a) Beeinflusst es mein Leben?
b) Werde ich dadurch in meiner Lebensweise gehindert?
c) Hat es was mit mir zutun?
d) Habe ich Nachteile dadurch?
e) Habe ich das Recht dort ein Wort mitzureden?
Diese Fragen kann man sich auch zu der persönlichen Meinung von Alcatraz, und natürlich auch zu allen anderen Meinungen die von der eigenen abweicht, stellen. Alcatraz hat hat weder ein Verbot noch Bestrafung von Homosexualität gefordert sondern nur dass das unnatürlich ist und in ihm Abscheu auslösst, man kann das auch einfach ignorieren weil ihr ihn sowieso nicht ändern oder überzeugen werdet mit eurer teils aggressiven Anfeindung weil euch diese persönliche Meinung nicht passt. Ihr habt bei ihm zu dem Thema nachgefragt und er hat geantwortet, das muss euch nicht gefallen...
Das ist einfach ein ewiges Dilemma. Grundsätzlich auf mich bezogen sind diese 5 Fragen oft mit Nein zu beantworten. Das Problem an Meinungen ist, wenn sie andere Werte innehalten. Was wäre, wenn diese Meinung salonfähig ist, nicht als Opferrolle daherkommt und es völlig ok wäre Homosexuelle als Abscheulich zu bezeichnen. (Das ist fast der kategorische Imperativ :-) ) Also nicht nur im Fußballforum, sondern auch in der Politik und von Politikern. Wie weit ist es dann weg, dass wir etwas gegen Abscheulichkeiten tun müssen mit Gesetzen und Co? Verbieten, wegschliesen, verdrehen, sodass wir sie nicht mehr sehen müssen. Geben wir dem 2-3 Generationen, bis unsere Kinder aufgesaugt haben, wass als natürlich und unnatürlich gilt.
Klar. Ich bin nicht homosexuell. Mir könnte das dann immer noch egal sein. Aber ich bin Teil der Gesellschaft und ich habe eine Meinung. Wenn ich die nicht vertrete flackern die Neins dieser Fragen. Die flackern schon, wenn in fernen Ländern Journalisten gefoltert und inhaftiert werden. Die flackern, auf deutschen Straßen öffentlich gegen Ausländer gehetzt wird. Das betrifft mich das alles nicht direkt. Die Neins flackern so oft und jedes Flackern bassiert nur auf meiner Meinung die sich aus meiner Moral und Ethik ableitet. Die Meinung, die bei jedem anders ist. Deswegen wird alles politisch und deswegen kann man nicht alles stehen lassen.
Es ist deswegen schwer zu sagen, wann die oberen Fragen gestellt werden müssen und das, wie Eingangs schon erwähnt, ist ein DIlemma. Wir gehen alle mit unterschiedlichen Werten an diese Fragen und können uns deswegen all zu einfach gegenseitig Vorwerfen, dass uns das doch jetzt gar nicht, oder etwas anderes umso mehr interessieren bräuchte. Der Querdenker hat nunmal auch Werte und stellt sich die Frage und kommt zu anderen Neins und Jas als ich. Es ist zu einfach damit so umzugehen, ihm einfach meine Jas und Neins zu geben und zu sagen, dass das die richtigen sind und seine nicht gelten.
Aber grundsätzlich: Wenn ich überall sage, dass es mich nichts angeht, so lange es nicht meine Lebensweise hindert, mein Leben beinflusst, etwas mit mir zu tun hat, ich Nachteile dadurch habe oder das Recht habe ein Wort mitzureden dann mische ich mich auch nicht mehr ein, wenn ich mitbekomme, dass der Nachbar 4 Etaggen drüber seine Frau schlägt. Da macht mir höchstens mein schlechtes Gewissen einen Strich durch die Rechnung. Und damit steht da sofort wieder ein Ja.
Deswegen: Ja. Auf lange Sicht sehe ich Nachteile in meinem Leben, wenn Meinung, wie die von Alcatraz, unbeantwortet und ohne Gegenmeinung vertreten werden können. Das hat nichst damit zu tun, dass ich mich für seine Meinung nicht interessiere und respektiere. Aber meine Meinung muss dagegen stehen, um zu zeigen, dass ich in einer Gesellschaft lebe in dem man Homosexualität und die Menschen mindestens tollerieren kann, wenn es einem nicht gefällt. Es als Abscheulichkeit zu bezeichnen drückt das nicht aus. Und ich hoffe, dass ich da in der Mehrheit stehe.
Ich hab ihn allerdings auch nicht angefeindet. Hoffe ich.