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Autor Thema: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"  (Gelesen 73243 mal)

Guddy-Ortega

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #360 am: 27.September 2023, 16:58:39 »

@ Muffi, danke für dein Feedback, ich freue mich über jeden der sich die ganze Story noch durchliest. Eigentlich ja ganz cool wenn man jetzt erst einsteigt, dann muss man nicht die ganzen Update-Durststrecken durchmachen die Stammlesern meinerseits immer zugemutet werden. Ich glaube ich bin jetzt bei 70 Seiten Word - reiner Text.

@ Bayernfahne - danke für dein mittlerweile fast jahrelanges Feedback. Deine Spekulationen gefallen mir immer gut.

@ zuDy09 - auch dir vielen Dank - dein "geiern" auf neue Posts ist meine Motivation.

@ alle: Ohne zu viel zu veraten, merkt jeder der bis hier gekommen ist, dass sich die Story an einem kleinen Wendepunkt befindet. Ich nehme mir die Zeit das gut vorzubereiten. Das führt leider dazu, dass hier die Zeit zwischen Posts ziemlich dauert, da mir wenig sportliches "Füllmaterial" zur Verfügung steht und ich in den nächsten Posts die Story inhaltlich weitertreiben werde und muss. Ich bin aber noch am Ball, keine Sorge.
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Muffi

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #361 am: 28.September 2023, 14:47:04 »

Ich habe jetzt auch Episode 1 & 2 nachgelesen und was soll ich sagen? Großartig, grandios, episch - such die eine Superlative aus! Mich wundert, das sich Kennedy's Reisen (zumindest Episode 1 & 2) nicht in der Hall of Fame befinden, denn dort gehören sie meiner Meinung nach hin (ich habe sie auch dort zuerst gesucht  :D ), aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Meine Vorfreude auf eine Fortsetzung ist natürlich noch gewachsen.  :)
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Guddy-Ortega

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #362 am: 28.September 2023, 21:49:24 »




Das ist wieder so einer dieser Tage an dem ein Regenschirm eigentlich gar keinen Sinn macht, denke ich, während der Wind mir die Regentropfen, die sich mit Schneeflocken vermischen, ins Gesicht peitscht. Ich war aus Irland regentechnisch viel Kummer gewohnt aber Glasgow setzt in einigen Bereichen durchaus eigene Maßstäbe.
Ein Temperatursturz hat dafür gesorgt, dass die ersten kalendarischen Dezembertage sich auch genauso anfühlen. Der Wind bläst mir die Kälte unter den Trenchcoat, ich denke kurz darüber nach mir irgendwo noch schnell einen Kaffee-to-go zu holen, schreite dann aber doch zügig durch das Dunkel dieses frühen Abends Richtung Maryhill und zum Stadion.
Ich will Barstone auf dem falschen Fuß erwischen. Entgegen unserer üblichen langen Tage habe ich Blomqvist und O’Shea heute nach dem Training nach Hause geschickt und auf „private Termine meinerseits“ verwiesen, bevor ich selbst den Heimweg angetreten habe.

Nach einem kurzen Aufenthalt zu Hause, währenddessen ich die meiste Zeit im Sessel sitzend die Decke angestarrt und über die nahende Konfrontation mit Barstone nachgedacht habe, mache ich mich nun also im Regen auf den Weg zum Stadion in dessen baufälligem Anbau ich Barstone in seinem Büro vermute.
Für die zwei Kilometer bis zum Stadion hätte ich mir auch ein Taxi nehmen können, aber ich möchte den Spaziergang dringend zum Nachdenken nutzen.
Auf dem regennassen Bürgersteig reflektiert sich das grelle Licht der Straßenlaternen in regelmäßigen Abständen in den schmutzigen Pfützen, während meine Gedanken um die meiner Meinung nach entscheidende Frage kreisen. „Kann er es nicht, oder will er es nicht?“. Meine Hypothese hatte ich viele Wochen zuvor schon meinem Freund Cullen erläutert. Für mich läuft die ganze Posse um einen potentiellen Verkauf der von Collin Weir gestifteten 20% Clubanteile an den Investor BAF um Hintermann Clarke auf eine einzige Schlussfolgerung hinaus: Barstone soll die Mitglieder vom Verkauf der Clubanteile in Fanbesitz überzeugen. Im Gegenzug würde BAF ihm die 55% Aktienmehrheit am Club überschreiben, nachdem sie auch die 10% Anteile von Melissa Weir erworben haben.
Barstone würde von BAF und Clarke jedoch enge Vorgaben für die Führung des Clubs erhalten, die Partick zu einer Art Farmteam der Rangers machen würden.
Cullen und Ich waren uns darin einig, dass unsere Hypothese die logischste Schlussfolgerung der Ereignisse war die seit meinem ersten Tag bei Partick in diesem Club vor sich gingen. Doch ein Restzweifel blieb.
Was, wenn wir falsch lagen? Ich lasse wieder einmal meine Gespräche mit Barstone Revue passieren.
 
Wo ist das Motiv? Barstone erschien mir bislang nicht sonderlich machthungrig. Pedantisch, sicher.
Roboterhaft, ganz bestimmt. Ein eiskalter Erbsenzähler. Ich versuche nicht noch mehr negative Eigenschaften Barstones in meinem Kopf aufzulisten, sondern seine Person von einer anderen Seite zu betrachten. Hat er jemals Machtspielchen betrieben? Er hat bislang immer seine Vorgaben durchgesetzt und sich dabei keinen Zentimeter nach links oder rechts bewegt, aber, entschuldige ich Barstones Vorgehen nun in Gedanken, er hat mir gleich am ersten Tag klipp und klar gesagt welche Vorgaben es zu befolgen gilt. Ich denke an die schrecklichen Guidelines zurück die mir Barstone bei meinem ersten Treffen präsentierte und überlege, ob ich bei allen Treffen mit Barstone jemals das Gefühl hatte, dass er seine Machtposition genießen würde.
Ich glaube nicht, dass er je etwas sonderlich genossen hat, murmle ich halblaut vor mich hin.

Ich weiß nicht was mich erwartet. Aber nun ist die Zeit gekommen, um die Karten auf den Tisch zu legen. Ich beschleunige meine Schritte während vor mir die Regentropfen auf den Asphalt schlagen.
« Letzte Änderung: 02.Juni 2024, 14:35:03 von Guddy-Ortega »
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Bayernfahne

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #363 am: 28.September 2023, 22:43:14 »

Nach deinem gestrigen Post dachte ich noch: okay, wird wohl noch eine Weile dauern, schade. Dann sehe ich, dass doch wieder ein neuer Part dazugekommen ist und freue mich tierisch und dann ist das Ding quasi schon wieder vorbei! Mach's nicht so spannend, Mann!  :D
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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #364 am: 29.September 2023, 10:27:42 »

So, nun mal Butter bei die Fische!

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf das, was nun hoffentlich bald enträtselt, entwirrt und enthüllt wird.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich mit großen Augen vor einem der nächsten Posts sitzen werde, weil natürlich nicht im Ansatz das eintreten wird, was ich erwarte.

Ich werd mir alle Mühe geben, geduldig zu sein - aber lass uns bitte nicht ein halbes Jahr auf die Auflösung warten, wenns irgendwie möglich ist, okay?

(Bin mir nicht sicher, ob ichs schon mal erwähnt habe: Dein Schreibstil ist der absolute Hammer. Man muß nur ein, zwei Sätze lesen und schon sieht man die Szenerie buchstäblich vor sich. Sehr beeindruckend. 8) )
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Guddy-Ortega

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #365 am: 29.September 2023, 11:26:55 »

Leute vielen Dank! Ich bin heute was den Showdown angeht schon einen ganz großen Schritt weiter. In den nächsten Tagen wird einiges kommen. Es braucht nur noch ein bisschen Feintuning.
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Karagounis

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #366 am: 29.September 2023, 13:36:52 »

Da muss ich mir mal auch die Zeit nehmen um alles durchzulesen!

Guddy-Ortega

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #367 am: 29.September 2023, 14:46:59 »



Ich halte mich nicht groß mit anklopfen auf. Bereits von draußen habe ich gesehen, dass in Barstones Büro noch Licht brennt und dass der Plan, ihn zu überraschen und mit allen Fakten zu konfrontieren, aufgeht. Theoretisch jedenfalls. Von Überraschung ist bei Barstone keine Spur zu erkennen, als er den Kopf von seinem Monitor abwendet und mit einer einladenden Handbewegung auf einen Platz an einem kleinen Kaffeetisch in der Ecke seines Büros deutet.

„Setzen Sie sich doch, ich habe sofort Zeit für sie“. Ich setze mich an den Tisch auf dem einige unbenutzte Kaffeebecher und eine Thermoskanne stehen. „Bedienen Sie sich“, sagt Barstone aufmerksam. Ich gieße mir Kaffee ein und nutze die Zeit, um mich etwas zu sammeln.
 
Barstones Büro hat nichts von dem Konferenzraum in dem ich ihm das erste Mal begegnet bin. Scheußliche, quietschbunte, abstrakte Kunstwerke sucht man vergebens. Stattdessen zieren gerahmte Mannschaftsfotos die Wände des Büros. Einige davon dürften den Frisuren der Spieler nach zu urteilen mittlerweile historischen Wert haben. Barstone schaltet den Monitor aus und wenig später eine alte Stehlampe in der Ecke des Raumes an, die spärliches Licht im Büro verteilt. Anschließend setzt er sich auf einen Stuhl an der anderen Seite des kleinen Kaffeetisches und gießt sich selber etwas Kaffee in einen Becher.

„Was kann ich für Sie tun, Herr Kennedy“
, sagt Barstone und blickt mich emotionslos an.

„Ich glaube es ist an der Zeit mal über einige Hintergründe zu sprechen“, beginne ich.
„Und über Vorgänge die außerhalb des direkten sportlichen Bereichs liegen. Vorgänge die jedoch meine Arbeit mittelfristig prägen werden“, formuliere ich vorsichtig.
Auf meinem Spaziergang zum Stadion habe ich mir überlegt möglichst Wage zu beginnen, und zu versuchen Barstone ein wenig aus der Reserve zu locken. Bereits nach wenigen Sekunden stelle ich fest, dass das bei jemandem wie Barstone keine gute Idee ist.
Barstone verzieht keine Miene und blickt mich fragend an.

„Sie müssen schon etwas konkreter werden, Herr Kennedy.“ Kannst du haben, denke ich und schmeiße meine vorgefertigten Worthülsen über Bord.
„Ich habe konkrete Belege dafür, dass ein Verkauf der Anteile des Fanzusammenschlusses an den Investor BAF geplant ist und auf der Mitgliederversammlung beschieden werden soll. Auch über die Absichten BAFs bin ich im Bilde. Ich glaube auch ihren Anteil in dieser Posse zu kennen, möchte Ihnen aber die Möglichkeit einräumen sich dazu zu äußern, bevor ich eine Entscheidung darüber treffe, ob ich weiterhin die sportliche Verantwortung für diesen Club tragen kann.“, jetzt ist es raus, denke ich und blicke erwartungsvoll zu Barstone. Kurz herrscht Stille. Als Barstone nicht sofort antwortet, sprudelt alles aus mir heraus. Ich verdeutliche die prozentualen Anteile und ihre Anteilseigner, gehe auf die Absichten BAF’s und der Rangers ein und schließe gegenüber Barstone letztlich damit, dass meiner Erkenntnis nach seine Rolle darin besteht, die Mitglieder vom Verkauf zu überzeugen.




@alle. Das ist jetzt kein weiterer Cliffhänger  ;), ich habe den Rest des Showdowns praktisch fertig und möchte nur noch einmal drüber gehen, um sicherzugehen das möglichst viele Storyfäden möglichst korrekt zusammenlaufen.
Ein bisschen hätte ich dabei gerne eure Hilfe. Wie gesagt der Text ist fertig und kommt heute im Laufe des Tages oder morgen. Viele offene Fragen der Story werden dann hoffentlich aufgelöst. Falls aber nach dem Zusammentreffen mit
Barstone bei euch noch Fragen offen bleiben, dann schickt mir einfach eine PM. Ich möchte nämlich eine möglichst runde Geschichte schaffen und habe dafür in den nächsten Beiträgen beim Zusammentreffen von Barstone und Kennedy Gelegenheit, Fragen die offengeblieben sind mit einzupflegen.
« Letzte Änderung: 14.Oktober 2024, 16:48:40 von Guddy-Ortega »
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Guddy-Ortega

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #368 am: 29.September 2023, 16:50:43 »



Barstone räuspert sich. „Sie sind gut informiert, Kennedy, ich fürchte nur, dass Sie meine Rolle in dieser Sache falsch einschätzen.“ Barstones Gesicht bleibt regungslos, aber er blickt mich eindringlich an. „Ich schätze die Ehrlichkeit mit der Sie jetzt alle Ihre Informationen mit mir teilen und ich bin bereit dasselbe zu tun. Ich sehe mich sogar dazu gezwungen“ sagt Barstone fast entschuldigend, „bevor ihre Aktivitäten in diesem Bereich noch unsere Ziele gefährden.“

„Gießen Sie noch mal nach“, sagt Barstone mit Blick auf meine halbvolle Kaffetasse. „Ich erzähle Ihnen jetzt die ganze Geschichte.“ Ich schütte Kaffee nach und blicke Barstone gespannt an.
„Collin Weir und mich verband eine alte Freundschaft und eine gemeinsame Liebe, Partick. Wir waren beide Dauerkartenbesitzer und wie das Schicksal es wollte, saßen wir Spieltag für Spieltag nebeneinander. Wir hatten jahrelang Zeit uns gut kennenzulernen. Wir fluchten zusammen und jubelten zusammen. Wir führten vor den Spielen und nach den Spielen lange Gespräche aus denen eine Freundschaft entstand, die über die Jahre wuchs. Als Collin im Lotto gewann entwickelten wir gemeinsam die Idee Clubanteile zu kaufen und Sie nach seinem Tod einem Fanzusammenschluss zu übertragen. Wir haben die Jugendakademie gebaut und wollten Partick zur größten Talentschmiede Schottlands zu machen. Collin war selber Jugendspieler bei diesem Club und die Idee, dass er im hohen Alter nationale und internationale Topspieler sehen könnte, die zuerst bei Partick ihre Schuhe geschnürt haben, begeisterte ihn.

Als Collin dann krank wurde überlegten wir, wie wir seine Investitionen absichern und seine Vision dauerhaft umsetzen konnten. Meine berufliche Vergangenheit half dabei.“
„Was ist ihre berufliche Vergangenheit?“ platze ich neugierig dazwischen. „Ich war Buchhalter.“ Ich muss schmunzeln, aber Barstone bemerkt meine Regung nicht.

„Wir entwickelten die Guidelines, um eine tragfähige Talentschmiede aufbauen zu können und den Fokus des Vereins auf die Jugendentwicklung zu legen. Collin schuf mit diesen Guidelines aber noch einen viel wichtigeren Hebel. Eine Exit-Strategie. Collin wollte, dass seine Visionen vom Vertreter des Fanzusammenschlusses umgesetzt wurden. Bedingungslos. Deshalb bat er mich, nicht nur die Fans zu vertreten, sondern mich idealerweise noch zum Vorsitzen wählen zu lassen. Collin war in seinem Auftrag klar, entweder die Guidelines werden umgesetzt oder die Anteile werden verkauft.“

„Aber warum dann gleich verkaufen, wenn die Idee nicht umgesetzt werden kann“, grübel ich. „Collin war nicht dumm. Er hat eine Situation geschaffen in der es nur zwei mögliche Wege gibt. Entweder, es wird versucht seine Vision umzusetzen, oder die 20% Fananteile landen auf dem Markt. Wer würde davon profitieren, mit den 10% die absolut letzten Anteile des Vereins in den Händen zu halten, mit denen eine Mehrheit gegen die Nachkommen der Gründer von Partick erreicht werden könnte?“ „Melissa. Seine Tochter“, antworte ich kurz. „Aber warum hat er Melissa nicht gleich alle Anteile vermacht und sie persönlich mit der Umsetzung seiner Visionen beauftragt?“
„Weil Melissa nicht sonderlich viel für Partick übrig hat“, antwortet Barstone. „Collin hat seine Tochter geliebt, aber er wusste sicher, dass Sie weder das Interesse am Club noch die nötige Sturheit besitzt, um seine Visionen Realität werden zu lassen. Deshalb hat er ihr die 10% gegeben und ihr geraten erst dann zu verkaufen, wenn die Fananteile verkauft worden sind. Melissa hat das anfangs etwas zähneknirschend zur Kenntnis genommen, aber in den letzten Jahren ist der Wert Ihrer Anteile durch die sportlichen Erfolge enorm gestiegen. Ich glaube sie sieht ihr Erbe nun mit etwas anderen Augen.“

„Ich habe so viele Fragen“, sage ich langsam. „Das kann ich mir vorstellen“, antwortet Barstone und ich kann wirklich so etwas wie ein Schmunzeln in seinem roboterhaften Gesicht erkennen. „Fragen
Sie“
, sagt er auffordernd. Ich erkläre Barstone noch mal meine Theorie, dass Clarke ihn aufgefordert hat, die Fans auf der Mitgliederversammlung zum Verkauf der Anteile zu überreden. „Das hat er in der Tat“, antwortet Barstone nüchtern und ich verschlucke mich fast an meinem Kaffee. „Herr Kennedy“, fährt Barstone fort, „Sie sind doch ein großer Freund von Sunzi, richtig?“ Ich nicke. „Ich auch“, grinst Barstone nun. „Der Krieg ist ein Weg der Täuschung“ sagt Barstone leise. „Gib Unterlegenheit vor und schau zu wie andere arrogant werden. Halte deine Freunde nah und deine Feinde noch näher“. Mir fällt es wie Schuppen aus den Augen. „Sie haben Clarke die ganze Zeit hingehalten. Sie haben ihm glauben machen, dass Sie dafür sorgen können, dass die Fananteile verkauft werden.“ Ich schreie nun Barstone fast an, so aufgeregt bin ich. Barstone nickt. „Ich fürchte nur, dass Clarke langsam ungeduldig wird oder den Braten riecht. Er hat in den letzten Wochen mehrere Mitglieder unseres Fanzusammenschlusses angerufen um die Möglichkeit einer Abstimmung über den Verkauf der Fananleihen zu besprechen. Es haben aber alle so geantwortet wir ich es vorher mit Ihnen besprochen habe.“ „Wie denn?“ Frage ich schnell. „Alle haben erklärt, dass ich schon mit Ihnen gesprochen hätte und sie sich bei ihrem Wahlverhalten an unsere Absprache halten werden. Ich möchte niemandem zum Lügen zwingen, deswegen hat auch Keiner weitere Auskünfte an Clarke gegeben, die über diesen Standardsatz hinausgehen.“

„Und Clarke glaubt, die Fans werden für den Verkauf stimmen“. Sage ich. „Davon gehe ich bisher aus“, nickt Barstone. „Ich habe ihm auch den Namen desjenigen genannt, der den Antrag über den Verkauf der Anteile auf der Mitgliederversammlung stellen wird. Nur das Ergebnis dürfte Clarke dann enttäuschen.“
„Warum mussten Sie Clarke täuschen? Hätte es nicht gereicht einfach zu sagen, dass der Fanzusammenschluss seine Anteile nicht verkaufen wird?“ frage ich etwas verwirrt.

„Ich glaube Sie vergessen manchmal ein bisschen wo dieser Club herkommt, Herr Kennedy. Als Sie zu uns kamen, waren wir ein Drittligist für den es jahrelang nur bergab ging. Nicht sonderlich viel sprach für eine positive Entwicklung von Partick. Nach dem Tod von Collin trat sehr schnell Clarke als Vertreter von BAF auf den Plan. Wir können von Glück sagen, dass der Plan von BAF, Partick zu übernehmen und seine Anteile auszubauen, nicht früher beschlussfest war und Clarke noch kein Mandat zum Kauf der Anteile hatte. Ansonsten wäre es Collin damals nie möglich gewesen 30% Clubanteile zur erwerben und 20% an den Fanzusammenschluss und 10% an Melissa zu vermachen. BAF hätte viel mehr bieten können als Collin mit seinen Lotto-Millionen. Ich bekam einige Monate nach der Übernahme der Anteile Wind von den Plänen seitens BAF und Clarke. Die Mitglieder des Fanzusammenschlusses sind ganz normale Fans. Es hätte bei einer weiteren sportlichen Talfahrt durchaus die Möglichkeit bestanden, dass die Mehrheit einen Verkauf der Anteile an BAF zugestimmt hätte, insbesondere wenn BAF blumige Versprechen über finanzielle Investitionen in „Beine statt Steine“ und einer großen sportlichen Zukunft des Clubs gemacht hätte. Und ich hätte mich dieser Mehrheit gebeugt. Wie bereits erwähnt hat Collin ja die Möglichkeit des Verkaufs der Anteile durchaus einkalkuliert. Um das aber zu verhindern, gab es für mich zwei äußerst wichtige Punkte, die ich erreichen musste. Erstens musste ich Clarke davon abhalten direkten Kontakt zu den Mitgliedern des Zusammenschlusses aufzubauen und ihnen eine schöne neue Partick Welt mit BAF als Inhaber vorzugaukeln. Ich tat das, indem ich Clarke sehr früh signalisierte, dass ich leicht für eine Mehrheit bei einer Abstimmung sorgen könnte und mir die Mitglieder folgen würden. Außerdem täuschte ich ihn, indem ich ihm Interesse an einer Zukunft Particks unter dem Dach von BAF vorspielte. Clarke ist nicht unbedingt ein Mann des Volkes. Es kam ihm sehr gelegen mit mir nur einen direkten Ansprechpartner zu haben, dem er außerdem keine großen Versprechen zu Investitionen in den Club machen musste. Er konnte so bequem warten, bis ich auf der Mitgliederversammlung alles für ihn erledige. Mein zweites Ziel war schwieriger. Ich musste Zeit gewinnen. Die Stimmung der Fans ist immer abhängig vom sportlichen Erfolg. Das wissen sie als Trainer zu gut wie ich.

Ich hoffte, dass der sportliche Erfolg unter ihnen zurückehren würde und wurde diesbezüglich nicht enttäuscht. Niemand aus unserem Fanzusammenschluss denkt in diesem Moment auch nur daran Anteile zu verkaufen. Partick ist wieder ein Name im schottischen Fuball. Wir stehen auf dem 3. Tabellenplatz und haben es geschafft Talente zu formen, die der Mannschaft ein Gesicht geben. Der sportliche Erfolg ist mit Abstand der wichtigste Faktor, wenn es um den Verbleib der Anteile in den Händen des Fanzusammenschlusses geht und nur, weil es mir gelungen ist Clarke bei der Stange und unter Kontrolle zu halten hatte der Verein genug Zeit, um wieder aus der Asche zu steigen. Ich habe mich nie dafür bedankt, was sie in den letzten Jahren hier auf sportlicher Ebene bewirkt haben, Herr Kennedy. Aber sein Sie sicher, dass ich es zu würdigen weiß. Vielleicht schätzen Sie Ihre eigene Leistung mit dem Wissen darüber, auf welchen Ebenen sie überall maßgeblich für den Lauf der Dinge war, nun auch höher ein. Die Fans und ich tun das nämlich.“


Ich habe Barstone völlig falsch eingeschätzt und meine Anschuldigungen sind mir nun mehr als unangenehm. Ich entschuldige mich bei Barstone doch der winkt ab.
„Ich hätte Sie viel früher einweihen müssen“
, sagt Barstone. „Ich habe aber wirklich nicht damit gerechnet, wie weit Sie bei ihren Nachforschungen bereits gekommen sind. Mir war es leider nicht möglich von Beginn an mit offenen Karten zu spielen. Die meisten ihrer Kollegen hätten sich für die Hintergründe in diesem Verein wahrscheinlich gar nicht interessiert, für die wären nur die Geschehnisse auf dem Platz und dem Transfermarkt wichtig gewesen. Sie sind wirklich ein außergewöhnlicher Coach, Kennedy.“ „Ich habe bei meinen vorherigen Stationen gelernt, dass nicht nur das zählt, was auf dem Platz passiert, sondern es genau diese Nebenschauplätze sein können, die meinen sportlichen Weg
beeinflussen“
, sage ich gefasst. „Wie gesagt, ich weiß ihre Arbeit sehr zu schätzen. Vielleicht können Sie nun besser verstehen warum ich sie immer penibel auf die Einhaltung der Guidelines hinweisen musste.“ Sagt Barstone.
„Ach, sind sie in Wahrheit gar nicht so ein Pedant?“ Schmunzle ich. „Doch, das bin ich“, antwortet Barstone grinsend. „Deshalb hat Collin mir auch vertraut. Es macht
aber nicht immer Spaß nur der böse Neinsager zu sein. Vor allem, weil ich gemerkt habe, wie viel sie trotz der Guidelines sportlich aus dem Verein rausholen. Collin würde sich die Augen reiben, wenn er den Club jetzt sehen würde. Beim 2:2 gegen Celtic wären wir auf der Tribüne aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen."


„Ich habe noch eine Frage an Sie, Herr Kennedy.“ „Fragen Sie“, sage ich. „Auf welcher Seite stehen Sie?“, sagt Barstone und blickt mich an. Ich nehme mir Zeit bevor ich antworte und überlege. Auf welcher Seite stehe ich denn? Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich davon ausgegangen, das Barstone derjenige war, der den Verkauf forciert und so den Status Quo des Vereins gefährdet. Ich brauche einige Sekunden, um mich mit der neuen Realität zu arrangieren. „Ich stehe auf der Seite eines unabhängigen Partick Thistle F.C.“ sage ich mit einer Spur Pathetik. „Trotz der Guidelines? Trotz aller Vorgaben, die Ihnen hier das Leben schwermachen?“ sagt Barstone. „Ja“, antworte ich. „Ich hätte nicht unterschrieben, wenn ich nicht gedacht hätte, dass ich in diesem Umfeld etwas bewirken kann. Und umso mehr ich über Collin Weir und seine Idee erfahren habe, umso mehr freue ich mich darüber Teil der Umsetzung zu sein.“ „Und diese Umsetzung gelingt ihn ganz hervorragend“, sagt Barstone.

"Ich habe noch eine Bitte an Sie“, sagt Barstone und ich nicke. „Ich möchte Sie um absolutes Stillschweigen bitten, mindestens bis die Mitgliederversammlung, die ja am 22. Dezember stattfindet, vorbei ist. Aber, ich halte es durchaus für möglich, dass Clarke in den nächsten Tagen oder Wochen zu der Erkenntnis kommen wird, dass er mit mir auf das falsche Pferd gesetzt hat.“ Sagt Barstone. „Bis zur Mitgliederversammlung sind es noch drei Wochen. Wir müssen
damit rechnen, dass Clarke und BAF alle Register ziehen werden und bgzl. der Übernahme in die Offensive gehen. Sie werden versuchen die Mitglieder des Fanzusammenschlusses mit dem Versprechen von exorbitanten Investitionen in die Mannschaft zu überzeugen. Sollte das passieren, braucht Partick Ihre Stimme, dann ist es vorbei mit dem Stillschweigen und der Zeitpunkt gekommen Position zu beziehen. Die Fans werden Wert auf Ihre Meinung legen."


„Wie schätzen Sie Cullen ein? Könnte er ein Gegenpol sein, wenn Clarke medial für eine Übernahme trommelt? Immerhin hat er ihnen die nötigen Hintergrundinformationen besorgt.“ Sagt Barstone.
„Woher wissen Sie von Cullen?“ frage ich erstaunt. „Kommen Sie Kennedy, der einzige Journalist der regelmäßig über Partick schreibt und ab und zu über so etwas wie Insiderinformationen verfügt. Ich verstehe, dass Ihre Beziehung ein Geben und Nehmen ist, aber das hier ist kein Agententhriller.“
„Cullen ist auf unserer Seite. Ich glaube nicht, dass er irgendetwas Positives an einer Übernahme durch BAF sieht.“ Sage ich. „Dann weihen Sie ihn ein und bitten ihn vorerst die Füße still zu halten. Das könnten einige heiße Wochen werden“, sagt Barstone. Ich blicke aus dem Fenster. Aus dem Schneeregen sind dicke Schneeflocken geworden die vom Wind an die Scheibe gedrückt werden und sofort schmelzen. Ich denke kurz darüber nach wie so ein
Gespräch auf einmal alles verändern kann. Ich denke an Blomqvist. Daran wie er mir eingetrichtert hat mich meinen Dämonen zu stellen. Dieses Mal bin ich nicht weggelaufen. Trotz aller Widrigkeiten und Störfeuer. So muss sich Freiheit anfühlen, denke ich, zumindest für mich.
« Letzte Änderung: 02.Juni 2024, 14:35:32 von Guddy-Ortega »
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Bayernfahne

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #369 am: 03.Oktober 2023, 12:22:29 »

Es mag nur an dem Windhauch liegen, der in dem Moment durchs offene Fenster hereingeweht kam, aber beim letzten Satz hatte ich Gänsehaut!  :o  Großartig!
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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #370 am: 03.Oktober 2023, 13:07:51 »

Da ist in den letzten Tagen ja einiges passiert. Ich bin gespannt darauf, ob der Plan auf- und wie es nach der Mitgliederversammlung weitergeht.
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Zu weit exitiert nur in deinem Kopf

Bayernfahne

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #371 am: 03.Oktober 2023, 18:43:51 »

Weil es mittlerweile schon wieder in den Supermarktregalen steht, noch ein bisschen Spekulatius hinterher:

(click to show/hide)
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Muffi

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #372 am: 09.Oktober 2023, 08:20:18 »

Großartig! Aber ich könnte mir ähnliches vorstellen, wie Bayernfahne in seinem Spoiler beschreibt. Denn wer weiß, vielleicht magst du ja Drama (ziemlich sicher tust du das  ;D)?
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Guddy-Ortega

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #373 am: 16.November 2023, 14:36:58 »

Danke an Kalumchlorid und Muffi. Und Bayernfahne natürlich. Deine Idee bzgl. MW konnte ich nicht liegen lassen. Die war echt gut.





Die nächsten Tage verlaufen ruhig. Mein Telefon steht abgesehen von Anrufen meiner Scouts still. Ich plane mit Blomqvist und O’Shea die Rückrunde und verfolge die Winter-WM.
Erst kurz vor der Mitgliederversammlung kommt wieder Bewegung in die Geschichte, um den Besitz der Club-Anteile. Cullen, mit dem ich mittlerweile mein Zusammentreffen mit Barstone gründlich aufgearbeitet habe, meldet sich und gibt mir den Tipp am nächsten Tag mal einen Blick in die Glasgow Morning Post zu werfen, einem Konkurrenzblatt zu dem eher kleinen Maryhill Observer für den Cullen tätig ist.

„Ich denke das ist der Beginn der medialen Offensive Clarkes von der Barstone gesprochen hat“
, erklärt mir Cullen.
Mein Verhältnis zu dem Journalisten hat sich dadurch, dass wir beide im Fall Barstone anscheinend auf der komplett falschen Fährte unterwegs waren nicht geändert. Zwar ist Cullen mindestens so überrascht wie ich von der Entwicklung der Geschichte, wir kommen aber zu dem Schluss, dass wir mit der geplanten „feindlichen“ Übernahme Particks richtig lagen und nur die Protagonisten in den falschen Rollen sahen.

„Mit was will Clarke den nun die Mitglieder auf seine Seite ziehen“, frage ich Cullen am Telefon.
„Geld?“. „Nein, nicht ganz zumindest“, sagt Cullen, „er ist cleverer. Mit Spielern. Er verspricht Transfers. Ich konnte die genauen Namen leider nicht aus meinem alten Bekannten bei der Morning Post herausbekommen. Aber Clarke scheint Neuzugänge zu versprechen und zwar große Namen. Sehr große Namen. Morgen wissen wir mehr.“

Cullen und ich glaubten Barstones Geschichte. Und sollten wir noch sowas wie Zweifel haben, dann wurden sie nach einem Gespräch mit Melissa Weir ausgeräumt. Sie bestätigte die Geschichte Barstones der jahrelangen Freundschaft zwischen Ihm und Ihrem Vater und des Rats ihres Vaters die Vereinsanteile möglichst erst zu verkaufen, wenn auch die Anteile in Fanbesitz ihren Besitzer gewechselt hatten.
„Alles sieht nach einem großen Showdown aus“, sage ich zu Cullen. „Dann hoffen wir, dass sich Barstone nicht verzockt hat, ansonsten hast du bald ein paar neue Superstars.“
„Und die Besitzer der Rangers die bei uns im Hintergrund dann die Fäden ziehen. Danke, aber nein danke.“ Sage ich und überlege ab wann die Morning Post wohl morgen früh beim Kiosk an der Ecke verfügbar ist.
« Letzte Änderung: 14.Oktober 2024, 16:48:50 von Guddy-Ortega »
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Bayernfahne

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #374 am: 16.November 2023, 15:49:28 »

Argh, da haut er noch nen Cliffhanger rein!  :o Aber wie immer grandios geschrieben und danke für das Verwerten der Idee, immerhin kann ich jetzt etwas ruhiger schlafen, da die Rollen klar verteilt sind. Wie es jedoch ausgeht... Mach's nicht so verdammt spannend!  :D
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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #375 am: 16.November 2023, 16:14:33 »

Spannung pur - und auch wenn es an der Oberfläche mit jedem Deiner Posts mehr danach aussieht, als seien die Rollen klar und offensichtlich verteilt ... ich glaub da noch nicht dran.
Ich gehe vielmehr fest davon aus, dass Du uns immer noch an der Nase herumführst.  ;D

Aber selbst wenns so ist - das Mitlesen hier macht einfach eine Menge Spaß.
Das ist und bleibt eine grandiose Story.  8)
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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #376 am: 17.November 2023, 09:05:20 »

Hab grad kurz mal nen Blick in den Story Bereich geworfen und gesehen, dass hier wieder Aktivität reingekommen ist, da musste ich auf Arbeit direkt alles stehen und liegen lassen, um hier weiter zu lesen. Bis hier hin war die Story schon überragend geschrieben mit allen kleinen Details, die den Leser in deine beschriebene Welt eintauchen lassen und dabei noch so eine Spannungskurve wie bei einer Netflix Serie, bei der man auf die nächste Staffel wartet. Das macht immer Lust auf mehr und richtig Spaß.
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Guddy-Ortega

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #377 am: 17.November 2023, 13:16:20 »

@ alle, vielen Dank für die ganzen tollen Rückmeldungen in so kurzer Zeit, Leute! Hab mich sehr gefreut.




Es ist halb sechs Uhr morgens und der dunkle Himmel wird von ein paar noch dunkleren Wolken verdeckt, als ich am Kiosk an der Ecke einen Kaffee „Schwarz wie die Nacht“, wie ich, von der Müdigkeit benommen etwas albern formuliere und die Morning Post erwerbe. Ich blättere am einzigen Stehtisch umständlich in der übergroßen Zeitung, bis ich den Sportteil finde.

„Drei Nationalspieler für Partick? Potentieller Investor verspricht Antrittsgeschenke.“ Dazu ein Bild von Clarke vor dem Firmenlogo von BAF.

Lawrence Shankland, Archie Mair, Ryan Hardie. Das waren in der Tat interessante Namen für einen Club wie Partick, da sie eigentlich absolut unerreichbar waren. Shankland war sogar Spieler der Rangers. Mair der 2. Torwart der schottischen Nationalmannschaft und auch Hardie hatte schon einige Länderspiele auf dem Buckel.

Ich rolle die Zeitung zusammen und mache mich auf den Weg zum Vereinsgelände. Im Bericht erklärt Clarke das Interesse BAFs an einer Übernahme der mehrheitlichen Clubanteile Particks um „den Verein zu entfesseln und Titel auf den Maryhill zu bringen“.
In meinem Büro angekommen, versuche ich Barstone zu erreichen der in der Tat ans Telefon geht. „Wann schlafen Sie?“ sage ich zur Begrüßung. In Anbetracht dessen, dass Barstone immer lange im Büro war und nun auch früh morgens das Telefon beantwortete, eine berechtigte Frage. Barstone lässt sie unbeantwortet und antwortet mit einer Gegenfrage „schon Zeitung gelesen nehme ich an?“.


„Ich kann nicht behaupten, dass diese Spieler uns nicht weiterhelfen würden. Vielleicht sollten wir nochmal über das Transferbudget im Winterfenster sprechen“, sage ich schmunzelnd. Barstone lacht. „Clarkes Medienoffensive hat begonnen. Er hat ganz offensichtlich das Vertrauen in meine Fähigkeiten verloren, die Mitglieder des Fanzusammenschlusses vom Verkauf der Anteile zu überzeugen. Kann ich ihm nicht übel nehmen.“ sagt Barstone knapp.
„In Anbetracht der Tatsache, das in nicht einmal 48 Stunden die Zukunft des Clubs auf dem Spiel steht, wirken Sie sehr entspannt.“ sage ich.

„Wissen Sie Kennedy, ich habe in den letzten drei Jahren alles dafür getan, dass die Mitgliederversammlung morgen im Sinne meines Freundes Collin ausgeht. Stellen Sie es sich ein bisschen wie bei einer Abschlussprüfung vor. Sie haben alles versucht, gelernt wie ein Besessener und nun, einen Tag vor der Prüfung legen sie die Unterlagen zur Seite und warten, weil sie wissen, wenn es jetzt nicht reicht, dann hat es nicht sollen sein und sie werden etwas anderes mit ihrem Leben anfangen.“ sagt Barstone.


„Ich hoffe, dass es reicht“, sage ich. „Bis morgen.“

Cullen wird am nächsten Tag, dem Tag der Mitgliederversammlung einen kritischen Artikel zum Übernahmeangebot seitens BAF im Maryhill Observer veröffentlichen, aber Clarkes Transferversprechen haben bereits große mediale Wellen geschlagen. Ich habe alle Bitten die Sache zu kommentieren abgelehnt.

« Letzte Änderung: 14.Oktober 2024, 16:49:00 von Guddy-Ortega »
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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #378 am: 17.November 2023, 16:47:31 »

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Re: Die Kennedy Story; Episode 3: "Freiheit"
« Antwort #379 am: 17.November 2023, 17:33:24 »

Ein paar interessante Spieler, die Clarke da verspricht. Könnte mir vorstellen, dass da so mancher Fan schwach wird.
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Zu weit exitiert nur in deinem Kopf