@ Maddux
Zum einen das. Aber wie du sagst, das ist legitim. Zudem ist das schon etwas arg simplifiziert. Werder hat sehr geschickt das Zentrum verdichtet, sodass die gelegentlichen Flügeldurchbrüche der Eintracht wertlos waren, weil nur ungefährliche Flanken kamen. Das Umschaltspiel hat gut funktioniert, die Hohe Positionierung von Rashia war ein gelungener Zug, der immer wieder Mismachtes gegen Hasebe erzwungen hat. Werder hatte ein Mal Glück mit der Abseitslinie, ein Mal Pech, einen Lattenschuss. Die Frankfurter Führung resultierte außerdem aus einer unberechtigten Ecke. Wenn man da als CL-Aspirant kein Mittel findet sollte man sich an die eigene Nase fassen und nicht über die Gangart des Gegners meckern. Zumal die Eintracht selbst sehr gerne über körperliche Aggressivität kommt. Die Rudelbildungen auf dem Rasen und dem Weg in die Kabine haben ebenfalls Frankfurter ausgelöst.
Vorallem stört sich Hütter am Verhalten der Bremer Bank. Die sei zu laut, das Benehmen einiger Bremer "niveaulos", er sei von einem Zeugwart beschimpft worden (verneint aber auf Nachfrage, dass Schimpwörter gefallen seien - was denn nun?) und fordert durch die Blume von Kohfeldt, sich für dessen Entlassung einzusetzen.
Letzteres ist einfach nur frech und anmaßend. Die Außenmikros haben ein Mal sehr deutlich das A-Wort aufgenommen und zwar von der Frankfurter Bank - was Hütter im selben Atemzug mit "Emotionen gehören dazu" rechtfertigt. Das ist dann schon witzig. Zumal Hartmann Hütter gelb gezeigt hat, nicht der Bremer Bank. Ja, die Bremer Bank ist recht aktiv und versucht ihre Leute zu pushen. Aber auch das ist grundsätzlich legitim. Fußball wird normalerweise vor 40.000 Leuten gespielt. So what?
Es sei in Bremen "immer etwas speziell", Bremer Spieler hätten es auf Hinteregger abgesehen gehabt. Ei ja, wenn man halt meint man müssen öffentlich Kollegen anpöbeln wie Hinteregger gegen Selke braucht man sich nicht zu wundern, wenn man bei denen nicht beliebt ist. Austeilen und dann heulen wenn's Contra gibt, ist halt schwach.
Auch sagt Kohfeldt zurecht, dass wir in den letzten Wochen und Monaten stets recht "ruhige" Spiele hatten. Dass es dann ausgerechnet gegen Frankfurt hochkocht, wird also kaum einseitig an Werder liegen.
Hütter hat mehrfach erwähnt, es sei "doppelt bitter", hier zu verlieren. Warum? Werder und die Eintracht konkurrieren nicht um die selben Plätze. Weil man den Sieg fest eingeplant hat? Selbst schuld. Auf mich weckt das den Eindruck, dass Hütter irgendein persönliches Problem mit Werder/Kohfeldt hat.
Wenn Herr Hütter für sich "Respekt" einfordert, sollte man vielleicht auch überlegen, ob man öffentlich Interna über den Gegner ausplaudert und sich anmaßt, das Verhalten des gegnerischen Trainers maßregeln zu wollen. Das hat mit Respekt nämlich auch alles nichts zu tun.
Und das alles kommt dann von dem Trainer einer Mannschaft, der wenn sie selbst Außenseiter ist, gerade vor ihrem auch nicht gerade "gastfreundlichen" Publikum, selbst jedes Mittel recht ist, das Spiel zu emotionalisieren und den Gegner zu nerven (was ebenfalls grundsätzlich legitim ist).
Aber da gilt, was Kohfeldt sagt: man sollte auch mit Anstand verlieren können.
Damit bin ich dann auch damit durch und wünsche euch für den Rest der Saison viel Erfolg.