Bei den Torhüternoten müssen sie aufpassen, dass sie nicht wieder überbewerten. Sonst hat man wieder die angeblichen Supertorhüter, die Supernoten kriegen, weil sie 12 Bälle halten, die absolut erwartbar haltbar waren. Gibt Versionen, in denen musste man einfach nur tief stehen und Schüsse aufsaugen; verlor das Team nicht, war der Keeper Spieler des Spiels. Und vor allem: gerade eher wenig verwandelte Schüsse bekommt man im Fm sehr leicht. In laufenden Saves gegen die notorische Bunker-KI wird es sogar zur Norm, Dutzende davon zu haben. Was sich da alleine schon nach Standard summiert ist oft ziemlich heftig.
Wo wir dabei sind... ich hatte fast schon mit einer Einführung von erweiterten Datenassistenten und auch xG-Modellen gerechnet, als es im Intro hieß, welch spezieller Club Brentford sei. Das würde das Bewerten der Chancen und auch Torhüterleistungen dann weniger zu solch stark subjektiven Geschichten machen -- und nebenbei, die Benotung erleichtern. Aber kam dann doch nicht.
Da bin ich natürlich bei dir, Stichwort wie so oft "Balancing" natürlich auch bei den Torhütern. In dem Stream sah das aber schon mal gut aus. In einem Game hat der Goalie einige gute Paraden gehabt und war dann (zurecht) wenn auch mit knappem Vorsprung (mit ner 7,4 wenn ich mich recht erinnere) Spieler des Spiels. Bei folgenden Matches waren es aber auch Feldspieler.
Daher sah es auf den ersten Blick, zumindest nach ein paar Matches OK aus, was die Torhüter Balancing-Geschichte betrifft.
Definitiv. Was die Sache gerade bei Torhütern noch zusätzlich erschweren mag mit der Einschätzung: Die oft "spektakulären" Motion-Capturing-Animationen, die bei einem Save immer wieder abgerufen werden. Das Spiel soll ja toll / spektakulär aussehen... Aber ich habe persönlich bisher einige Keeper-Biographien gelesen, in denen geunkt wird, dass auch in "echt" Torhüter, die zu spektakulären Paraden und Hechtsprüngen samt Abroller auch bei relativ einfachen Bällen neigen, beim Publikum einen Vorsprung in ihrer Bewertung gegenüber ruhigeren Vertretern ihrer Art gehabt hätten. Ein bisschen kann man das ja auch in vielen Livekommentaren raushören; als besonders spektakulär kommentiert wird immer der Fernschuss, der nach Hechtsprung noch um die Latte gelenkt wird. Dabei hat der Keeper dabei meist noch besonders viel Zeit, noch zu antizipieren.
Die Notengebung im Spiel ist insgesamt schwierig. Auch Tore und Assists an sich werden finde ich viel zu stark gewichtet im Angriff. Wenn man z.B. die ganze Saison SPielzüge auf einen Stürmer spielt, und dieser regelmäßig netzt, ist es eigentlich nur sein Job gewesen, das zu tun. Gleichzeitig in Sachen Assists bei einem vorgeschobenen Spielmacher, der regelmäßig zwei Spitzen füttert... Beide können, obwohl sie regelmäßig "punkten", sowohl unter- als auch überperformen. Vielleicht, weil aufgrund ihrer Chancen sogar mehr drin gewesen wäre, etc. Insgesamt ist die Notengebung relativ simple Mathematik, weshalb ich sie nie überbewerte bzw. kritischer sehe.
Das mit den Torhütern stimmt. Also dass "spektakuläre" Paraden, wenn auch nicht schwierig in der Aktion, mehr honoriert werden. Sieht halt auch optisch einfach nach mehr aus und wirkt daher auch in der Außendarstellung besser. Dass schwierige Paraden, etwa noch die Hände hochzureißen, wenn der Stürmer aus 2 Metern abzieht, im Endeffekt als "eventuell besser" zu bewerten sein sollten, ist natürlich richtig.
Wenn man sich ein Fussballspiel ansieht, kann man solche Situationen unterschiedlich bewerten, für ein Game wird es da schwieriger.
Dass Tore und Assists (also die Offensive) grundsätzlich potentiell höher bewertet werden, als beispielsweise eine starke Grätsche oder noch "unspektakulärer" eine sehr gut antizipierter Zweikampf (Stichwort "Van Dijk"), war eigentlich fast immer so.
Deshalb schneiden Spieler im zentralen oder defensiven Mittelfeld (Ngolo Kante) oder auch Verteidiger, oft schlechter in der öffentlichen Warnehmung ab, als ein Torjäger, der das ganze Spiel nur rumsteht und eine Aktion im Spiel nutzt und sein Tor macht.
Im Prinzip sind beide Arten von Spielern wichtig (auch wenige Chancen für ein Tor zu brauchen, ist eine Qualität), aber der offensive Spieler wird in der Wahrnehmung automatisch einen Vorteil haben. Tore und Assists stehen halt auch im Spielbericht, Zweikämpfe oder eingeleitete Spielzüge nicht.
Wobei du ja zumindest im Game (mit der angesprochenen simplen Mathematik) Zweikämpfe oder auch Laufleistung (Heatmap) in die Benotung mit einbeziehen kannst. Ob dass dann hundertprozentig passt, oder auch mal punktuell abweicht, ist glaube ich nicht so wichtig. Es sollte nur ein grundlegende Nachvollziehbarkeit gegeben sein.
Wenn ein Spieler somit überragend performt, dann sollte er auch unter den bestbenotesten Spieler auftauchen und umgekehrt.
Es soll wohl auch noch ein Blogpost folgen wo detailiert auf die neue ME eingegangen wird. Da bin ich sehr gespannt drauf.
Jepp, freue ich mich auch schon drauf.