Um 23:22 verlas FC-Vizepräsident Markus Ritterbach das Wahlergebnis: "Abgegebene Stimmen: 6.751. Gültige Stimmen: 6.735. Mit Ja haben gestimmt: 4.529 Mitglieder!"
Das Ergebnis ist nicht mehr und nicht weniger als ein Erdbeben auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Bundesliga-Gründungsmitglieds. Fast 7.000 der mittlerweile gut 105.000 FC-Mitglieder waren an diesem verregneten Sommerabend in die Kölner Lanxess-Arena gekommen.
Nach dem enttäuschenden Abstieg aus der Bundesliga schien es in Köln lichterloh zu brennen. Die schlechteste Saison der Vereinsgeschichte, der Vorstand in der Kritik, Stadionpläne und und und.
Doch der EffZeh wäre nicht der EffZeh, wenn er sich nicht seine ganz eigene Idee entwickeln würde, wie man aus der Krise käme. Mitgliederrats-Chef Stefan Müller-Römer jedenfalls hatte eine dieser Ideen, die er drei Tage nach dem feststehenden Abstieg beim 2:3 in Freiburg in einem offenen Brief kundtat: "(...)Das wichtigste ist der Verein. Kein Funktionär, kein Trainer, kein Spieler ist größer als der 1. FC Köln. Deswegen(...) sehen wir es als unsere Pflicht an, dieses Motto in der Satzung du verankern. Der Mitgliederrat wird deswegen auf der kommenden Versammlung einen Antrag auf Satzungsänderung stellen, den Sie im Anhang finden. Wir bitten Sie (...), uns dabei zu unterstützen."
Die Satzungsänderung sah dabei vor, dass fortan nach Modell Bilbao nur noch Solche für die erste Mannschaft des FC spielen dürfen, die in Köln bzw. dem angrenzenden Rheinland geboren oder in einem der dortigen Vereine fußballerisch ausgebildet wurden (Ausnahme: Beim 1. FC Köln zum A-Nationalspieler Deutschlands geworden). Auch für Mitglieder um die Fußballabteilung herum soll dies gelten, Verwaltungsangestellte etc. fallen ausdrücklich nicht unter diese Regelung.
4.529 von 6.735 Mitglieder stimmten also für den Satzungsänderungsantrag - und damit 67,25%, die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde durch gerade einmal 0,58% oder 39 Stimmen erreicht.
Knapper geht es wohl kaum, und es bleibt abzuwarten, wie der Vorstand des EffZeh damit umzugehen weiß.