Ich frage mich warum hier die SPD in den Kommentaren oft besser darsteht als die CDU, nur weil sie meist der Juniorpartner der CDU war? So einfach kann man es der SPD nicht machen, dann hätte man eben viel früher mal eine Koalition platzen lassen müssen. Die SPD kann sich hier nicht hinstellen und die Merkel-CDU mit FDP zum Sündenbock erklären. Letztens gab es auch mal ein Kommentar wo von einer schwarzgrünen Regierung 1998 erzählt wurde, die gab es auf Bundesebene jedoch noch nie (Vielleicht suche ich den Kommentar gleich noch raus). 1998 wurde rotgrün unter Schröder zur Regierungskoalition gewählt (Ich weiß, Koalitionen werden nicht direkt gewählt, ich denke man weiß wie es zu verstehen ist...). Schauen wir uns doch mal an wie viele Jahre die unterschiedlichen Parteien seit 1998 in Regierungsverantwortung waren: SPD (20/24 Jahre), CDU (16/24 Jahre), Grüne (8/24 Jahre) und FDP (5/24 Jahre). Also ganz simpel CDU/FDP hier den schwarzen Peter zuschieben, kann man meiner Meinung nach nicht, gerade die SPD kann man hier nicht ausnehmen.
Kleiner Fun Fact am Rande: Im Wahlkampf 1998 warben die Grünen ganz offensiv damit den Spritpreis auf 5 DM pro Liter Benzin anzuheben. Obwohl dieser Preis noch nicht mal jetzt zu Beginn des Ukrainekriegs erreicht wurde, haben die Grünen in Regierungsverantwortung die 30ct Entlastung mitgetragen. Und dennoch zeigt dieser Beschluss von damals, dass wofür die Grünen stehen. Das "Leben" muss so teuer werden, dass die Allgemeinheit sehr karg lebt und somit die Gestaltungsmöglichkeit jedes Einzelnen arg eingeschränkt wird. In meinen Augen kommt hier die andere Seite der grünen "Ideologie" zum Tragen. Denn neben den Themen Umwelt/Naturschutz sind die Grünen im Kern eine sehr links ausgerichtete Partei. Wenn man sich die Gründungsumstände und Gründerväter genauer anschaut wird dies auch logisch bestätigt. Und hier sehe ich eben die große Gefahr, dass man unter dem Deckmantel "Umwelt-/Natur-/Klimaschutz" teilweise kommunismusähnliche Strukturen aufbauen und etablieren möchte.
Außerdem möchte ich noch auf die Aussage eingehen, dass man es in den vergangenen 20 Jahren der CDU zu verdanken habe, dass der Ausbau erneuerbarer Energie nicht passiert ist. Bestimmt hat sie ihren Anteil, vielleicht auch den Hauptanteil. Allerdings haben auch die Grünen einen großen Anteil. Selbst wenn die Bundespartei manchmal Dinge anders verlauten lässt, sind es dann vor Ort in der Lokalpolitik immer wieder von den Grünen unterstützte/initiierte Bürgerinitiativen oder auch die eigene betriebene Parteipolitik die Ausbauprojekte verhindert.
Meine persönliche Meinung ist, dass in Deutschland der Fraktionszwang immer mehr zugenommen hat über die Zeit und dies verhindert inzwischen teilweise gute und vernünftige Lösungen, da man kategorisch dagegen votieren muss, weil es vom politischen Gegner kommt. Auch wenn die AfD grundsätzlich inzwischen zu recht geächtet ist, ist es gerade auf Lokalpolitik manchmal sehr schade, dass Ideen von der AfD perse abgelehnt werden (müssen). Bei allem Schwachsinn der von da kommt, manchmal stellt die AfD auch berechtigte und unbequeme Fragen, die dann von den anderen Parteien entweder negiert werden oder eben unter großem Getöse vergraben werden. Und dieser Fraktionszwang, der manchmal eben jeder Vernunft widerspricht führt zu einer Politikverdrossenheit und zum Vertrauensverlust in die Politik.
Ich bin ehrlich, ich möchte aktuell kein Politiker sein. Corona, Ukraine, etc. ... Allerdings verstehe ich unsere Politiker teilweise auch einfach nicht. Nehmen wir die Gasturbine wir Nordstream 1. Diese war zu Wartung. Die Russen sagen ohne den Einbau bleibt die Gasmenge gedrosselt und ohne gewisse Papiere könnten sie die Turbine wegen den Sanktionen nicht einbauen. Warum sagt der Westen/die EU/ Deutschland dann einfach nur "die Turbine fällt nicht unter die Sanktionen". Warum stellt man einfach nicht die gewünschten "Luftpapiere" aus, dass die Turbine den Sanktionen nicht unterliegt und schiebt den Ball wieder den Russen zu? So würde man die russische Argumentation doch entblößen...
Der gleiche Fehler wird immer wieder bei der AfD gemacht. Statt die Partei auch mal im Kern sachlich zu entblößen, dass da quasi nix hinter steckt, wird sie auch von außen immer auf das "Rechts-Thema" reduziert. Aber damit kann die AfD dann bei ihrer Klientel eben erst recht punkten. Warum zeigt man dort nicht auf, dass die AfD keinerlei Ideen hat wie sie wirklich Politik betreiben wollte? Rentensystem, Steuersystem, Bildungssystem, Gesundheitssystem, etc. Überall schimpft die AfD, aber fundierte Lösungsansätze Fehlanzeige...
PS: Sry, falls etwas zu wirr und off-topic am Ende.