Nun, was soll man groß sagen? Emotional war ich in der Gruppenphase zwar mehr involviert, als ich es gedacht hätte. Das Spiel gegen England war mir aber seltsam egal, daher bin ich über das Ausscheiden auch nicht traurig oder enttäuscht. Erwartet habe ich schon gar nichts, auch wenn ein Elfmeterschießen seinen Charme gehabt hätte. Letztlich muss man sagen, dass diese deutsche Mannschaft leicht zu bespielen war. Das war alles zu ausrechenbar und dann meist mit wenig Dynamik vorgetragen. Es gab zu wenige Momente, in denen aufblitzte, was eigentlich mit dem Kader möglich wäre, denn schlecht besetzt war die deutsche Mannschaft ganz bestimmt nicht. Nach dem Frankreich-Spiel dachte ich, man habe eben so verhalten gespielt, um die blitzgefährlichen Konter zu unterbinden, was auch größtenteils gut funktioniert hat. Nach dem Portugal-Spiel dachte ich, okay, es geht also auch mit Dampf nach vorne, aber die Portugiesen haben auch einfach schwach verteidigt. Nach dem Ungarn-Spiel wurden Erinnerungen an 2018 wach und auch gegen England hatte man teilweise das Gefühl, da spielte eine Altherrenmannschaft, so behäbig, wie das ganze größtenteils vorgetragen wurde.
Was mich gestern tatsächlich geärgert hat, war das Ausscheiden der Schweden. Sehr ärgerlich, sehr unnötig. Mit der Roten Karte war dann letztlich die Möglichkeit weg, in der Verlängerung nochmal etwas Druck aufbauen zu können, die Ukraine brachte immer mal wieder gefährliche Bälle vors Tor und irgendwann fiel dann einer rein. Chancen waren da, das Spiel zu entscheiden, aber eigentlich muss das Ding ins Elfmeterschießen gehen.