Also aus meiner ganz persönlichen (!) Erfahrung, nach nun 21 Monaten Pandemie, wovon ich ca. 2/3 komplett und die restliche Zeit zumindest teilweise im Homeoffice war und nicht einmal eine Hand voll Präsenzbesprechungen hatte, kann ich für mich Folgendes bilanzieren:
- Die Produktivität im Tagesgeschäft hat nicht nachgelassen
- Dienstbesprechungen funktionieren auch sehr gut via MS Teams; personen- und themenabhängig teilweise besser, teilweise schlechter als in Präsenz
- der persönliche Austausch fehlt und kann durch Onlinegespräche nur bedingt ersetzt werden. Den klassischen "watercooler talk" gibt es nicht mehr. Man muss aktiv auf Leute zugehen (=anrufen), macht man oft nicht, weil eh immer Arbeit aufm Tisch liegt.
- Sich den Arbeitsweg zu sparen ist sehr angenehm, der klare Cut zwischen Arbeit und Privatem fehlt aber (bei mir waren die 25 Minuten Radfahren pro Weg Gold wert fürs Abschalten)
Heißt also: Insgesamt funktioniert es sehr gut, ich bin aber froh, wenn ich irgendwann einfach wieder meine zwei standardmäßigen Tage Homeoffice habe und die anderen drei Tage mit meinen Kolleg*innen im Büro bin. Dabei bin ich mit einem eigenen Arbeitszimmer zu Hause sehr privilegiert. Die psychischen Belastungen sind jedenfalls klar spürbar, inwiefern das direkt aufs Homeoffice zurückzuführen ist und nicht auch auf die Pandemie allgemein, ist aber vermutlich schwer zu trennen. Sind Psychologen anwesend?