Folgendes bezieht sich auf den FM19
Meiner Erfahrung nach kann eine Kontertaktik klappen, aber auch nur wenn der Gegner es zulässt.
Das heißt: Der Gegener muss auch hoch stehen und risikoreicher spielen.
Wenn der Gegner kontrolliert spielt und nicht zu hoch steht, ist eine Kontertaktik nicht sehr verfolgsversprechend.
Leider steht der Gegner aber oft nicht sehr hoch.
Aber es gibt Situationen, in denen er das macht. Zum Beispiel, wenn der Gegner im Rückstand ist und auf den Ausgleich drängt.
Dann hat man ganz gute Chancen auf erfolgreiches Kontern.
Zum Beispiel auch bei gegnerischen Ecken.
Ich lasse meine Teams immer zwei Taktiken trainieren:
- eine "normale", offensive Gegenpressing Taktik und
- eine defensive Kontertaktik (defensivere Rollen, maximale Vertikalität, evtl Innenverteidiger auf Aussenverteidigerpositionen einwechseln).
Ich geginne immer mir der offensiven Taktik.
Sollte es gut laufen und ich liege nach 45 Minuten vorne, stelle ich zur Halbzeit um.
Dann beobachte ich, ob der Gegner anbeißt:
- Wenn er hoch steht und riskant spielt, beibe ich bei der Kontertaktik.
- Wenn er weiterhin kontrolliert spielt, wechsele ich vorerst wieder zur Ballbesitz-Taktik und probiere das Kontern später noch mal.
Spätestens in der Endphase ist dann die Kontertaktik oftmals sehr erfolgreich.
Kontertaktik heiß in dem Fall:
- Ich verwende das gleiche System wie bei der Ballbesitztaktik
- Angepasste Rollen: vormals Offensive Aussenverteidiger verteidigen jetzt nur noch usw.
- Mentalität kontrolliert oder vorsichtig
- Ziel ist, dass die Konter von max. 3 bis 4 Spielern (zentr. Sturm, Flügel, zentr. Mittelfeld) ausgetragen werden -> es soll im ersten Anlauf zum Abschluss kommen. Wenn nicht, dann rückt die Mannschaft eh nach und der Ball wird hin und her geschoeben.
- Evtl wechsle ich passend dazu aus: Schneller Stürmer/Flügel, Innenverteidiger auf die Aussenverteidigerpositionen.
- Pressing bleibt auf maximum
- Defensivlinie schwankt je nach gegner zwischen "normal" und "tiefer". Pressinglinie genauso. Hat der Gegner einen schnellen Stürmer, der oft lang geschickt wird, stehe ich tief. Ansonsten ein ganzes Stück höher.
Dass die gegenerischen Flügel nicht zu erfolgreichen Flanken kommen, ist mein Hauptfokus. Daher brauche hierfür ich Aussenverteidiger mit Innenverteidiger-Qualitäten (normalerweise setze ich Mittelfeldspieler als Aussenverteidiger ein...deswegen muss ich bei Taktikwechsel dort oft Spieler auswechseln). Und Pressing. Auch als Gegneranweisung. Ich möchte, dass der Gegner im Handball-style im meinen Strafraum herum den Ball hin und her schiebt. Da ist er völlig harmlos und sehr konteranfällig. Außer wenn er Mittelfeldspieler mit starken Fernschuss-Attributen hat...dann muss ich mir was einfallen lassen (Doppel 6 zum Beispiel).
Wichtig bei der Wahl der Rollen ist, dass der Stürmer nicht komplett isoliert ist. Die Chancen, dass er nach einem Befreiungsschlag die langen Dinger ganz alleine ins Tor drückt, sind eher schlecht. Deshalb sollten zumindest zwei offensive Spieler immer in der Nähe sein. Also den zentralen Stürmer keine zu offensive Rolle geben, dafür aber eher die Flügel offensiver (in Relation zum zentralen Sturm).
TL:DR:
- Kontertaktiken von Beginn an ist sehr schwierig
- Kontertaktiken bei Führung gehen gut