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Autor Thema: [beendet] [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?  (Gelesen 43478 mal)

knufschu

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #100 am: 22.Januar 2020, 18:07:29 »

Kapitel 34 „Unabsteigbar“



Prolog: Lustig, wenn man sich für einen Prolog ein wenig im Netz informiert und auf ganz neue Geschichten stößt (oder das Rechtschreibprogramm aus dem Wort unbesteigbar macht). In diesem Fall die „unabsteigBar“ in Hamburg, eine Fußball-Kneipe mit herrlichem Wortspiel, die mit dem Bundesligaabstieg des Dinos urplötzlich vor größeren Namensproblemen stand.

Eigentlich assoziiert man den Begriff der „Unabsteigbar“ auch nicht mit der SG Wattenscheid 09, sondern dem anderen Club aus der Stadt Bochum, denn dieser konnte sich in der Zeit zwischen der Saison 1971/72 bis hin zu Saison 1992/93 in der Bundesliga halten, ohne dabei ein einziges mal abzusteigen, aber auch ohne in der Tabelle mal wirklich oben zu landen.

Das Ziel der virtuellen SG Wattenscheid 09 ist auch in dieser Saison und wohl auch in den kommenden Jahren in der 2. Bundesliga „unabsteigbar“ zu werden.

März (2. Bundesliga)



Der Youth Intake ist in diesem Durchgang nicht würdig gepostet zu werden, denn es war leider kein Talent dabei, wenngleich die aktuelle U19 den Titel in der Westfalenliga holen konnte. Zudem konnten aus den ausgesonderten Jugendspielern anderer Vereine bereits Talente für die kommende U19 geholt werden, dazu aber mehr im Sommertransferfenster.

Spieltag 26 DSC Arminia Bielefeld  - SG Wattenscheid 09

Der März beginnt mit dem Spiel gegen die Ostwestfalen aus Bielefeld, die seit der Saison 2015/16 in der 2. Bundesliga weilen und die Tabelle mal oben, mal unten abschließen, von Platz 4 bis 15 war alles dabei.

In der heimischen Schüco-Arena ist Bielefeld das bessere Team. In den ersten 15 Minuten kommen die Bochumer nicht ins Spiel und tun sich gegen die pressende Dreierkette der Blauen unheimlich schwer, die etwas längeren Bälle in die Mittelfeldreihe werden oft nicht technisch sauber angenommen, wie in Minute 12, als Neiß einen Ball prallen lässt und Lucoqui gedanklich schnell dazwischen geht und den Ball auf den freien Daoud passt, der allerdings freistehend vor Emerling  versagt. Zwei Minuten später sind dann auch erstmals die Schwarz-Weißen gefährlich, aber nach einem guten Eckball an den ersten Pfosten verhindert Kroll den Rückstand. Der erste Treffer fällt dann in Minute 18 für die Arminen. Daoud klaut sich das Leder aus dem trägen Spielaufbau der 09er heraus und sieht nach einem guten Sprint über die Außen Kehr im Rücken der Abwehr und es steht 1:0. Nur vier Minuten später bekommet das Heimteam einen Elfmeter, allerdings schiebt Holm ihn in die Arme von Emerling und nur rund zwei Minuten später köpft dann ein Blauer eine Flanke an die Torlatte der 09er. Für den Chancenwucher werden die Gastgeber dann in Minute 25 bestraft, Bickel findet Neiß mit einer Halbfeldflanke und es steht 1:1. An diesem Spielstand ändert sich dann über die restliche Spieldauer nichts mehr, was an Bielefeld Unvermögen das Tor zu machen liegt.



Spieltag 27 SG Wattenscheid 09 – KFC Uerdingen

Gegen Uerdingen, die keineswegs unabsteigbar sind, sondern auf Rang 18 liegen und nur noch durch ein Wunder die Klasse halten werden, sollte nun ein Dreier drin sein.

Früh begeben sich die Hausherren in diesem Spiel auf den Pfad des Sieges. Nach nicht mal fünf gespielten Minuten spielt die Schalker-Leihgabe, Keita, den sezierenden Pass auf Jakubowski in die Box und die 09er gehen in Führung. In der 27. Minute gibt es dann eine sehr unschöne Szene. Vrenezi fliegt in MMA-Manier in Bickel herein und bekommt dafür glatt Rot!



Danach haben die Schwarz-Weißen ein leichtes Spiel und bringen das 1:0 souvern, aber ohne Glamour über die Zeit und holen damit wohl die entscheidenden Punkte gegen den Nicht-Abstieg und rutschen sogar zeitweise auf Tabellenplatz 10 vor!



Spieltag 28 SG Wattenscheid 09 – 1. FC Magdeburg

Nach einer zweiwöchigen Länderspielpause kommt dann der FCM an die Lohrheide. Seit 2018/19 spielen sie in der 2. Liga und schaffen in der Regel Mittelfeldplätze, obwohl die Mannschaft schon einige gute Pöhler in den eigenen Reihen hat.

Beflügelt von dem letzten Sieg gegen Uerdingen und ausgeruht nach ein paar spielfreien Tagen, beginnen die 09er sehr gut. Nach drei Minuten findet ein Freistoß von Douglas den Kopf von Corboz, der Saisontor Nummer vier markiert. Auch der zweite Treffer fällt nach einer Standard. Der FCM bekommt eine Ecke nicht richtig gelöscht und Keita steht am zweiten Pfosten genau richtig und staubt die Pille ab und es steht nach 29 Minuten 2:0. Verdient ist die Führung auch, denn die Gäste finden vorerst keinen Weg in die Box der Schwarz-Weißen und die „Angriffswellen“ brechen immer im Zentrum zusammen, zudem wird das Angriffspressing von Ammermann und Hinds durch den tiefen Sechser Benger unterminiert. Leider kommen die Magdeburger noch vor der Halbzeit zu einem eher glücklichen Anschlusstreffer, eine Halbfeldflanke Finnsson findet den Kopf des 1,82-Stürmer Ammermann, der sich gegen zwei 1,90er Innenverteidiger durchsetzen kann. Und zu allem Übel fällt in der 84. Minute noch der Ausgleich. In diesem Fall hatte er sich aber schon angedeutet, denn die Gäste wurden zunehmen besser und eine Passkombination über den Torschützen Kasongo ebnet den verdienten Ausgleich in einer insgesamt spannenden Partie.





April (2. Bundesliga)

Spieltag 29 1. FC Heidenheim – SG Wattenscheid 09

Heidenheim weilt seit 2014/15 in der 2. Bundesliga und gehören in den letzten Jahren immer zu den Mitfavoriten um den Aufstieg ins Oberhaus, aber reichen tut es dann am Ende bisher nicht.

Der Favorit ist in diesem Heimspiel auch völlig überlegen und beendet eine Niederlagenlos-Serie der 09er. Auf die Treffer müssen die Fans in Heidenheim aber lange warten, denn sie fallen in den letzten zehn Minuten des Spiels durch Busch und Yeboah. Für die Schwarz-Weißen war die Niederlage erwartbar, aber insofern ärgerlich, als dass mit Barry Douglas ein wichtiger Spieler für den Rest der Saison ausfällt. Auf der Linksverteidigerposition fehlt definitiv eine gute Alternative.



Spieltag 30 SC Freiburg – SG Wattenscheid 09

Der SC Freiburg kommt diese Saison nicht in den Tritt und muss das Ziel Aufstieg wohl vorerst zu den Akten legen und nach dem Sommer neu angreifen.

Gegen Wattenscheid kommen die Breisgauer zu hause schnellstens in Tritt, drei Tore in dreißig Minuten! Bereits nach einer Minute bekommen sie einen Elfmeter. Gondorf wurde im 16er von Sabah und Egbo bei einem Kopfballversuch gestoßen, vom Punkt trifft dann Waldschmidt.



Danach treffen noch Sallai und Köpke und damit ist die Partie durch. Der Anschluss von Keita, wenngleich er noch in der ersten Hälfte folgt, ist letztlich nur für die Statistik.

Spieltag 31 SG Wattenscheid 09 – SV Darmstadt 98

Das vorletzte Heimspiel gegen Darmstadt könnte bereits das Spiel zum sicheren Klassenerhalt sein, allerdings steht Darmstadt in der Tabelle weit vorne und wird wohl aufsteigen, daher ist die Truppe vielleicht ein Regal zu hoch.

Und so ist es dann auch. Das Spiel kann man schnell erzählen, Peter testet eine Art 5-4-1, um die Defensive dicht zu machen. Das gelingt den Schwarz-Weißen mal gut, mal weniger gut, aber bis zur 79. Minute hält die 0 immerhin. Taktisch gefällt diese Variante durchaus und wird in der kommenden Saison eventuell Berücksichtigung finden. Der Gast bringt einige Schüsse auf das Tor von Emerling, aber richtig gut ist das alles nicht. Auf der anderen Seite geht es bei der SG Wattenscheid auch nur bis zum gegnerischen 16er und außer Flanken passiert auch nicht viel. Der eine Treffer an diesem Tag kommt dann von Tobias Kempe. Er ist verdient, aber in der Entstehung mal wieder nervig, denn eine 7-zu-3-Überzahl reicht nicht aus, um ein Flanke samt Kopfball zu verteidigen?!



Spieltag 32 MSV Duisburg – SG Wattenscheid 09

Jetzt kein erzählerischer Fehler. Nachbarschafsduell im Betonkasten des MSV in Duisburg. Übrigens hieß der MSV damals Meidericher SV und die Stadt Duisburg hat sich irgendwann – gegen Bares – in den Vereinsnamen hinein gekauft.

Ein Spiel mit vielen, vielen Torchancen und am Ende der Erkenntnis, dass der Klassenerhalt nach einem 1:1 Unentschieden durch Schützenhilfe für die 09er gesichert ist! Unabsteigerbar, auch in dieser Saison! Beide Mannschaft halten sich wenig in der Mitte auf, beide haben in etwa 50% Ballbesitz, aber Duisburg schießt 24 auf das 09er-Tor und ihnen gelingt ein Treffer durch Palmer-Brown. Die Schwarz-Weißen schießen 17 mal aufs gegnerische Tor und Luke Daschner trifft gegen seinen Ex-Verein.



Klassenerhalt!



Mai (2. Bundesliga)

Spieltag 33 SG Wattenscheid 09 - 1. FC Kaiserslautern

Letzte Stadionwurst in dieser Saison und zu diesem Zeitpunkt ist für Lautern der Grill noch heiß, im Aufstiegsrennen um Platz 3, während Wattenscheid die Klasse hält und Union Berlin wohl in die Relegation gehen wird.

Wieder sehen die Fans ein 5-4-1 der Bochumer Mannschaft, wieder beißen sich die Gegner lange Zeit die Zähne an der (… Kahn würde es so nennen...) „massierten“ Abwehr aus, wieder fällt ein Tor im letzten Spieldrittel. Rund ab der 70. Minute drehen die Roten Teufel auf und spielen mit erhöhtem Tempo und da tut sich nur durch eine Ecke eine Lücke im Verteidigungsbund auf, den Kraus dann zum Treffer des Tages einnetzt.
Es ist schon das Thema der Saison, wie viele Tore nach Eckbälle oder Halbfeldflanken fallen, obwohl hinten echte Türme verteidigen. Aber „wat solls“, die Klasse wird gehalten!



Spieltag 34 FC Erzgebirge Aue – SG Wattenscheid 09

Abschiedsspiel für Aue aus der 2. Bundesliga, denn es geht in die Drittklassigkeit für die Erzgebirgler.

Aue spielt in der Partie vorne etwas glücklos, eventuell auch einer von vielen Gründen für den Abstieg und kann über das Spiel hinweg kein Tor erzielen, während den Gäste aus Wattenscheid zwei Buden gelingen. Zuerst trifft Daschner mit dem ersten Angriff und dann beendet Soeng-Hoon eine arge Torflaute nach 28 Minuten per Kopfball. Wie gesagt, Aue bekommt kein Tor zustande, auch nicht in der 68. Minute, als Fuchs einen Elfmeter in die Tormitte zielt und Emerling einfach stehen bleibt.





So endet die Saison auf Platz 13 in der Tabelle. Die zehn Siege holt die SG Wattenscheid gegen Gegner aus dem unteren Drittel, u.a. zwei mal gegen Aue oder ein mal im Stadtderby gegen den VFL, aber auch durch glückliche, unerwartete Siege, wie gegen Dresden, Freiburg oder Heidenheim. So bleibt am Ende ein schmeichelhafter, aber zugleich souveräner Klassenerhalt in der schwierigen zweiten Saison. St. Pauli wird deutlich Meister und der SC aus Freiburg enttäuscht.
« Letzte Änderung: 22.Januar 2020, 18:30:08 von knufschu »
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Akumaru

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #101 am: 22.Januar 2020, 18:47:18 »

GW zum Klassenerhalt!

knufschu

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #102 am: 23.Januar 2020, 18:47:17 »

@ Akumaru: Danke!


Kapitel 35 „Saisonrückblick Saison 2022/2023“

Prolog: Die schwierige zweite Saison ist geschafft. In diesem Fall war es ein hartes Stück Arbeit. Wie vorher schon zu erahnen, hatten die Gegner nun die taktischen Kniffe der SG Wattenscheid 09 auf dem Schirm und konnten sich so auf den Neuling in der 2. Bundesliga einstellen. Dazu kommt, dass der Kader im Vergleich technisch, mental und physisch sicherlich im unteren Tabellendrittel anzuordnen ist.



RTL Nitro sieht Wattenscheid als „Überraschung der Saison“.

Das Spielsystem

Über die gesamte Saison hinweg bot das bewährte 4-2-3-1 nicht die gängigen aufstellungstechnischen Vorteile, wie z.B. eine Überzahl im zentralen Mittelfeld oder die defensive Stabilität, wenn zwei Sechser spielten.
Zumindest die Gegentore durchs Zentrum konnte das Trainerteam in den Griff bekommen, zuletzt dank Texas Alaksas Hinweis, dass bei „breiter verteidigen“ der Gegner seltener zu Fernschüssen greift.
Die Gegentore nach Standardsituationen sind in Gänze schwer zu kategorisieren, denn mal war es eine Ecke auf den kurzen, mal eine auf den langen Pfosten, mal wurde der erste Ball verteidigt, aber aus dem Getümmel fiel dann der Treffer.

Das Offensivspiel im 4-2-3-1 funktionierte bisweilen eher nach dem Prinzip Zufall, so dass kaum Spielzüge etabliert werden konnten, die regelmäßig Gefahr verursachten. Auf der anderen Seite gab es zumindest über lange Bälle den ein oder anderen Treffer.



Taktisch wird sich im Sommer aber einiges tun, dazu aber mehr im folgenden Post.

Die Statistiken



Der tabellarische Saisonverlauf zeigt einige Peaks, v.a. in der ersten Saisonhälfte, natürlich in einer Situation, als die Tabelle noch weniger Aussagekraft hatte.



Bei den Torjägern ist Soeng-Hoon wieder unten den Top 3 der 2. Bundesliga zu finden, in diesem Fall aber mit ein paar weniger Treffern und einer längeren Durststrecke gegen Saisonende, als man anfing die Minuten ohne Tor zu zählen.
Besonders Volkmer weiß in den defensiven Statistiken zu überzeugen. Er fängt die meisten Bälle ab, köpft diese entscheidend weg und blockt die gegnerischen Schüsse wie eine Torwand. Eine starke Saison, die erst der Blick in die Statistiken belegt. Im Nachhinein ist er mit Sicherheit der entscheidende Faktor für den Nicht-Abstieg!



In den Teamstatistiken muss man schon lange wühlen, bis man Wattenscheid vorne findet, aber die Chancenverwertung ist sehr gut und – wie auch schon in der letzten Spielzeit – die erfolgreichen Tacklings.



Ein tieferer Blick in das Zahlenwerk des Teams (entschuldigt die Darstellung!) zeigt, dass die 09er den Ball in dieser Saison nicht besitzen konnten. Das verwundert eigentlich nicht, war man oft in der Defensive und musste verteidigen, aber eigentlich war das im 4-2-3-1 zuvor immer eine Ü-50-Zahl. Dennoch deckt es sich mit den Beobachtungen, denn defensiv kam man nicht in die Zweikämpfe und hechtete mitunter viel hinterher.
Auch die angekommenen Flanken waren in dieser Saison unterirdisch und diese sind in einem Spiel über die Flügel natürlich ein wichtiges Werkzeug, das diese 34 Spieltage schlecht geölt war, ebenso die Passquote. Allerdings liegt das auch daran, dass das Passspiel häufiger auf vertikal gestellt war.



Intern holt sich Corboz die Auszeichnungen, während Egbo zu Recht als Neuzugang der Saison geehrt wird. Letzterer wird eine sehr bedeutende Rolle in der kommenden Spielzeit erhalten.



Von den reinen Einsätzen her sind Soeng-Hoon, Volkmer und Benger entscheidende Säulen im Kader der Schwarz-Weißen. Auch Douglas, Corboz, Daschner sowie Wosz sind im Mittelfeld oft in der Startelf.

Aufstiege, Abstiege, Internationales

National

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International

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Ausblick in die neue Saison



Vom Verein gibt es für die neue Saison ein fürstliches Budget!



Die ersten fünf Spiele sind auf jeden Fall machbar und könnten Punkte abwerfen.

Wir sehen uns im Sommer!
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knufschu

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #103 am: 28.Januar 2020, 20:09:15 »

Kapitel 36 „Wattenscheid will be playing four, four, fucking two“

Prolog: So sagt es Mike Bassett in dem Film „England Manager“, in einer Pressekonferenz gefragt nach der Spielformation der englischen Nationalelf für das anstehende Spiel. Nach einigen Misserfolgen antwortet der fiktive Team Manager, der mehr oder weniger per Zufall Nationaltrainer der Three Lions geworden ist, etwas gereizt auf die Frage nach der Startformation der Mannschaft.

Wie bereits im Saisonrückblick zu bemerken war, wird auch die SG Wattenscheid 09 sich von den Erfolgsrezept des 4-2-3-1 verabschieden und die Formation in ein klassisches 4-4-2 übertragen, in der Hoffnung die Balance zwischen defensiver Stabilität und offensiver Wucht zu erzielen. Auf diese Spielidee hin ist auch die Transferpolitik in diesem Sommer ausgerichtet.

Die Transferphase



Mit einem für Wattenscheids Verhältnisse gewaltigen Gehalts- und Transferbudget, gestützt durch einen neuen Sponsoren, geht es in den Transfersommer. Das klare Ziel ist es, um einige Stammkräfte bzw. Säulen herum, ein 4-4-2-System zu etablieren und dafür geeigneten Spieler zu verpflichten. Im Idealfall soll jede Position in etwa doppelt besetzt sein, aber der Kader dabei nicht zu aufgebläht werden.

Zunächst müssen einige Spieler den Verein verlassen bzw. deren (Leih-) Verträge werden nicht verlängert. Das prominenteste Opfer ist „Jeff“ Obst, der noch zu Regionalligazeiten für die 09er aufgelaufen ist, über 100 Spiele für die Schwarz-Weißen gemacht hat und ein toller Rechtsverteidiger war. Rurik Gislason, der isländische Nationalspieler, beendet seine Karriere und Hanli, Oesterhelweg und Algermissen gehen ablösefrei. Zudem wechselt Justin Neiß, eigentlich ein guter Joker und ein „Talent“, zu Holstein Kiel und Liskiewicz spielt in der kommenden Saison in der polnischen Heimat. Alle passen nicht mehr in das 4-4-2.

In den Medien werden natürlich noch spektakulärere Namen veröffentlicht, wie z.B. Thomas Müller.

(click to show/hide)



Emerling wird die neue Nummer 1. Er kommt aus Bremen für die fixe Ablöse von 100.000€, die in seinem Leihvertrag so verbrieft war. Er ist U19-Nationalspieler und trotz seiner 1,85 schien er die „Lufthoheit“ im 16er zu behalten, zudem stehen um ihn herum große Jungs in der Innenverteidigung.



Peda wollte unbedingt von seinem Verein, dem FC Augsburg, weg und kommt für eine stolze Summe von 900.000 €, anstelle der anfänglich geforderten 1,4 Millionen, an die Lohrheide. Er scheint kopfballstark zu sein und soll neben Volkmer nun die etatmäßige Innenverteidigung stellen.



Der erfahrene Sternberg kommt aus dem Nachlass von Union Berlin, die abgestiegen sind, und kann den verletzungsanfälligen Douglas ersetzen und hoffentlich seine langen Einwürfe Tomas-Hajto-mäßig in die Waagschale werfen.



Mbakata kommt aus der ersten schweizerischen Liga ins Ruhrgebiet. Er und Egbo stehen in direkter Konkurrenz um die wichtige Position in dem neuen 4-4-2.



Für lau wechselt Keanu Schneider von der Weser an die Ruhr. Er hat überall solide Werte und ist der designierte Nachfolger von Corboz im Mittelfeld.



Kronemeyer ist neben Soeng-Hoon, der nun übrigens auch vertraglich fest für die 09er spielt, nun der zweite Stürmer der sowohl kopfballstark als auch schnell sein muss. Er war zuvor für die Fortuna aus Düsseldorf tätig.

Das neue 4-4-2-Spielsystem



Wie gesagt, das neue 4-4-2 wird im Laufe der Saison hoffentlich noch verfeinert werden, aber es soll eben die Balance zwischen Offensive und Defensive schaffen, was das 4-2-3-1 irgendwie nicht mehr erzeugte.

Hierzu nun ein paar Gedanken, gerne würde ich auch Rückmeldungen bekommen, wenn jemand Ideen hat. Manche Positionen nennen sich (offensive) Schlüsselpositionen, diese sollen also „herausragend“ sein, weil über sie die Torchancen eingeleitet werden.

Der Torwart bleibt vermutlich ein verteidigender Keeper, der hinten bleibt. Wobei Peter sicherlich mit Emerling auch eine Nummer 1 hätte, die mitspielen könnte, aber das wird noch getestet. (Bisher habe ich in allen Saves weniger positive Erfahrungen mit dem MTW gemacht)



Die Innenverteidigung: Bei der breiten Spielanlage gegen den Ball werden vermutlich eher Flanken in die Box segeln und daher müssen die zentralen Verteidiger groß, kopfballstark und zweikampfstark (Tackling, Deckung, Stellungsspiel) sein. Zudem sollte die Passwerte halbwegs stimmen, da der Spielaufbau teilweise über sie laufen wird und sie den Stress des Pressings aushalten müssen. Zuletzt ist auch Geschwindigkeit zumindest bei einem der beiden IVs ein „nice to have“.





Der rechte Flügelverteidiger soll eine „Schlüsselposition“ im Spiel sein. Er steht im Spiel mit dem Ball sehr weit vorne und bekommt, wenn das zentrale Mittelfeld ihn gut anspielt, viel Raum und Zeit für platzierte Flanken. Zudem können sowohl Egbo als auch Mbakata gute, schnelle Läufe unternehmen. Der DM oder z.T. der Mezzala (dann auf Unterstützen) sollen ihn absichern.

Der linke Flügelverteidiger (halbe Schlüsselposition) steht defensiver mit der persönlichen Anweisung „früh flanken“, was an Douglas Fertigkeit „schlägt frühe Flanken“ liegt. In der letzten Saison hat er so schöne lange Bälle auf den Stoßstürmer geschlagen, der manchmal alleine durch war.



Der DM ist der Wellenbrecher vor der Innenverteidigung und soll die Zentrale absichern und harte Tacklings ausüben und die Gegner auf die Außenbahn drängen. Mit dem Ball ist er Anspielstation Nummer 1 für die Innenverteidiger, braucht daher gute Passwerte, und kann als Tiefer Sechser auch in den Spielaufbau zwischen beide rücken, wenn das Spiel es erfordert und der Gegner stark presst.

Der ZSm (zweite Schlüsselposition) soll die Passmaschine und der Ruhepol im Spielaufbau sein. Seine Pässe können dann eben entweder auf den rechten FV gehen oder im Zentrum verbleiben. Entscheidungen, Passtärke, Technike und Übersicht sind hier wichtige Attribute.

Die weitere zentrale Mittelfeldposition ist noch nicht wirklich klar. Hier schwankt Peter zwischen Mezzala, der ja wohl so eine Halbposition zu sein scheint, einem klassischen ZM oder einem BBM. Es ist im Spiel nicht ganz einfach zu beobachten und zu entscheiden wo deren Unterschiede liegen und wie sie effizient ins Spiel eingebunden werden.



Das linke Mittelfeld wird von einem inversen Spieler besetzt, was an dem FV dahinter liegt, der die Außenposition bereits ausfüllt. Hier war „Flair“ nicht ganz unwichtig, weil über die Position eventuell das „überraschende Moment“ geschehen könnte, hier wurde übrigens noch Bias verpflichtet.

Vorne, in der Zweierspitze, sind ein Knipser und eine hängende Spitze. Der vorher übliche Stoßstürmer wurde zum Knipser, da dieser scheinbar eher in die Mitte bleibt, während der Stoßstürmer, zumindest die Interpretation von Soeng-Hoon, zu oft auf der Außenbahn stand und dann in die leere Mitte geflankt hat.
Die hängende Spitze ist ein Mittelfeldspieler mit gutem Schuss, da er eben die Verbindung zwischen Sturm und Mittelfeld besorgen soll.

Die Mannschaftsanweisungen sind variabel, gespielt wird in der Tendenz mit „Kontrolle“, was wohl letztlich „nur“ bedeutet, dass die Mannschaft etwas mehr Risiko geht und etwas weiter vorne steht.

In Ballbesitz ist das Hinterlaufen auf beiden Seiten gesetzt, ebenso die breite Spielanlage. Der „Pass in die Tiefe“ ist mir in seiner Wirkung bisher schleierhaft. Tempo und Breite sind variabel.

Im Umschaltspiel soll vorerst auf die Innenverteidiger oder Außenverteidiger gespielt werden, wenn der Gegner das zulässt, presst dieser zu hart, dann wird der lange Ball gewählt. Konter ist standardmäßig gesetzt, ohne es kritisch zu hinterfragen

Gegen den Ball (Defensivlinie) wird breit verteidigt, so scheinen die Fernschüsse weniger zu sein und „eng decken“ ist zudem aktiviert. Die Defensivlinie steht eher tief bis Standard, da der Spielaufbau langsam ist und die Mannschaft schon aufrückt und dann nicht wie die deutsche Nationalelf bei der WM komplett blank gegen schnelle Gegenstöße steht.

Bei den Spieleranweisungen bekommen die Außenverteidiger „Spiel breit machen“ und der linke Flügelverteidiger „(häufiger) Aus der Tiefe flanken“, da das seine Spezialfähigkeit ist. Der DM soll härter in Tackling gehen, bis es eine Gelbe gibt.

Juli (2. Bundesliga)

Spieltag 1 SV Sandhausen – SG Wattenscheid 09

Spannend, ob die Taktik auch im Wettkampf funktioniert. In den Testspielen zumindest sah es ganz ordentlich aus. Der erste Testlauf auf voller Flughöhe findet in Sandhausen statt.

Das Spielsystem von Peter wirkt auf den ersten Blick stimmig. Nach zehn Minuten fahren die Schwarz-Weißen einen Konter, dessen letztendlicher Torabschluss von Kronemeyer an den Pfosten geschossen wird. Etwa sechs Minuten spielt Hemmerich einen Pass in den Rücken der Wattenscheider Abwehr auf Tulissi, der trifft aber ebenfalls nur das Metall. Das folgende Spiel ist definitiv sehenswert und mit der ein oder anderen Torchance auf beiden Seiten, aber niemand erzielt einen Treffer. Vier Minuten vor Spielende unterläuft dann dem eingewechselten Soeng-Hoon ein folgenschwerer Fehler. Eine Ballannahme im Mittelfeld prallt ihm von der Brust in den freien Raum, Schwede nutzt die Chance und spielt dann einen tödlichen Pass auf Tietz, der Sandhausen den Saisoneröffnungsdreier beschert.





August (2. Bundesliga, DFB-Pokal)

Spieltag 2 SG Wattenscheid 09 – Fortuna Düsseldorf

Beim Saisonauftakt hatten die 09er ein wenig Pech, dennoch hat man auch gemerkt, dass das 4-4-2 noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Gegen die Fortuna aus der Landeshauptstadt ist nicht nur die Freude auf die erste Saisonbratwurst hoch, sondern das Spiel dazu macht sie besonders schmackhaft. Den ersten Treffer der Spielzeit für die SG Wattenscheid macht Barry Douglas per Freistoß nach elf Minuten. Von der linken Strafraumkante segelt der Ball neben linken Pfosten, unhaltbar für Wolf. Danach ist Wattenscheid bis auf eine Ausnahme, einem Konter, den Bozdogan nach 2 Minuten nicht nutzt, die überlegene Mannschaft in diesem Duell. Der zweite Treffer fällt dann per Elfmeter in Minute 40, den Neuzugang Mbakata in die Maschen wemmst. Der letzte Treffer fällt dann nach 66 Minuten. Mbakata (siehe oben - Rechtsverteidiger zieht nach innen) spielt nach einem schnell Lauf einen Pass auf Bias und auch dieser Neuzugang sticht und sorgt für den 3:0 Heimsieg!

Spieltag 3 SC Paderborn 07 – SG Wattenscheid 09

Mit dem souveränen Heimsieg gegen Düsseldorf im Gepäck geht es nach Paderborn.



Der erste Aufreger der Begegnung ist bereits spielentscheidend. In der zehnten Minute flankt Tekpetey die Pille in die Box und nach einem Zweikampf mit Peda geht Florschütz zu Boden, es ertönt der Pfiff und es gibt Elfmeter, den Ritter sicher verwandelt. Danach hat Wattenscheid einige gute Torchancen, die aber allesamt nicht im Tor der Gastgeber enden wollen. Zunächst köpft Kronemeyer in der 32. Minute freistehend über den Kasten, dabei hätte er ausreichend Zeit zur Ballannahme usw. gehabt. In der 42. Minute fliegt ein Schuss von bias nur wenige Zentimeter am Kasten von Zingerle vorbei und nach dem Seitenwechsel nutzt Keita alleinstehend vor dem Tor seine Möglichkeit nicht. Die Krone im Chancenverschwenden setzt dem Ganzen dann Soeng-Hoon auf. Er trifft in der 65. Minute aus rund 1 ½ Metern das leere Tor nicht, bzw. Zingerle bringt seine krakenartigen Arme noch toll an den Ball.



1. Runde DFB-Pokal FC Carl-Zeiss Jena – SG Wattenscheid 09

Im Pokal sind die Gäste aus dem Westen der Favorit. Jenas Tabellenplatz in der 3. Liga ist ungefähr so schick wie sein Stadtteil Lobeda.

So ein Spiel muss Wattenscheid gewinnen, über 90 (+30) Minuten sind sie das bessere Team und kommen auf viele, viele gute Torabschlüsse, aber am Ende bleibt nur das Aus in Runde 1 des Pokals. Bias trifft für die Bochumer verdient in der 23. Minute, aber danach folgt zumindest vor dem Tor nur noch Stückwerk. Und natürlich wird das bestraft! In der Nachspielzeit kommt Jena mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum Ausgleich. Die Verlängerung verläuft dann ohne nennenswerte Ereignisse, aber auch hier ist Wattenscheid gefährlicher.
Im Duell von dem Punkt zeigen sich beide Vereine mit ihren ersten fünf Schützen treffsicher. Bei Jena trifft auch der sechste Schütze, während Kronmeyer aktuell seine torlose Situation bei den Schwarz-Weißen bestätigt und seinen Elfmeter versiebt.



4. Spieltag SC Freiburg – SG Wattenscheid 09

Ende August reisen die 09er nach Freiburg. Mit Sicherheit will der FC gerne wieder in das Oberhaus, doch hierfür müssen sie dominanter werden. Die ersten drei Spiele warfen, wie eine bunte Tüte, einen Sieg, eine Niederlage und ein Unentschieden ab.

Im Spiel ist der Gast aus dem Ruhrgebiet besser, bekommt aber ein blödes Gegentor nach 28 Minuten. Günter will von der linken Straumraumkante in den 16er flanken, Keita springt vor den Flankenball und fälscht diesen derart ab, so dass Emmerling zu spät an die kurze Ecke hechtet und es 1:0 steht. Doch nach nur sieben Minuten wird die Führung egalisiert. Der zur Zeit sehr formstarke Douglas bedient Soeng-Hoon von außen und der flammt die Pille aus rund 19 Metern per Direktabnahme ins rechte Halbnetz. Mindestens bis zur 70. Minute behält der Gast die Oberhand und gewinnt die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld, während Freiburg eher zum Verteidigen gezwungen wird. Die letzten 15 Minuten können sich die Breisgauer dann aber freischwimmen, aber für ein Tor reicht es nicht, denn die berühmte Zone 14 vor dem Tor der 09er „is dicht, wie die B1 zu Stoßzeiten.“





Bisher ist das 4-4-2 optisch und in der Kreation von Chancen sehenswert, bei passabler Defensive.



Wir sehen uns im Herbst / Winter!
« Letzte Änderung: 28.Januar 2020, 20:34:46 von knufschu »
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knufschu

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #104 am: 31.Januar 2020, 11:22:09 »

Kapitel 37 „Nachrichten aus Wattenscheid“

Prolog: Es ist mal wieder Zeit für aktuelle Nachrichten aus der Realität der SG Wattenscheid 09. Noch ist die Lage unklar, in welcher Spielklasse die Herrenmannschaft nach der Insolvenz in der kommenden Spielzeit 2020/2021 antreten wird, während – wie bereits berichtet – der Jugendbetrieb weiterläuft.

Allerdings scheint der Verein sich gedanklich professionalisieren zu wollen und gründet einen Expertenbeirat, dem unter anderem der ehemalige Spieler Michael Henke angehörten wird, den man als Hitzfeld Co-Trainer kennt.

(Link: https://www.reviersport.de/artikel/langjaehriger-hitzfeld-assistent-hilft-der-sg-wattenscheid-09/)

September (2. Bundesliga)

Spieltag 5 1. FC Nürnberg – SG Wattenscheid 09

Der FCN wird nach über zehn Jahren wieder von Michael Oenning trainiert, der nach einer Trainerrochade aus Magdeburg nach Franken wechselt und Miro Klose ersetzt, der den Big City Club fortan trainiert.

Die erste Halbzeit ist wie ein gefaltetes Blatt Papier, von dem jede der beiden Mannschaften eine Hälfte gestalten darf. Die eine Hälfte der ersten 45 Minute gehört dem Club, die durch Ammermann in Führung gehen. Der Mittelstürmer setzt sich im Kopfballduell gegen die Wattenscheider-Türme durch und stellt nach 30 Minuten auf 1:0. Eigentlich schummelt Nürnberg ein wenig und malt über den Rand, denn der Treffer fällt schon in der guten Phase des Gastes. Der völlig verdiente Ausgleich wird durch Daschner erzielt. Er nutzt für seinen zehnten Zweitligatreffer einen Abpraller im 16er und schiebt zum Ausgleich ein.
Nach der Pause ist dann Nürnberg klar besser und drängt die 09er zunehmend in die eigene Hälfte. Goden, der gerne gegen die Bochumer trifft, nutzt eine Flanke zum 2:1 per Volley. Das Spiel schien nun aussichtslos, zudem fällt dann in der 88. Minute Jakubowski für die Schwarz-Weißen aus und es kann nicht mehr gewechselt werden. Trotzdem bölkt Peter „lange Dinger!“ auf den Rasen, als die Nachspielzeit beginnt und in der Tat fällt das glückliche 2:2. Keita bekommt am Flügel einen langen Ball, flankt auf die andere Seite und Bias erzielt das Unentschieden.



Spieltag 6 SG Wattenscheid 09 – DSC Arminia Bielefeld

Vor dem Heimspiel gegen Bielefeld, die in der Tabelle oben rangieren, passiert an der Lohrheide noch etwas Erwähnenswertes, der Effzeh wird im Testspiel mit 5:0 verprügelt!

So ein Testspiel kann Aufwind geben! Zwar bekommen die Schwarz-Weißen durch Krauß nach drei Minuten, nach einer Standardsituation, einen Gegentreffer, aber trotzdem wirken die Gastgeber in dem Spiel frischer, souveräner und ballsicherer. Der Ausgleich ist eine Frage der Zeit und erfolgt durch Luke Daschner in der 34. Minute. Auch diesem Treffer ging eine Standardsituation voraus und ein paar vergebene Chancen der 09er.
Wenige Minuten nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit netzt dann Soeng-Hoon per Kopf, assistiert durch Egbo. Bielefeld kommt auch nach dem Seitenwechsel nicht aus dem Quark, während Wattenscheid sich ein wenig auf den Lorbeeren ausruht. Durch die Einwechslungen von Keita und Tigges entsteht dann wieder etwas mehr Spielwitz, der in der 91. Minute das 3:1 zu Tage fördert. Keita bedient Tigges, der erst an den Pfosten trifft und dann selbst abstaubt!

Spieltag 7 SG Wattenscheid 09 – SG Dynamo Dresden

Als Tabellenführer kommt Dresden zu Besuch an die Lohrheide, weiterhin lenkt Heiko Herrlich die Geschicke von Dynamo.

Dresden tritt auch auf wie ein Tabellenführer, wobei man merkt, dass das Spiel über die Außenbahn im 4-4-2 dem 4-2-3-1 taktisch gewachsen ist. Die Sachsen kommen in den ersten halben Stunde lediglich zu zwei Torabschlüsse, einmal per Eckball, einmal per Fernschuss.



Nach den besagten 30 Minuten fängt auch die Heimmannschaft an, am Spiel teilzunehmen und begibt sich mehr und mehr  in die Richtung des Kastens von Wiedwald. In den ersten 45 Minuten sehen die Fans an der Lohrheide v.a. Eine Situation recht regelmäßig, Dresden schießt aus der Ferne oder Flanken landen im Toraus, dann spielt Emerling den kurzen Pass auf einen der Innenverteidiger und diese sehen dann auf der rechten Außenbahn den freien Mbakata, der stürmt nach vorne, aber den Schwarz-Weißen fehlt vorne die Präzision. Tore gibt es in dieser eintönigen Partie in der regulären Spielzeit nicht, wobei Dresden zwei Großchancen hat, eine davon in der 65. Minute, als Staude aus rund 8 Metern und recht freier Position abschließen kann, aber am Keeper der 09er scheitert. Wenige Augenblicke vor dem Abpfiff macht Gurawa, der Außenverteidiger der Dresdner, einen entscheidenden Fehler und köpft mit dem Hinterkopf einen Ball vor die Flinte von Corboz, der in der 91. Minute den glücklichen Siegtreffer erzielen kann! „Dat kannse nich fassen! Zwei Favoriten weggeflext!“



Spieltag 8 Hamburger SV – SG Wattenscheid 09

Ein Besuch beim Dino im Volksparkstadion! Eine wahre Sehenswürdigkeit für einige Fans der SG Wattenscheid. Im Transfersommer hat der HSV übrigens stolze 54 Millionen an Transfereinnahmen generiert!



Finanziell sind der HSV und die SG Wattenscheid 09 brutal weit voneinander entfernt und auch sportlich sind die Schwarz-Weißen den Rothosen in dem Spiel nicht gewachsen. In der ersten Hälfte kommen die Gäste eigentlich nicht vor das gegnerische Tor und die Fans im Volksparkstadion sehen bereits nach acht Minuten den ersten Treffer für den HSV durch Bertaccini. Für sein Tor wird er von der Grundlinie von Jatta flach angepasst und knüppelt die Pille dann ins Tor. Das 2:0 fällt nach 28 Minuten durch Papadopoulos und mit Glück auf Seiten des Gastes bleibt es zur Pause dabei.
In der Hoffnung, dass ein paar defensivere Anweisungen helfen, gehen die 09er in die zweiten 45 Minuten und kommen ein wenig ins Spiel. Dank Bingöl schaffen sie sogar in der 62. Minute den Anschluss, denn dieser köpft einen Freistoß von Douglas ins eigene Netz, allerdings hätte hinter ihm Benger gewartet. Wattenscheid setzt nun alles auf eine Karte und stellt auf vertikales, schnelles Spiel mit vorne wartenden Stürmern um und hat urplötzlich durch Soeng-Hoon riesige Chancen auf den Ausgleich. Als ob sich Bingöl für das Eigentor entschuldigen will, karagounisiert er das letzte Spieldrittel und macht dann die Treffer zum 3:1 (Elfmeter) und 4:1 und zeigt dem Gast letztendlich die Grenzen deutlichst auf.



Die Erkenntnis des Spiels ist aber, dass das 4-4-2 mit dem Kader scheinbar auch sehr gut zum Kontern geeignet ist, denn zumindest für eine kurze Zeit guckten die HSV-Granden bedröppelt inne Gegend.



Oktober (2. Bundesliga)

Spieltag 9 SG Wattenscheid 09 -MSV Duisburg

Nach der Klatsche ist Duisburg hoffentlich ein leichteres Kaliber, denn der Saisonstart der Meidericher ist mit Rang 17 nicht die Sahne.

Ein merkwürdiges Spiel war das biedere Ruhrpottderby, das immerhin rund 6500 Zuschauer sehen wollten. Der MSV geht nach tristen 27 Minuten durch Nivokazi in Führung. Er verarbeitet mit dem Kopf eine Flanke, die mit viel Hoffnung in den 16er geschlagen wird, zu der 1:0 Führung. Danach geht es trist weiter und weiter, wie auf der A44 von Dortmund Richtung Kassel. Nur kurz wird der Schlafwagen durch einen Kopfball an die Latte von Soeng-Hoon durchgerüttelt, ehe er weiter rollt. Ab der 60. Minute nimmt der Zug dann Fahrt auf, denn Wattenscheid bemerkt, dass es was für das Spiel tun muss. Der vorher mäßig spielende Douglas legt sich in der 74. Minute das Leder für einen Freistoß aus halbrechter Position, in etwa 18 Metern vom gegnerischen Tor entfernt, zurecht, läuft an und phölt dat Dingen hart aufs Tor, so dass der MSV-Schlussmann Brendieck nur noch notdürftig an den Ball kommt und es 1:1 steht. Auch in der nächsten Szene, einem Eckball, ruht der Ball vor dem Schotten Douglas und wieder tritt er die Standard perfekt, in diesem Fall auf den Kopf von Schneider und das Spiel ist in Minute 80 gedreht. In der 86. Minute, das gleiche Bild wie beim Ausgleich. Douglas läuft zum Freistoß an und zwirbelt die Kugel nun in den Winkel!!! „Wat ne Bude!“ Öde Anreise, aber dann kurze, deftige schottische Highland-Festspiele an der Lohrheide und ein Dreier gegen den MSV!



Spieltag 10 SG Sonnenhof-Großapsach – SG Wattenscheid 09

Zu Gast bei den Hoteliers im Süden, die aus der 3. Liga aufgestiegen sind, ironischer Weise mehr Zuschauer haben als die SG Wattenscheid 09 erzielen und zudem mit Platz 13 eine gute Figur in der 2. Bundesliga abgeben. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Jeff Obst, der einen neuen Verein gefunden hat!

Fußball ist bekanntlich in der Lage dramatische Geschichten zu schreiben, ohne dass die Spieler auf dem Platz nun allesamt große Literaten sein müssen. Dieses Spiel erzählt nach der Exposition die Geschichte um Jeff Obst, den ehemaligen Spieler der SG Wattenscheid. Glaubt der Zuschauer im Publikum nach dem ersten Akt noch an einen Sieg der Gastgeber, denn Wehrle trifft nach 24 Minuten Spielzeit, so läutet der tragische Held Obst mit dem erregenden Moment den weiteren Dramenverlauf ein. Er ist derjenige, der Wattenscheid, seinen ehemaligen Arbeitgeber, durch ein Eigentor nach 27 Minuten wieder auf die Spur bringt und das 1:1 mit dem Rücken erzielt. Den Höhepunkt in einer Galavorstellung des schwarz-weißen Balletts stellt das 2:1 durch Douglas per Elfmeter dar. Danach ist das kommende Ende geradlinig, denn Wattenscheid trifft in den letzten beiden Akten noch zwei mal (Douglas, Soeng-Hoon) und holt einen fantastischen Heimsieg.





Erkenntnis des Spiels: Spielt der Gegner mit einem 4-4-2 und spiegelt quasi das Wattenscheid-System und spielt über die Außen, so scheint die gute alte Mittelfeldraute hilfreich zu sein.

Spieltag 11 SG Wattenscheid 09 – 1. FC Magdeburg

Es ist amtlich, Peter ist alt ;) - Eine neue Generation Trainer entsteht. Mit Oliver Fink hat Magdeburg einen jungen, ehemaligen Fortuna-Kicker mit B-Lizenz an der Seitenlinie.

Das Duell Alt gegen Jung geht an Peter, denn die Schwarz-Weißen gewinnen das Spiel mit 3:2. Die zwei Tore , durch Ignjovski (46.) und Kerk (89.) für den FCM erwachsen auch höchster Effizienz, denn so echt vors Tor kommen sie in dem Spiel ganze vier Mal. Wattenscheid hingegen bringt 23 Schüsse Richtung Tor und 13 davon aufs Tor. Hieraus erwachsen „nur“ drei Buden. Mael Corboz hat nach 32 Minuten einen Doppelpack vollbracht und die Partie damit früh vorentschieden. Den berühmten Deckel macht Wosz drauf, der in der 87. Minute das zwischenzeitliche 3:1 erzielt.





November (2. Bundesliga)

Spieltag 12 FC Würzburger Kickers – SG Wattenscheid 09

Aufsteiger Würzburg kämpft schon früh um den Klassenerhalt und vielerorts vermutet man auch den direkten Wiederabstieg, obwohl im Kader, u.a. mit Wriedt, ein paar gute Pöhler versammelt sind.

Das Spiel endet mit 0:0, was aber über das Spiel wenig aussagt, denn beide Mannschaften haben in den 90 (+4) Minuten zahlreiche Torchancen und das Spiel ist auch attraktiv, aber ein Treffer gelingt auf keiner Seite. Wattenscheid hat ein paar der Unzufriedenen aufspielen lassen, wie z.B. Sternberg, der aktuell hinter Douglas definitiv nur die zweite Geige spielt oder auch Tigges, der im Sturm trotz seiner 1,95 keine Flanke anständig verarbeiten kann. Würzburg hatte nur eine gute Halbzeit und zwar die erste und so gibt es einen Punkt für beide Teams.

Spieltag 13 1. FC Heidenheim – SG Wattenscheid 09

Heidenheim will in die Bundesliga und scheint jetzt ernst zu machen, zumindest haben sie sie mit Dynamo ein wenig abgesetzt. Dennoch hat Peters Elf gegen die Oberen der Liga bisher gut aufgespielt, mal sehen.

„Nix ma sehen!“ Egal, welcher taktische Kniff von Peter versucht wird, Heidenheim ist klar besser und gewinnt das Spiel mit 3:1. Den Ehrentreffer darf der aktuell unglückliche Tigges auch erst gegen Spielende machen, so dass auch keine Spannung mehr aufkommt. Doch kurz Zurückspulen. In der ersten Halbzeit mühen sich die Gastgeber am 16er der Bochumer ab und haben nur hohe Flanken als Idee. In der zweiten Halbzeit wird dann das Tempo angehoben und es tun sich Lücken auf, die zu drei Toren führen. Das erste Tor fällt per Elfmeter (Hack), die zweite Bude kommt von Dovedan und Treffer Nummer 3 von Leipertz. Letztere aus dem Spiel heraus. 



Spieltag 14 SG Wattenscheid 09 – VFL Bochum

Die Stehtribüne ist gefegt, die Plastiksitzschalen und Sitzbänke poliert, der Grill ist an – Derbytime in Bochum anne Lohrheide! Getrübt ist die Stimmung an der Lohrheide nur aufgrund zweier Verletzungen.



Wenn man sich zu sehr auf etwas freut, dann wird man ja bekanntlich enttäuscht. Das Derby ist spielerisch eher ernüchternd und eine der schwächeren Saisonleistungen der Schwarz-Weißen gegen ebenbürtige Gegner. Nur einer hebt sich wiederum seine beste Performance für das Stadtduell auf, Sven Kronemeyer trifft nach zuvor zehn torlosen Ligaeinsätzen in der 63. Minute und erzielt damit die eine, entscheidende Bude im Spiel gegen den VFL.







Die Tabelle



Beim Blick auf die Tabelle Ende November liegt die SG Wattenscheid 09 mit Tabellenplatz 6 deutlich über den Erwartungen. Das 4-4-2 funktioniert in der bisherigen Hinrunde tadellos. Zieht man als zweiten Indikator die Tordifferenz heran, dann passt die Leistung. Nur der enttäuschende HSV hängt hinter den eigenen Erwartungen zurück. Der Kampf um den Aufstieg wird in dieser Saison auf jeden Fall sehr spannend. Mit dem Abstiegskampf haben die 09er wohl vorerst nichts zu tun. Dieser beginnt mit Platz 13, also beim FCK. Der MSV aus Duisburg nähert sich der Negativrekordberichterstattung und der große Bruder aus Bochum muss wohl in dieser Spielzeit den Blick nach unten richten.

In der Bundesliga gerät die Dominanz der (Zidane-) Bayern ins Wanken, denn sowohl (Nagelsmanns) Leipzig als auch (Sandro Schwarzs) Schalke liegen (punktgleich) auf den ersten beiden Plätzen.

Wir sehen uns im Winter!
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Stefano Santos

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #105 am: 31.Januar 2020, 11:52:16 »

Macht nach wie vor Spaß Peter hier zu verfolgen :)
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mfg Stefano Santos

Texas Alaska

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #106 am: 31.Januar 2020, 13:33:30 »

Na, läuft doch anne Lohrheide.... 8) Glückwunsch zum Tabellenplatz und vor allem zum Derbysieg.

Wie sieht denn dein Zwischenfazit zum neuen 4-4-2 aus? Mich würde vor allem interssieren, wie sich der Rechtsverteidiger im Spiel macht. Im Taktikscreen sieht er sehr verloren auf weiter Flur, bzw. auf der rechten Seite aus. Kommt der Gegner dann nicht mehr über die Seite? Oder zieht der Mezzala dann mehr auf den Flügel? Und wie bist du mit den beiden Stürmerrollen zufrieden? Knipst der Knipser auch wirklich?

knufschu

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #107 am: 31.Januar 2020, 20:50:59 »

Eine Antwort außer der Reihe, aus gegebenem Anlass.

1.@ Stefano Santos: Danke für die Rückmeldung, dass Peters Station nach wie vor Freude bereitet!

2.@ Texas Alaska: Danke für den Glückwünsche. Boah, mit der Frage hast du ein Fass mit Leck in meinem Kopf aufgemacht.  ;) Damit es nicht Seiten über Seiten werden, versuche ich die Frage(n) in Ansätzen zu beantworten.

Zum Rechtsverteidiger

Ich gucke die Spiele in 2D und finde, dass der Rechtsverteidiger optisch gut in das 4-4-2 eingebunden ist. Allerdings während der Recherche kamen bei mir Fragen auf, ob es ggf. nur "optisch" der Fall ist?!



Der erste Blick geht auf die HeatingMaps und zwar zu den Spielen gegen das 4-4-2 und das 4-2-3-1, die beiden gängigen Spielsysteme der Gegner in diesem Save. Natürlich gibt es hier einige Unwägbarkeiten, denn (Tages-)Form, individuelle Klasse oder Peters taktische Switches auf die Raute bildet diese Map nicht ab.
Das 4-4-2 in den Spielen gegen den MSV Duisburg und gegen Braunschweig (Spoiler light) zeigt, dass es beide Mannschaften über diese Seite probierten, aber in beiden Spielen kam der rechte Verteidiger nie zu spät in die Zweikämpfe, weil er vorne rumlungerte. Gegen das 4-2-3-1 ist da zumindest keine eindeutige Tendenz zu sehen.



Die gegnerischen Torvorlagen kommen in er Tat häufiger von dieser Seite, inwiefern der RV da eine Ursache ist, kann ich nicht sagen, denn zumindest besagt der Positiveindruck aus der Spielanalyse, dass Angriffe über diese Seite gut verteidigt worden sind.
(click to show/hide)





Auf dem Platz wird der RV, wie du vermutest du den Mezzala unterstützt. Im vorderen Drittel spielt er wie ein offensiver Flügelspieler und sucht auf häufig Dribblings, zieht hin und wieder nach innen. Die Pässe, die er bekommt, sind oftmals lange Bälle von den Innenverteidigern oder Diagonalpässe vom ZSm.



Statistiken belegen zumindest seine Eingebundenheit ins Spiel, hier hat er z.B. 45 Pässe und damit folgt er auf den ZSm und den DM und liegt in etwa gleich auf mit dem Mezzala und einem der Innenverteidiger.

Das Stürmerduo

Diese Frage ist schwer zu beantworten, Soeng-Hoon (alternativ Kronemeyer) spielt inzwischen wieder den Stoßstürmer und hat seit dem Wechsel auf diese Rolle drei Buden gemacht (Kronemyer 1x), in den Testspielen testet Peter auch den Knipser, aber so einen heftigen Unterschied erkenne ich jetzt nicht.



Insgesamt fallen die Tore der SG Wattenscheid zumeist in der Box (nach Flanken) oder aus zentralen Positionen (nach zweiten Bällen / schnellen Pässen) von außerhalb des 16ers. Im Gegensatz zu dem 4-2-3-1 der vorherigen Jahre verteilen sich die Treffer mehr über das gesamte Team. Kurios ist aktuell, dass der linke Verteiiger Douglas mit 5 Buden die interne Liste anführt, aber das liegt an einem Elfmeter und zwei Freistoßtoren.
« Letzte Änderung: 31.Januar 2020, 20:52:45 von knufschu »
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Texas Alaska

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #108 am: 03.Februar 2020, 09:33:43 »

Ui, cool. Das ist ja mal ne ausführliche Antwort. 8) Auf den ersten Blick wirkt es in deinen Statistiken und Screenshots, die Du postest aber schon ein bisschen so, als wäre deine rechte Seite potentiell anfälliger - auf dem zweiten 2-D-Screenshot steht der rechte AV schon deutlich weiter vorne als der linke, finde ich. Der gegnerische 10er z.B. könnte in der enstprechenden Situation zum Problem werden. (Leider kann ich auf dem Screen nicht so recht ausmachen, wo der Ball ist... ;D)

Und die Torvorlagen von rechts sind auch ein Hinweis, oder? Wobei ich sagen muss, dass ich je länger ich das Spiel zocke, umso mehr das Gefühl habe, dass die Matchengine manchmal richtige "Glitches" hat, bzw. Faktoren außerhalb der reinen Taktik ja auch reinsimuliert werden müssen und dass dann manchmal zu komischen Effekten führt. Ist aber nur ne Vermutung...

Hast Du denn was den Rechtsverteidiger angeht Unterschiede festgestellt, was die Stärke des Gegners betrifft?

Ich spiele nämlich gerade mit dem Gedanken, deinen Ansatz in meinem Hertha Save auszuprobieren. Dort habe ich mit Lazaro auch einen sehr sehr fitten RV , dem ich die Rolle durchaus zutrauen würde (bzw. wahrscheinlich eher als "kompletter Flügelverteidiger").

Karagounis

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #109 am: 03.Februar 2020, 14:38:32 »

Sponsoring-Vertrag verfünffacht, das ist ja geil! Natürlich ist jetzt auch mehr Spielraum da. Das tönt gut!

knufschu

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #110 am: 10.Februar 2020, 19:28:52 »

@TexasAlaska: In der Tat sprechen die Statistiken gegen einen so offensiven Rechtsverteidiger, aber ich finde ihn im Spiel schon sehr gut. Auch die Gegner sehen Egbo in den Pressekonferenzen vor dem Spiel als "Schlüsselspieler".

@Karagounis: In der Tat.


Kapitel 38 „Statistisch gesehen“

Prolog: Kann man ein Spiel wie Fußball in Statistiken pressen? Ohne dass die Digitalisierung schon richtig Fahrt aufgenommen hat, gibt es im Fußball, nach amerikanischer Sitte, eine große Menge an digitalen Statistiken, die versuchen ein Fußballspiel im Nachhinein statistisch zu beschreiben.

Manche Statistik wird dann wie eine Sau durchs Dorf getrieben und irgendwann von einer anderen abgelöst. Bei der Europameisterschaft 2016 wurde mit Packing-Werten der Verlauf eines Spiels gedeutet, der Expected-Goals-Wert drückt aus, wie hunterprozentig nun eine Torchance war oder die Menge an „intensiven Läufen“ zeigt, wie hoch die Laufbereitschaft einer Mannschaft ist. Es gibt sogar eine Langzeitbewertung eines Vereins unter clubelo.com, die die vermeintliche Stärke des Vereins über einen Zeitraum hinweg kalkuliert und dazu noch die Trainer eingebunden sind.

Manche dieser Statistiken sind wahrhaft nützlich, für den Laien allerdings manchmal schwer zu deuten, wenn sie nicht gut erklärt werden.

Um in der Datenwelt den Überblick zu behalten, entstehend auch richtige Dienstleistungs-Unternehmen für die leider renommierte Fußballspieler ihren Namen hergeben und deren Internetauftritt eher wirkt wie so mancher windiger Spielerberater.

Eine der wichtigsten „Statistik-Seiten“ ist natürlich stadionwurst.net, auf die ich erst durch den genialen Fußballpodcast „Rasenfunk“ (Link: https://rasenfunk.de/) aufmerksam geworden bin. Dort findet man alles über die Qualität der Stadionbratwürste in den verschiedenen Fußballstadien. (Wattenscheid: http://stadionwurst.net/?cat=78)

Dezember (2. Bundesliga)

Spieltag 15 Eintracht Braunschweig – SG Wattenscheid 09

Anfang Dezember geht die Reise nach Niedersachsen, zu den eigentlich traditionell heimstarken Löwen, was aber in dieser Saison nicht gilt. Ihre Punkte holen die Braunschweiger, aktuell aus dem Tabellenmittelfeld, gerne auch in der Ferne.

Die erste Riesenchance haben die Hausherren, aber Röser schließt frei, etwas schräg vor dem Tor zu hektisch und ein wenig zu früh ab, so dass die Pille am linken Pfosten vorbeirauscht. Obwohl die Braunschweiger die erste gute Szene des Spiels haben, so ist Wattenscheid die bessere Mannschaft und geht durch einen Fernschuss von Corboz nach 32 Minuten verdient in Führung und hat im Anschluss halbzeitübergreifend einige gute Chancen, weil Braunschweigs Doppelspitze im Angriffspressing sehr passiv anläuft und schnell überpackt werden kann und in der Mitte des Platzes viel, viel Raum frei ist. Der Treffer zum 2:0 Auswärtssieg ist am Ende nur eine logische Konsequenz. In der 82. Minute stört Kronemayer den Braunschweiger Keeper nach einem Rückpass und dieser macht einen Fehler, indem er auf Bias passt, der alleine aufs Tor zuläuft und flach einschiebt.



Spieltag 16 FC Augsburg – SG Wattenscheid 09

Ein erneutes Spiel auf gegnerischem Rasen folgt für die 09er in Augsburg, einem Aufstiegskandidaten, der allerdings diese Saison nicht liefert.

Ein Eckballfestival ist dieses Spiel optisch. Wattenscheid hat zehn Stück, der FCA sieben. Im Schnitt – man kann sogar darauf wetten (?!) - haben die Bundesligavereine in dieser Saison eher um die fünf Eckstöße pro Spiel. Trotz des Fußball-Syllogismus „Ecken führen zu Abschlüssen, Abschlüsse führen zu Toren. Also führen Ecken zu Toren. “ aus keiner dieser siebzehn Eckbälle entsteht ein Tor. Die beste Chance im Spiel haben die Schwarz-Weißen, denn sie treffen zwei mal das Aluminium. Den ersten Alutreffer setzt Keita, den zweiten Bickel. Das Spiel endet 0:0.



Spieltag 17 SG Wattenscheid 09 – 1. FC Kaiserslautern

Die Roten Teufel sind anne Lohrheide zu Besuch und inne Tabelle trennen beiden Mannschaften aktuell einige Plätze, während Wattenscheid überraschender Weise oben mitspielt, so kämpft Lautern unten.

Insgesamt eine schwierige Partie. Lautern geht früh, nach neun Minuten, durch Srbeny in Führung und danach probiert Wattenscheid vieles aus, auch taktisch, aber es klappt einfach nichts davon. Wattenscheid hat am Ende des Spiels ein Chancenplus, was die „Schüsse aufs Tor“ angeht, auch einige „entscheidende Pässe“, aber keine Statistik erklärt, wieso sie gefühlt immer hinterherrennen, außer der Blick in die HeatingMap, der zeigt, dass Wattenscheid im Spielaufbau viel hinten drin war und alles so zusammengequetscht wirkte. Gefühlt und geheated geht die Niederlage klar, statistisch eventuell nicht.



Spieltag 18 SG Wattenscheid 09 -SV Sandhausen

Zwei Tage vor Weihnachten beginnt die Rückrunde mit dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Sandhausen.

In diesem Spiel hatten die 09er zunächst das Glück auf ihrer Seite. In der ersten Hälfte bekamen die Zuschauer spielerisch eine Zumutung als Beilage zu der Stadionwurst serviert. Wattenscheid hat viel rumgeholzt und Sandhausen war nur über zwei Freistöße gefährlich und – nun zu dem Glück – hat einen Elfmeter in der 45. Minute vergeben.
Nach der Pause wird das Spiel dann wirklich besser. Interessanter Weise war das Spiel eigentlich ein Eckballfestival, denn Wattenscheid hatte elf (!) Stück in dem Spiel, was aber erst in der Nachbetrachtung auffällt. So fällt auch der erste Treffer nach einer Ecke an den kurzen Pfosten, die Mbakata einnickt. Auch der zweite Treffer ist die Folge einer Ecke, die allerdings durch den 16er hindurchsegelt und nach einem scharfen Pass an die 16er-Kante zu Wosz endet der Spielzug dann in dem 2:0.

Ein am Ende netter vorweihnachtlicher Kick mit einem Dreier als Geschenk. Zudem liest sich die Tabelle am Jahresende verdammt gut, dann die Schwarz-Weißen stehen auf Platz 3, punktgleich mit Sandhausen, Heidenheim und Bielefeld.





Wintertransfers



Im Winter passiert auf dem Transfermarkt für die SG Wattenscheid 09 wenig, wenngleich man durchaus aktiv nach Leihspielern gesucht hat, die eventuell mit Bleibeperspektive sind.

Beqaj ist ein Innenverteidiger mit einem Marktwert von 1,5 Millionen und ersetzt den abgehenden Sabah, der für ein halbes Jahr nach Lotte ausgeliehen und anschließend auch keinen neuen Vertrag mehr bekommen wird. Sabah war ebenfalls ein fester Bestandteil der Regionalligamannschaft und auch in dem einen Jahr in der 3. Liga ein Dauerbrenner in der zentralen Innenverteidigung.

Mandjeck kommt aus Leipzig, wird mit 3,7 Millionen € Marktwert taxiert und es besteht eine Kaufoption, allerdings in schwindelerregender Höhe. Er kommt als Leihspieler, da Douglas und Sternberg immer mal kleine bis mittelschwere Verletzungen haben.



Realistischer ist hingegen ein Verbleib von Eilers, den St. Pauli nach Bochum verleiht und der für 400.000 € wechseln könnte. Die Summe erscheint sehr hoch, niedriger war sie nicht zu verhandeln in der Kürze der Zeit und der starken Konkurrenz an interessierten Vereinen.

Mit Tigges geht ein wichtiger Rotationsspieler, den Peter allerdings nie so recht ins Spiel einbinden konnte. Er hat zuletzt seine Reservistenrolle öffentlich beklagt und wollte parallel eine fette Gehaltserhöhung erwirken. Zwolle ist bereit 88.000 € zu investieren.

Zuletzt bekommt Peter auch einen neuen Vertrag!



Januar (2. Bundesliga)

Spieltag 19 Fortuna Düsseldorf – SG Wattenscheid 09



Nach diversen Testspielen und einem Trainingslager in Marbella, startet das neue Jahr mit einem kleinen NRW-Derby gegen die Fortuna.

In der heimischen, gesichtslosen Merkur-Spielarena startet das Jahr 2024 für die Fortunen nicht gut. Sie können zu Hause keineswegs überzeugen und bringen, so die Statistik, nur zwei Schüsse auf den Kasten der Gäste aus dem Revier. In der 56. Minute gibt es dann eine Ampelkarte mit Ankündigung für Weihao. Mit der Einwechslung von Keita, der den linken, inversen Mittelfeldspieler gibt, kommen die Fortunen nicht klar und legen ihn und den flinken Egbo in kürzester Zeit mehrmals. Nach der roten Karte nutzen die Schwarz-Weißen den Raum und erzielen zwei Buden, durch Keita und Corboz. Ein toll aufgelegter Egbo dominiert diese Partie und wird Spielers des Spiels bei dem 2:0 Auswärtssieg.





Februar (2. Bundesliga)

„Hömma! Der Februar wird nen harten Monat! Dat werden wat schwere Spiele!“ Im Februar entscheidet sich für die SG Wattenscheid, ob sie in der Tat um den Aufstieg mitspielen  können oder ob der winterliche Platz drei nur eine wirklich schöne Momentaufnahme war. Alle Gegner kommen entweder aus dem oberen Tabellendrittel oder gehören zumindest vom Anspruch dorthin.

Spieltag 20 SG Wattenscheid 09 – SC Paderborn 07

Der tolle Start in Jahr soll nun gegen den Tabellenführer aus Paderborn möglichst anhalten, was natürlich schwer wird. Der Blick in die letzten Spiele der Paderborner zeigt aber auch, dass sie viele 2:1, 1:0-Siege verbucht haben und dabei keinesfalls tabellenführerlike auftreten.

Der Start gelingt den Gästen. Florschütz köpft eine verlängerte Ecke freistehend nach fünf Minuten ein. Wie bereits gesagt. Paderborn ist nicht so dominant, wie man es von einem Tabellenersten erwartet und Wattenscheid kann gut mitspielen. Der verdiente Ausgleich fällt nach 20 Minuten durch Soeng-Hoon, ebenfalls nach einem Eckball. Danach kann sich keine Mannschaft mehr Chancen mit einem hohen expected-goal-Wert erarbeiten und das Spiel endet 1:1.

Spieltag 21 SC Freiburg – SG Wattenscheid 09

Freiburg ist nach wie vor die Negativüberraschung der Spielzeit, der Club-Elo-Wert leidet sicherlich enorm, was zuletzt auch an dem regen Trainer-Wechsel-Dich liegt. Auf Streich (Entlassung Mai 2020) folgten jeweils drei Trainer (Hecking, Becker, Milanic) mit rund einjährigen Engagements. Zur Zeit ist Ewald Beskid die Interimslösung.

Wattenscheid startet gut in das Spiel und hat nach sieben Minuten durch den rechten Verteidiger Mbakata eine Riesenchance, die aber auch riesig von Schwolow pariert wird. Nach der Anfangsphase zeigen sich die unterschiedlichen Matchpläne. Freiburg spielt ein 4-3-3 und hat vorne drei Stürmer, die auf Konter warten. Die erste Konterchance versiebt Köpke nach gut 15 Minuten. Die beiden Chancen stehen symbolisch für den Rest der Partie. Wattenscheid hat den Ball häufiger in den eigenen Reihen und Freiburg kontert im eigenen Stadion. Beiden Mannschaften gelingt in der zweiten Halbzeit je ein Tor. Der eingewechselte Egbo trifft in der 52. Minute und nach dem Anstoß gibt es den direkten Gegentreffer durch Köpke. Das Spiel endet somit zu Recht 1:1.



Spieltag 22 SG Wattenscheid 09 – 1. FC Nürnberg

Gegen Nürnberg tut sich die SG Wattenscheid 09 in den letzten Spielen traditionell schwer, weil sie aus unerfindlichen Gründen schnell nach vorne vor den 16er der Schwarz-Weißen kommen. In der letzten Saison gab es zwei Niederlagen und in der Hinrunde ein Unentschieden.

Beiden Mannschaften fehlt eine richtige Spielidee und so werden lächerlich viele Flanken, fast einhundert,  in den Strafraum gepöhlt und gehofft, was das Zeug hält. Das Spiel endet torlos, wobei der Club die 09er in den letzten 15 Minuten komplett hinten rein drängt und dem Tor sehr, sehr nahe ist. Trotzdem endet das Spiel mit einer Großchance von Kronemeyer, der in der 91. Minute aus spitzem Winkel alleine aufs Tor zusprintet und den Pfosten trifft.



Spieltag 23 DSC Arminia Bielefeld – SG Wattenscheid 09

Das Jahr 2024 meint es nicht gut mit der Arminia, denn nach zuletzt zwei Niederlagen verabschieden sie sich vorerst aus dem Aufstiegsgeschäft.

Eine Mischung aus vercoacht und „Bei Schwarz-Weiß geht alles“ umschreibt diese nordrhein-westfälische Paarung. Nach 45 Minuten liegen die Gäste bereits mit 0:3 hinten. Die drei Buden machen Jakubowski (11.), Sternberg (18.; Elfm.) und Keita (45.). Nach dem Wiederanpfiff unterläuft Seydel ein Eigentor und bevor das abschließende 5:1 durch Joker Schneider fällt, kann Krauß den Ehrentreffer per Kopf erzielen.

Wieso vercoacht? Über das gesamte Spiel hinweg stehen die Arminen mit der Verteidigungsreihe viel zu offensiv, da braucht's keine Statistik, um das zu erkennen. Als Konsequenz agieren die 09er mit „Pässen in die Tiefe“ aus einem Standard-Aufbauspiel heraus.



Spieltag 24 SG Dynamo Dresden – SG Wattenscheid 09

Es sollte erwähnt werden, dass die U19 der SG Wattenscheid in das Pokalfinale einzieht! Glückwunsch!

Der ordentliche Februar endet nun mit dem Spitzenspiel der 2. Bundesliga am 23. Spieltag. Herrlichs Dynamo liegt auf Rang 2, Peters SG Wattenscheid auf Platz 4. Beide Mannschaften haben im Jahr 2024 noch kein Pflichtspiel verloren.

Das Spiel geht flott los, die Gastgeber haben in den ersten zehn Minuten zwei aussichtsreiche Freistoßchancen, doch nach 11 Minuten trifft Kronemayer den Kasten. Wosz bedient ihn mit einem perfekten, entscheidenden Pass und der Stürmer umkurvt den gegnerischen Keeper. Danach dreht Dresden zehn Minuten lang heftig auf und erzielt in dieser Zeit drei Buden! Danach ist das Spitzenspiel entschieden. Wer nach der Pause auf eine Wende gehofft hatte, wurde in der 50. Minute eines besseren belehrt, also Dresden dann den 4:1 Endstand herstellt.







In der Tabelle bedeutet das aktuell Platz 5. In der Theorie wäre Wattenscheid damit auch im weiterhin im Aufstiegsrennen dabei, aber das Spiel gegen Dresden zeigt doch die Grenzen der Schwarz-Weißen auf. Dynamo spielt mit Paderborn um die Zweitligameisterschaft, der HSV, den Witz kann man sich nicht entgehen lassen, auf den Relegationsplatz.

Wir sehen uns am Saisonende!
« Letzte Änderung: 11.Februar 2020, 09:39:58 von knufschu »
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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #111 am: 11.Februar 2020, 22:34:10 »

Kapitel 39 „Die Null muss stehen“

Prolog: Glaubt man einem Artikel der „Welt“, dann wurde mit Schalkes UEFA-Cup Sieg Ende der 1990er Jahre „das Selbstwertgefühl einer ganzen Region“ gestärkt. Mit dem Namen Stevens wird natürlich eine beliebte Fußballfloskel verbunden: „Die Null muss stehen.“

Wofür steht die Aussage? Ist es ein eher defensiver Fußball, der vllt. wie die Hertha oder Hoffenheim aktuell, darauf baut, hinten sicher zu stehen und vorne irgendwie, evtl. durch Klatsch-Pass, sein Glück zu versuchen? Es ist sicherlich mehr, viele Trainer, die einen Verein neu übernehmen, der z.B. in Abstiegsgefahr steht, legen zunächst ihr Hauptaugenmerk auf defensive Stabilität.

Stevens hat übrigens auch gesagt: „Spieler sind Menschen keine Computer, die man einstellen kann.“ Das ist natürlich bei der virtuellen SG Wattenscheid anders.



Für den virtuellen Saisonendspurt und das „Wunder von Wattenscheid“, also einem möglichen Mitmischen im Bundesligaaufstieg, braucht Wattenscheid hinten eine gewisse Sicherheit. Die Gegner der letzten zehn Spiele sind, wenn die Form hält, mitunter schlagbar. Es warten neben drei Brocken, dem HSV, Heidenheim und Augsburg, zudem drei Abstiegskandidaten auf die 09er: Sonnenhof-G., Duisburg und Würzburg. Die übrigen Gegner stehen im unteren Mittelfeld und dann gibt es noch das Stadtderby.

Aktuell rangiert Wattenscheid in dieser Statistik unten den Top 5 der Liga, angeführt von Augsburg. Getreu dem Motto „Die Defensive gewinnt Meisterschaften“ geht es nun in den Endspurt.

März (2. Bundesliga)



Der Youth Intake in diesem Jahr lässt sich im Vergleich zum Vorjahr sehen. Der Stürmer Schmidt kann definitiv „mal ein Guter werden“.

Spieltag 25 SG Wattenscheid 09 – Hamburger SV

Die kommende Spielplan spricht für die Schwarz-Weißen, aber zunächst ist der HSV eine hohe Hürde, die genommen werden muss.

Die Partie an der Lohrheide kann die Fans kaum begeistern. Beide Mannschaften sammeln bis zum Abpfiff 17 Fouls und es werden insgesamt neun gelbe Karten von Robert Kampka verteilt. Die Erkenntnis des Spiels ist, dass die SG Wattenscheid gegen einen Hochkaräter der Liga die Null halten kann, doch aus der sicheren Defensive heraus, entsteht – das ist die andere Seite der Medaille – wenig eigene Torgefahr. Aber ein Fünkchen reicht in diesem Spiel aus und es zündet in der 93. Minute. Kronemayer pöhlt die Pille mit dem Wissen, dass es die letzte Chance werden kann, nach vorne und Keita erspurtet sich den Ball, legt ihn an Keeper Ito vorbei und schiebt zum Siegtreffer ein!



Spieltag 26 MSV Duisburg – SG Wattenscheid 09

Für das „biedere“ Ruhrpottderby rotiert Peter nun einmal durch und lässt Spieler ran, die in letzter Zeit weniger Spielzeit bekamen. Warum? Der MSV liegt auf Platz 17 und ist zudem mäßig in Form.

Zunächst bemerkt niemand die Rotation und die Gäste aus dem nahen Bochum kreieren in den ersten 5 Minuten drei gute Torchancen, von denen Kronemayer in der zweiten Minute eine ins gegnerische Tor köpft. Danach bemerkt man die Rotation dann doch. Die SG Wattenscheid spielt einige leichte Fehlpässe und so kommt der MSV nach und nach ins Spiel. Die größte Chance im Dress der Zebras vergibt Abendschein, der einen Ball nach 23 Minuten an die untere Lattenkante schwarkt. Am Ende steht die Null allerdings trotzdem und es gibt einen letztlich verdienten Auswärts-Dreier zu bejubeln.



Spieltag 27 SG Wattenscheid 09 – SG Sonnenhof-Großaspach

Vor der Länderspielpause ist der Tabellenletzte und ein kommender Absteiger zu Gast anne Lohrheide. Jeff Obst steht erneut in der Startaufstellung.

Gegen die Mannschaft mit der roten Laterne wählt Peter ein hohes Pressing und einen geduldigen Spielaufbau und so sieht das Spiel dann auch aus. Der Gast kommt selten vor Emerlings Kasten und Wattenscheid kann in Ruhe den Weg in die Richtung des generischen Tors suchen. Den Schwarz-Weißen gelingt nur ein Treffer in diesem Spiel, den der Comebacker Soeng-Hoon, nach mehrmonatiger Verletzung, erzielt. Es ist sein fünfter Saisontreffer, aber ein wichtiger. Erneut steht die Null.







April (2. Bundesliga)

Spieltag 28 1. FC Magdeburg – SG Wattenscheid 09



Vor dem Auswärtsspiel gegen Magdeburg war die SG Wattenscheid über Nacht Tabellenführer, jetzt konnte man es aus eigener Kraft an die Spitze schaffen! Unfassbar, aber wahr! Ursächlich dafür ist auch die schwache Form der Aufstiegskandidaten aus Paderborn (3 Niederlagen i. d. Letzten 5 Spielen), Dresden (4 sieglose Spiele in Folge, darunter 3 Niederlagen) und Heidenheim (4 sieglose Spiele i. d. Letzten 5 Spielen, darunter 3 Unentschieden). Nur die weiteren Verfolger aus Hamburg und Augsburg halten die Form.

Was für eine Bürde!? Können die 09er damit umgehen? JA! Und sie setzen sogar ein Zeichen! Magdeburg wird mit 0:5 aus der eigenen MDCC-Arena geballert. Bereits nach rund zehn Minuten haben die Wattenscheider schon sieben Torschüsse auf der Habenseite und einer davon landet im Netz, Soeng-Hoon macht ihn. Zur Pause steht es 3:0, die beiden folgenden Buden machen Kronemayer und Brunst per Eigentor.
Nach dem Seitenwechsel folgen dann noch zwei weitere Tore. Volkmer netzt erstmals für die SG Wattenscheid (50.) und den Schlusspunkt setzt Kronemayer in der 83. Minute. Erneut kein Gegentor, wobei Magdeburg zumindest eine sehr gute Chance darauf hatte. Der Dreier bedeutet zugleich die Tabellenführung!



Steigt da der Bratwurstduft etwa in die Nasen der Bundesligisten? Bei aller Hoffnung, vorne ist die Tabelle auch eng beisammen. „Da kann noch allet passieren!“

Spieltag 29 SG Wattenscheid 09 – Würzburger Kickers

Wie gesagt, der Spielplan ist der Freund der Schwarz-Weißen. Die Kickers aus Würzburg, Sechzehnter der Tabelle, kommen anne Lohrheide.

Wie erwartet beginnt das Spiel: Wattenscheid steht vorne drin und Würzburg igelt sich hinten ein, in der Hoffnung über den schnellen Dirbbler Wriedt vorne zu Chancen zu kommen. Der Plan geht für die Gäste zunächst auf und ein Elfmeter beendet die „Ohne-Gegentor-Serie“ nach über 430 Minuten Minuten. Der Gefoulte Wriedt selbst trifft zum 0:1.



Als Konsequenz stellt Peter noch vor der Pause auf eine Raute um, damit der Raum hinter der Mittelfeldkette besser besetzt wird. Die taktische Umstellung scheint die Lösung für die zweite Hälfte zu sein, denn die Dominanz der ersten 45 Minuten gehen nicht verloren, aber die Torgefahr steigt. So fallen dann auch noch drei Tore für die Schwarz-Weißen, durch Soeng-Hoon (52., 81. Minute) und Kronemayer (85. Minute).



Spieltag 30 SG Wattenscheid 09 – 1. FC Heidenheim

In Heidenheim gab es in der Hinrunde eine böse 3:1-Klatsche, eine der bisher sechs Niederlagen in dieser Saison für die 09er, was übrigens auch etwas über die Qualität der Spielzeit aussagt. Entweder es war immer eng und jeder konnte jeden schlagen oder keine Mannschaft war richtig gut?

Egal, am Ende zählt „Die Null muss stehen“ und das passiert dann auch! Den Schwarz-Weißen gelingt ein Revanche-Sieg für die Reibe aus dem Hinspiel. In den ersten 45 Minuten wirkte das Geschehen auf dem Rasen wie ein Pokalspiel. Keine Mannschaft geht ein übermäßiges Risko, wobei Wattenscheid rund Torschüsse zustande bringt und Heidenheim bekommt den sonst starken Glatzel nicht ins Spiel.
Nach der Halbzeitpause bringt die erste Aktion der Heimmannschaft, die auf die 4-4-2-Raute umstellt, dann die Führung. Der eingewechselte Daschner legt in der Box auf Bias ab und der knüppelt die Pille ins Tor. Danach ruht die Partie vorerst wieder, ehe sie so ab der 75 Minute wieder interessanter wird und Heidenheim optisch überlegen wirkt und hin und wieder vor das Tor des Gegners gelangt. In diese „Druckphase“ hinein fällt dann das berühmte psychologisch wichtige Tor. Daschner sieht den startenden Soeng-Hoon, der lange Pass geht wie Lichtschwert durch Butter und es steht 2:0!





Spieltag 31 VFL Bochum – SG Wattenscheid 09

Hömma, ich piss mich inne Hose, is dat spannend! Vier Spiele noch, Tabellenführer, punktgleich mit Paderborn und sieben Punkte vorm Relegationsplatz, und getz is Derby. Freitagabend, Fluchtlicht anne Castroper...



Wir sehen uns zum Spoiler-Saisonfinale!
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Akumaru

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #112 am: 12.Februar 2020, 07:53:42 »

Daumen sind gedrückt!

Karagounis

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #113 am: 12.Februar 2020, 12:09:47 »

und die Null steht! Unglaublich, jetzt bin ich gespannt aufs Saisonfinale! Wir drücken die Daumen!

knufschu

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #114 am: 14.Februar 2020, 18:41:18 »

@ Akumaru & Karagounis: Danke!



Kapitel 40 „Vier Spiele“

Prolog: Vier Spiele, 12 Punkte.

Die Ausgangslage



Wattenscheid führt die Tabelle zur Überraschung aller Experten mit 58 Punkten und einer +24er Tordifferenz an. Auf Platz zwei liegt der FC Paderborn, ebenfalls mit 58 Punkten, aber in der Tordifferenz schwächer (+17). Den dritten Platz belegt der 1. FC Heidenheim mit 51 Punkten (+ 13), es folgt der HSV mit der besten Tordifferenz der Top-4-Teams und 50 Punkten. Auf den fünften Rang hat sich die Eintracht aus Braunschweig mit 49 Punkten und einer tollen Serie herangehamstert.

Das Restprogramm

SG Wattenscheid: Die Schwarz-Weißen reisen zunächst zum Derby anne Castroper und dann folgen zwei Heimspiele gegen Braunschweig und den FC Augsburg. Die Saison endet in der Ferne auf dem Betze.

FC Paderborn: Paderborn fährt zunächst nach Duisburg, danach folgt ein Heimspiel gegen den HSV. Anschließend folgen die Hoteliers (A) und die Spielzeit schließt gegen Dresden (H).

1. FC Heidenheim: Die Reise führt nach Niedersachsen, zu den Braunschweigern. Danach folgen Bochum (H), Würzburg (A) und Duisburg (H).

HSV: Der HSV spielt zunächst daheim gegen Düsseldorf, dann reist der HSV-Tross nach Paderborn und Dresden. Daheim folgt zuletzt Sonnenhof-G.

Eintracht Braunschweig: Zuhause können die Löwen Heidenheims Aufstiegsträume beenden, anschließend die SG Wattenscheid anne Lohrheide ärgern, dann den VFL Bochum aus dem Tabellengrau schlagen und am Ende vielleicht an der längsten Theke der Welt einen tollen Endspurt feiern?

Es gibt theoretisch noch andere, denkbare Konstellationen, diese aber alle zu erläutern, würde zu weit gehen.

Spieltag 31 VFL Bochum – SG Wattenscheid 09

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Spieltag 32 SG Wattenscheid 09 – Eintracht Braunschweig

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Spieltag 33 SG Wattenscheid 09 – FC Augsburg

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Spieltag 34 1. FC Kaiserslautern – SG Wattenscheid 09

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Stefano Santos

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #115 am: 14.Februar 2020, 19:20:40 »

Grandios!
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mfg Stefano Santos

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Akumaru

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #117 am: 14.Februar 2020, 23:26:41 »

Einfach nur geil!

Karagounis

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #118 am: 15.Februar 2020, 11:07:36 »

Aufstieg! Da ist das Ding! Herzlichen Glückwunsch!

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Re: [FM 19] SG Wattenscheid 09: Ist nur die Bratwurst bundesligareif?
« Antwort #119 am: 16.Februar 2020, 10:14:00 »

Nice, Glückwunsch zum Aufstieg  :)
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