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Autor Thema: Der allgemeine RPG-Thread  (Gelesen 186107 mal)

Agariel

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Re: RPGs
« Antwort #1320 am: 06.November 2023, 08:14:12 »

Apropos: Hat hier jemand eigentlich Obsidians The Outer Worlds gespielt? Ist immer so ein Spiel, bei dem ich immer denke: Soll ich oder soll ich nicht? Fast jede Tiefen-Analyse auf RPG-Channels stellt das Spiel als seichteres New Vegas dar. Wo wir wieder beim Thema Quests sind, die einem vorgekaut werden: Es gibt einen DLC, der eine Agatha-Christie-mäßige Mörderhatz sein soll, bloß im Weltall. Ich frage mich wie das (BEFRIEDIGEND!) funktioniert, weil die Quests hier wohl auch um Marker gebaut sind, ohne die es schwierig wird. Der DLC klingt so nämlich auch ganz spannend als Idee an sich (selbst wenn es das Thema schon x-mal gab). Der Trailer zum Sequel damals ist auf jeden Fall recht witzig. Format: Honest Honest Trailers. https://www.youtube.com/watch?v=VDYtI7kUU4k

Vor ca. 2 Jahren mal, als ich den Game Pass noch rege genutzt habe. Ich habe ca. 10 Stunden gespielt, hat mich aber nicht langrfristig gepackt. Das wirkte mir alles zu steril und die Umgebungen zu leblos. Trotzdem sicher kein schlechtes Spiel. Nach dem, was du so schreibst, bezweifle ich aber, dass es dir nachhaltig gefallen würde.

The Outer Worlds befindet sich sogar noch immer im Gamepass, weshalb ich auch empfehlen würde da einfach mal ein 1€-Probeangebot mitzunehmen und es selbst mal auszuprobieren.

Denn wenn diese Diskussion mir eines wieder mal gezeigt hat, dann das nicht nur die Geschmäcker sehr verschieden sein können, sondern auch die Wahrnehmung bestimmter Features.
Ich habe z.B. das Kampfsystem und die Steuerung von Witcher 3 als "durchaus gelungen" in Erinnerung, besonders wenn man es mit Elex oder gar den früheren Piranha Bytes Spielen vergleicht.
Und die Geschichte, bzw. genauer gesagt die Atmosphäre und kernigen Dialoge waren für mich immer das (leider einzige) was Piranha Bytes richtig gut konnte. In allen anderen Bereichen fühlten sich die Spiele eher so an als hätte man die letzten Jahre/Jahrzehnte an Neuerungen der Spieleentwicklung verschlafen.

Bei dem Thema "Bedeutsame Entscheidungen" hätte ich als Spieler zwar auch ganz gerne mehr Spiele wie Tyranny, die sich "wirklich" verändern je nachdem wie ich mich verhalte, aber ich erinnere mich auch nur zu gut an die ersten Steamreviews in denen sich die Spielerschaft dann über die für Rollenspiele kurze Spielzeit von 15-20 Stunden beschwerte.
Und natürlich habe ich auch die bereits erwähnte Beschwerde eines Storyschreibers von Mass Effect im Hinterkopf weil nur ein Bruchteil der Spieler seine "bösen" Dialogoptionen/Quests je zu Gesicht bekommen hat.
Ich denke auch nur ein Bruchteil der Spieler spielt ein Spiel mehr als ein Mal, dafür gibt es heutzutage einfach zu viele Spiele auf dem Markt und ein komplett neues Spiel ist meist interessanter als einen zweiten Durchlauf zu wagen, bei dem man (egal wie viele Freiheiten einem das Spiel gibt) ein Großteil der Dialoge/Quests/Story bereits kennt.
Dagegen hat man deutlich mehr Aufwand in der Programmierung, dem logischen Verknüpfen aller möglicher Entscheidungsvarianten über das Spiel hinweg und natürlich der daraus entstehenden Bugs.

Letztlich kann ich da jeden Entwickler verstehen, der mehr Wert auf lineares Gameplay mit "Pseudofreiheiten" legt und freue mich einfach auf die kleinen Entscheidungen, die einem die Spiele trotzdem anbieten.
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DeDaim

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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1321 am: 06.November 2023, 08:57:29 »

Die angesprochenen Publisher sind in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich damit durchgekommen. Ich sehe die Ironie nicht, die die Existenz von BG3 jetzt darstellen soll.

Die Ironie ist vielschichtig. Sie steckt hierin:

- dass sich BG3 anschickt, erfolgreicher als jedes Bioware-Spiel zu werden (wenn es das nicht schon ist)
- dass das mit einer IP passiert, die Bioware einst ihren ersten Erfolg beschieden hatte
- dass BG3 das tut, obwohl es im Kern noch immer ein Party-RPG mit (relativ) komplexem Tabletopsystem dahinter und sogar Rundenkampf ist -- der jahrzehntelang als "Kassengift" galt und den auch JRPG-Serien wie Final Fanatasy seither scheuen.  Auf jeden Fall zwei, drei Stufen weniger "gestreamlinet" als etwa Dragon Age Origins, das von Bioware noch als "Back to the BG roots" vermarktet wurde
- und dass es dieses Spiel wie erwähnt überhaupt erst gibt, weil Larian gerade zu Beginn mit Original Sin 1 auch genau von jenen mit crowdgefundet wurden, die jahrelang auch dank Bioware wenig solche und ähnliche Spiele zum Daddeln hatten


Ich finde es übrigens erstaunlich, dass das selbst auf PlayStation ganz gut zu laufen scheint. Ich finde schon Original Sin selbst mit Maus und Tastatur mitunter recht fummelig zu bedienen, nicht nur, weil man die Kamera auch ständig steuern muss (das muss man in den Originalen nicht, auch Pillars Of Eternity als Hommage nicht). Aber sobald man einen Controller einstöpselt, auch am PC, soll BG3 automatisch in eine DIrektsteuerung der Charaktere umschalten, hab ich gehört.  :o
Um der Ironie noch eins drauf zu setzen: Larian erzielt diesen Erfolg auch mithilfe von Methoden, die massentauglichere Studios und Publisher schon etabliert haben: Eine cineastische(re) Inszenierung und kluges Marketing. ;-) Ich glaube aber auch, die sind da auch gerade einfach happy, dass der Laden läuft. Die meiste Zeit der Studio-Existenz war das Geld ja knapp, so knapp, dass man zwischenzeitlich auf 3 Leute runter war und Studiogründer Swen Vincke eines abends seine Frau anrief, weil er mit dem Auto gestrandet war, da er kein Geld für Sprit hatte. Der Erfolg sei ihnen von Herzen gegönnt.

Bzgl. der Controller-Steuerung: Das ist wirklich ein ganz anderes Spielgefühl. Ich hatte das auch bereits ausprobiert. Es fühlt sich dann in der Steuerung durch die deutlich nähere Kameraperspektive vielmehr wir ein 3rd-Person-Rollenspiel mit Schulterkamera an. Die Gamestar hatte dazu auch mal ein Video gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=c-ycwRmffSs. Mir persönlich geht da ein bisschen die Übersichtlichkeit verloren, aber das ist sicher auch Gewöhnungssache. Ich finde es jedenfalls krass, dass das dann auch immer noch gut aussieht, weil du eine Spielwelt ja auch unterschiedlich designst / designen kannst, je nachdem, ob das aus Iso-Perspektive ist oder nicht. Das beides funktioniert, spricht für das Leveldesign.

Letztlich kann ich da jeden Entwickler verstehen, der mehr Wert auf lineares Gameplay mit "Pseudofreiheiten" legt und freue mich einfach auf die kleinen Entscheidungen, die einem die Spiele trotzdem anbieten.
Das ist sicher eine sehr gesunde Einstellung. :) Bezüglich der Wahrnehmung von Features sprichst du einen spannenden Punkt an. Letztlich kann man auch da am Ende sagen, dass es Geschmackssache ist. Mir hat das Kampfsystem vom Witcher Spaß gemacht. Mir macht aber auch das minimalistische Shooter-Gameplay in Starfield Spaß. Und - weil ich es gestern wieder installiert habe - das Kämpfen in Kingdom Come. Andere finden das eine vielleicht zu simpel, das andere zu langweilig und das nächste zu schwierig.

Für mich kommt es am Ende eben schlicht auf die Erwartungshaltung an. Deswegen kann man zwar Designphilosophien kritisieren und andere wiederum loben, aber das heißt ja nicht gleich, dass die Spiele gut oder schlecht sein müssen.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1322 am: 06.November 2023, 09:07:35 »

Aber sobald man einen Controller einstöpselt, auch am PC, soll BG3 automatisch in eine DIrektsteuerung der Charaktere umschalten, hab ich gehört.  :o

Ja, das ist so. Steuert sich dann abseits des Kampfes wie ein Third person Spiel.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1323 am: 06.November 2023, 11:49:34 »

Ich finde die Steuerung mit Controller bei BG3 Weltklasse! Wesentlich komfortabler als mit Maus und Tastatur in meinen Augen.

Habe lediglich den Eindruck, dass die Grafikleistung mit der Third-Person-Steuerung mehr Probleme hat, hat da immer mal wieder FPS Sprünge drin, die ich mit Maus+Tastatur nicht habe.
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KI-Guardiola

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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1324 am: 07.November 2023, 09:39:23 »

Bzgl. der Controller-Steuerung: Das ist wirklich ein ganz anderes Spielgefühl. Ich hatte das auch bereits ausprobiert. Es fühlt sich dann in der Steuerung durch die deutlich nähere Kameraperspektive vielmehr wir ein 3rd-Person-Rollenspiel mit Schulterkamera an. Die Gamestar hatte dazu auch mal ein Video gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=c-ycwRmffSs. Mir persönlich geht da ein bisschen die Übersichtlichkeit verloren, aber das ist sicher auch Gewöhnungssache. Ich finde es jedenfalls krass, dass das dann auch immer noch gut aussieht, weil du eine Spielwelt ja auch unterschiedlich designst / designen kannst, je nachdem, ob das aus Iso-Perspektive ist oder nicht. Das beides funktioniert, spricht für das Leveldesign.

Rein optisch hab ich da keine Bedenken. Ich zoome übrigens selbst so rein, dass das quasi Schulterperspektive ist, Kamera steuere ich dann mit WASD+EQ -- außer bei den Kämpfen (wenn man "O" drückt, kriegt man sogar ne Draufsicht). Aber von der Steuerung... gut, da gibts ja dann ein Kreismenü. Das "normale" kann ich mir mit Controller sehr schwer vorstellen. :D


Baldur's Gate 3 wird aber niemals als Erfolgsformel und Blaupause für irgendwen herhalten. Und wenn nur nach dem Command&Conquer-Format: oft kopiert, nie erreicht. Noch nicht mal für Larian selbst (die ja bereits ein kleineres Folge-Projekt in Ausschau gestellt haben). Vielleicht ist das auch besser so, weil das keine Zukunft haben kann und ein Kampf gegen Windmühlen ist. Warum? Das Spiel ist in Verbindung mit seinen Sprachaufnahmen und Cinematics für alles (jetzt auch Tiernahrung!) der pure Ressourcen-Exzess. Es hat schon seinen Grund, warum die meisten Cutscene-Spiele eher linearer Natur sind, bis halt auf ein paar Chose-Your-Own-Adventure-Entscheidungen an Schlüsselstellen, die einen immerhin schon mal Gebiete skippen lassen (Witcher 2). Plus Weibchenwahl, aber hey, die hatte schon Wing Commander 3.  ;) Du kannst schlicht nicht für alle Eventualitäten extra Sprachaufnahmen machen. Motion-Capturing-Animationen, ditto. Irgendwann geht das nicht mehr.

Wenn man nämlich hier rumprobiert, merkt man, was für Gelder und Arbeit reingeflossen sind, dass die Cutscenes Schritt halten mit Larians offenerem Design (das ja nicht von ungefähr auch viele Arkane-Studios-Entwickler letztens auf Twitter hat jubilieren lassen). Ein einfaches Beispiel neulich: Ich treffe die Eskorte eines Charakters an einem neuen Ort, der mir woanders vor ein paar Stunden unter Gewaltandrohung einen Auftrag reingedrückt hat (den ich nur vorgab, zu erledigen). Er erkennt mich und fragt danach. Ich lade neu, wende den "Selbstverkleidungs"-Spruch an, ändere also das Aussehen meines Charakter und spreche ihn wieder an. Die Dialog-Cinematic ist entsprechend. Der Typ erkennt mich gar nicht mehr.

Das klingt nach einer Selbstverständlich- bis Kleinigkeit. Aber die Kleinigkeiten summieren sich. Auch seitdem ich versehentlich beim Eulenbär-Töten einen "Mit Tieren sprechen"-Trank intus hatte, werde ich nie mehr Eulenbären töten. Vor allem: Es wird Millionen geben, die werden diese Cinematic nicht mal triggern. Weil sie den Spruch nicht haben. Weil sie ihn gar nicht anwenden. Weil sie dem Typen gar nix vorgaukeln. Weil sie ihm gar nicht erst begegnen! Dass das Spiel das im dritten Kapitel wohl nicht mehr annähernd durchhält, wie man hört, wäre für mich Stand jetzt kein Wunder (wenn auch ärgerlich, da Finale). Das Wunder ist vielmehr, dass es das dutzende Stunden vorher offenbar auf die Kette kriegt.

Und überhaupt VERSUCHT, auf die Kette zu kriegen.

Die spinnen, die Belgier.  :D
« Letzte Änderung: 07.November 2023, 09:47:01 von KI-Guardiola »
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KI-Guardiola

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Re: RPGs
« Antwort #1325 am: 07.November 2023, 14:00:58 »

Denn wenn diese Diskussion mir eines wieder mal gezeigt hat, dann das nicht nur die Geschmäcker sehr verschieden sein können, sondern auch die Wahrnehmung bestimmter Features.
Ich habe z.B. das Kampfsystem und die Steuerung von Witcher 3 als "durchaus gelungen" in Erinnerung, besonders wenn man es mit Elex oder gar den früheren Piranha Bytes Spielen vergleicht.
Und die Geschichte, bzw. genauer gesagt die Atmosphäre und kernigen Dialoge waren für mich immer das (leider einzige) was Piranha Bytes richtig gut konnte. In allen anderen Bereichen fühlten sich die Spiele eher so an als hätte man die letzten Jahre/Jahrzehnte an Neuerungen der Spieleentwicklung verschlafen.

Elex ist kein Gothic. https://www.youtube.com/watch?v=hVYrALStucs

Aber auch da macht die Erkundung durchaus Spaß, im Gegenteil zur "modernen" Checklisten-Openworld mit tausend Icons und Beschäftigungstherapien auf der Map. Dazu zwang mich der Anfang des Spiels sogar dazu Gegner kreativ zu umgehen (Tiere schlafen beispielsweise nachts) oder anders zu umgehen. Weil man so schwach ist, dass man bereits zu Beginn Viehzeug trifft, dass einen in zwei Hits umhaut. Ist wie gesagt kein absolutes Highlight -- und ehrlich gesagt, bin ich mir nicht sicher, ob Piranha Bytes ihr eigenes Gothic verstehen. Sonst würden sie nicht Welten wie Elex bauen, die viel zu groß für ihr Studio sind (so groß war Gothic nicht -- es punktete auch durch seine Detailtiefe, Stichwort glaubwürdiges NPC-Verhalten, nicht die Größe). Aber für so 30 Stunden Spaß hats damals gereicht.



Zitat
Und natürlich habe ich auch die bereits erwähnte Beschwerde eines Storyschreibers von Mass Effect im Hinterkopf weil nur ein Bruchteil der Spieler seine "bösen" Dialogoptionen/Quests je zu Gesicht bekommen hat.

Das wunder micht nicht. Die Optionen bei Bioware sehen meist so aus:

[GUT] Ich liebe dich!
[BÖSE] Ich beiße dir jetzt den Kopf ab und verkaufe deine Kinder in die Sklaverei!

Komplett schwarz-weiß. Und nicht nur das: psychopatisch. Auf Leid aus. Nicht etwa auf Macht oder Eigennutz als Motivation der Handlungen. Bei Kotor hat das eventuell noch einigermaßen gepasst. Star Wars halt: Yeah, einmal optional Hitler, Palpatine und Vader in Personalunion sein und alles abschlachten, wo geht. :D Aber ansonsten... Wobei gesagt sei: Es gibt wenige Spiele, die "böse" sein faszinierend oder glaubwürdig machen. So was wie "Mask Of The Betrayer" oder selbst "Tyranny" ist aber sicher Llichtjahre vom Bioware-Niveau entfernt, was das angeht.

Bei mehreren Möglichkeiten, sich als Spieler zu entfalten, gehts nicht nur um Wiederspielwert. Es geht darum, dass jeder ein einzigartiges Spielerlebnis bekommt statt den genormten Vergnügungspark und Pauschalurlaub, bei dem jeder das Gleiche erlebt. Und sich dessen bewusst ist. Das bekommt (auch bei BG3) übrigens via Social Media gerade wieder eine neue BEdeutung. Denn darauf baute Larians CEO auch: Dass sich die Spieler austauschen. Und teilen, was für einen teilweise unglaublichen, auch lustigen Kram sie selbst angestellt und erlebt haben. Das passiert auch. Und ist sicherlich ein Mitgrund, warum das Spiel so heiß diskutiert wird/wurde.

Ich glaube, das Video hier hab ich schon verlinkt, aber anyway. :D https://www.youtube.com/watch?v=QmZFxAqZKuU
« Letzte Änderung: 07.November 2023, 14:22:47 von KI-Guardiola »
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Agariel

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Re: RPGs
« Antwort #1326 am: 07.November 2023, 15:54:25 »

Naja, Elex ist für mich einfach Gothic, das man versucht hat in ein Sci-Fi Gewand zu stecken.
Und das ist für ein Gothic einfach falsch geschnitten und wirkte an vielen Punkten eher "kratzig" als angenehm. In meinen Augen eben auch, weil man durch das Beharren auf der eigenen alten Engine technisch weit hinter den aktuellen Möglichkeiten zurückliegt.

Man ist gefühlt auf dem Stand von Gothic 2 "stehengeblieben" und versucht seitdem irgendwie daran anzuknüpfen.
Und was Spielwelt angeht: Da haben sie ja schon in Gothic 3 die Erfahrung gemacht welche Auswirkungen es haben kann, wenn man sich völlig überhebt und am Ende ein in allen Belangen halbfertiges Produkt auf den Markt wirft.
Was umso gravierender ist da (wie erwähnt) grade die Spielwelt und Atmosphäre im Grunde DER Verkaufspunkt von Gothic ist.
Steuerung und Kampfsystem gehören für mich, ebenso wie KI, eher zu den Schwächen der Piranha Bytes Spiele.

Aber wie schon dein nächster Absatz zeigt ticken wir da wirklich grundsätzlich anders   :D

Mass Effect hatte für mich etliche moralische Dilemma, die einen durch die komplette Shepardtrilogie verfolgten und letztlich dann gelöst werden mussten.
Themen bei denen man sich wirklich für einige Momente die Situation und Geschichte genau durch den Kopf gehen ließ um dann eine Entscheidung zu treffen, die sich weder "richtig" noch "falsch" anfühlte und eben komplett von dem eigentlichen "Gut/Böse" Schema von PC-Spielen abwich.
Ebenso wie übrigens auch in der Witcher Reihe einige solcher Momente enthalten sind, mal ganz davon abgesehen, dass der Hexer ja ohnehin nicht als "klassischer Held/Erlöser/Auserwählter" konzipiert ist.

Und Dragon Age hatte seiner Zeit schon im ersten Teil einen "Bösewicht" zu bieten, der mich beim ersten Durchspielen damals völlig überrascht hatte und für den ich zum Ende hin mehr und mehr Verständnis hatte (spätestens wenn man das Buch zum Spiel gelesen hatte und seine Vorgeschichte kannte).
Auch in dieser Spielereihe verstecken sich übrigens ein paar moralische Fragen, die nicht so eindeutig zu klären sind. 

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DeDaim

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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1327 am: 08.November 2023, 10:58:24 »

Bzgl. der Controller-Steuerung: Das ist wirklich ein ganz anderes Spielgefühl. Ich hatte das auch bereits ausprobiert. Es fühlt sich dann in der Steuerung durch die deutlich nähere Kameraperspektive vielmehr wir ein 3rd-Person-Rollenspiel mit Schulterkamera an. Die Gamestar hatte dazu auch mal ein Video gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=c-ycwRmffSs. Mir persönlich geht da ein bisschen die Übersichtlichkeit verloren, aber das ist sicher auch Gewöhnungssache. Ich finde es jedenfalls krass, dass das dann auch immer noch gut aussieht, weil du eine Spielwelt ja auch unterschiedlich designst / designen kannst, je nachdem, ob das aus Iso-Perspektive ist oder nicht. Das beides funktioniert, spricht für das Leveldesign.

Rein optisch hab ich da keine Bedenken. Ich zoome übrigens selbst so rein, dass das quasi Schulterperspektive ist, Kamera steuere ich dann mit WASD+EQ -- außer bei den Kämpfen (wenn man "O" drückt, kriegt man sogar ne Draufsicht). Aber von der Steuerung... gut, da gibts ja dann ein Kreismenü. Das "normale" kann ich mir mit Controller sehr schwer vorstellen. :D


Baldur's Gate 3 wird aber niemals als Erfolgsformel und Blaupause für irgendwen herhalten. Und wenn nur nach dem Command&Conquer-Format: oft kopiert, nie erreicht. Noch nicht mal für Larian selbst (die ja bereits ein kleineres Folge-Projekt in Ausschau gestellt haben). Vielleicht ist das auch besser so, weil das keine Zukunft haben kann und ein Kampf gegen Windmühlen ist. Warum? Das Spiel ist in Verbindung mit seinen Sprachaufnahmen und Cinematics für alles (jetzt auch Tiernahrung!) der pure Ressourcen-Exzess. Es hat schon seinen Grund, warum die meisten Cutscene-Spiele eher linearer Natur sind, bis halt auf ein paar Chose-Your-Own-Adventure-Entscheidungen an Schlüsselstellen, die einen immerhin schon mal Gebiete skippen lassen (Witcher 2). Plus Weibchenwahl, aber hey, die hatte schon Wing Commander 3.  ;) Du kannst schlicht nicht für alle Eventualitäten extra Sprachaufnahmen machen. Motion-Capturing-Animationen, ditto. Irgendwann geht das nicht mehr.

Wenn man nämlich hier rumprobiert, merkt man, was für Gelder und Arbeit reingeflossen sind, dass die Cutscenes Schritt halten mit Larians offenerem Design (das ja nicht von ungefähr auch viele Arkane-Studios-Entwickler letztens auf Twitter hat jubilieren lassen). Ein einfaches Beispiel neulich: Ich treffe die Eskorte eines Charakters an einem neuen Ort, der mir woanders vor ein paar Stunden unter Gewaltandrohung einen Auftrag reingedrückt hat (den ich nur vorgab, zu erledigen). Er erkennt mich und fragt danach. Ich lade neu, wende den "Selbstverkleidungs"-Spruch an, ändere also das Aussehen meines Charakter und spreche ihn wieder an. Die Dialog-Cinematic ist entsprechend. Der Typ erkennt mich gar nicht mehr.

Das klingt nach einer Selbstverständlich- bis Kleinigkeit. Aber die Kleinigkeiten summieren sich. Auch seitdem ich versehentlich beim Eulenbär-Töten einen "Mit Tieren sprechen"-Trank intus hatte, werde ich nie mehr Eulenbären töten. Vor allem: Es wird Millionen geben, die werden diese Cinematic nicht mal triggern. Weil sie den Spruch nicht haben. Weil sie ihn gar nicht anwenden. Weil sie dem Typen gar nix vorgaukeln. Weil sie ihm gar nicht erst begegnen! Dass das Spiel das im dritten Kapitel wohl nicht mehr annähernd durchhält, wie man hört, wäre für mich Stand jetzt kein Wunder (wenn auch ärgerlich, da Finale). Das Wunder ist vielmehr, dass es das dutzende Stunden vorher offenbar auf die Kette kriegt.

Und überhaupt VERSUCHT, auf die Kette zu kriegen.

Die spinnen, die Belgier.  :D

Also dann würde ich definitiv die Controller-Steuerung verwenden. Ist viel direkter. Im Kampf kannst du ja immer noch auf die Tastatur switchen und in die taktische Ansicht schalten.

Zu allem anderen: Stimme ich zu. Das ist absolut krank, was die alles eingebaut haben, in dem Wissen, dass es nur ein winziger Bruchteil der Spielerschaft sehen wird. Aber auch das gehört halt zur Designphilosophie. Das wird übrigens allein deshalb schon nicht von anderen kopiert werden können, weil Larian kein Publisher im Nacken sitzt, der dann den Kopf schüttelt und den Geldsack für solche Späße zumacht. Swen Vincke ist da der starke Mann und wenn der sagt, dass soll ins Spiel, dann kommt es da rein. :D

Kleiner Themensprung, passt aber trotzdem zu RPGs: Ich lege bei Starfield jetzt eine Pause ein. Ich habe ja doch recht lange über die Schwächen des Spiels hinwegsehen können (wie gesagt >40h Spielzeit), aber mittlerweile nervt es mich dann doch zusehends. Es wirkt alles ein bisschen seelenlos (und damit meine ich nicht nur die unfassbar altbackenen Gesichtsanimationen inklusive leerer Augen), die Städte sind so leblos, die NPCs laufen rum wie Hirntote und die ständigen Ladebildschirme gehen einem dann halt irgendwann auf den Keks. Rein technisch hätte das Teil auch geühlt vor 5 Jahren erscheinen können. Witzigerweise ist die 40-Stunden-Marke auch eine, die ich bei Skyrim pro Spielstand (waren zwei längere Spielstände) nie deutlich überschritten habe. Vielleicht meine Bethesda-Sättigungsgrenze? :D
Und bitte nicht falsch verstehen: Starfield ist ein gutes Spiel und macht Vieles richtig. Man merkt auch an vielen Stellen, dass da Herzblut drin steckt. Und ich sehe gerne über technische Mängel hinweg, wenn mich das Spiel packt (siehe unten). Aktuell nervt mich einfach, dass Starfield in vielen Bereichen schlicht altbacken und nicht mehr zeitgemäß ist.

Ich habe deshalb im Humble Store zugeschlagen und mir Kingdom Come: Deliverance für 7,50 € geschossen. Das hatte ich zum Release schon auf der XBox durchgezockt, die ich mittlerweile nicht mehr besitze. Jetzt also eine neue Runde auf dem PC und was soll ich sagen? Ja, auch da gibt es unübersehbare technische Mängel (Lippensynchronisation, anyone?), aber meine Fresse, hat das Spiel eine geile Atmosphäre. Dazu mag ich einfach die Komplexität, die es an einigen Stellen bietet und der simulative Charakter einiger Spielmechaniken trägt einfach zu einem authentischen Mittelalter-Gefühl bei (außer das Blumenpflücken - das nervt und wurde direkt rausgemoddet :D). Und es sieht nach beinahe 6 Jahren auch immer noch sehr gut aus. Für mich nach wie vor eins der besten (Rollen-)Spiele der letzten Dekade.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1328 am: 09.November 2023, 07:16:33 »

Re BG3: Larians Art der Partykontrolle verträgt sich so mäßig mit gerade engen Gegenden voller Fallen. Wers nicht kennt: Man lenkt immer den gerade ausgewählten Charakter, die anderen dackeln einfach hinterher. Die Original-BGs waren ja stark von RTS (Warcraft 2) inspiriert. Hier dann ungefähr so: Achtung, Falle! Nein, HIER ENTLANG IHR DEPPEN! SHADOWHEART; WIESO LÄUFST DU JETZT VORAUS? GALE, BLEIB *GENAU* DA STEHEN!!!! NEIIIIIIIN!!!! Da hat das Spiel tatsächlich was von den Originals geerbt, auch wenn dort eher das Pathfinding das Problem war, Stichwort Feuerwein-Brücke. Das war in DOS1 meine ich schon so. Am besten in solchen Gebieten mit den Charakteren einzeln durch, bzw. jemanden vorschicken, der Fallen entschärft.

Aber: Wer auch immer besserwissen wollte, dass Gothic/Horror/Grusel und (Taktik)-RPG nicht zusammengeht, hat noch nie das zweite Kapitel dieses Games gespielt. (Ravenloft+TheLegacy ja sowieso nie. :P)

(click to show/hide)

Ich fand die Vampirkämpfe in Solasta schon recht cool, auch wenn die sich etwas leicht bei Tageslicht in die Sonne locken ließen. :D In Innenräumen konnte man sogar verbarrikadierte Fenster zerstören, um Licht reinzulassen. Finds unglaublich, dass Bloodlines auch schon zwanzig Jahre jetzt her ist. Das wohl letzte größere Grusel-RPG. Ich verstehs auch nicht. So unbeliebt wie jetzt Piraten ist die Gruselklitsche doch nicht.


Ich habe deshalb im Humble Store zugeschlagen und mir Kingdom Come: Deliverance für 7,50 € geschossen. Das hatte ich zum Release schon auf der XBox durchgezockt, die ich mittlerweile nicht mehr besitze. Jetzt also eine neue Runde auf dem PC und was soll ich sagen? Ja, auch da gibt es unübersehbare technische Mängel (Lippensynchronisation, anyone?), aber meine Fresse, hat das Spiel eine geile Atmosphäre. Dazu mag ich einfach die Komplexität, die es an einigen Stellen bietet und der simulative Charakter einiger Spielmechaniken trägt einfach zu einem authentischen Mittelalter-Gefühl bei (außer das Blumenpflücken - das nervt und wurde direkt rausgemoddet :D). Und es sieht nach beinahe 6 Jahren auch immer noch sehr gut aus. Für mich nach wie vor eins der besten (Rollen-)Spiele der letzten Dekade.

Trotz seiner Macken ein sehr interessantes Spiel, die Quests sind teilweise auch sehr offen. Ich hab in der Hauptquest auch nur vielleicht eine Handvoll Quests gehabt, in der ich kämpfen musste, auch extrem ungewöhnlich. Bin mal gespannt, was die als Nächstes machen.
« Letzte Änderung: 09.November 2023, 07:22:01 von KI-Guardiola »
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1329 am: 09.November 2023, 08:08:20 »

Re BG3: Larians Art der Partykontrolle verträgt sich so mäßig mit gerade engen Gegenden voller Fallen. Wers nicht kennt: Man lenkt immer den gerade ausgewählten Charakter, die anderen dackeln einfach hinterher. Die Original-BGs waren ja stark von RTS (Warcraft 2) inspiriert. Hier dann ungefähr so: Achtung, Falle! Nein, HIER ENTLANG IHR DEPPEN! SHADOWHEART; WIESO LÄUFST DU JETZT VORAUS? GALE, BLEIB *GENAU* DA STEHEN!!!! NEIIIIIIIN!!!! Da hat das Spiel tatsächlich was von den Originals geerbt, auch wenn dort eher das Pathfinding das Problem war, Stichwort Feuerwein-Brücke. Das war in DOS1 meine ich schon so. Am besten in solchen Gebieten mit den Charakteren einzeln durch, bzw. jemanden vorschicken, der Fallen entschärft.

Aber: Wer auch immer besserwissen wollte, dass Gothic/Horror/Grusel und (Taktik)-RPG nicht zusammengeht, hat noch nie das zweite Kapitel dieses Games gespielt. (Ravenloft+TheLegacy ja sowieso nie. :P)

(click to show/hide)

Ich fand die Vampirkämpfe in Solasta schon recht cool, auch wenn die sich etwas leicht bei Tageslicht in die Sonne locken ließen. :D In Innenräumen konnte man sogar verbarrikadierte Fenster zerstören, um Licht reinzulassen. Finds unglaublich, dass Bloodlines auch schon zwanzig Jahre jetzt her ist. Das wohl letzte größere Grusel-RPG. Ich verstehs auch nicht. So unbeliebt wie jetzt Piraten ist die Gruselklitsche doch nicht.


Ich habe deshalb im Humble Store zugeschlagen und mir Kingdom Come: Deliverance für 7,50 € geschossen. Das hatte ich zum Release schon auf der XBox durchgezockt, die ich mittlerweile nicht mehr besitze. Jetzt also eine neue Runde auf dem PC und was soll ich sagen? Ja, auch da gibt es unübersehbare technische Mängel (Lippensynchronisation, anyone?), aber meine Fresse, hat das Spiel eine geile Atmosphäre. Dazu mag ich einfach die Komplexität, die es an einigen Stellen bietet und der simulative Charakter einiger Spielmechaniken trägt einfach zu einem authentischen Mittelalter-Gefühl bei (außer das Blumenpflücken - das nervt und wurde direkt rausgemoddet :D). Und es sieht nach beinahe 6 Jahren auch immer noch sehr gut aus. Für mich nach wie vor eins der besten (Rollen-)Spiele der letzten Dekade.

Trotz seiner Macken ein sehr interessantes Spiel, die Quests sind teilweise auch sehr offen. Ich hab in der Hauptquest auch nur vielleicht eine Handvoll Quests gehabt, in der ich kämpfen musste, auch extrem ungewöhnlich. Bin mal gespannt, was die als Nächstes machen.

Das wäre zwar streamlining ( ;)) aber ich fände es in Divinity auch besser, wenn seltsame Dinge wie Fallen und Co nur dem aktiv gesteuerten Charakter passieren. Das ist schon manchmal unlustige Frickelei.
Oder sie sollten es wie im P&P machen: Strikte Laufordnung, die am Anfang des Dungeons angesagt wird und dann stellt man sich vor, dass alle brav genau in einer Reihe hinter einander herdackeln.  ;D


Ich spiele gerade auch Kingdom Come und mir gefällt es sehr gut. Ich unterschreibe was DeDaim sagt. Die Atmosphäre ist krass. Mir geht es schon etwas zu weit bei der Simulation. Animation beim Blumen plücken wurde schon angesprochen. Animation beim Türen auf und zu machen wäre auch so ein Punkt.
Das Kampfsystem ist cool, aber die First Person ist gewöhnungsbedürftig. Ich bin "noch" nicht schwer gepanzert und man kann einfach seinen Kopf nicht drehen. Die Übersicht ist grauenhaft. Das Spiel will realistisch sein und das schafft es wohl auch in Bezug darauf, wie man alleine gegen eine Gruppe kämpft. Es ist manchmal etwas unbefriedigend. Aber da man ne Wurst im Mittelalter ist, finde ich mich damit ab.
Es ist lustig wieviele verschieden Status für den Charakter implementiert wurde. Es gibt nicht nur den Status betrunken. Nein. So lange betrunken abbaut und man nicht nachkippt erhält man den Malus verkatert....  ;D

Das mit den Quests sehe ich auch so. Wobei man das auch anders ausdrücken kann: Eine Fetch Quest reit sich an die andere. Man muss zwar in den Quests nicht kämpfen. Das liegt aber nicht daran, dass man nicht könnte und große Optionen hätte. Es gibt einfach oft nichts zu kämpfen. "Gehe da hin. Rede mit dem. Hole das ab. Untersuche das da."
Ich habe damit großen Spaß. Aber es macht den Inhalt und die Atmospäre aus. Sonst würde dieses Quest-Design ganz schnell in Langeweile kippen und anderen Spielen würde man das leicht als Kritik auslegen.

Das mit der Lippen-Synchro hat mich auch gestört. Auf Englisch hält es sich in Grenzen. Da fand ich auch die Stimmen der ersten 4-5 Charakter im Spiel überzeugender.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1330 am: 09.November 2023, 08:21:49 »

Das mit den Quests sehe ich auch so. Wobei man das auch anders ausdrücken kann: Eine Fetch Quest reit sich an die andere. Man muss zwar in den Quests nicht kämpfen. Das liegt aber nicht daran, dass man nicht könnte und große Optionen hätte. Es gibt einfach oft nichts zu kämpfen. "Gehe da hin. Rede mit dem. Hole das ab. Untersuche das da."
Ich habe damit großen Spaß. Aber es macht den Inhalt und die Atmospäre aus. Sonst würde dieses Quest-Design ganz schnell in Langeweile kippen und anderen Spielen würde man das leicht als Kritik auslegen.

Ja, vor allem von den "Normies", für die alles "gestreamlinet" wird. :P Ich will nichts spoilern, aber es gibt später eine Quest, in der man mehrere Tage den Ablauf einer Berufung ausübt. Also tatsächlich mit Tagesablauf und so, der eingehalten werden muss. Aufstehen, das machen, das tun -- zwischendurch hat man dann Zeit, sich umzusehen, aber nur zu bestimmten Tageszeiten. Ich fand das extrem spannend. Allerdings gibts oder gabs bestimmt so manche, die wünschten sich den Dauer-Krawumm von Fallout 4 zurück. :D
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1331 am: 09.November 2023, 11:27:13 »

Das mit den Quests sehe ich auch so. Wobei man das auch anders ausdrücken kann: Eine Fetch Quest reit sich an die andere. Man muss zwar in den Quests nicht kämpfen. Das liegt aber nicht daran, dass man nicht könnte und große Optionen hätte. Es gibt einfach oft nichts zu kämpfen. "Gehe da hin. Rede mit dem. Hole das ab. Untersuche das da."
Ich habe damit großen Spaß. Aber es macht den Inhalt und die Atmospäre aus. Sonst würde dieses Quest-Design ganz schnell in Langeweile kippen und anderen Spielen würde man das leicht als Kritik auslegen.

Ja, vor allem von den "Normies", für die alles "gestreamlinet" wird. :P Ich will nichts spoilern, aber es gibt später eine Quest, in der man mehrere Tage den Ablauf einer Berufung ausübt. Also tatsächlich mit Tagesablauf und so, der eingehalten werden muss. Aufstehen, das machen, das tun -- zwischendurch hat man dann Zeit, sich umzusehen, aber nur zu bestimmten Tageszeiten. Ich fand das extrem spannend. Allerdings gibts oder gabs bestimmt so manche, die wünschten sich den Dauer-Krawumm von Fallout 4 zurück. :D

Ahja, ich erinnere mich. Das ist eine ungewöhnliche Questreihe, die für meinen Geschmack einen Ticken zu lang war, aber durchaus ihren Charme hatte.

Man muss zwar mit einberechnen, dass Spieleentwicklung immer teurer wird und darf den Marketing-Anteil nicht unterschätzen, aber trotzdem ist es mal interessant, Budgets zu vergleichen (in Mio. Dollar, nach Releasedatum, in Klammern, sortiert):
The Witcher 2 - 8-14 (2011)
Skyrim - 85 (2011)
GTA V - 265 (2013)
The Witcher 3 - 32, mit Marketing-Budget 67 (2015)
Divinity: Original Sin 2 - 15 (2017)
Horizon Zero Dawn - 120 (2017)
Kingdom Come: Deliverance - 36,5 (2018)
Red Dead Redemption 2 - 500 (2018)
Baldur's Gate 3 - 120-150 (2023)
Starfield - 200 (2023)
(Die Zahlen sind natürlich nicht 100% verlässlich, aber ich denke, man bekommt einigermaßen einen Einblick)

So gesehen finde ich die technischen Macken von Kingdom Come wirklich verkraftbar, wenn man sieht, was die alles umgesetzt haben (und das als Erstlingswerk des Studios). Man darf wirklich gespannt sein, was da als nächstes kommt. Bislang ist ja wirklich so gut wie gar nichts bekannt. Das letzte Lebenszeichen war, glaube ich, eine Stellenausschreibung für einen Cinematics Director.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1332 am: 09.November 2023, 11:30:01 »

Das stimmt so nicht mit BG3 und den Fallen. Sobald man eine Falle erkennt, weichen die Partymembers der auch aus. Ab und an ist es aber so, dass man nicht alle erkennt, und es nur so aussieht, als würde ein Member eine schon entdeckte Falle auslösen.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1333 am: 21.November 2023, 10:30:33 »

Letztens ins BG3 einen harten Kampf "kreativ" geskippt. Spoiler Akt 2, Moonrise Towers.

(click to show/hide)




Man muss zwar mit einberechnen, dass Spieleentwicklung immer teurer wird

Apropos: https://www.pcgamer.com/were-running-at-a-f-ing-wall-and-were-gonna-crashcd-projekts-lead-quest-designer-on-big-budget-rpgs/

Vielleicht hatte ich das schon verlinkt... Wie gesagt, ich glaube nicht, dass auch BG3 hier ein Beispiel ist, dem viele Kopisten folgen werden. Offene Quests an sich sind schon aufwendig. Dann auch noch alles mit Cinematics zu versehen, ist doppelt so aufwendig, das tut sich niemand freiwillig an. Und es wird immer aufwändiger.  (Überhaupt gibt es immer weniger Blockbuster-Spiele -- und Studios, die diese entwickeln. Auch die steigende Anzahl an Blockbuster-Releases, die so unfertig auf den Markt kommen, hat sicher mit dem immer höheren Aufwand zu tun) Yahtzee hatte da letztens einen ganz witzigen Rant. :D https://www.youtube.com/watch?v=4LplgYMiLhM&
« Letzte Änderung: 21.November 2023, 10:36:14 von KI-Guardiola »
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1334 am: 23.November 2023, 07:46:21 »

Blöd nur dass unten ziemlich gute Items dropen. ;)
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1335 am: 16.Dezember 2023, 14:32:30 »

Blöd nur dass unten ziemlich gute Items dropen. ;)

Ehrlich gesagt ist das Spiel eh voll davon. Eigentlich für 5e-Balance sogar zu viel, wohl. Von daher... :D Ich habe mich kurz vor Ende übrigens
(click to show/hide)


Bin damit kurz vorm Ende. Und kann mich nicht entscheiden.

Rogue Trader oder Wartales? Wartales geht ein bisschen eher in Richtung Battle Brothers, also kein typisches Story-RPG. Sondern so ein Söldner-Ding. Aber genau das wäre mal Abwechslung... Bis Ende September dieses Jahr kaum was gespielt, aber jetzt gehts los.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1336 am: 16.Dezember 2023, 18:42:01 »

Rogue Traider soll wohl noch ziemlich verbuggt sein, was man so liest. Ich warte noch damit, aber gespielt wird es sicher.

Spiele gerade zum 4x BG3.*verschämt grinst* Das Spiel mag zwar nicht alle meine Wünsche erfüllen, aber es ist schon wirklich gut gemacht. Als Drow Waldläufer, schade dass man als Waldläufer keinen schwarzen Panther beschwören kann.
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1337 am: 17.Dezember 2023, 02:05:43 »

Bin auch durch... und habe am Ende das "Böseste" gewählt, was wohl so geht. Einerseits aus dem Affekt, andererseits, weil mein Charakter von Anfang an ein wissbegieriger Drow-Nekromant war. Vor die Wahl gestellt, hat er dann entsprechend gehandelt.

(click to show/hide)

Das passt auch zu meinem Ende in BG2 damals. Da hatte ich mich nämlich entschieden, mein "Erbe" anzunehmen. Danach hatte ich aber testweise noch ein anderes Ende probiert (ja ich weiß). Und das war (auch ohne Prolog-Update) deutlich länger und nicht so abrupt. Ich will jetzt erst mal was anderes spielen... mal sehen, was für eine Wirkung, wenn überhaupt, BG3 in ein paar Jahren aufs Genre hatte.

Die Entwicklung hier waren ja fast sechs Jahre. Bis sich da irgendwelche Auswirkungen zeigen, wirds also dauern. Indie und AA machen sowieso weiter ihre Games. Siehe Owlcat, die die Dinger fast schon am Fließband raushauen, fast alle zwei Jahre ein Spiel. Aber was passiert darüber? Apropos: Back to Drezen. Diesmal bis zum Ende -- also wieder WOTR.
« Letzte Änderung: 17.Dezember 2023, 03:33:57 von KI-Guardiola »
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1338 am: 17.Dezember 2023, 10:43:22 »

Mal auf die Save-Game-Uhr geschaut. Da ist Neuladen natürlich nie drin. Aber In BG3 war ich nach ~80 Stunden durch.

In WOTR (angefangen im September 2021), bin ich nach der gleichen Zeit gerade mal im dritten Kapitel von 5.  ;D
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Re: Der allgemeine RPG-Thread
« Antwort #1339 am: 18.Dezember 2023, 16:31:56 »

Oh, Mann. Sich nach BG3 oder Solasta und selbst BG1 und Icewind Dale durch manch Owlcat-Dungeon zu kloppen, fühlt sich an wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Ohne Betäubung. Und mit Aussicht auf fünf weitere Folgebehandlungen, weil ein Ende noch nicht in Sicht ist.

Es ist ja nicht mal, dass da nur komplette Trashmobs um jede zweite Ecke gecopypastet werden. Da sind dann auch mal Stufe-19-Dämonen dabei, 7 Angriffe in einer "Runde" (in Spielen der Infinity ENgine ist 2 ohne Buffs das Max für eigenen CHars), alles natürlich mit Zauberresistenz, was die in WOTR noch mal Dämonenkrieg-szenariobedingt eintönigeren Kämpfe noch eintöniger macht.

Hab momentan nicht groß Lust, Spamme rast, lade meine Hast-Zauber wieder auf, buffe, caste Hast auf die Party und bruteforce mich durch. Mit Baldur's Gate hat das in solchen Gewölben nur oberflächlich zu tun, sowieso. Es ist Echtzeit mit Pause, es ist topdown, das wars aber schon. Und in die Abyss komme ich erst noch.   :police:
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