Mir tut es auch für Hitzlsperger leid, dass er für sich keinen Weg gefunden hat oder es sich vielleicht sogar kein Weg geboten hat, sodass früher ein outcoming haben konnte.
Ich gehe davon aus, dass es in seinem privaten Umfeld und in seinen Mannschaften einige wussten. Er konnte also sein coming out haben und hatte das sicherlich in einem kleineren Rahmen. Wie viele Homosexuelle betrifft es denn, dass sie eine Berühmtheit sind bzw. in der Öffentlichkeit stehen, so dass es die Möglichkeit gibt sich vor ein Millionenpublikum zu stellen und dort die eigene sexuelle Orientierung zu verkünden.
Ich finde es wichtig, dass er es gemacht hat, denn es finden sich sicherlich noch andere in seiner Situation, denen er damit helfen konnte - andererseits sollte das mMn gar nicht nötig sein.
Immerhin versuchen wir ja zu erreichen, dass Nicht-Heterosexuelle Personen als ganz normal wahrgenommen und behandelt werden. Natürlich sollte man wohl seinen Eltern erzählen, dass sie vermutlich keine Enkelkinder bekommen, aber ansonsten ist die Sexualität doch überwiegend etwas privates und intimes, das in der Öffentlichkeit nichts verloren hat.
Nochmal, ich verstehe warum Berühmtheiten das öffentlich kommunizieren, vor allem da es die ganzen Vorurteile leider nun mal gibt, aber in einer idealen Welt wäre das einfach nicht nötig. Aber in unserer kaputten Welt hat es seine Berechtigung. Ich mag mir gar nicht das Feuerwerk der Regenbogenpresse vorstellen, wenn eine homosexuelle Person des öffentlichen Lebens einfach ihre Sexualität offen wie jeder andere auslebt (damit meine ich sich mit dem Partner "verliebt" in der Öffentlichkeit zeigen) ohne vorher so ein öffentliches coming out zu machen.
Es sollte einfach keine Rolle spielen und völlig uninteressant sein, mit wem irgendwer Geschlechtsverkehr hat. Vielleicht kommt die Welt ja irgendwann an diesen Punkt, auch wenn ich es bezweifle wünsche ich es mir doch.