aber ab und lässt den Abräumer seine Arbeit machen.
Dann muss nur noch die passende Rolle für den ZM gefunden werden, welcher wie ein DM im 4-4-2 Raute agieren soll. Da muss ich zugeben dass es dort keine perfekte oder beste Rolle + Duty gibt und es stark vom jeweiligen Spieler abhängt. Die Rolle des ZSm funktioniert funktioniert am besten und man muss nur die passende Duty finden. Ein ZM-D geht uU aber auch.
Hier hängt es extrem an der Spielintelligenz des Spielers wie gut er die absichernde Rolle ausfüllt. Für meine Verhältnisse und weil ich es mir erlauben kann den ZM etwas höher stehen zu haben ist ein ZSm-U mit dem PPM "bleibt immer hinten" am besten. Ein ZSm-D oder ZM-D mit der gleichen PPM bieten etwas mehr defensive Sicherheit.
Und der PPM ist absolut Pflicht für die Position. Ok, nicht Pflicht und man kann auch Spieler ohne den PPM dort einsetzen. Den PPM sollte man aber schnellstmöglich antrainieren. PPMs wie "geht bei jeder Gelegenheit vorwärts/in den 16er" oder "erscheint spät am gegnerischen 16er" hingegen sind tödlich auf der Position. Spieler mit diesen PPMs kann man dort nicht einsetzen bevor man den PPM abtrainiert hat.
An den anderen Positionen musste ich keine Änderungen vornehmen, da sie sich schon so bewegen wie ich es im 4-4-2 Raute haben will. Mal abgesehen von den Flügelverteidigern, welche man nicht dazu bekommt die Dreiecksbewegung über die 8er-Positionen zu machen. Aber man bekommt mit ihnen 2 von 3 Positionen hin und hat eben eine breite Raute.
Den vormalligen Schattenstürmer hatte ich vorher schon auf Trequartista umgestellt und bin dann dabei geblieben. Ein OM-A würde auch gehen aber ein VoSm-A zieht mir den Ball zu sehr an. Was auch in Kombination mit dem ZSm halb neben ihm suboptimal ist.
Da fehlen nur noch die Teamanweisungen.
Hinterlaufen links/rechts wurde entfernt damit nicht auf ein Nachrücken der HRV gewartet und diese unnötig hoch mitgezogen werden. Und die Taktik zeichnet sich, durch das Positionsspiel, durch ein schönes und recht vertikales Kombinationsspiel aus, welches man nicht unnötig verlangsamen sollte. Pässe in die Tiefe wurde entfernt weil es zu zu vielen unnötigen Ballverlusten und schlechten Pässen im gegnerischen Drittel geführt hat, wodurch aussichtsreiche Spielzüge versemmelt wurden. Bei Pässen von den 3 Offensivspielern auf die Flügelverteidiger ist es auch vermehrt zu Fehlpässen und anschließenden Umschaltsituationen für den Gegner gekommen.
Zu möglichen Anpassungen an den Gegner:
- jenachdem ob man Underdog, etwa gleichwertig oder Favorit ist sollte man bei der Grundausrichtung zwischen Ausgewogen, Kontrolliert und Offensiv wechseln. Also genau wie immer
- wenn man den Ball zu oft verliert weil die Passwege zu lang sind kann man die Formationsbreite auch 1 - 2 Stufen enger stellen. Allgemein funktioniert die Taktik mit auf der zweithöchsten Breite am besten
- wenn man eine Seite stark exploiten will weil der Gegner dort Probleme hat kann man auf der Seite des FV-A auch noch die TI "linke/rechte Seite fokussieren" hinzufügen
- die Defensiv- und Pressinglinie jeweils eine Stufe tiefer zu stellen ist ebenfalls eine Option, besonders falls der Gegner sehr viel mit Steilpässen arbeitet und man ggf nicht die schnellsten Innenverteidiger hat. Ich würde aber davon abraten als Außenseiter deutlich tiefer zu spielen. Man wird dann idR nur noch weiter Richtung eigenes Tor gedrängt
Das war es dann erstmal. Schreibt mir wie die Taktik bei euch läuft, ob ihr Möglichkeiten zur Verbesserung gefunden oder ihr irgendwelche Fragen habt.