@05erpower, Karagounis, bastip387, Akumaru, Stefano Santos, Grätsche, Thekenklopper, Rabbitbrain: Danke für die positive Rückmeldung, aber leider hält Peter an der Entscheidung fest und wird nur noch diese eine Saison bei der SG Wattenscheid absolvieren. Er ist ein wenig müde, nach den intensiven Jahren anne Lohrheide.
@05erpower: Schlimmer geht immer
@Karagounis: Jepp, auch im Winter sind da keine großen Sprünge drin. Ein Spieler passt evtl. noch in das Gehaltsbudget.
@Grätsche: Hmm, mal sehen, wer wen rockt?!
@bastip387: Puh, dat wird wat schwer werden...
Kapitel 43 „Tasmania Berlin und der Effzeh“
Prolog: Es ist wirklich ein Reflex – eigentlich wurde in diesem Save bereits in Kürze über diesen Negativrekord berichtet, aber damals ist es nie dazu gekommen und die Konstellation ist aktuell erheblich näher dran.
5 Spiele, 2 Punkte – Das ist in der Tat der erwartete miserable Saisonstart, den man an der Lohrheide zwar objektiv einordnen kann, aber trotzdem fühlt es sich nach Jahren des Aufstiegs subjektiv blöd an.
Tasmania Berlin steht als Symbol für die Erfolglosigkeit in der Bundesliga. In der Saison 1965/66 stieg der Verein damals mit nur zehn Punkten und über 100 kassierten Buden ab.
Was ist eigentlich ein „Saisonstart“? Ab wann hat eine Ligatabelle ausreichend Aussagekraft?
Nun als Maßstab müssten, bis man von Saisonstart sprechen kann, ja schon erhebliche Lücken in der Tabelle entstehen. Mit Lücken sind Abstände gemeint, die nicht innerhalb von ein bis zwei Spieltagen geschlossen werden können, so wie bei einer Bergetappe bei der Tour de France, wenn die Kletterspezialisten sich vom Feld absetzen. Dazu rechnen sollte man natürlich Spielpläne, die mal gut, mal schlecht ausfallen können und bestimmt noch einige weitere Fehlergrößen – Hier wird jedenfalls der zwölfte Spieltag als definitives Ende des Saisonstarts angenommen.
Legt man den 12. Spieltag als Größe an, so rangiert Tasmania Berlin nur auf Rang fünf der schlechtesten Starts, denn sie hatten zu diesem Zeitpunkt einen Sieg, ein Unentschieden und acht Niederlagen inne. In den Top 3 (auf 3-Punkte-Regel gerechnet) sind andere Vereine zu finden:
Platz 3: Der TSV 1860 München hat in der Saison 1977/78 unter Trainer Heinz Lucas nur zwei Punkte eingefahren. Am Ende der Saison reichte es für Platz 16. Deutscher Meister wurde der 1. FC Köln.
Platz 2: Nun zur aktuellen Realität des Effzeh, denn Platz 2 entstammt der Saison 2017/18. Stögers FC hat am 12. Spieltag auch nur 2 Punkte, aber drei Buden weniger bekommen. Darüber hinaus landete der FC am Ende auf dem 18. Rang.
Platz 1: Die Pokalsensation der aktuellen Spielzeit – der 1. FC Saarbrücken aus der Spielzeit 1963/64, der ersten Bundesligasaison. Zur Verteidigung muss man sagen, dass die Liga damals natürlich wahnwitzig zusammengestellt worden ist. Auch sie hatten lediglich zwei Punkte, aber schon 39 Gegentore! Am Ende wurde es Platz 16. Auch hier wird der 1. FC Overath, ähh Köln Meister
(Danke an:
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Oktober (1. Bundesliga, DFB-Pokal)Spieltag 7 Hannover 96 – SG Wattenscheid 09Auf geht es zum Niedersachsenstadion nahe des Maschsee. Hannover ist seit dem Wiederaufstieg (2016/17) in die Bundesliga durchaus erfolgreich unterwegs, immerhin gab es zwei sechste Plätze.
Hannover wählt, anders als vermutet, ein (halb-)flaches 4-4-2 und lässt die Bereiche vor der eigenen Abwehr offen, so dass dort viel Raum entsteht. Diese Erkenntnis braucht aber ein wenig Zeit, um zu wachsen und zudem schockieren die 96er die Gäste bereits nach drei Minuten durch ein Tor von Mysliwiecki, der nach einem Steckpass von Hadzic frei von dem Elfmeterpunkt einnetzt. Entweder Hannover ruht sich zu sehr auf den Lorbeeren aus oder Wattenscheid bekommt nach den zuletzt schwachen Auftritten die Kurve?
In der Halbzeit stellt Peter auf die Mittelfeldraute um und das scheint sich auszuzahlen, denn der Ausgleichstreffer fällt genau aus dem Raum vor der Box. Jakubowski wird angespielt und gleicht per Fernschuss zum 1:1 aus. Bis zum letzten Pfiff des Spiels bleibt es dann auch dabei. Hannover wird darüber wenig erfreut sein, denn eine riesige Chance vergibt Wisse in den späten 80er-Minuten.
Mit den drei Punkten im Gepäck hat man die Top-3 der schlechtesten Saisonstarts nun schon einmal umschifft.
Spieltag 8 SG Wattenscheid 09 – 1. FC KölnDer FC im Pott – Wie oben gesehen ein Bundesligaurgestein mit wechselhafter Geschichte.
Langsam geht es Richtung 12-Spiele-Grenze und die SG Wattenscheid 09 kann zu Hause gegen die Domstädter nichts holen, dabei halten sie das Spiel bis in die 81. Minute offen, aber mehr als ein 0:0 schien – das gesamte Spiel betrachtet – auch nicht möglich. Der 1. FC Köln ist überlegen, während die 09er mit einer Passquote von 50% aus der Verteidigung heraus keine richtige Spielauslösung hinbekommen und jede Torchance zufällig entsteht. Das Siegtor des FC ist dann allerdings auch ein Zufallsprodukt, eine Halbfeldflanke köpft Loose dem gegnerischen Stürmer Ammermann im Strafraum vor die Füße und der nutzt das zum spielentscheidenden Treffer.
Das Positives aus der Partie ist, dass die Bochumer defensiv insgesamt solide arbeiten und die gegnerischen Torchancen eher so mittelmäßig sind, aber am Ende einfach in der Menge so hoch, dass ein Tor eine Frage der Zeit war.
Spieltag 9 SG Wattenscheid 09 – Eintracht FrankfurtDie Eintracht aus der Bankenstadt ist aktuell die „Graue Maus“ der Bundesliga. In den letzten sechs Jahren positionierte sich Frankfurt zwischen den Tabellenplätzen 12 und 15.
Ein Spiel der vergebenen letzten Pässe auf Seiten der SG Wattenscheid 09. Es gab viele Szenen, in denen der nicht neutrale Fan vermutlich dachte: „Hätte der Pass jetzt gesessen, dann...“ - Aber es sollte nicht sein. In diesem Spiel war mehr drin für die Schwarz-Weißen, denn Frankfurt hat offensiv kaum etwas kreiert. Auf das Wesentliche heruntergebrochen hat Wattenscheid zwei gute Torszene, eine kommt von Soeng-Hoon, bei dem inzwischen die Minuten öffentlich gezählt werden, der aber mehr oder weniger freistehend verschießt und die andere Chance hat der starke Jakubowski per Nachschuss in den letzten zehn Spielminuten. Ein 0:0 also.
2. Runde DFB-Pokal SpVgg Greuther Fürth – SG Wattenscheid 09Fürth kann ein sogenannter Aufbaugegner für die in der Moral angeschlagenen Bochumer sein. Allerdings spielen diese eine gute Saison in der dritten Liga und liegen zur Zeit auf Rang 3, mit einer starken Defensive.
Mit dem Erreichen des Achtelfinales (Gegner Darmstadt 98) gelingt den Schwarz-Weißen hier ein wichtiger Erfolg. Das Spiel endet zwar „nur“ mit 1:0 – den Treffer setzt Walter nach einem Eckball in Minute 14 – aber der Sieg ist völlig ungefährdet, denn Fürth bringt nicht einen Schuss auf den Kasten.
Der Erfolg ist zudem insofern historisch, als dass das letzte Achtelfinale in der Saison 1993/94 erreicht worden ist und damals mit 0:1 gegen Jena verloren ging. Der Torschütze hieß Jonathan Akpoborie
(Wer ihn kennt, ist alt!!! Wer sich sogar an das Sportschau-Wortspiel „Akpotorie“, aufgrund seiner Treffsicherheit, erinnert, ist ein Freak
)
November (1. Bundesliga)Spieltag 10 Hertha BSC Berlin – SG Wattenscheid 09Es geht in die Hauptstadt zum Nachbarschaftsduell im Tabellenkeller. Die Hertha liegt auf Platz 18, die SG Wattenscheid nur einen Platz davor. Übrigens taucht die Hertha auch gerne in den Negativstatistiken der vergurkten Saisonstarts unter den Top-Ten auf.
Der Auftrieb aus dem Pokalspiel ist zunächst deutlich spürbar, denn die 09er starten gut in die Paarung. Dank des VAR gibt es nach zwei Minuten einen Elfmeter, den Majetschak in die Maschen wemmst. Nach und nach wird nun aber die Alte Dame besser und Lamardzic gleicht nach 24 gespieltem Minuten aus. Einen wesentlichen Anteil an dem Gegentor hat Hübner, der den ersten Zweikampf gegen den Torschützen gewinnt, aber umgehend den Ball wieder vertändelt und damit der Weg zum Tor frei ist. Bis zum Pausenpfiff ist der Berlin leicht überlegen und kann das verbesserte Spiel auch nach der 15-minütigen Unterbrechung weiterführen und Palko Dardai erhöht in der 50. Minute auf 2:1, weil Daschner ihn nicht eng genug deckt. Peter versucht es mit seinen In-Game-Coaching-Künsten und verordnet nun ein längeres Passspiel. Das scheint sofort zu wirken, denn jetzt werden die Berliner Reihen schneller überspielt und in der 53. Minute gleicht Ramsey mit seinem ersten Pflichtspieltor aus! Den Rest das Spiels gestalten beide Teams ausgeglichen und es gibt eine Punkteteilung im Kellerduell.
Spieltag 11 SG Wattenscheid 09 – SC Paderborn 07Die beiden Zweitligaaufsteiger der vergangenen Saison treffen am kommenden Wochenende aufeinander. Wattenscheid hat nun zehn sieglose Spiele hinter sich, wartet damit weiterhin auf den historischen Coup, Paderborn hat bereits zwei Spiele gewinnen können, darunter das letzte Spiel gegen den BVB. Neidisch giert man aus Bochum auf den mit neun Punkten gefüllten Teller der Ostwestfalen.
„Dat isset!“ - Der erste Dreier nach über 30 Jahren! Es hat sich in den letzten Spielen z.T. angedeutet, weil die Leistungen optisch besser wurden, was sich u.a. daran zeigte, dass weniger Kurzpässe ins Seitenaus gespielt worden sind. Den Anfang des historischen Ereignisses macht Ramsey nach einer neuen Eckballvariante, die an den langen Pfosten geschlagen wird und ihm von Soeng-Hoon vor seine Flinte geköpft wird – Tor! 1:0! Den Rest der Spielhälfte passiert dann weniger, wobei Wattenscheid überzeugend auftritt und nur eine gute Torchance zulässt.
Nach der Pause trifft dann erneut Ramsey. Corboz flankt den Hünen gezielt an und er köpft platziert zum 2:0 ein. Dem 23-jährigen Briten scheint an dem Tag viel zu gelingen, also schnappt er sich in der 75. die Pille, nachdem der VAR nach einer kniffligen Situation im 16er auf Elfmeter entscheidet, doch diesen Ball hält Zingerle. Die 09er lassen dennoch nicht nach und Soeng-Hoon beendet seine torlose Phase in Minute 84. Wieder ist es eine Flanke, wieder ein Kopfstoß und es steht 3:0! Leider besudeln die Paderborner Emerlings weiße Weste dann in der 90. Minute, nachdem Tekpetey einen Konterlauf per harter Flanke für Florschütz assistiert und es 3:1 steht. Aber die Form der Schwarz-Weißen ist an diesem Tag gut und so kann Bias nur rund 60 Sekunden später den 4:1 Endstand erzielen. In diesem Fall mit dem Fuß!
Gratulation an die Mannschaft und die Bundesligatordebütanten! Man könnte natürlich nun Wasser in den Wein gießen und anmerken, dass Paderborn das Flankenspiel der 09er zu fahrlässig zugelassen hat, aber am Ende des Tages reicht es nach dem Abpfiff für Platz 15, wobei Leverkusen als 16. noch zwei Spiele weniger absolviert hat.
Spieltag 12 TSG 1899 Hoffenheim – SG Wattenscheid 09Mit der TSG wartet am Ende des Saisonstarts der Tabellensechste, der nach einem miesen Saisonstart nun oben mitmischt, allerdings zuletzt 2:0 gegen die Bayern verloren hat.
Im Süden Deutschlands gelingt der SG Wattenscheid über die 90 Minuten ein ordentliches, durchaus ansehnliches Spiel. Natürlich ist Hoffenheim besser und zudem schaffen sie es die gefährlichen diagonalen Läufe von Egbo komplett zu verhindern. Der erste Treffer des Spiel geling dem Gastgeber nach acht Minuten. Valdes bedient Morelos von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr mit einem Lupfer, der gleich drei Schwarz-Weiße alt aussehen lässt. Trotz des Gegentreffers spielen die 09er weiterhin gut mit und kommen zu Torabschlüssen. Ein Treffer von Volkmer nach Eckball wird durch den VAR in der 12. Minute nicht gegeben. Kurz vor dem Pausenpfiff beendet Lago dann die Hoffnungen der Gäste mit seinem 2:0.
Nach dem Seitentausch bleibt das Spiel auf dem Niveau der ersten 45 Minuten und Wattenscheid bekommt ein Eigentorgeschenk von Valdez, der einen Freistoß ins eigene Tor hinein verteidigt. Für den Gast gibt es am Ende aber nichts zu holen, Hoffenheim holt einen 2:1 Heimsieg.
In der Tabelle bedeutet das nach dem 12. Spieltag nun also Platz 16. Viele Mannschaften im Keller der Tabelle performen aktuell nicht gerade überzeugend. Es schmeckt nach Misserfolg und einem historischen Unterbieten in den Leistungen da unten inne Tabelle. Kloses Hertha reiht sich ein weiteres Mal in den Top-Ten der schlechtesten Saisonstarts ein. St. Pauli kann die Septemberwelle nicht reiten und verliert seitdem jedes Spiel und auch Frankfurt konnte bislang nur das erste Saisonspiel gegen Leipzig gewinnen, danach gab es keinen Sieg mehr zu bejubeln. Vorne überrascht der VfB Stuttgart die Liga mit starken Leistungen.
Wir sehen uns im Winter!