Qualifikation zur Champions League Runde 2 In der zweiten Runde durften wir gegen Roter Stern Belgrad antreten. Das Hinspiel wurde in unserer Festung ausgetragen. Eine Woche später sollte das Rückspiel stattfinden.
Hinspiel gegen Roter Stern Belgrad (H) Am 24.7.19 war es soweit. Wir spielten wieder Champions League. Nur 13.000 Zuschauer wollten das Spiel live im Stadion sehen. Ich hatte mit deutlich mehr gerechnet. Nun egal sei es drum. Als die Hymne erklang hatte ich Gänsehaut. Ich spielte mit dem bekannten 4-1-4-1. Wir konnten in den ersten Minuten das Spiel bestimmen. Umso enttäuschender war es, als Roter Stern im ersten eigenen Angriff das 1:0 machte. Dieser Angriff tat weh. Nicht nur, dass er total aus dem Nichts kam, sondern dank der Auswärtstorregel könnte dieser noch doppelt schmerzen.
Ich munterte die Jungs auf und es ging weiter. Die Gäste zogen sich zurück. Und auch wir hatten plötzlich Glück. Eine harmlose Flanke klärte die Abwehr der Gäste nur mangelhaft. Aus 20m nahm sich unser Neuzugang
Marlon Frey ein Herz und traf ins linke obere Eck. Jubel im Stadion, Jubel auf der Bank. Das war eine wunderschöne Situation in der 22. Minute. Danach passierte in der ersten Halbzeit nichts mehr.
In der zweiten Halbzeit war es eine Mischung aus Risiko und unbedingt das zweite Gegentor verhindern. Und so gaben sich am Ende beide Mannschaften die Hände und verabschiedeten sich mit einem 1:1. Kein gutes aber auch kein ultra schlechtes Ergebnis. Noch ist alles offen.
Rückspiel Qualifikation zur Champions League. Spiel gegen Roter Stern Belgrad (A). Eine Woche später ging es nach Belgrad. Schon am Flughafen konnte man die Anspannung spüren. Jeder war fokussiert. Ein paar Autogramme wurden noch geschrieben und dann ging es Richtung Belgrad.
Der Flug verging wie im Flug
. In Belgrad wurden wir nett empfangen. Erst wurden wir von der Polizei aufgehalten, danach die versprochene Eskorte zum Hotel abgesagt. So quälten wir uns zum Hotel. War ein Stau zu Ende, folgte der nächste. Man merkte, ganz Belgrad sollte gegen uns sein. Die weiteren Angelegenheiten, einschließlich des Abschlusstrainings verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Nur leider war das heiße Wasser im Stadion abgeschaltet. Aber damit konnten sie uns tapfere Zyprioten nicht einschüchtern.
Am Abend ging es zum Spiel. Diesmal mit Eskorte. Am Stadion angekommen begannen sofort die Vorbereitungen.
Die Hymne erklang und wir betraten den Platz
Mit einer tollen Choreographie begrüßten die Serben die beiden Team. Das ganze Stadion Rajko Mitić explodierte. Es war einmalig und machte mich etwas neidisch. Hoffentlich ließ sich meine Mannschaft nicht zu sehr beeindrucken.
Im Stadion waren fast 40.000 Zuschauer. 500 Zuschauer machten den Weg aus Zypern mit und unterstützen uns wie sie nur konnten.
Die Heimmannschaft wollte von Beginn an zeigen, dass sie das Sagen haben. Zur Halbzeit hatten sie bereits 15 Torschüsse abgegeben. Wir glänzten mit ganzen 4 Schüssen. Davon einer allerdings an den Pfosten. Und so musste ich mein Team ermuntern, mutiger aufzutreten. Wir mussten das Tor machen und konnten nicht mehr abwarten. In der 47. Minute war es soweit. Der Ball landete im Tor. 39.500 Zuschauer schwiegen. Was war passiert? Nach einer Flanke von rechts konnte weder unser Sturm noch die gegnerische Abwehr den Ball berühren bzw. klären. Er segelte quer durch den Strafraum auf die linke Seite zu
Nico Varela. Dieser machten einen Haken und der Ball zappelte im Tor. Nun hatten wir unser Tor.
Roter Stern antwortete mit einem Angriff nach dem anderen. Mal war ein Abwehrspieler, ein Spieler des Gegners oder der Pfosten im Weg. Wir hatten unwahrscheinliches Matchglück. Das Glück hielt bis zur 83. Spielminute. Eine Flanke von der Mittellinie wurde länger und länger. Der Stürmer von Belgrad brach aus der Deckung raus und konnte ausgleichen. 1:1, so ein Mist!
Es ging in die Verlängerung. In der Verlängerung konnten wir keine Akzente setzen. Auch Roter Stern war mit den Kräften am Ende. Und so kam es, dass die Entscheidung per Elfmeterschießen fallen musste.
Roter Stern begann und konnte verwandelt.
Diego Polenta war unser erster Schütze und zeigte keine Nerven. 2:2
Marin für Belgrad traf,
Marlon Frey glich aus. 3:3
Dritter Versuch Belgrad und dritter Treffer,
Emil Berggreen stand in der Verantwortung und es stand 4:4.
Auch im vierten Versuch traf Belgrad,
Dimitris Christofi ganz cool zum 5:5
Der fünfte Durchgang. Der Spieler aus Belgrad lief an und schoss. Buuuum, Oberkante der Latte und von da aus hinters Tor ins Aus. Nun konnten wir das Elfmeterschießen beenden.
David Ramírez nahm sich ein Herz und schoss uns in den siebten Himmel. Aus aus das Spiel ist aus. Wir waren tatsächlich weitergekommen.
Beim Blick auf die Statistik kann man sagen, dass es sehr glücklich war. Aber genau das sind wir nun auch. Glücklich.
In der dritten Runde geht es für uns weiter in den Norden. Wir dürfen uns mit Kopenhagen messen. Der Gegner ist noch gefährlicher einzuschätzen. Es wird eine richtig harte Nuss. Aber nun feiern wir erstmal den Sieg über Roter Stern Belgrad.