Saison 2033/2034 - Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile
Der Vorstand will diesmal zum Glück nicht das Unmögliche. Heißt also EL-Qualifikation und moderates weiterkommen in den Pokalen.
Der Bundesligastart läuft auch sehr gut mit einigen knappen Siegen aber auch blöden Niederlagen gegen Stuttgart und Bayern.
Doch je länger die Saison läuft desto weniger traue ich meinen Augen. Wir sind meistens für ein Törchen gut, manchmal sogar zwei. Aber das Lustige ist, dass verdammt oft die Null steht. In der gesamten Hinrunde bekommen wir nur 9 Gegentore. Eismann uns seine Schergen halten den Laden hinten verdammt dicht, wobei uns zu gute kommt, dass unsere Mittelfeldspieler mehr Kämpfer als Filigrantechniker sind.
Tatsächlich steht an Weihnachten die Herbstmeisterschaft in der Tabelle mit krassen 40 Punkte, knapp vor den hartnäckigen Verfolgern Stuttgart und Bayern. Ex-Meister und Dauerrivale Dortmund steckt überraschenderweise im Abstiegskampf.
In der Rückrunde läuft es zwar nicht ganz so gut, aber es ist doch deutlich zu sehen, dass die Stimmung im Team die Ergebnisse beeinflusst. Was uns letztes Jahr noch oft den Sieg gekostet hat, resultiert nun in einer erschreckenden Konstanz und Siegeswillen. In den letzten Spielen haben wir sogar die Meisterschaft noch in der eigenen Hand. Und obwohl wir wieder gegen die Bayern und Hoffenheim Federn lassen, kämpfen wir uns durch. Überraschungsmeister durch Teamwork und Betonabwehr 2034: Dynamo Dresden mit 79 Punkten und 54:21 Toren.
Im DfB-Pokal frühstücken wir in der ersten Runde auswärts den FC Nöttingen mit 5:0.
Dann geht es zum Zweitligisten Hannover, der uns einen ausgeglichenen, heißen Tanz liefert. Nach einem 1:1 muss es das Elfmeterschießen richten, bei dem sich die Niedersachsen noch schlechter anstellen als wir.
Runde drei bringt einen echten Brocken in den Hettich-Park: Die taumelnde Borussia aus Dortmund. Die sind zwar schlecht drauf, aber ich habe dennoch gehörigen Respekt. In einer quriligen Partie mit Chancen für beide Seiten, gelingt es den Gästen unsere 2:0-Führung noch auszugleichen. In der 106. Minute gehen wir wieder in Führung. Ich freue mich schon, vor allem weil ein Dortmunder Rot sieht, aber in der 121. Minute kassieren wir noch das 3:3. Kotz.
Das Elfmeterschießen ist nichts für schwache Nerven. Der erste Dortmunder vergeigt, aber meine Jungs machen den Sack ebenfalls nicht zu. Nach einer wahren Elfmeterorgie haben wir zum Glück den längeren Atem und setzen uns mit 13:12 durch. Harter Tobak.
Werder Bremen, unser Gastgeber im Viertelfinale, ist keine Laufkundschaft und so müssen wir nach einem leistungsgerechten 1:1 wieder in die Verlängerung. Diesmal rettet uns Sebastian Fuchs in der 97. Minute vor dem Elfmeterschießen.
Im Halbfinale wird es wieder knackig, denn wir müssen beim späteren Tabellendritten Schalke ran. Die sind zwar gut, wir aber an diesem Tag noch ein bißchen besser und wieder erlöst uns Fuchs mit dem 1:0-Siegtreffer in der 66. Minute.
Das Finale findet gegen die Mannschaft statt, gegen die wir eigentlich immer aufs Maul bekommen: Bayern München, Vizemeister (nach uns, hähä).
Wir sind etwas besser im Spiel, was aber daran liegt, dass Bayern nach einer Gelb-Roten Karte in der 35. Minute mit einem Mann weniger spielt. Trotzdem schaffen es die Lederhosen in Führung zu gehen, was wir zur Halbzeitpause mit einem Elfmeter aber ausgleichen können. Kurz darauf legen wir vor, aber nur 9 Minuten später steht es wieder Unentschieden. Dann Verlängerung, die nichts bringt. Doch, halt, da war doch etwas. Unser bescheuerter Torwart Moneke holt sich drei Minuten vor dem Elfmeterschießen eine Rote Karte ab. Danke dafür, vor allem, weil natürlich schon längst alle Wechsel verbraucht sind.
John Mangan in seinem letzten Spiel stellt sich zwischen die Pfosten, kann aber nichts machen. Die Bayern versenken alle, Hallili verschießt unseren 6. Elfmeter und wir gucken in die Röhre. Knapper geht es nicht.
In der Euro-Liga setzen wir uns deutlich und ungefährdet gegen unsere Konkurrenten aus der Gruppe F durch. Wobei man zugeben muss, dass Austria Wien, Roter Stern Belgrad und Twente Enschede nicht die großen Gegner waren.
Der FC Everton hat dann schon mehr zu bieten. Dennoch schnüren wir die Engländer im eigenen Stadion ein, machen aber das Tor nicht und fahren mit einem 0:0 nach Hause. Im Rückspiel geht es dann offensiv und ausgeglichen zur Sache. Aber Fuchs und Haas sagen sich nicht gute Nacht, sondern sorgen mit ihren Toren für einen 2:1-Sieg.
Im Achtelfinale geht es dann mächtig zur Sache, Olympique Lyon bietet uns ein rauschendes Fuballfest in Frankreich. Beide Mannschaften spielen mit offenem Visier und haben massig Chancen, das 3:3 wird als eines der unterhaltsamsten Spiele des Jahres angesehen.
Das Rückspiel in Dresden verläuft ähnlich, allerdings haben die Franzosen diesmal kein Zielwasser getrunken und verlieren etwas zu hoch mit 0:3. Wir sind weiter!
Der nächste Gegner wird nicht einfacher, denn es ist der AS Rom. Wir fahren zuerst in die ewige Stadt und bringen Feldüberlegenheit und einige gute Chancen mit. Leider reicht es nur zu einem leicht ärgerlichen 0:0.
Im Rückspiel sind wir wieder knapp überlegen, obwohl wir bereits in der zweiten Minute in Rückstand geraten. Doch Simic und Seiler drehen in der zweiten Hälfte die Partie und ich freue mich schon. Dummerweise patzt Torwart Moneke in der letzen Minute böse und wir fangen uns noch den ausgleich. Raus durch Auswärtstore, verdammt ärgerlich.
Alles in allem bin ich doch zufrieden. Denn meine Truppe von Durchschnittskickern, garniert mit einem Super-Innenverteidiger, hat das Maximum herausgeholt und mit viel Herz und Disziplin ihre dritte Meisterschaft geholt.
Klar schmerzen die knappe DfB-Pokalfinalniederlage und das knappe Ausscheiden in der Euro-Liga, aber es überwiegt doch deutlich die Freude.
Der Wehrmutstropfen ist, dass der Vorstand jetzt größenwahnsinnig ist und Meisterschaft sowie Pokalfinale fordert. Im Grunde bin ich ja bei ihnen, aber den Erfolg so zu wiederholen wird doch mehr als schwer. Da muss wirklich wieder alles Rund laufen, schlimme Verletzungen ausbleiben und das Glück oft auf unserer Seite sein.
Aber dafür machen wir das ja und ich bin schon schwer gespannt.
Die Mannschaft
Tor
Ibrahim Moneke, 31. 32 Einsätze, Ø 6,76
Insgesamt hat er schon bessere Saisons gespielt. Das eine oder andere starke Spiel war dabei, aber leider auch eine Menge lustlose Schnarchpartien. Zudem hat er uns im Prinzip auch beide Pokale gekostet – wobei da natürlich auch noch die anderen Spieler mit in der Pflicht waren. Wenn da nicht mehr kommt, werde ich hin und wieder gerne seinen Kameraden eine Chance geben.
Martin Strobel, 27. 19 Einsätze, Ø 6,97
Hat es oft besser gemacht als Moneke, aber manchmal leider auch viel schlechter. Da nehme ich lieber gelegentliche Patzer hin als hin und wieder Totalausfälle.
Segon Uzoma, 23. 2 Einsätze, Ø 6,8
Kommt an den anderen nicht vorbei, meckert aber auch nicht. Ein guter Mann für die Hinterhand.
Christian Streit, 17. 1 Einsatz, Ø 6,6
Bringt alles mit, um einmal so gut wie Moneke zu werden. Ich bin gespannt, was er in Zukunft aus seinem Talent macht.
Abwehr
Kai Eismann, 26. 50(1) Einsätze, 4 Tore, Ø 7,41
Groß, schnell, stark, ausdauernd und fokussiert. Das ist Kai Eismann, einer der besten Innenverteidiger der Welt. Momantan eindeutig unser Aushängeschild und noch dazu aus voller Überzeugung ein Rädchen des Dynamo.
Markus Flick, 27. 18(1) Einsätze, 2 Tore, Ø 7,15
Markus hat sich zu einem richtigen Schrank entwickelt, der es selbst mit den fiesesten Kanten der Gegner aufnehmen kann. Seine technischen Defizite und taktischen Schwächen werden durch die Führung von Eismann wieder ausgeglichen.
Ervis Halilli, 28. 31(5), Ø 7,09
Einer unserer guten Jungs auf der Rechtsverteidigerposition, der vor allem in der Bundesliga zuverlässig verteidigt hat.
Daniel Hauser, 23. 16(5) Einsätze, Ø 7,05
Ihm fehlt es leider an Schnelligkeit um ein wirklich guter Linksverteidiger zu werden. Aber man kann ihn problemlos bringen, wenn die Stammkräfte verletzt oder außer Form sind.
Karl Kirsch, 22. 5(1) Einsätze, Ø 6,83
Echte Stärken fehlen neben dem Antritt und ich bezweifle, dass er in Zukunft mehr als ein Notnagel werden wird.
Steven Lange, 18. 33 Einsätze, 3 Tore, Ø 6,94
Das Talent hat eine beachtliche Saison hingelegt, teilweise gar als Stammspieler. Erst ein Tief im Frühjahr hat ihn aus der Startelf gespült. Er ist zwar nicht der Schnellste, hat aber alle Anlagen für einen guten Innenverteidiger, der einmal der »Vize« von Eismann werden könnte.
Andreas Neumann, 31. 18(1) Einsätze, 1 Vorlage, Ø 7,03
Der Nationallinksverteidiger sollte eigentlich gesetzt sein. Aber seine Unlust, länger für uns zu spielen, hat sich leider auch auf dem Platz gezeigt. Also durften oft die spielen, die darauf brannten.
Rüstem Polat, 26. 22(3) Einsätze, Ø 7,0
Der Neu-Nationalspieler der Türkei ist für die Offensive nicht zu gebrauchen, aber defensiv hält er gut die Linke Seite dicht, daher Kandidat Nr.1 für die Stammelf wenn Neumann weg ist.
Florian Stiepermann, 22. 23(2) Einsätze, 1 Tor, Ø 7,13
Ist bis auf durchschnittliches Taktikverständniss ein guter Defensivspieler für die rechte Seite und damit die perfekte Ergänzung zu Hallili.
Mittelfeld
Aniello di Matteo, 28. 34(1) Einsätze, 1 Tor, 11 Vorlagen , Ø 7,35
Der Italiener wird jedes Jahr besser und ist mittlerweile ein wirklich guter Mittelfeldspieler. Auch wenn er eher von der Marke »kerniger Kämpfer« ist, kann er auch gute Pässe spielen und passt damit wunderbar in ein Team von gleichwertigen Mittelfeldspielern.
Krzysztof Grzyb, 25. 23(14) Einsätze, 4 Tore, 2 Vorlagen, Ø 6,96
Ein typischer Dresden-Spieler. Der Mann mit dem Zungenbrecher-Namen hat jahrelang in der Jugend und zweiten Mannschaft auf seine Chance gewartet und ist jetzt, ein Jahr nach seinem Leiherlebnis auf Mallorca, in der ersten Elf angekommen. Für einen Mittelfeldspieler ist seine Technik sehr überschaubar und es mangelt ihm deutlich an Spielintelligenz. Dafür haut er sich aber jede Minute rein, gibt nie auf und ist noch dazu extrem schnell, beweglich und fällt nicht bei jedem Windhauch um.
Uwe Hauck, 31. 27(6) Einsätze, 3 Tore, 5 Vorlagen , Ø 7,06
Auch ihm war die fehlende Motivation anzumerken, aber er hat es immer noch ganz gut auf dem Platz gemacht und ist in seinem letzten Jahr bei uns zu einigen Einsätzen gekommen.
Vidoje Jovanovic, 32. 11(10) Einsätze, 2 Tore, 4 Vorlagen, Ø 6,99
Am Ende der Saison lasse ich den Vertrag auslaufen, denn der Körper will nicht mehr so wie der Vidoje. Hat dennoch dabei geholfen, den einen oder anderen wichtigen Punkt einzufahren.
Recep Kandemir, 25. 21(9) Einsätze, 1 Tor, 11 Vorlagen, Ø 6,96
Ist mittlerweile zweimaliger Nationalspieler der Türkei und eine feste Größe im Mittelfeld. Er spielt zwar selten herausragend aber dafür konstant auf ordentlichem Niveau. Dazu kann er den einen oder anderen cleveren Pass spielen und ist wie viele seiner Kollegen sehr flott auf den Beinen.
Stefan Surmann, 20. 5(5) Einsätze, 1 Vorlage, Ø 6,93
Kam für 3,5 Mio. Euro in der Winterpause aus Unterhaching, da er aufgrund seiner Herkunft in unser Profil passt. Er soll den scheidenden Jovanovic ersetzen und befindet sich ungefähr auf dessen Niveau. Ihm mangelt es zwar deutlich an Endschnelligkeit, dafür ist er aber robust, nervenstark und vor allem mannschaftsdienlich.
Steven Zeidler, 26. 32(5) Einsätze, 7 Tore, 11 Vorlagen, Ø 7,19
Der emsige Techniker hat sich ebenfalls aus der zweiten Mannschaft nach oben gearbeitet. Ihn werden wir nie in irgendeiner Nationalmannschaft sehen, aber für unser Spiel sind seine ordentlichen, ausgewogenen Fähigkeiten absolut passend.
Olivier Zoko, 24. 9(4) Einsätze, 2 Tore, 4 Vorlagen, Ø 7,05
An Einsatz mangelt es ihm nicht, dafür aber an feiner Technik und Athletik. Zum Stammspieler wird es nicht reichen, aber als Ergänzung oder gegen schwächere Gegner ist er allemal zu gebrauchen.
Sturm
Sebastian Fuchs, 19. 32(5) Einsätze, 12 Tore, 10 Vorlagen, Ø 6,88
Fuchs hat ordentliche Anlagen, muss sich aber noch in allen Bereichen weiterentwickeln. Noch dazu spielt er wenig konstant. An guten Tagen blitzt aber seine Gefährlichkeit auf und er macht schöne und zum Teil wichtige Tore.
Rafael Haas, 24. 38(1) Einsätze, 21 Tore, 8 Vorlagen, Ø 7,24
Jemand, bei dem sich die Geduld ausgezahlt hat, denn vor noch nicht allzu langer Zeit war er auf dem Platz einfach schlecht. Aber heimlich, still und leise hat er sich zu unserem besten Stürmer gemausert. Zu internationaler Klasse wird es bei ihm nie reichen, aber was soll’s, wenn er uns schöne Buden zimmert?
David Hernandez, 19. 10(9) Einsätze, 4 Tore, 2 Vorlagen, Ø 6,61
Er ist schnell, aber das war es auch schon. Man könnte ihn sogar Chancentod nennen. Das ist für einen Stürmer fatal und ich vermute, dass er sich nicht durchsetzen wird.
John Mangan, 32. 15(11) Einsätze, 7 Tore, 2 Vorlagen, Ø 6,72
Eine schwache Abschlusssaison von unserem einstigen Top-Stürmer. Er wollte schon seit längerem unbedingt weg und hat gezeigt, dass er nicht wirklich ein Trainingsweltmeister ist. Denn von Monat zu Monat baute er mehr ab und hat sein hohes Niveau längst verloren. Schade.
Jürgen Seiler, 28. 22(9) Einsätze, 7 Tore, 3 Vorlagen, Ø 6,82
Er gibt sich ja wirklich Mühe, kann es aber nicht besser. Gerade vor dem Tor fehlt ihm die Abgebrühtheit uns so landen die Bälle leider viel zu oft im Nirvana statt hinter dem gegnerischen Tormann.
Zeljko Simic, 17. 37(2) Einsätze, 16 Tore, 14 Vorlagen, Ø 7,13
Der junge Kroate hat angedeutet, warum er von vielen als das größte Sturmtalent unseres Kaders angesehen wird. Er hat seine Fähigkeiten im Verlauf der Saison wirklich immens gesteigert. Seine größten Schwächen sind nach wie vor die mangelhafte Technik und die teils haarsträubenden Entscheiungen, aber dafür ist er, wenn er erst einmal Fahrt aufgenommen hat, so schnell, dass ihn kaum ein Verteidiger noch einholen kann. Dennoch vergisst er seine Kameraden nicht und ist somit sogar zum besten Vorlagengeber der gesamten Bundesliga geworden.
Nikola Vejin, 16. 1 Einsatz, Ø 6,9
Der Serbe ist ebenfalls ein Jungtalent, für den aber dauerhaft Einsätze noch zu früh kommen. Seine Fähigkeiten sind ausgewogen und wenn er sie steigern kann, könnte er einmal zu einem wertvollen Dynamo-Torjäger werden.