Klar gab es die.
Dazu "Inverting the Pyramid" lesen. Eigentlich ist jede Taktikrevolution am Anfang eine Exploittaktik.
Es wird ja versucht durch Taktik/Strategie die Schwäche(n) der aktuell vorhandenen meistgespielten Takitken auszunutzen.
Schönbes Beispiel ist Freiburg Anfang der 90er (94?). Die komplette Bundesliga spielt mit Libero, Freiburg kommt mit der Viererkette an und ist auf einmal mit einem "Abstiegskandidaten-Kader" Dritter. Schon im Folgejahr hat sich die Liga angepasst und die Exploitbaren Lücken teilweise geschlossen.
4-4-2 war da nix Neues, wurde nur in Deutschland nicht gespielt.
Vor einigen Jahren der BVB unter Klopp war ebenfalls so ne Sache, das 3-5-2/5-3-2 was viele Mannschaften in den letzten Jahren besser dastehen ließ, als es der Kader auf dem Papier hergibt. Fußball(taktik) entwickelt sich stetig, und jedes Mal, wenn irgendwo etwas Neues (gut ausgedachtes) kommt, könnte man das als realen Taktikexploit ansehen, denn die "Match Engine" ist darauf nicht vorbereitet.
Im Kleinen hab ich das auch in der Jugend anfang der 2000er selbst erlebt, da haben bei uns auch noch alle mit Libero rumgebolzt während wird Vierer- und teilweise sogar schon das jetzt moderne 3-5-2/5-3-2 gespielt haben. Das alles hat nur mit Verschieben zur Richtigen Zeit und Überzahl schaffen an den relevanten Orten funktioniert und hat uns damals ne Bezirksmeisterschaft eingebracht, obwohl wir individuell (mit Ausnahme von 3-4 Spielern) ne Klasse schlechter waren als die Ligakonkurrenz. In einem Freundschaftsspiel haben wir sogar die Jugend eines Bundelsigisten geschlagen (nicht mit Glück, sondern deutlich 4:1), die damals Tabellenführer der höchsten Spielklasse war (Bundesliga gab es da noch nicht.)
Ich selbst hab später auf Grund der taktischen Ausbildung auch 2-3 Klassen höher gespielt, als es meine reinen Fußballskills zugelassen hätten. Exploitspieler sozusagen