@ Bayernfahne. Im Fußball-Sprech würde ich sagen: Bei Swanson standen wir extrem unter Druck einen Transfer zu realisieren. Da wäre sicher mehr drin gewesen. In Relation, was wir für einen Spieler der in der Premiership hilft ausgeben müssen, sind die Transfereinnahmen Peanuts. Freut mich, dass du Bock auf die neue Saison hast. Ich auch
Eric Wynalda sitzt am Konferenztisch in dem Raum, in dem ich das erste Mal auf Barstone traf. Die schrecklichen Bilder mit bunten, kubischen Figuren hängen immer noch an der Wand. Barstone sitzt am langen Ende des Konferenztisches und ausnahmsweise fällt etwas Sonne durch das Fenster, der schottische Sommer zeigt sich von seiner freundlichen Seite.
„Du hast gutes Wetter aus Kalifornien mitgebracht, Eric“ eröffnet O‘Shea, mein Freund und unser Head of Youth Development das Gespräch. Zuvor haben wir Barstone mit Eric Wynalda bekannt gemacht, trotz der mittlerweile längeren Zusammenarbeit im Projekt „Schüleraustausch“ waren sich beide noch nicht persönlich begegnet.
O’Shea, Blomqvist und ich, hatten das Konzept gemeinsam mit unserem alten Bekannten Wynalda entwickelt. Getarnt als „Schüleraustausch“ den wir Barstone mit Verweis auf den Imgagegewinn für die Collin-Weir-Academy, Particks Nachwuchsakademie, schmackhaft gemacht haben, sollte das Ganze uns in erster Linie dazu dienen, vielversprechende Talente vom Nordamerikanischen Markt nach Glasgow zu locken.
„Das Austauschprogramm wird von unseren Nachwuchsspielern hervorragend angenommen“ beginnt O‘Shea, Barstone den scheinbaren Erfolg des Programms zu suggerieren.
„Wir haben lange Wartelisten für die Teilnahmen an den Fußballschulen in Kalifornien. Das Konzept hat sich inzwischen, in ganz Schottland rumgesprochen.“ Barstone nickt zufrieden. Es ist schon komisch, denke ich. Einerseits glaube ich genau zu wissen, was mein Vorstandschef hören möchte, andererseits habe ich ihn und seine Agenda immer noch nicht ganz durchschaut.
„Die taktischen Inhalte der Camps sind eng mit den Jugendtrainern Particks abgestimmt“, nimmt Wynalda den Faden von O‘Shea auf.
„Natürlich ist so eine Reise in die USA für jeden Teenager was Besonderes. Wir schulen nicht nur die fußballerischen Aspekte, sondern es ist auch ein wichtiger Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung.“ Wynalda nickt mir kurz zu, ich drücke auf die Fernbedienung und ein kleiner Zusammenschnitt, der unsere Jugendspieler in Kalifornien zeigt wird über den Beamer abgespielt.
Fröhliche Gesichter, kalifornische Sonne, viel Fußball, Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Ich blicke Barstone an und beschließe, dass das jetzt reichen muss, um den Vorstandsvorsitzenden noch mal von der Wichtigkeit des Projektes „Schüleraustausch“ zu überzeugen.
„Eric“ ich räuspere mich und wende mich an Wynalda.
„Wer werden denn die Gäste sein, die wir bei uns aus den USA in unser Sommervorbereitung begrüßen können?“
Nun kamen wir zum Kern des Projektes - der Tatsache, dass wir mit Eric Wynalda einen gleichsam günstigen und kompetenten Scout für den Nordamerikanischen Kontinent gewinnen konnten. Das Beste daran ist, dass Wyanalda nicht mal auf unserer arg limitierten Staff-Payroll auftaucht, sondern extern über das Projekt Schüleraustausch finanziert wird. Ich klopfe mir innerlich für diesen Schachzug auf die Schulter.
Das Wynalda gleichzeitig noch Agent der betreffenden amerikanischen „Austauschschüler“ ist, macht die Sache zu einem „Win-Win“ Konzept.
„Ach ja, gut das du fragst, Ryan“ führt Wynalda das Gespräch betont unauffällig weiter.
„Wir haben zwei Absolventen die aufgrund ihres Leistungsniveaus in Frage kommen und Interesse an einem Trip nach Schottland haben. Als erstes möchte ich euch Liam Saunders vorstellen, er stammt aus Ohio und ist ein vielversprechendes Talent auf dem rechten Flügel, drück doch mal auf die Play Taste, Ryan.“ Ein weiteres Video spielt ab. Ein schmächtiger blonder Junge dribbelt in rasendem Tempo den rechten Flügel entlang, um dann nach innen zu flanken. O’Shea, Blomqvist und ich tauschen zufriedene Blicke aus.
„Eine Sache noch zu Saunders, seine Großeltern stammen aus Wales und er besitzt neben der amerikanischen noch die britische Staatsbürgerschaft.“Wynalda schmunzelt. Er weiß genau was das bedeutet. Wir können die Arbeitserlaubnis im Falle von Saunders geschickt umgehen, ein riesiger Pluspunkt.
„Als nächstes möchte ich euch David Calderon vorstellen. David hat schon einige Spiele in der US-amerikanischen U19 absolviert. Er ist sehr spielintelligent, stößt häufig aus der Tiefe in den Strafraum und ist absolut laufstark.“ Wieder drücke ich auf den Kopf und einige Szenen eines dunkelhaarigen Jungen werden abgespielt, der aus allen Lagen zu treffen scheint.“
„Wann können die beiden hier sein?“ frage ich schnell.
„Schon nächste Woche zum Start eurer Vorbereitung“, gibt Wynalda Auskunft. Ich lege alle Zurückhaltung, die ich im Beisein von Barstone zunächst hatte ab und nicke eifrig.
„Das wäre super, Eric“.
Wir werden sowohl Saunders als auch Calderon einige Wochen später unter Vertrag nehmen. Dank seiner Auftritte in den U-Nationalmannschaften, bekommt Calderon eine Arbeitserlaubnis und wir freuen uns über zwei vielversprechende Talente.
Neuzugang:Liam Saunders
18 Jahre, Rechter Flügel, ablösefrei
Attribute:
Neuzugang:David Calderon
18 Jahre, Offensiver Mittelfeldspieler, ablösefrei
Attribute: