Entsprechend wurde da zum Generalangriff geblasen; und jetzt bleibt der aus. Dass die Mannschaft mehr kann, gerade in solchen Spielen, steht sicher außer Frage. Aber bis da eine Mannschaft aufgebaut ist, die Bayern und Co. konstant und nachhaltig Paroli bieten kann, das dürfte was dauern. Dafür war der Abstand vorher viel zu groß, auch unter Ancelotti noch bis zuletzt. Und im Grunde bestimmt Bayern weiterhin den Lauf der Dinge, da der finanzielle Abstand weiter immer größer und größer wird. Die können sichi mit ihrem Gewurschdel langfristig, dauerhaft nur noch selbst zerstören.
Beim BVB wird aber gar nicht langfristig eine Mannschaft aufgebaut?
1. Herrscht eine riesige Fluktuation und zwar nicht, weil die Spieler weggekauft werden.
2. Wenn man fertige Spieler wie Witsel oder Hummels holt, muss der kurzfristige Erfolg stimmen.
3. Juwelen wie Dembele oder Sancho wird man nie langfristig halten können. Im Gegenteil, die Einnahmen dürften fest eingeplant sein.
4. Der Abstand zwischen Bayern und Dortmund mag finanziell größer werden, der Abstand zwischen Dortmund und dem Rest der Liga aber auch. Wenn man die Dortmunder Personalkosten aus Q1 hochrechnet (was nicht seriös ist), dann landet man am Ende bei 200 Millionen pro Jahr!!
5. Bessermacher Favre macht kaum einen Spieler besser. Die meisten Talente wie Zagadou, Balerdi (15 Millionen Ablöse!), Morey... bekommen erst gar keine Chancen.
Ich sehe das Problem bei Dortmund nicht primär in der Viererkette, sondern im Mittelfeld. Da stimmt gar nichts, weder im Übergang nach vorne noch in der Staffelung nach hinten. Wie Gonzo ja richtig anmerkte, so hoch zu verteidigen fängt damit an, dass man die Passgeber stören muss.
Das Mittelfeldzentrum ist nach wie vor eine Katastrophe, aus vielen verschiedenen Gründen. Die AV-Besetzung halte ich zumindest für Favre für sehr unpassend und Akanji ist schon lange im Formloch. Aber ganz entscheident ist natürlich, ob ein zweiter Mittelstürmer kommt.
Der Vergleich zu Bosz drängt sich ansonsten leider schon irgendwie auf. Es wirkt so, als wenn mittlerweile auch Favre auf faule Kompromisse setzt, die alles nur noch schlimmer machen. Normalerweise lässt Favre beispielsweise sehr tief und passiv verteidigen, was langsamen Abwehrspielern entgegen kommt. Wobei man das nicht übertreiben sollte, Akanji, Hakimi oder Schulz sind im Normalfall überdurchschnittlich schnelle Verteidiger.