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Umfrage

Entscheidende Planungsfragen am Uhlenkrug - Sollte Sascha Engel eine weitere Saison für den ETB spielen?

Ja! Ein verdienter Spieler wie er muss weiter für den ETB stürmen.
- 10 (100%)
Nein, er ist für die Regionalliga nicht tauglich. Mit einem anderen Stürmer wäre der ETB besser aufgestellt.
- 0 (0%)

Stimmen insgesamt: 10

Umfrage geschlossen: 17.Mai 2021, 13:38:42


Autor Thema: [FM21] Lehmann im Lackschuh: Zettelwirtschaft beim ETB Schwarz-Weiß Essen  (Gelesen 31417 mal)

knufschu

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@Akumaru: Allerdings. Gerne darf auch noch teilgenommen werden. Lehmann ist aktuell mitten in der Kaderplanung.


Kapitel 20 „Saisonrückblick 2024/25 & Ausblick 2025/26“

Vorwort: Mit der erneuten Qualifikation für den DFB-Pokal ist die finanzielle Lage des ETB für die nächsten beiden Spielzeiten der Regionalliga gesichert und man kann am Uhlenkrug mit etwas mehr Spielraum in die Kaderplanung gehen, sich eventuell von dem ein oder anderen „verdienten“ Spieler trennen und gleichzeitig die erforderlichen U23-Spieler bereitstellen.

„Vorerst bleibe ich bei meiner Ankündigung,“, so Lehmann auf der medial spärlich besetzten Pressekonferenz zum Saisonabschluss im Restaurant „Am Uhlenkrug“, „wenn wir in den kommenden zwei Spielzeiten nicht den Aufstieg in die 3. Liga schaffen, werden ich meinen Vertrag hier beim ETB Schwarz-Weiß nicht verlängern. Für mich steht es aber auch außer Frage, einen Vertrag bei einem anderen Club zu unterzeichnen.“

Rückblick: Das Team



Knapp 10 der 60 Liga erzielt der ETB über Eckbälle, es kommen übrigens noch 4-5 über Einwürfe hinzu. Standards sind also nach wie vor eine entscheidende Waffe der Essener im Ligaalltag. Viele Flanken sind ein normaler Bestandteil des Flügelspiels im 4-3-3, bei einem sicheren Passspiel.

Rückblick: Die Spieler



Samuel Bamba wird Torschützenkönig, aber Spieler der Saison ist zurecht Caine Cairo! Er liefert die meisten Vorlagen und entscheidenden Pässe und wird gerne Spielers des Spiels. Sascha Engel tritt nicht nur als Torschütze in Erscheinung, sondern er foult auch gerne mal. Es sind übrigens oftmals mandzukicartige Fouls nach langen Bällen auf ihn.

Schulze hat für den ETB eine ordentliche Saison als Nummer 1 gespielt. Er kommt auf 13 Zu Null und eine Gesamtnote von 6,93.

In der Innenverteidigung spielten zumeist Zündorf und Awassi bzw. Freddy Lach. Der Beniner Awassi hat allerdings kein neues Vertragsangebot des ETB erhalten. Die Außenverteidiger Clein, Chato und James bekommt Lehmann nach wie vor nur mittelprächtig ins Spiel eingebunden.

Im zentralen Mittelfeld war Holtkamp (Note 6,8) Taktgeber der Schwarz-Weißen. An seiner Seite spielte zumeist Fridolin Wagner. Nachwuchstalent Jacques Ngan kam auf 15 Einsätze.



Im offensiven Mittelfeld ist Spieler der Saison natürlich Cairo, der die rechte Außenbahn als Flügelspieler mit einer Note von 7,45 abschließt. Die linke Bahn hat meist Ischdonat bearbeitet. Dessen Saison war sehr mittelmäßig, denn er bekommt eine 6,6. Remmo hat auf beiden Seiten den Joker gegeben. Die zentrale Position teilten sich die VfL Bochum Leihgabe Fischer und Eickelschläger.

Im Sturm hat Engel mehr gespielt hat geplant und mit 20 Ligabuden entsprechend stark geliefert. Option 2, Schalenkamp, kommt auf 7 Treffer. Der Niederländer beendet aber im Saisonfinish bereits seinen Vertrag. Die Rolle hinter Engel war ihm zu blöd.

Blick in die anderen Ligen & Internationales

Der Titel in der Bundesliga geht zum dreizehnten Mal in Folge nach München. Die Bayern stehen in der Abschlusstabelle vor Schalke 04 und Borussia Dortmund. Zwei Mannschaften steigen ab: Hannover 96 und der SC Paderborn. Letztere werden übrigens von Raúl trainiert, der zuvor bei den Young Boys Bern und dem FC Lugano tätig war.

Fortuna Düsseldorf und Union Berlin steigen in die Bundesliga auf und Rostock, Bielefeld und der KSC steigen ab.

Während Hertha BSC Berlin II die 3. Liga als Meister beendet, steigen Ingolstadt, Duisburg und die Preußen aus Münster in die 2. Bundesliga auf. Gerade im Falle von Münster ist das schon eine starke Sache, waren sie in der Vorsaison noch auf Rang 16 gelistet.

Mit Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen steigen zwei Teams in die Regionalliga West ab. Unterhaching und Werder II steigen ebenso ab.

In die nun 20-köpfige Regionalliga West steigen mit Straelen und Haltern zwei bekannte Teams auf. Die Spielzeit wird also wieder lang.

Internationales

Die Premier League geht an den FC Chelsea. Sie holen den Titel vor Manchester United und Manchester City. In Frankreich dominiert PSG unter Trainer Tuchel die nationale Liga. Inter Mailand verteidigt den Titel in der Serie A. Die Nerazzurri werden von Antonio Conte zum Titel geführt. Ronald Koeman wird mit Barcelona spanischer Meister. Nach zwei Jahren Abstinenz ganz oben, kann Allegri mit Ajax Amsterdam wieder die nationale Meisterschaft feiern. Bruno Berner holt nach langer Wartezeit mit dem FC Basel den Ligatitel in der Schweiz und in Serbien gewinnt Nenad Milijas mit Crvena Zvedzda den achten Titel in Folge.

Luca Waldschmidt ist der entscheidende Akteur im Finale der Europa League. Er trifft in der regulären Spielzeit zwei Mal für den späteren Titelträger, Tottenham Hotspur. Leipzig kann zwar in beide Treffer ausgleichen, verliert aber im Elfmeterschießen.

Die Champions League wird ebenfalls per Elfmeterschießen entschieden. In der regulären Spielzeit hätten das unterlegene PSG durch Haaland die Chance auf zwei Tore nach 25 Minuten gehabt, doch der Norweger verschießt einen Elfmeter nach vier Minuten, während Rodrygo aus dem Spiel heraus für die Franzosen trifft. Maxi Gomez macht es in der 87. Minute besser als Haaland und gleicht vom Punkt aus und bereitet damit den Weg für den Titelgewinn für die Gunners.

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Akumaru

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Nächste Saison also wieder Stadtderby. Nice. :D

Emanuel

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Die Sommerpause müsste doch bald mal rum sein.
Los Lehmann! Gib alles!
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knufschu

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@Akumaru: Ja, hier gilt es endlich mal einen Sieg einzufahren!
@Emanuel: Nun ist die Pause vorbei und ein laaanges Kapitel zum Lesen :-)


Kapitel 21 „Umbruch“

Vorwort: Die Stichworte „Umbruch“ und „Fußball“ in eine gängige Suchmaschine gehämmert und bewundern, was sie aus Unter Tage des Internets ans Tageslicht fördert: Umbruch geht oft einher mit dem Begriff überaltert und ein Umbruch steht symbolisch für den ebenfalls noch symbolischeren „Neuanfang“. Meist geht dieser Neustart einher mit einem Personalwechsel an verschiedenen Stellschrauben im Verein.

Dieser Neuanfang kann schlecht laufen, so wie aktuell beim DFB, der im Verband einen Umbruch gewagt hat und parallel soll die Mannschaft auch verändert werden und so richtig funktioniert – so wirkt es für den Außenstehenden - keine dieser Ideen. Im Verband herrscht Chaos und die Spitzenfunktionäre nehmen jedes öffentlichkeitswirksame Fettbecken mit, das auf diesem Umbruch-Weg lauert und „Die Mannschaft“ entfernt sich von den Anhängern, so dass Länderspiele seltener geguckt werden und wenn, um sich über den Rumpelfußball aufzuregen. Die EM kann hier eventuell wieder etwas kitten.

Dann gibt es den Umbruch, der so genannt wird und lediglich mit der Hoffnung verknüpft ist, dass die Macht der Worte etwas bewirken möge. Der Effekt der getroffenen Maßnahmen ist aber eher gering, geht mit einem steten Personalwechsel einher, vielleicht dem symbolischen Abbau einer Stadionuhr oder dem Wechsel der Stadionhymne und dem inhärenten Willen, den einstigen sportlichen Erfolg zu wiederholen, ohne neue Wege zu gehen und die alten Zöpfe ernsthaft abzuschneiden.

Die dritte Option ist der erfolgreiche Neuanfang, bei dem alle neuen Rädchen ineinandergreifen, alles wie geschmiert läuft und die gesetzten Ziele im Vorübergehen erledigt werden. Im Tagesgeschäft Fußball gibt es diese Märchen schon, meist werden diese aber mindestens fragwürdig finanziert oder enthalten viele Zufälle.

Am Uhlenkrug hofft man natürlich in der Virtualität, dass sich hinter dem Umbruch-Tor der Hauptgewinn verbirgt und man in der Masse recht ähnlicher Spieler den perfekt passenden Überpöhler und nicht den nöligen Zonk erwischt und eine schlagkräftige Elf in die neue Spielzeit entsendet.

Vorab eine wichtige Information: Engel bleibt! Das Votum hierzu war ebenfalls eindeutig, wenngleich die Wahlbeteiligung an Europawahlen erinnert 😉.

Die Sommertransfers & Der Kader

Erneut geht es am Uhlenkrug zu wie am Düsseldorfer Flughafen in der Sommerferienzeit. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen – Probetrainings, Kurzverträge, Anrufe bei Spielerberatern, die U19 spielt vor. Aus diesem ganzen Tohuwabohu war es mitunter selbst für den pedantisch, akribischen Lehmann etwas unübersichtlich und bisweilen schwer die „beste“ Entscheidung zu treffen.

Klar ist zu erkennen ist aber die Ausrichtung auf etwas schnellere Spieler.

Im Tor



In Lehmanns ehemaliger Position wird es in dieser Saison einen Zweikampf zwischen Schulze und dem neuen Keeper Escher geben. Dieser kommt für 0 Franken, 0 Rappen und 0 Euro vom FC Thun ins weniger beschauliche Ruhrgebiet.

In der Abwehr

In der Abwehrzentrale wird die Transferschraube hoffentlich nicht vergnaddelt. Zunächst erhält Awassi keinen neuen Vertrag (er ist bei der SG Wattenscheid 09 untergekommen), La Rosa wird in die Hessenliga verliehen und Lach verletzt sich derart schwer am Knie, so dass er für rund vier Monate ausfällt.

Für die drei Abgänge im zentralen Bereich kommen 3 ½ neue Spieler.



Leon Fesser muss nicht umziehen, denn er hat in den drei vorherigen Spielzeiten für RWE gespielt und ein wenig Erfahrung in der dritten Liga gesammelt. Die Roten haben ihn aber nicht mit einem neuen Vertragswerk versehen. Schnell ist er nicht, aber erfahren und mental gut.



Auch der Spieler mit dem Gewinnernamen José-Enrique Rios-Alonso ist nicht unbedingt schnell, aber mental gut. Viktoria Köln hat ihn für 2000 Taler nach Essen ziehen lassen, ausgebildet hat ihn der VfB Stuttgart.



Die Lücken zulaufen muss also der schnelle Linksfuss Zuhs, der in der wichtigen Phase nach Schluss des Transfermarkts ohne Vertrag da stand. Sein deutscher Pass ist von Bedeutung, denn man muss schließlich 4 U23-Spieler im Spieltagskader vorweisen.



Ebenfalls mit deutschem Pass ausgestattet, kommt Steffen aus den Niederlanden nach Essen. Er ist ebenfalls ein schneller Spieler und wird zwischen der zweiten Mannschaft und der Ersatzbank / Tribüne pendeln, aber hoffentlich auch mal spielen.

Die Außenverteidigerpositionen bleiben eine Baustelle, das ist inzwischen ein Evergreen beim ETB. Clein war eigentlich schon weg, nun bleibt er doch und ist Stammverteidiger auf Links, inzwischen aber ohne festen Vertrag.



Neu ist der junge Günes, dessen Flanken eine enorme Streuung haben, er stellt sich aber in den Dienst des Teams und ist für Regionalligaverhältnisse ein Modellbürger. Für seinen ehemaligen Arbeitgeber, Fortuna Düsseldorf, hat er nur selten gespielt.

Im defensiven Mittelfeld

Im Grunde müssen die beiden Sechser je nach Gegner unterschiedlich eingesetzt werden. Holtkamp konnte für 800 € vom VfL Bochum losgeeist werden. Er war ohnehin schon inventarisiert und ist ein passabler ZSm (ve). Weiterhin denkbar auf der Spielmacherposition oder als BBM ist Wagner. Nachwuchstalent Ngan wird ebenfalls Spielzeit bekommen.



Der Wandervogel Kaffenberger ist gut, wenn es mal härter zugehen muss, aber trotzdem jemand mit der feinen Klinge Pässe setzen soll. Sein Weg führte über den FSV Frankfurt, den Bonner SC, FC Bayern Alzenau, den Chemitzer FC, Sportfreunde Lotte und zuletzt RW Koblenz in den Pott.

Im offensiven Mittelfeld & Sturm



Jetzt wird es schneller! Ibrahimi wird die gegenüberliegende Seite des Starspielers Cairo mit seiner hohen Geschwindigkeit bearbeiten und die Gegner werden so hoffentlich in eine Flügelzange (@Thekenklopper) genommen. Neben seiner Schnelligkeit ist er auch sehr agil. Lehmann hat große Erwartungen an den Topverdiener beim ETB. Remmo und Ischdonat sind starke Ersatzmänner, die diese Rollen hoffentlich akzeptieren.

Im Sturm bleibt Sascha Engel der Turm und ein Fixpunkt. Aber nun hat Lehmann seinen schnellen Stürmer – Konjuhi (dieser kommt aber erst zum 7. Spieltag nach Essen). Ausgebildet hat ihn 1860 München, aber dort hat er es nicht in die erste Mannschaft gepackt und ein paar Jahre bei Xamax Neuchâtel verbracht.



Thul scheint vorerst obsolet, war aber in den letzten beiden Spielzeiten in der Oberliga der Topscorer. Das Gehalt ärgert schon ein wenig, eventuell kann man ihn im Winter verleihen.

Die 10 wird wohl v.a. von Fischer als HäS (un) interpretiert werden, allerdings kann Eickelschläger diese Position ebenfalls füllen oder den OM (an) geben, wenn der 10er Raum zu frei bleibt.



Die neue Formation nennt sich 4-2-4, auf dem Rasen ist es aber eher ein 4-2-3-1, mit Schwächen in der Mitte und Stärken auf den Flügeln.

Spieltag 1 Regionalliga West: Rot-Weiß Oberhausen (A)

 4:0 zum Saisonauftakt im kleinen Derby gegen RWO! Das Ergebnis liest sich besser als das Spiel in der Statistik, denn Oberhausen hat eine Menge an Chancen (xG-Wert 1,82). Noch besser als das Ergebnis waren die Tore der Essener, denn alle vier waren sehenswert. Besonders hervorzuheben ist - neben Cairo - der Jungspund Pyryt, denn er konnte im ersten Spiel direkt doppelt netzen.



Trotz starker Leistungen wird Pyryt in dieser Saison verliehen, denn vom Spielertyp her ist Engel zu ähnlich und hat wenig Perspektiven auf Einätze.

Spieltag 2 Regionalliga West: Borussia Mönchengladbach II (H)

Konsequentes Spiel über rechts und engagiert im Zweikampf, so sind die Gastgeber ihr erstes Heimspiel gegen den Favoriten vom Niederrhein angegangen. Die Taktik Lehmanns schien aufzugehen, denn der ETB hat ein gutes Spiel gegen erwartbar starke Gladbacher gezeigt. Die Fans konnten viele gute Torabschlüsse beobachten und am Ende sogar die Schlüsselszene des Spiels, die Parade eines Elfmeters in der Nachspielzeit der Neuzugangs Escher im Kasten der Schwarz-Weißen.



3. Spieltag Regionalliga West: Sportfreunde Lotte (A)

Lottes Stephan sieht in der 30. Minute die gelbe Karte und in Unterzahl dominieren die Gäste aus Essen die Partie und gewinnen schließlich am Ende mit 2:0.



Der Sieg ist aber teuer eingekauft, denn ab Minute 9 müssen die Essener auf Cairo verzichten, der sich ein Schienbeinkantensyndrom zuzieht und sieben Wochen ausfällt. Man merkt sein Fehlen im Spiel durchaus, denn es fehlt die Kreativität im Spiel.

4. Spieltag Regionalliga West: Rot-Weiss Essen (H)



Früh in der Saison beschert der Spielplan der Stadt Essen ein Stadtderby am Uhlenkrugstadion! Vor – natürlich – ausverkaufter Hütte gehen die „Schwatten“ dank eines Kontertreffers durch Engel nach nur neun Minuten in Führung. Die Roten brauchen allerdings nur wenige Minuten, um die Ausgangslage wieder herzustellen. Zündorf (1,90 m) verliert in der Box ein Kopfallduell gegen den 1,97-Hünen Becker und es steht 1:1. Anschließend läuft es dann ungut für die „Lackschuhe“. Zunächst erzielen diese einen Treffer aus Abseitsposition, bevor sie dann kurz vor dem Abpfiff das Tor zur 2:1-Niederlage fangen. Biankadi entscheidet das Stadtderby in Minute 86.

(Neue virtuelle Statistik: 13x Sieg für RWE, 7x Unentschieden, 0x Sieg für den ETB)

1. Runde DFB-Pokal: 1. FC Nürnberg (H)



Es gibt auch in dieser Spielzeit kein Wunder für den einstigen Pokalsieger aus Essen. Der Club gewinnt locker mit 3:1. Immerhin darf Remmo in der 83. Minute einen Ehrentreffer schießen.

Der Kassenwart freut sich über ein recht volles Stadion und die obligatorischen 175.000 € aus dem Topf für die erste Runde. Fernsehgeld gibt es nicht, wie in der Vorsaison. Vermutlich ist der Gegner dafür nicht attraktiv genug? Schade :-/

5. Spieltag Regionalliga West: Borussia Dortmund II (A)



Komplett überrannt werden die Schwarz-Weißen von den Schwarz-Gelben! Fremdschämen ist angesagt! „Wat ne scheiße! Ne 6:2 Packung!?“

1. Runde Niederrheinpokal: Holzheimer SG

Nach der blamablen Leistung gegen den BVB II ist das Pokalerstrundenspiel gegen den Landesligisten genau der richtige Zeitpunkt. Es geht mit einem 4:0 in Runde 2.

6. Spieltag Regionalliga West: SV Lippstadt 09 (H)

„Einen wichtigen Arbeitssieg gegen Lippstadt brauchten wir heute, mehr nicht“, betont Lehmann auf der Pressekonferenz nach dem zähen 2:1 Sieg im eigenen Stadion gegen einen Abstiegskandidaten vor der mäßig aufmerksamen Lokalpresse.

7. Spieltag Regionalliga West: Alemannia Aachen (A)



Als man vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses Richtung Aachen noch schnell den „Wunschspieler Konjuhi“, so Lehmann, von der WAZ fotografieren ließ, ahnte niemand, welche Bedeutung dieser für den ETB noch haben wird.

Im Spiel gegen Aachen manifestiert sich, was „Umbruch“ bedeutet in einem Spiel. Die Essener gehen durch den Klassiker in Führung: Legende Engel netzt in Minute fünf und im gähnend leeren Tivoli herrscht andächtige Stille. 50 Minuten später ist das Bild komplett verkehrt, denn zwei Buden von Ünlücifci und eine von Peters bringen Erinnerungen an den Wüselener Wall in die Domstadt zurück. Aachen führt mit 3:1 und auf der Bank der Essener ahnt man, dass die Saison des Umbruches schon nach sieben Spielen auserzählt scheint?



„Was solls?“, muss sich Lehmann in der 56. Minute nach dem 3:1 Treffer wohl gedacht haben, „Schicke ich mal diesen Neuen aufs Feld.“  Und dann macht es Bumm, Bumm, Bumm und einen Hattrick des „Neuen“ später, führen die Essener am Tivoli mit 4:3!!! Der Gästeblock wird zum Tollhaus und dieser darf sogar noch das 5:3 feiern, das Zündorf in der Nachspielzeit in die Maschen köpft.

8. Spieltag Regionalliga West: TuS Haltern (H)

Wer diesen fabelhaften, neuen Hattrickschützen am Folgespieltag am Uhlenkrug gegen Haltern bewundern wollte, musste zunächst warten, denn dieser saß nur auf der Bank.



Der junge Kosovare sieht von dort aus, dass Engel in Minute 44 den Führungstreffer nach Vorlage von Clein erzielt, darf aber in den zweiten 45 Minuten für eben jenen auf den Rasen und erzielt in der Nachspielzeit sein Saisontor Nummer 4 und ist zieht damit binnen zwei Spielen mit Legende Engel gleich.

9. Spieltag Regionalliga West: Fortuna Düsseldorf II (A)



Wie gewohnt tut sich der ETB gegen eine Zweitmannschaft schwer und verliert am Ende ein ausgeglichenes Spiel mit 1:0. Der Treffer geht auf das Konto des Essener Torhüters Escher, denn dem rutscht eine Flanke durch, die Strobl dann nur einschieben muss.

10. Spieltag Regionalliga West: SV 19 Straelen (H)



Zwei Schiedsrichterentscheidungen begünstigen den Spielverlauf am Uhlenkrug erheblich. Nachdem Straelen in Minute neun durch Hoffmann per Traumtor mit 1:0 in Führung geht, legt der Verteidiger Päffgen den ETB-Flügelspieler Ibrahimi im eigenen 16er per Grätsche und Huwe gibt den klaren Elfmeter. Der genesene Cairo netzt zum Ausgleich sicher ein. Nach dem Seitentausch folgt die zweite wichtige Entscheidung des Herren in schwarzer Klamotte. Wieder handelt es sich um eine Grätsche. In diesem Fall von hinten in die Beine von Cairo und der Foulende Schmitz bekommt die rote Karte. Ohnehin hat der SV Straelen vom Anpfiff weg versucht über Aggressivität im Spiel zu bleiben (16 Fouls). Der eine Mann weniger wirkt sich dann am Ende des Spiels aus. Joker Konjuhi, mit seinem fünften Tor in vier Spielen und Joker Remmo stellen auf den 3:1 Endstand.

11. & 12. Spieltag Regionalliga West: FC Viktoria Köln (A), SC Fortuna Köln (H)

Erneut gibt es das Kölner Doppelpack im Spielplan für den ETB und nun geht der Stern von Konjuhi in Höchstgeschwindigkeit auf!



Gegen Viktoria Köln steht er erstmals in der Startelf und bedankt sich dafür erneut mit drei Buden (und einem Tor aus Abseitsposition) im Auswärtsspiel für das Vertrauen! Im Grunde fallen alle Tor aus ähnlichen Situationen, in denen Konjuhi seine Schnelligkeit in die Waagschale werfen kann und alleine auf den Viktoria-Keeper zuläuft.

Das Freakspiel gegen Fortuna Köln gewinnt der der ETB daheim mit 5:2. Doppelt treffen „Koko“ Konjuhi und Cairo. Die beiden Konjuhi-Tore gegen Fortuna Köln sind ein genaues Abbild des ersten Treffers gegen Viktoria Köln: Fischer mit Prallpass auf den späteren Torschützen. Den zweiten Prallpass spielt aber nicht Fischer, sondern ein weiterer Neuer – Kristian Sekularac. Er kommt aus der Serie B, ausgebildet hat ihn Juventus Turin.



13. Spieltag Regionalliga West: FC Schalke 04 II (A)



Endlich kann der ETB den zweiten Fluch (Der Erste ist ja der des ewigen Zweiten: s. Kapitel 6) ein wenig geraderücken und eine Zweitvertretung verdient besiegen. Den Treffer zum 1:0 Auswärtssieg erledigt „Koko“ Konjuhi. Holtmann spielt dafür den chirurgisch perfekten Pass.

14. & 15. Spieltag Regionalliga West: SSVg Velbert (H), Wuppertaler SV (A)



Es ist schon fast peinlich das zu schreiben! Erneut netzt Konjuhi dreifach! Die Spielvereinigung aus Velbert geht durch den einen Torschuss, den sie hat, in Minute vier in Führung, wird aber danach vom ETB-Dreizack aus Koko, Cairo und Ibrahimi auseinandergespielt – 5:1.

Dass Koko trifft, ist inzwischen schon (ab-) normal. Der Starspieler des ETB erzielt zwei Tore, aber auch der WSV, der stark über die Außen spielt, kommt zu zwei Torerfolgen. Somit endet die Begegnung mit einem gerechten, aufregenden 2:2.

16. Spieltag Regionalliga West: FC Wegberg-Beeck (H)

Beim 3:2 Heimsieg gegen Wegberg-Beeck schießt Koko erneut zwei Tore, der „Matchwinner“ ist aber Cairo, der in der 89. Spielminute den nötigen einen Treffer erzielt, denn zuvor extrem effiziente Gäste erzwungen haben.



17. – 19. Spieltag Regionalliga West: SC Paderborn II (H), KFC Uerdingen 05 (A), Sportfreunde Baumberg (H)



Auch der Rest des Monats November verläuft perfekt für den ETB Schwarz-Weiß Essen, denn gegen den SCP II gewinnt man dank eines Jokertreffers von Engel mit 2:1, gegen den KFC Uerdingen folgt ein souveränes 3:0, inklusive eines Traumtors von Ngan, und gegen Baumberg zeigen Engel und Koko, dass sie sogar zu zweit harmonieren, denn jeder netzt je einmal.

Dank dieses überaus erfolgreichen Novembers blickt der ETB von der Tabellenspitze auf die Verfolger aus Schalke (4 Punkte), Dortmund (7 Punkte) und RWE (10 Punkte).

Achtelfinale Niederrheinpokal: Wuppertaler SV (A)



Der Dezember startet mit einem einstigen Pokalfinale in einer insgesamt starken Achtelfinalrunde, in der sich nur noch Favoriten auf den Pokalsieg tummeln und auch bestehen, wie Rot-Weiss Essen, KFC Uerdingen oder eventuell der SV Straelen.

Auch der ETB wird seiner Pokalfavoritenrollen gerecht und schlägt den WSV deutlich mit 4:1. Dabei darf allerdings nicht untergehen, dass die Heimmannschaft im Stadion am Zoo nach einem 3:0 Rückstand nach 35 Minuten in Hälfte zwei viel besser als der ETB, der den Sieg bereits eingebongt hatte, spielt.

20. Spieltag Regionalliga West: SC Rot-Weiß Oberhausen (H)



Im heimischen Uhlenkrugstadion hätte es gereicht, in der 32. Minute voll aufmerksam zu sein, denn genau in dieser Minute fallen beide Treffer. Der ETB geht in Führung, doch mit dem Anpfiff brauchen die Gäste nur wenige Augenblicke zum Ausgleich.

21. Spieltag Regionalliga West: Borussia Mönchengladbach II (A)

Die über die Maßen des Erwartbaren erfolgreiche Hinrunde endet für Lehmann mit einem 2:1 Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach II. Bereits nach zwei Minuten bringt Remmo die Essener auf die Erfolgsspur, ehe Koko dann mit der Bude (Ligatreffer 21) zum 2:1 in Minute 72 das Jahr toretechnisch beendet.





Zur Überraschung aller führen die Schwarz-Weißen die Tabelle der Regionalliga West souverän an! Schalke 04 II und Stadtrivale RWE halten den Anschluss, während der BVB II die Verfolgergruppe anführt. Der Dezember lief für die Schwarz-Gelben richtig mies. Die größte Enttäuschung empfindet man wohl in Aachen, denn ein schneller Wiederaufstieg ist praktisch undenkbar. Um den Klassenerhalt ernsthafte Sorgen machen sich mindestens die drei unteren Vereine, Wegberg-Beeck, Haltern und Straelen.
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Akumaru

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Was für eine Hinrunde! Was für ein Stürmer! Jetzt bringt das aber auch nach Hause, die 3. Liga ist am Horizont bereits zu erkennen!

knufschu

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@Akumaru: Koko ist wahrlich ein Kracher! Ich bin skeptisch, was den Aufstieg angeht.


Kapitel 22 „Die Vereinshymne“

Vorwort: Ein paar Elektrobeats aus dem Synthesizer oder wahlweise aus dem Keyboard, markige Formulierungen mit teils zweifelhaften, aber klassischen und regionalen Anleihen, am Reißbrett zusammengereimt – fertig ist die Vereinshymne fürs Stadion!

Kein Sonett, das der Feder eines Paul Zech, Eric Reger oder Max von der Grün entstammen könnte, aber für ein Fußballstadion genau das Richtige! Ernsthaft: Herrlich!

„Schwarz und Weiß, ja das sind unsere Farben, schwarz und weiß, ja das vergisst man nicht. Schwarz auf weiß, da stehen unsere Siege im Spielbericht. Schwarz wie Kohle, weiß wie Schnee, ja so spiel der ETB. Schwarz wie Kohle, weiß wie Schnee, immer wieder ETB, immer wieder ETB. Wir sind am Uhlenkrug zu haus`. Die ganze Stadt geht ein und aus. Ja, unsere Spieler sind so hart wie Stahl, die Fans, die schauen hin, jedes mal. Dass wir mal ein Tor kassier`n, kommt vor. Doch dann treffen wir sofort in des Gegners Tor. Schwarz und Weiß, ja das sind unsere Farben, schwarz und weiß, ja das vergisst man nicht. Schwarz auf weiß, da stehen unsere Siege im Spielbericht. Schwarz wie Kohle, weiß wie Schnee, ja so spiel der ETB. Schwarz wie Kohle, weiß wie Schnee, immer wieder ETB, immer wieder ETB.“

Zum Hören und Anschauen gibt es das hier: https://www.youtube.com/watch?v=RJc5Du9nZxY

Die Wintertransfers

Im Winter hat der ETB im Grunde nur Abgänge notdürftig geflickt und den Kader leicht ausgedünnt.

Ischdonat wechselt auf Leihbasis zum TuS Rot-Weiß Koblenz und Eickelschläger zum Tabellenersten der Hessenliga aus Stadtallendorf.

Nennenswert ist der Abgang des ewigen Talents Jonas Clein, der ebenfalls nach Koblenz, aber zum TuS Koblenz, wechselt. Da er der Stammspieler auf der Linksverteidigerposition war, musste der ETB hier nachsteuern.



Mit Herzenbruch kommt ein erfahrener Großverdiener in den Kader. Er hat bereits Erfahrung im Pott, denn er spielte einst u.a. bei RWE und RWO.



Da Herzenbruch ggf. auf den Sechser spielen kann, kommt noch Becker ablösefrei nach Essen. Er hat eine ordentliche Drittligavita: Preußen Münster, 1860 München, Würzburger Kickers, Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig. Eigentlich fühlt er sich auf der anderen Seite allerdings etwas wohler.

Ein leidiges Gezerre veranstaltete der VfL Bochum-Coach Florian Kohfeldt um die Personalie Tobias Fischer. Zunächst beendete er die Leihe, da Fischer seiner Meinung nach nicht auf der vereinbarten Leihposition (Stürmer) eingesetzt worden ist, dabei hat er bis zur Winterpause 21 mal als HäS (un) auf dem Rasen gestanden. Der negative Nebeneffekt der erneuerten Leihe ist, dass das komplette Gehalt von 1.100 € nun gezahlt werden muss. Aber sieben Vorlagen, etliche vorletzte Pässe, Ballannahmen vorne drin usw. machen ihn scheinbar unverzichtbar, so dass das Gehaltslimit fast erreicht ist.



Ein Schnapper ist dagegen Engelhardt, den Darmstadt für omme beim ETB parkt.

Im Jugendbereich sind leider alle Toptalente abgeworben worden. Murphy Kabeya geht nach Uerdingen und der designierte Engelnachfolger - Uwe Agsten - wechselt nach Bielefeld. Für den Klassenerhalt in der Bundesliga-West der U19 sollte es dennoch knapp reichen.

22. Spieltag Regionalliga West: Sportfreunde Lotte (H)

Spiel eins nach der Winterpause läuft für die zuletzt erfolgsverwöhnten Fans am Uhlenkrug mittelmäßig. Zunächst fangen sie sich nach 13 Minuten einen Treffer zum 0:1, weil die Restverteidigung nach einem langen Einwurf nicht gut positioniert war. Rund zehn Minuten später gelingt (natürlich) Koko der Ausgleich. Infolgedessen können die Essener die erwartete Dominanz aufbauen, müssen aber dank eines unnötigen und harten Einsteigens von Wagner ab Minute 67 mit zehn Mann auskommen. Das Spiel endet mit einen 1:1.



23. Spieltag Regionalliga West: Rot-Weiss Essen (A)

„Wir sind in Topform und werden es den Roten heute zeigen! Diese Niederlagenserie hat lange genug gedauert. Wir sind in diesem Spiel und in unserer Form mindestens auf Augenhöhe und brauchen kein Spielglück, sondern müssen nur spielen, wie wir eben zuletzt häufig spielten.“ Mit diesen Worten schürte Lehmann in der Pressekonferenz vor Spielbeginn die Atmosphäre beim zweiten Derby der Saison.



Scheinbar hat Lehmann die richtigen Worte gefunden, denn die Gäste aus dem Süden Essens überrennen RWE an der Hafenstraße. Das „Adi ole“ schallte noch durch Bergeborbeck, da führt der ETB dank zwei Hütten von Koko nach sechs Minuten. Es hätte für die Roten sogar noch dicker kommen können, aber der dritte Treffer von Konjuhi wurde in Minute 25 zurückgenommen. Erst in der zweiten Hälfte können die Hausherren den Schock überwinden und kommen nach einer Standardsituation zu dem Anschlusstreffer durch Polk.

Zur Feier des historischen Tages dichten die ausgelassenen Fans des ETB eine weitere Strophe im Stile der Vereinshymne: „Schwarz und Weiß, ja das sind unsere Farben, schwarz und weiß, ja das vergisst man nicht. Schwarz auf weiß, da stehen unsere Siege im Spielbericht und RWE ist es nicht! Und RWE ist es niiiiiiicht!“

(Neue virtuelle Statistik: 13x Sieg für RWE, 7x Unentschieden, 1x Sieg für den ETB)

24. Spieltag Regionalliga West: Borussia Dortmund II (H)



Zwei Halbzeiten, die komplett gegensätzlich verlaufen und am Ende vergurkt der ETB eine 3:0 Führung. Was zunächst nach Sensation für den ETB schmeckt, stellt sich am Ende doch als Gammelfleisch heraus. Nach 25 Minuten knüpfen die Essener an ihre Leistung gegen RWE an und führen mit drei Toren! Doch dann dreht Karabulut auf und netzt vier mal für den BVB II! Kurz vor dem Schlusspfiff hat Koko noch die Riesenchance auf das 4:4 auf dem Fuß, kann den Ball aber nicht ins Tor schieben.

Viertelfinale Niederrheinpokal: SV 19 Straelen (H)

Im Pokalspiel gegen den Abstiegskandidaten aus Straelen gelingt den Essenern ein schmuckloses, aber komplett verdientes 2:1. Matchwinner ist Ismail Remmo, dank seiner zwei Buden.

25. Spieltag Regionalliga West: SV Lippstadt (A)

Der Vier-Punkte-Vorsprung ist nach der Winterpause schneller geschmolzen, als man am Uhlenkrug vermutet hätte. Gegen den 17. der Tabelle erreichen die Essener nach einer harten englischen Woche nur ein 1:1.

26. Spieltag Regionalliga West: TSV Alemannia Aachen (H)

Die Aachener liegen vor dem Gastspiel in Essen auf Rang 1 der Formtabelle und treffen auf einen kriselnden Tabellenersten der regulären Tabelle. Weil sie etwas besser spielt, geht die Alemannia dann auch in Minute 70 verdient in Führung. Mit der Einwechselung Remmos drehen die Essener aber die Partie und können dank seiner zwei Jokertore den Abstand auf Schalke 04 II bei einem Punkt halten. Für Remmo ist es der zweite Doppelpack innerhalb einer Woche!



27. & 28. Spieltag Regionalliga West: TuS Haltern (A), Fortuna Düsseldorf II (H)



An der Stauseekampfbahn, nahe des Halterner Sees, endet die Auswärtspartie für Lehmanns ETB mit einem Dreier. Das Tor des Tages ist wunderschön. Cairo knüppelt einen Ball unter die Latte. Dieser prallt deutlich hinter der Torlinie auf, kein Wembley-Tor.



Gegen Fortuna II startet das Spiel, wie das letzte gegen die Landeshauptstädtler entschieden wird, mit einem Torwartfehler von Escher. Dieser schießt Pröger einen Abschlag in die Füße und der Rest geht dann schnell. Glücklicherweise können die Schwarz-Weißen dank Kokos dreier Buden das Spiel drehen und mit 3:1 gewinnen.

29. Spieltag Regionalliga West: SV 19 Straelen (A)

Über das Spiel wird vermutlich kein Lied gedichtet. Gegen das Schlusslicht aus Straelen reicht ein Tor für den ETB durch Sekularac nach einem Eckball. Der Gastgeber selbst kann nur einen Schuss auf das Tor bringen.

30. & 31. Spieltag Regionalliga West: Viktoria Köln (H), Fortuna Köln (A)



Langsam geht es in die Crunchtime der Spielzeit. Die tabellarische Konstellation ist keine mathematisch unlösbare Gleichung: Königsblau II liegt weiterhin nur einen Punkt hinter Schwarz-Weiß. Eingeläutet wird die letzte Strophe der Saison für den ETB mit dem Kölner Doppelpack, also den Paarungen gegen Viktoria und Fortuna Köln. Schalke 04 II tritt gegen den Wuppertaler SV und Wegberg-Beeck an.

Vor Spielanpfiff gibt es am Uhlenkrug leichte Irritationen, denn der für das Spiel gemeldete Engelhardt wird von Bruno Labbadia, der als Coach des SV Darmstadt 98 an seine Wurzeln zurückkehrt (@Thekenklopper), von seiner Leihe zurückbeordert.

Das Spiel belegt eindrucksvoll, warum der ETB in dieser Spielzeit vorne mitmischt, denn sie beherrschen die Klaviatur zwischen den Extremen „Hinten reinstellen und kontern“ und „Dominantem Ballbesitzfußball“ auf hohem Regionalliganiveau (mal abgesehen von den Paarungen gegen den BVB II, der in Essen in der Realität gerade nicht gut wegkommt). Das erste Duell gegen die Kölner endet mit einem 2:0 Heimsieg für Lehmann und seine Jungs.

Im Parallelspiel lassen die Schalker in der Paarung mit dem WSV Federn und spielen nur 1:1.

Das zweite Spiel im Kölner Doppelpack endet in doppelter bis dreifacher Hinsicht ungünstig, weil …

… A): Das Spiel endet nur 1:1, obwohl man bis zur 84. Minute durch einen Treffer von Cairo per Elfmeter führt …
… B): Sekularac, der aktuell gut in Form ist, fällt nun für den mindestens fünf Wochen aus.
… C): Schalke 04 II gewinnt gegen Wegberg-Beeck mit 4:2 und vor dem entscheidenden Duell trennt beide Clubs nur ein Punkt.





In der Tabelle werden die Schwarz-Weißen nun von Königsblau und Schwarz-Gelb verfolgt. Der Lehmann-Kenner weiß, dass es sich dabei jeweils um Farbgebungen der ehemalige Vereine Lehmanns handelt, wenn auch nur die Zweitausführungen (dazu mehr in Kapitel 23). Somit hofft man am Uhlenkrug auf einen Sieg im Spielbericht oder dass der Satz aus der Hymne „Dass wir mal ein Tor kassier`n, kommt vor. Doch dann treffen wir sofort in des Gegners Tor“ mindestens im direkten Duell gegen Schalke Wahrheit wird. Die Roten scheinen vorerst aus dem Aufstiegsrennen raus zu sein, wenn die drei Vorderen nicht allesamt stolpern. Unten treten Wegberg-Beeck, Haltern und Straelen vermutlich wieder den Marsch in die Oberligen an, während Paderborn II noch hofft.
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Akumaru

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Uff. Wird doch noch mal spannend. Kriegt ihr dennoch hin.

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@Akumaru: Es bleibt spannend, wird aber sehr schwer und nicht mehr planbar (s.u.)

Kapitel 23 „Verfolgt von dem Ex“

Der ehemalige Verein – der Ex – löst bei Spielern oder Trainern Unterschiedliches aus. Spieler verzichten mitunter auf den großen Torjubel und versuchen diesen so zu inszenieren, dass er Dankbarkeit oder mindestens Respekt vor dem ehemaligen Arbeitgeber suggeriert. Manche Spieler, ggf. solche, die eher in Zwietracht aus dem Verein geschieden sind, lechzen nur darauf, dem Ex einen einzuschenken, um dann jubelnd abzudrehen.

Der aktuelle ETB-Coach, Lehmann, der gerade auch einen Ex-Club trainiert, befindet sich zumindest in der Virtualität in einem Verfolgerduell mit einem weiteren Ex-Club, wenngleich es sich hierbei nur um die Zweitvertretung handelt.

Aus der damaligen B-Jugend des ETB wechselte Lehmann nach Gelsenkirchen und trug fortan das Königsblau. Zunächst für 700 Mark im Monat, einen 3er BMW und die nötigen Fahrstunden zum Erwerb des Führerscheins als A-Jugendlicher. Allerdings hievte man ihn schnell in den Profibereich des „Proletenvereins“, wie seine Oma den FC Schalke betitelte. Seinen ersten "Profieinsatz" bestritt Lehmann bei einem Hallenturnier, weil Legende Toni Schumacher, die damalige Nummer 1 bei Schalke, seine Knie für die Hallen-Masters nicht hinhalten wollte. Vom Erfolg des ersten Einsatzes beseelt und ggf. etwas in Gedanken hat Lehmann auf der Heimfahrt seinen BMW auf eisglatter Fahrbahn zu Schrott gefahren, ist selbst aber dank Sicherheitsgurt bis auf ein Schleudertrauma fast verschont geblieben.

Sein richtiges Profidebüt auf dem grünen Rasen feiert Lehmann dann im Parkstadion am 30.09.1988 vor rund 7300 Zuschauern am 11. Spieltag in der 2. Bundesliga. Die Schalker schlagen den 1. FC Union Solingen mit 3:1. Die Treffer für Schalke erzielen Wassmer, Marquardt und Müller. Nur Kurt Balewski geling es, Lehmann mit einem Tor für Solingen zu überwinden. In dieser Saison durfte Lehmann insgesamt 4x für die Schalker ran, ehe Vollack aus seiner Verletzung zurückkehrte. Sein letztes Pflichtspiel der Saison spielte der frischgebackene Abiturient Lehmann gegen RWE. Die Partie endete 1:1. Die mäßige erste Zweitligasaison rettete für S04 übrigens Feuerwehrmann Neururer, der allerdings zunächst weiter auf Vollack setzte. Fast ein Jahr nach seinem ersten Profispiel steht Lehmann erneut zwischen den Pfosten der Königblauen, da Neururer symbolisch den Torhüter nach verpatztem Saisonstart ersetzte. Die Partie gegen die Spielvereinigung Bayreuth wird mit 2:1 gewonnen und Lehmann bleibt für den Rest der Saison die Nummer 1. Nach dem überraschenden Aus von Neururer am Saisonende führt der bonbonverteilende Ristic, den Lehmann als „Psycho“ umschreibt, Schalke 04 in der dritten Zweitligasaison wieder in die Bundesliga. Den größten Rückschlag erlebte Lehmann in Königsblau dann nach dem Aufstieg wieder im September, aber es ist bereits das Jahr 1993. Bei der 1:6-Niederlage gegen Bayer Leverkusen reißt ihm das Kreuzband. Doch in den folgenden Wochen, Monaten und Jahren kämpft er sich in das Tor zurück. Der Rest der Geschichte wird hier nun schnell erzählt, denn sie endet bei Schalke mit dem Sieg des UEFA-Cups unter Huub Stevens. Lehmann beweist sich einmal mehr als Elfmeterkiller gegen Zamorano, übrigens mit einem Zettel im Schienenbeinschoner. Dieser Zettel eröffnet auch die Lehmann-Biografie, nicht der etwas bekanntere „WM-Zettel“.

32. Spieltag Regionalliga West: FC Schalke 04 II (H)



Mit großen Hoffnungen geht der ETB ins Spitzenspiel am 32. Spieltag der Liga, muss aber am Ende offen zugestehen, dass die Schalke eine Nummer zu groß sind und sich von der Tabellenführung verabschieden. Beliebig spielen die Schalker die Schwarz-Weißen her, gewinnen allerdings nur mit 1:0. Das liegt u.a. an einem nicht verwandelten Elfmeter von Mercan und einer Großchance, die Koko nur an den Pfosten setzt. Zu diesem Zeitpunkt wäre das die Führung gewesen. Wie man es dreht, Schalke war überlegen und ist nun vorerst der Favorit auf den Aufstieg in Liga 3.



33. Spieltag Regionalliga West: SSVg Velbert (A)



Gegen die Spielvereinigung aus Velbert braucht die von Lehmann trainierte Elf ein wenig, um den Verlust der Tabellenführung gegen Königsblau aus der Kleidung zu klopfen. Dank eines Strahls aus über 20 Metern von Kaffenberger und eines Treffers durch Ibrahimi gewinnen die Essener die Partie letztlich dennoch mit 2:0 in der Ferne.

Halbfinale Niederrheinpokal: SC Rot-Weiß Oberhausen (A)

Es wird das erste Jahr unter Lehmann, in dem der ETB nicht im Finale des Niederrheinpokals steht. Zunächst, nach dem Treffer in Minute vier durch Koko, schaut alles nach „business as usual“ aus und man hofft bereits auf ein Derby zwischen Schwarz und Rot, um die stadtinterne Meisterschaft im dritten Spiel, also einem Pokalfinale, auszutragen. Doch die Sandhausener Leihgabe Früh dreht das Halbfinale im Alleingang auf 2:1 und Oberhausen steht verdient im Finale.



Finanziell wären das Derby im Finale und natürlich der DFB-Pokal wichtig gewesen, denn das Konto wird am Saisonende wohl vollends entleert sein.



Im anderen Halbfinale verliert auch die zweite Essener Mannschaft, denn der KFC Uerdingen kann dank eines Hattricks von Kiprit auf eine DFB-Pokalteilnahme hoffen. Für beide Teams liegt ein Titel in diesem Wettbewerb schon etwas zurück. RWO stand 2017/18 oben auf dem Treppchen und der KFC 2000/01.

34. Spieltag Regionalliga West: Wuppertaler SV (H)

Gegen den WSV überzeugt der ETB auf ganzer Linie. Angetrieben von dem Patzer der Schalker am Vortag, einem 1:1 gegen die Sportfreunde Baumberg, gewinnen die Essener zu Hause am Uhlenkrug mit 3:1. Koko netzt doppelt und Remmo ersetzt den inzwischen verletzten Ibrahimi glänzend mit einem Treffer.



Punktgleich und mit annährend ähnlicher Tordifferenz geht es in die Schlussphase der Saison. Auf dem Papier haben die Schwarz-Weißen des etwas leichtere Programm.

35. Spieltag Regionalliga West: FC Wegberg-Beeck (A)

Gegen den Vorletzten der Ligatabelle sehen sich die Essener in der Verteidigung einer Dreierreihe ausgesetzt, perfekt für Konter oder eine eher ungewöhnliche (Exploit-) Taktik, denn man ist vor das Problem gestellt, dass zwei Innenverteidiger gegen drei nominelle zentrale Stürmer in der Restverteidigung stehen.

In einer Mischung aus „Das Risiko nehmen wir in Kauf“ und leichten Umstellungen im zentralen Mittelfeld nach zwei ungenutzten Kontern und einem Gegentor (ZSm (ve) --> Abräumer) kann das Spiel mit 3:2 gewonnen werden. Die Buden macht heute mal nicht Koko, sondern der alte Engel! Er durfte mal wieder von Anfang an auf den Rasen, denn eigentlich erwartete Lehmann hoch dominanten Fußball mit diversen Flanken.



Ist das siebte Saisontor von Engel auch seine letzte Bude für den ETB?

Was macht Schalke 04 II? Die Königsblauen schlagen RWO mit 2:0.

36. Spieltag Regionalliga West: FC Paderborn II (A)

Bereits nach einer Spielminute hecheln die Essener in Paderborn einem Rückstand hinterher. Diesen kann Koko zunächst egalisieren, bevor Paderborn erneut erhöht. Es dauert zwar keine 15 Sekunden, aber schnell geht es allemal (~ 67 Sekunden). Immerhin kann das Sturmduett aus Fischer, der inzwischen wieder zur Form gefunden hat, und Koko am Ende ein doch ungefährdetes 4:2 herbeiführen.



Was macht Schalke 04 II? Gegen Borussia Mönchengladbach spielen sie nur Unentschieden und Essen ist Tabellenführer!!!

37.Spieltag Regionalliga West: KFC Uerdingen (H)

Der vermeintlich anspruchsvollste Gegner im Restprogramm des ETB ist der KFC Uerdingen. In einem Spiel, das die Essener daheim dominieren, ohne die brutal guten Chancen mit viel xG-Fleisch an den Rippen zu erreichen, erzielt Koko per Kopf die verdiente 1:0 Führung in der 63. Minute. Man hatte sich bereits auf Sieg eingestellt, da fressen die Hausherren einen Konter der Krefelder in der dritten Minute der bereits abgelaufenen Nachspielzeit.



„Wat nen Kack! So kann man natürlich ne Meisterschaft auf der Zielgeraden vergurken“, hört man einen ETB-Anhänger beim Verlassen des Stadions noch murmeln.

Was macht Schalke 04 II? S04 besiegt Lotte mit 2:0.





Die tabellarische Konstellation ist weiterhin simpel: Gewinnt Schalke, dann sind sie im Prinzip aufgestiegen. Sie treffen aber am letzten Spieltag auf ein sehr starkes Rot-Weiss Essen, das in der Liga zuletzt gut gespielt hat. Der ETB ist gegen die Sportfreunde Baumberg Favorit und muss gewinnen oder mindestens einen Punkt holen, sollte Schalke 04 verlieren. Unten drin sind die vier Absteiger bereits klar.

Die „Schwatten“ sind also auf die Schützenhilfe der „Roten“ angewiesen. Ein schöneres Bild hätte niemand für den letzten Spieltag entwerfen können!
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Akumaru

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Müßt ihr es so spannend machen?   ;D

knufschu

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@Akumaru: Leider ja :)


Kapitel 24 „Königsblau, Schwarz-Weiß & Rot – Das Saisonfinale 2025/26“
 
Vorwort: Ein Vorwort braucht es nicht: Die Ausgangslage ist im letzten Post beschrieben. Schalke hat es in der eigenen Hand, muss aber gegen ein RWE in Topform ran. Der ETB hofft auf einen Ausrutscher, muss aber auch gegen Baumberg mindestens punkten, bestenfalls siegen.

38. Spieltag Regionalliga West: Sportfreunde Baumberg (A)

„Wir haben es nicht mehr in der Hand, werden aber alles tun, um zumindest die Minimalchance auf den Aufstieg zu wahren. Wir haben 80 Punkte gesammelt! In den letzten Jahren reichten mitunter 68 Punkte für einen Aufstieg. Das ist eigentlich Wahnsinn und zeigt auch, dass ein Aufsteiger in der Regionalliga totaler Unsinn ist.“, lässt Lehmann die Journalisten bei der Pressekonferenz am Vortag wissen.

1. Halbzeit: Sportfreunde Baumberg – ETB Schwarz-Weiß Essen

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1. Halbzeit: Rot-Weiss Essen – FC Schalke 04 II

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2. Halbzeit: Rot-Weiss Essen – FC Schalke 04 II (bis Minute 53.)

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2. Halbzeit: Sportfreunde Baumberg – ETB Schwarz-Weiß Essen (bis Minute 80)

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2. Halbzeit: Rot-Weiss Essen – FC Schalke 04 II (ab Minute 53.)

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2. Halbzeit: Sportfreunde Baumberg – ETB Schwarz-Weiß Essen (ab Minute 80)

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Fast egal, wie es ausgegangen ist, so macht der FM Bock!
« Letzte Änderung: 26.Juni 2021, 14:05:09 von knufschu »
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Thekenklopper

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Glückwunsch an Lehmann und die Lackschuhe!!

Das war ja ein Finale, das man sich nicht besser hätte ausdenken können.

Nun bin ich absolut gespannt, wie man sich am Uhlenkrug für die 3. Liga aufstellt...
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Akumaru

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Man, man, man. Das war kurz vorm Schief-gehen!

Castroper

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Ker! Klasse!
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BuddyNoone

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Starke Story!! Glückwunsch zu diesem tollen Finish und letztendlichen zum Aufstieg.
Ich selbst starte auch am liebsten in der Regionalliga oder Oberliga.
Ein Team von dort über Jahre bis in die zweite Liga zu hieven macht einfach am meisten Spaß im FM.
Das Einbauen von Lehmann mit seinem persönlichen Background ist super. Sehr unterhaltsam.
Mach weiter so und viel Spaß und Erfolg in der dritten Liga.
Das wird viel Bock machen das Team dort weiterzuentwickeln und richtig geil wird’s mit einem weiteren Aufstieg. Denn dann geht’s endlich ans Geld verdienen und man kann damit beginnen, eigene Top Talente im Verein zu belassen und zu richtig guten Kickern auszubilden.
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knufschu

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@Thekenklopper & Castroper & BuddyNoone: Danke!
@Akumaru: Allerdings!


Kapitel 25 „Der Saisonrückblick 2025/26“


 
Vorwort: Der Aufstieg in die 3. Liga in Deutschland war brutal spannend, aber am Ende mit Sicherheit auch verdient, haben die „Schwatten“ unter Lehmann immerhin 83 Punkte in 38 Spieltagen sammeln können.

Mit dem Aufstieg geht natürlich auch die Überführung in einen professionellen Vereinsstatus einher, also die Verpflichtung Neuverträge mit mindestens 350€ die Woche abzuschließen, allerdings auch deutlich mehr Traningstagen.

Rückblick: Das Team



„Die Offensive gewinnt Spiele und die Defensive Meisterschaften“ ist inzwischen ein Leitspruch, der aus dem American Football auch in den Fußball übertagen worden ist. Diesen scheint Lehmann in dieser Saison in Teilen zu widerlegen.

Mit zehn Toren mehr als der BVB II und 16 Buden mehr als der engste Verfolger, Schalke 04 II, hat der ETB in dieser Spielzeit eine enorme offensive Wucht. Wie man sieht, gibt es im Grunde drei zentrale Wege zu Torerfolgen. Einige der Tore entstehen aus Eckbällen und Elfmetern. Der zweite große Batzen Tore fällt in großen Teilen über das Flügelspiel und zuletzt über Konter nach langen Bällen auf Koko, gestützt durch ein sauberes Passspiel.

Defensiv liegen die Lackschuhe im hinteren Bereich des vorderen Drittels. Das liegt mitunter an den hohen Klatschen gegen den BVB II, die den Essener zehn Hütten eingeschenkt haben.

Rückblick: Die Spieler





Bei den ligaweiten Spielerehrungen belegen zwei Akteure des ETB die vorderen Ränge.

Natürlich ist an erster Stelle Koko zu nennen, der mit seinen 37 Buden die größte Portion an Toren des Vereins im Alleingang erledigt. Die weiteren wichtigen Torschützen waren in dieser erfolgreichen Spielzeit Cairo (11 Tore), Sascha Engel (7 Tore) und Remmo (6 Tore).

Bei den Assists teilen sich zwei Flügelspieler der Essener die ersten beiden Plätze, denn sowohl Ibrahimi als auch Cairo kommen auf je 14 Vorlagen.

Blick in die anderen Ligen & Internationales

Wie im Vorjahr gewinnt der FC Bayern den Titel vor Schalke 04, die also mit der erste und zweiten Mannschaft Vizetitel erringen. Den Schalkern gelingt sogar ein weiterer zweiter Platz, denn das DFB-Pokalfinale entscheidet Borussia Mönchengladbach im Duell gegen die Königsblauen für sich.

Union Berlin und der VfB Stuttgart steigen in die 2. Bundesliga ab, während Nürnberg und Hannover 96 wieder erstklassig spielen.

Aus der zweiten Liga kommend treffen Holstein Kiel und der SV Sandhausen auf den Neuaufsteiger aus Essen. Dafür kommt es leider nicht zu Duellen gegen 1860 München, dem Hamburger SV II, SV Waldhof Mannheim und SV Wehen Wiesbaden, denn diese Vier verlassen Liga drei.

Aus der Oberliga Niederrhein steigt der 1. FC Bocholt in die Regionalliga West auf.

Internationales

Auf der Insel holt der FC Liverpool den Titel, weiterhin mit Jürgen Klopp als Coach. Für PSG gibt es den fünften nationalen Ligatitel in Folge zu feiern und Inter Mailand macht den dritten Scudetto in Folge klar. In Spanien kann Atletico Madrid einen weiteren Meisterschaftspokal in das Vereinsheim tragen. In den Niederlanden holt Ajax Amsterdam Platz 1 in der Liga, verfolgt von der Überraschungsmannschaft aus Arnheim. In der Schweiz werden die Young Boys Bern Meister und in Serbien FK Crvena Zvezda.

Die Europa-League wird durch einen kuriosen Treffer von Alexander Zinchenko entschieden. Er trifft in der 94. Minute der regulären Spielzeit von Außerhalb der Box, Höhe Fünfmeterraum. Nur eine Minute vorher hat Teamkollege Bellingham einen Elfmeter verschossen. Der Sieger lautet Borussia Dortmund, die Lazio Rom mit 1:0 schlagen.

Das Champions-League Finale gewinnt Paris-Saint-Germain in er Verlängerung gegen die Red Devils. Ein gewisser Benedikt Eibner, ein 21-jähriger Deutscher mit einem Marktwerk von 95 Millionen €, trifft in der 118. Minute zum 2:0.

Die deutsche Nationalmannschaft wird bei der Weltmeisterschaft im menschenrechtsverachtenden Qatar im Jahr 2026 Dritter. Das Spiel um die goldene Ananas gewinnen die Deutschen im Nachbarschaftsduell gegen die Niederlande mit 2:1. Nominiert hat für dieses Turnier der deutsche Nationaltrainer Steffen Baumgart.

Spanien gewinnt das Finale gegen Brasilien im Elfmeterschießen. Bei Brasilien verschießen sowohl Gabriel Jesus als auch Casemiro.
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Akumaru

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Was? Qatar 2026? Da habe ich bestimmt irgendwo was überlesen ...

Die Blauen als Vizemeister in der Bundesliga ist auch interessant. Wie macht sich der BVB so?

knufschu

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@Akumaru: Mein Fehler! Die Weltmeisterschaft hat in Kanada, den USA und Mexiko stattgefunden. Eventuell formuliere ich gerne zu viel Kritik an der WM-Vergabe nach Qatar und die Pferde sind mit mir durchgegangen? ;-)

Zum BVB: In den letzten Jahren hat der BVB in der Liga immer einen Platz unter den ersten 4 der Bundesliga erreicht und in der abgelaufenen Saison die Europa League gewonnen (s.o.).


Kapitel 26 „Himmelfahrtskommando“

Vorwort: Der Begriff Himmelfahrtskommando kommt, so zeigt sich nach der Recherche, aus dem militärischen Wortfeld, wird aber gerne in die Alltagssprache übertragen, wenn man davon spricht, eine schier unüberwindliche Aufgabe anzugehen.

Inwiefern der erhoffte Klassenerhalt des Aufsteigers aus dem Essener Süden als ein solches Himmelfahrtskommando bezeichnet werden kann, wird sich erst noch zeigen müssen. Definitiv sieht sich der Traditionsverein vor einer sehr großen Aufgabe, denn in der 3. Liga warten einige Zweitvertretungen (8 Stück), deren Kader ohnehin immer etwas besser ausgestattet ist bzw. sein kann als der eines ehemaligen Amateurvereins und frisch gebackenen Proficlubs. Im Gründungsjahr der 3. Liga hat man vier Zweitmannschaften für die Liga zugelassen, um diese neue Liga nicht zu einer Liga der Zweitmannschaften werden zu lassen. Diese Regel sollte nach einer gewissen Zeit geprüft werden und da nie mehr als vier Zweitmannschaften in der Liga unterwegs waren, hat man die Regel nie angerührt. In der Virtualität ist das Bild etwas anders.



Hinzu kommen einige zahlungskräftige Vereine, die sich ein Gehaltsvolumen leisten können, das die Taschenrechner auf der Geschäftsstelle am Uhlenkrug vermutlich nicht mal annährend abbilden können. So zahlt der SV Holstein Kiel z.B. knapp sieben Millionen € Gehälter pro Jahr, während es am Uhlenkrug gerade mal knapp 700.000 € sind. Das Jahresgehalt bekommt sicher manch ein Vorstandsmitglied der in Essen angesiedelten DAX-Konzerne, aber da handelt es sich um eine Einzelperson.



Eine weitere, noch offene Baustelle ist das Stadion, denn der Uhlenkrug fasst 9500 Zuschauer, vorgesehen sind in der 3. Liga aber Stadien mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Zuschauern. Allerdings darf man eine Saison in seinem Stadion verweilen. Ob bei einem Klassenerhalt der Umzug an die Hafenstraße droht?

Diesen hat es ja schon mehrfach in der Vereinsgeschichte gegeben und übrigens findet sich auch der Begriff „Himmelfahrtskommando“ in der Vereinschronik wieder. Hier bezieht man sich auf die Zweitligasaison 1977/78, in der der ETB größtenteils im Stadion der „Roten“ spielen musste, da der Uhlenkrug nicht den Anforderungen der 2. Liga entsprach.
Der in finanzielle Not geratene ETB, abhängig von seinem Geldgeber Schmitz, der ebenfalls in private Geldsorgen strauchelte, musste vor dieser Spielzeit Großteile seines Kaders veräußern, um den wirtschaftlich aufwändigen Zeitligabetrieb überhaupt unterhalten zu können. Aufgrund steigernder Schulden ging man den Handel ein, am Saisonende einige Spieler an die „Roten“ zu übergeben und sich zehn Jahre lang nicht für den Profifußball zu anzumelden. Sportlich war man ohnehin als Letzter der Tabelle (hinter dem OSC Bremerhaven) deutlich abgestiegen.

Zumindest der Kuhhandel rund um den Profistatus konnte nun wieder, nach über vierzig Jahren, virtuell rückgängig gemacht werden.

Die Sommertransfers & Der Kader

Die Kaderzusammenstellung war wieder einmal ein schweißtreibender Akt für Lehmann und Co, denn es galt einen Kader für eine höhere Spielklasse zusammenzustellen und gleichzeitig den mageren finanziellen Rahmen im Blick zu halten.

Im Tor

Zwischen den Pfosten baut Lehmann weiterhin auf den Schweizer Escher als Nummer 1. Dem Ersatzkeeper Schulze, inzwischen seit fünf Jahren beim ETB, bleibt die Rolle als Ersatztorhüter mit Ambitionen auf ein paar Einsätze, mindestens in den frühen Pokalrunden.

Zum jetzigen Zeitpunkt haben beide Spieler noch keine Profiverträge, es gibt also ein gewisses Risiko, dass sie von einen Tag auf den anderen weg sind.

In der Abwehr

Der ewige Pokalheld Zündorf hat in der neuen Spielzeit nur noch einen Platz auf der Bank inne. Das Innenverteidigerduett bilden Zuhs, dessen Vertrag zwar verlängert werden konnte, aber nun eine Ausstiegsklausel in Höhe von 175.000 € enthalten ist und die Leihgabe Krause. Dieser kommt aus Fürth nach Essen.



Neben Zündorf verbleibt noch Steffen als Ersatzmann im Kader, während Rios Alonso wieder zur Fortuna nach Köln wechselt (für 3500 €) und Leon Fesser vermutlich den Verein verlassen wird.

Die Außenverteidigerpositionen besetzen Herzenbruch (34 Jahre) und Becker (29 Jahre), beides verdiente Spieler mit reichlich Erfahrung in der 3. Liga. Hier sind die Ersatzmänner Günes und Durand. Letzterer kostet den Verein nichts und wird wohl selten zum Einsatz kommen.



Im Mittelfeld

Lehmann hat sich in dieser Saison für ein recht klassisches 4-4-2 entscheiden, daher tummeln sich hier einstige Offensivakteure in der Viererreihe.



Der Königstransfer ist mit Sicherheit die Verpflichtung von Caine Cairo für die rechte Außenbahn. Er hat ohnehin seit der Saison 2022/23 auf Leihbasis für den ETB gekickt. Cairo wurde die letzten beiden Spielzeiten „Spieler der Saison“ der starken Regionalliga West und kommt ablösefrei aus Rotterdam.



Aus der Bundeshauptstadt nach Essen wechselt auf Leihbasis (man kann hier eine Transferphilosophie erkennen) Fabian Alexander. Er ist schnell und zeigt sich auf dem Rasen als dribbelstark. Er wird häufiger von der Bank ins Spiel geworfen und Cairo Pausen verschaffen.



Die linke Bahn bespielt Ibrahimi. Hier sind auch inverse Lösungen mit Cairo oder Alexander denkbar. Zudem kann auch ein weiterer Leihspieler – Fathi – hier eingesetzt werden. Leider hat auch er eine mäßige Eistellung, bei gutem Talent. Mal sehen, was da im Mentoring drin ist.



Für das zentrale Mittelfeld (ZSm (ve) / BBM (un)) kommt Deters ablösefrei zum Lehmann-Club. Er hat zuletzt viel Zeit in Lübeck verbracht und ist ein starker Allrounder.



An die Seite des Routiniers gesellen sich die bekannten Gesichter Holtkamp und Wagner, während mit Mbala noch ein junger Spieler den Weg nach Essen gefunden hat. Er ist eher für das defensiv Arbeiten gedacht.

Im Sturm

Im Sturm schmerzt der Abgang zweier Spieler. Zunächst läuft die Leihe von Fischer aus und man konnte ihn nicht am Uhlenkrug halten, trotz seines auslaufenden Vertrags beim VfL Bochum. Seinen neuen festen Vertrag hat er bei Fortuna Köln unterschrieben.

Der zweite abgehende Spieler ist Sekularac. Er wechselt für 205.000 € zum FC Aarau in die Schweiz.



Diese große Lücke muss Benjamin Girth schließen. Die Erfahrung bringt er definitiv mit und zudem hat er in den vergangenen zwei Spielzeiten je zweistellig für Energie Cottbus getroffen. Neben ihm stürmt natürlich Koko als Stoßstürmer. Der Youngster Pyryt wird als Joker eingesetzt werden.

Die Taktik



In der vergangenen Saison hat der ETB mit einem offensiven 4-2-4 den Aufstieg in die 3. Liga erreicht, in dieser Saison gibt es die defensivere Variation davon, ein klassisches 4-4-2, wahlweise mit inversen Außenspielern und ggf. mit Hinterlaufen, um die Außen zu überladen. Ditte Zone vor der eigenen Box verteidigen ein ZSm (ve) und der BBM (un).

Im jetzt täglichen Training wird versucht, Standards einzubinden, damit man die Option auf Tore über Ecken, lange Einwürfe oder Freistöße hat. Gute Schützen sind im Kader reichlich enthalten.

1. Spieltag 3. Liga: FC Carl Zeiss Jena (A)

Nahe an der Saale gelegen wird für den ETB am 19.07.2026 der historische erste Spieltag in der 3. Liga angepfiffen.

Das Spiel beginnt erwartbar mit einer großen Chance des Jenaers Theuerkauf, der die Pille aus rund 9 Metern freistehend in Eschers Arme schießt. Nach 15 Minuten geht dann der Plan Lehmanns erstmals auf und Koko erscheint nach langem Ball frei vor Börner, verballert jedoch. Vor der Pause kann Jena schließlich die leichte Überlegenheit in ein Tor ummünzen und trifft durch Althauser zur Pausenführung.



Diese Führung hält aber nur bis zur 58. Minuten, denn zu diesem Zeitpunkt erzielt Koko seinen ersten Drittligadoppelpack! Der erste Treffer ist ein klassischer Konter nach langem Ball und das zweite Tor fällt nach scharfer Flanke an den zweiten Pfosten! Erster Spieltag, erster Dreier!

2. Spieltag 3.Liga: Hertha BSC II (H)

Für die Fans kommt jetzt nicht der Kracher zum ersten Heimspiel am eigentlich zu kleinen Uhlenkrug zu Besuch. Die Berliner zeigen sich als gute Gäste und überlassen dem ETB recht kampflos drei Punkte im heimischen Stadion. Treffer Nummer 1 fällt nach einer Sahneflanke von Ibrahimi auf Pyryt und der zweite Treffer ist die Folge eines Elfmeters, nach hartem Einsteigen von Hasanbergovic gegen Alexander. Den Elfmeter netzt Wagner ein.



3. Spieltag 3. Liga: Karlsruher SC (H)



Gegen den prestigeträchtigen KSC bleiben die Aufsteiger ausm Pott weiterhin ohne Niederlage! Dass es am Ende zu einem Unentschieden reicht, liegt vor allem an der mäßigen Kreativität der Karlsruher, die ihr Glück über „Hintenrumscheiße“ und Fernschüsse probieren.

4. Spieltag 3. Liga: FC Erzgebirge Aue (A)

Im Erzgebirge schlägt individuelle Klasse den etwas formstärkeren Gegner. Aue, die vor dem Spiel unten drin stehen, gewinnen daheim gegen die Essener mit 2:0. Bester Spieler war Anton Stach, der nicht nur einige gute Pässe oder Läufe gezeigt, sondern selbst auch ein Tor zum Sieg beigesteuert hat. Damit ist die erste verdiente Saisonniederlage der Schwarz-Weißen nun verbrieft.

1. Runde Niederrheinpokal: SC Bayer 05 Uerdingen (A)

Der unbekanntere Club mit dem „Bayer“ im Namen bietet in der ersten Pokalrunde die Chance für uneingespielte Spieler und Perspektivspieler Pflichtspielminuten zu bekommen. Das Spiel endet mit einem 3:2 knapper, als es eigentlich verlaufen ist, denn Uerdingen kann aus drei Schüssen zwei Buden machen, während der ETB knapp 30 Torschüsse kreiert, aber „nur“ drei Torerfolge feiern darf.

5. Spieltag 3. Liga: FC Augsburg II (H)

Im Duell gegen den Vorjahresmeister der 3. Liga hat der ETB bereits nach vier Minute eine Monster-Doppelchance auf das 1:0, doch Cairo kann die Pille zwei Mal aufeinanderfolgen nicht über die Linie bringen. Besser macht es natürlich dann der FCA. Durch den Doppelpack von Ludwig und nur ein Tor durch den Joker Fathi gewinnen sie mit 2:1.





Die Tabelle hat noch keine große Aussagekraft, aber aus den letzten zwei Partien kann Lehmann ablesen, dass es diese Saison nur gegen den Abstieg gehen wird und zwar irgendwie. Die ersten sieben Punkte hat man dafür bereits, mehr müssen folgen. Die vorherigen Spielzeiten belegen, dass man etwa 40 Punkte benötigt, um nicht abzusteigen. Das untere Ende überrascht dann doch ein wenig, denn Kiel hat man oben erwartet, anstelle auf Rang 20, während der FCM in der Tendenz im oberen Drittel unterwegs sein sollte.
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Kapitel 27 „Forza Bierhoff! Forza Lehmann! Forza Schwarz-Weiß!“

Vorwort: Das wird jetzt kein Liebeslied über den amtierenden Europameister im Fußball, auch wenn deren Fußball bei dem vergangenen Turnier schon Spaß gemacht hat und die alternden Abwehrrecken Bonucci und Chiellini ein herausragendes Turnier gespielt haben. Nein, es geht um die Verbindungen des ETB Schwarz-Weiß Essen zu dem Land Italien.

Sowohl mit dem amtierenden Coach in der Virtualität, Lehmann, als auch mit Oliver Bierhoff haben zwei ehemalige ETB-Spieler den Weg in die italienische Serie A gefunden. Bei Bierhoff kann man wohl von einer Erfolgsgeschichte sprechen, hat er doch dort bei Udinese Calcio die Torjägerkanone geholt und später mit AC Mailand einen italienischen Meistertitel gewinnen können.

Die Zeit Lehmanns in Italien war kurz und weniger erfolgreich, doch vereinten sich 1998 die Wege der beiden ehemaligen ETB-Jugendspieler. Nach dem Sieg des UEFA-Cups mit Schalke 04 wechselte Lehmann zum AC Mailand, also dem gleichen Club wie Oliver Bierhoff. Dort zog er sich allerdings recht schnell eine Muskelverletzung an der Hüfte zu und kam danach nicht mehr so recht an dem Altstar Sebastiano Rossi vorbei. Insgesamt verlief die Saison 1998/99 für den AC Mailand für die beiden ehemaligen „Schwatten“ nicht gerade rund, was „Die Welt“ im November 1998 mit „Die Frust der Deutschen bei AC Mailand“ betitelte. Neben Bierhoff und Lehmann war übrigens auch Christian Ziege Teil des Kaders der Rossoneri. (Link: https://www.welt.de/print-welt/article628539/Der-Frust-der-Deutschen-beim-AC-Milan.html )

Seiner wahrhaft kurzen Episode in Italien widmet Lehmann in seiner Biografie nur wenige Seiten und umschreibt seine Lage in Italien in einem Interview mit den Worten „Da kriege ich die Krise“. Die Umstände um sein kurzes Wirken in Mailand führt Lehmann neben der unglücklichen Hüftzerrung vor allem auf den unbedingten Willen zurück, sich als Nummer 1 im Tor der deutschen Nationalmannschaft zu beweisen und aufgrund der wenigen Spielzeit im Dress des AC Milan habe der damalige Nationaltrainer Ribbeck ihm angedroht, nicht mehr nominiert zu werden, wenn er kaum spiele. Ein weiterer Grund scheint das miserable Torwarttraining von Maurizio Guido gewesen zu sein, der mehr Wert auf „Theatralik“ bei Flugparaden legte als auf das von Lehmann gewünschte aktive, mitspielende Torwartspiel.
So folgte nach nur einem halben Jahr der überraschende Wechsel zum BVB, den Lehmann selbst im Nachhinein als „schicksalhaft“ darstellt. Alternativ hat Lehmann sich übrigens auch den FC Liverpool angesehen und hätte statt Mailand wohl auch Illgner bei Real Madrid ersetzen sollen. Interessant und aus heutiger Sicht wohl aus der Zeit gefallen scheint folgende Erkenntnis: Ilona Scherer, Redakteurin der „Welt“ fragt 1998 u.a. aufgrund des Schicksals Lehmanns, ob Bundesligaspieler in der „stärksten Liga der Welt“ überhaupt Fuß fassen können. (Link: https://www.welt.de/print-welt/article630284/Gescheitert-in-der-staerksten-Liga-der-Welt.html)

In der Virtualität hofft man jedenfalls auf eine erfolgreiche erste Saison in der 3. Liga, also sportlich meilenweit entfernt von dem, was Lehmann und Bierhoff (und Ziege) in Italien bzw. ihren Karrieren alles erreicht haben – Forza Schwarz-Weiß!

6. Spieltag 3. Liga: Kickers Offenbach (A)

Sechszehn Minuten waren gespielt, da führten die Kickers aus Offenbach bereits mit drei Toren Vorsprung und Offenbach-Coach Reiner Maurer konnte das Spiel entspannt von einem guten Sitzplatz genießen. Doch kleine Umstellungen Lehmanns in der Halbzeitpause bewirkten Wunder und die Gäste aus Essen konnten ihrerseits drei Tore, allerdings verteilt über die Halbzeit Nummer zwei, erzielen.



Besonders sehenswert war der 1:3 Anschlusstreffer. Eine Passkombination zwischen Koko, Ibrahimi und Pyryt endet zurecht im Tornetz.

7. Spieltag 3. Liga: Hannover 96 (H)



Die Niedersachsen hatten bislang keinen guten Saisonstart und setzen auf eine taktische Ausrichtung mit einer hängenden Spitze, die irgendwie „strikerless“ daherkommt. So stellt Taktik-Fuchs Lehmann, der - by the way - für die taktischen Übungen Zaccheronis in Mailand viele gute Worte findet, nach der Scoutingsitzung auf eine höhere Defensivkette um. Im Spiel nutzt sein Team die schnellen Ballgewinne und Kontersituationen, um am Ende einen sicheren 2:0 Heimsieg einzufahren. Die Treffer fallen allerdings jeweils nach einem Standard, durch Krause und Cairo.

8. Spieltag 3. Liga: SC Freiburg II (A)

Heute trägt die spielentscheidende Figur das Trikot des Schiedsrichters, zumindest aus Essener Sicht.
Zunächst gehören die kompletten 90 Minuten klar dem Gast aus dem Ruhrgebiet, die zum Pausenpfiff zwar zwei Tore kassierten, aber durch einen gut aufgelegten Koko mit einem Unentschieden in die Kabine gehen. Die aus ETB-Perspektive negativste Szene des Tages geschieht dann in Minute 93. Eickelschläger schlägt einen Freistoß an den zweiten Pfosten, den Holtkamp locker einnickt, aber dabei angeblich im Abseits steht? Collina hätte es besser gesehen 😉



Weiterhin plagen den Verein aus Essen Verletzungssorgen, denn sowohl Wagner als aus Schulze einigen sich darauf „Sportleiste“ zu haben.

9. Spieltag 3. Liga: FC Hansa Rostock (H)

Als aktiver Profi hat Lehmann sein erstes Duell gegen Hansa Rostock im Oktober 1991 gespielt, lange vor dem Wagnis in Italien. Wahrhaftig eine Reise in die Vergangenheit, als Hansa Rostock noch Spieler wie Schlünz, Bodden oder Dowe im Kader hatte und die Zeiten golden waren. Das Spiel endete damals 5:0 für Schalke 04.

Fünf Tore gibt es nicht, aber Lehmann kann seine Trainerpremiere gegen Rostock ebenfalls mit einem Sieg feiern. Die Torschützen des komplett ungefährdeten 2:0 Heimsieges lauten Zuhs und Pyryt.

10. Spieltag 3. Liga: SV Holstein Kiel (A)

Die fehlgestarteten Norddeutschen kommen langsam in Form und tippeln in kleinen Schritten von den unteren Rängen nach oben, müssen aber bei dem Heimspiel gegen den Underdog aus Essen eine überraschende Niederlage schlucken. Minute 16 ist in dem insgesamt sehenswerten Spiel entscheidend, denn in diesen 60 Sekunden treffen die Schwarz-Weißen doppelt. Zunächst können sich Cairo und Pyryt auf der rechten Bahn mithilfe eines einfachen Doppelpasses durchspielen. Nach dem Treffer Pyryts verlieren die Kieler drei Pässe nach dem Anstoß erneut das Leder und Koko nutzt den lagen Ball von Cairo zum 2:0. Ab Minute 30, mit einsetzendem Regen, werden die Kieler besser, können aber aus einigen Chancen nur einen Treffer generieren, während Joker Fathi eine weitere Hütte für den ETB zum 3:1-Sieg macht.



Ein wahrlich starker Saisonstart ist Lehmann und seinen Jungs bisher gelungen.

11. Spieltag 3. Liga: DSC Arminia Bielefeld (H)



Im Tabellennachbarschaftsduell halten die formstarken Gastgeber aus dem Essen überraschend die drei Punkte im Revier! Wie bereits in der Vorwoche gibt es eine spielentscheidende Szene zu Gunsten des ETB. In der 23. Minute wird Zuhs im Sechzehnmeterraum gefoult. Den etwas fragwürdigen Elfmeter netzt Cairo sicher ein. Der Rest der ersten Halbzeit war zugegebenermaßen mäßig. In einer zweiten Hälfte auf Augenhöhe sind die Essener am Ende etwas abgebrühter vor dem Kasten und können durch Koko und Girth das etwas zu hohe 3:0-Endergebis sichern.

Allerdings umtreiben die Vereinsinternen Sorgen um die drei verletzten Stammplatzkandidaten.



12. Spieltag 3. Liga: VfB Stuttgart II (A)

Die mediale Aufmerksamkeit rund um das Spiel zwischen Schwarz-Weiß Essen und dem VfB Stuttgart II war höher als gewohnt, bei einer Partie der 3. Liga, denn immerhin spielte Lehmann als Coach gegen einen „ehemaligen“ Verein und da war eine gute Story drin.



Im Gegensatz zu den Sportjournalisten rissen sich die Fans nicht unbedingt um Karten für die Paarung. Lediglich rund 1000 Zuschauer sahen ein Spiel, bei dem der ETB in den ersten 45 Minuten über 60% Ballbesitz hat, aber durch einen Gegentreffer durch Raul Paula kurz vor dem Pausenpfiff mit 1:0 in Rückstand gerät. Drei in der Halbzeitpause angeordnete Wechsel Lehmanns haben sich für Hälfte zwei dann gelohnt, denn der Spielvortrag der Gäste lief fortan besser und führte letztlich zu einem Hattrick von Koko Konjuhi und einem Endstand von 3:2 zu Gunsten der Essener.

13. Spieltag 3. Liga: 1. FC Köln II (H)



„Das ist aktuell einfach der Wahnsinn! Wir haben einen Lauf und damit einen wesentlichen Teil der nötigen Punkte gegen den Abstieg beisammen. Das mag gerade komisch klingen, wenn man das als Tabellenführer so sagt. Wir sind auf einem guten Weg.“, betonte Lehmann gebetsmühlenartig vor sämtlichen Mikrofonen, nach dem 1:0-Heimseig gegen den 1. FC Köln II. Zuvor hatten die Essener den Gast im eigenen Stadion dreifach klassisch ausgekontert, wobei nur ein Treffer am Ende zählte, denn zwei weitere Male stand Koko im Abseits.

14. Spieltag 3.Liga: TSG 1899 Hoffenheim II (A)

Fußball ist ein Tagesgeschäft. Was gestern war, ist heute schon weniger wert. Gegen Hoffenheim endet der Streak der „Schwatten“. Im Grunde maßlos überfordert, dennoch nicht komplett untergegangen. Diese Geschichte, inklusive schöner Tore der Gastgeber, erzählt das 3:2 der TSG über den ETB.



Zudem bin ich ja Fan von Spielern mit Supernamen und mit Marco Gigante hat die TSG einen namensstarken Italiener im Kader.

15. Spieltag 3. Liga: SV Sandhausen (H)



Einen Tag vor Anpfiff der Heimpartie gegen den SVS müssen die Essener erneut mit dem Ausfall einer wichtigen Kaderstütze leben, denn Koko, der Spieler des Monats Oktober der 3. Liga, fällt für rund 3-4 Wochen aus.



Die fehlende Schlagkraft im Angriff merkt man dem ETB beim Spiel am Uhlenkrug durchaus an, wenngleich ihnen durch eine starke Einzelleistung Ibrahimis vor dem 1:0-Siegtreffer ein Dreier gelingt. Den Sandhausenern fällt im Offensivspiel nicht so viel ein, so dass der knappe Sieg dennoch insgesamt verdient ist.

16. Spieltag 3. Liga: FC Bayern München II (A)

Der Erfolg der Essener als Aufsteiger der Profiliga wird langsam unheimlich.



Gegen den FC Bayern II, trainiert vom Fortuna Düsseldorf-Veteran Jens Langeneke, gewinnen die Westdeutschen durch ein spätes Siegtor mit 1:0! Der Joker Eickschläger sticht in der ersten Minute der Nachspielzeit. Die Bayern dürfen sich über die Niederlage allerdings nicht beklagen, denn ihr einziger Stürmer lief als Falsche Neun auf und hat somit wenig Stress für die Essener Defensivspieler erzeugt.

17. Spieltag 3. Liga: FC Energie Cottbus (H)



Ein wildes Spiel endet für den Gast aus Cottbus mit einem 4:2. Im Grunde ist das verdient, in der Entstehung dennoch vermeidbar, denn zunächst gehen die Essener nach zwei Minuten in Führung und eines der Gegentore ist ein Eigentor durch Zuhs, so dass zumindest die Chance bestand, dass das Pendel in Richtung der „Schwatten“ schlägt.

Achtelfinale Niederrheinpokal: FC Kray (A)

Das Stadtderby zwischen dem FC Kray und dem ETB endet mit einem sicheren 2:0-Sieg für den Favoriten aus der 3.Liga. Zuvor hatte man Mühlheim, aus der "Nachbarstadt", wenn man das im Pott so sagen kann, in der vorherigen Pokalrunde geschlagen.

18. Spieltag 3. Liga: FC Würzburger Kickers (A)

Nun schleicht sich beim ETB eine kleine Krise auf insgesamt hohem Niveau ein. Gegen den Viertletzten der Tabelle verlieren die Essener in Würzburg mit 2:1, bleiben aber dennoch auf dem überraschenden ersten Tabellenplatz.

19. Spieltag 3. Liga: 1. FC Magdeburg (H)

Der Satz muss jetzt fallen: „Hätte vor der Saison jemand gesagt, dass wir am letzten Spieltag der Hinrunde das Spitzenspiel bestreiten, weil wir Erster sind und Magdeburg auf Rang 2 …“ <- Wer es will, kann den Satz imaginär vollenden.



Höchste Dramatik sehen de Fans im Stadion! Grundsätzlich ist die Konstellation im Spiel leicht erwartbar, der Favorit, der FCM, ist häufiger vor dem Sechszehner des Essener und Essen kontert und das tun sie bravourös, denn nach 20 Minuten führen sie mit zwei Buden und bringen den Spielstand in die Pause. Nach der Pause fehlt dem ETB dann ein wenig das Glück, sie fangen einen schnellen Treffer und geraten dann in Minute 65 sogar in Rückstand! Diesen kann Deters mit einer Rakete aus 25 Metern egalisieren, bevor dann allerdings der 3:4 Endstand fällt.





Diese fantastische Hinrunde spült den Aufsteiger auf Essen auf Rang 3, in der tabellarischen Nachbarschaft etlicher „Ostvereine“. Der FCM hat die Spitzenposition mit dem starken Spiel im direkten Duell gegen den ETB untermauert, übrigens ist Jena der nächste Gegner für Lehmanns Jungs. Ich hätte die ganzen Zweitmannschaften deutlich stärker erwartet, aber diese waren in der Hinrunde gut bespielbar und von ihnen sammeln sich mit Hertha II, Bayern II und Hannover 96 II gleich drei in der Abstiegszone, mitsamt Holstein Kiel, was Samir Nasri (!) seinen Trainerposten gekostet hat. Sein Vorgänger Hakan Yakin ist gleichzeitig auch sein Nachfolger.

Forza ETB, für die Rückrunde! Möge die kleine „Krise“ bald enden.
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Larrelter

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Hallo

Die Story und die Spielberichte lesen sich echt richtig gut. Ich lese gerne mit.

Ich interessiere mich immer sehr viel für Taktik und taktische Herangehensweisen und finde vor allem cool wie das Herausspielen der Tore beschrieben wird. Dazu dann noch Bilder und Pfeile, die die Laufrichtungen anzeigen. Das ist bestimmt viel Aufwand.

Du hattest ja zum Saisonstart eine eher vorsichtige Taktik erstellt. Gefühlt erzielt dein Team aber relativ viele Tore. Hattest du die Taktik im Laufe der Hinrunde umgestellt oder werden deine Gegner so gut ausgekontert?

Viele Grüße
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Akumaru

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Läuft nicht übel. Allerdings fangt ihr euch zu viele Gegentore. Daumen für die Rückrunde sind gedrückt, sofern ihr nicht komplett den Faden verliert, bleibt ihr locker drin.